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Thorsten52

Bewertung eines älteren ETF-Portfolios

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Thorsten52
· bearbeitet von Thorsten52

Hallo ins Forum!

 

Ich bin neu hier und freue mich schon über den Austausch.

 

Kurz zu meinem Background: Alter 42, selbstständiger Unternehmer in Düsseldorf, in Partnerschaft lebend, habe seit ca. 10 Jahren (das kann ich gar nicht mehr genau nachvollziehen) ein ETF-Portfolio, in das ich nicht allzu viel Zeit investiere. Die Fond-Auswahl ist entsprechend alt und stammt von den damaligen Recherchen eines Bekannten, der ähnlich investiert hatte. Die Freundschaft ist jedoch nicht mehr auf dem Niveau von damals, daher suche ich nun hier etwas Rat. 

 

Meine Erfahrungen an der Börse beschränken sich auf das Handeln mit diesem Portfolio und einigen Experimenten mit Aktienkäufen. Riskantere Instrumente sind nichts für mich. 

 

Anlagesumme sind ca. 350k. Ziel ist weiterhin eine langfristige Absicherung. Aktuelle Aufteilung:

 

  • 60% "Risikoarm", alles davon auf einem Tagesgeldkonto
  • 40% "Risikobehaftet", davon:
    • 40% Aktien USA (DBX1MU)
    • 30% Aktien EU (DBX1ME)
    • 20% Aktien Japan (DBX1MJ)
    • 10% Aktien Emerging Markets (DBX1EM)

(Sowie gerade noch zwei Einzelwetten auf Google und Microsoft, nur so "zum Spaß", die ich noch nicht mit eingerechnet habe - aber wohl müsste. Sind "nur" 7k.)

 

Sowohl die Gewichtung 60:40 (vorher: 70:30) als auch die Auswahl der Fonds habe ich in den letzten Jahren angepasst. Hierbei habe ich wohl auch schon mal Fehler gemacht, z. B. Positionen fürs Rebalancing verkauft, nur, um die Gewichtung zu gewährleisten. Das Portofolio war vor einigen Jahren auch noch deutlich "kleinteiliger", also noch mehr diversifiziert. Ich bin da immer recht naiv (oder vertrauensvoll) den Ratschlägen meines Bekannten gefolgt, und das ist eben nun seit 1-2 Jahren der Stand der Dinge. Die Rendite seit Kauf sind ca. +27%.

 

Ich habe jetzt mehrere Fragen:

- Wie kann ich herausfinden, ob die aktuelle Zusammensetzung noch sinnvoll ist?
- Ist es wirklich sinnvoll, so viel Geld auf dem Tagesgeld liegen zu haben?
- Und wäre eine 50:50-Aufteilung nicht ggf. sinnvoller? Ich bin nicht "sehr risikobereit", aber etwas. Ich weiß nicht genau, wo da die Grenze ist.

 

Ich bin mir aber sicher, dass noch weitere Fragen auftauchen werden ;).

 

Ciao, und danke schon mal im Voraus für Tipps!

Thorsten

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 54 Minuten schrieb Thorsten52:

Anlagesumme sind ca. 350k. 

Nur zur Klarstellung: Ist das die gesamte Anlagesumme oder nur der Aktienteil?

Ich gehe von der gesamten Anlagesumme aus.

 

vor 54 Minuten schrieb Thorsten52:

Wie kann ich herausfinden, ob die aktuelle Zusammensetzung noch sinnvoll ist?

Sinnvoll ist eine weltweite, kostengünstige Abdeckung. Die sehe ich bei Dir gegeben. Ansonsten kann man die Marktkapitalisierung hernehmen z.B. anhand eines MSCI ACWI und prüfen inwieweit man davon abweicht und warum.

Es empfiehlt sich hier im Forum die Lektüre des Threads "ETF-Depot aufbauen". Der ist hier im Unterforum angepinnt. Dort im Thread insbesondere der Beitrag Nr. 8 für Deine Fragestellung.

 

Ansonsten fällt mir folgendes auf:

 

1.) Mit Deinem USA-ETF verzichtest Du auf Kanada. Das halte ich nicht für gravierend! 

2.) Dein EU-ETF ist keiner, sondern ein ETF auf ganz Europa. Das halte ich auch für empfehlenswert, weil dann Ländern wie Schweiz und Norwegen mit enthalten sind.

3.) 20% Japan ist verdammt viel. Das halte ich aber ebenfalls nicht für so gravierend.

4.) Das pazifische Becken mit Australien und Tigerstaaten fehlt.

 

Vorschlag:

Verkauf von 10% Japan und dafür einen neuen ETF auf Pazifik ex Japan hinzu nehmen. 

 

Darüber hinaus kann man natürlich immer viel herumschrauben, muss man aber nicht.

 

vor 54 Minuten schrieb Thorsten52:

...

- Ist es wirklich sinnvoll, so viel Geld auf dem Tagesgeld liegen zu haben?

Die Frage ist, ob es etwas anderes gibt, was vergleichbar sicher ist. Kurzfristige Staatsanleihen in höchster Qualität haben eine negative Rendite.

Vielleicht kannst Du Dir überlegen, auf mehrere Banken zu diversifizieren. Ich fürchte, das wird Dir im Extremfall aber nicht viel nützen.

 

vor 54 Minuten schrieb Thorsten52:

 

- Und wäre eine 50:50-Aufteilung nicht ggf. sinnvoller? Ich bin nicht "sehr risikobereit", aber etwas. Ich weiß nicht genau, wo da die Grenze ist.

Wie weit man ins Risiko geht, wird schon jeder selbst wissen müssen. Da wird man nicht dabei helfen können.

 

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vanity
vor 37 Minuten schrieb Thorsten52:

... habe seit ca. 10 Jahren (das kann ich gar nicht mehr genau nachvollziehen) ein ETF-Portfolio ...

Das kann aber schon interessant sein, da sich vor ziemlich genau 10 Jahren das Steuerregime geändert hat. Wenn du noch Positionen hast, die vor 2009 erworben wurden, sind deren künftige Kursgewinne (bis 100 k€) steuerfrei.

 

vor 7 Minuten schrieb Schwachzocker:

Vorschlag:

Verkauf von 10% Japan und dafür einen neuen ETF auf Pazifik ex Japan hinzu nehmen.

Erscheint mir etwas umständlich. Wenn schon, warum nicht: Verkauf von 20% Japan und dafür einen neuen ETF auf Pazifik ex Japan hinzu nehmen.

 

Ich finde, dass man an der ETF-Zusammensetzung nichts zu ändern braucht.

 

vor 16 Minuten schrieb Schwachzocker:

Wie weit man ins Risiko geht, wird schon jeder selbst wissen müssen. Da wird man nicht dabei helfen können.

So ist es. Ich würde mich da auch nicht von denen beirren lassen, die gerne behaupten, Aktien-ETF seien auf lange Sicht die eigentlich risikoarme Anlageform und all-in für die richtige Aufteilung halten.

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
vor 1 Stunde schrieb Thorsten52:

- Und wäre eine 50:50-Aufteilung nicht ggf. sinnvoller? Ich bin nicht "sehr risikobereit", aber etwas. Ich weiß nicht genau, wo da die Grenze ist.

 

Auch ich würde Dir nicht schreiben wollen, welchen Anteil Deines Vermögens Du rentierlich und welchen Du schwankungsarm anlegen solltest. Das kannst nur Du selbst beurteilen. Eine von außen festlegbare Grenze kann es nicht geben.

 

vor einer Stunde schrieb vanity:

warum nicht: Verkauf von 20% Japan und dafür einen neuen ETF auf Pazifik ex Japan hinzu nehmen.

 

Solltest Du aber tatsächlich den Anteil der schwankungsarmen aber renditelosen bzw. renditeschwachen Anlagen verringern wollen (dieser Wusch schimmert m.E. bei der Frage durch), so würde ich von einem Verkauf der steuergünstigen Altanlagen (sei es nun Japan oder andere) zum Erwerb von Anteilen aus dem pazifischen Becken/Tigerstaaten absehen und statt dessen aus dem großen Anteil Tagesgeld in diese vielversprechende Region investieren.

 

Ansonsten bin ich auch dieser Meinung:

vor einer Stunde schrieb vanity:

Ich finde, dass man an der ETF-Zusammensetzung nichts zu ändern braucht.

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uang
vor 1 Stunde schrieb Thorsten52:

- Und wäre eine 50:50-Aufteilung nicht ggf. sinnvoller? Ich bin nicht "sehr risikobereit", aber etwas. Ich weiß nicht genau, wo da die Grenze ist.

Ich fand es hilfreich mit verschiedenen asset allocations mal einen 50% Verlust des RK3 Anteils zu simulieren. Wenn in Excel -xxxxx€ steht ist dass natürlich nicht das Gleiche, als wenn im Depot -xxxxx€ steht, aber macht das Risiko finde ich etwas greifbarer.

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Darkshadowknight
2 hours ago, Thorsten52 said:

Alter 42, selbstständiger Unternehmer in Düsseldorf

 

Hallo,

 

prinzipiell sehe ich es ähnlich wie Schwachzocker. Du bist selbstständig, da kann dir keiner einen Rat geben, wie hoch der risikolose Anteil sein soll.

 

2 hours ago, Thorsten52 said:
  • 60% "Risikoarm", alles davon auf einem Tagesgeldkonto
  • 40% "Risikobehaftet", davon:
    • 40% Aktien USA (DBX1MU)
    • 30% Aktien EU (DBX1ME)
    • 20% Aktien Japan (DBX1MJ)
    • 10% Aktien Emerging Markets (DBX1EM)

 

Die Verteilung finde ich in Ordnung. Japan würde ich auf 10% reduzieren. Ich persönlich würde im Gegenzug EM auf 20% erhöhen.

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CobbDouglas

Bei 210k auf TG würde ich mir auch ein bisschen Gedanken machen ob man nicht (z.B. über eine Festgeldleiter) für den sicheren Teil ein bisschen mehr rausholen kann. Das wird zwar keinen gewaltigen Unterschied machen, aber 1-2k Euro pro Jahr könnten da bei (wenn überhaupt) wenigen Stunden Aufwand durchaus drinnen sein. Wenn es um die Sicherheit (und nicht die Liquidität) geht, gibt es ja keinen Vorteil von TG gegenüber FG.

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 4 Stunden schrieb vanity:

Erscheint mir etwas umständlich. Wenn schon, warum nicht: Verkauf von 20% Japan und dafür einen neuen ETF auf Pazifik ex Japan hinzu nehmen.

 

Es gibt nur einen einzigen ETF auf den MSCI Pacific (den von Comstage). Wenn der einem nicht zusagt, weil man beispielsweise einen Thesaurierer bevorzugt oder er einem zu teuer ist, kann man nur auf eine Kombination aus Japan und Pazifik-ohne-Japan ausweichen. Bei beiden ist eine Auswahl vorhanden.

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f86
vor 17 Stunden schrieb Thorsten52:

Anlagesumme sind ca. 350k. Ziel ist weiterhin eine langfristige Absicherung. Aktuelle Aufteilung:

  • 60% "Risikoarm", alles davon auf einem Tagesgeldkonto

Bitte bedenke, dass die gesetzliche Einlagensicherung nur 100k pro Bank und Kunde abdeckt. 60% von 350k wären 210k. Die würde ich daher auf mindestens zwei Banken aufteilen. Du könntest z.B. 100k in eine Festgeldleiter mit Laufzeit 1-5 Jahre stecken (20k für 1 Jahr, 20k für 2 Jahre, ..., 20k für 5 Jahre).

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Moneycruncher
vor einer Stunde schrieb f86:

Bitte bedenke, dass die gesetzliche Einlagensicherung nur 100k pro Bank und Kunde abdeckt. 60% von 350k wären 210k. Die würde ich daher auf mindestens zwei Banken aufteilen. Du könntest z.B. 100k in eine Festgeldleiter mit Laufzeit 1-5 Jahre stecken (20k für 1 Jahr, 20k für 2 Jahre, ..., 20k für 5 Jahre).

Ich schließe mich dem Vorschlag von CobbDouglas und f86, neben TG auch FG zu berücksichtigen, an. Hier sind immerhin für einen erheblichen Depotanteil statt 0,2-0,5% (TG) 0,6-1,2% (FG) drin, und das ohne Erhöhung des Risikos. Nachteil ist "lediglich" die geringere Liquidität.

 

Am ETF-Aktienanteil des Depots gibt es nicht viel zu mäkeln, wenn überhaupt. Unter Berücksichtigung der evtl. Abgeltungssteuerfreiheit (!) kann man ein bisschen rumschrauben (vgl. die Anregungen von vanity und Schwachzocker), muss man aber nicht.

 

Also keine Hektik und cool bleiben!

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