Zum Inhalt springen
Holzhirsch

Warum spricht man nicht über das Gehalt?

Empfohlene Beiträge

Marfir
Am 23.2.2019 um 17:27 schrieb JosefSpa:

 Ich hatte in meinen Berufsleben oft das Gefühl, dass andere mehr Geld für ihre Arbeit bzw. Leistung verdient hätten. Wenn ich dann feststellen musste, dass ich mehr verdiente, hatte ich nahezu ein schlechtes Gewissen. Vor allem ist es problematisch, wenn jemand für die SELBE Arbeit weniger Geld bekommt als ein anderer.

 

Gerade gelesen:

Zitat

Überhaupt zahlt sich ein Studienabschluss langfristig aus: Schon nach zwei Jahren Berufserfahrung verdienen Akademiker im Schnitt rund 7.600 mehr als diejenigen ohne akademischen Abschluss (47.541 Euro gegenüber 35.933 Euro). Nach 25 Jahren im Beruf ist diese Diskrepanz besonders deutlich: Akademiker erhalten im Schnitt rund 83.600 Euro und Nichtakademiker nur knapp 55.000 Euro brutto von ihrem Arbeitgeber.

Quelle:

Gehaltsreport 2019

 

Schon dubios wieso nach 25 Jahren der Abschluss noch so eine große Rolle spielt bzw. offensichtlich noch mehr als am Anfang. Das verstehe ich auch nicht mehr. Das müssen Narren sein. :narr:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dimido
vor 8 Stunden schrieb Marfir:

Schon dubios wieso nach 25 Jahren der Abschluss noch so eine große Rolle spielt bzw. offensichtlich noch mehr als am Anfang. Das verstehe ich auch nicht mehr. Das müssen Narren sein. :narr:

Natürlich geht es nicht um das Wissen, das man sich vor 25 Jahren angeeignet hat.
Es geht darum, daß derjenige sich damals bei komplexen neuen Problemen und unter Zeitdruck/Prüfungsdruck durchsetzen konnte und nicht "abgebrochen" hat.
Dann hat derjenige auch über viele Jahre in der Praxis unter Beweis gestellt, daß er weiterhin den Biss hatte und unter Druck bestehen konnte.
Und dafür gibt es halt mehr Kohle, zu Recht.

 

Selbst wenn sich im Alltag die Arbeit nicht wesentlich unterscheidet, und sich so das Mehrgehalt scheinbar nicht rechtfertigt, sind sie dann doch oftmals die "Go-to-Guys" die in der "Crunch-Time" den Ball bekommen wenn es mal hart auf hart kommt (um mal die Basketballer-Sprache zu bemühen).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
LanCaihe
vor 2 Stunden schrieb dimido:

Natürlich geht es nicht um das Wissen, das man sich vor 25 Jahren angeeignet hat.
Es geht darum, daß derjenige sich damals bei komplexen neuen Problemen und unter Zeitdruck/Prüfungsdruck durchsetzen konnte und nicht "abgebrochen" hat.
Dann hat derjenige auch über viele Jahre in der Praxis unter Beweis gestellt, daß er weiterhin den Biss hatte und unter Druck bestehen konnte.
Und dafür gibt es halt mehr Kohle, zu Recht.

 

Selbst wenn sich im Alltag die Arbeit nicht wesentlich unterscheidet, und sich so das Mehrgehalt scheinbar nicht rechtfertigt, sind sie dann doch oftmals die "Go-to-Guys" die in der "Crunch-Time" den Ball bekommen wenn es mal hart auf hart kommt (um mal die Basketballer-Sprache zu bemühen).

Ich fühle mich als Akademiker durch deine Ausführung natürlich geschmeichelt, glaube aber, dass der Grund etwas simpler ist.

 

In meinen Augen begründet sich die Differenz schlicht in dem formalen Abschluss. Je höher, desto größer die Chance auf bessere Berufe, besser bezahlte Branchen, beruflicher Aufstieg bis in die Führungspositionen. Natürlich kann man bei einem hohen Bildungsabschluss auch höhere Fähigkeiten unterstellen. Ob die dann aber wirklich vorliegen spielt aber aus meiner Sicht eine wesentlich geringere Rolle als der formale Abschluss. Ohne Studium, Abitur, usw. ist eben ein Zugang in vielerlei Hinsicht oftmals von vornherein ausgeschlossen.

 

Dazu kommt dann noch, dass das Einstiegsgehalt in der Regel ein wesentlicher Faktor für das spätere Gehalt ist (und nicht etwa die Bewährung/Weiterentwicklung im Beruf). Wer höher einsteigt, hält diese Differenz eben bis zum Ende. Das trifft dann auch auf formal schlechter Qualifizierte zu. Steigen die deutlich höher ein, nützt jemandem anders auch ein "summa cum laude" nichts, solche Differenzen sind häufig nicht wieder einzuholen.

 

Daher: Formal höherer Abschluss = besseres Einstiegsgehalt. Formal höherer Abschluss = leichterer Aufstieg in höhere Positionen. Höhere Fähigkeiten können (sollten vielleicht sogar) damit einhergehen, müssen es aber nicht. Das Zeugnis reicht in der Regel, dass soetwas nicht mehr hinterfragt wird.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Marfir
vor 3 Stunden schrieb dimido:

Natürlich geht es nicht um das Wissen, das man sich vor 25 Jahren angeeignet hat.
Es geht darum, daß derjenige sich damals bei komplexen neuen Problemen und unter Zeitdruck/Prüfungsdruck durchsetzen konnte und nicht "abgebrochen" hat.
Dann hat derjenige auch über viele Jahre in der Praxis unter Beweis gestellt, daß er weiterhin den Biss hatte und unter Druck bestehen konnte.
Und dafür gibt es halt mehr Kohle, zu Recht.

 

Selbst wenn sich im Alltag die Arbeit nicht wesentlich unterscheidet, und sich so das Mehrgehalt scheinbar nicht rechtfertigt, sind sie dann doch oftmals die "Go-to-Guys" die in der "Crunch-Time" den Ball bekommen wenn es mal hart auf hart kommt (um mal die Basketballer-Sprache zu bemühen).

Achso. Du meinst Abi und Meistertitel bekommt man so geschenkt, ohne lästigen Prüfungsdruck. Das wäre mir neu.

Ich sitze oft in Vorstellungsgesprächen und habe ganz unterschiedliche studierte Leute gesehen. Da hatten nur wenige Biss. Das hängt vom Charakter und nicht dem Abschluss ab. Manche haben unter dem Druck auch resigniert, nach dem sie gemerkt haben, dass sie sich schlecht präsentiert haben.

 

Was @LanCaihe beschreibt ist schlüssig. Wenn man nicht gezwungen ist den Job zu wechseln, dann wird vermutlich beim neuen Job mehr Geld raus springen. Das ist aber auch bei nicht studierten so.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dimido
vor 18 Minuten schrieb Marfir:

Achso. Du meinst Abi und Meistertitel bekommt man so geschenkt, ohne lästigen Prüfungsdruck. Das wäre mir neu.

Wo habe ich das geschrieben?
Ich habe mich auf einen "Abschluss" ganz allgemein bezogen, das schließt also sowas wie eine Meisterprüfung natürlich mit ein.
Insbesondere wenn Leute die Meisterschule und Prüfung zusätzlich zum regulären Job "nebenher" machen mussten, was ne Menge Arbeit, Willen und Durchhaltevermögen vorraussetzt.
Daraus kann man eine Mentalität ableiten, unabhängig davon, wie lange es her war.
DAS meinte ich.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Marfir
vor 23 Minuten schrieb dimido:

Wo habe ich das geschrieben?
Ich habe mich auf einen "Abschluss" ganz allgemein bezogen, das schließt also sowas wie eine Meisterprüfung natürlich mit ein.
Insbesondere wenn Leute die Meisterschule und Prüfung zusätzlich zum regulären Job "nebenher" machen mussten, was ne Menge Arbeit, Willen und Durchhaltevermögen vorraussetzt.
Daraus kann man eine Mentalität ableiten, unabhängig davon, wie lange es her war.
DAS meinte ich.

Du hast geschrieben, dass es richtig ist, dass Akademiker mehr Geld bekommen. Weil sie Prüfungsstreß hatten usw.

Einzig deine Ausführung bzgl. verstehen von komplexen Zusammenhängen würde ich noch gelten lassen. Wobei das eher je nach Studiengang mehr und mal weniger korreliert. Aber jetzt widersprichst du dir wieder selbst. Nun haben laut dir auch nicht Akademiker Biss. Warum bekommen die Akademiker denn dann nun mehr nach 25 Berufsjahren? Also doch nur wegen Abschluss bzw. höherem Einstiegsgehalt.

 

Das es Jobs gibt wo explizit nur Akademiker gewollt werden (und nicht nur das Können) ist an sich schon etwas merkwürdig. Vielleicht weil die Vorgesetzten Akademiker sind und auch nur "ihres gleichen" um sich herum haben wollen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nachdenklich
vor 32 Minuten schrieb Marfir:

Warum bekommen die Akademiker denn dann nun mehr nach 25 Berufsjahren?

Weil der Markt das hergibt.

 

Und der Markt hat immer recht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Holzhirsch
vor 9 Stunden schrieb Nachdenklich:

Weil der Markt das hergibt.

 

Und der Markt hat immer recht.

Und warum gibt der Markt das her?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
JosefSpa
vor 35 Minuten schrieb Holzhirsch:

Und warum gibt der Markt das her?

Weil die Auswahl der Personalabteilung häufig rein anhand von Abschlüssen erfolgt. So haben die Verantwortlichen stets die Ausrede, falls man doch einen schlechten Bewerber auswählt, "wir haben uns von den Abschlüssen beeindrucken lassen, weiteres konnten wir nicht feststellen". Würde man beispielsweise jemanden ohne nennenswerte Abschlüsse nehmen gäbe es diese nicht und man würde an der Fähigkeit der Personaler zweifeln. 

Für den Personaler ist das die sichere Schiene. Manche Führungspersönlichkeiten haben aber glücklicherweise mittlerweile gemerkt, dass diese Art nicht zielführend ist...

 

Und wer die Prüfungssituationen bzw. Druck bereits als anspruchsvoll bezeichnet, hat wohl noch nicht viel miterlebt...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dimido
vor 10 Stunden schrieb JosefSpa:

Und wer die Prüfungssituationen bzw. Druck bereits als anspruchsvoll bezeichnet, hat wohl noch nicht viel miterlebt...

Du hast die Gesamtaussage meines Beitrag ebensowenig verstanden, und stattdessen twitter-like ein Detail zusammenhangslos rausgepickt und es so zitiert, daß es zu Deiner Weltanschauung passt. Geschenkt...
Und ich weiss ja nicht wo Du arbeitest, aber bei uns entscheidet nicht die Personalabteilung sondern immer noch die aufnehmende Abteilung über die Einstellung. Ich bekomme es ja oft genug selbst mit, wenn ich dann dazugerufen werde um den Bewerber fachlich unter die Lupe zu nehmen, bevor der Daumen hoch oder runter geht.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
morini
· bearbeitet von morini
Am 5.3.2019 um 20:37 schrieb Marfir:

Der zweite Aspekt ist, dass 2 Personen das gleiche machen aber einen unterschiedlichen Bildungsabschluss haben. Der eine hat z. B. ein Diplom in der Tasche und der andere Abi. Unsozial ist wenn man den Mehraufwand für mehr Bildung nicht honorieren würde. 

 

 

Da gebe ich dir vollkommen Recht!

 

Wenn jemand, auch bei gleicher Arbeit, mit Diplom nicht per se mehr Geld verdienen würde als jemand mit "nur" Abi, gäbe es für viele keinen wirklichen Anreiz mehr, ein Studium zu absolvieren.

 

Schließlich ist die Studienzeit generell mit einem enormen Einkommensverlust verbunden (evtl. BAföG-Kredit), und dieser finanzielle Verlust muss ganz einfach im späteren Berufsleben durch ein entsprechend höheres Gehalt ausgeglichen werden. Von den mit einem Studium verbunden Entbehrungen und dem Mehraufwand möchte ich hier erst gar nicht reden. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
JosefSpa
vor 2 Stunden schrieb morini:

Wenn jemand, auch bei gleicher Arbeit, mit Diplom nicht per se mehr Geld verdienen würde als jemand mit "nur" Abi, gäbe es für viele keinen wirklichen Anreiz mehr, ein Studium zu absolvieren.

Gleiche Arbeit bei unterschiedlichen Lohn weil einer davon studierte? Gehts noch?

Dem Verdienstausfall des Studierenden steht in der Regel längere Berufserfahrung entgegen. Gleiche Arbeit, gleicher Lohn. Egal ob einer davon 3 Doktortitel hat. Es geht darum wie viel die Arbeit den Unternehmen an Kapital einbringt und folglich sollte das bei der selben Arbeit identisch sein. Ungleiche Bezahlung wäre in dem Fall schlicht asozial. Will der Studierende mehr muss er sich nach entsprechender Stelle umsehen, wo das Studium den zusätzlichen Gegenwert bieten kann. Ist der Gegenwert nicht vorhanden...

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
morini
· bearbeitet von morini
vor 35 Minuten schrieb JosefSpa:

Gleiche Arbeit bei unterschiedlichen Lohn weil einer davon studierte? Gehts noch?

Dem Verdienstausfall des Studierenden steht in der Regel längere Berufserfahrung entgegen. Gleiche Arbeit, gleicher Lohn. Egal ob einer davon 3 Doktortitel hat. Es geht darum wie viel die Arbeit den Unternehmen an Kapital einbringt und folglich sollte das bei der selben Arbeit identisch sein. Ungleiche Bezahlung wäre in dem Fall schlicht asozial. Will der Studierende mehr muss er sich nach entsprechender Stelle umsehen, wo das Studium den zusätzlichen Gegenwert bieten kann. Ist der Gegenwert nicht vorhanden...

 

Selbstverständlich muss eine höhere Ausbildung honoriert werden! Und dabei geht es mir nicht nur um ein Studium, sondern um jedwede Art von Ausbildung.

 

Andernfalls könnten Arbeitgeber ihre Angestellten willkürlich bzw. bei Bedarf von höher qualifizierten Tätigkeiten zu niedriger qualifizierten Tätigkeiten verschieben, um anschließend die Gehälter zu kürzen oder einzufrieren, was ich persönlich für absolut asozial halten würde. Schließlich sind Arbeitgeber nicht dazu verpflichtet, hoch qualifizierte Leute für Tätigkeiten heranzuziehen, für die eine niedrigere Qualifikation ausreichend ist.

 

Ansonsten könnten Arbeitnehmer sich selbst im Rahmen von Tarifverträgen vor Gehaltskürzungen nicht mehr sicher fühlen, was niemand außer den Arbeitgebern wollen kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
JosefSpa
vor einer Stunde schrieb morini:

Selbstverständlich muss eine höhere Ausbildung honoriert werden! Und dabei geht es mir nicht nur um ein Studium, sondern um jedwede Art von Ausbildung.

Kassierer 1 arbeitet seit 5 Jahren im Unternehmen und hat eine entsprechende Ausbildung absolviert. Dann wird Kassierer 2 eingestellt welcher höhere Abschlüsse vorweisen kann. Beide machen die gleiche Arbeit und bringen den Unternehmen den gleichen rechnerischen Betrag an Kapital ein. Kassierer 2 soll nun besser bezahlt werden und das ist so gerecht. Das ist deine Aussage. Das ist auf jeden beliebigen Bereich anwendbar und immer wieder das höchste Maß an Asozialität.

 

vor einer Stunde schrieb morini:

Andernfalls könnten Arbeitgeber ihre Angestellten willkürlich bzw. bei Bedarf von höher qualifizierten Tätigkeiten zu niedriger qualifizierten Tätigkeiten verschieben, um anschließend die Gehälter zu kürzen oder einzufrieren, was ich persönlich für absolut asozial halten würde.

Könnten sie. Und wenn die Angestellten dann sagen ok, ist das nur gerecht und logisch. Oder willst du jetzt behaupten, dass ein X beliebiger Angestellter aus Unfähigkeit degradiert wird und anschließend das Recht hat mehr Geld zu verlangen? 

vor einer Stunde schrieb morini:

Schließlich sind Arbeitgeber nicht dazu verpflichtet, hoch qualifizierte Leute für Tätigkeiten heranzuziehen, für die eine niedrigere Qualifikation ausreichend ist.

Korrekt, sie sind aber auch nicht dazu verpflichtet sie besser zu bezahlen und glücklicherweise wird es auch häufig so gehandhabt.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Tradeoff
Am 23.3.2019 um 11:58 schrieb Nachdenklich:

Weil der Markt das hergibt.

 

Und der Markt hat immer recht.

 

Da wars doch schon. Weiß gar nicht was es da groß zu diskutieren gibt.

 

Jeder der schon Personal eingestellt hat, weiß, dass es schwierig ist „echte“ Kompetenz von „falscher“ zu erkennen. Dabei gibt es viele Hinweise, wie bspw. Arbeitszeugnisse, vergangene Tätigkeiten, aber eben auch Ausbildung. Je weniger Arbeit ich in eine Einstellung stecken will / je mehr Bewerber ich für eine Stelle habe, desto wichtiger wird die Aubildung, weil standardisiert (*hüstel*) und zertifiziert.

 

Kurzum jemand mit einer guten Ausbildung - sagen wir mal ein (Elektro-)Techniker - hat es leichter als sein Kollege - dem Elektriker - einen neuen Job zu finden.

 

Beide arbeiten in einem nicht tarifgebundenen Unternehmen (sonst würde ja formal die Tätigkeit die Bezahlung definieren) und machen absolut das gleiche mit gleicher Leistung. Der Arbeitgeber weiß das und würde ggf. gerne auch gleichen Lohn zahlen. 

 

Blöd halt, dass der Techniker mit dem Gehalt gleich weg wäre, weil er genug andere Angebote hat, der Elektroniker aber bei dem Gehalt kaum Möglichkeiten für einen Wechsel ohne Gehaltseinbußen hat.

 

Also gehen die Gehälter auseinander um beide Mitarbeiter zu halten...

 

Kann man bedauern, man kann aber auch die Systematik verstehen und nutzen.

 

Logo sind einige Akademiker ihr Geld nicht wert. Genauso wie in allen anderen Bereichen bis hinunter zum Tagelöhner auch. Erkenntnis? Schön dass die auch jemand eingestellt hat, sonst säßen sie auf der Straße.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nachdenklich
vor 2 Stunden schrieb Tradeoff:

Beide arbeiten in einem nicht tarifgebundenen Unternehmen (sonst würde ja formal die Tätigkeit die Bezahlung definieren)

Und selbst in tarifgebundenen Unternehmen zahlen Arbeitgeber manchem Arbeitnehmer ein Gehalt, das über den Tarifen liegt, um diesen Mitarbeiter zu halten.

Je mehr Alternativen der Mitarbeiter am Arbeitsmarkt hat, desto mehr muß der Arbeitgeber möglicherweise anbieten.

 

Der Markt hat immer recht.

(Ich weiß auch von genügend Akademikern, die trotz ihrer akademischen Ausbildung nur erbärmlich bezahlt werden, weil der Markt diese Qualifikation nicht benötigt.)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Holzhirsch
vor 5 Stunden schrieb JosefSpa:

Kassierer 1 arbeitet seit 5 Jahren im Unternehmen und hat eine entsprechende Ausbildung absolviert. Dann wird Kassierer 2 eingestellt welcher höhere Abschlüsse vorweisen kann. Beide machen die gleiche Arbeit und bringen den Unternehmen den gleichen rechnerischen Betrag an Kapital ein. Kassierer 2 soll nun besser bezahlt werden und das ist so gerecht. Das ist deine Aussage. Das ist auf jeden beliebigen Bereich anwendbar und immer wieder das höchste Maß an Asozialität.

 

Könnten sie. Und wenn die Angestellten dann sagen ok, ist das nur gerecht und logisch. Oder willst du jetzt behaupten, dass ein X beliebiger Angestellter aus Unfähigkeit degradiert wird und anschließend das Recht hat mehr Geld zu verlangen? 

Korrekt, sie sind aber auch nicht dazu verpflichtet sie besser zu bezahlen und glücklicherweise wird es auch häufig so gehandhabt.

 

Finde das Beispiel sehr gut, weil sogar noch eine dritte Person ohne Ausbildung den Job machen könnte. Das kommt ja regelmäßig vor, ist vielleicht nicht auf alle anderen Berufe übertragbar.

 

Und ja, Kassierer/in 3 bekommt dann trotzdem das gleiche Gehalt, obwohl keine Ausbildung oder Berufserfahrung vorhanden ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Tradeoff

Quatsch. Der Einzelhandelskaufmann verdient mehr als der Verkäufer verdient mehr als die ungelernte Hilfskraft. Trotzdem können alle drei hinter der Kasse hocken. In dem Kontext ist aber auch der promovierte Physiker ungelernte Hilfskraft.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hund555
Am 23.3.2019 um 09:59 schrieb LanCaihe:

Wer höher einsteigt, hält diese Differenz eben bis zum Ende.

Nein, die Differenz wird eher größer. Meistens gibt's prozentuale Gehaltserhöhung. Wenn jetzt 5% Gehaltsehöhung anstehen, bekommt Sacharbeiter mit 30k nur 1,5k mehr, Abteilungsleiter mit 100k hat aber 5k mehr....

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
LanCaihe
vor 3 Minuten schrieb hund555:

Nein, die Differenz wird eher größer. Meistens gibt's prozentuale Gehaltserhöhung. Wenn jetzt 5% Gehaltsehöhung anstehen, bekommt Sacharbeiter mit 30k nur 1,5k mehr, Abteilungsleiter mit 100k hat aber 5k mehr....

 

Also bei meinem Taschenrechner ist die Differenz zwischen 100.000€ und 30.000€ prozentual genau so groß wie zwischen 105.000€ und 31.500€. Der Sachbearbeiter verdient weiterhin 30% des Abteilungsleiters.

 

Da die Differenz aber ja laut Gehaltsreport 2019 tatsächlich auch prozentual größer wird, habe ich das eben auf größere Chancen beim Jobwechsel sowie bei Beförderungen der Akademiker zurückgeführt. Letztlich ist es auch egal, mir ging es ja ausschließlich darum, dass in meinen Augen formale Gründe (Bildungsgrad, Abschlussnote, Einstiegsgehalt) für eine solche Differenz sorgen und nicht etwa tatsächlich vorliegende Unterschiede in den Fähigkeiten. Wer mit schlechtem Bildungsabschluss gut arbeitet, profitiert weniger als jemand mit gutem Abschluss und schlechter Arbeit.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hund555
vor 34 Minuten schrieb LanCaihe:

 

Also bei meinem Taschenrechner ist die Differenz zwischen 100.000€ und 30.000€ prozentual genau so groß wie zwischen 105.000€ und 31.500€. Der Sachbearbeiter verdient weiterhin 30% des Abteilungsleiters.

Ich schrieb auch nichts von prozentual. Wenn die Gehaltserhöhung höher ausfällt als die Inflation kann der Abteilungsleiter mehr danach leisten als der Sachbearbeiter. Die Schere wird größer.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
LanCaihe
vor einer Stunde schrieb hund555:

Ich schrieb auch nichts von prozentual.

Schön. Aber ich habe das halt genau so gemeint. Das Einstiegsgehalt legt die Basis für das spätere Gehalt. Die Differenz derjenigen, die hoch einsteigen, bleibt erhalten. Und natürlich wird die Differenz dann in absoluten Zahlen größer. Dein Sachbearbeiter müsste ja jahrelang wesentlich bessere Gehaltserhöhungen bekommen, um die 70.000€-Differenz irgendwie halten zu können. Ziemlich unrealistisch, oder?

 

Magst du mir jetzt aber bitte nochmal erklären, warum du mich an der Stelle zitiert hast? Inwiefern widerspricht dein Einwand bzw. deine Konkretisierung meinem obigen Absatz?

Zitat

Dazu kommt dann noch, dass das Einstiegsgehalt in der Regel ein wesentlicher Faktor für das spätere Gehalt ist (und nicht etwa die Bewährung/Weiterentwicklung im Beruf). Wer höher einsteigt, hält diese Differenz eben bis zum Ende. Das trifft dann auch auf formal schlechter Qualifizierte zu. Steigen die deutlich höher ein, nützt jemandem anders auch ein "summa cum laude" nichts, solche Differenzen sind häufig nicht wieder einzuholen.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hund555
vor 39 Minuten schrieb LanCaihe:

Schön. Aber ich habe das halt genau so gemeint. Das Einstiegsgehalt legt die Basis für das spätere Gehalt. Die Differenz derjenigen, die hoch einsteigen, bleibt erhalten. Und natürlich wird die Differenz dann in absoluten Zahlen größer. Dein Sachbearbeiter müsste ja jahrelang wesentlich bessere Gehaltserhöhungen bekommen, um die 70.000€-Differenz irgendwie halten zu können. Ziemlich unrealistisch, oder?

 

Magst du mir jetzt aber bitte nochmal erklären, warum du mich an der Stelle zitiert hast? Inwiefern widerspricht dein Einwand bzw. deine Konkretisierung meinem obigen Absatz?

 

 

Ich halte einfach prozentuale Gehalterhöhungen für falsch. Es ist aber die Regel.

Als ich mein Studium abgeschloßen habe und bei meinem ersten Unternehmen angefangen habe zu arbeiten, hat mein Kollege 30k mehr verdient. Nach 3 Jahren war mein Wissen so gut, dass ich für das Unternehmen nicht schlechter war als mein Kollege. Der Gehaltunterschied wäre aber Jahr für Jahr weiter auseinander gegangen wenn es nur diese prozentuale Gehaltseröhung gegeben hätte.

Da in meinem Job händeringend (wie man so schön sagt) Fachkräfte gesucht werden, war meine einzigste Möglichkeit ein Jobwechsel. Manch anderer wechselt aber nicht, und aus 30k Unterschied pro Jahr werden nach x Jahren 40k oder 50k Unterschied obwohl beide in einem Raum sitzen und gleiche Tätigkeit ausführen!

 

 

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Holzhirsch
Am 25.3.2019 um 16:03 schrieb hund555:

 

Ich halte einfach prozentuale Gehalterhöhungen für falsch. Es ist aber die Regel.

Als ich mein Studium abgeschloßen habe und bei meinem ersten Unternehmen angefangen habe zu arbeiten, hat mein Kollege 30k mehr verdient. Nach 3 Jahren war mein Wissen so gut, dass ich für das Unternehmen nicht schlechter war als mein Kollege. Der Gehaltunterschied wäre aber Jahr für Jahr weiter auseinander gegangen wenn es nur diese prozentuale Gehaltseröhung gegeben hätte.

Da in meinem Job händeringend (wie man so schön sagt) Fachkräfte gesucht werden, war meine einzigste Möglichkeit ein Jobwechsel. Manch anderer wechselt aber nicht, und aus 30k Unterschied pro Jahr werden nach x Jahren 40k oder 50k Unterschied obwohl beide in einem Raum sitzen und gleiche Tätigkeit ausführen!

 

 

 

 

 

 

Habe ich auch so erlebt und von anderen mitbekommen.

Wenn man bleibt, kann man mal um 5-20% mehr Gehalt verhandeln (wenn es gut läuft).

Beim Jobwechsel sind gerne 20-100 oder mehr % drin.

Es lohnt sich in den meisten Fällen nicht mehr, lange in einem Unternehmen zu bleiben und auch Jobhopper werden immer wieder eingestellt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kezboard

Hmmm? In was für Jobs arbeitet ihr denn? Also bei mir gibt es genug Aufstiegsmöglichkeiten, sowohl was die fachliche als auch die personalführende Karriere angeht.

 

Bei mir gab es in den letzten 15 Jahren insgesamt 29 Gehaltserhöhungen: davon 14 durch tarifliche Erhöhungen (im Schnitt 2,11%) und 15 durch Beförderungen und damit verbundenen Aufstieg in höhere Tarifgruppen (im Schnitt 3,20%). Mein Grundgehalt hat sich seitdem fast verdreifacht.

 

Natürlich verdient ein altgedienter Kollege gegenüber einem Berufseinsteiger mehr Geld, obwohl er die gleiche Tätigkeit macht. Dafür werden ältere Mitarbeiter auch später weniger befördert und wenn man sich halbwegs anstrengt und fleißig jedes Jahr ein Gehaltsgespräch mit seiner Führungskraft führt, sollte man in den ersten 10 Jahren sein Gehalt rasant steigern können. Falls nicht, liegt es wohl an einem selbst oder man hat den falschen Beruf gewählt ...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...