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Andreas900

Geldgeschenk von Mutter annehmen und in ETFs investieren?

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Nachtfalke

Ich finde diesen Thread hochinteressant, wenn auch klar zu werden scheint, dass wir eine "Musterlösung" wahrscheinlich nicht finden werden, sondern höchstens dabei helfen können, das Problem genauer zu umreißen. Ich habe dabei Sympathie für Dich, @Andreas900: Das ist eine schwierige Situation. Unabhängig von dem, was Du genau tust, ist wohl eindeutig, dass Deine Mutter Deine Hilfe braucht, und dem musst Du Dich stellen, Hausverkauf, ETF-Lösung, oder nicht. 

 

Meine Empfehlung an Dich wäre, die mit Hartz-IV verbundenen Fragen aber noch vor jeglichen tieferen Überlegungen zu Reinvestitionen eventuell vorhandener Mittel zu recherchieren: 

 

Wieviel finanzielle Autonomität erlaubt die Arbeitslosigkeit Deiner Mutter ihr im Moment wirklich? Müsst Ihr eventuell erst mit dem Arbeitsamt "ausfechten", dass Ihr eine individuellere Lösung versucht? Inwieweit würde eine solche individuelle Lösung jetzige oder spätere Grundsicherungsansprüche egal welcher Art beeinflußen?  Inwieweit bist Du beruflich abgesichert, und was würde in einem Szenario passieren, in dem Du erkrankst oder verstirbst?

 

Davon ausgehend würde ich erst die Art und die Form (?) einer möglichen Änderung der Versorgung Deiner Mutter abhängig machen: Gibt es beispielsweise planbare Lösungsmodelle, die unkomplizerter umsetzbar sind? (Vermietung der Immobilie an Dritte; Übernahme der Immobilie durch Dich und dann Rückvermietung an Deine Mutter; Hypothekarisierung der Immobilie durch Dich, etc.) 

Glaube, da kannst Du durchaus etwas sehr Positives erreichen. Nur, ob der ETF-Sparplan zwingenderweise die beste denkbare Option ist, würde ich persönlich immer mehr in Frage stellen, je mehr ich über die Situation nachdenke...

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Kai_Eric
vor 3 Stunden von Andreas900:

Ich dagegen kann definitiv lebenslang ihren Unterhalt zahlen. Ich bin verbeamtet und zur Not würde mein Einkommen alleine ausreichen um mich UND den Unterhalt meiner Mutter zu bestreiten.

Dein Leben muss aber nicht zwangsläufig länger dauern als das deiner Mutter. Was passiert, wenn du verunfallst und dadurch nicht mehr arbeiten kannst oder u.U. sogar verstirbst? Will man nicht drüber nachdenken, aber wenn du dir diese Verantwortung ans Bein nagelst, dann musst du das zwangsläufig wohl auch berücksichtigen.

 

Ich hatte auch gar nicht verstanden, dass die Muter arbeitslos und auf staatliche Transferleistungen angewiesen ist. In dem Fall muss man natürlich sorgfältig mit einem Fachmann prüfen, ob sie trotz der staatlichen Unterstützung überhaupt so einfach ihr Haus verschenken kann, bzw. den Verkaufserlös. In der Nachbarschaft meiner Eltern wurde ein schon länger zurückliegender Übertrag des Hauses auf die Kinder "rückgängig" gemacht, als die Eltern ein Pflegefall wurden und auf Unterstützung angewiesen waren. Ich habe das nur am Rande verfolgt, aber soweit ich es verstanden habe war die ja durchaus nachvollziehbare Logik dahinter: Man kann sich nicht durch Schenkungen ärmer machen als man ist, und dann auf dieser Basis staatliche Leistungen einfordern weil man nichts mehr hat. Hier findest du einen Artikel, der das Thema behandelt.  Auch der Verkauf der selbst bewohnten Immobilie kann sich "negativ" auswirken, weil dann ein Vermögen vorhanden ist, das bei der Ermittlung der Höhe staatlicher Transferleistungen berücksichtigt wird. Ist ja auch nachvollziehbar. Dies und auch die unter Umständen vorhandenen steuerlichen Konsequenzen solltest du in jedem Fall sorgfältig prüfen lassen.

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DarkBasti
Am 1.8.2019 um 10:01 von Andreas900:

Stimmt absolut. Wenn meine Mutter das Haus verkauft, ist sie raus aus dem ALG 2 Bezug. 

 

Ich denke aber es könnte für alle eine vernünftige Rechnung ergeben. Mit Einkommen aus Frührente und Unterhalt von mir wird meine Mutter deutlich besser leben können als mit ALG 2. Ganz zu schweigen davon dass ich mit dem Verkaufserlös des Hauses Rendite erwirtschaften könnte.

 

Nach Ablauf der 10 jährigen Schenkungsfrist müsste meine Mutter in 10 Jahren sogar Anspruch auf Grundsicherung haben.

 

Grundsicherung wird sie doch wahrscheinlich nicht bekommen, wenn der Sohn ein Einkommen über einen bestimmten Satz hat?! Zumindest bei den Pflegekosten entfallen Ansprüche wenn die Kinder "zu viel" verdienen. 

 

Ich würde überlegen, ob man das Geld splitten kann. Also der Mutter z. B. 50.000 belässt, wovon sie erstmal leben kann. Bzw man kann ja auch was für sie anlegen um Freibeträge zu nutzen. 

 

Harz 4 kann sie nach Verkauf des Hauses sowieso nicht bekommen. Unabhängig davon was sie mit dem Geld macht. Sie ist dann im rechtlichen Sinne Vermögend und da entfallen alle Sozialleistungen. Schenkungen können wie schon gesagt rückgängig gemacht werden. 

 

Der Staat macht es einem schon sehr schwer, damit man nicht zu gut leben kann bei Arbeitslosigkeit/Frührente/Rente. <_<

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 26 Minuten von DarkBasti:

Grundsicherung wird sie doch wahrscheinlich nicht bekommen, wenn der Sohn ein Einkommen über einen bestimmten Satz hat?!

 

Die Grenze ist sehr hoch (100000 Euro Jahreseinkommen).

 

vor 26 Minuten von DarkBasti:

Zumindest bei den Pflegekosten entfallen Ansprüche wenn die Kinder "zu viel" verdienen. 

 

Das ist dann aber keine Grundsicherung.

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workingcapital

Wie wäre es, wenn dir deine Mutter das Geld als Kredit geben würde und du tilgst ihn mit deinen monatlichen Zahlungen ?

Entweder mit Zins auf Tagesgeldniveau oder zinslos. Zinslos wären das die 4 Jahre je 12000 Euro und dann wären noch 50 Jahre je 3000 Euro zur vollständigen Rückzahlung drin.  Wenn sie mal etwas Extrageld bräuchte, wäre das halt eine Sondertilgung. 

Deine Mutter bräuchte sich keine Sorgen um einen Börsencrash  machen und wo du das Geld anlegst wäre deine Sache. Am besten einen Kreditvertrag mit genauen Modalitäten (Rückzahlungsraten, eventuell Zinssatz u.s.w. ) aufsetzen. Dann hätte deine Mutter nichts verschenkt und könnte ihr monatlich zur Verfügung stehendes Geld 

belegen, falls nötig ( bei Krankenkasse z. B. ) .

 

 

 

 

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Der Horst
· bearbeitet von Der Horst
16 hours ago, Schwachzocker said:

Das ist ganz einfach: Es gibt kein Win-Win.

Eine Schenkung ist nun einmal kein Win-Win.

 

Hast Du schon einmal jemanden etwas geschenkt? Was war Deine Motivation?

 

Wenn es ein Geschenk ohne Bedingungen und Kontext wäre, gäbe es hier gar keinen Faden, @Schwachzocker..

 

 

Der Kredit-Vorschlag von @workingcapitalklingt interessant. Tu noch Inflation-%-Zinsen drauf und die Versorgung  würde hinhauen. Würde einen Fachman fragen, ob Du damit das 10-Jahres-Risiko von Schenkungen umgehst, falls sie ein Pflegefall wird.

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Luxor
vor 14 Stunden von workingcapital:

Wie wäre es, wenn dir deine Mutter das Geld als Kredit geben würde und du tilgst ihn mit deinen monatlichen Zahlungen ?

Entweder mit Zins auf Tagesgeldniveau oder zinslos. Zinslos wären das die 4 Jahre je 12000 Euro und dann wären noch 50 Jahre je 3000 Euro zur vollständigen Rückzahlung drin.  Wenn sie mal etwas Extrageld bräuchte, wäre das halt eine Sondertilgung. 

Deine Mutter bräuchte sich keine Sorgen um einen Börsencrash  machen und wo du das Geld anlegst wäre deine Sache. Am besten einen Kreditvertrag mit genauen Modalitäten (Rückzahlungsraten, eventuell Zinssatz u.s.w. ) aufsetzen. Dann hätte deine Mutter nichts verschenkt und könnte ihr monatlich zur Verfügung stehendes Geld 

belegen, falls nötig ( bei Krankenkasse z. B. ) .

 

 

 

 

Aus der Hüfte geschossen würde ich sagen, dass sich um Einkünfte handelt, die auf Hartz 4 angerechnet werden.

 

Auf die Gefahr hin, dass ich es überlesen habe: Wurde denn überprüft, wie es mit es mit der Beantragung von gesetzlicher Rente steht? Das wäre vermutlich der einzige Weg eventuellem staatlichem Zugriff zu entgehen.

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chirlu
vor 20 Minuten von Luxor:

Aus der Hüfte geschossen würde ich sagen, dass sich um Einkünfte handelt, die auf Hartz 4 angerechnet werden.

 

Der Plan ist doch, daß sie kein Alg 2 mehr bezieht. Somit wäre es dann egal, was hypothetisch bei Alg-2-Bezug angerechnet werden würde.

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Luxor
vor 3 Minuten von chirlu:

 

Der Plan ist doch, daß sie kein Alg 2 mehr bezieht. Somit wäre es dann egal, was hypothetisch bei Alg-2-Bezug angerechnet werden würde.

Ja aber dann würde man die Sozial- und Krankenversicherung selber zahlen. Bei der Rente nicht.

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Der Horst

 

6 minutes ago, Luxor said:

Ja aber dann würde man die Sozial- und Krankenversicherung selber zahlen. Bei der Rente nicht.

 

On 7/30/2019 at 3:29 PM, Andreas900 said:

 

Dieses "Geschenk" wäre allerdings an die Bedingung geknüpft, dass ich meiner Mutter lebenslang Unterhalt zahlen soll.

Über 4 Jahre (bis zu ihrer Rente) ca. 12.000 € im Jahr, danach einen um die Rente verminderten Betrag von ca. 3.000 € jährlich.

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Luxor
· bearbeitet von Luxor

Ist die Bemessungsgrundlage für die KV usw. bei Rentenbezug nicht besser als bei der "Privatrente"?

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Der Horst

Hi @Andreas900. Wie habt ihr die Sache denn letztlich entschieden?

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Andreas900
vor einer Stunde von Der Horst:

Hi @Andreas900. Wie habt ihr die Sache denn letztlich entschieden?

Hallo Horst, danke für dein Interesse :)

 

Meine Mutter und ich waren nun bei einem Makler, haben das Haus schätzen lassen und das Verkaufsvorgehen besprochen.

Außerdem waren wir bei einem Rentenberater und haben alles durchgerechnet, also auch sowas wie KV.

Als ungefährer Zeitrahmen für den Verkauf war Mitte bis Ende 2020 angedacht.

 

Allerdings zögert meine Mutter zunehmend, da sie Angst hat keine vernünftige Wohnung zu finden und auch die ursprüngliche Finanzplanung ihr jetzt zu eng bemessen scheint. (Wohlbemerkt bekäme sie monatlich deutlich mehr als heute und ich würde ihr voraussichtlich über 140.000 € über die Zeit auszahlen).

 

Ich habe von daher beschlossen das Thema von meiner Seite aus erstmal ruhen zu lassen.

 

Es tut mir letztlich nix wenn wir das Haus erst in 2-3 Jahren verkaufen oder ich es eines Tages erbe. Mein einziges "finanzielles Risiko" ist dass meine Mutter das Haus in irgendeiner Form selber verwertet, aber davon kann ich sie natürlich nicht mit Gewalt abhalten. Vielleicht sieht die Welt in einem halben Jahr auch anders aus, meine Mutter kann sehr launisch sein.

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Der Horst
· bearbeitet von Der Horst
23 hours ago, Andreas900 said:

Ich habe von daher beschlossen das Thema von meiner Seite aus erstmal ruhen zu lassen.

Danke für die Antwort. Ich finde es immer schade, wenn Themen so "offen" zurück bleiben im Forum. Schön, dass das hier jetzt einen Abschluss hat.

 

Ich war am Anfang zwar auch skeptisch bei eurem Plan, aber mittlerweile finde ich ihn gar nicht mehr so schlecht, insofern natürlich schade, dass es erstmal nicht klappt.

Was mir noch durch den Kopf gegangen ist: Würde Deine Mutter Haus verkaufen und vom eigenen Geld leben, kann sie es nicht so riskant anlegen wie Du, da sie kein ausreichend hohes Einkommen hat. Das spräche rein rational ganz grundsätzlich für einen solchen "Deal".

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