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Nachdenklich

Kennt jemand einen guten Vergleich der Produktanbieter für eine Direktversicherung im Rahmen der bAV

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor einer Stunde schrieb Aragorn:

"Bei einer BOLZ ist den Arbeitnehmern auf Grundlage der eingezahlten Beiträge bei Eintritt des Versorgungsfalles eine Leistung zu gewähren. Dabei muss zum Zeitpunkt der Umwandlung unmittelbar feststehen, welche Anwartschaft auf künftige Leistung der Arbeitnehmer durch die Umwandlung der Beiträge mindestens erwirbt (Mindestleistung oder Mindestgarantie). Es müsse, so der Senat, ein „direkter Zusammenhang zwischen dem Finanzierungsbeitrag der Höhe der daraus resultierenden Leistung gegeben sein.“

 

100 Euro eingezahlte Beiträge, Anwartschaft auf künftige Leistung (Mindestleistung oder Mindestgarantie) bei Kapitalabfindung: 1 Euro. Zufrieden?

 

Die Absenkung der Garantie auf z. B. 50% wäre mal ein Anfang, damit würde man nach folgender Simulation (siehe Seite 15) größere Teile der Garantiekosten entfallen lassen:

https://www.bdv-blog.de/fbfiles/Kosten_einer_Garantie_in_der_Altersvorsorge_20151207_(1).pdf

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polydeikes

Das BAG Urteil ermöglicht durchaus eine martkübliche Rendite risikobehafteter Anlagen (bspw. Aktienfonds) als angemessen einzustufen. Ohne entsprechende AG Haftung. Somit bspw. auch eine Fondspolice gänzlich ohne Beitragsgarantie ...
 

Zitat

Im Markt wird somit meines Wissens mindestens eine 80 % Garantie Produktseitig angeboten. Eine BOLZ ohne Garantie hab ich noch nicht gesehen.

 

 

Schlichtweg falsch. Mit genügend Kollektiv ist bei Versicherern und mit genügend Kohle grds. alles möglich. Für Einzelhansel - wie hier im thread - heißt es aber bei der Zielsetzung BOLZ und effektiv drei Anbieter (IR, Conti, Condor) möglich.

 

Unabhängig davon sind gefühlte 99,9 % der bAV Produkte mit vollständigen Garantien belegt. Es gibt aber keine gesetzliche Notwendigkeit diesem Club beitreten zu müssen, wenn man keinen Bock drauf hat.

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Aragorn
vor 19 Stunden schrieb polydeikes:

Unabhängig davon sind gefühlte 99,9 % der bAV Produkte mit vollständigen Garantien belegt. Es gibt aber keine gesetzliche Notwendigkeit diesem Club beitreten zu müssen, wenn man keinen Bock drauf hat.

Hallo Poly,

 

genau darauf wollte ich doch hinaus, dass es auch Ausnahmen von der Regel gibt, weiß ich auch. Wobei es halt keine genaue höchstrichterliche Rechtsprechung zur Ausgestaltung einer BOLZ gibt. Beim BetrAVG handelt es sich immer noch um ein Arbeitnehmer-Schutzgesetz.

 

Der TE forscht im Auftrag einer Arbeitnehmerin, somit müsste dann noch der AG überzeugt werden, was je nach Konstellation schwer bis unmöglich ist. In KMU`s  wird es vornehmlich Direktversicherungen von der Stange geben, und da ist halt in 99,9 % der Fälle die Beitragsgarantie genau wie in Riester der Renditekiller.

 

Bei der Rangliste wird keine reine Fondsanlage dabei sein,Interrisk, Condor und Conti unter ferner liefen. Ganz zu schweigen von AO´s.

 

2017_Rangliste_bAV.gif

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polydeikes

Mich hat noch interessiert, was andere tun. Auch nicht, wenn sie das seit 20 Jahren tun. Man kan auch 20 Jahre die gleiche sch***** auf die gleiche Art sch***** machen.

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Columbus83

Hallo zusammen,

 

ich lese hier schon eine Weile im Forum mit u.a. auch in diesem Thread. Da ich selbst auf der Suche nach einer bAV war, haben mir die Informationen hier sehr weitergeholfen. Vielen Dank an alle für die sehr wertvollen Tipps.

 

Ich habe mich für die Continentale entschieden (im Vergleich zu Condor und IR), die Rendite war (laut deren Berechnung) die höchste (unter Herausnahme der Garantiezusage, auf meinen Wunsch hin).

 

Vielen Dank!

 

VG

 

Columbus83

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polydeikes
Zitat

Ich habe mich für die Continentale entschieden (im Vergleich zu Condor und IR), die Rendite war (laut deren Berechnung) die höchste (unter Herausnahme der Garantiezusage, auf meinen Wunsch hin).

 

Glaub ich nicht. Respektive halte ich für unmöglich. Abgesehen davon:

 

Zitat

Da ich selbst auf der Suche nach einer bAV war, haben mir die Informationen hier sehr weitergeholfen.

 

Hoffentlich mit Einkommen deutlich über BBG KV, respektive nicht mit den 210 Euro aus dem TO Beispiel ... :w00t:

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Columbus83
vor 16 Stunden schrieb polydeikes:

 

Glaub ich nicht. Respektive halte ich für unmöglich. Abgesehen davon:

 

 

Hoffentlich mit Einkommen deutlich über BBG KV, respektive nicht mit den 210 Euro aus dem TO Beispiel ... :w00t:

 

Da hast du recht, bei mir ist der Fall anders, ich bin GGF und daher sind bei mir die Parameter für die bAV anders. Trotz allem wollte ich eine Rückmeldung angesichts der getätigten Aussagen hier im Thread geben und nicht unbedingt einen völlig neuen Thread aufmachen.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Ich meinte damit eig. nur, dass die sinnvolle Förderkonstellation bei Einkommen < oder = BBG KV bei max. 174 und nicht bei 210 gegeben ist. (Denkfehler TO, einer von vielen)

 

Als GGF würde ich gar nicht umwandeln, sondern rein AG finanziert.

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Nachdenklich
vor 1 Minute schrieb polydeikes:

Ich meinte damit eig. nur, dass die sinnvolle Förderkonstellation bei Einkommen < oder = BBG KV bei max. 174 und nicht bei 210 gegeben ist. (Denkfehler TO, einer von vielen)

 

 

Könntest Du das bitte erläutern?

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

§1 SvEV und ein sauberer bAV Rechner können das. Für KV gelten nicht die 254 als 4 % der BBG RV, sondern die 174 als 4 % der BBG KV. Damit sinkt die Förderrentabilität, wenn ich bei Einkommen < oder = BBG KV mehr als 174 via Direktversicherung selbst umwandle. Bei AG finanzierten Leistungen ergibt sich das Problem generell nicht.

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
vor 44 Minuten schrieb polydeikes:

§1 SvEV und ein sauberer bAV Rechner können das. Für KV gelten nicht die 254 als 4 % der BBG RV, sondern die 174 als 4 % der BBG KV. Damit sinkt die Förderrentabilität, wenn ich bei Einkommen < oder = BBG KV mehr als 174 via Direktversicherung selbst umwandle. Bei AG finanzierten Leistungen ergibt sich das Problem generell nicht.

 

Aber darum geht es doch!

 

Ich schrieb im Eingangsbeitrag: 

"Eine Frau im Alter von 29 Jahren hat vom Arbeitgeber ein Angebot zur betrieblichen Altersvorsorge bekommen. (Anlagedauer ist also mehr als 35 Jahre.)

Der Arbeitgeber ist bereit 210,- Euro monatlich in eine Direktversicherung zu zahlen. Die Arbeitnehmerin könnte (muß aber nicht) bis auf 254,- Euro aufstocken (die 44,- Euro wären dann Entgeltumwandlung)."

 

vor 59 Minuten schrieb polydeikes:

Ich meinte damit eig. nur, dass die sinnvolle Förderkonstellation bei Einkommen < oder = BBG KV bei max. 174 und nicht bei 210 gegeben ist. (Denkfehler TO, einer von vielen)

 

In dem von mir beschriebenem Fall bietet der Arbeitgeber an 4 % vom Gehalt, in diesem Fall 210 €, in eine von der Arbeitnehmerin vorzuschlagende bAV-Direktversicherung zu Gunsten der Arbeitnehmerin einzuzahlen. Es geht nicht um Gehaltsumwandlung. 

Wenn die Arbeitnehmerin nur einen Vertrag über 174 € wollte, dann würde sie auf 36 € monatlich verzichten. Warum sollte sie das tun?

Insofern sehe ich noch nicht, wo hier der Denkfehler (- einer von vielen) ist? Ich lerne ja gerne dazu, aber das geht besser, wenn ich erfahre, was meine vielen Denkfehler sind.

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polydeikes

1) lesen an wen ich was geschrieben habe

2) die Frage hast du dir schon selbst zum Teil beantwortet

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Columbus83
· bearbeitet von Columbus83
vor 3 Stunden schrieb polydeikes:

Ich meinte damit eig. nur, dass die sinnvolle Förderkonstellation bei Einkommen < oder = BBG KV bei max. 174 und nicht bei 210 gegeben ist. (Denkfehler TO, einer von vielen)

 

Als GGF würde ich gar nicht umwandeln, sondern rein AG finanziert.

Es ist zu 100% AG finanziert, ich habe in den Thread nur reingeschaut, da ich keine Ahnung hatte, welche Anbieter man sinnigerweise für die bAV vergleichen sollte und da bin ich, Dank dir, fündig geworden unter den drei genannten (Condor, IR und Continentale).

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polydeikes

:thumbsup:

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
Berichtigung eines Rechtschreib-/Tippfehlers

So,

vor längerer Zeit hatte ich diesen Faden eröffnet und nach einer guten Vergleichsmöglichkeit zu den Konditionen der Anbieter für eine fondsgestützte betriebliche Altersversorgung gefragt. Ich möchte nun kurz über die „Erlebnisse“, Eindrücke und die Ergebnisse berichten.

 

Zunächst aber danke ich für den Hinweis auf den Test der Stiftung Warentest. Das war doch schon mal ein Einstieg. Ich fand die Angaben im Test schließlich dann allerdings doch nicht wirklich bedeutsam für die Auswahlentscheidung, da dort in erster Linie Angaben zur garantierten Rente und zum garantierten Kapital gemacht wurden.

Natürlich sind alle anderen Angaben bei einem Zeithorizont von mehr als 30 Jahren mit erheblicher Unsicherheit behaftet. Aber gilt das nicht genauso auch für alle anderen Faktoren, die in einem Altersvorsorgekonzept berücksichtigt werden sollten? Die Auswahl einer solchen Versicherung anhand der garantierten Beträge, erscheint mir daher nur dann sinnvoll, wenn diese Garantien in der an und für sich angestrebten Höhe liegen. 

 

Garantierte Renten bzw. garantierte Kapitalabfindungen müssen von diesen Versicherungen aber natürlich auch unter Berücksichtigung aller möglichen Unsicherheiten kalkuliert werden. Damit sind die garantierten Summen derartig niedrig, daß diese Garantien meines Erachtens nichts wert sind.

Wenn nur die garantierten Beträge heraus kämen, dann wäre das ein absolut katastrophales Ergebnis. Ich gehe davon aus, daß die tatsächlichen Ergebnisse ohnehin über den garantierten Erträgen liegen werden (bin mir aber im Klaren, daß dies nur eine Annahme ist und damit nicht als sicher gelten kann).

 

Ich habe die von mir gesuchte (fertig schon für den Nutzer zusammengestellte) Marktübersicht über meine Recherche im Internet nicht gefunden und habe dann versucht mir selber einen Marktüberblick zu verschaffen, indem ich verschiedene Anbieter direkt um die Zusendung eines Angebots bat.

 

Die Erfahrungen waren recht unterschiedlich.

CosmosDirekt hat unverzüglich per Post ein Angebot zugesandt, das wirklich umfangreich war, alle gewünschten Angaben enthielt und auch von der Darstellung her gut aufbereitet war.

Die Direktversicherung EUROPA und Die Hannoversche haben (nach einigem hin und her) mitgeteilt, daß sie überhaupt keine fondsgestützte Direktversicherung für die betriebliche Altersversorgung anbieten.

 

Die Condor-Lebensversicherungs-AG hat auf die direkte Anfrage bei der Versicherungsgesellschaft geantwortet, daß sie solche Versicherungen zwar anbietet, aber ausschließlich über Makler.

Eine andere Versicherung hat mir telefonisch ebenfalls mitgeteilt, daß ein Abschluß nur über Makler/Vermittler/Vertreter möglich sei, mir dann aber zumindest die Daten zu ihrem Angebot zugesandt und angeboten, mir ggf. einen Makler/Vertreter zu nennen, über den der Abschluß dann möglich wäre.

 

Schließlich bin ich über eine Internetadresse (www.testsieger-berichte.de/betriebliche-altersvorsorge-test/), die einen Vergleich verschiedener Anbieter zu versprechen schien, dann doch an einen Versicherungsmakler geraten (durchgereicht worden?). Auch diese Erfahrung fand ich interessant.

Zunächst bot dieser Makler statt des von mir gesuchten Vergleiches auch nur einen Anbieter mit den kompletten Daten an. Dieser Makler hatte seine Auswahl der als von ihm als „passend“ bezeichneten Versicherung [Canada Life] damit begründet, daß diese Versicherung das höchste garantierte Kapital anbieten würde. Ich rechnete nach und stellte fest, daß die garantierte Kapitalsumme nach 37 Jahren einer Verzinsung der Beiträge mit nur einem Prozent p.a. entspräche. In meinen Augen zumindest eine völlig unzureichende Rendite!

Es hat dann eines längeren Austauschs bedurft, bis ich dem Makler deutlich machen konnte, daß ich jede Garantie für einen ‚Renditekiller‘ halte und die Auswahl des Anbieters mit der höchsten Garantie dann natürlich dazu führt, daß der Anbieter ausgewählt wird, der am meisten Geld für diese Garantie „verbrennt“.

Ich halte dem Makler allerdings zugute, daß er sich mit seinem Angebot danach richten muß, was die Mehrheit der Kunden wünscht. Und ich gehe mal davon aus, daß seine Aussage, daß der ganz überwiegende Teil seiner Kunden sich an der Höhe der garantierten Rente oder der garantierten Kapitalauszahlung orientiert, den Tatsachen entspricht (auch wenn diese garantierte Summe sehr niedrig ist). Schließlich lassen die Deutschen ja auch einen mir unverständlich großen Teil ihres Vermögens auf Giro-, Tages- und gering verzinsten Festgeldkonten herumliegen. Sicherheit und Rendite sind halt meist zumindest bei kurzfristiger Betrachtungsweise konkurrierende Ziele.

Und ein großer Teil der Anleger wählt dann Sicherheit und verzichtet auf Rendite. Das ist wohl so.

Interessant erschien mir, daß der Anbieter Canada Life in dem mir von diesem Makler als „fondsgestützte Direktversicherung zur bAV“ angebotenen Tarif die Gelder, die nicht zur Absicherung der Garantie benötigt wurden, in einem nicht marktgängigen von Canada Life selbst aufgelegten Fonds (UWP-Fonds II) anlegte. Die versicherte Person hat dabei keinen eigenen Einfluß auf die Anlage dieser Gelder.

Es war faktisch nicht einfach, dem Makler klar zu machen, daß dieses Angebot nicht meinen Erwartungen entsprach und ich von ihm gerne eine Gegenüberstellung der verschiedenen Kosten der unterschiedlichen Anbieter hätte, um so festzustellen, welcher Anteil der Beiträge schließlich wirklich zum Aufbau eines Kapitalstocks zur Anlage käme. Alle Versuche, Auskünfte dieser Art im Vergleich über mehrere Anbieter hinweg zu bekommen und so Transparenz über die Kosten zu schaffen, wurden nur mit der Aussage zurückgewiesen, daß eine solche „Geiz ist geil“ Mentalität für ihn nicht akzeptabel sei. Diese geringe Bereitschaft dem Kunden einen Überblick über die Marktbedingungen zu geben, hat meine Neigung mich einem Makler "blind" anzuvertrauen nicht unbedingt gesteigert. 

Mein Hinweis darauf, daß Anbieter gesucht würden, bei denen das frei anlegbare Kapital durch die versicherte Person in Aktienfonds und dabei möglichst auch in Indexfonds angelegt werden kann (womit der Anleger durch die Auswahl des Fonds die Verantwortung für die erzielte Rendite übernimmt), führte dann zu einem Angebot eines Tarifs der Nürnberger, bei dem die nicht zur Absicherung der Garantie benötigten Anteile der Beiträge in einen Index (DAX) investiert würden, allerdings mit der „Modifikation“, daß das Kapital der versicherten Person in jedem Monat nur bis zu einem bestimmten Prozentsatz an den Kurssteigerungen dieses Index teilnehmen würde (der übersteigende Betrag würde gekappt), dafür würde in Monaten mit rückläufigem Indexstand das Kapital der versicherten Person auf dem erreichten Stand eingefroren. Eine solche Lösung kann gut sein, muß es aber nicht. Insbesondere der Passus in den Bedingungen, nach dem der Versicherer die Kappungsgrenze während der Laufzeit der Versicherung einseitig verändern kann, löste bei mir Unbehagen aus.

 

Erst nachdem auch dieses Angebot zurückgewiesen worden ist und ich wiederholt deutlich gemacht hatte, daß die Arbeitnehmerin sehr wohl gewillt und in der Lage war, sich selbst um die Auswahl von Fonds zu kümmern, wurde mir schließlich ein Vorschlag mit einem Angebot der Alten Leipziger gemacht, bei dem es tatsächlich möglich war, die nicht zur Absicherung benötigten Teile der Beiträge in Fonds zu investieren, die (natürlich erst nach grundsätzlicher Zustimmung des Arbeitgebers der ja  Versicherungsnehmer ist) von der versicherten Person frei aus einem großen Angebot unterschiedlichster passiver und aktiver Fonds ausgewählt werden konnte.

Im Kontakt mit diesem Makler ist es aber auch nach längerem Austausch nicht gelungen, Transparenz über die Kostenbelastung bei den unterschiedlichen Versicherern zu erhalten. Es wurden grundsätzlich immer nur die Kosten einer einzelnen im Moment diskutierten Versicherung offengelegt.

 

Parallel zu dieser aus meiner Sicht wenig erfreulichen Kommunikation mit einem Makler gingen dann aber auch Angebote von direkt angeschriebenen Versicherungen ein. Leider war mir auch hier ein Vergleich der in Aussicht gestellten Leistungen nicht so einfach möglich, da zum Beispiel die Angaben zu erwartbaren Rentenzahlungen durch unterschiedliche Ausgestaltungen nicht wirklich vergleichbar waren (unterschiedliche Dynamisierungen bis hin zu Angeboten, bei denen die Rentenzahlungen im Falle von Behinderungen, Pflegebedürftigkeit oder Invalidität während der Rentenbezugszeit erhöht wurden).

 

Ich habe dann versucht eine Übersicht zu erstellen, bei der die verschiedenen Angebote danach gereiht wurden, welchen Kapitalstock die Anbieter zum Zeitpunkt des Renteneintritts in Aussicht stellten, wenn derzeitige Überschußquoten und Kostensätze fortgeschrieben wurden und dabei unterschiedliche erwartete Renditen der zur Anlage genutzten Fonds unterstellt werden.

Ich bin mir dabei bewußt, daß es nicht wirklich wahrscheinlich ist, daß alle Versicherungsgesellschaften die derzeit anfallenden Kosten und Überschüsse über 37 Jahre konstant halten werden und daß es unsicher ist, welche Veränderungen in diesem Zeitraum bei Kosten und Überschüssen eintreten werden. In Ermangelung einer funktionsfähigen Glaskugel halte ich die Fortschreibung der derzeitigen Daten aber für einen vernünftigen Versuch, eine Auswahl zu begründen.

Auffällig war bei diesem Vergleich zunächst, wie weit die Angaben zu den veranschlagten Kosten auseinander gingen. So gab es bei gleichen Rahmenbedingungen (Versicherung einer 30 jährigen Frau über einen Zeitraum von 37 Jahren bei einem monatlichen Beitrag von 254,00 Euro) eine Spanne der Abschlußkosten, die von 649,00 Euro bis zu 4674,48 Euro reichte.

Das mir in vielerlei Hinsicht am günstigsten erscheinende Angebot war der Tarif HFR20 der Alten Leipziger, das so von der www.VorsorgeKampagne.de gemacht wurde. Hier betrugen die Abschlußkosten nur die oben genannten 649,00 Euro. Die laufenden/jährlichen effektiven Verwaltungskosten der Versicherung wurden mit 0,36 % angegeben, bei Einschluß der Fondskosten wurde ein Kostensatz von 1,23 % angegeben (der sich allerdings mit der Auswahl der Fonds leicht verändern konnte). Die Alte Leipziger gibt an, für diesen Tarif derzeit mit einem Rentenfaktor von 29,55 zu rechnen und garantiert für den Ablaufzeitpunkt einen Rentenfaktor von 23,64, was aber nur von sekundärer Bedeutung ist, da die versicherte Person bei Ablauf die Wahlmöglichkeit zwischen Rente und Kapitalabfindung hat.

Das erwartete Guthaben bei Ablauf ist natürlich abhängig von der angenommenen Rendite der Fonds (und davon, daß die derzeitigen Überschuß- und Kostenzahlen auch zukünftig so bleiben). Die Alte Leipziger gab für diesen Tarif diese Werte an:

Bei einer angenommen Wertsteigerung der Fonds um jährlich 3 % wird ein Guthaben von 234.070 Euro vorhergesagt.

Bei einer angenommen Wertsteigerung der Fonds um jährlich 6 % wird ein Guthaben von 454.278 Euro vorhergesagt.

Bei einer angenommen Wertsteigerung der Fonds um jährlich 9 % wird ein Guthaben von 932.743 Euro vorhergesagt.

 

Die vom Makler ursprünglich vorgeschlagene Versicherung Canada Life hat unter der Annahme einer Wertsteigerung des dort vorgesehenen Fonds von 6 % ein Guthaben von 382.241 Euro erwartet. Auch der vom Makler vorgeschlagene Tarif der Alten Leipziger war im Vergleich mit dem über die VorsorgeKampagne vermittelten Angebot deutlich ungünstiger.

 

Ein anderes Angebot, die Allianz Direkt InvestFlex geht bei einer Fondsrendite von 6 % von einem Schlußguthaben von 279.955 Euro aus.

Die Volkswohl kam bei gleichen Bedingungen bei einer angenommenen Fondsrendite von 5 % auf ein erwartetes Guthaben 213.887 Euro und bei einer angenommenen Fondsrendite von 9 % auf ein erwartetes Guthaben von 426.845 Euro.

Besonders interessant fand ich die Angebote der Continentale, die in dem Tarif Rente Garant ein Garantiekapital von 112.776 Euro zusagte. Zur Sicherung dieser Garantie wird auch bei dieser Versicherung ein Teil der Beiträge in einem Garantieteil angelegt. Die Versicherung geht derzeit davon aus, daß das zur Sicherung des Garantiekapitals angelegte Geld tatsächlich eine Rendite von 2,7 % erbringen wird und legt diese Annahme auch offen. Sollte das nicht dem Garantiekapital zugeschlagene und daher frei in Fonds angelegte Geld auch 6 % Rendite erbringen, so wäre bei diesem Tarif am Ende der Laufzeit eine Kapitalabfindung von nur 263.510 Euro zu erwarten.

Interessant fand ich dieses Angebot aber vor allem, weil hier ein Vergleich mit einer Variante ohne Garantie möglich war. Wenn der versicherten Person keine Garantie gegeben würde, dann sagte diese Versicherung bei einer Rendite der Fondsanlage von 6 % und sonst gleichen Bedingungen eine Kapitalabfindung in Höhe von 430.580 Euro vorher. Damit ist es möglich zu errechnen, was die Garantie eines festen Betrages der versicherten Person kostet. Die Differenz beträgt beträgt stolze 167.070 Euro.

Die Versicherung kalkuliert dieses Angebot ohne Garantie übrigens als Alternative auch unter der Annahme, daß sich die Fondsanteile genau so entwickeln würden, wie sie sich in den vergangenen 37 Jahren entwickelt haben. Unter dieser Annahme wäre eine Kapitalabfindung von 498.200 Euro zu erwarten. Nun ist es jedem Teilnehmer des WPF bekannt, daß die Renditen der Vergangenheit keinesfalls eine Garantie dafür sind, daß auch zukünftig Renditen in gleicher Höhe anfallen werden. (Man braucht mich darauf also nicht hinzuweisen!) Dennoch halte ich eine solche Information für interessant, gibt sie dem Anleger doch die Möglichkeit, sich ein eigenes Urteil darüber zu bilden, ob die angegebenen Zahlen als realistisch eingeschätzt werden können.

 

In der Summe ist festzustellen, daß der Markt für diese Art der Altersversorgung derartig intransparent ist, daß ein Großteil der Arbeitnehmer eigenständig nicht in der Lage sein wird, sich den günstigsten Anbieter herauszusuchen. In dem hier beschriebenen Fall konnte sich eine junge Frau den Rat eines in Geldanlagedingen (wenn auch bisher nicht im Feld der betrieblichen Altersversorgung) nicht ganz unerfahrenen Ratgebers einholen, der schon im Ruhestand stehend nahezu unbegrenzt Zeit investieren konnte und der aufgrund seines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums die Zusammenhänge des Kapitalmarkts ausreichend verstand, um auch den Marketingparolen der Branche kritisch gegenüber zu stehen.

Ein großer Teil der Anleger wird hier einfach den Aussagen der Vermittler vertrauen müssen. Meine Erfahrung mit einem Makler (das mag mit anderen anders ausgehen) haben mich aber nicht davon überzeugt, daß Makler immer die Lösung anbieten, die dem Interesse des Kunden wirklich dienlich sind. Nach meinen Erfahrungen würde ich jedem Interessenten raten, möglicherweise aufkommende Angebote bei diesem Portal www.VorsorgeKampagne.de gegenzuprüfen.

Ich gehe davon aus, daß viele Verträge im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge suboptimal sind. (Dabei möchte ich nicht behaupten, daß ich in der Lage war, die optimale Lösung zu finden. Es mag auch unterschiedliche Antworten auf die Frage geben, welche Kriterien zur Bestimmung eines Optimums überhaupt heranzuziehen sind. Ich bin mir darüber bewußt.)

 

In diesem konkreten Fall bot der Arbeitgeber an, 4 % des Bruttoeinkommens in eine solche Versicherung einzuzahlen. Unter solchen Umständen konnte es keinen Zweifel geben, daß dieses Angebot anzunehmen war. Die Arbeitnehmerin hat sich schließlich sogar dazu entschlossen, die Differenz zwischen dem derzeit vom Arbeitgeber gezahlten Betrag in Höhe von monatliche 210 Euro und der Obergrenze von 254 Euro aus eigener Tasche (also als Entgeltumwandlung) aufzustocken. Grund für diese Entscheidung war die Erwartung, daß das Gehalt in der nächsten Zeit sicher weiter steigen würde und dann die 254 Euro vollständig vom Arbeitgeber getragen würden.

Unabhängig von dieser Überlegung komme ich aber zu dem Schluß, daß ich eine derartige Versicherung nur dann empfehlen würde, wenn die Beiträge mindestens zum größten Teil vom Arbeitgeber finanziert werden.

Die Nachteile einer aus der Entgeltumwandlung finanzierten Versicherung (Kosten der Versicherung, undurchsichtige Bedingungen, lange Bindung mit begrenzter Flexibilität und neben der auf die Rente zu zahlender Steuer auch volle Krankenkassenbeiträge auf die betriebliche Rente bei gleichzeitig niedrigerer gesetzlichen Rente) scheinen mir so groß, daß ich dazu nicht raten würde, wenn es ausschließlich darum geht, eigenes Geld im Rahmen einer Entgeltumwandlung in eine solche Versicherung einzuzahlen.

 

Ich hoffe mit diesem zusammengefassten Bericht über meine Erfahrungen dem Einen oder Anderen einen Hinweis gegeben zu haben, welche Überlegungen anzustellen sind. Dabei muß keinesfalls immer das gleiche Ergebnis herauskommen. Es ginge sicher noch besser - aber wer ist schon perfekt? 

 

 

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