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BU-Versicherung, konkrete Frage zu Angebot und Gesundheitsfragen

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Liebe Forenmitglieder,

 

ich bin bei meiner Recherche auf euer tolles Forum gestoßen und hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.

 

Ich bin während meines Studiums an einen einschlägig bekannten 3-Buchstaben-Betrieb geraten und war denen gegenüber immer schon skeptisch. Es ging u.a. immer um das Thema BU, welches ich damals leider vor mir her geschoben habe.
In der Zwischenzeit habe ich aus persönlichen Gründen eine Psychotherapie absolviert, was mittlerweile 2 Jahre her ist. Dies erschwert dieses Thema natürlich ungemein. 

Das Studium ist vorbei und Jetzt hat mein Berater eine Spezialaktion der Allianz für Angehörige von Medizinberufen vorgeschlagen, welche verkürzte Gesundheitsfragen beinhaltet.
Er wollte mir beim letzten Termin diese Versicherung als BUZ mit Basisrente verkaufen. Nach einiger Recherche habe ich von diesem Konstrukt Abstand genommen. 

Nun meinte er, ich könne das Ganze gerne auch als SBU abschließen.

 

Ich habe jetzt noch zu Bedenken gegeben, dass die Schlüsselfrage der Gesundheitsprüfung unterschiedlich verstanden werden kann. Sie lautet:

 

"Haben Sie aktuell bzw. hatten Sie in den letzten zwei Jahren Krankheiten oder Verletzungen,

wegen denen Sie bei einem Arzt oder Therapeuten (z. B. Heilpraktiker, Physio-, Psychotherapeuten) länger als 6 Wochen* in Behandlung** waren oder sein werden?

 

* Der 6-Wochen-Zeitraum bezieht sich jeweils auf die Behandlung einer Erkrankung oder Verletzung. Kürzere Behandlungen verschiedener Erkrankungen oder Verletzungen müssen nicht addiert werden. Konsultieren Sie im Zusammenhang mit einer Erkrankung oder Verletzung mehrere Ärzte oder Therapeuten (auch verschiedener Fachrichtungen), so ist das als eine Behandlung anzusehen.
** Mit „behandelt“ oder „Behandlung“ ist auch jede Art der medikamentösen Therapie (außer Verhütungsmittel) gemeint, also der Behandlung mit Medikamenten, die ärztlicherseits verordnet sind oder wurden, ebenso Nachsorgeuntersuchungen bei Tumorerkrankungen.

Nicht angegeben werden müssen Behandlungen wegen:
– Atemwegsallergien (z. B. Heuschnupfen) ohne Asthma
– Erkältungskrankheiten (z. B. Erkältungsschnupfen, Halsentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung, Kehlkopf- oder Luftröhrenentzündung, grippaler Infekt), die folgenlos ausheilten
– Magen-, Darm- und Harnwegsinfekte, die folgenlos ausheilten
– Nahrungsmittelunverträglichkeiten
– Operationen ohne Komplikationen und Folgen an Blinddarm, Mandeln oder Nasenscheidewand
– Pilzerkrankungen (Nagelpilz, Fußpilz)
– Schwangerschaften, Maßnahmen in der Reproduktionsmedizin
– Sportverletzungen, die ohne Folgen ausgeheilt sind
– Über-/Unterfunktion der Schilddrüse
– Vorsorgeuntersuchungen (z. B. Hautkrebsvorsorge, gynäkologische Vorsorgeuntersuchung), die ohne krankhaften Befund blieben
– zahnärztliche Behandlungen"

 

In den Augen meines Beraters bedeutet das, solange in den letzten zwei Jahren keine ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung länger als 6 Wochen erfolgt ist, bin ich aus dem Schneider. Ich müsse keine Unterlagen von Therapien anfordern, die zeitlich mehr als zwei Jahre zurück liegen.

Meine Ansicht hingegen ist die folgende: Nur weil keine Therapie erfolgt ist, bedeutet das ja nicht, dass irgendwelche Dauerdiagnosen im Raum stehen könnten, die ich formell auch in den letzten zwei Jahren gehabt habe.
Ich war nach der mäßigen Aufklärung seinerseits zum Thema BUZ und der steuerlichen Folgen eh schon drauf und dran, vom Betrieb Abstand zu nehmen, nun verwundert mich noch dieser saloppe Umgang mit der Gesundheitsfrage. Auch Einwände, dass vor Jahren eine chronische Hautkrankheit diagnostiziert wurde (wegen der ich in den letzten 2 Jahren allerdings auch nicht in Behandlung war) wurden beiseite geschoben. Wenn das nicht in meinen Augen die letzte Chance wäre, eine BU-Versicherung innerhalb der nächsten Jahre zu bekommen, hätte ich dem Berater schon den Rücken gekehrt.

-Verstehe ich die Gesundheitsfrage falsch? 

-Lässt das Verhalten des Beraters auf mangelnde Sorgfalt schließen?

 

Vielen Dank fürs Lesen und eure Antworten.

 

Liebe Grüße

thefunk

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Peter Wolnitza
· bearbeitet von Peter Wolnitza

 2 Fragen, 2 Kurze Antworten:
- nein
- ja

 

Wobei man da  durchaus noch drüber diskutieren kann, geb ich ja zu. Trotzdem.

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polydeikes
vor einer Stunde von thefunk:

-Verstehe ich die Gesundheitsfrage falsch? 

-Lässt das Verhalten des Beraters auf mangelnde Sorgfalt schließen?

 

 

Nein

Ja

 

Kein Diskussionsspielraum im Wortsinne der Fragen, ggf. Diskussionsspielraum, ob die vorliegenden Umstände wirklich so "dramatisch" sind.

 

 

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Gast240416
· bearbeitet von Cef
vor 1 Stunde von thefunk:

Wenn das nicht in meinen Augen die letzte Chance wäre, eine BU-Versicherung innerhalb der nächsten Jahre zu bekommen, hätte ich dem Berater schon den Rücken gekehrt.

 

Ich will jetzt nicht kalauern, aber die beiden ersten Antworten zeigen Dir deutlich das vielleicht mit Deinen Augen was nicht stimmt und warum Du ihm den Rücken kehren kannst solltest.

Und das sollte Dir ggf auch das Honorar wert sein.

 

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thefunk

Tausend Dank für eure schnellen Antworten!

Das untermauert meine Entscheidung, von dem Ganzen Abstand zu nehmen.

 

vor 2 Stunden von polydeikes:

 

Kein Diskussionsspielraum im Wortsinne der Fragen, ggf. Diskussionsspielraum, ob die vorliegenden Umstände wirklich so "dramatisch" sind.

 

 

"Dramatik" hin oder her, nichtsdestotrotz würde eine seriöse Beratung hinsichtlich BU ja zumindest bedeuten, dass man alle Eventualitäten ausschließt und Befunde anfordert, oder?
In dem Fall werde ich mich lieber an einen Fachmann wenden.

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polydeikes
vor 2 Stunden von thefunk:

"Dramatik" hin oder her, nichtsdestotrotz würde eine seriöse Beratung hinsichtlich BU ja zumindest bedeuten, dass man alle Eventualitäten ausschließt und Befunde anfordert, oder?

 

Ja.

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Thomas_384
· bearbeitet von Thomas_384

Mal noch zum Verständnis, mir erschließt sich das noch nicht so ganz....

 

Die Gesundheitsfrage lautet:

 

"Haben Sie aktuell bzw. hatten Sie in den letzten zwei Jahren Krankheiten oder Verletzungen, wegen denen Sie bei einem Arzt oder Therapeuten (z. B. Heilpraktiker, Physio-, Psychotherapeuten) länger als 6 Wochen* in Behandlung** waren oder sein werden?"

 

Von der Leseart bedeutet das doch erst einmal:

- Zwischen "Krankheiten oder Verletzungen" sowie "wegen denen Sie bei einem Arzt oder Therapeuten.... waren", steht so wie ich den Satz lese implizit ein UND. Es muss also beides Zutreffen: Krankheit UND Arztbesuch mit längerer Behandlung als 6 Wochen

- Sprich: Selbst wenn man eine Dauerdiagnose hat (z.B. Allergie) und deswegen in den letzten beiden Jahren nicht beim Arzt war, könnte man die Frage soweit mit "NEIN" beantworten.

- Ist das Korrekt?

 

Das "Problem" an der Frage ist dann jedoch (so mein Verständnis) das "sein werden" am Ende der Frage (Blick in die Zukunft), wo man ja nicht ausschließen kann, dass man wegen einer bestehenden Krankheit (wegen der man die letzten 2 Jahre nicht in Behandlung war) zukünftig mehr als 6 Wochen in Behandlung kommt.

 

Oder wie seht ihr das, warum "genau" jetzt "Ja" anzugeben ist?


 

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thefunk
· bearbeitet von thefunk

Ich sehe eben das Problem, dass dieses "UND", wie du sagst, nicht explizit da steht, sondern auch diese Lesart möglich ist: Es bestand in den letzten 2 Jahren eine Erkrankung, wegen der (irgendwann) in der Vergangenheit bereits eine 6-wöchige Therapie erfolgte.

 

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Weitaus trivialer und durchaus schon richtig hergeleitet. Psyche gilt als abgeschlossen, wenn der Abschluss belegt werden kann. Dies geschieht idR durch einen entsprechenden Abschlussbericht. Existiert der nicht, sind Diskussionen vorprogrammiert. Und diese Diskussionen sind ggf. in bspw. 4 oder 8 Jahren zu führen, was es nicht leichter macht. Insofern ist die Herangehensweise "ach interessiert nicht" pauschal als Zitat "mangelnde Sorgfalt" zu werten.

 

Der 6 Wochenzeitraum und die Art der Behandlung sind nicht konkretisiert. Es ist nicht erkennbar, ob die Erkrankung binnen der letzten 2 Jahre schlicht nur bestanden hat und / oder die 6 Wochen Behandlung binnen dieser 2 Jahre erfolgt sein müssen. Auch regelm. Kontrollen etc. (bspw. vielleicht im Hautkontext) würden ein gesamter Behandlungszeitraum sein. Kurzum, chronische Erkrankungen reißen solche Fragen in der Regel. (Oder in platt: Aktionsanträge sind teilweise sogar mehr Aufwand, als reguläre Anträge. Schlicht weil sehr viel genauer hingeschaut werden muss, als wenn schlicht was war wann, warum, wie wurde behandelt, wann war wieder gut darzustellen ist.)

 

Die Antragsfragen sind somit (wie üblich) bei weitem nicht so sauber, wie es der Vermittler glauben machen möchte.

 

Wie es sauber geht, zeigt bspw. HDI, siehe beigefügtes Bild.

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Thomas_384

Ah OK, vielen Dank. Jetzt isses auch mir klar. 

 

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