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Nullinger

Bolivien verstaatlicht Energieunternehmen

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Nullinger

So schnell kann es gehen, wenn man in Märkte investiert, in denen man sich nicht auskennt. Habe heute sofort meine Petrobras-Aktien verkauft. Zum Glück mit reichlich Gewinn. Was machen jetzt wohl die ganzen Menschen, die ihr Geld in Lateinamerika-Fonds gesteckt haben? :-"

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Faceman

abwarten.... so schnell schiessen die Preussen nicht....Aber ich find es auch spannend....Irgendwie machen die Länder der Ölwelt ernst...Verstaatlichung, eine gemeinsame Währung in Arabien....Ich werd das Gefühl nicht los, als dass sie sich von den USA und dem Dollar loseisen wollen....

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Sperber
So schnell kann es gehen, wenn man in Märkte investiert, in denen man sich nicht auskennt. Habe heute sofort meine Petrobras-Aktien verkauft. Zum Glück mit reichlich Gewinn. Was machen jetzt wohl die ganzen Menschen, die ihr Geld in Lateinamerika-Fonds gesteckt haben? :-"

 

Am besten nichts. Bolivien ist das ärmste Land Lateinamerikas und hat in diesen Fonds kaum Gewicht. Das wäre als würde man seine EuroStoxx Zertifikate verkaufen weil Lettland wieder kommunistisch wird.

 

Der brasilianische Bovespa Index hat bei dieser Nachricht nicht mal mit der Wimper gezuckt.

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treulose_tomate

Meiner Ansicht nach könnte dieses erst der Anfang sein. Wenn es sich zeigt, das ein Land,

Konzernen die Recourcen entziehen kann ohne ernsthafte Konsequenzen dafür zu spüren machen es andere nach.

Also wenn ich ehrlich bin finde ich es sogar gut! Es kann doch nicht sein das die Menschen zusehen müssen

wie andere Milliardengewinne machen, die Umwelt zerstören, die Menschen bis zum letzten Tropfen ausquetschen und sie dann im tiefsten Elend zurück lassen. Ich habe es Live gesehen! Ich weiß wovon ich rede!

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Nullinger
Meiner Ansicht nach könnte dieses erst der Anfang sein. Wenn es sich zeigt, das ein Land,

Konzernen die Recourcen entziehen kann ohne ernsthafte Konsequenzen dafür zu spüren machen es andere nach.

 

Genau aus diesem Grund habe ich Petrobras abgestoßen. Lateinamerika ist zur Zeit IMO ein zu heißes Eisen geworden. Als nächster kommt Chavez mit der Verstaatlichungsnummer und dann geht das so weiter. Oder man spielt eines Tages wieder das Argentinien-Modell. Erklärt sich für zahlungsunfähig und die Staatsanleihen lösen sich in Luft auf. Hat mich damals schon einige Teuro gekostet. :'(

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mr.horeb

sooo große auswirkungen wird die verstaatlichung direkt nicht haben.

 

die gasfelder boliviens machen weniger als 1% der weltreserven aus, venezuela zB besitzt dreimal mehr.

 

direkt betroffen ist brasilien: der anteil boliviens an den gas-importen beträgt ca. 50%, und die gesellschaft petrobras gehört zu den aktivsten gesellschaften in bolivien.

jedoch machen die öl-und gasfdelder in bolivien nur 2,8% der reserven petrobras´aus, und bolivien bestreitet 50% seiner energie-export-einnahmen aus dem handel mit brasilien. selbst eine sozialistische regierung wird darauf nicht verzichten wollen :D im gegenteil sie wollen ja diese einnahmen, nur halt anders verteilt.

quelle:faz

 

es bleibt jedoch abzuwarten, was die indirekten folgen sind: auch länder wie zB russland versuchen den staat (wieder) an den gewinnen der energieförderer zu beteiligen, doch geschah dies bislang "hintenrum" durch erzwungene joint-ventures mit staatlichen firmen, erhöhte steuer- und abgabenlast...

 

hier könnte bolivien - entsprechenden erfolg vorausgesetzt - neues "vorbild" werden und nachahmer auf den plan rufen.

 

gruß

horeb

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Faceman

...genau das ist die Frage... Ich hab das Gefühl, als wollen sich die Ölstaaten etwas aus der Umklammerung vom Dollar lösen und die Energieressourcen lieber selber kontrollieren, als dies irgendwelchen Unternehmen zu überlassen...

 

Es ist auch die Frage, ob das weltwirtschaftlich gesehen nicht sogar ein probates Mittel ist, zumindest kurzfristig für Entspannung auf dem Ölmarkt zu sorgen. Klar, wenn die Politik die Ressourcenverteilung bestimmt, ist man auch erpressbar, andererseits machen das die Amerikaner mit einigen Staaten ja auch, wenn ich mal an diverse Technologieembargos denke. Insofern ist das jetzt letztlich auch nix anderes....

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mr.horeb
Es ist auch die Frage, ob das weltwirtschaftlich gesehen nicht sogar ein probates Mittel ist, zumindest kurzfristig für Entspannung auf dem Ölmarkt zu sorgen.

 

entspannung kann von zwei seiten kommen: dem angebot und der nachfrage.

 

letztere ist schonmal schlecht, denn eine geringere nachfrage ist gleichzusetzen mit einem stocken bzw abflauen der weltkonjunktur. auch nich das gelbe vom ei, selbst wenn benzin dadurch evt 5 cent billiger wird...

geringere nachfrage durch moderne technologien, sprich effizienzstreigerungen, sind kurzfristig nicht möglich. langfristig zwar schon aber: "in the long run, we´re all dead" :(

 

bleibt also nur das angebot als wünschenswerte alternative.

 

um das angebot zu erweitern, muss jedoch in schlecht zugängliche feldere investiert werden (teuer zu fördernde felder) investiert wrden. wenn regierungen die ölförderung nun mit lizenzen, abgaben, steuern (wie in venezuela) verteuern, lohnt sich das weniger und so bleibt manch unerschlossenes ölfeld eben unentschlossen.

 

wenn ein land die energieförderung ganz verstaatlicht (wie in bolivien) darf davon ausgegangen werden, dass es die unternehmen dort auf jeden fall abschreckt noch zu investieren - man schenkt diese investition dem staat ja noch zusätzlich.

 

auch bezweifle ich ernsthaft, dass bolivien willens und in der lage ist, das dafür notwendige know-how teuer von ausländischen firmen einzukaufen. schließlich ist grund der verstaatlichung ja, dass die regierung kein geld mehr an ausländer verlieren möchte. da wird es dem armen wähler schwer verständlich zu machen sein, dass man schulden aufnimmt, um von den verhassten unternehmen etwas zu kaufen.

 

moralische gründe für die verstaatlichung von energieunternehmen kann ich gut nachvollziehen. aber zu einer entspannung für den ölpreis word es sicher nicht führen - staatliche interaktion war bislang selten ein garant für effizientes marktverhalten.

 

gruß

horeb

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Faceman

...im Kapitalismus nicht.....

 

Wenn aber Bolivien die Förderung selber erweitert und das Öl vielleicht sogar unter dem Marktpreis anbietet, dann sorgt das auch für Preisdruck...Im übrigen bezweifle ich, dass der jetzige Ölpreis auf Angebot und Nachfrage zurückzuführen ist. Es ist genügend Öl da, das Angebot ist in etwa so hoch wie die Nachfrage, der Preis kommt heute aufgrund politischer Fktoren zustande, die Marktgesetze sind hier schon längst ausgehebelt. Es ist eigentlich an der Zeit, dass mal jemand kommt und dem Spekulantenspiel ein Ende setzt....

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mr.horeb
· bearbeitet von mr.horeb
...im Kapitalismus nicht.....

 

Wenn aber Bolivien die Förderung selber erweitert und das Öl vielleicht sogar unter dem Marktpreis anbietet, dann sorgt das auch für Preisdruck...

 

die frage ist, ob bolivien vom technsichen standpunkt in der lage ist, die förderung zu erhalten und dauerhaft auszuweiten, nachdem sie die ausländischen investitionsträger vertrieben haben? nur durch guten willen sprudelt kein öl aus dem boden.

unter dem marktpreis werden die kein öl anbieten, dann wären sie ja dumm. wenn sie mehr bekommen könnten, warum sich dann mit weniger zufrieden geben?

selbst wenn der ölkonsum für die armen bevölkerungsschichten aus politischen gründen subventioniert werden sollte (egal ob direkt oder indirekt), hat das 1. keinen vorteil für die ausländer und 2. wird der ölkonsum dadurch im inland steigen, so dass bolivien weniger exportiert. das wird die weltweiten preise nicht kleinhalten können!

 

im grunde bleibe ich der meinung, dass die verstaatlichung in bolivien grundsätzlich keine großartigen auswirkungen auf den weltmarkt haben kann.

 

Im übrigen bezweifle ich, dass der jetzige Ölpreis auf Angebot und Nachfrage zurückzuführen ist. Es ist genügend Öl da, das Angebot ist in etwa so hoch wie die Nachfrage, der Preis kommt heute aufgrund politischer Fktoren zustande, die Marktgesetze sind hier schon längst ausgehebelt. Es ist eigentlich an der Zeit, dass mal jemand kommt und dem Spekulantenspiel ein Ende setzt....

 

jein. jeder, der zum marktpreis kaufen möchte, bekommt öl, das stimmt.

aber das bedeutet doch nur, dass der preis durch angebot und nachfrage determiniert ist und nicht willkürlich nach oben oder unten begrenzt. ob die leute das öl nun kaufen um es zu benzin zu destillieren (oder wie auch immer man das herstellt) oder um damit zu spekulieren ist dem preis egal.

man muss aber beachten, dass es sich bei dem ölmarkt nicht um einen klassischen, vollkommenen markt handelt, sondern um einen markt mit wenigen anbietern, die dazu noch preisabsprachen durchführen (opec), und vielen nachfragern.

 

gruß

horeb

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Faceman

haste auch wieder recht...Bleibt also die Spannung, was politisch damit passiert....

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mr.horeb

nach einem bericht der haz wollen die meisten unternehmen dennoch in bolivien bleiben: haz - wirtschaft

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