Zum Inhalt springen
mdenn

Altersvorsorge. Bisher nur Indexfonds. Schnelles Handeln notwendig?

Empfohlene Beiträge

mdenn
16 minutes ago, Relich said:

Ich bin überrascht, dass du als selbständiger Programmierer (nur) auf 75k Brutto kommst. Sind da schon alle Kosten abgezogen oder ist das dein Umsatz?

 

Alle Kosten bereits abgezogen. Von den 75k geht noch die PKV, Steuer und Altersvorsorge weg.

 

17 minutes ago, Relich said:

Arbeitest du Vollzeit (also ca. 40 Stunden die Woche) oder weniger?

 

Ich hab in der Vergangenheit, dass ganze sehr entspannt gesehen. Soviel gearbeitet wie ich musste um mir ein gutes Leben zu finanzieren. Leider hab ich da wahrscheinlich die Altersvorsorge ein bisschen unterbewertet ;) Aber was die 75k angeht, da ist natürlich schon noch viel Luft nach oben.

 

Anderseits darf man es auch nicht nur anhand der Stundensätze beurteilen. Man kann als Selbstständiger ja nicht 52 - 5 Wochen Urlaub abrechnen.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Relich
3 minutes ago, mdenn said:

Anderseits darf man es auch nicht nur anhand der Stundensätze beurteilen. Man kann als Selbstständiger ja nicht 52 - 5 Wochen Urlaub abrechnen.

Ja, Krankheit, Akquise, Buchhaltung etc. kommt noch dazu. Dennoch kenne ich Freelancer, die 220 Tage im Jahr abrechnen, was bei einem Stundensatz von beispielsweise 70 Euro einen Umsatz von 123k macht. 

 

Aber Geld ist ja nicht alles; wenn du so ein entspanntes Leben haben kannst, ist das natürlich auch viel wert. 

 

Ich weiß nicht, wie man sich deine Arbeit genau vorstellen kann, ob du remote arbeitest oder beim Kunden? Je nach Ausgestaltung könnte die freiwillige Einzahlung in die GRV nämlich eine Option für dich sein.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
tom1956
vor 27 Minuten schrieb mdenn:

Ich hab in der Vergangenheit, dass ganze sehr entspannt gesehen. Soviel gearbeitet wie ich musste um mir ein gutes Leben zu finanzieren.

Dagegen ist ja nix einzuwenden. Freizeit ist ein hohes und kostbares Gut. Wenn man sich an ein "gutes Leben" gewöhnt hat, sollte man dies aber auch im Alter sicherstellen ...

Das ist jedenfalls meine Meinung.

vor 27 Minuten schrieb mdenn:

 

Leider hab ich da wahrscheinlich die Altersvorsorge ein bisschen unterbewertet ;)

Das würde ich auch sagen. Ein Rentenanspruch an die GRV von ca. 250 Euro und etwa 100 tsd. auf der Uhr - und Du gehst auf die 40 zu !?

Ohne Löcher in Deine Pläne schießen oder Dir Angst machen zu wollen: Aber da mußt Du Dich wohl an andere Zahlen und Größenordnungen herantasten ...

Beispiel: Ein ehemaliger Kollege (Selbständiger) wollte sich jüngst eine Sofortrente gegen Einmalzahlung einkaufen (sog. Tante Emma Strategie, sprich also die ganz bequeme Lösung). Für eine Rente von 3.000 Euro wäre dann wohl schon locker das erste Milliönchen weg ... Und was sind heutzutage 3.000 Euro, wenn man Miete zahlen muß, privat krankenversichert ist, ein Auto haben will, auch mal eine Reise machen will usw. ?!

vor 27 Minuten schrieb mdenn:

 

Aber was die 75k angeht, da ist natürlich schon noch viel Luft nach oben.

Das will ich meinen. Ansonsten dürfte es im Ruhestand eher karg zugehen. Eventuell kannst Du auch länger arbeiten. Ob ausgerechnet in Deinem Bereich auch ältere Selbständige gute Chancen haben, kannst Du am besten beurteilen. Wenn ich Du wäre, würde ich jedenfalls deutlich mehr Gas geben. Aber das ist nur meine bescheidene Sichtweise.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
mdenn
· bearbeitet von mdenn
22 minutes ago, tom1956 said:

Das will ich meinen. Ansonsten dürfte es im Ruhestand eher karg zugehen

Ist mir komplett bewusst ;) Ich hab mir selber schon mal ausgerechnet wie hoch meine Bedarf im Alter wäre und wieviel dafür angespart werden muss. Ich werde Gas geben.

 

Wie gesagt, für mich stellt sich nur die Frage, ob ich irgendeinen Vorteil habe, wenn ich eine Rürup oder eine fondgebundenen privaten Rentenversicherung in den nächsten 2 oder 3 Jahren abschließe oder ob die Entscheidung warten kann und ich erst mal nur auf Index fonds und Tagesgeldkonto setze. Was meint ihr?

 

56 minutes ago, Relich said:

Ja, Krankheit, Akquise, Buchhaltung etc. kommt noch dazu. Dennoch kenne ich Freelancer, die 220 Tage im Jahr abrechnen, was bei einem Stundensatz von beispielsweise 70 Euro einen Umsatz von 123k macht. 

220 Tage ist immer noch sehr optimistisch. Dann würde man 11 Monate im Jahr abrechnen. Gerade wenn man längerfristig gut dastehen will, muss man sich auch weiterbilden. Was auch ordentlich Zeit in Anspruch nimmt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fondsanleger1966

Nur kurz, auch bei mir ruft die Arbeit (eigentlich brüllt sie schon ;-) ).

 

vor 20 Stunden schrieb mdenn:

Welche Vorteile hätte eine Fopo für mich aktuell? Für die Steuerlichen Vorteile reicht doch eine Laufzeit von 12 Jahren.

1.) sollte in der Fopo viel Geld stecken (und v.a. Wertzuwachs!), um die steuerlichen Vorteile (z.B. Teilentnahmen nach dem Halbeinkünfteverfahren ab 62/12) ggü der Direktanlage gut auszunutzen. Deshalb eher früh anfangen.

2.) weiß man nie, wie lange die heutigen Steuervorteile für neu abgeschlossene Fopos noch gewährt werden (siehe 2005)

3.) soll ein Abschluss der Cosmos FVPI nur noch bis Jahresende möglich, so eine frische Info: https://www.wertpapier-forum.de/topic/34577-flexibler-vorsorgeplan-von-cosmosdirekt/?page=14#comment-1115797

 

vor 6 Stunden schrieb mdenn:

Aber du bist der Erste der der Meinung ist, dass eine market-cap Gewichtung soo ein großer Fehler ist. Selbst Studien oder Leute die eine andere Gewichtung befürworte, beschreiben den Vorteil eher als Optimierung.

Es gibt eine alte Kaufmannsweisheit, die besagt, dass der Gewinn im Einkauf liegt. Sie hat sich seit vielen Jahrhunderten bewährt.

 

Wenn man langfristig regelmäßig mit Raten in ungefähr gleicher Höhe spart, wirkt sich der Effekt des Einkaufpreises nicht allzu stark aus, weil er sich über die Jahre mittelt. Dann geht es vielleicht nur um eine Optimierung. Bei Einmalzahlungen sieht das aber anders aus. Du wolltest 77.000 Euro über ca. 1 Jahr investieren, was der geplanten Sparleistung von mehr als sechs Jahren entspricht. Das ist vom Charakter her eine hohe Einmalzahlung - und bei dieser sollte man sich den Einkaufspreis anschauen.

 

Eine Komponente des Einkaufspreises ist die Währung. Der USD/EUR-Kurs bewegt sich zyklisch innerhalb eines Trends ("Rückkehr zum Mittelwert"). Siehe z.B. https://www.boerse.de/langfristchart/Euro-Dollar/EU0009652759 Der Mittelwert wird oft mit Hilfe der Kaufkraftparität geschätzt. Diese liegt derzeit ungefähr zwischen 1,25 und 1,35 USD/EUR, je nach angewendetem Verfahren. Siehe z.B. http://www.economist.com/content/big-mac-index und http://www.pipsologie.com/die-kaufkraftparitaet-ein-fundamentaler-indikator-fuer-devisen . Bei einem aktuellen Wechselkurs von ca. 1,17 USD/EUR zahlt man für die USD der US-Aktien also ca. 10% zu viel. Das ist weniger als vor einem Jahr bei 1,05 USD/EUR, aber immer noch überdurchschnittlich viel.

 

Die andere Komponente besteht in der aktuellen Bewertung des US-Aktienmarktes im Vergleich zu anderen Aktienmärkten. Da ist der Link zum Starcap-Research eine gute Ressource und der Prognosezeitraum von 10-15 Jahren ziemlich aussagekräftig (wenn auch nur eine Wahrscheinlichkeit und keine Garantie).

 

Im Ergebnis kauft man derzeit in den USA also teure Aktien in einer teuren Währung ein.

 

Du kannst Dir auch noch Whitebox anschauen, sowohl das Whitepaper zum Vorgehen als auch die aktuelle Asset Allocation in den höheren Risikostufen. Da sind die US-Aktien sogar ggü. einer Gleichgewichtung untergewichtet. Ebenso im dbx Portfolio Total Return, der auch einen wissenschaftlich-empirisch fundierten Ansatz verfolgt (dort sind die US-Titel noch schwächer gewichtet). Oder Du schaust Dir die 5-Jahres-Prognosen in Euro von Blackrock an, indem Du https://www.blackrock.com/institutions/de-de/einblicke/graphiken/kapitalmarktannahmen aufrufst und Dich als Professioneller Investor ausgibst. 5-Jahres-Prognosen sind mit Vorsicht zu genießen, weil dort die statistischen Zusammenhänge zwischen Bewertung und künftiger Performance recht schwach sind. Der Link ist eher als Abrundung gedacht, um zu zeigen, dass selbst auf den kürzeren Zeitraum von 5 Jahren Profis von einer Underperformance der US-Aktien ausgehen. Natürlich kannst Du als Anleger eine andere Meinung vertreten. Für eine solche aktive Abweichung solltest Du aber sehr gute Argumente haben, von denen Du sehr fest überzeugt bist.

 

vor 7 Stunden schrieb mdenn:

Hast du einen link oder Name wo man mehr über die Studie lesen kann? Das gleiche Problem, dass du bezüglich der Qualität der postings in Foren beschrieben hast, besteht leider auch bei Studien.

Bernhard Scherer and Thomas Ebertz, A Simple Model for Lifetime Asset Allocation, The Journal of Private Portfolio Management, Vol 1 Number 2, Summer 1998.

 

Sie setzen in diesem Aufsatz beim Humankapital des Selbständigen eine Aktienquote von 25% an und kommen auf ca. 5% Aktienquote mit 37 Jahren, die dann auf ca. 20% mit 65 Jahren steigen soll.

 

Der Grundgedanke dahinter anhand der in diesem Thread genannten Zahlen stark vereinfacht illustriert: 75.000 x 28 Jahre = 2,1 Mio EUR Humankapital. Bei 25% Aktiencharakter enthält das Humankapital damit ca. 500.000 EUR Aktienkomponente. Das ist deutlich mehr als die geplanten 77.000 EUR ETFs.

 

Solche Optimierungen benötigen immer Vereinfachungen, um sie vornehmen zu können. Deshalb können sie keine individuelle Finanzplanung ersetzen. Aber sie sind als Ausgangspunkt besser als "100-Alter", was für einen Beamten oder Angestellten passen mag, für einen Selbständigen jedoch eher nicht (wobei sich der Aktiencharakter der selbständigen Tätigkeit sich von Person zu Person erheblich unterscheiden kann).
 

Du wirst meiner Meinung nach nicht um eine intensivere Beschäftigung mit Deinem Leben herumkommen und um eine individuelle Finanzplanung. Was sind die Risiken, die in Deinem Leben auftreten können? Krankheit, BU, Arbeitslosigkeit, Insolvenz usw., und zwar nicht nur mit 38, sondern auch mit 55 Jahren! Kannst Du sie absichern und - wenn ja - wie? Wieviel Geld muss für Notfälle verfügbar bleiben? Sprich, wie hoch ist überhaupt Deine Risikotragfähigkeit? Wie hoch ist Deine Risikobereitschaft? Wie viel Prozent der 110k wärest Du also bereit, *dauerhaft* zu verlieren? Mit welchem maximalen Verlust der Aktien-ETFs rechnest Du bei der Ermittlung der maximalen Aktienquote, mit welcher Erholungszeit? Mit den historischen Höchstwerten, also -89% und ca. 25 Jahre? Usw. usf.

 

Viel Erfolg!

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
foolbar
· bearbeitet von foolbar
vor 15 Stunden schrieb Joseph Conrad:

 

Die GRV ist  eine weitere wichtige Anlageklasse für Selbständige. Es ist doch gerade gut das sie umlagefinanziert ist.  Damit ist sie unabhängig vom Kapitalmarkt.  In der jetzigen lang anhaltenden Niedrigzinsphase ist sie sogar sehr interessant mit ihren Erträgen. Mehr als AAA Staatsanleihen jedenfalls.  

Parallel kann und sollte er natürlich ein Welt Aktien ETF Portfolio aufbauen.

Von Gold halte ich wenig. Es ist ein spekulativer Rohstoff der keine Zinsen abwirft. Niemals würde ich mehr als 5% meines Vermögens dort investieren. Und auch nur als Zock.

 

Gruß

Joseph

Die GRV ist nicht unabhängig. Sie ist ein Spielball unser Regierungen und der Wert der Auszahlungen abhängig von der Entwicklung des Euro der bereits seit seiner Einführung mehr als 30% an Kaufkraft verloren hat. Gold ist kein spekulativer Rohstoff sondern die beste Währung die es gibt. Bewährt seit vielen tausend Jahren, im Gegensatz zum Euro oder anderen Fiat-Währungen.

 

“Gold ist Geld und nichts anderes”
J.P. Morgan, US-amerikanischer Unternehmer und Bankier (1837-1913)

 

 

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Columbus83
· bearbeitet von Columbus83

@mdenn

 

Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann bist du quasi freiberuflicher Programmierer, richtig?

 

Falls das so ist, würde ich dir keinesfalls raten, die GRV ins Spiel zu bringen, denn hier kann sofort eine Statusfeststellungsprüfung bezüglich Scheinselbstständigkeit stattfinden, die dich in Schwierigkeiten bei deinen Kunden bringen kann. Es ist der GRV auch egal, wenn du bereit bist, freiwillig in die GRV einzuzahlen, die Prüfung kann trotzdem stattfinden und wir in dem überwiegenden Teil der Fälle als negativ für den Freiberufler ausgehen. Solche Verfahren können dazu führen, dass erhebliche Summen von der GRV nachgefordert werden, der Auftrag zunichte ist und der Kunde dich keinesfalls weiter beauftragen will.

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Relich
32 minutes ago, Columbus83 said:

@mdenn

 

Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann bist du quasi freiberuflicher Programmierer, richtig?

 

Falls das so ist, würde ich dir keinesfalls raten, die GRV ins Spiel zu bringen, denn hier kann sofort eine Statusfeststellungsprüfung bezüglich Scheinselbstständigkeit stattfinden, die dich in Schwierigkeiten bei deinen Kunden bringen kann. Es ist der GRV auch egal, wenn du bereit bist, freiwillig in die GRV einzuzahlen, die Prüfung kann trotzdem stattfinden und wir in dem überwiegenden Teil der Fälle als negativ für den Freiberufler ausgehen. Solche Verfahren können dazu führen, dass erhebliche Summen von der GRV nachgefordert werden, der Auftrag zunichte ist und der Kunde dich keinesfalls weiter beauftragen will.

 

 

 

Genau aus dem Grund hatte ich gefragt, wie diese Freiberuflichkeit ausgestaltet ist (remote/beim Kunden, ein oder mehrere Kunden etc.). Habe aber bisher nichts dazu gelesen, daher schwer einzuschätzen. Im Zweifelsfall würde ich auch die Finger davon lassen. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
tyr
vor 44 Minuten schrieb Columbus83:

Falls das so ist, würde ich dir keinesfalls raten, die GRV ins Spiel zu bringen, denn hier kann sofort eine Statusfeststellungsprüfung bezüglich Scheinselbstständigkeit stattfinden, die dich in Schwierigkeiten bei deinen Kunden bringen kann. Es ist der GRV auch egal, wenn du bereit bist, freiwillig in die GRV einzuzahlen, die Prüfung kann trotzdem stattfinden und wir in dem überwiegenden Teil der Fälle als negativ für den Freiberufler ausgehen. Solche Verfahren können dazu führen, dass erhebliche Summen von der GRV nachgefordert werden, der Auftrag zunichte ist und der Kunde dich keinesfalls weiter beauftragen will.

 

Ist es denn besser, nur der Prüfung auszuweichen und trotzdem das Risiko zu tragen, evtl. scheinselbständig zu sein?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Relich
14 minutes ago, tyr said:

 

Ist es denn besser, nur der Prüfung auszuweichen und trotzdem das Risiko zu tragen, evtl. scheinselbständig zu sein?

 

Was schlägst du als Alternative vor?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
tyr
· bearbeitet von tyr
vor 20 Minuten schrieb Relich:

 

Was schlägst du als Alternative vor?

 

Ich schlage vor, erstmal die Frage zu diskutieren, ob es besser ist, bei einem ggf. existenziellen Problem wegzuschauen und einfach weiter zu machen, als gäbe es das Problem nicht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Relich
6 minutes ago, tyr said:

 

Ich schlage vor, erstmal die Frage zu diskutieren, ob es besser ist, bei einem ggf. existenziellen Problem wegzuschauen und einfach weiter zu machen, als gäbe es das Problem nicht.

 

Ja, es ist definitiv besser, keinen Kontakt zur GRV aufzunehmen als sich da freiwillig zu melden. Aber wir wissen gar nicht, ob das Problem überhaupt für den TE besteht. 

 

Weterhin würde mich interessieren, inwiefern das etwaige Problem existenziell ist, und welche Lösungen es gibt. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
tyr
Gerade eben schrieb Relich:

 

Ja, es ist definitiv besser, keinen Kontakt zur GRV aufzunehmen als sich da freiwillig zu melden. Aber wir wissen gar nicht, ob das Problem überhaupt für den TE besteht. 

 

Deine Einschätzung teile ich nicht. Wenn das Problem bestehen könnte würde ich klären, ob es besteht, statt wegzuschauen und einfach so weiter zu machen wie bisher. Dass die Problemklärung taktisch klug nicht gleich über eine Anfrage bei der GRV stattfinden sollte ist eine andere Geschichte.

 

vor 3 Minuten schrieb Relich:

Weterhin würde mich interessieren, inwiefern das etwaige Problem existenziell ist, und welche Lösungen es gibt. 

 

Die Frage stellt sich noch gar nicht. Erstmal sollte man m. E. klären, ob wie oben skizziert ggf. Scheinselbständigkeitsstatus droht und welche Konsequenzen das im Einzelfall haben kann. Danach sucht man nach Lösungen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Columbus83
· bearbeitet von Columbus83
vor 3 Stunden schrieb tyr:

 

Deine Einschätzung teile ich nicht. Wenn das Problem bestehen könnte würde ich klären, ob es besteht, statt wegzuschauen und einfach so weiter zu machen wie bisher. Dass die Problemklärung taktisch klug nicht gleich über eine Anfrage bei der GRV stattfinden sollte ist eine andere Geschichte.

 

 

Die Frage stellt sich noch gar nicht. Erstmal sollte man m. E. klären, ob wie oben skizziert ggf. Scheinselbständigkeitsstatus droht und welche Konsequenzen das im Einzelfall haben kann. Danach sucht man nach Lösungen.

 

Da ich hier nicht das Thema umbiegen will, nur noch kurz meine Erfahrungen:

 

Fakt ist, eine Statusklärung ist in den meisten Fällen negativ für den Antragsteller, da bei so gut wie jedem Freiberufler mindestens eines der GRV-Kriterien für die Scheinselbstständigkeit zutrifft (z.B. dauerhaft für einen Kunden tätig). Davon abgesehen, wird jede Prüfung pro Vertrag gemacht, soll heißen, selbst wenn ein Vertrag mit einem Kunden als selbstständig eingestuft wird, kann die nächste Prüfung schon wieder negativ sein. Es gibt keinen Stempel "selbstständig", der für alle Zeit gilt.

 

Also bevor dieses Verfahren angestoßen werden soll, ist meine dringende Empfehlung einen Fachanwalt hinzu zuziehen um sich ein klares Bild zu verschaffen. Meistens ist es nicht sinnvoll, als Freiberufler eine solche Prüfung anzustoßen. Oder anders ausgedrückt, besser keine schlafende Hunde wecken.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
bm171103

Deine Einzahlungen in die GRV stammen komplett aus deiner Zeit als Angestellter ? Ich habe mich ebenfalls damit beschäftigt freiwillig in die GRV einzuzahlen. Allerdings musst du etwas Wichtiges wissen, wenn du erstmalig als Selbständiger in die GRV einzahlst. Du bekommst einen Fragebogen aus dem evtl. abgeleitet wirst, dass du gar nicht selbständig bist, sondern scheinselbständig. Du kannst also mit deinen freiwilligen Einzahlungen schlafende Hunde wecken. Als Programmierer vermute ich du bist akut gefährdet, da du oftmals pro Geschäftsjahr nur einen Kunden vorzuweisen hast. Wenn nicht könntest du das mit den Einzahlungen machen. Gründe dagegen wurden ja genannt. Du kannst damit allerdings gut diversifizieren, weshalb ich ebenfalls daran gedacht hatte es zu nutzen.

 

Dein Stundensatz scheint mir bei 75.000 Euro falsch kalkuliert oder du hast eine zu geringe Auslatung. Selbst bei einem Stundensatz von 60,- Euro hättest du deutlich mehr Umsatz (ohne Kosten kalkuliert da ich diese nicht kenne): 200 Tage x 8 Stunden x 60,- Euro = 96.000. Da sind schon 50 Tage für Urlaub, Krankheit, Projektausfall etc. raus gerechnet. Wenn du aktuell 12.000 einzahlst in die GRV , wärst du etwa auf dem Niveau einer Festanstellung von 60.000 Euro. Das ist sehr wenig fürs Alter. Es "locker" anzugehen bzw. mit niedrigerer Auslastung zu planen kann also ziemlich nach hinten losgehen. Aus meiner Sicht geht aktuell dein Plan mit dem Rentenbeginn nicht auf, außer du schränkst dich im Alter ein.

 

Rürup lohnt sich aus meiner Sicht nicht. Zu unflexibel für einen Selbständigen, zu hohe Kosten. Du kannst relativ spät hohe Beträge einzahlen, das ist korrekt. Dann laufen aber natürlich auch die Anlagen nur kurz und du profitierst nicht vom Zinseszins. Als Selbständiger hast du höhere Flexibilität bei deinen Anlageentscheidungen. Das würde ich nicht mit einer privaten Rentenversicherung oder Rürup-Rente zu Nichte machen. Bei mir war es z.B. so dass ich für den Kauf einer ETW mein komplettes Aktiendepot aufgelöst habe. Dadurch habe ich bei den FK-Zinsen und im Risiko profitiert. Diese Möglichkeit hat ein Angestellter nicht, da er die Beträge aus der GKV nicht entnehmen kann (höchstens einen Teil bei Riester). Bei Rürup und einer privaten Rentenversicherung ist das Geld nicht im Zugriff wenn du es mal brauchst. Es ist zu überlegen Rürup z.B. ab 50 zu nutzen bzw. bei einer privaten Rentenversicherung die Einmalzahlung zu nutzen um das Langlebigkeitsrisiko abzusichern. Dann würde ich aber sehr genau rechnen. Mir ist bei den Kosten spätestens komplett der Appetit auf diese Anlageformen vergangen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fondsanleger1966
vor 5 Minuten schrieb bm171103:

einer privaten Rentenversicherung ist das Geld nicht im Zugriff wenn du es mal brauchst.

Dieser Teil der Aussage ist schlichtweg falsch. Das gilt nur für Rürup. Z.B. sind bei der o.g. Cosmos-Fopo auch schon vor dem Ruhestand Teilentnahmen möglich. Deshalb die Sparrate entsprechend hoch wählen, um wieder auffüllen zu können. Das ist durch die hohe Flexibilität besonders für einen Selbständigen interessant.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
mdenn
· bearbeitet von mdenn
20 hours ago, Fondsanleger1966 said:

Viel Erfolg!

 

Vielen Dank für die Infos. Ich werde mich da mal weiterbilden.

 

1 hour ago, bm171103 said:

Als Programmierer vermute ich du bist akut gefährdet, da du oftmals pro Geschäftsjahr nur einen Kunden vorzuweisen hast.

Ich hab im Jahr mindestens 4 oder 5 Kunden. Teilweise bis zu 10.. und bin eigentlich nur für meetings vor Ort beim Kunden.

 

1 hour ago, bm171103 said:

Da sind schon 50 Tage für Urlaub, Krankheit, Projektausfall etc. raus gerechnet.

200 Tage ist für den Bereich in dem ich tätig bin immer noch sehr optimistisch. Auch andere Selbstständige die in meinem Bereich arbeiten, verbringen mindestens 30 - 50 Tage mit Weiterbildung die sie nicht abrechnen können.

 

1 hour ago, bm171103 said:

Wenn du aktuell 12.000 einzahlst in die GRV , wärst du etwa auf dem Niveau einer Festanstellung von 60.000 Euro. Das ist sehr wenig fürs Alter. Es "locker" anzugehen bzw. mit niedrigerer Auslastung zu planen kann also ziemlich nach hinten losgehen. Aus meiner Sicht geht aktuell dein Plan mit dem Rentenbeginn nicht auf, außer du schränkst dich im Alter ein.

Wie schon in einem vorherigen post erwähnt, dass überrascht mich. 60.000 euro scheint ein überdurchschnittliches Gehalt zu sein:

 

Wenn man zb das Gehalt der top 25% der Arbeitnehmer nimmt, 4.000 Brutto (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/loehne-auf-einen-blick-so-verdient-deutschland-a-1158777.html), kommt man auf ca 55k Gesamtbelastung Arbeitgeber. Immer noch unter meinen 75k.

 

Wenn selbst ein überdurchschnittliches Bruttogehalt von 60k zu wenig für eine Altersvorsorge sind, dann würde das ja heißen, dass der Großteil aller Arbeitnehmer ein massives Problem hat und nur die top 5% oder so entspannt sein können.

 

Unabhängig davon ist mir klar, dass ich es nicht mehr so locker angehen sollte und es ist auch kein Problem auf 100k im Jahr oder so zu kommen. Wie gesagt, ich hab mir schon ausgerechnet wie viel am Ende rauskommen muss, mir geht es aktuell nur darum zu klären, was die beste Vorgehensweise ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Akaman
· bearbeitet von Akaman
vor 29 Minuten schrieb mdenn:

 

Wie schon in einem vorherigen post erwähnt, dass überrascht mich. 60.000 euro scheint ein überdurchschnittliches Gehalt zu sein:

 

Wenn man zb das Gehalt der top 25% der Arbeitnehmer nimmt, 4.000 Brutto (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/loehne-auf-einen-blick-so-verdient-deutschland-a-1158777.html), kommt man auf ca 55k Gesamtbelastung Arbeitgeber. Immer noch unter meinen 75k.

 

Wenn selbst ein überdurchschnittliches Bruttogehalt von 60k zu wenig für eine Altersvorsorge sind, dann würde das ja heißen, dass der Großteil aller Arbeitnehmer ein massives Problem hat und nur die top 5% oder so entspannt sein können.

Was bist du denn nun: Arbeitnehmer oder selbständig?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
mdenn
1 minute ago, Akaman said:

Was bist du denn nun: Arbeitnehmer oder selbständig?

Selbstständig. Ich verstehe nur nicht wieso Einige der Meinung sind, dass 75k brutto als Selbstständiger viel zu wenig für eine vernünftige Altersvorsorge sind, wenn ein vergleichbares Einkommen (anhand der Arbeitgeber Gesamtbelastung) zum Beispiel 60k wäre und dies mindestens zu den top 25% der Loehne gehört.

 

Wie gesagt, das Thema Humankapital mal aussen vorgelassen. Das schätze ich bei meinem Beruf wesentlich niedriger ein als bei den meisten Arbeitnehmern.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Relich
· bearbeitet von Relich
1 hour ago, mdenn said:

Selbstständig. Ich verstehe nur nicht wieso Einige der Meinung sind, dass 75k brutto als Selbstständiger viel zu wenig für eine vernünftige Altersvorsorge sind, wenn ein vergleichbares Einkommen (anhand der Arbeitgeber Gesamtbelastung) zum Beispiel 60k wäre und dies mindestens zu den top 25% der Loehne gehört.

 

Weil du als Selbständiger ein Risiko trägst, dein Einkommen ist gegenüber dem Angestellten instabil. Dieses Risiko sollte durch die Höhe deines Einkommes (wenn denn mal Arbeit da ist) kompensiert werden. Ansonsten könntest du dich ja auch mit geringerem Risiko anstellen lassen. Oder aus der anderen Sichtweise: dann würde ich als Arbeitgeber nur noch Freelancer nehmen, wenn die genausoviel kosten wie die Angestellten, denn die Freelancer kann ich, wenn der Auftrag durch ist, wieder loswerden. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bolanger
vor 21 Stunden schrieb Fondsanleger1966:

1.) sollte in der Fopo viel Geld stecken (und v.a. Wertzuwachs!), um die steuerlichen Vorteile (z.B. Teilentnahmen nach dem Halbeinkünfteverfahren ab 62/12) ggü der Direktanlage gut auszunutzen.

 

Hallo,

 

kann mir das nochmal jemand erklären?

 

Danke,

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
mdenn
· bearbeitet von mdenn
22 minutes ago, Relich said:

Weil du als Selbständiger ein Risiko trägst, dein Einkommen ist gegenüber dem Angestellten instabil.

Ich glaub nicht, dass man das so pauschal für Angestellt vs Selbstständig sagen kann. in 14 Jahren Selbstständigkeit hatte ich keinen einzige Situation in der mein Einkommen instabil war. Ich hätte zu jeder Zeit mehr arbeiten und verdienen können. Ich kenne jedoch sehr viele Arbeitnehmer, bei denen es sehr instabil zugeht und die kommende Automatisierung wird auch viele Opfer fordern. Hier gibt es sicher viele die sich sicher fühlen und gar nicht wissen, dass ihr Beruf in 10 - 15 Jahren komplett irrelevant sein wird.

 

22 minutes ago, Relich said:

Dieses Risiko sollte durch die Höhe deines Einkommes (wenn denn mal Arbeit da ist) kompensiert werden. Ansonsten könntest du dich ja auch mit geringerem Risiko anstellen lassen

Klar, aber für viele ist diese Kompensation ein schöner Bonus, der jedoch nicht benötigt wird, da dass Risiko für die Person als Selbstständiger nicht viel höher ist als als Angestellter. Wieso sollte man sich dann anstellen lassen und weniger verdienen oder mehr arbeiten müssen? Hängt natürlich alles davon ab wie gut man aufgestellt und gefragt ist. Es gibt sicherlich auch Programmierer, bei denen das Risiko höher ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Relich
· bearbeitet von Relich
15 minutes ago, mdenn said:

Klar, aber für viele ist diese Kompensation ein schöner Bonus, der jedoch nicht benötigt wird, da dass Risiko für die Person als Selbstständiger nicht viel höher ist als als Angestellter. Wieso sollte man sich dann anstellen lassen und weniger verdienen oder mehr arbeiten müssen?

 

Du hast doch selber gesagt, dass dein Einkommen von 75k einem Angestellten Gehalt von 60k gleicht. 60k kannst du locker als Programmierer in Festanstellung bekommen. Einkommen wäre also gleich. 

 

Deinen Äußerungen nach arbeitest du aber viel weniger als ein Angestellter. Da wir aber keine Hausnummer haben was Stundenzahl oder -Satz angeht, können wir hier nur raten. 

 

Wenn du natürlich nur 20h die Woche arbeitest (Fortbildung eingeschlossen) passt alles. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
mdenn
· bearbeitet von mdenn
8 minutes ago, Relich said:

Du hast doch selber gesagt, dass dein Einkommen von 75k einem Angestellten Gehalt von 60k gleicht. 60k kannst du locker als Programmierer in Festanstellung bekommen. Einkommen wäre also gleich. 

Dann müsste ich aber Vollzeit arbeiten. In der Vergangenheit war das auf jeden Fall sehr viel weniger bei mir.. wenn ich schätzen müsste, wahrscheinlich 60% oder 70% der Arbeitszeit die ich als Angestellter mit gleichem Einkommen hätte arbeiten müssen... und als Selbstständiger hab ich dazu noch mehr Freiheiten ohne ein höheres Risiko zu tragen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odensee
vor 38 Minuten schrieb Bolanger:

 

Hallo,

 

kann mir das nochmal jemand erklären?

 

Danke,

Bei einer Laufzeit von mindestens 12 Jahren und Alter über 62 Jahren wird bei einer Kapitalauszahlung (nicht bei Verrentung!) nur die Hälfte der Einkünfte besteuert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...