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Schildkröte

Depotbank erhöht Gebühren - Kündigung bei Widerspruch?

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Hallo allerseits, 

 

diese Woche hatte ich Post von meiner Depotbank. Zum ersten Juli dieses Jahres erhöht sie die Gebühren. Während sie das vor ein paar Jahren schon einmal tat und sich die Erhöhungen damals im Rahmen hielten, dreht sie diesmal erheblich an der Preissschraube. Ich bin deshalb am überlegen, den geplanten Änderungen zu widersprechen. Nach der Recherche bei Google und hier im Forum hat das jedoch in der Regel zur Folge, dass die Depotbank einem kündigt? An sich würde ich gerne bei meiner Depotbank bleiben, aber die beabsichtigte Gebührenerhöhung ist mir zu hoch. Ein Verhandeln mit der Depotbank, dass man gerne zu den bisherigen Konditionen bleiben würde, dürfte nichts bringen? Bei einer Kündigung durch die Depotbank müsste man sich ja recht schnell anderweitig um ein neues Depot kümmern. Der entspanntere Weg wäre also, die Änderungen erstmal stillschweigend anzunehmen und sich dann in Ruhe ein neues Depot zu suchen und einzurichten? Habt Ihr diesbezüglich bereits Erfahrungen gemacht? Wurde schonmal jemandem nicht von der Depotbank gekündigt, wenn er Gebührenerhöhungen widersprach und bei den Konditionen blieb alles wie gehabt? 

 

Gepanzerte Grüße 

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paradox82

Du wirst wohl nicht umhinkommen dir einen anderen Anbieter zu suchen, wenn dir die Kosten zu hoch sind. Der Widerspruch wird zur Kündigung führen, denn es fehlt an dem beiderseitigen Willen zur Fortführung des Vertrags. Die Frage, ob eine Fortführung zu den bisherigen Konditionen möglich ist, kostet zwar nichts, wird aber in der Regel umsonst sein. So jedenfalls meine Erfahrung, als meine Hausbank eine Gebühr für die Girocard eingeführt hat.

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Akaman
vor 30 Minuten schrieb Schildkröte:

Habt Ihr diesbezüglich bereits Erfahrungen gemacht?

Vor Jahren habe ich - vor Bestückung eines Depots durch Umzug - die Konditionen runtergehandelt, aber nicht auf Null.

 

Aber:

 

- es handelte sich um eine Filialbank

- ich hatte etliche aktive Fonds im Depot

- die Depotgrösse war nicht ganz unerheblich

- man machte sich vielleicht Hoffnungen, mir bei der Gelegenheit auch ein paar geschlossene Beteiligungen andrehen zu können.

 

Ich bin damals übrigens nicht umgezogen, weil die angebotenen Konditionen mir immer noch nicht attraktiv genug waren.

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Nachdenklich
vor 27 Minuten schrieb Schildkröte:

Wurde schonmal jemandem nicht von der Depotbank gekündigt, wenn er Gebührenerhöhungen widersprach und bei den Konditionen blieb alles wie gehabt?

 

Die Situation ist zwar nicht ganz vergleichbar, aber immerhin:

 

Als ich in der zweiten Hälfte der 90er Jahre wieder (wieder: nach der ersten klammen Phase der Finanzierung des eigenen Hauses) begann, Geld in Fonds anzulegen, konnte ich die Anteile ohne Depotgebühren direkt bei der KAG (Fidelity) einbuchen lassen und erhielt die Fondsanteile, da ich keine Bank und keinen Vermittler zwischengeschaltet hatte, mit deutlichem Abschlag auf den Ausgabeaufschlag.

Für die damaligen Zeiten waren das gut Konditionen.

Als Fidelity dann mit der FFB zusammenarbeitete (inzwischen gehört die FFB meinem Wissen nach vollständig zu Fidelity) und meine Anteile von der KAG auf die FFB übertragen wurden, wurden auch Gebühren eingeführt. Ich schrieb damals einen bösen Brief an Fidelity und bekam als Antwort eine Entschuldigung und die Mitteilung, daß man mich als Kunden gerne behalten würden. Deshalb böte man mir an, daß mein Depot lebenslang kostenfrei (weder Depotgebühren noch Ausgabeaufschläge) geführt würde. Damit waren die Konditionen dann noch besser als zuvor. Ich erhalte von der FFB jetzt jährlich eine Kostenaufstellung und die Mitteilung, daß Fidelity diese Kosten übernommen hätte, ich also nicht zu zahlen bräuchte.

Und diese günstigen Bedingungen gelten im Prinzip bis heute. Bei ETFs zahle ich allerdings jetzt geringe prozentuale Gebühren (damit ist aus meiner Sicht die Aufteilung eines Sparplans auf eine größere Anzahl Fonds auch kein Kostenproblem). Es gibt allerdings einen aktiven Fonds, bei dem ich den Ausgabeaufschlag doch bezahlen muß. Hier verhindert das Softclosing des Fonds, daß die FFB mir den Fonds ohne Ausgabeaufschlag verkaufen darf.

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Mentalmarkt
vor 1 Stunde schrieb Schildkröte:

Der entspanntere Weg wäre also, die Änderungen erstmal stillschweigend anzunehmen und sich dann in Ruhe ein neues Depot zu suchen und einzurichten?

 

Wegen der Kosten würde ich mich nicht selber unter Zeitdruck setzten und stattdessen lieber in Ruhe kucken, schließlich kann sich der Wechsel sogar per se rentieren: bei Consors gibt es bis zu 1% Prämie auf das Depotvolumen. Davon würde ich meine Entscheidung nicht abhängig machen, aber Mitnahmeeffekte sind doch immer schön für den Mitnehmer:

https://www.consorsbank.de/ev/Wertpapierhandel/Depot-Software/Depotuebertrag

 

Aaaaber statt nur die Konditionen künftiger Depotbanken zu recherchieren: lieber auch mal nach Erfahrungen mit korrekter Übertragung bei Einstandspreisen und sowas fragen, falls Du nicht nur unkomplizierte Einzelaktien hast (ETF mit Kauf vor 2018 und Umzug in 2018 => könnte nerven die Korrektheit von Einstandspreisen und so zu prüfen...) - lieber erst in 2019 umziehen wenn alle Unklarheiten beseitigt sind und vorher halt zahlen?

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
vor 2 Stunden schrieb Akaman:

Vor Jahren habe ich - vor Bestückung eines Depots durch Umzug - die Konditionen runtergehandelt, aber nicht auf Null.

 

Aber:

 

- es handelte sich um eine Filialbank

- ich hatte etliche aktive Fonds im Depot

- die Depotgrösse war nicht ganz unerheblich

- man machte sich vielleicht Hoffnungen, mir bei der Gelegenheit auch ein paar geschlossene Beteiligungen andrehen zu können.

 

Ich bin damals übrigens nicht umgezogen, weil die angebotenen Konditionen mir immer noch nicht attraktiv genug waren.

 

Vielen Dank für Euer Feedback! Die Situation ist bei mir vielleicht ähnlich wie bei Akaman. Ich habe mein Depot ebenfalls bei meiner Hausbank. Im Forum habe ich darüber bisher nichts bzw. nur wenig geschrieben. Das Gros der Community würde zu Recht darauf hinweisen, dass ein Depot bei einer Direktbank erheblich günstiger ist. Jedoch mag ich alles übersichtlich aus einer Hand (Girokonto, Tagesgeldkonto, Wertpapierdepot sowie seit Jahren ein fester Ansprechpartner) und bisher hielten sich die Gebühren für meinen Geschmack immer noch im Rahmen. Die Größe des Depots (überwiegend Einzelaktien, ein paar Rentenfonds sowie ein Immobilienfonds (vier Fonds werden monatlich bespart) - zwischenzeitlich auch Einzelanleihen) ist nicht ganz unerheblich und ich bezweifle, dass man einen Kunden wie mich ohne mit der Wimper zu zucken einfach so gehen lässt. Allerdings befürchte ich, mein Bankberater wird mir keinen Preisnachlass gewähren können. Aber fragen kostet ja nichts und dann kann ich immer noch weiter sehen. 

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marcel

Mein Vater war Jahrzehnte bei der lokalen Sparkasse und konnte immer eine Halbierung der Gebühren verhandeln. Nach der letzten Erhöhung vor zwei Jahren waren die aber auch nicht mehr verhandlungsbereit.

Jetzt ist er mit dem Depot bei der Diba und spart ein paar hundert Euro alleine an Depotgebühren pro Jahr. Die Transaktionskosten waren bei der Sparkasse auch fast 4x so hoch.

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odensee
vor 48 Minuten schrieb Schildkröte:

Ich habe mein Depot ebenfalls bei meiner Hausbank.

Ich hatte das auch mal, vor vielen Jahren, einschließlich Immodarlehn. Als es zu einer Gebührenerhöhung beim Giro kam, hab ich mal nachgefragt. Dumme ablehnende Antwort bekommen. Alles gekündigt (bis auf Immodarlehn und Riester) und seitdem (ca. 20 Jahre) zufriedener Direktbankkunde. Lediglich, wenn ich an meinem Riester was ändern will (Beitrag erniedrigen...) muss ich zur Ex-Hausbank. Und das nervt.

 

Beratung im Sinne von Anlageberatung will ich nicht, sonstige Fragen beantworten meiner Erfahrung nach die Hotlines (bzw. der "second-level-support") der "guten" Direktbanken ausreichend. Wobei meine Erfahrung mit vielleicht 3 oder 4 Fragen in 20 Jahren gering ist.

 

Darf ich fragen, warum dir ein Ansprechpartner wichtig ist?

 

Eine Kombination aus (dünnem) Filialnetz und "Direktbank-Depot-Konditionen" bieten meines Wissens Targobank und Commerzbank. Erstere auch mit einer Depotübertragungsaktion. Beides nur als Hinweis, keine konkrete Empfehlung. Für mich kommt eine Filialbank erst wieder in Frage, wenn ich deutlich älter bin.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
vor 18 Stunden schrieb odensee:

Darf ich fragen, warum dir ein Ansprechpartner wichtig ist?

 

Das ist wahrscheinlich nur die Macht der Gewohnheit und im konkreten Fall eine Frage der Sympathie. Aber beim Geld hört die Freundschaft bekanntlich auf und meine Anlageentscheidungen treffe ich eh selbst bzw. ich hole mir externe Ratschläge hier ein und nicht bei meinem Bankberater. Ein Argument für einen festen Ansprechpartner ist vielleicht noch, dass dieser einem aufgrund der langjährigen Kundenbeziehung (sowie des größeren Anlagevermögens) im Falle eines Kredites gewisse Vorzugskonditionen einräumt. Wobei ein Immobilienerwerb in absehbarer Zeit eher nicht zur Debatte steht und ein Privatkredit recht teuer ist. Für letzteres würde man unter "historisch normalen" Zinsbedingungen nach gängiger Ansicht ja vielmehr entsprechend Cash ansparen oder/und einen Teil des Wertpapierbestandes veräußern. Allerdings hatte ich kürzlich ein standardisiertes Werbeangebot meiner Hausbank bezüglich eines recht günstigen Autokredites im Briefkasten. Aufgrund dessen günstiger Zinskonditionen (sowie meines sicheren und höheren Einkommens) hätte ich diesen relativ schnell abgestottert und ein Verkauf von Wertpapieren bietet sich derzeit eher nicht an (es sei denn, ein größerer Einbruch des Marktes ist in nächster Zeit sehr wahrscheinlich und man möchte seine Schäfchen rechtzeitig ins trockene bringen). 

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raptor14

Da sind doch recht viele Konjunktive drin: wenn ich mal einen Kredit brauche, dann ...

 

Aus dem Freundeskreis kenne ich dies als übliche Argumentation für die Hausbank, als dann allerdings ein Kredit konkret wurde, wurden die Konditionen verglichen und nur in Ausnahmen wollten die Hausbanken auf ein vergleichbares Niveau wie bei Onlinebanken bzgl. Kreditzinsen gehen ...

 

Sind diese Umzugsaktionen nicht inzwischen geregelt oder war das nur beim Girokonto, wo die Banken einen jetzt tatkräftig unjterstützen müssen beim Wechsel?

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Schildkröte

Ja, wahrscheinlich ist der Spielraum des Beraters geringer als er selbst sagt und online dürfte es günstiger als in der Filiale sein.

 

Depotwechsel sind kostenlos und werden oft mit Prämien belohnt.

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monopolyspieler

Besorg Dir mal Finanztest -dann wirst Du sehen, das Hypothekenzinssätze in den seltensten Fällen bei der eigenen Bank am günstigsten sind und noch dazu

regional unterschiedlich bei überregionalen Banken.

https://www.test.de/Vergleich-Immobilienkredite-In-Grossstaedten-meist-billiger-5260266-0/

 

Mein Giro habe ich vor 1,5 Jahren gewechselt, als mein Gratis-Giro nach über 35 Jahren Geld kosten sollte.

Da war nichts zu machen.

Die Commerzbank bietet Direktbank-Konditionen?

Für Kleinanleger mag das stimmen- aber sie haben auch ungedeckelte Handelsentgelte.

Manche Genossenschaftsbank kann bei Entgelten mit Direktbanken mithalten.

 

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Ich habe schon viele Jahrzehnte Bankerfahrung und die Erfahrung ist "You pay peanuts, you get monkeys." Natürlich können die Filialbanken besser, aber der Kleinkunde ist es einfach nicht wert. Das ändert sich erst, wenn man durch Lotteriegewinn, Erbschaft oder eigenen Erwerbstätigkeit in die Region des "Private Wealth Managements" aufgestiegen ist.

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