Riester - Hilfe bei der Entscheidung

[christian_p]

Hallo zusammen,

nachdem ich hier seit einigen Monaten in den verschiedenen bereichen mitlese, melde ich mich auch mal zu Wort.

Wie wahrscheinlich die meisten, die mit diesem Thema hier einsteigen, bin ich mir nicht sicher welche Entscheidung ich treffen sollte.

Leider habe ich bisher kein Glück mit den von mir konsultierten Versicherungsmaklern. Entweder konnten sie mir meine Fragen nicht beantworten, oder waren mit äusserst unsympatisch, leider gehört Sympathie für mich in diesem Fall dazu, wenn ich jemandem mein Geld und meine Zukunftsabsicherung "anvertraue". Gerade habe ich wenig Lust weitere zu konsultieren, es kostet ja nicht nur mich Zeit, ich möchte auch ungern unnötig Leute beschäftigen. Dies gilt natürlich nur, wenn es keine Alternative gibt.

 

Nun zur eigentlichen Situation:

eines der wichtigsten Themen aktuell ist für mich die Altersvorsorge über Riester.

 

Zu mir:

Alter 35

Verheiratet, 2 Kinder (2011 & 2017)

Bruttojahreseinkommen: 57.000, übrig bleiben etwa 800, wobei ein Teil in einen ETF Sparplan für mich und ein Teil in Junior ETF Sparpläne für meine Kinder fliessen.

Momentan gehen pro Monat 100 in meinen Sparplan, weitere 150-200 sind geplant.

Einen kleineren vierstelligen betrag habe ich aktuell in Einzelaktien investiert, in diesem bereich muss ich noch etwas Erfahrung sammeln, um endgültig zu entscheiden ob es für mich ein aussichtsreiche anlagevariante ist.

Risikobereitschaft: Da ich noch über 30 Jahre einzahlen werde, wäre ich bereit ein mittleres bis leicht erhöhtes Risiko einzugehen. Also eta 3-4 von 5

Wohneigentumm ist nicht vorhanden und zunächst nicht gaplant, man weiß jedoch nie was kommt.

 

Meine Frau:

Alter: 36

Aktuell in Elternzeit (noch ca. 12 Monate)

Einkommen: ca. 7.000 € aus Elterngeld. Ab nächstem Jahr sollten es ca. 800 € aus Teilzeit sein, langsam steigend.

Aktuell legt sie nichts zurück.

Risikobereitschaft: Ich würde sagen etwa wie bei mir, evtl. einen Tick darunter

 

Ich denke weitere Punkte sind für diese Auswahl zunächst nicht notwendig, falls doch, lasst es mich wissen.

 

Aufgrund längerer Recherche habe ich bereits herausgefunden, dass Riester sich für meine frau auf jeden Fall lohnt, da beide Kinder auf sie laufen würden.

Aufgrund der Zulagen für sich und die Kinder würde sie auf eine Förderquote von etwa 58% kommen, wenn die Kinder nicht mehr gefördert werden immenoch >40%, je nach Einkommen.

 

Für mich bin ich mir noch nicht sicher, zwar bringt es aktuell Steuervorteile, welche bei wahrscheinlich steigendem Gehalt größer werden, jedoch könnte ich mit anderen Anlagevarianten besser fahren.

 

Leider stehe ich jetzt auf dem Schlauch und bin mir etwas unsicher wie ich weiter machen soll. Auf jeden Fall soll zeitnah der Abschluss einer Riesterrente für meine Frau folgen, alles Weitere schaue ich mir danach an.

Was würdet ihr mir in der aktuellen Situation raten?
Gibt es evtl. Versicherungsmakler welche auf "Fernberatung" spezialisiert sind?
Welche Option von Onlineabschluss (ohne Vermittller / Makler) kennt ihr?

Könnt ihr evtl. sogar Riesterrenten empfehlen?
 

Danke für eure Unterstützung

Christian

 

 

 

 

 

[LBO1987]

Hallo Christian,

 

Du wirst noch fundierte Meinung von Experten hier erhalten. Aber was ich mich bei der Konstellation frage, und so ist es ja bei vielen so. Ist dir bewusst das du nur wegen deiner Frau dieses Jahreseinkommen hast? Denn wenn sie nicht zurückgesteckt hätte für euch alle, hättest du auch deinen Teil dazu beitragen müßen. Aktuell legt sie nichts zurück, kann sie ja auch nicht, auch nicht mit 800 Euro netto später. 

Ich würde es daher als fair empfinden gleich wohl für welche Anlage du/ihr dich/ihr entscheidest, das du diese ihr auch bezahlst. Ihre Rente wird nämlich nicht grade die beste werden, das kann man kaum aufholen. 

 

Bis die Experten antworten kann ich dir noch den veralteteren Thread von polydeikes empfehlen.

https://web.archive.org/web/20160909023947/http://www.wertpapier-forum.de/topic/35416-riester-rente-tipps-und-tricks/

 

[christian_p]

Hallo LBO,

danke für deine Einschätzung.

Natürlich ist mir das klar, daher ist es auch auf meiner Liste aktuell ganz oben, obwohl es sicher noch weitere wichtige themen in dieem Bereich gibt.

Sie bekommt die Förderung der beiden Kinder und wird zunächst den Minimalbetrag für die komplette Förderunf einzahlen. Schritt 2 ist es dann zu prüfen, ob ein höherer Betrag Sinn macht, oder ob parallel ein ETF Sparplan eingerichtet werden soll.

Freue mich auf weitere Einschätzungen.

Christian

[LBO1987]

Manche bevorzugen fairr mit ETF als Anbieter. Andere wollen von Riester wiederum gar nichts Wissen und würden alles in einen ETF Sparplan investieren. Manche nehmen Rentenversicherungen oder einen Banksparplan. Leider konnte ich über die Jahre hier auch nicht die alles entscheiden Antwort finden. Wäre ja auch verrückt wenn man Hellsehen könnte was in 30 Jahren besser abschneidet. Dann wären wir ja auch alle Millionäre. 

Einen „Berater“ würde ich nicht zu Rate ziehen. Am Ende wollen sie alle nur dein Geld. Echt gute Honorarberater sind schwer zu finden. Ich habe die letzten 10 Jahre gesucht, alle hatten immer persöhnliche Präferenzen etc. Das half mir nicht weiter. Da hilft leider nur die letzten 1000 Threads hier im Forum durchzulesen. Das hat mir viel weiter geholfen. 

 

Meine persöhnliche Laienmeinung wie ich es mache würde:

 

Riester für deine Frau auf alle Fälle. Auch mit dem Umstand das man am Ende für die Katz gespart hat weil Riester auf die Grundrente angerechnet wird(aber wer weiß schon ob es diese in 30 Jahren überhaupt noch gibt). 

Hier würde ich einen Banksparplan der Sparkasse Holstein nehmen, einfach nur um die Zulagen abzugreifen, in ein paar Jahren kann man immer noch günstig wechseln oder entscheiden was man damit macht, auch für einen möglichen Hausbau wäre man dann offen. Kosten fallen aber erst mal nicht an. Nachteil halt eben quasi keine Zinsen. Der Sicherheitsaspekt deiner Frau kommt hier aber dafür zu gute, kein Risiko. 

Da das natürlich zu wenig ist würde ich auch einen ETF Sparplan anfangen. 

 

 

Bei dir weiß ich nicht so Recht. Ich habe mich für die Riesterrente entscheiden. Ich persöhnlich würde mich an keinen Vertrag binden wo hohe Kosten anfallen, fairr ist günstig und investiert in ETF. Aber das kann man auch selber, also warum teuer über einen Zwischenhändler? Man müßte halt ausrechnen wie hoch dein Steuersatz in etwa in der Rente wäre, man spart dann halt Steuern bei dem Teil. Aber ob es nach all den Jahren auch noch so ist? Es wurde schon so viel geändert...

Ich persöhnlich würde auch etwas abschließen grade so das ich die Zulage bekomme und keine hohen Kosten produziert und es als Risikoklasse 1 nehmen. Alles andere würde ich selber in einen ETF Sparplan investieren. Andere würden auch hier die Hände über den Kopf schlagen und All Inn ETF gehen. Wie du merkst, diese Entscheidung ist schwierig und kann dir keiner abnehmen. 

 

Zum Thema ETF kann ich dir aber viel Arbeit abnehmen, nehme einen, nix anderes und zwar Vanguard FTSE All-World UCITS ETF ISIN IE00B3RBWM25 WKN A1JX52 

 

[christian_p]

Hallo LBO,

danke für deine Einschätzung.

Ja, es ist leider so, dasss man nicht weiß, ob durch irgendwelche Gesetzesänderungen am Ende alles für die Katz war.

 

Bzgll Riester für mich:

Polydeikes schreibt in seinen Tipps und Trick in Post #14, dass es sich mit Kindern und deutlich Unterschiedlichem gehlt nicht lohnt.

In seinem Beispiel hat der Vater lediglich 9,36%, diese Rechnung kann ich mit dem Swisslife rechner nicht nachvollziehen. Habe ich hier einen Fehler, oder gab es evtl. in den letzten Jahren eine Änderung die 2016 noch nicht berücksichtigt war?

Die Extrem hohe Förderquote der Frau kann ich dagegen schon nachvollzihen, diese wäre bei uns ebenso der Fall.

 

Wenn ich es richtig ausgefüllt habe, würde es sich bei mir nur aufgrund der Steuerersparnis lohnen. Ob dies dann jedoch im nachhinein auch noch so ist, kann ich jetzt nicht sehen.

Kann mir hier jemand den passenden Tipp geben?
Danke

Christian

 

[moonraker]

vor 40 Minuten schrieb LBO1987:

Riester für deine Frau auf alle Fälle. Auch mit dem Umstand das man am Ende für die Katz gespart hat weil Riester auf die Grundrente angerechnet wird(aber wer weiß schon ob es diese in 30 Jahren überhaupt noch gibt).

Nach der letzten Gesetzesänderung wird die Riesterrente nicht mehr komplett auf die Grundsicherung angerechnet, es verbleibt ein Grundfreibetrag von 100€, max. bis zu 202€:

 

https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Weitere_Steuerthemen/Altersvorsorge/2017-08-21-Riester-Rente-wird-noch-attraktiver.html

Zitat

Es wird ein Grundfreibetrag in Höhe von 100 Euro monatlich für die Bezieher dieser Leistungen gewährt. Ist die Riester-Rente höher als 100 Euro, ist der übersteigende Betrag zu 30% anrechnungsfrei. Auf diese Weise können bis zu 202 Euro anrechnungsfrei gestellt werden.

 

[LBO1987]

Vollkommen richtig. Und jetzt schließen genau deswegen die Leute wieder Riester ab. In 30 Jahren sagen sich die Politiker Bingo, jetzt nehmen wir das Gesetz wieder zurück, danke das ihr uns bei eurer Rente unterstützt habt und wir sind die gelackmeierten. 

Vertrauen in die Politik habe ich nicht mehr solange wie Nahles und Co etwas zu sagen haben. Verlassen würde ich mich auf dieses Gesetz also nicht. Das haben viele bei ihrer betrieblichen Altersvorsorge damals auch gemacht und nun stehen sie mit hohen Abgaben da weil einfach mal so ein Gesetz geändert wurde. 

[christian_p]

Hallo ihr beiden,

dankle für eure Einschätzung.

Wie ich es sehe, gibt es also noch einen wichtigen Unsicherheitsfaktor...das Gesetz.

 

Nochmal zu einem meiner Themen vom Anfang:

Ich sehe dass Fairr online abzuschliessen ist, die Konditionen ganz OK sind und auch die Meinungen im dazugehörigen Thread hie im WPF recht positiv sind. Den einzigen Nachteil den ich herausgelesen habe, ist die Sicherheit im Falle einer Krise, welche in den nächsten 30 Jahren sicherlich nochmal auftreten wird.

 

Du schlägst einen Banksparplan bei der Sparkasse Holstein vor. Wenn ich es richtig verstehe, wird hier rein das Geld hinterlegt und nicht angelegt, daher kann man jederzeit mit wenig Kosten anders anlegen, richtig? Nun ist die Sparkasse Holstein nicht bei mir um die Ecke, mal sehen ob das andere auch anbieten. Der Nachteil ist, dass es ja nur eine Verschiebung der Entscheidung wäre und ich es eigentlich über die Bühne bringen würde.

 

Sind noch weitere Möglichkeiten bekannt, welche nicht zwangsweise einen Berater / Makler benötigen? Es geht mir hier nicht unbedingt darum, das Geld für diesen zu sparen (sie arbeiten ja dafür), es geht eher darum, dass ich mir nicht sicher bin wie ich den richtigen finde ohne noch mehr Zeit zu verlieren/verschwenden.

Evtl. helfen auch Tipps, wie ihr bei der Auswahl eurer Makler/Berater vorgegangen seid.

 

Danke

Christian

[LBO1987]

Hallo Christian,

 

die Sparkasse Holstein habe ich dir rausgesucht weil sie einer der wenigen ist die auch Überregional Riester Banksplapläne anbietet. Es gibt nicht mehr viele Riester Banksparpläne, insbesondere über das Internet weil sich daran ja nichts verdienen lässt. Du kannst ja mal bei deinen reginalen Banken Anfragen. Aber da muss man da klar Wissen das man diesen will, weil der Berater natürlich ein anderes Produkt mit Provision an den Mann bringen will. 

Mich finde den Banksparplan nicht schlecht. Ich habe die letzten Jahre gemerkt im Leben bleibt nichts fest. Auf ein mal will man doch ein Haus, es kommen noch Kinder, Scheidung, Arbeitslosigkeit, Krankheit. So viele Möglichkeiten. So hat man erst mal die Zulagen und kann später umwntdcheiden. Muss es aber auch nicht. Wenn die Zinsen wieder steigen sollten, steigen auch die Zinsen des Banksparplan wieder(aber langsam erst hinterher). 

 

Ein weiterer Punkt bei fairr sind halt die Kosten die du bei einem eigenen ETF Sparplan nicht hast. Deswegen würde ich halt den ETF Sparplan selbst machen und Riester nur um die Zulagen abzugreifen. 

 

Bei einem Makler kann ich dir nicht weiter helfen. Ich habe die Erfahrung gemacht, sie müssen Geld verdienen und Dir daher auch etwas verkaufen. Der eine kümmert sich mehr um dich, der andere weniger. Am Ende kann er gar nicht die Zeit aufbringen die du selbst investieren kannst um Dir das beste rauszusuchen. Und es ist ja auch nur eine Wette. Der Markler hat halt gute Erfahrungen mit Produkt xy, aber ob du dann auch damit zufrieden sein wirst und was die Zukunft sagt, weiß er ja auch nicht. Bei Thema Versicherungen ist das ein anderes Thema. Da gibt es so viele Fallstricke bei der BU z.B.  

[Gast230605]

57K . Frau und 2 Kinder.

Statt sich Gedanen über 127€ Riesterrente im Alter zu machen, würde ich alles Unternehmen, meine Einkünfte zu erhöhen. 

[raptor14]

 

vor 3 Stunden von thisisalex:

57K . Frau und 2 Kinder.

Statt sich Gedanen über 127€ Riesterrente im Alter zu machen, würde ich alles Unternehmen, meine Einkünfte zu erhöhen. 

 

Könnte auch sein, dass nach knapp 9 Monaten die Entscheidung schon längst gefallen ist ...

[Gast230605]

vor 2 Stunden von raptor14:

 

 

Könnte auch sein, dass nach knapp 9 Monaten die Entscheidung schon längst gefallen ist ...

 

Warten wir mal ab, wie sich die Frau nach ein paar Jahren entscheidet...