Wertentwicklung des Stammkapitals eines Trusts

[waku]

Hallo Zusammen!

In Vorbereitung zu meinen Abitur-Prüfungen beschäftige ich mich zur Zeit mit der WWK 1929. Neben allerlei verrückter Spekulationen verstehe ich eines nicht: Im Buch "Der große Crash" von Galbraith ist die Rede von einem Trust, der sich jeweils zu 1/3 aus StA, VzA und Pfandbriefen finanziert. Dieses Kapital wird dann angelegt, doch der Clou ist, dass nur die StA einen Wertzuwachs (wahrscheinlich der Aktienkurs) erfahren und somit ihre Rendite gehebelt wird. Wie ist das möglich? Warum steigen die VzA und die Pfandbriefe nicht in ihrem Wert? 

 

Vielen Dank im Voraus.

[lunareactor]

Ich versuche mich mal an einem Erklärungsversuch:

Evtl. ist da im Buch etwas falsch dargestellt oder vereinfacht.

Aus Sicht des Trusts sind die Pfandbriefe Fremdkapital, sie erhöhen die Hebelwirkung des Eigenkapitals (Weniger Eigenkapital muss eingebracht werden; Fremdkapital wird in der Regel mit einem festen Zinssatz verzinst, über die Zinstilgung hinausgehende Gewinne werden an die Aktionäre ausgeschüttet).

Vorzugsaktien und Stammaktien gehören bei zum Eigenkapital. Die Vorzugsaktien mit Ihrem eingeschränktem Stimmrecht sorgen nur dafür, dass die Kontrolle über den Trust nicht verwässert wird. Sie sollte die Hebelwirkung nicht erhöhen, da man den Haltern der Vorzugsaktien genauso wie den Haltern der regulären Aktie Gewinnanteile ausschüttet (Dividenden).

 

Aus Sicht des Stammaktien-Investors ist dieses Konstrukt natürlich vorteilhaft: Er bekommt eine durch Fremdkapital gehebelte Eigenkapital-Rendite, teilt sich das unternehmerische Risiko mit den Haltern der Vorzugsaktie, aber behält die volle Kontrolle über die Geschäftstätigkeit. 

 

Der Kurs der Pfandbriefe kann zwar im Markt schwanken, das tangiert die Bilanz des Unternehmens aber nicht, da es sich wie bei einem Kredit nur um den laufenden Zins + ggf. Tilgung kümmern muss. Sobald der Gewinn der Geschäftstätigkeit nicht mehr ausreicht um die Zinstilgung zu tragen, kommt das ganze Konstrukt natürlich ins wanken.

[Ramstein]

vor 13 Stunden schrieb waku:

... ist die Rede von einem Trust, der sich jeweils zu 1/3 aus StA, VzA und Pfandbriefen finanziert. Dieses Kapital wird dann angelegt, doch der Clou ist, dass nur die StA einen Wertzuwachs (wahrscheinlich der Aktienkurs) erfahren und somit ihre Rendite gehebelt wird. Wie ist das möglich? Warum steigen die VzA und die Pfandbriefe nicht in ihrem Wert? 

 

Sorry, aber dein Beitrag ist etwas schräg geschrieben.

1. Redest du von einem Vermögen verwaltenden Trust? Der sein Vermögen zu je einem Drittel in Staatsanleihen, Vorzugsaktien und Pfandbriefen angelegt hat?
2. Staatsanleihen können per Definition keine Aktienkursgewinne haben.
3. Ein Kursgewinn "hebelt" keine Rendite. Gehobelt wird mit Fremdkapital.
4. Und warum steigen wohl Vorzugsaktien und Pfandbriefe in einer Weltwirtschaftskrise nicht im Wert? 

[vanity]

Vielleicht sollte zunächst geklärt werden, ob StA

 

- Stamm-Aktien oder

- Staats-Anleihen

 

sein sollen (letzeres erscheint mir plausibler).

 

 

[Ramstein]

@waku

Ich habe dazu gelernt und vermute mal, du meinst die damals verbreitete Rechtsform des Trusts und deren Finanzierung über Shares (du nennst sie StA), Preferred Shares (du nennst sie VzA) und Bonds (du nennst sie Pfandbriefe). Als erstes solltest du die Begriffe klar sein. 

• Shares sind Aktien und natürlich können sie in guten Zeiten steigen. In der Weltwirtschaftskrise sind sie aber gefallen.
• Preferred Shares sind eine Form des Hybridkapitals mit festem Zins, der in schlechten Zeiten aber ausfallen kann.
• Pfandbriefe sind besicherte Anleihen, normale Schuldverschreibungen sind in den USA Senior Bonds.

Da Preferred Shares und Bonds zum Nennwert zurückgezahlt werden (können), gibt es natürlich keine dynamische Wertsteigerung.

[waku]

Ich danke euch erstmal für die Antworten und entschuldige mich dafür, so lange keine Respons gezeigt zu haben. Heißt das also, dass die Preferred Shares keinen Anteil am Stammkapital des Trusts darstellen, wie es die Shares tun?