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mdenn

Altersvorsorge. Bisher nur Indexfonds. Schnelles Handeln notwendig?

Empfohlene Beiträge

mdenn
· bearbeitet von mdenn

Hallo!

 

Hier die infos zu mir:

 

37, Ledig, keine Kinder, kein Lebenspartnerin, geplanter Renteneintritt 65 (2045)

Selbstständig, Bruttojahreseinkommen: ca. 75.0000

 

Risikotyp: theoretisch kann ich mit Verlusten umgehen, solange das Gesamtkonzept Sinn macht und längerfristig mit einer guten Rendite zu rechnen ist. Ist natürlich aber alles Theorie, da ich erst vor ein paar Monaten angefangen habe, Geld zu investieren. Im Vanguard Investor Questionnaire wurde mir high risk tolerance gesagt.

 

Keine Schulden, kein Haus (auch nicht geplant)

 

BU aus gesundheitlichen Gründen nicht machbar. Was hier die besten Alternativen sind klär ich gerade auch noch.

 

Vor Jahren in eine Weile in die gesetzliche Rente eingezahlt, aber Ansprüche sind minimal: ca 250 Euro/Monat

 

110k Euro angespart und verfügbar. Ich hab jetzt angefangen die langsam in Indexfonds zu investieren (90% World, 10% EM). Momentan sind 30k investiert, geplant ist 70% der 110k über die nächsten 10 Monate hinweg zu investieren und dann einen Sparplan mit 1000 Euro pro Monat. Wie ich die risikoarmen 30% anlege muss ich noch klären.

 

Das ist aber natürlich noch keine Altersvorsorge (Langlebigkeitsrisiko, Hartz 4 Sicherheit). Ich hab mich von zwei Beratern beraten lassen. Einer hat mir Rürup empfohlen, der andere war theoretisch ein unabhängiger Honorarberater, der mir dann eine Fondbasierte Rentenversicherung, eine fondbasierte Rürup und einen Fondsparplan vorgeschlagen hat. Alle drei mit teilweise bis zu 50% aktiv gemanagten Fonds und entsprechenden Gebühren.

 

Ich hab jetzt angefangen mich selber mir zu informieren, das ganze ist aber natürlich nicht unkompliziert und ich werde wahrscheinlich die nächsten 12 Monate beruflich sehr viel zu tun haben. Deswegen versuche ich gerade zu klären, wie schnell ich hier überhaupt handeln sollte.

 

Abgesehen davon, dass man bei dem Thema natürlich eh nichts übers Bein brechen sollte, hab ich jedoch den Eindruck, dass es keinen Vorteil hat, wenn ich den nächsten paar Jahren eine Rürup oder private Rentenversicherung abschließen.

 

So lange eine private Rentenversicherung mindestens 12 Jahren Laufzeit habe, könnte ich das Kapital doch einfach in ETFs halte und dann mindestens 12 Jahre vor Rentenbeginn in eine private Rentenversicherung stecken?

 

Bei Rürup sieht es doch ähnlich aus, oder? Ich könnte in 10 Jahren den ETF-Sparplan stoppen und den für die Altersvorsorge geplanten Teil meines Einkommens in Rürup einzahlen. So mal ich hier bis 2025 noch den Nachteil habe, dass nicht 100% in der Ansparphase steuerfrei sind.

 

Wie seht ihr das? Mach ich hier einen Denkfehler oder übersehe ich hier was? Ist es ein Fehler, wenn ich erst mal mit den Indexfonds weitermache und dann in ein 2 oder 3 Jahren schaue ob die anderen Optionen was Altersvorsorge angeht Sinn machen?

 

Vielen Dank!

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bondholder
vor einer Stunde schrieb mdenn:

Vor Jahren in eine Weile in die gesetzliche Rente eingezahlt, aber Ansprüche sind minimal: ca 250 Euro/Monat

Das muß nicht so bleiben: freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung ist das Stichwort.

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voc

Zunächstmal; du bist drei grundlegende Themen angegangen.

  1. Du sparrst etwas von deinem Einkommen
  2. Du beschäftigst dich aktiv mit dem Thema Altersvorsorge
  3. Du unternimmst etwas

Damit hast du mit dem Wichitgsten bereits begonnen. Gut gemacht!

Leider ist das nicht bei alle Mitmenschen und vor allem Selbstständigen so.

 

Es spricht nichts dagegen zunächst etwas Geld zur Seite zu legen und dies z.B. in Indexfonds zu investieren.

Der Anlagehorrizont ist langfrisitg und somit sollte es keine Probleme geben, aber...

 

...du darfst das Geld nicht kurz- oder mittfelfristig benötigen.

Kannst du also ausschließen, dass du das Geld nicht doch irgendwann benötigst?

Insbeosndere in der Anfangsphase der eigenen Selbstständigkeit wird häufig Kapital benötigt um notwendiges/gewolltes Wachstum zu ermöglichen.

Eine Rentenversicherung hat den Vorteil, dass du in aller Regel nicht frühzeitig das Geld abrufen kannst.

Das kann je nach Situation auch von Nachteil sein, dies musst du einschätzen.

 

...die Anlage in Indexfonds ist nicht Insolvenz geschüzt.

Auch hier musst du entscheiden wie hoch dein Insolvenzrisiko ist, gerade mit zunehmenden Alter (und steigenden Vorsorgevermögen) kann das sehr kritisch werden.

 

...irgendwann (möglichst frühzeitig) musst du entscheiden wie deine Altersvorosorge ganz konkret gestaltet werden soll.

Du musst entscheiden was sind deine persöhnlichen Ziele und wie kannst du diese erreichen, auch und insbesondere auf dein(e) Alter(svorsorge) bezogen.

Heirat, Kinder, Scheidung, pflegebedürftigkeit seien hier nur beispielhaft genannt. Deine Altersvorosorge muss so gestaltet sein (oder so felxibel geändert werden können), dass diese mit alle Veränderungen schritt halten kann, zumindest aber mit den Ereignissen welche am wahrscheinlichsten eintreten können.

 

 

Als persöhnliche Empfehlung kann ich dir mit auf den Weg geben, möglichst breit über verschiedene Anlageformen deine Altersvorsorge aufzubauen, niemand weiß was bis 2045 passiert.

Nur weil etwas derzeit wenig oder viel Rendite bringt, heißt das eben nicht das dies auch in Zukunft so bleibt.

Anders formuliert, besser eine Anlageform innerhalb deiner Altersvorsorge performt schlecht als deine gesamte Altersvorosorge. (Diversifikation über Anlagen und Anlageklassen)

 

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966

Hallo,

 

das hier

vor 3 Stunden schrieb mdenn:

Risikotyp: theoretisch kann ich mit Verlusten umgehen, solange das Gesamtkonzept Sinn macht und längerfristig mit einer guten Rendite zu rechnen ist.

passt schon mal nicht mit dem hier

vor 3 Stunden schrieb mdenn:

110k Euro angespart und verfügbar. Ich hab jetzt angefangen die langsam in Indexfonds zu investieren (90% World, 10% EM). Momentan sind 30k investiert, geplant ist 70% der 110k über die nächsten 10 Monate hinweg zu investieren und dann einen Sparplan mit 1000 Euro pro Monat.

zusammen. Der MSCI World enthält rund 60% US-Aktien, die sich in den vergangenen neun Jahren sehr gut entwickelt haben und inzwischen ziemlich hoch bewertet sind. Der USD ist in diesem Zeitraum ebenfalls stark gestiegen und steht im langfristigen EUR/USD-Zyklus recht hoch. Das ist viel zu prozyklisch, um längerfristig eine gute Rendite zu erzielen. Siehe dazu z.B. http://www.starcapital.de/research

 

Noch weniger passen die 70% Aktienquote zu dem hier:

vor 3 Stunden schrieb mdenn:

BU aus gesundheitlichen Gründen nicht machbar. Was hier die besten Alternativen sind klär ich gerade auch noch.

 

Keine BU-Police, vermutlich auch kein EU-Schutz der GRV mehr. Die 110k sind also vermutlich Deine einzige Absicherung bei einer BU. Dafür ist die Aktienquote dann schon sehr hoch gewählt.

 

Abgesehen davon, dass 70% Aktienquote für einen Selbständigen eh schon sehr hoch sind, da dessen Humankapital Aktienchrakter hat. Portfoliotheoretisch sind sehr viel niedrigere Quoten angemessen. Es gibt dazu einen Thread in diesem Forum.

 

vor 3 Stunden schrieb mdenn:

Ich hab jetzt angefangen mich selber mir zu informieren, das ganze ist aber natürlich nicht unkompliziert und ich werde wahrscheinlich die nächsten 12 Monate beruflich sehr viel zu tun haben. Deswegen versuche ich gerade zu klären, wie schnell ich hier überhaupt handeln sollte.

Das ist zwar grundsätzlich sinnvoll. Allerdings würde ich Dir empfehlen, bald eine Cosmos Flexible Vorsorge Invest abzuschließen und die Sparrate ziemlich hoch anzusetzen. Dann hast Du Dir die Vorteile einer Fopo gesichert (wer weiß, wie lange es diese in der heutigen Form noch gibt), zahlst dafür aber relativ wenig an Gebühren (25€ p.a. als "Depotgebühr" + Transaktionskosten/reduzierte AA). Notfalls kannst Du die Fopo also mit einem relativ geringen finanziellen Aufwand wieder auflösen.

 

Investieren könntest Du in der Fopo in ETFs auf den MSCI World und eventuell den Dax (um den US-Anteil zu reduzieren). Emerging Markets lassen sich über den sehr erfolgreichen aktiven Fonds Comgest Growth Emerging Markets abdecken. Der Europa-Anteil könnte noch über den ebenfalls sehr erfolgreichen aktiven Fonds Comgest Growth Europe verstärkt werden oder notfalls (zumindest vorübergehend) über einen der Indexfonds auf den Euro Stoxx 50. 

 

Alternativ könnten eventuell auch günstige 1-Fonds-Lösungen wie Arero (offensiver Mischfonds) oder Siemens Balanced (defensiver Mischfonds) in Frage kommen.

 

Außerdem gibt es drei Staatsanleihen ETFs (lange Duration!), den Siemens Corporate als günstigen aktiven Fonds für Unternehmensanleihen und einige Geldmarktfonds. Fortgeschrittene Anlagestrategien mit Managed Futures lassen sich über den SEB Asset Selection Opportunistic umsetzen.

 

Es ist also alles Wichtige vorhanden (teils mit ein paar Kompromissen), und das zu einem überschaubaren Preis.

 

Die Fopo ist sehr flexibel. Die Beitragszahlung lässt sich bis zu 3 Jahre aussetzen (Arbeitslosigkeitsklausel). Teilentnahmen sind möglich (z.B. sinnvoll, um den Freibetrag für Kapitalerträge auszuschöpfen). Deshalb auch eine hohe Sparrate abschließen.

 

Damit kämest Du erst einmal über Dein arbeitsreiches Jahr und kannst Dich um den BU-Ersatz und vielleicht auch eine Pflegepolice kümmern. Wenn Du dann wieder Zeit hast, arbeitest Du Dich in die höhere Kunst der Fopo-Nutzung ein oder lässt sie Dir von einem guten Berater erläutern. Später kannst Du Dich um Rürup und die damit verbundene Steueroptimierung kümmern sowie um das Thema Sonderzahlungen /Ausgleichszahlungen in die GRV (diese würde ich erst deutlich zeitnäher zum Rentenbeginn entscheiden, denn EU-Schutz wirst Du damit vermutlich nicht aus-/aufbauen können).

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silentbob

Was ist ein Fopo? 

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postguru

Fondspolice

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foolbar
· bearbeitet von foolbar
Am 17.11.2017 um 16:29 schrieb bondholder:

Das muß nicht so bleiben: freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung ist das Stichwort.

Wer wissen will was diese freiwilligen Einzahlungen in die GRV finanzieren sollte im Winter in Spanien Urlaub machen. Diese Einzahlungen werden nicht investiert sondern gehen zu nahezu 100% in den Konsum der heutigen Rentner. 

 

Wer als Selbstständiger wie der OP ca. 75k Brutto im Jahr verdient braucht keine Dividenden und Zinsen jenseits der Freibeträge von 801/1602 EUR. Das erhöht nur die Steuerlast. Rürup rechnet sich vermeintlich nur wegen der hohen Steuerfreibeträge für das eingezahlte Kapital. Die Gebühren sind hoch, die Rendite gering und das ganze Modell ist wenig flexibel (mit dem Tod ist das Vermögen was in diese Form der Altersvorsorge floss futsch bzw. steht anderen Berechtigten zur Verfügung und sicher in einer Insolvenz ist das Kapital nicht - auch wenn das oft behauptet wird). Ausserdem sind die meisten Altersvorsorgeprodukte angefüllt mit Schulden (Anleihen, Staatsanleihen). Mal ein alternativer Vorschlag: Ein Aktiendepot aus EFTs und Aktien mit Erträgen bis zur Freistellungsgrenze und danach physicches Gold kaufen. Für Gold im Schliessfach fällt keine Steuer an. Später im Alter kann das Gold z.B. in ein Aktiendepot investiert werden. Vorteil: Der Ruhestand kann absolut flexibel und zu einem selbstgewählten Zeitpunkt erfolgen. Der OP kann auch weniger arbeiten und dafür Gold in Aktien umtauschen um den Dividendenanteil am Einkommen zu erhöhen. Wer seinen Wohnsitz im Ruhestand in einem Land mit geringeren Lebenshaltungskosten plant hat auch Vorteile. Die Lebenshaltungskosten in Deutschland sind gemessen an der Lebensqualität viel zu hoch. Seit 2 Wochen urlaube ich in Andalusien, hier sind die Lebenshaltungskosten ca. 30% unter denen in Deutschland und im Winter gibt's 8-10 Sonnenstunden am Tag (warum haben die Häuser hier keine Regenrinnen?).

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vanity
Zitat

Wer wissen will was diese freiwilligen Einzahlungen in die GRV finanzieren sollte im Winter in Spanien Urlaub machen. Diese Einzahlungen werden nicht investiert sondern gehen zu nahezu 100% in den Konsum der heutigen Rentner. 

 

Das haben umlagefinanzierte Systeme so an sich.

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foolbar
vor 21 Minuten schrieb vanity:

Das haben umlagefinanzierte Systeme so an sich.

Eine Erkenntnis die ich auch schon hatte, deswegen zahle ich als Selbstständiger nichts mehr ein.

 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 51 Minuten schrieb foolbar:

 Mal ein alternativer Vorschlag: Ein Aktiendepot aus EFTs und Aktien mit Erträgen bis zur Freistellungsgrenze und danach physicches Gold kaufen. Für Gold im Schliessfach fällt keine Steuer an. Später im Alter kann das Gold z.B. in ein Aktiendepot investiert werden. Vorteil: Der Ruhestand kann absolut flexibel und zu einem selbstgewählten Zeitpunkt erfolgen. Der OP kann auch weniger arbeiten und dafür Gold in Aktien umtauschen um den Dividendenanteil am Einkommen zu erhöhen.

 

EFTs?  Verstehe ich nicht?

Electronic Funds Transfer System

Any computerized system that facilitates a transaction in which money, securities, or some other good changes hands. Examples of electronic funds transfer include receiving cash out of an ATM and placing an order to buy a stock over the telephone.

 

 physicches Gold?

Als jemand, der auch versucht die Steuer legal zu minimieren, halte ich die vorgeschlagene Vermögensaufteilung für suboptimal, noch sehr nett gesagt.

Begründung: 20+x Jahre Gold ohne Zinsen im Schließfach liegen lassen und dann zum Marktkurs (was wenn der Kurs nur noch die Hälfte Wert ist?) verkaufen.

Oder anders gesagt, ein Depot passend zu diesem Zitat

 Nach Golde drängt,
Am Golde hängt
Doch alles. Ach wir Armen!

Johann Wolfgang von Goethe

 

Nachtrag:

"Wer wissen will was diese freiwilligen Einzahlungen in die GRV finanzieren sollte im Winter in Spanien Urlaub machen. Diese Einzahlungen werden nicht investiert sondern gehen zu nahezu 100% in den Konsum der heutigen Rentner. 

Eine Erkenntnis die ich auch schon hatte, deswegen zahle ich als Selbstständiger nichts mehr ein."

 

Auch wenn ich nicht Mitglied der GRV bin, zahle ich den Mindestbeitrag freiwillig ein -> Diversifikation und Risikominimierung und eventuell  Reduzierung der Krankenversicherungsbeiträge als Rentner

 

Nachtrag 2

Wer seinen Wohnsitz im Ruhestand in einem Land mit geringeren Lebenshaltungskosten plant hat auch Vorteile. Die Lebenshaltungskosten in Deutschland sind gemessen an der Lebensqualität viel zu hoch. Seit 2 Wochen urlaube ich in Andalusien, hier sind die Lebenshaltungskosten ca. 30% unter denen in Deutschland und im Winter gibt's 8-10 Sonnenstunden am Tag (warum haben die Häuser hier keine Regenrinnen?).

 

Manch einer hätte sich Regenrinnen gewünscht

http://www.rp-online.de/panorama/ausland/ueberschwemmungen-verwuesten-suedspanien-bid-1.3013337

Aber wie sagt man bei uns - werd scho guad gehen :lol:

 

 

 

 

 

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tom1956
Am ‎17‎.‎11‎.‎2017 um 16:29 schrieb bondholder:

Das muß nicht so bleiben: freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung ist das Stichwort.

Auf jeden Fall eine Option, bei der es m. E. aber auf den Umfang ankommt. Wer in dem System der GRV "zwangsbeheimatet" ist, hat ja keine Wahl. Als Selbständiger dagegen ist man insoweit frei und sollte das m. E. gut abwägen und sich eher (so bin ich jedenfalls damals vorgegangen) eine gesetzliche Mini-Rente sichern. Sozusagen als ganz kleinen Baustein im Vorsorge-Mix. Gegen den Aufbau gewichtigere Ansprüche spricht nicht nur die demographische Entwicklung hierzulande sondern auch, daß die GRV stets "Verteilungsmasse" der Politik ist.

 

Und die ändert gerne mal "mitten im Spiel" oder sogar "rückwirkend" die Regeln oder verteilt Wohltaten für ein bestimmtes Klientel. Im Speziellen bei der GRV die Berechnung (Anrechnung Studienzeiten), das Renteneintrittsalter, das Rentenniveau, die versicherungsfremde Leistungen, den Steuerzuschuss usw. Manches Mal geht es um erforderliche Anpassungen, um das System am Leben zu halten. Hin und wieder wird aber auch das Füllhorn - je nach politischer Ausrichtung - ausgeschüttet. Auch im Sozialrecht habe ich traurige Beispiele erlebt, etwa wenn plötzlich und rückwirkend die Verbeitragung von Betriebsrenten (Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge) eingeführt wird. Und ganz generell sind häufig, wenn es ernst wird (Not kennt kein Gebot), staatliche Regeln und Verträge das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind (z. B. Eurokrise).

 

Sich also möglichst breit auszustellen, sprich viele Standbeine aufzubauen, würde ich jedem empfehlen, der es sich irgendwie leisten kann. 

Dem Staat würde ich dabei noch am wenigsten vertrauen, eher meinem eigenen Engagement (es sei denn vielleicht als Beamter; aber da ist es wohl weniger Vertrauen, denn die Hoffnung, daß die Unwucht zwischen Renten und Pensionen auf Dauer erhalten bleibt).

 

Wer die Chance/Zugang hat, sollte einen Blick auf die berufsständigen Versorgungswerke werfen. Auch da gibt es gute und schlechte. Aber selbst die schlechten rentieren immer noch besser als die GRV. Sich dort etwas gewichtiger einzukaufen, kann im Einzelfall also Sinn machen - so lange diese privilegierten Systeme noch parallel laufen und politisch geduldet werden (aber die AV der meisten Politiker ist ja auch exklusiv geregelt ...).

 

 

 

 

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mdenn
On 17/11/2017 at 6:30 PM, voc said:

Kannst du also ausschließen, dass du das Geld nicht doch irgendwann benötigst?

Natürlich nicht 100%, aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit. Ich bin schon seit über 10 Jahren selbstständig, es sehr läuft gut und hab auch keine Käufe von einem Haus oder ähnlichem geplant. Das größte Risko ist wie gesagt BU.

 

On 17/11/2017 at 6:30 PM, voc said:

...die Anlage in Indexfonds ist nicht Insolvenz geschüzt.

Ist mir bewusst. Deswegen will ich längerfristig auch nicht alles nur auf Indexfonds setzten :)

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Relich

Je nachdem, was du genau als Selbständiger treibst, kann die freiwillige Einzahlung in die GRV ein Schuss in's eigene Bein sein. Hatten wir neulich in einem benachbarten Thread. 

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tom1956
vor einer Stunde schrieb pillendreher:

Auch wenn ich nicht Mitglied der GRV bin, zahle ich den Mindestbeitrag freiwillig ein -> Diversifikation und Risikominimierung

Das waren auch damals meine Gedanken :thumbsup:

vor einer Stunde schrieb pillendreher:

und eventuell  Reduzierung der Krankenversicherungsbeiträge als Rentner.

Aber auch das ist letztlich "politische Verteilungsmasse", sprich wer weiß schon, wie lange die Regelungen der KVdR noch erhalten bleiben !?

 

Wenn hierzulande etwas nicht klappt, dann heißt es oft schlicht und einfach noch "mehr Geld ins System". So hatte z. B. erst jüngst eine Partei (Die Grünen waren es, glaube ich) angeregt, in der GKV für alle (für die freiwillig gesetzlich Krankenversicherten ist es ja schon heute so) Alles zu verbeitragen (also auch Mieteinnahmen, Zinsen, Dividenden usw.). Das würde aus Sicht der Grünen auch Sinn ergeben (wohl ein Schritt Richtung Bürgerversicherung). Verlassen würde ich mich bei staatlichen System oder Regelungen also auf nix. Damit bin ich bislang gut gefahren.

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mdenn
On 17/11/2017 at 7:02 PM, Fondsanleger1966 said:

das hier

On 17/11/2017 at 3:21 PM, mdenn said:

Risikotyp: theoretisch kann ich mit Verlusten umgehen, solange das Gesamtkonzept Sinn macht und längerfristig mit einer guten Rendite zu rechnen ist.

passt schon mal nicht mit dem hier

On 17/11/2017 at 3:21 PM, mdenn said:

110k Euro angespart und verfügbar. Ich hab jetzt angefangen die langsam in Indexfonds zu investieren (90% World, 10% EM). Momentan sind 30k investiert, geplant ist 70% der 110k über die nächsten 10 Monate hinweg zu investieren und dann einen Sparplan mit 1000 Euro pro Monat.

zusammen. Der MSCI World enthält rund 60% US-Aktien, die sich in den vergangenen neun Jahren sehr gut entwickelt haben und

Es passt nicht zusammen, weil der hohe Anteil USA deiner Meinung nach zu einer sub-optimalen Rendite führ?

 

Mir ist bewusst, dass es verschieden Meinungen hierzu gibt. Ich hab auch hier im Fonds forum mal nachgefragt, mit infos zu meiner Situation, und mir wurde gesagt, dass es besser ist wenn ich mit einer Verteilung wie 90% World, 10% EM anfange und längerfristig optimieren als ewig mit der Investition zu warten, bis ich die perfekte Gewichtung gefunden habe.

 

Deswegen werde ich auch über die nächsten 10 Monate hinweg investieren und nicht alles auf einmal. Wenn ich in 6 Monate nach mehr Weiterbildung der Meinung bin, dass die Verteilung anders aussehen muss, kann ich es dann noch anpassen.

 

On 17/11/2017 at 7:02 PM, Fondsanleger1966 said:

Keine BU-Police, vermutlich auch kein EU-Schutz der GRV mehr. Die 110k sind also vermutlich Deine einzige Absicherung bei einer BU. Dafür ist die Aktienquote dann schon sehr hoch gewählt.

 

Abgesehen davon, dass 70% Aktienquote für einen Selbständigen eh schon sehr hoch sind, da dessen Humankapital Aktienchrakter hat. Portfoliotheoretisch sind sehr viel niedrigere Quoten angemessen. Es gibt dazu einen Thread in diesem Forum.

Da hast du wahrscheinlich recht. Auch hier muss ich in den nächsten Monaten noch klären, ob es wirklich 70% sein soll. Oft heißt es ja 100 - Alter. Vanguard ist da mit dem Target Date Retirement Fund viel risikofreudig. Da wären es glaub ich sogar 90% Aktien.

 

Was ich auch noch erwähnen hätte sollen. Zusätzlich zu den 110k, hab ich noch Geld auf einem Tagesgeldkonto, dass ca. 9 - 10 Monate reichen würde.

 

Aber unabhängig davon, hast du natürlich schon recht. Muss noch mal genauer schauen, ob 70% nicht ein bisschen zu viel ist.

 

On 17/11/2017 at 7:02 PM, Fondsanleger1966 said:

Allerdings würde ich Dir empfehlen, bald eine Cosmos Flexible Vorsorge Invest abzuschließen und die Sparrate ziemlich hoch anzusetzen. Dann hast Du Dir die Vorteile einer Fopo gesichert

Welche Vorteile hätte eine Fopo für mich aktuell? Für die Steuerlichen Vorteile reicht doch eine Laufzeit von 12 Jahren.

 

Meine Einschätzug zur Rürup ist aber richtig? Es wäre ein Nachteil jetzt schon eine Rürup abzuschließen, weil noch nicht 100% steuerfrei in der Ansparphase sind?

 

Vielen Dank

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 5 Stunden schrieb mdenn:

Es passt nicht zusammen, weil der hohe Anteil USA deiner Meinung nach zu einer sub-optimalen Rendite führ?

Nicht, weil ich das meine, sondern weil die empirische Erfahrung bzw. die Wahrscheinlichkeit dafür spricht. Das ist übrigens in der verlinkten Materialsammlung ausführlich erklärt.

 

Nimm das nächste bitte nicht persönlich, aber manchmal ertrage ich das, was ich hier im Forum lese, nur noch mit Sarkasmus.

 

vor 5 Stunden schrieb mdenn:

Mir ist bewusst, dass es verschieden Meinungen hierzu gibt. Ich hab auch hier im Fonds forum mal nachgefragt, mit infos zu meiner Situation, und mir wurde gesagt, dass es besser ist wenn ich mit einer Verteilung wie 90% World, 10% EM anfange und längerfristig optimieren als ewig mit der Investition zu warten, bis ich die perfekte Gewichtung gefunden habe.

Und wenn Dir in einem Forum jemand sagt: "Spring aus den Fenster", machst Du das dann auch?

 

Das Problem ist, dass in einem Forum mit mehr als 1 Mio Beiträge zwangsläufig neben hochkarätigen Beiträgen auch Bullshit steht. Und das Du, um zuverlässig unterscheiden zu können, was Substanz hat und was nicht, mindestens eine dreistellige Stundenzahl in Selbststudium und Mitlesen investieren musst. Rechne das mal mit einem beruflichen Stundensatz hoch, dann hast Du das "Eintrittsgeld" für eine sinnvolle Nutzung des Forums ermittelt (wobei diese sinnvolle Nutzung des Forums mit einem weiteren Zeitaufwand verbunden ist).

 

Die Alternative besteht darin, mit einem kompetenten Honorarberater oder Finanzcoach zumindest die Basics durchzugehen und dann vernünftig und fundiert umzusetzen. Wobei Du da mit den 500 Euro aus dem anderen Thread nicht weit kommen wirst. Beim Fahrradkauf heißt es übrigens: 10% in die Sicherheit (=das Schloss) zu investieren und nicht 0,5%. Um nicht missverstanden zu werden: Ich halte die 10% nicht für eine feste Größe, aber vielleicht wird dadurch deutlich, wie unrealistisch der von Dir genannte Betrag ist. Wobei: 10% von 110k in den Sand zu setzen ist in der "richtigen" Marktphase und mit der "richtigen" Aktienquote erstaunlich/erschreckend einfach.

 

vor 5 Stunden schrieb mdenn:

hier muss ich in den nächsten Monaten noch klären, ob es wirklich 70% sein soll. Oft heißt es ja 100 - Alter. Vanguard ist da mit dem Target Date Retirement Fund viel risikofreudig. Da wären es glaub ich sogar 90% Aktien.

Oppenheim hat Ende der 1990er Jahre eine wissenschaftlich basierte Berechnung für die Aktienquote eines 37jährigen Selbständigen veröffentlicht: Diese betrug 5-10 (!)%. Das hängt mit dem Aktiencharakter des Humankapitals des Selbständigen zusammen. Rechne Dein voraussichtliches restliches Arbeitseinkommen im Leben zusammen und setz eine realistische Aktienquote auf dieses restliche Arbeitseinkommen an (z.B. die Differenz zu einem Angestellteneinkommen), dann wirst Du vermutlich auf eine erhebliche Aktienquote kommen, selbst wenn die 110k in Cash stecken.

 

vor 5 Stunden schrieb mdenn:

werde ich auch über die nächsten 10 Monate hinweg investieren und nicht alles auf einmal.

*Kreisch* Der normale Aktienzyklus dauert aber ungefähr sieben Jahre. Das sind 84 (!) Monate.

 

vor 5 Stunden schrieb mdenn:

Wenn ich in 6 Monate nach mehr Weiterbildung der Meinung bin, dass die Verteilung anders aussehen muss, kann ich es dann noch anpassen.

Aber nur zu dem dann noch vorhandenen Wert. In 6 Monaten können die Aktienmärkte auch mal 30% oder 40% verlieren (z.B. 2008/2009).

 

Wie schon gesagt: Bitte nicht persönlich nehmen. Dein Bemühen ist zu erkennen. Aber ein wenig mehr fachkompetente Unterstützung in Anlagefragen könnte hilfreich sein. Bei komplexen Steuerfragen wirst Du vermutlich auch einen Steuerberater aufsuchen.

 

 

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Gast231208
vor 4 Stunden schrieb Fondsanleger1966:

 

Das Problem ist, dass in einem Forum mit mehr als 1 Mio Beiträge zwangsläufig neben hochkarätigen Beiträgen auch Bullshit steht. Und das Du, um zuverlässig unterscheiden zu können, was Substanz hat und was nicht, mindestens eine dreistellige Stundenzahl in Selbststudium und Mitlesen investieren musst. Rechne das mal mit einem beruflichen Stundensatz hoch, dann hast Du das "Eintrittsgeld" für eine sinnvolle Nutzung des Forums ermittelt (wobei diese sinnvolle Nutzung des Forums mit einem weiteren Zeitaufwand verbunden ist).

 

 

 

Und in welche der angesprochenen Kategorien gehört jetzt dieser Beitrag?

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Joseph Conrad
vor 11 Stunden schrieb foolbar:

Wer wissen will was diese freiwilligen Einzahlungen in die GRV finanzieren sollte im Winter in Spanien Urlaub machen. Diese Einzahlungen werden nicht investiert sondern gehen zu nahezu 100% in den Konsum der heutigen Rentner. 

 

 Für Gold im Schliessfach fällt keine Steuer an. Später im Alter kann das Gold z.B. in ein Aktiendepot investiert werden. 

 

Die GRV ist  eine weitere wichtige Anlageklasse für Selbständige. Es ist doch gerade gut das sie umlagefinanziert ist.  Damit ist sie unabhängig vom Kapitalmarkt.  In der jetzigen lang anhaltenden Niedrigzinsphase ist sie sogar sehr interessant mit ihren Erträgen. Mehr als AAA Staatsanleihen jedenfalls.  

Parallel kann und sollte er natürlich ein Welt Aktien ETF Portfolio aufbauen.

Von Gold halte ich wenig. Es ist ein spekulativer Rohstoff der keine Zinsen abwirft. Niemals würde ich mehr als 5% meines Vermögens dort investieren. Und auch nur als Zock.

 

Gruß

Joseph

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Nachdenklich
vor 8 Stunden schrieb Fondsanleger1966:

Oppenheim hat Ende der 1990er Jahre eine wissenschaftlich basierte Berechnung für die Aktienquote eines 37jährigen Selbständigen veröffentlicht: Diese betrug 5-10 (!)%.

 

Wenn Du "Oppenheim" nennst; meinst Du damit dieses Institut?

https://de.wikipedia.org/wiki/Sal._Oppenheim#Oppenheim-Esch-Krise

 

Ob man als wissenschaftlich bezeichnete Berechnungen wirklich deshalb immer für richtig halten muß?

Mir fällt gelegentlich auf, daß zu manchen Themen verschiedene "wissenschaftliche" Studien und Berechnungen veröffentlicht werden, die zu gegensätzlichen Ergebnissen kommen. 

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mdenn
· bearbeitet von mdenn
9 hours ago, Fondsanleger1966 said:

Nicht, weil ich das meine, sondern weil die empirische Erfahrung bzw. die Wahrscheinlichkeit dafür spricht. Das ist übrigens in der verlinkten Materialsammlung ausführlich erklärt.

Hab ich gelesen:) Aber ich hab auch vieles gelesen (auch wissenschaftlich basierte Studien), wo man komplett anderer Meinung war und für die "empirische Erfahrung" keinerlei Beleg ist, dass die Zukunft genauso aussehen muss. Was nun wirklich richtig ist, muss ich wie gesagt klären... aber das wird dauern.

 

Ich hab mich auch nicht nur hier im Forum informiert. Kommer gelesen, viel in der Bogleheads community, verschiedene Artikel und Studien. Aber du bist der Erste der der Meinung ist, dass eine market-cap Gewichtung soo ein großer Fehler ist. Selbst Studien oder Leute die eine andere Gewichtung befürworte, beschreiben den Vorteil eher als Optimierung.

 

9 hours ago, Fondsanleger1966 said:

Oppenheim hat Ende der 1990er Jahre eine wissenschaftlich basierte Berechnung für die Aktienquote eines 37jährigen Selbständigen veröffentlicht: Diese betrug 5-10 (!)%.

Hast du einen link oder Name wo man mehr über die Studie lesen kann? Das gleiche Problem, dass du bezüglich der Qualität der postings in Foren beschrieben hast, besteht leider auch bei Studien.

 

Aber 10% Aktien? Selbst mit der optimiertesten Gewichtung und Strategie, wie will man da genug Rendite hinbekommen um beim Renteneintritt genug Kapital zu haben?

 

Vielen Dank für dein Feedback

 

 

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tom1956
vor 1 Stunde schrieb mdenn:

 

Aber 10% Aktien? Selbst mit der optimiertesten Gewichtung und Strategie, wie will man da genug Rendite hinbekommen um beim Renteneintritt genug Kapital zu haben?

Beispielsweise indem man mit seiner selbständigen Tätigkeit ein entsprechend hohes Einkommen generiert und davon entsprechende Anteile thesauriert. 

 

Vermutlich sind Deine 75.0000 im Eingangspost ein Schreibfehler ? - dies wäre nämlich ein sehr ordentliches Einkommen, mit dem o. g. Vorgehensweise durchaus möglich wäre.

Solltest Du aber eigentlich 75.000 gemeint haben, so erscheint mir dies als "brutto" - insbesondere für einen Selbständigen - die untere Demarkationslinie, an der Selbständigkeit noch Sinn macht, wenn man auch eine solide Altersvorsorge hinbekommen will. Man sollte in dem Kontext auch bedenken, welche Zahlungen ein Angestellter mit vergleichbaren 6.250 brutto zusammen mit seinem Arbeitgeber allein in die GRV einzahlt ...

 

Es dürfte also darauf hinauslaufen, entweder deutlich mehr Einkommen zu generieren (dann könnte man etwas sicherheitsorientierter vorgehen) oder sich risikobewußter (Aktien, Immobilien) aber dann eben auch schwankungsanfälliger zu positionieren.

 

Auch die Rahmenbedingungen (keine Lebenspartnerin, keine Kinder, kein Wohneigentum, keine Schulden) könnten sich - zumindest nach meiner Lebenserfahrung - noch deutlich ändern. Zumal wenn man erst 37 Jahre alt ist. Natürlich muß man die Altersvorsorge konzipieren. Planungen aber (Dein geplanter Renteneintritt 2045) über mehr als ein Vierteljahrhundert sind mir stets etwas unheimlich. Zu oft habe ich erlebt, wie derart Planenden schlicht und einfach "das Leben dazwischen kam". Einen Puffer und/oder eine gewisse Flexibilität in den Anlagen - aber auch im Denken - da einzubauen, scheint mir angezeigt.

 

 

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mdenn
2 hours ago, tom1956 said:

Vermutlich sind Deine 75.0000 im Eingangspost ein Schreibfehler ?

Ja, das war leider ein Schreibfehler. Verdammt ;)

 

2 hours ago, tom1956 said:

Solltest Du aber eigentlich 75.000 gemeint haben, so erscheint mir dies als "brutto" - insbesondere für einen Selbständigen - die untere Demarkationslinie, an der Selbständigkeit noch Sinn macht, wenn man auch eine solide Altersvorsorge hinbekommen will.

Sicherlich ist die eine Stellschraube mehr Einkommen, aber die andere wäre ja die Lebenserhaltungskosten.

 

Ich bin aber auch überrascht, dass du 75k als untere Grenze siehst. Wenn man zb das Gehalt der top 25% der Arbeitnehmer nimmt, 4.0000 Brutto (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/loehne-auf-einen-blick-so-verdient-deutschland-a-1158777.html), kommt man auf ca 69k Gesamtbelastung Arbeitgeber. Immer noch unter meinen 75k.

 

2 hours ago, tom1956 said:

Es dürfte also darauf hinauslaufen, entweder deutlich mehr Einkommen zu generieren (dann könnte man etwas sicherheitsorientierter vorgehen) oder sich risikobewußter (Aktien, Immobilien) aber dann eben auch schwankungsanfälliger zu positionieren.

Ich kann mit Schwankungen gut leben, solange es längerfristig passt :)

 

Was das Humankapital und dem damit verbundenen Risiko angeht. Ich denken auch, dass man das nicht so pauschal in Selbstständig vs Angestellt aufteilen kann. Ich arbeite seit 18 Jahren als Programmierer, 4 Jahre festangestellt, den Rest selbstständig. In den ganzen Jahren gab es keine einzige Situation, wo es irgendwie schlechter lief. Ganz im Gegenteil. Ich hätte mehr arbeiten können.

 

Wenn man die BU-Problematik mal aussen vor lässt, denke ich auch, dass ich generell ein kleineres Risiko habe als einige Arbeitnehmer, die in den nächsten 10 - 20 Jahren Opfer der Automatisierung und Digitalisierung werden könnten.

 

Wie es dann genau kommt, weiss man natürlich nicht. Aber wie gesagt, das Risko nur nach Arbeitnehmer vs Selbstständig aufzuteilen halte ich für nicht sinnvoll.

 

2 hours ago, tom1956 said:

Auch die Rahmenbedingungen (keine Lebenspartnerin, keine Kinder, kein Wohneigentum, keine Schulden) könnten sich - zumindest nach meiner Lebenserfahrung - noch deutlich ändern. Zumal wenn man erst 37 Jahre alt ist.

Da hast du natürlich Recht und ich hab das auch im Hinterkopf. Ich mach auf keinen Fall jetzt den Plan mal für die nächsten 25 Jahre, der dann in Stein gemeißelt wird.

 

Mir geht es aktuell hauptsächlich darum, erst mal die wichtigsten dringenden Sachen zu klären, deswegen auch meine Frage bezüglich der Dringlichkeit von Rürup und der Fondspolice... und natürlich nichts einzugehen, dass mich komplett unflexibel macht. 

 

In ein oder zwei Jahren würde ich dann noch mal mehr Zeit investieren und die anderen Themen (Langlebigkeitsrisko, Hartz4, Partnerin, Kinder, etc) klären.

 

Danke!

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tyr
vor 3 Minuten schrieb mdenn:

Wenn man die BU-Problematik mal aussen vor lässt, denke ich auch, dass ich generell ein kleineres Risiko habe als einige Arbeitnehmer, die in den nächsten 10 - 20 Jahren Opfer der Automatisierung und Digitalisierung werden könnten.

 

Selbständige sind genau so wie AN von Entfall von menschlicher Arbeit durch Automatisierung und Digitalisierung betroffen.

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mdenn
4 minutes ago, tyr said:

 

Selbständige sind genau so wie AN von Entfall von menschlicher Arbeit durch Automatisierung und Digitalisierung betroffen.

Klar, deswegen meinte ich ja, dass man das Risiko nicht nur pauschal anhand von Arbeitnehmer oder Selbstständig beurteilen kann.

 

Ein Selbstständiger, der einen Beruf hat, denn man nicht so leicht automatisieren kann und bei dem es seit 18 Jahren sehr gut läuft, hat meiner Meinung nach ein niedrigeres Risiko als ein Angestellt, bei dem jetzt schon ersichtlich ist, dass der Beruf Opfer der Automatisierung wird.

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Relich
22 minutes ago, mdenn said:

Ich bin aber auch überrascht, dass du 75k als untere Grenze siehst. Wenn man zb das Gehalt der top 25% der Arbeitnehmer nimmt, 4.0000 Brutto (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/loehne-auf-einen-blick-so-verdient-deutschland-a-1158777.html), kommt man auf ca 69k Gesamtbelastung Arbeitgeber. Immer noch unter meinen 75k.

Ich bin überrascht, dass du als selbständiger Programmierer (nur) auf 75k Brutto kommst. Sind da schon alle Kosten abgezogen oder ist das dein Umsatz?

 

Hier mal zum Vergleich: 

1-stundensaetze-2016.png

https://www.gulp.de/binaries/content/assets/knowledge-base/gulp-whitepaper_gufrees_teil-1-3_zusammenfassung_final_020317.pdf

 

22 minutes ago, mdenn said:

Was das Humankapital und dem damit verbundenen Risiko angeht. Ich denken auch, dass man das nicht so pauschal in Selbstständig vs Angestellt aufteilen kann. Ich arbeite seit 18 Jahren als Programmierer, 4 Jahre festangestellt, den Rest selbstständig. In den ganzen Jahren gab es keine einzige Situation, wo es irgendwie schlechter lief. Ganz im Gegenteil. Ich hätte mehr arbeiten können.

Arbeitest du Vollzeit (also ca. 40 Stunden die Woche) oder weniger?

 

22 minutes ago, mdenn said:

Wenn man die BU-Problematik mal aussen vor lässt, denke ich auch, dass ich generell ein kleineres Risiko habe als einige Arbeitnehmer, die in den nächsten 10 - 20 Jahren Opfer der Automatisierung und Digitalisierung werden könnten.

Solange du dich weiter fortbildest und an die Marktentwicklung anpasst, stimme ich zu. 

 

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