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Neueinsteiger sucht passende Anlagestrategie

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lergal

Hallo liebe Experten!

 

Ich habe mich in der vergangenen Woche (leider erst) erstmals mit einer passenden Anlagestrategie für mich beschäftigt. Bisher liegt mein ganzes Vermögen auf Tages- bzw. kurzfristigen Festgeldkonten.

 

Zu meiner Person und Vermögenssituation:

 

Ich bin 30 Jahre alt und habe ein aktuelles Vermögen von ca. 100.000€. Anlegen möchte ich über einen Zeitraum von etwa 30 Jahren, also zur Altersvorsorge.

 

Ferner wohne ich langfristig mietfrei, habe generell relativ niedrige laufende Kosten (wenig Konsum usw.) und werde mittelfristig gemeinsam mit Bruder und Schwester das Unternehmen der Eltern übernehmen. Wir produzieren dort Nahrungsmittel und haben einen sehr hohen Eigentkapitalanteil (v.a. Land). Mein Einkommen wird also mittelfristig überproportional ansteigen. Außerdem werde ich perspektivisch u.a. eine Immobilie erben.

 

Ich erzähle all das, da ich somit ein niedriges aktuelles Vermögen in Relation zum Humankapital habe (oder?):

 

Sofern ich hier keinen Fehler gemacht habe, wäre es das "Richtige" für einen hohen Anteil meines Vermögens eine riskante Anlageform zu wählen.

 

 

Die Strategie die ich mir momentan überlegt habe:

 

15.000€ Notgroschen als Tagesgeld

 

restliches Vermögen wie folgt aufteilen:

 

15% Festgeld

85% ETF's & Gold/Rohstoffe (+Anleihen?)

 

Lebens- und Rentenverischerungen habe ich weder momentan, noch habe ich vor diese aufgrund der aktuell miserabelen Rendite abzuschließen. Ist das ein Fehler?

 

Den 85%igen Risikoanteil meines Anlagevermögens wollte ich wie folgt Anlegen:

 

 

67,5% iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) (0,20%)

15% iShares Core MSCI Emerging Markets IMI UCITS ETF (0,18%)

5,5% iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF (0,55%)

2% SPDR MSCI Emerging Markets Small Cap UCITS ETF (0,74%)

5% iShares Diversified Commodity Swap UCITS ETF (0,19%)

5% iShares Physical Gold ETC (0,25%)

 

 

Macht es hier überhaupt Sinn Gold und Rohstoffe mit rein zu nehmen und wenn ja, empfehlt ihr dafür ETF's bzw. ETC's? Oder Gold doch lieber physisch besitzen, bzw. Rohstoffe anderweitig erwerben?

 

Sind die Verhältnisse der Aktien ETF's sinnvoll oder sind hier welche über- bzw. unterrepräsentiert, bzw. das Risiko- Renditeverhältnis ungünstig? Ziel ist eine gleichmäßige Streuung über den kompletten Weltmarkt.

 

 

Für die Zukunft plane ich die Anlagen jährlich aufzustocken und zu rebalancen. Außerdem würde ich ab 35 beginnen, den Anteil der sicheren Anlageformen schrittweise zu erhöhen.

 

Wäre es dann ggf. sinnvoll eine Renten- oder Lebensversicherung abzuschließen oder Anleihen mit rein zu nehmen? Oder ist das nicht nötig und Festgeld ist ausreichend? 

 

 

Ich hoffe ihr seid nachsichtig mit mir, habe wie gesagt erst letzte Woche angefangen mich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

 

 

 

Danke für eure Hilfe.

 

 

 

 

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odensee
vor 3 Minuten schrieb lergal:

Ich erzähle all das, da ich somit ein niedriges aktuelles Vermögen in Relation zum Humankapital habe (oder?):

Ja, dein "Humankapital" ist sehr groß. Ausser, du kannst aus welchen Gründen auch immer, deinen Beruf nicht mehr ausüben. Hast du über eine Absicherung dieser Möglichkeit nachgedacht?

 

vor 3 Minuten schrieb lergal:

Sind die Verhältnisse der Aktien ETF's sinnvoll oder sind hier welche über- bzw. unterrepräsentiert, bzw. das Risiko- Renditeverhältnis ungünstig? Ziel ist eine gleichmäßige Streuung über den kompletten Weltmarkt.

Grundsätzlich sinnvoll. Warum nimmst du keinen ETF, der möglichst "die ganze Welt" abdeckt?

 

vor 3 Minuten schrieb lergal:

Wäre es dann ggf. sinnvoll eine Renten- oder Lebensversicherung abzuschließen oder Anleihen mit rein zu nehmen? Oder ist das nicht nötig und Festgeld ist ausreichend?

Auf "sichere" Anleihen würde ich verzichten, da reicht mMn Festgeld. Ich würde statt auf Rohstoffe/Gold aber eher auf einen Anteil an HY-Anleihen setzen. Erfordert aber intensivere Beschäftigung mit dem Thema und ist eher was für Zeiten, wenn dein Depot größer geworden ist.

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whister
vor 13 Minuten schrieb lergal:

67,5% iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) (0,20%)

15% iShares Core MSCI Emerging Markets IMI UCITS ETF (0,18%)

5,5% iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF (0,55%)

2% SPDR MSCI Emerging Markets Small Cap UCITS ETF (0,74%)

5% iShares Diversified Commodity Swap UCITS ETF (0,19%)

5% iShares Physical Gold ETC (0,25%)

Gibt es einen Grund wieso du Emerging Markets Small Caps übergewichten möchtest? Der iShares Core MSCI Emerging Markets IMI UCITS ETF enthält bereits Small Caps. Ich würde auf die Rohstoffe verzichten und, falls unbedingt gewünscht, physisches Gold kaufen. Dann bleiben dir 3 ETFs und ich denke das kann man bei dem Betrag machen - die Mischung gefällt mir dann auch ganz gut.

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lergal
· bearbeitet von lergal

@odensee: 

 

1. Du meinst hier eine Arbeitsunfähigkeits- bzw. Lebensversicherung? Sorry für die dumme Frage. Generell muss ich für meine zukünftige Tätigkeit nicht körperlich arbeiten, ziemlich ausschließlich Management bzw. Büro. Aber auch hier kann natürlich was passieren...

 

Da wir ein Familienunternehmen sind, würde ich auch bei Unfähigkeit weiterhin (ein geringeres) Einkommen erhalten. Soweit ist das schon abgeklärt. Sollte es dadurch nicht mehr möglich sein das Unternehmen am Leben zu halten, ist da ja immernoch das Eigenkapital, v.a. in Form von Land was dann veräußert würde.

 

Aber ich bin absolut offen dafür für diesen Fall vorzusorgen. Was ist da empfehlenswert, wo soll ich mich da einlesen? Bei allem was ich bisher gelesen habe, wurde von Lebensversicherungen zum aktuellen Zeitpunkt eher abgeraten.

 

2. Vorschläge bitte :) 

 

3. Okay. Nun war meine Überlegung das ich Gold & Rohstoffe als kleine Absicherung einbaue um eine eventuelle Schwäche des Aktienmarktes zum Zeitpunkt der Auflösung des Depots abzufedern. Ist das Schwachsinn? Nach meinem ersten Verständnis würden HY-Anleihen diesen Zweck (auch) nicht erfüllen!?

 

 

@ehister:

 

Asche über mein Haupt, habe ich nicht gesehen. Dann fallen EM Small Caps raus. Danke für den Hinweis!

 

 

 

 

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odensee
· bearbeitet von odensee
vor 33 Minuten schrieb lergal:

 Du meinst hier eine Arbeitsunfähigkeits- bzw. Lebensversicherung? Sorry für die dumme Frage. Generell muss ich für meine zukünftige Tätigkeit nicht körperlich arbeiten, ziemlich ausschließlich Management bzw. Büro. Aber auch hier kann natürlich was passieren...

Ich meinte eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Zumindest dich einlesen und drüber nachdenken empfehle ich. Gibt hier auch einen ausführlichen Sticky.

 

Zitat

Bei allem was ich bisher gelesen habe, wurde von Lebensversicherungen zum aktuellen Zeitpunkt eher abgeraten.

Von einer Risikolebensversicherung werden dir viele nicht abraten, falls es eine Familie gibt, die du absichern möchtest. Eine Risiko-LV kostet nicht viel, ist aber mMn nur sinnvoll, wenn absehbar es jemand gibt (Kinder, Partnerin) die abgesichert werden sollen. Je nachdem, wieviel deine Ländereien wert sind und im Falle des Falles dann von deinen Erben davon verkauft werden kann, kannst du darauf auch verzichten. Musst du aber selbst wissen...

 

Zitat

2. Vorschläge bitte :) 

https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00B3YLTY66 oder, bei Verzicht auf small caps, einen "ACWI" oder "All World"

 

edit: aber (d)eine 3-ETF-Lösung ist auch nicht "falsch"

 

Zitat

3. Okay. Nun war meine Überlegung das ich Gold & Rohstoffe als kleine Absicherung einbaue um eine eventuelle Schwäche des Aktienmarktes zum Zeitpunkt der Auflösung des Depots abzufedern. Ist das Schwachsinn? Nach meinem ersten Verständnis würden HY-Anleihen diesen Zweck (auch) nicht erfüllen!?

HY-Anleihen sind einfach eine andere "riskante" Anleiheform, musst du dich aber intensiver mit beschäftigen als mit einem "Welt-Aktien-Depot". Wenn es um den Zeitpunkt der Auflösung des Depots geht: warum willst du es auflösen? Sinnvoll wäre doch, in Richtung Rente den Aktienanteil herunterzufahren. (Ja, auch dazu gibt es andere Meinungen...)

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lergal

1. Werde ich tun, danke.

 

2. Auch das macht Sinn. Allerdings nach meinem Verständnis auch erst mittelfristig, bzw. sobald wir das Unternehmen übernommen haben. Erst recht, sobald dann noch ein Kind dazu kommt.

 

3. Das habe ich überhaupt nicht zu Ende gedacht, auch hier danke für den Hinweis. Habe ja, wie oben beschrieben, auch vor den Aktienanteil langsam zurückzufahren. Gold & Rohstoffe würden also nur die Volatilität des Aktienanteils auf Kosten von zu erwartender Rendite verringern, richtig? Falls ich  das Depot, aus welchen Gründen auch immer, doch mal auflösen würde wäre also mit Gold & Rohstoffen die Standardabweichung geringer, der Erwartungswert aber auch.

 

Wie gesagt, bin erst eine Woche in dem Thema drin...

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odensee
vor 4 Minuten schrieb lergal:

Gold & Rohstoffe würden also nur die Volatilität des Aktienanteils auf Kosten von zu erwartender Rendite verringern, richtig? Falls ich  das Depot, aus welchen Gründen auch immer, doch mal auflösen würde wäre also mit Gold & Rohstoffen die Standardabweichung geringer, der Erwartungswert aber auch.

Diese Funktion hat Festgeld/Tagesgeld auch.

Auf Rohstoffe würde ich nur setzen (ich mache es aber nicht...), wenn ich davon eine deutlich höhere Rendite als von TG/FG erwarten könnte. Der von dir ausgesuchte ETF lässt mich erschaudern https://www.fondsweb.com/de/DE000A0H0728 :rolleyes:

 

Und Gold? Hmm, keine Meinung, daher auch nicht in meinem Depot.

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lergal

Du hast Recht. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. 

 

Bleibe dann aktuell im Risikoanteil beim World ETF und erhöhe den Festgeldanteil über die Jahre. In Alternativen lese ich mich ein und streue dann den Risikoanteil bei steigendem Vermögen und Durchblick ggf. in weitere Anlageformen.

 

Was die Versicherungen angeht, kümmere ich mich sofort.

 

Ich danke dir vielmals. Bei weiteren (Anfänger-)Fragen habe ich ja jetzt mit diesem Forum schonmal eine ordentliche Anlaufstelle gefunden :thumbsup:

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joinventure12

Mit 35 schon auf sichere Klassen umschichten :o

Wann willst du den in Rente gehen - aus meiner Sicht ist das 10-15 Jahre zu früh und kostet deutlich Rendite

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odensee
vor 1 Minute schrieb joinventure12:

Mit 35 schon auf sichere Klassen umschichten :o

Wann willst du den in Rente gehen - aus meiner Sicht ist das 10-15 Jahre zu früh und kostet deutlich Rendite

Die "Aktienquote = 100 - Lebensalter"-Faustregel mag man für überholt oder sinnlos halten. Sie gibt aber denjenigen, die sich noch unsicher fühlen, zumindest eine erste Richtschnur. Im Laufe des Anlegerlebens kann man mit zunehmender Erfahrung die Quote ja gerne höher fahren.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 13 Minuten schrieb odensee:

Die "Aktienquote = 100 - Lebensalter"-Faustregel mag man für überholt oder sinnlos halten. Sie gibt aber denjenigen, die sich noch unsicher fühlen, zumindest eine erste Richtschnur. Im Laufe des Anlegerlebens kann man mit zunehmender Erfahrung die Quote ja gerne höher fahren.

 

Ich würde eher dazu tendieren, wenn es um Geldanlage zur Altersvorsorge geht näher an die Aktienquote gänger Zielfonds zu kommen, siehe z. B. Morningstar Target-Date Fund Landscape 2018 Bericht: https://www.morningstar.com/content/dam/marketing/shared/pdfs/Research/TDF_Landscape_2018.pdf?cid=EMQ_6556

 

Durchschnitt der Aktienquote der Zielfonds (target date funds), 2012 und 2017 - daran kann man sich z. B. mal grob orientieren:

 

tdf-av.JPG

 

 

Minimum und Maximum der betrachteten Zielfonds. Damit weiß man dann, wie weit die Meinungen auseinander gehen und wo man seinen eigenen Plan einordnen kann:

 

tdf-range.JPG

 

 

Beispiele:

- wer noch 40 Jahre bis zum Sparzielzeitpunkt hat und nur 50% oder weniger Aktienquote eingeht muss nach Ansicht der Fondsmanager wohl ausgesprochen risikoavers sein bzw. eine geringe Risikotragfähigkeit und geringe Risikotoleranz haben

- umgekehrt: wer noch 10 Jahre bis Sparzielzeitpunkt/Renteneintritt hat und 80% und mehr Aktienquote eingeht ist wohl nach Meinung vieler Institutioneller Anleger sehr risikoreich unterwegs bzw. ist nicht wirklich auf die Verfügbarkeit des Ersparten zum Zielzeitpunkt angewiesen

 

 

p.s. hallo Herr Abschreibewesir: Finger weg von ungenannter Verwendung dieser Überlegungen in irgendeiner Form.

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odensee

Ich habe mal die 100-Lebensalter-Gerade eingebastelt in schwarz (hoffentlich richtig.....). Die scheint in den meisten Zeiträumen dann eher konservativ zu sein.

 

100minuslebensalter.jpg

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Ramstein
vor 23 Minuten schrieb tyr:

 

Ich würde eher dazu tendieren, wenn es um Geldanlage zur Altersvorsorge geht näher an die Aktienquote gänger Zielfonds zu kommen, siehe z. B. Morningstar Target-Date Fund Landscape 2018 Bericht: https://www.morningstar.com/content/dam/marketing/shared/pdfs/Research/TDF_Landscape_2018.pdf?cid=EMQ_6556

 

Interessantes Papier mit vielen Informationen drin. Das heisst aber nicht, dass so die Lösung für Alle aussieht. Mit dieser Strategie verzichtet man nämlich auf erhebliche Erträge:

Bildschirmfoto 2018-06-25 um 11.33.26.png

 

Falls der TO als Angestellter im Unternehmen arbeitet, kann er eine zusätzliche (dann aber recht sichere) Altersversorgung aufbauen, die die Grundbedürfnisse abdecken sollte. Damit kann man bei der Finanzanlage andere Risiken eingehen. Wenn man denn will. Es gibt keinen Königsweg, sondern jeder muss im Rahmen seiner Intelligenz und Erwartungen eine eigene Planung machen.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 7 Stunden schrieb Ramstein:

Interessantes Papier mit vielen Informationen drin. Das heisst aber nicht, dass so die Lösung für Alle aussieht.

 

Ich behaupte auch nicht, dass so die Lösung für alle aussieht. Ich habe bewusst auf  folgende Empfehlung, von der Faustregel "100 - Lebensalter = Aktienquote" im Laufe des Anlegerlebens weg zu kommen und die Quote zu erhöhen empfohlen, dass ich dazu tendieren würde, bei Geldanlage zur Altersvorsorge näher an die Aktienquote gängiger Zielfonds zu kommen:

 

vor 7 Stunden schrieb tyr:
vor 7 Stunden schrieb odensee:

Die "Aktienquote = 100 - Lebensalter"-Faustregel mag man für überholt oder sinnlos halten. Sie gibt aber denjenigen, die sich noch unsicher fühlen, zumindest eine erste Richtschnur. Im Laufe des Anlegerlebens kann man mit zunehmender Erfahrung die Quote ja gerne höher fahren.

 

Ich würde eher dazu tendieren, wenn es um Geldanlage zur Altersvorsorge geht näher an die Aktienquote gänger Zielfonds zu kommen,

 

Darunter habe ich dann differenziert, wie so eine Tendenz aussehen kann: man hat seine eigene Asset Allocation und kann diese überprüfen, wie nah oder wie weit weg man mit seiner persönlichen Asset Allocation von der Verteilung der vielen US Zielfonds entfernt liegt. Eben weil man z. B. aus Gründen persönlich anderer Risikotragfähigkeit oder Risikotoleranz anders eingestellt sein kann.

 

 

Zitat

 

Mit dieser Strategie verzichtet man nämlich auf erhebliche Erträge:

Bildschirmfoto 2018-06-25 um 11.33.26.png

 

Hier würde ich genauer differenzieren. Man verzichtet nicht auf erhebliche Erträge, sondern in den Jahren 2013 bis 2017 hat man mit dem Durchschnitt der betrachteten US-Zielfonds mit Zieljahr 2040 und 2020 auf Erträge gegenüber einer sturen 100% S&P 500 Anlage verzichtet. Vergangenheitsform vs. Verallgemeinerung. Das ist aber nunmal ein wichtiger Unterschied, da man so eine Vergangenheitsbetrachtung in einer Börsen-Schönwetterphase so nicht zuverlässig in die Zukunft fortschreiben kann.

 

Risikoprämien gibt es nur für eingegangenes Risiko. Wenn sich sowas wie 1999 und 2007 kurz vor dem Renteneintritt wiederholt und danach dann viele Jahre Seitwärsmarkt kommen war es das mit dem schönen Ruhestand. Siehe Credit Suisse Global Investment Returns Yearbook 2018, Kapitel 2: Risk and Risk Premiums:

 

real-eq-rtns.JPG

 

Es kann durchaus mal 16 Jahre negative Wertentwicklung geben (USA) oder sogar 22 Jahre (Welt). Das gab es schon und ich wüsste nicht, warum man Risiken, die in der Vergangenheit schonmal aufgetreten sind komplett ignorieren und von einer gleichbleibenden ewigen Hausse-Zukunft ausgehen sollte.

 

Welches Risiko für den einzelnen Anleger passend erscheint darf jeder für sich selber bestimmen. Ich finde die AA der US Zielfonds bzw. deren Durchschnitt und die Spannweite Minimum/Maximum schon interessant und eine Näherung an das Thema, die man für sich selber berücksichtigen kann, wenn man das möchte und wenn man die damit eingegangenen Risiken für individuell tragbar hält.

 

 

Zitat

Falls der TO als Angestellter im Unternehmen arbeitet, kann er eine zusätzliche (dann aber recht sichere) Altersversorgung aufbauen, die die Grundbedürfnisse abdecken sollte. Damit kann man bei der Finanzanlage andere Risiken eingehen. Wenn man denn will. Es gibt keinen Königsweg, sondern jeder muss im Rahmen seiner Intelligenz und Erwartungen eine eigene Planung machen.

 

Diese Formulierung ist maximal schwammig. Was genau konkret empfiehlst du denn für den TE, welche Asset Allocation könnte denn passend sein, zu welchem Zeitpunkt?

 

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 7 Stunden schrieb odensee:

Ich habe mal die 100-Lebensalter-Gerade eingebastelt in schwarz (hoffentlich richtig.....). Die scheint in den meisten Zeiträumen dann eher konservativ zu sein.

 

100minuslebensalter.jpg  0   39 kB

 

Als grobe Näherung finde ich die Formel 100-Lebensalter nicht falsch. Dazu muss man wieder sagen, dass man nicht alle individuellen Verhältnisse von persönlicher Risikotragfähigkeit und Risikotoleranz verallgemeinern kann. Der eine kann nur erheblich weniger Risiko tragen und dem anderen sind selbst 80+% Aktienquote noch nicht genug, er will Einzelaktien und meint, damit den Markt schlagen zu können, auch wenn die Wissenschaft zu der zuverlässigen Erwartbarkeit dieser Möglichkeit anderer Meinung ist.

 

Wirklich kaputt ist die Faustformel 100-Lebensalter m. E. erst im hohen Rentenalter: der "Knick" des Lebenszyklusmodells auf eine stabile niedrige Aktienquote fehlt. Mit der linearen Faustformel wird das Portfolio mit einer am Ende sehr niedrigen Aktienquote in Rente geschickt, obwohl es doch aus heutiger Sicht kaum einen vernünftigen Grund geben sollte, für längerfristige Anlage in der Entnahmephase auf eine Rentenquote von nahezu 0% zu gehen.

 

Edit: die drei mit Gold bewerteten US Zielfonds haben alle deutlich mehr als 20% Aktienquote im Alter:

BlackRock LifePath Index: 40%

JPMorgan SmartRetirement: 38%

Vanguard Target Retirement: 30%

 

Zudem hat ein sehr rentenlastiges Portfolio m. E. wieder andere Risiken, z. B. das Inflationsrisiko und Ausfallrisiken von Anleihen. In einer Sparphase kann man Aktienrisiken eingehen und der Lebensunterhalt hängt nicht direkt davon ab. In der Entnahmephase wäre es m. E. nicht sehr schlau sich sehr einseitig nur auf eine einzige Anlageklasse zu stützen, wenn man seinen Lebensunterhalt darauf aufbaut. Scheinbar sehen das eine Vielzahl von Fondsmanagern ähnlich mit 30% durchschnittlicher Aktienquote in der Verzehrphase.

 

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