Zum Inhalt springen
viginti

450.000 € Erbe + schwierige Lebenssituation

Empfohlene Beiträge

Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
vor 56 Minuten von dimido:

Bei mir ist die Aufteilung RK1 / RK3 im wesentlichen bestimmt durch den Absolutbetrag in RK1 (kein prozentualer Anteil). Dessen Höhe ergibt sich aus dem Kapitalbedarf den ich mittelfrist (also auf Sicht von ein paar Jahren) zur Not flüssig machen kann. Denn den RK3-Anteil will ich nicht zeitlich ungünstig in einer Baisse verkaufen müssen. Bei mir ist also nicht die Schwankungsbreite (relativ und absolut) sondern der absolute EUR-Betrag in RK1 das Maß meiner Risikotragfähigkeit.

Genau so sehe ich das auch!

 

Und ein weiterer Gedanke zur Anlage über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten:

Die meisten Anleger machen sich Gedanken darüber, wie sie damit umgehen, wenn in einem Crash der Wert des RK3 Anteils um 40, 50 oder meinetwegen 60% fällt.

Dabei ist die Wahrscheinlichkeit gering, daß sich die dann gefallenen Kurse nicht nach einem gewissen Zeitraum wieder erholen (vernünftige Diversifikation vorausgesetzt).

Kaum einer denkt aber darüber nach, daß der reale Wert einer RK1 Anlage nach 35 oder 40 Jahren durch die Inflation auch nur noch 50% der ursprünglichen Kaufkraft betragen könnte. Und die Wahrscheinlichkeit, daß die Kaufkraftverluste durch die Inflation durch eine danach einsetzende Deflation wieder ausgeglichen werden, die geht gegen Null.

 

Womit fährst Du nach 40 Jahren besser?

Mit den angenommenen 50% Deiner Anlage, die Du in RK1 angelegt hast und die über 40 Jahre jedes Jahr 2% an realem Wert verloren haben?

Oder mit den anderen 50% Deiner Anlage, die Du in RK3 angelegt hast und die zwar im Zeitraum einmal 30% und einmal 45% Kursverlust mitgemacht haben, über den Gesamtzeitraum aber dennoch eine Durchschnittsrendite von z.B. 6% erbracht haben?

 

Am 12.7.2019 um 20:10 von Underdog:

In erster Linie wollte der TE "keinen Fehler machen", "Werterhalt"

 

Bei langen Zeiträumen und dem Ziel "Werterhalt" ist eine Anlage eines signifikanten Anteils in RK1 ein Fehler.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Siebert
· bearbeitet von Siebert
vor 3 Stunden von dimido:

Bei mir ist die Aufteilung RK1 / RK3 im wesentlichen bestimmt durch den Absolutbetrag in RK1 (kein prozentualer Anteil). Dessen Höhe ergibt sich aus dem Kapitalbedarf den ich mittelfrist (also auf Sicht von ein paar Jahren) zur Not flüssig machen kann. Denn den RK3-Anteil will ich nicht zeitlich ungünstig in einer Baisse verkaufen müssen. Bei mir ist also nicht die Schwankungsbreite (relativ und absolut) sondern der absolute EUR-Betrag in RK1 das Maß meiner Risikotragfähigkeit.

 

So ähnlich hattest Du Dir das doch auch für Dich hergeleitet und kamst auf a) 50:50 (RK1:RK3)
Ich sollte eher sagen 225K / 225K. Wenn RK3 bei Dir nun um 50% runtergeht, warum willst Du unbedingt rebalancen? An Deinem Kapitalbedarf von 225k aus RK1 hat sich doch nichts geändert.
Ich würde RK1 belassen wie es ist, damit Deine abzusichernden Kosten weiterhin voll gedeckt bleiben und gib RK3 einfach Zeit zum erholen.

 

Du bist Dir ja eh nicht sicher, wie Du Schwankungen im RK3 so rein gefühlsmäßig wegsteckst.
Kannst Du Dir dann wirklich vorstellen so abgebrüht zu sein, in einen RK3-Topf, der gerade um 50% gesunken ist, dann wieder um rund 50% durch "schwankungsarmes" RK1-Geld aufzustocken?

Nur, um sicherzugehen:

Das heißt also, man überlegt sich, wie viel Geld man immer sicher und sofort flüssig zur Verfügung haben möchte und das ist dann RK1.

Der ganze Rest wird dann in RK3 getan. Sofern zusätzliches Geld dazu kommt (durch Sparen z.B.), dann wird auch das in RK3 investiert, da RK1 ja schon festgelegt wurde und passt.

Sofern das so ist, dann ist diese Art der Verteilung das, was meine Eltern wollten und entsprechend dann so umgesetzt haben. Die wollten auch keine Prozent-Verteilung haben, sondern haben einfach gesagt: "Wir wollen ... Tausend Euro sicher und jederzeit griffbereit haben auf nem Tagesgeldkonto! Der ganze Rest kann risikoreicher angelegt werden, weil wir den erstmal gar nicht brauchen auf sehr lange Zeit!". In diesem Fall war der RK1-Anteil extrem groß im Verhältnis zum RK3, aber das ist ja egal und teils auch verständlich bei älteren Menschen. Jedenfalls haben die auch in puren Euro-Beträgen verteilt und nicht in Prozent.

 

Ich finde diese Art auch eine sehr gute Variante, SOFERN man eben wirklich vorhersagen kann, auf wieviel man wirklich verzichten kann die nächsten Jahre/Jahrezehnte. Ob der TE das kann in seiner Situation, muss er selbst einschätzen.

 

Zum Rebalancen:

Hier scheiden sich halt wieder die Geister:

Eigentlich ist ein regelmäßiges Rebalancen schon sinnvoll und bringt auch nachgewiesen wirklich was über die komplette Anlagedauer, erst recht natürlich, wenn RK3 mal "ganz unten" ist und man nachkauft/umschichtet. Sicher ist nämlich: Verzichtet man in so einem Szenario auf Rebalancen, dauert die Erholung eben noch länger (RK 3 mit -60% braucht von diesem Stand aus ohne Rebalancen 150% Performance, um wieder bei Null zu sein).

Auch hier muss aber jeder für sich entscheiden, was er will und was er sich zutraut und am besten schon vor Beginn der kompletten Anlage.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dimido
vor einer Stunde von Siebert:

Nur, um sicherzugehen:

Das heißt also, man überlegt sich, wie viel Geld man immer sicher und sofort flüssig zur Verfügung haben möchte und das ist dann RK1.

Nein, nicht sofort flüssig. Da käme ja nur Tagesgeld in Frage.


Ich meine das so wie beim TE, die Familie hat ja einen bereits jetzt bekannten Kapitalbedarf über mehrere Jahre hinweg. So zumindest seine grobe Planung für die Zukunft.
Und da kann er z.B. von mehrjährigen Festgeldleitern (da hat er wenigstens dann ne 1 vorm Komma) dann Jahr für Jahr, wenn wieder eine Sprosse fällig geworden ist, die Sprosse ganz oder teilweise verbrauchen. Dazu kann er auch die Ausschüttungen seiner Fonds mit verbrauchen.

 

Ich finde der TE hat das doch sehr verantwortungsvoll überlegt wann, wie lange und wieviel Geld er und die Familie wohl brauchen werden um die Änderungen in der Lebensplanung finanzieren zu können.
Diesen Teil des Geldes wollte er ja nicht einem Schwankungsrisiko aussetzen. Auch wenn dieser Teil mit Sicherheit an Kaufkraft verliert, steht es ohne Schwankungsrisiko für die Lebensplanung zur Verfügung, egal was RK3 macht.

Der Rest sollte zwecks langfristigem Vermögenserhalt in RK3 rein.

 

Und wenn sich die Rahmenbedingungen im Laufe der Zeit verändern, kann man den RK1 ja anpassen (sei es hoch oder runter). Es ist nichts in Stein gemeisselt denn das Leben hat manchmal überraschende Wendungen.

Das würde ich dann aber nicht unter klassischem Rebalancing (Wertentwicklung)  verbuchen sondern als Anpassung von RK1 weil der bekannte Kapitalbedarf sich geändert hat.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Siebert
· bearbeitet von Siebert

Ok - klingt logisch.

 

Es ist definitiv eine Strategie und sicherlich sogar eine gute - ich kann mir sogar vorstellen, dass viele es so machen.

Es würde nicht unlogisch klingen, wenn jemand, der 5 Mio hat, einfach eine Mio in RK1 hat und einfach den ganzen Rest (plus zukünftigem Cash) in RK 3 investiert völlig unabhängig vom Prozentanteil des ganzen Vermögens. Ich vermute sogar, dass das sehr viele (Super-)reiche so machen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
vor 1 Stunde von Siebert:

Es würde nicht unlogisch klingen, wenn jemand, der 5 Mio hat, einfach eine Mio in RK1 hat und einfach den ganzen Rest (plus zukünftigem Cash) in RK 3 investiert völlig unabhängig vom Prozentanteil des ganzen Vermögens. Ich vermute sogar, dass das sehr viele (Super-)reiche so machen.

 

Ich vermute eher, dass sie nicht in dieses kleinkarierte forumsimmanente Schubladendenken verfallen.

 

Man kann dann aber auch hinterfragen, ob z.B. so eine Aufteilung sinnvoller ist:

Bildschirmfoto 2019-07-16 um 18.25.19.png

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stolper
Am ‎16‎.‎07‎.‎2019 um 18:24 von Ramstein:

 

Ich vermute eher, dass sie nicht in dieses kleinkarierte forumsimmanente Schubladendenken verfallen.

 

Man kann dann aber auch hinterfragen, ob z.B. so eine Aufteilung sinnvoller ist:

Bildschirmfoto 2019-07-16 um 18.25.19.png  14   330 kB

 

…eine sehr schöne Aufteilung wie ich finde. Nur, wie stellt man die Anleihen-„Kuchenstücke“ heutzutage dar. Obwohl ich mein Geld in den letzten 30 Jahren fast immer zu 100% in Bonds aller Art anlegte, fällt mir dies in heutigen Zeiten wirklich schwer. Sehr schwer.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...