Zum Inhalt springen
viginti

450.000 € Erbe + schwierige Lebenssituation

Empfohlene Beiträge

Schwachzocker
vor 15 Minuten von Siebert:

...

Aber wie schon gesagt geht es mir dann teils oft zu sehr an der Gesamt-Lebenssituation der Fragestellenden vorbei und geht mir zu oft in die Richtung "Du musst um jeden Preis zumindest nen Teil in Aktien tun - sonst stirbst du!".

Ziel muss nach wie vor sein, sein Leben glücklich und zufrieden vollbringen zu können....

Nein, das muss nicht das Ziel sein, sondern das mag Dein Ziel sein.

Ziel des TO ist es erklärtermaßen, die Kaufkraft seines Vermögens zu erhalten. Ob man damit glücklich und zufrieden wird, weiß ich nicht, und es ist auch egal, weil jeder mit etwas anderem glücklich und zufrieden wird.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Siebert
· bearbeitet von Siebert
vor 8 Stunden von viginti:

Wäre es nicht total kühn und vollkommen unglaubwürdig, wenn ich (oder jeder andere, der noch keine Crash-Erfahrung hat) jetzt einfach sage: „Ich knall die 225 k direkt rein, ich komm mit den 50% Verlust auf jeden Fall klar“. Um überhaupt nicht ins Zweifeln zu kommen und in die Gefahr, mich von meinen Gefühlen leiten zu lassen, möchte ich mir eben einen völlig rationalen Plan machen (der möglichst viele Eventualität abdeckt) und mich auf dem richtigen Weg bleiben lässt.

Klar - ist absolut verständlich.

Das Problem ist halt (und das kenne ich selbst), dass man sich meist irgendwann so verzettelt und so viel überlegt und grübelt, dass man sich am Ende gar nicht mehr sicher ist, was man machen soll. Es ist auch logisch - bei so viel Geld schwingt IMMER die Unsicherheit mit, dass man die falsche Entscheidung trifft. 

 

Das sind jetzt meine persönlichen, allgemeinen Ratschläge:

 

1. Wenn du investieren willst in Aktien (ETFs etc), dann mach es sofort und warte nicht bzw. mach es stückchenweise. Es bringt nix, den Markt vorhersagen zu wollen. Keiner weiß, was passiert. Entweder jetzt rein oder erstmal gar nicht.

 

2. Welche Produkte du genau nimmst, ist zweitrangig - ob jetzt 5 ETFs, 1 ETF oder Arero oder sogar nen aktiven Fonds - das wichtigste ist, dass du überhaupt investiert bist, wenn du dich dafür entschieden hast und diese Investition über lange lange Zeit auch wirklich durchhältst. Dafür musst du dir das für dich passende Produkt suchen, was dir psychisch am ehesten ermöglicht, das Ganze durchzuhalten. Die meisten scheitern an der ganzen Sache nicht, weil sie die falschen Produkte wählen, sondern weil sie es aufgrund verschiedener Dinge nicht über die lange Zeit durchhalten (google mal Behavioral Finance). In der Theorie klingt alles so klar und strukturiert. Man unterschätzt oft die menschliche Komponente. Wieso nur wird nicht die Mehrheit Millionär, wenn es doch so einfach wäre mit dem Aktienmarkt und dem passiven Investieren???

 

3. Beziehe deine Frau auch komplett in die Entscheidung mit ein. Ihr müsst als Familie entscheiden und jeder muss mit der Entscheidung gut schlafen können. Ich kenne etliche, die gerne mehr in den Aktienmarkt investieren würden, deren Partnerin sich damit aber nicht wohl gefühlt hat - also ging es nicht und das ist ok so. Oder wäre es wert, deine Familie/deine Partnerschaft zu riskieren, nur damit du aus ner halben Millionen fast eine Millionen machen könntest?

 

vor 12 Minuten von Schwachzocker:

Ziel des TO ist es erklärtermaßen, die Kaufkraft seines Vermögens zu erhalten. Ob man damit glücklich und zufrieden wird, weiß ich nicht, und es ist auch egal, weil jeder mit etwas anderem glücklich und zufrieden wird.

Ein typisch, rein sachlicher und ohne Emotion niedergeschriebener Satz, der auch von einem Computer stammen könnte. Völlig ok, dass du für dich so argumentierst, aber ich finde gerade diese Art der Einschätzung und Analyse extrem gefährlich, denn wie schon gesagt - auf dem Papier lässt sich alles so einfach und emotionslos berechnen.

 

Vielleicht fragen wir viginti einfach nochmal genau, was sein Ziel ist und wie wichtig ihm Dinge wie Glück und Zufriedenheit im Leben sind bzw. wie viel davon an der Entwicklung der Summe hängen bzw. ob diese Entwicklung ihn völlig kalt lässt oder es auch Einfluss auf sein Wohlbefinden haben könnte?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
vor 15 Minuten von Siebert:

...

Vielleicht fragen wir viginti einfach nochmal genau, was sein Ziel ist...

Das schrieb er bereits. Seine Ziele interessieren Dich offenkundig nicht.

 

Zitat

...und wie wichtig ihm Dinge wie Glück und Zufriedenheit im Leben sind...

Und vergessen nicht, ihn zu fragen, was ihn glücklich und zufrieden macht, damit Du ihm dann dazu raten kannst, genau das zu tun.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Siebert
· bearbeitet von Siebert

Ist die Frage, wer hier wie liest/interpretiert.

Ich für meinen Teil sage, dass der erste Post immer der wichtigste ist, weil er absolut unbeeinflusst ist und aus dem Bauch heraus. Alle Posts später sind mehr oder weniger beeinflusst durch Kommentare hier.


Wenn ich also auflisten darf, was ich herauslese aus dem ersten Post:

 

"Zweck der Anlage: Verlustminimierung"

"Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten: Aufgrund meiner Lebenssituation eher gering."

"Anlagehorizont ein Plan für die nächsten 4-5 Jahre"

"sieht es mit meiner persönlichen Lebenssituation nicht gerade rosig aus (um es mal noch nett auszudrücken)"

"Umgang des Erbes für mich sehr viel Zeit in Anspruch und ich merke, wie ich wieder anfange mich zu verzetteln und den Fokus auf die wirklich wichtigen Dinge verliere."

"Aufgrund meiner aktuellen Lebenssituation halte ich es aber auch nicht für sinnvoll, ein hohes Risiko einzugehen und plane daher das Geld sehr konservativ anzulegen."

"4-5 Jahre.....Was danach ist, ist schwer einzuschätzen, da ggf. ein Wechsel der Arbeitsstelle bei meiner Frau ggf. mit Umzug möglich wäre oder u.U. auch eine kürzer Phase der Arbeitslosigkeit (Akademikerin, tätig in der Wissenschaft) nicht ausgeschlossen werden kann."

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 52 Minuten von Siebert:

Ist die Frage, wer hier wie liest/interpretiert.

Ich für meinen Teil sage, dass der erste Post immer der wichtigste ist, weil er absolut unbeeinflusst ist und aus dem Bauch heraus. Alle Posts später sind mehr oder weniger beeinflusst durch Kommentare hier.


Wenn ich also auflisten darf, was ich herauslese aus dem ersten Post:

 

"Zweck der Anlage: Verlustminimierung"

"Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten: Aufgrund meiner Lebenssituation eher gering."

"Anlagehorizont ein Plan für die nächsten 4-5 Jahre"

"sieht es mit meiner persönlichen Lebenssituation nicht gerade rosig aus (um es mal noch nett auszudrücken)"

"Umgang des Erbes für mich sehr viel Zeit in Anspruch und ich merke, wie ich wieder anfange mich zu verzetteln und den Fokus auf die wirklich wichtigen Dinge verliere."

"Aufgrund meiner aktuellen Lebenssituation halte ich es aber auch nicht für sinnvoll, ein hohes Risiko einzugehen und plane daher das Geld sehr konservativ anzulegen."

"4-5 Jahre.....Was danach ist, ist schwer einzuschätzen, da ggf. ein Wechsel der Arbeitsstelle bei meiner Frau ggf. mit Umzug möglich wäre oder u.U. auch eine kürzer Phase der Arbeitslosigkeit (Akademikerin, tätig in der Wissenschaft) nicht ausgeschlossen werden kann."

 

 

Das habe ich da auch herausgelesen, denn das steht da ja auch tatsächlich.

 

Das Ziel "Verlustminimierung" ist bei meinem Vorschlag (30% Aktien) gegeben. Mit einem geringeren Aktienanteil wäre das Ziel "Erhalt der Kaufkraft" kaum zu erreichen. Realistisch gesehen kann damit das Gesamtportfolio um 15% abstürzen, falls die Aktien um 50% abstürzen). Alles andere sind krude Endzeitszenarien, gegen die man sich auch mit einer Immobilie schlecht wehren kann.

 

Die Voraussetzung "geringe Risikobereitschaft" wird damit auch berücksichtigt. Von gänzlich fehlender Risikobereitschaft ist nicht die Rede.

 

Anlagehorizont und ein Plan für die nächsten 4-5 Jahre sind zwei verschiedene Dinge. Der TO benötigt das gesamte Geld nicht in 4-5 Jahren.

 

Was eine rosige Lebenssituation ist, weiß ich nicht. Meine ist vielleicht auch nicht rosig, aber auch nicht schlecht. Es handelt sich um Geschwafel, was niemanden weiterbringt.

 

Dass der TO sich verzettelt, habe ich zur Kenntnis genommen. Deshalb habe ich ja auch einen konkreten Vorschlag gemacht, der dazu führen wird, dass er sich nicht verzettelt.

 

Mit meinem Vorschlag geht der TO auch kein hohes Risiko ein, sondern nur ein geringes. Und mein Vorschlag ist auch sehr konservativ.

 

Die Zukunft ist regelmäßig schwer einzuschätzen. Das geht nicht nur dem TO so. Trotzdem hat er nach den 4-5 Jahren mindestens noch 310k zur Verfügung (+Zinsen). Das hat mit Schätzungen nichts zu tun, sondern es kann ausgerechnet werden. Wird er damit überleben?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
sigmabe
8 hours ago, viginti said:

lang laufenden Staatsanleihen

Vielleicht sollte ich das nochmals etwas klarstellen bzw. präzisieren.

 

Mir ging es vor allem darum, dass man, wenn man grundsätzlich nicht spekulieren will, auch erst recht nicht im Bereich der Zinsen spektulieren sollte. Man kann auch im festverzinslichen Bereich breit und ohne Spekulation anlegen.

 

Außerdem wollte ich noch betonen (war in meinen bisherigen Ausführungen wohl zu wenig betont), dass es sich bei Abweichung von Tagesgeld/AAA-Staatsanleihen in Euro aus meiner Sicht nicht mehr um RK1 handelt, sondern wohl eher um RK2 (auch wenn ich noch nie eine Definition gesehen habe, was das Forum damit präzise meint). Aber auch länger laufende Festgelder sind aus meiner Sicht RK2, da man durch die Illiquidität das Zinsrisiko genauso tragen muss wie bei einer Anleihe, auch wenn man den aktuellen Kurs nicht sieht.

 

51 minutes ago, Siebert said:

an der Gesamt-Lebenssituation der Fragestellenden vorbei und geht mir zu oft in die Richtung "Du musst um jeden Preis zumindest nen Teil in Aktien tun - sonst stirbst du!"

Es ist hoffentlich allen Beteiligten klar, dass der Hauptschritt, nämlich die Einschätzung der Risikotragfähigkeit, definitiv nicht von einem Forum wie diesem geleistet werden kann, auch wenn es hier gewisse Anhaltspunkte gibt, können dies am ehesten die Fragesteller selbst und auch diese nur entweder abstrakt oder aufgrund von Erfahrungen. Auch ein Ferndiagnose Psychologieforum könnte hier aus meiner Sicht nur begrenzt weiterhelfen. Und abstrakt ist es tatsächlich so, dass zumindest kleine Aktienquoten (um 25 %) in klassischen Portfolios (etwa Aktien mit 10jährigen gemischt) historisch in manchen Zeiträumen sogar zu einer geringern Volatilität beitragen konnten.

 

1 hour ago, Siebert said:

selbstgenutzte Immobilie

Warum jetzt hier so viel zu selbstgenutzten Immobilien geschrieben wird, erschließt sich mir allerdings gerade unter den Anhaltspunkten, die wir von der Lebenssituation des Fragestellers haben, nicht. Es geht darum, dass in den nächsten 5 Jahren wahrscheinlich ein Umzug ansteht und möglicherweise in 5 Jahren Teilentnahmen anstehen. Das würde bedeuten, dass man die selbstgenutzte Immobilie in 5 Jahren möglicherweise verkaufen müsste, da sie in der vorgeschlagenen Preisklasse ja fast 90 % des Portfolios ausmachen würde, womit für mich der worst case schlechter sals -30% ist (einiges schon durch Kaufnebenkosten weg, Rückgang der Preise ebenso wie bei Aktien vorstellbar, dazu Konzentrationsrisiko), was ja eigentlich oben von manchen schon als "eine Katastrophe" gesehen wird.

 

Ich gehöre allerdings auch zu denen, die dieser Aussage nicht uneingeschränkt zustimmen.

1 hour ago, Siebert said:

Eine selbstgenutzte Immobilie samt Grundstück betrachten viele zumindest immer noch weitaus risikoärmer als eine Anlage in Aktien und das völlig zurecht.

 

1 hour ago, Siebert said:

Was ist ihm wichtiger bzw. mit welcher Entscheidung würde er sich wohler fühlen:

 

1. Absolut kein Verlust der 450.00 Euro mit dem Gedanken, einfach erstmal dankbar zu sein, dass man überhaupt das Glück hatte, so einen "Geldsegen" bekommen zu haben.

Naja, vor allem in dieser Überspitzung sind wir uns vermutlich einig, dass 1. gewählt werden würde, denn der Fragesteller macht auf mich weder einen undankbaren Eindruck noch kann ich den Wunsch nach "unbedingter Steigerung" sehen. Wenn du mit "absolut" allerdings "real" meinst, ist ja nicht wirklich klar, wie man 1. zuverlässig erreicht. Um einen realen Werterhalt mit großer Wahrscheinlichkeit langfristig zu haben

15 hours ago, Schwachzocker said:

reichen möglicherweise auch 30% Aktien

(wie immer in historischem Rückblick), aber wie es ohne gehen soll und wie man ohne dabei ein effizientes Portfolio erhalten soll, ist mir nicht klar.

 

1 hour ago, Siebert said:

Entsprechend würde ich hier in diesem Fall einschätzen, dass die Lebenssituation des Themenerstellers (und das ist überhaupt nicht böse gemeint) auf etwas wackeligen Beinen steht.

Ich glaube das bezweifelt keiner, gerade beim Fragesteller habe ich den Eindruck, dass er das sehr bewusst wahrnimmt. Allerdings sollte man bei der finanziellen Seite aus meiner Sicht auch die positiven Aspekte nicht aus den Augen verlieren, auf die ich daher nochmals hinweisen möchte. Bei

Am 16.4.2019 um 23:56 von viginti:

Ausgaben von etwa 2000-2200 € im Monat

gibt es hier ein Vermögen (die Rücklage für die 4 Jahre nicht berücksichtigt), das die jährliche Ausgaben etwa 17 Mal abdecken könnte, also insgesamt 21 Jahre! Bei diesen Größenordnung kann man dann schon beginnen zu realisieren, dass man diese finanzielle Sicherheit vor allem dazu nutzen kann, sich unabhängiger von den finanziellen Sorgen zu machen. Und da liegen aus meiner Sicht auch nach wie vor die größeren Herausforderungen in der hier beschriebenen Situation, wie finde ich eine sinnstiftende Beschäftigung.

 

1 hour ago, Siebert said:

Ziel muss nach wie vor sein, sein Leben glücklich und zufrieden vollbringen zu können.

 

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Siebert
· bearbeitet von Siebert

Bitte nicht falsch verstehen - das mit der selbstgenutzten Immobilie war nicht automatisch so gedacht, dass er jetzt sofort das machen muss. Was spricht denn dagegen, dass diese Umsetzung in 4-5 Jahren (wenn man jobmäßig fest im Sattel sitzt) vielleicht sogar erwünscht ist? Sofern man dann mit dem Geld zu sehr in Aktien investiert ist und alles gerade am Boden ist, geht das nicht so einfach.

 

Mit 32 ist der TE zwar einerseits sehr jung, was natürlich dafür sprechen könnte, dass er eher mehr in Aktien gehen könnte.

Andererseits ist die Lebenssituation aktuell nicht gefestigt. Wieso nicht erst andere Dinge (Job usw) "festigen" und dann nochmal mit mehr Kraft und Sicherheit die Anlagemöglichkeiten (vor allem Aktienmarkt) angehen? Bis dahin reicht es doch die paar Jahre aus, erstmal auf Festgeld etc zu setzen (mit vielleicht 10-15% Aktienanteil) und sich an das große Vermögen zu gewöhnen. 
 

Ich glaube, man unterschätzt manchmal, dass der Normalo mit einer plötzlich großen Summe teils völlig überfordert ist und einfach nicht weiß, was er damit machen soll. Das ist nicht schlimm (nicht jeder wächst in wohlhabenden Verhältnissen auf und ist es gewohnt, viel Geld zu haben), aber wie alles im Leben müssen manche Dinge erst reifen und man muss Erfahrung sammeln. 

 

Aber stimmt schon - das schwerste hier ist einfach, einschätzen zu können, wie der TE kopf- und gefühlsmäßig aufgebaut ist und in gewissen Situationen (Crash usw) reagieren wird. Wir kennen ihn halt nicht persönlich.

Entscheiden muss er selbst.

Dabei ist exakt diese "Einschätzung der Risikotragfähigkeit" der mit Abstand größte und wichtigste Punkt in der Anlageentscheidung (erst recht bei so einer großen Summe). Trifft man hier die falsche Entscheidung, bringt selbst der billigste ETF, die beste Gewichtung nach Ländern etc nichts - man wird es nicht aushalten und einknicken wie ein Strohhalm. Auch, wenn die 84% der Deutschen (welche gar nicht in Aktien investieren) hier oft belächelt werden - sie haben sich blöd gesagt zumindest entschieden, zuzugeben, dass sie es nicht ertragen könnten, auf dem Papier Verluste zu haben. Das kann vielleicht sogar besser sein, als sich falsch einzuschätzen in der Hinsicht und später einzuknicken.

 

 

Die größte Gefahr, die ich eben sehe:

Sofern er seine Entscheidung in ein paar Jahren (aufgrund Crash oder sonstigem) anzweifelt und kalte Füße bekommt, wird sich das auch auf die anderen, schon wackeligen Lebensbereiche (Job usw) auswirken und dann hat man echt ein Problem.

Und natürlich hat es keinen Sinn, einfach so eine Immobilie zu kaufen, wenn er damit nicht wirklich gut schlafen kann oder sich dabei wohlfühlt. Es war nur ein Vorschlag von vielen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Underdog
vor 3 Stunden von Schwachzocker:

Wenn man keine Risikotragfähigkeit hat, dann kann man eben kein Geld anlegen. Fertig!

Der Ratschlag kann dann aber nicht lauten, dass man sein gesamtes Geld in eine einzelne Immobilie stecken soll. Das ist dann schlichtweg eine völlige Verkennung der Risiken, zumal Du die Immobilie ja nicht einmal kennst.

Sorry, aber der erste Satz ergibt keinen Sinn - er hat das Geld nunmal, also muss er es, wie auch immer, anlegen (Verschenken ist wohl keine Option, oder ?).

 

vor 2 Stunden von Schwachzocker:

Ziel des TO ist es erklärtermaßen, die Kaufkraft seines Vermögens zu erhalten

Da stellt sich aber noch die Frage, ob dieser Werterhalt nach 10 oder 20 Jahren gemeint ist, oder möglichst zu jedem Zeitpunkt bis dahin.

Dann lassen wir mal diese elende Immobilien Diskussion weg und ersetzen Immobilie mit Festgeld.

 

@Schwachzocker: warum eigentlich so agressiv ? Ich lese bei Dir dauernd Blödsinn!, Quark!, Fertig!...

 

Ansonsten trifft Siebert es recht genau was ich meine, trotzdem noch ein paar Worte zu den "psycholoschen Vorteilen" ohne Anspruch auf Vollständigkeit

vor 11 Stunden von viginti:

Magst du das ggf. weiter ausführen? Mir fällt derzeit eigentlich kein Szenario ein, in dem ich mit einem guten Gefühl mit 400k in eine Immobilie investiere. Daher interessiert mich wirklich auch, wie du in mehrerlei Hinsicht meinst.

 

- Crash aussitzen wurde schon diskutiert, aber stell Dir trotzdem mal eine nicht untypische Krise vor:

   Seit Monaten nur miese Nachrichten, alle Wirtschaftsindikatoren zeigen nach Süden, deutlicher Jobabbau bei immer mehr Firmen, Arbeitslosenzahlen gehen seit Monaten nach oben, der eine oder andere Freund verliert seinen Job, Deine Frau verliert Ihren Job und nach 6 Monaten Nichts in Aussicht.

   Und dann wachst Du auf und hast zum wiederholten Male 10k weniger im Depot, die Krise ist nicht wie 2009 schnell vorbei, sondern nach 1-2 Jahren kommen weitere soziale Einschnitte der Politik, etc.....

 

Hast Du die mentale Stärke nicht zu verkaufen ? Wohl wissend, dass es 10 Jahre dauern kann bis Du wieder über Wasser bist ?

 

- Wie würdest Du mit einem sechsstelligen Verlust umgehen? Vor Dir selbst, vor Deiner Frau und ganz besonders von dem Teil der Familie, der dem Erblasser Nahe stand ?

   Ich denke Du könntest mit einem nicht gemachten Gewinn deutlich besser leben, als mit einem Verlust. Erben verpflichtet auch.

  

- Ich sehe die Gefahr bisherige berufliche Defizite (nicht böse gemeint) mit einem cleveren Invest ausgleichen zu wollen - keine gute Basis für weitreichende Entscheidungen...

 

- Für den notwendigen Fokus auf die weitere berufliche Zukunft braucht es Stabilität in möglichst vielen anderen Bereichen.

  Bei einem Aktiendepot steht man eben doch eher vor der Frage immer wieder aktiv zu werden oder nicht.

 

- Wie sieht eigentlich Deine Frau die Situation ?

  Ich will keine Emazipationsdiskussion starten, aber meiner Erfahrung nach sind Frauen bei Geldanlagen eher konservativer unterwegs.

 

- Täglich verfügbares Geld kann verführerisch sein, wenn mal ein Urlaubswunsch aufkommt, oder die Kids ein neues Hobby haben, oder, oder ....

 

- Die weiteren Aspekte beziehen sich auf die Immobilie (Wegfall Miete, kleiner Aktiensparplan zum "Lernen",....), die ja vorerst nicht in Frage kommt

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
vor 59 Minuten von Underdog:

@Schwachzocker: warum eigentlich so agressiv ? Ich lese bei Dir dauernd Blödsinn!, Quark!, Fertig!...

 

vor einer Stunde von Underdog:

 Wie würdest Du mit einem sechsstelligen Verlust umgehen?

 

Weil es nun einmal Quark ist, bei einer Investition von 135k, wie von mir vorgeschlagen, von einem sechsstelligen Verlust auszugehen. Das Restrisiko, dass es doch passiert, ist vergleichbar mit der Gefahr, dass wir morgen sterben könnten.

 

Wie schätzt Du denn das Risiko ein, 450k in Bankeinlagen zu horten. Meinst Du der Staat ersetzt das, weil man so "clever" war, das Geld auf verschiedene Banken zu verteilen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Underdog
vor 20 Minuten von Schwachzocker:

Weil es nun einmal Quark ist, bei einer Investition von 135k, wie von mir vorgeschlagen, von einem sechsstelligen Verlust auszugehen. Das Restrisiko, dass es doch passiert, ist vergleichbar mit der Gefahr, dass wir morgen sterben könnten.

Es war von 50% die Rede also 225k und da sind -100k nicht unmöglich, wobei auch NUR  -50k meine Einschätzung nicht ändern.

 

vor 20 Minuten von Schwachzocker:

Wie schätzt Du denn das Risiko ein, 450k in Bankeinlagen zu horten.

Da hab ich meinen neuesten Supercomputer angeworfen und die Antwort ist:  42!

 

vor 20 Minuten von Schwachzocker:

Meinst Du der Staat ersetzt das, weil man so "clever" war, das Geld auf verschiedene Banken zu verteilen?

Du argumentierst wie der Mann der nur ein Hammer als Werkzeug hat - überall sieht er Nägel.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
vor 2 Stunden von Underdog:

...Du argumentierst wie der Mann der nur ein Hammer als Werkzeug hat - überall sieht er Nägel.

Und Du argumentierst überhaupt nicht.

Hast Du denn jetzt einen Vorschlag für den TO, außer "glücklich werden"?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Siebert
· bearbeitet von Siebert

War denn hier überhaupt schonmal jemand in dem "Genuss" (und wenn auch nur vorübergehend) mit knapp 6-stelligem Betrag im Minus zu sein und damit meine ich keine Millionäre, die schon immer viel Geld hatten?

 

Reden und in der Theorie herumrechnen kann man immer sehr schön (erst recht in der aktuellen Zeit, in der es seit zehn Jahren praktisch fast nur aufwärts ging an der Börse). 

Die ETF-Werbungen und -Empfehlungen ("passiv investieren ist das Beste, was es gibt usw!") überschwemmen das Internet, Youtube und Co. Klingt alles so einfach und toll - so gesehen müssten hier in Deutschland ja mittlerweile mindestens 1/3 der Leute ihr Vermögen vermehren, wenn sie einfach blind den meisten aktuelle ETF-Seiten folgen und stur einfach das tun, was da steht. So einfach ist es halt aber leider nicht. Unzählige andere Faktoren sind es, die am Ende beeinflussen, ob der oder der das Ding wirklich durchziehen kann. Nach wie vor werden die meisten daran scheitern - das trau ich mich sagen, denn die nächste Krise muss keine Kopie vorangegangener sein. Underdog hat ein gutes Beispiel angesprochen - sofern der TE z.B. durch eine Krise vom vielleicht recht sicheren Job hinunter auf die Straße rutscht und seine Frau auch in der Hinsicht nicht mehr Fuß fassen kann - dann reichen auch 60-70k Minus über längere Zeit schon aus, um als Familienmensch mit Kindern einzuknicken und nur noch zu schauen, dass man retten kann, was zu retten ist. Auch hier ist klar - es ist definitiv ein Unterschied, ob wir hier von einer einzelnen Person reden (die nur für sich Verantwortung hat) oder jemandem, der Frau und Kinder hat (auch das kann nur jemand verstehen, der selbst Familie hat).

 

Stabilität so gut es geht in gewissen Kernbereichen im Leben sind das A und O (Gesunheit, Job etc), um psychisch gefestigt zu sein für eine Risikobereitschaft von den hier angesprochenen ca. 130000 Euro - das ist hier nicht gegeben denke ich. Ich habe bewusst die Euro-Summe geschrieben und nicht die 30%. Bis zu 50000 Euro würde ich z.B. an Risiko gehen im Fall des TE - den Rest sicher bis risikoarm verteilen auf mehrere Banken/andere Produkte/Anlagen. Es ist ja dann auch nicht so, dass die 50k nix sind - wenn der Markt gut läuft, bringen die auch bissl was und man kann gleichzeitig lernen und ein Gefühl bekommen für das ganze Thema.

Die 32 Jahre sehe ich hier wie schon gesagt eher so, dass der TE genug Zeit hat, sich an das ganze Thema zu gewöhnen (er hat eben nicht wie die meisten von uns hier schon etliche Jahre oder Jahrzehnte mit solchen Anlagen zu tun).

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schwachzocker
vor 7 Minuten von Siebert:

War denn hier überhaupt schonmal jemand in dem "Genuss" (und wenn auch nur vorübergehend) mit knapp 6-stelligem Betrag im Minus zu sein und damit meine ich keine Millionäre, die schon immer viel Geld hatten?

Die absolute Summe ist völlig unerheblich. Für einen Multimillionäre ist sie lachhaft, für mich nicht. 

Deshalb hat man die Prozentrechnung erfunden. Für mich waren -50% viel. Und für andere war -50% genauso viel.

 

Sonst alles richtig, was Du schreibst:

Es wird wieder jede Menge Leute geben, die bei einem Kurzsturz mit Verlust verkaufen.

Ja, man muss natürlich seine persönliche Situation mit in die Anlageentscheidung einbeziehen.

 

Richtig bleibt aber auch: Man muss Risiken eingehen, wenn man was erreichen will. Und der TO will was erreichen.

 

Du erzählst uns hier längst bekannte Trivialitäten: "Es kann im Leben etwas passieren" usw.

 

vor 13 Minuten von Siebert:

...Stabilität so gut es geht in gewissen Kernbereichen im Leben sind das A und O (Gesunheit, Job etc), um psychisch gefestigt zu sein für eine Risikobereitschaft von den hier angesprochenen ca. 130000 Euro - das ist hier nicht gegeben denke ich....

Meinst Du nicht, dass der TO das selbst entscheiden sollte?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Siebert
vor 7 Minuten von Schwachzocker:

Die absolute Summe ist völlig unerheblich. Für einen Multimillionäre ist sie lachhaft, für mich nicht. 

Deshalb hat man die Prozentrechnung erfunden.

Das ist rein deine persönliche Sichtweise, die absolut nicht übertragbar ist auf jeden.

Vielen ist die absolute Summe nicht egal. Ich habe zudem immer wieder ausdrücklich betont, dass ich nicht von Millionären rede, denen 100k einfach mal so am Hintern vorbeigehen und der TE ist eben kein Millionär oder schwimmt schon seit längerer Zeit im Geld.

Man sieht ja, wie ungewohnt dieser Geldsegen ist für ihn.

 

Wäre es so, wie du schreibst, müssten auch alle sonstigen Ausgaben und Anschaffungen im Leben rein in Prozenten abgeschätzt und ausgegeben werden (ach Schatz....der neue TV kostet uns nur ...% vom Monatseinkommen....) - die Realität sieht aber anders aus.

Die Prozentrechnung ist hilfreich - keine Frage - sie hängt aber mehr an der Theoriewelt, als in der puren Realität und da zählen dann doch auch oft einfach nackte Beträge.

Oder willst du hier tatsächlich behaupten, dass es rein von der Vorstellung für alle uns Normalos hier gleich ist, ob man sich einen Verlust von 15% vorstellt oder von 70000 Euro?

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Siebert
vor 1 Stunde von Schwachzocker:

Und Du argumentierst überhaupt nicht.

Hast Du denn jetzt einen Vorschlag für den TO, außer "glücklich werden"?

Hey....nicht durcheinander bringen....das mit dem "Glücklichwerden" war eigentlich ichB-)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
sigmabe
· bearbeitet von sigmabe
1 hour ago, Siebert said:

Bis zu 50000 Euro würde ich z.B. an Risiko gehen im Fall des TE - den Rest sicher bis risikoarm verteilen auf mehrere Banken/andere Produkte/Anlagen.

Zu diesem Vorschlag fehlt eigentlich auch noch die worst case Betrachtung. Ich bin mir nicht sicher, wie man das seriös machen sollte, aber dennoch ein Versuch.

 

Auch wenn der Markt das aktuell überhaupt nicht erwartet (die -50 % bei den Aktien aber natürlich auch nicht), könnte man vielleicht 5 Jahre mit einer Inflation von 5 % nehmen (solche Größenordnungen und mehr gab es etwa in den 70er Jahre). Wenn die 400 k dabei zu 1 % p.a. angelegt sind und der Aktienmarkt (50 k) auch stagniert, kann man so auch zu über 15 %  Verlust kommen.

 

Allgemein ist es anspruchsvoll ein fixes Portfolio zu konstruieren, das mittelfristig real keine Verluste macht und nicht auch mal einen realen Drawdown von -10 % zeigt, selbst mit bekannten (!) historischen Daten, es gibt einfach zu viel mögliche Krisenszenarien.

 

1 hour ago, Siebert said:

erst recht in der aktuellen Zeit, in der es seit zehn Jahren praktisch fast nur aufwärts ging an der Börse

Zumindest in diesem Faden sehe ich eigentlich keine übertriebene Euphorie, auch wenn es die in diesem Forum durchaus an gewissen Stellen gibt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Siebert
· bearbeitet von Siebert

Aber auch hier muss man wieder sagen, dass diese dargestellte Art des Verlustes durch Inflation von einem normalen Menschen bei weitem nicht so dramatisch und psychologisch schockierend wahrgenommen wird, wie wenn ich wirklich sehe, wie die Zahlen in meinem Depot (schnell) nach unten gehen. Es ist sozusagen "die sanfte Art" des Verlustes, die aber eben nicht so weh tut oder kaum bemerkt wird.

 

Auch das Thema Inflation ist schwierig. Man kann auch das nicht pauschal beziffern, weil es eben vom individuellen Warenkorb abhängt, wie stark sich die Inflation auf das Vermögen verschiedener Personen auswirkt.

 

Das nur so auf die Schnelle:

https://www.epochtimes.de/wirtschaft/verbraucher/wie-hoch-ist-die-wahre-inflation-a2327179.html

 

https://www.wiwo.de/politik/konjunktur/inflationsrate-wo-der-warenkorb-fehler-hat/19671764-2.html

 

Knackpunkt ist und bleibt die aktuell unsichere (Job-)Lage des TE. Wäre er Beamter auf Lebenszeit (um es mal gleich mit 180 Grad zu drehen), würde ich ja auch anders werten, aber dieser Thread heißt eben "450.000 € Erbe + schwierige Lebenssituation". Ohne die Wörter nach dem Plus wäre alles anders.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Beamter48
· bearbeitet von Beamter48
vor 6 Stunden von Underdog:

Sorry, aber der erste Satz ergibt keinen Sinn - er hat das Geld nunmal, also muss er es, wie auch immer, anlegen (Verschenken ist wohl keine Option, oder ?).

 

Da stellt sich aber noch die Frage, ob dieser Werterhalt nach 10 oder 20 Jahren gemeint ist, oder möglichst zu jedem Zeitpunkt bis dahin.

Dann lassen wir mal diese elende Immobilien Diskussion weg und ersetzen Immobilie mit Festgeld.

 

@Schwachzocker: warum eigentlich so agressiv ? Ich lese bei Dir dauernd Blödsinn!, Quark!, Fertig!...

 

Ansonsten trifft Siebert es recht genau was ich meine, trotzdem noch ein paar Worte zu den "psycholoschen Vorteilen" ohne Anspruch auf Vollständigkeit

 

- Crash aussitzen wurde schon diskutiert, aber stell Dir trotzdem mal eine nicht untypische Krise vor:

   Seit Monaten nur miese Nachrichten, alle Wirtschaftsindikatoren zeigen nach Süden, deutlicher Jobabbau bei immer mehr Firmen, Arbeitslosenzahlen gehen seit Monaten nach oben, der eine oder andere Freund verliert seinen Job, Deine Frau verliert Ihren Job und nach 6 Monaten Nichts in Aussicht.

   Und dann wachst Du auf und hast zum wiederholten Male 10k weniger im Depot, die Krise ist nicht wie 2009 schnell vorbei, sondern nach 1-2 Jahren kommen weitere soziale Einschnitte der Politik, etc.....

 

Hast Du die mentale Stärke nicht zu verkaufen ? Wohl wissend, dass es 10 Jahre dauern kann bis Du wieder über Wasser bist ?

 

- Wie würdest Du mit einem sechsstelligen Verlust umgehen? Vor Dir selbst, vor Deiner Frau und ganz besonders von dem Teil der Familie, der dem Erblasser Nahe stand ?

   Ich denke Du könntest mit einem nicht gemachten Gewinn deutlich besser leben, als mit einem Verlust. Erben verpflichtet auch.

  

- Ich sehe die Gefahr bisherige berufliche Defizite (nicht böse gemeint) mit einem cleveren Invest ausgleichen zu wollen - keine gute Basis für weitreichende Entscheidungen...

 

- Für den notwendigen Fokus auf die weitere berufliche Zukunft braucht es Stabilität in möglichst vielen anderen Bereichen.

  Bei einem Aktiendepot steht man eben doch eher vor der Frage immer wieder aktiv zu werden oder nicht.

 

- Wie sieht eigentlich Deine Frau die Situation ?

  Ich will keine Emazipationsdiskussion starten, aber meiner Erfahrung nach sind Frauen bei Geldanlagen eher konservativer unterwegs.

 

- Täglich verfügbares Geld kann verführerisch sein, wenn mal ein Urlaubswunsch aufkommt, oder die Kids ein neues Hobby haben, oder, oder ....

 

- Die weiteren Aspekte beziehen sich auf die Immobilie (Wegfall Miete, kleiner Aktiensparplan zum "Lernen",....), die ja vorerst nicht in Frage kommt

 

 

Bei einem globalen ETF eben nicht. Da kaufst du stur deine Anteile und vergisst die Börse. Buy and hold. Da muss man halt sich nicht verrückt machen lassen.

 

Und wenn ein globales Portfolio plötzlich 50-60% abgesackt, dann haben wir gesellschaftlich u. U. ganz andere Probleme.

 

Außer man hat nur gute deutsche Aktien gekauft, dann geht es einem gut (Deutsche Bank, Bayer, ....):D

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Underdog
vor 30 Minuten von Schwachzocker:

Richtig bleibt aber auch: Man muss Risiken eingehen, wenn man was erreichen will....

Du erzählst uns hier längst bekannte Trivialitäten:...

Der war gut ;-)))....Du erkennst die Realsatire ?


 

vor 32 Minuten von Schwachzocker:

Ja, man muss natürlich seine persönliche Situation mit in die Anlageentscheidung einbeziehen........ Und der TO will was erreichen.

In erster Linie wollte der TE "keinen Fehler machen", "Werterhalt"

 

Und das hier sagt eine Menge aus.

Am 16.4.2019 um 00:13 von viginti:

Im Zuge der Recherche von 2017 ..

...wollte ich zu dieser Zeit auch einfach „endlich“ anfangen und war ansonsten aber recht planlos unterwegs. Durch weitere endlose Recherchen kamen dann aber die ersten Zweifeln auf, wodurch ich meinen „Plan“ nie wirklich umgesetzt habe. Kurzum: Verzettelung und Unsicherheit. Vermutlich wäre es schlau gewesen, wenn ich schon damals den Mut gehabt hätte, einen Thread zu eröffnen.

Ein bischen Wertpapierforum hilft da auch nicht um gefestigter zu werden.

 

Und genau da spielt die Musik!

Am 16.4.2019 um 00:13 von viginti:

... Leider nimmt das „Problem“ mit dem Umgang des Erbes für mich sehr viel Zeit in Anspruch und ich merke, wie ich wieder anfange mich zu verzetteln und den Fokus auf die wirklich wichtigen Dinge verliere.

 

Der TE weiss doch selbst ganz genau wo seine Baustelle(n) ist und da kann er bestimmt keine weitere gebrauchen.

Am 16.4.2019 um 00:13 von viginti:

...Aufgrund meiner aktuellen Lebenssituation halte ich es aber auch nicht für sinnvoll, ein hohes Risiko einzugehen und plane daher das Geld sehr konservativ (vielleicht zu konservativ?) anzulegen...

 

 

Meine Empfehlung: Wenn die Immobilie nicht in Frage kommt, dann sollte der TE nahe beim allerersten eigenen Vorschlag bleiben und sich in Ruhe und ohne Finanzablenkung um seine anderen Dinge kümmern.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Siebert
· bearbeitet von Siebert
vor 12 Minuten von Beamter48:

Und wenn ein globales Portfolio plötzlich 50-60% abgesackt, dann haben wir gesellschaftlich u. U. ganz andere Probleme.

 

 

Dir ist klar, dass der Maximum Drawdown des alten MSCI World ETF von ishares (gibt's seit 2005) bei 57,34% lag oder?

Zudem: Rekorde sind da, um gebrochen zu werden....um es mal ganz fies pessimistisch zu sagen:rolleyes:

 

Spaß beiseite....-60% sind selbst für ein Welt-Portfolio nicht ausgeschlossen. 

 

Auch ich finde, dass die erste Überlegung des TE eigentlich gar nicht so verkehrt war (Festgeldleiter+ 50-60k Aktien-ETF). Das hat übrigens auch der erste Antworter hier bestätigt, dessen Post ich als einen der vernünftigsten überhaupt halte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Beamter48

Ja so habe ich es auch. AllWorld und Festgeldleiter bei Credit Agricole. Passt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Maury
· bearbeitet von Maury

Hallo @viginti,

 

nur so viel von mir: Ich stand vor einiger Zeit vor einer sehr ähnlichen Herausforderung wie du. Von daher großen Respekt, ich finde deinen Plan vollkommen nachvollziehbar und angemessen!

 

So als ein paar kleine Kommentare von mir:

 

1) Ich finde die Idee erstmal 5000 EUR pro Monat per Sparplan in ein festgelegtes Weltportfolio einzuzahlen um sich an die Volatilität zu gewöhnen genau richtig. Ob es ein Dreier- oder Vierer-Weltportfolio wird ist tatsächlich nur Kleinkram. In einem Jahr sieht deine Welt vielleicht schon wieder ganz anders aus und du bist dann erst mit 60.000 investiert. Um zu deiner finalen Asset-Allokation zu kommen, benötigst du also knapp vier Jahre. Das ist also massig Zeit für ständige Neubewertungen der persönlichen Situation und auch Zeit an die persönlichen Probleme ranzugehen. Ebenso kannst du deine Risikotragfähigkeit ausloten wie es sich anfühlt, wenn es gen Süden geht. Grundsätzlich muss halt für jede Aktienanlage der Glaube daran vorhanden sein, dass es mit der Wirtschaft langfristig immer bergauf gehen wird. 

 

2) Von daher würde ich an deiner Stelle den Fokus auf Optimierung der RK1 legen. Wieviel Liquidität benötigt ihr für ein, zwei Jahre? Wie viel für die 9-10 Jahre? Für die Sparrate nach RK3 könnte man einen Auszahlplan anlegen um sich zu optimieren und zu disziplinieren...Es gibt momentan über Weltsparen ein Angebot über 2% aufs Festgeld für 5 Jahre mit schwedischer (AAA) Einlagensicherung. Das würde zumindest für einen Teil des Vermögens einen voraussichtlichen Inflationsausgleich sichern. Ich denke es ist sehr einfach möglich auf eine durchschnittliche Rendite von 1% zu kommen, das sind ca. 4000 EUR jedes Jahr bei deinem Vermögen und würde sich schon fast mit Tagesgeldhopping lohnen. Mit 1.3% bist du bei 5200 EUR an Zinsen. Schade, dass es VTB-Auszahlplan mit 1,2% über 8 Jahre nicht mehr gibt. Ich denke das ist leichtverdientes Geld für so eine Festgeld-Leiter, Tagesgeld, Auszahlplan-Aufteilung. Man muss hier halt nur an das Funktionieren der Einlagensicherung usw. glauben.

 

Das wäre tatsächlich so ein Plan vom konservativen Sparer, wie man es aus dem Elternhaus gewohnt war, zu einem Investor. Zeitlich flexibel und an alle Herausforderungen anpassbar. Da wären im besten Fall nach 5 Jahren 200k und mehr Eigenkapital für ein Häuschen mit zwei umgezogenen beruflich erfolgreichen und gesunden Menschen in einer Festanstellung sowie ein prall gefülltes RK3-Depot. Tjoa und im schlimmsten Falle: Krankheit, Erwerbsunfähigkeit, Pflegebedürftigkeit, Todesfall, der Euro bricht zusammmen, Meteoriteneinschlag, Kommunismus,... Wohl eher nicht, sondern doch eher ein Restvermögen von über 200k plus irgendwas RK3 nach einem direkten Börsencrash, wenn voll investiert. Das sollte dann aber auch noch für mindestens weitere 10 Jahre an Lebenshaltungskosten reichen und müsste nichts von RK3 verkaufen.

 

Eine optimistische Grundeinstellung ist bei Aktienanlage sicher hilfreich (es geht immer aufwärts mit der Wirtschaft). Inwiefern der Threadersteller psychologisch und nervlich in der Lage ist den Plan flexibel und rational an sich ändernde Lebensumstände und Börsenzeiten anzupassen, kann  wohl keiner voraussehen, aber ich finde den Plan für den jetzigen Zeitpunkt sehr rational und ausgewogen. Eine Risikotragefähigkeit für 60k in RK3 in einem Jahr halte ich auf jeden Fall für gegeben und dann muss man halt mal schauen...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
viginti

Nach einigen Tagen Abstand, in denen ich mir weitere Gedanken gemacht habe, nochmal eine Antwort von mir.

 

Am 12.7.2019 um 13:28 von Underdog:

Erben verpflichtet auch.

 

Am 12.7.2019 um 09:08 von Siebert:

einfach erstmal dankbar zu sein, dass man überhaupt das Glück hatte, so einen "Geldsegen" bekommen zu haben.

 Vielleicht verstehe ich es ja falsch, aber da es nicht das erste Mal im Thread in diese Richtung geht und ich mir ob meiner Außenwirkung offensichtlich nicht ganz bewusst bin: Komme ich tatsächlich so undankbar herüber? Zugegeben mag es vielleicht einige, die mit einem vergleichbaren „Geldsegen“ himmelhoch jauchzend herumlaufen würde, ihren Lebensstandard und Konsum hochfahren würden und damit zufrieden wären (zumindest solange, bis sie ihrer verpassten Chance bewusst werden). Mir geht es nicht so. Ich glaube, mir meiner erhaltenen Chance mittlerweile sehr wohl bewusst zu sein und sehe es zudem noch als meine Pflicht, verantwortungsvoll mit dem Erbe umzugehen (natürlich nicht zuletzt, um mir und meiner Familie (finanzielle) Sicherheit zu geben). Dazu gehört meiner Meinung aber auch, neben dem Vermeiden des „sinnlosen Verschleuderns“, das Nicht-Ignorieren des stetigen Kaufkraftverlustes durch die Inflation (auch wenn dieser vielleicht nicht so offensichtlich bemerkt wird, ist er ja dennoch präsent (sicher auch abhängig vom, wie von dir erwähnten, Warenkorb)) und damit zumindest der Versuch bzw. der Wunsch, den Wert zu erhalten, was nur mit Beteiligung am Produktivvermögen gelingt, wie ich gelernt habe. Natürlich macht Geld alleine auch nicht glücklich, deshalb gefällt mir mittlerweile die vorgeschlagene Idee, sich von den ggf. anfallenden Kapitalerträgen auch etwas positiven Konsum zu erlauben und zudem großzügiger in die Ausbildung unseres Kindes zu investieren. Als Anfänger, der mehr oder minder in Finanzangelegenheiten bei Null angefangen hat und an einem Punkt war, an dem ich mit meinem nur rudimentären Wissen nicht mehr weiter kam, habe ich mich zur Eröffnung dieses Threads entschlossen. Rückblickend betrachtet war aber die Frage „Was würdet ihr ggf. in meiner Situation anders machen?“ vermutlich ein Fehler. Unter Umständen habe ich es dadurch auch provoziert, dass man etwas Abstand zu meiner Lebenssituation nimmt, bzw. diese ggf. weniger mit einbezieht. Ich weiß es nicht und schweife nun auch etwas ab.

 

 

Am 12.7.2019 um 09:34 von Siebert:

Das Problem ist halt (und das kenne ich selbst), dass man sich meist irgendwann so verzettelt und so viel überlegt und grübelt, dass man sich am Ende gar nicht mehr sicher ist, was man machen soll. Es ist auch logisch - bei so viel Geld schwingt IMMER die Unsicherheit mit, dass man die falsche Entscheidung trifft. 

Ja, derzeit ist es tatsächlich ein ständiger Wechsel zwischen Nebel und Aufklaren. Wobei die Abstände gefühlt kürzer werden. Und sicher spielt die Höhe des Kapitals eine nicht untergeordnete Rolle, auch wenn ich Schwachzockers Einwand:

 

Am 12.7.2019 um 19:02 von Schwachzocker:

Die absolute Summe ist völlig unerheblich. Für einen Multimillionäre ist sie lachhaft, für mich nicht. 

Deshalb hat man die Prozentrechnung erfunden. Für mich waren -50% viel. Und für andere war -50% genauso viel.

natürlich auch sehe. Vielleicht macht es ja auch Sinn, die -50% in Relation zur persönlichen möglichen Jahressparrate (sprich wieviel Arbeit dafür wieder nötig wäre) zu setzen, um es greifbarer zu machen. Dann macht es sicher auch einen Unterschied, ob es sich bei den -50% um eine Jahressparrate oder vier, fünf oder 10 Jahressparraten handelt (kein Gedanke von mir, leider weiß ich nicht mehr, wo ich es gelesen habe). Vielleicht macht es aber auch keinen Sinn.

 

Am 12.7.2019 um 09:34 von Siebert:

Beziehe deine Frau auch komplett in die Entscheidung mit ein.

 

Am 12.7.2019 um 13:28 von Underdog:

Wie sieht eigentlich Deine Frau die Situation ?

  Ich will keine Emazipationsdiskussion starten, aber meiner Erfahrung nach sind Frauen bei Geldanlagen eher konservativer unterwegs.

Natürlich ist es am Ende eine Entscheidung, die ich mit meiner Frau zusammen treffe. Sie liest hier auch gelegentlich mit, bzw. bekommt von mir die Empfehlung, sich das ein oder andere durch zu lesen. Und ja, sie ist konservativer unterwegs, nicht zuletzt vielleicht aus fehlendem Interesse und Zeit(!), sich näher mit dem Thema auseinander zu setzen (was auch vollkommen ok ist). 

 

Am 12.7.2019 um 09:34 von Siebert:

Oder wäre es wert, deine Familie/deine Partnerschaft zu riskieren, nur damit du aus ner halben Millionen fast eine Millionen machen könntest?

Auch wenn die Frage im Grunde keiner Antwort bedarf: In keinem Fall!

 

Am 12.7.2019 um 14:35 von Schwachzocker:

Wie schätzt Du denn das Risiko ein, 450k in Bankeinlagen zu horten. Meinst Du der Staat ersetzt das, weil man so "clever" war, das Geld auf verschiedene Banken zu verteilen?

 

Am 13.7.2019 um 17:21 von Maury:

Man muss hier halt nur an das Funktionieren der Einlagensicherung usw. glauben.

Hier sind wir tatsächlich an einem Punkt, der mir etwas Unbehagen bereitet, da ich mit meinem noch beschränkten Wissen nicht beurteilen kann, ob es sich dabei tatsächlich um ein Risiko handelt oder ob ich dabei aus einer „Mücke einen Elefanten“ mache. Ich habe im WPF dazu auch in einem Thread mit längere Diskussion gelesen und muss sagen, dass ich die Argumente von beiden Seiten nachvollziehen kann, es mir aber schwer fällt, mir ein abschließendes Urteil zu bilden. Schwierig, wenn ich wie bisher geplant, aber vollkommen darauf vertrauen muss. Die einzige Alternative, die ich für RK1 gefunden habe, sind die bereits erwähnte kurz laufende AAA Staatsanleihen mit negativer Rendite.

 

Am 12.7.2019 um 18:48 von Siebert:

den Rest sicher bis risikoarm verteilen auf mehrere Banken/andere Produkte/Anlagen.

 Möchtest du diesen Punkt noch etwas ausführen, besonders andere Produkte/Anlagen. Gerne auch (wenn es nicht zu viel verlangt ist) einmal für 400k durchspielen. Für mich stellt dies schon eine Herausforderung dar und mich würde wirklich interessieren, wie jemand anderes dies angehen würde.

 

Am 13.7.2019 um 17:21 von Maury:

Es gibt momentan über Weltsparen ein Angebot über 2% aufs Festgeld für 5 Jahre mit schwedischer (AAA) Einlagensicherung.

Ich habe dieses Angebot auch schon gesehen. Mal abgesehen von der Frage, ob die Bank nun grundsätzlich sicher ist oder nicht, aber hat man bei der schwedischen Einlagensicherung nicht immer das „Problem“, dass man im Fall der Fälle keine Euro sondern schwedische Kronen bekommt? 

 

Am 12.7.2019 um 18:48 von Siebert:

wenn sie einfach blind den meisten aktuelle ETF-Seiten folgen und stur einfach das tun, was da steht. So einfach ist es halt aber leider nicht.

Das hängt mit Sicherheit auch von der Qualität der entsprechenden Seite ab, viel eher aber vielleicht das blinde Folgen. Dies versuche ich aber gerade nicht zu tun und versuche mir, so gut es geht, der entsprechenden Risiken bewusst zu werden und mich zu informieren. Ich denke, wenn ich, so gut es geht, darauf vorbereitet bin, was passieren kann und wie ich im entsprechenden Fall reagieren will, bin ich besser dran, als jemand, der vollkommen davon überrascht wird. Ich gebe dir aber auch Recht, dass am Ende die ganze Theorie u.U. nichts bringt, weil man nicht weiß, wie man schließlich im Extremfall reagieren wird (was ein Problem ist). 

 

Am 12.7.2019 um 18:48 von Siebert:

dann reichen auch 60-70k Minus über längere Zeit schon aus, um als Familienmensch mit Kindern einzuknicken und nur noch zu schauen, dass man retten kann, was zu retten ist.

Vielleicht/wahrscheinlich kann ich nun nur so einen Gedanken haben, da ich noch nie in einem Crash war, aber ist es in dieser Situation nicht falsch/ungünstig, sich nur auf den Verlust zu konzentrieren? Macht es nicht viel mehr Sinn, den Gesamtwert seines Portfolios zu betrachten und danach seine Position zu bewerten? Natürlich immer mit der Annahme, dass der Markt früher oder später wieder steigt (was ich tue, sonst würde ich nicht in Aktien investieren wollen). 

 

 

Bevor ich zu meinen abschließend Überlegungen komme, möchte ich nochmal allen für ihre Kommentare danken. Ich kann leider nur danke schreiben und dass ich es wirklich sehr zu schätzen weiß, wieviel Zeit von einigen hier bisher investiert wurde und wieviele Gedanken sich gemacht wurden. Auch die vergangene, teils kontroverse Diskussion, hat mich nochmal weiter gebracht.

 

Um mir das Risiko nochmal etwas bewusster zu werden, habe ich versucht, ein mögliches Crash-Szenario einmal mit verschiednen AA durchzuspielen und mir dazu einige Gedanken gemacht. Mir ist bewusst, dass der Ansatz stark vereinfacht ist, aber um die Größenordnungen besser einzuordnen, sollte es reichen.

 

Ich habe angenommen, dass 4 Jahre vorbei sind, ich demnach im risikoreichen Anteil entsprechend meiner AA voll investiert bin. Zudem sind alle Reserven aufgebraucht, meine Frau und ich sind beide arbeitslos und müssen entsprechend unsere Lebenshaltungskosten dem sicheren Anteil entnehmen. Dazu gibt es einen Crash mit -50%.

 

a)    50:50 (RK1:RK3)                                   nach Crash mit -50%                                  nach Rebalancing (56.250 € aus RK1)

    

    RK1                       :    225.000 €              RK1                       :    225.000 €                RK1            :    168.750 €

    RK3                       :    225.000 €              RK3                       :    112.500 €                RK3            :    168.750 €

    Gesamtvermögen    :    450.000 €              Gesamtvermögen    :    337.500 €

 

 

b)    90:10 (RK1:RK3)                                   nach Crash mit -50%                                  nach Rebalancing (20.250 € aus RK1)

    

    RK1                       :    405.000 €              RK1                       :    405.000 €                RK1            :    384.750 €

    RK3                       :    45.000    €             RK3                       :    22.500 €                  RK3            :    42.750 €

    Gesamtvermögen    :    450.000 €              Gesamtvermögen    :    427.500 €

 

 

c)    65:35 (RK1:RK3)                                    nach Crash mit -50%                                 nach Rebalancing (51.118 € aus RK1)

    

    RK1                       :    292.500 €               RK1                        :    292.500 €              RK1            :    241.312 €

    RK3                       :    157.500 €               RK3                        :    78.750 €                RK3            :    129.938 €

    Gesamtvermögen    :    450.000 €               Gesamtvermögen    :    371.250 €

 

 

Was ist mir aufgefallen? Schaue ich mir das Vermögen an, welches nach einem potentiellen Crash mit -50% übrig bleibt, ist es nahezu egal, welche AA ich wähle, denn selbst im Portfolio mit dem größten Verlust (-112500 €) bleiben noch immer 337k € an Gesamtvermögen übrig, die mich eigentlich nicht schlecht schlafen lassen sollten. Problematischer wird es nun allerdings beim Rebalancing. Die ganze Festlegung der AA bringt ja schließlich nichts, wenn ich nicht bereit bin, auch nach einem Crash wieder auf die ursprüngliche, geplante Verteilung zu kommen. Genau hier ist mir nun aber ein Problem beim 50:50 Portfolio aufgefallen. Nach dem Rebalancing befinden sich in RK1 „nur“ noch 168 k €. Ich bin aber für den „worst-case“ (Crash; beide arbeitslos; Lebenshaltungskosten müssen vom Depot entnommen werden) von einem Betrag von mindestens 225 k € ausgegangen, um zumindest die nächsten 9-10 Jahre überbrücken zu können, falls es wirklich schlecht läuft. Das ist in diesem Fall nicht gegeben und ich muss dann einfach zugeben, dass zu viel Risiko gewählt ist. Aus meinen gewählten Beispielen sagt mir mittlerweile die 65:35 Kombination viel mehr zu. Selbst nach Rebalancing befinden sich in RK1 noch 241 k €, was meinen Vorgaben sogar übertrifft. Zudem sollte ich auch damit den Werterhalt erreichen können und bin etwas konservativer als noch mit dem 50:50 Portfolio (damit auch viel näher an dem, was ich bei der Thread-Erstellung wollte/mir gewünscht hatte). So werde ich es nun machen.

 

Ich möchte nicht beratungsresistent erscheinen, aber auch wenn mir eher von den monatlichen Käufen abgeraten wurde, bin ich noch immer davon überzeugt, dass es für mich der bessere Weg ist. Meine Risiko steigt damit schrittweise an, ich habe die Zeit, mich langsam an die Schwankungen zu gewöhnen und ebenso kann sich in 2,3 oder 4 Jahren ja schon erheblich etwas an meiner Situation geändert haben, wenn ich jetzt damit beginne, etwas zu tun! 

Entgegen meines bisherigen Plans mit den festen Raten, werde ich das von @sigmabe in Beitrag #40 vorgestellte Konzept übernehmen, um so auch bei steigenden und fallenden Kursen rational zu handeln. Für welche ETF-Auswahl ich mich nun schließlich entscheide, werde ich sehen, denke aber, dass ich mit keinem meiner bisherigen Vorschläge gänzlich daneben lag. Eine kleine, größere Herausforderung wird sicherlich noch der sichere Anteil des Depots. Rückblickend betrachtet war es nun sicher ein etwas schwieriger Prozess, aber ich denke, dass ich nun für mich zu einer guten und für mich vertretbaren Lösung gekommen bin.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Siebert

Zu deinen Berechnungsbeispielen:

 

Der RK1-Anteil wird ja zumindest ein wenig auch nach den 4 Jahren anwachsen durch Festgeld- und Tagesgeldzinsen.

Es ist zwar nicht viel, aber wenn man mal von positiv angesetzten 1% ausgeht, sind das immerhin auch ein paar 1000er hier und da, die den RK1-Anteil anwachsen lassen.

 

Dagegen würde ich beim RK3-Anteil sogar ein "-60%" Szenario ansetzen - das ist aber nur meine persönliche Meinung, weil ich einfach sage: Lieber etwas vorsichtiger rechnen. Man weiß ja, dass selbst die MSCI World ETFs in der Bankenkrise damals mit knapp 60% eingebrochen sind.

 

Wahrscheinlich heben sich beide Punkte von mir letztendlich sogar auf, so dass man sagen kann, dass deine Überlegungen eigentlich gut gemacht sind und du genau das getan hast, was richtig ist - Szenarien in deinem Kopf durchspielen und versuchen, das dann für dich/euch passende zu finden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dimido
vor 9 Stunden von viginti:

Die ganze Festlegung der AA bringt ja schließlich nichts, wenn ich nicht bereit bin, auch nach einem Crash wieder auf die ursprüngliche, geplante Verteilung zu kommen. Genau hier ist mir nun aber ein Problem beim 50:50 Portfolio aufgefallen. Nach dem Rebalancing befinden sich in RK1 „nur“ noch 168 k €. Ich bin aber für den „worst-case“ (Crash; beide arbeitslos; Lebenshaltungskosten müssen vom Depot entnommen werden) von einem Betrag von mindestens 225 k € ausgegangen, um zumindest die nächsten 9-10 Jahre überbrücken zu können, falls es wirklich schlecht läuft. Das ist in diesem Fall nicht gegeben und ich muss dann einfach zugeben, dass zu viel Risiko gewählt ist.

Das sehe ich nicht so.

Ja, oftmals wird hier die Risikotragfähigkeit mit der Schwankungsbreite gleichgesetzt, maßgeblich bestimmt durch die prozentuale AA. Diese gilt es dann durch Rebalancing zwischen den Anlageklassen wieder herzustellen, falls sie voneinandner abgedriftet sind.

 

Ich persönlich sehe das etwas anders.
Bei mir ist die Aufteilung RK1 / RK3 im wesentlichen bestimmt durch den Absolutbetrag in RK1 (kein prozentualer Anteil). Dessen Höhe ergibt sich aus dem Kapitalbedarf den ich mittelfrist (also auf Sicht von ein paar Jahren) zur Not flüssig machen kann. Denn den RK3-Anteil will ich nicht zeitlich ungünstig in einer Baisse verkaufen müssen. Bei mir ist also nicht die Schwankungsbreite (relativ und absolut) sondern der absolute EUR-Betrag in RK1 das Maß meiner Risikotragfähigkeit.

 

So ähnlich hattest Du Dir das doch auch für Dich hergeleitet und kamst auf a) 50:50 (RK1:RK3)
Ich sollte eher sagen 225K / 225K. Wenn RK3 bei Dir nun um 50% runtergeht, warum willst Du unbedingt rebalancen? An Deinem Kapitalbedarf von 225k aus RK1 hat sich doch nichts geändert.
Ich würde RK1 belassen wie es ist, damit Deine abzusichernden Kosten weiterhin voll gedeckt bleiben und gib RK3 einfach Zeit zum erholen.

 

Du bist Dir ja eh nicht sicher, wie Du Schwankungen im RK3 so rein gefühlsmäßig wegsteckst.
Kannst Du Dir dann wirklich vorstellen so abgebrüht zu sein, in einen RK3-Topf, der gerade um 50% gesunken ist, dann wieder um rund 50% durch "schwankungsarmes" RK1-Geld aufzustocken?

 

Obwohl die Situation bei mir total anders ist, gibt es doch auch Parallelen.
Bei mir ist in ca. 7 Jahren der Einstieg in eine Privatiersphase geplant bei der ich rund 10 Jahre überbrücken muss, bis Gesetzliche Rente und weitere Zusatzrenten dazukommen.
Das wird nur mit Kapitalverzehr gehen. Ich positioniere meinen RK1-Anteil nun so, daß ich dann in 7 Jahren zur Not (wenn ich also mit der Privatier-Phase gemäß Murphy's Law genau den Rezessionstiefpunkt erwischt habe...) einen wesentlichen Teil der Ausgaben aus RK1 bestreiten könnte. So wäre ich nicht gezwungen für diese zu erwartende Ausgaben einen RK3-Anteil zu diesem ungünstigen Zeitpunkt zu verkaufen.
Mit diesem RK1-Anteil will ich also dem Sequence-Of-Returns
https://frugalisten.de/das-sequence-of-returns-risiko-entnahmestrategien-teil-2/
entgegenwirken.

Daraus ergibt sich für mich für heute und die nächsten Jahre also keine prozentuale AA an der ich entlang rebalance sondern ein fester EUR-Betrag als Zielgröße in RK1, der die Privatiersphase absichern soll.

 

Nur so als Denkanstoß.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...