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dedate

Eltern verkaufen ihr Haus - und wie den Erlös anlegen?

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dedate

Hallo,

ich lese bereits seit einigen Wochen in diesem sehr interessanten Forum mit, vielen Dank für die Aufnahme. Ich habe allerdings noch keine Antwort auf die Frage gefunden, die ich nun stellen möchte, obwohl dieses Thema bestimmt schon oft behandelt wurde - tut mir leid, wenn ich mich bei der Suche dumm angestellt habe.

Die Frage, die mich momentan beschäftigt, ist folgende: meine Eltern, beide um die 80 Jahre, verkaufen gerade ihr momentan noch selbstbewohntes Haus und ziehen in eine altersgerechte Mietwohnung um. Sie erhalten durch den Verkauf 600.000€. Ihre Lebenshaltungskosten inkl. der nun neu hinzukommenden Miete für die Wohnung können sie aus ihren laufenden Einnahmen (sprich ihren Pensionen) finanzieren. Große Anschaffungen/Investitionen, für die sie einen nennenswerten Geldbetrag benötigen, sind nicht mehr geplant. Das einzige, was passieren könnte (was wir aber natürlich nicht hoffen), ist, dass sie pflegebedürftig werden und dafür Geld benötigen.

Nun meine Frage: wie legen meine Eltern das Geld wohl am besten an? Zu ihrem Sparkassenberater möchte ich sie nicht schicken, da ich befürchte, dass der das Geld so anlegt, dass es auch für die Sparkasse von Vorteil ist. Auch kommt eine Übertragung des Geldes auf meinen Bruder und mich für meine Eltern aus verschiedenen Gründen momentan nicht in Frage.

Meine ganz naive Idee wäre: 100.000€ in Festgeld (Festgeldtreppe) bzw. 20.000€ davon auf einem Tagesgeldkonto, einfach, um doch etwas Geld immer griffbereit zu haben. 150.000€ in Anleihe-ETFs (welche?) und 350.000€ in Aktien-ETFs (auch hier die Frage: in welche? Gerne auch "grüne" Geldanlagen). Findet ihr diese Aufteilung schlüssig? Würdet ihr etwas ganz anderes machen? Was gibt es noch für alternative Kapitalanlagemöglichkeiten? Ich freue mich auf Vorschläge und Anregungen.

 

Vielen Dank und viele Grüße

Dedate

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riesterto
· bearbeitet von riesterto

Meine Meinung: In diesem stolzen Alter nur noch Tagesgeld/Festgeldleiter. Rendite brauchen sie nicht mehr, dafür können schnell große Summen für Pflege notwendig werden. Ich würde da nicht mehr spekulieren. 

Wobei ich zugeben muss, 600.000 ist schon eine Summe, die man wahrscheinlich nicht vollständig benötigen wird ;)

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Bassinus
vor 3 Minuten von riesterto:

Meine Meinung: In diesem stolzen Alter nur noch Tagesgeld/Festgeldleiter. Rendite brauchen sie nicht mehr, dafür können schnell große Summen für Pflege notwendig werden. Ich würde da nicht mehr spekulieren. 

Der TO und die Eltern sind dich wohl bewusst, dass der Großteil als Erbe zufließen wird. Und da ist Rendite erwünscht. Die Aufteilung finde ich persönlich gar nicht so schlecht und die finanziellen Risiken sind weitestgehend abgedeckt. Wenn Sie Rente/Pension haben und Pflegebedürftig werden, gibt es ja auch noch weitere Leistungen wie Pflegegeld usw. Da dann noch 120.000€ als Puffer zu haben bevor man an Aktien/Anleihen heran muss, halte ich aufgrund der statistischen Restlebenserwartung als gut abgesichert.

Von Anleihen halte ich persönlich nicht viel, aber es gibt einige Profis hier die da gute Infos geben können. 

Vom grünen ETF bin ich aufgrund der dort enthaltenen "Modethemen" ebenfalls nicht begeistert. Wenn man aber mit der geringeren Rendite bei durchaus höherer Volatilität Leben kann und dabei ein reines gewissen hat - solls eben so sein. Problematisch sind meistens die tatsächlichen Inhalte solcher "Grünen & Fairen" Fonds. Da hat ja auch jeder ne andere Meinung zu was Fair und grün ist. Da gibt es aber unter Google auch 2-3 gute Artikel darüber zu finden. 

Viel Erfolg und langes Leben für deine Eltern

 

Ps: Sie sollen nicht vergessen auch noch ein bisschen zu leben. Manchmal muss man alte Menschen da zu ihrem Glück "zwingen" doch mal noch ne Reise oder ähnliches zu machen. Es wird Ihnen gut tun :)

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swg2531
· bearbeitet von swg2531

Meiner Meinung nach bist du schon auf dem richtigen Weg. Im allgemeinen sagt man aber, dass im hohen Alter der Anleihe Anteil höher sein sollte als der Aktienanteil. Kommt aber natürlich darauf an, ob dieses Investment noch für deine Eltern gedacht ist oder schon in Richtung Investment für die Kinder.

 

Ich persönlich würde von "grünen" Geldanlagen die Finger lassen. Da wirst du meistens übers Ohr gehauen.

 

Für Anleihe ETFs würde ich die neuen Vanguard Aggregate Bonds empfehlen. Die gibt es erst seit knapp 2 Monaten, deshalb ist auch das Fondvolumen noch überschaubar (die Index Fund Version für institutionelle Anleger hat aber bereits 13 Mrd € eingesammelt). Wir aber denke ich schnell wachsen.

 

Vanguard Global Aggregate Bond UCITS ETF 

ISIN: IE00BG47KB92

WKN: A2N9W4

Ticker: VAGE

 

Das schöne an dem Ding ist halt, dass es ganz viele Staats- und Unternehmensanleihen (über 23500 Stück) aggregiert und zusammenfasst.  Bist du schön breit diversifiziert:

https://www.de.vanguard/web/cf/professionell/de/articles/analysen-und-kommentare/wissenscenter/neuer-vanguard-global-aggregate-bond-etf

https://de.extraetf.com/news/etf-news/neue-globale-anleihen-etfs-von-vanguard

 

Aktien ETFs das klassische: 70/30 Vanguard developed World, Vanguard Emerging Markets
 

Vanguard FTSE Developed World UCITS ETF 

Aktien | Welt

ISIN: IE00BKX55T58

WKN: A12CX1

Ticker: VGVE

 

Vanguard FTSE Emerging Markets UCITS ETF 

Aktien | Emerging Markets

ISIN: IE00B3VVMM84

WKN: A1JX51

Ticker: VFEM

 

 

Ich habe extra auf ausschüttende ETFs geachtet, damit deine Eltern von den Ausschüttungen auch noch was schönes haben in Ihrem restlichen (hoffentlich noch langem) Leben. das sind bei den Aktien ETFs immerhin knapp 9000€ im Jahr. Da sind die 2 Luxus Urlaube pro Jahr schon gesichert und deine Eltern freuen sich und tun aber gleichzeitig was gutes für Ihre Kinder.

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Nachdenklich
vor 22 Minuten von dedate:

Ich freue mich auf Vorschläge und Anregungen.

Wie soll man da raten, wenn man Deine Eltern und ihre Einstellung zu Geldanlage nicht kennt?

Geht doch eigentlich nicht.

 

Mit dieser Vorbemerkung komme ich dann aber zum Urteil, daß Deine "ganz naive Idee" so falsch nicht ist.

Ich persönlich würde auch in dem Alter allerdings nicht so viel in Anleihen stecken, aber das ist Geschmackssache.

 

vor 6 Minuten von Bassinus:

Vom grünen ETF bin ich aufgrund der dort enthaltenen "Modethemen" ebenfalls nicht begeistert.

:thumbsup: Sehe ich auch so!

 

 

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DrFaustus

Ich weiß nicht, wie dein Verhältnis zu deinen Eltern ist. Gibt es weitere Geschwister?

Wäre nicht eine Alternative zum Verkauf, eine Schenkung an dich und du verkaufst und zahlst deinen Eltern eine monatliche Summe X?

80 ist ein stolzes Alter. Wäre ich deine Eltern, würde ich eher an vorzeitiges Vererben als an Geldanlage denken.

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vanity
vor 37 Minuten von dedate:

Auch kommt eine Übertragung des Geldes auf meinen Bruder und mich für meine Eltern aus verschiedenen Gründen momentan nicht in Frage.

Beantwortet die Frage?

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DrFaustus

Ja, hatte ich nicht gelesen. Sorry.

Erschließt sich mir zwar logisch nicht, aber wenns so ist, dann ist es so.

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Schwachzocker
vor einer Stunde von dedate:

...

Nun meine Frage: wie legen meine Eltern das Geld wohl am besten an?...

So wie es der Risikoneigung und der Zielsetzung Deiner Eltern entspricht.

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Quailman

"Grüne" Geldanlagen würde ich auch außen vor lassen. Aber vielleicht einen ETF, der ethische Werte vorzieht.

 

Müssen es wirklich Anleihen sein? Bin da nicht fit. Aber reicht nicht auch Festgeld(leiter) als sicherer Anteil?

 

und wie @DrFaustus schon sagte, würde ich auch mal über Schenkung etc nachdenken. Wäre hier vermutlich sinnvoller, auch wegen möglicher ErbSt!

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chirlu
vor 11 Minuten von Quailman:

würde ich auch mal über Schenkung etc nachdenken. Wäre hier vermutlich sinnvoller, auch wegen möglicher ErbSt!

 

Die Freibeträge wären hier ja 400000 Euro, und das mal zwei (Erbe vom Vater, Erbe von der Mutter). Eine Hälfte (vermutlich) erbt zudem der Bruder. Wenn außer dem Haus bzw. dem Erlös aus dessen Verkauf nicht noch viel anderes Vermögen da ist, ist da also nicht unbedingt eine spezielle Gestaltung nötig.

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chaosmaker85
vor 1 Stunde von dedate:

Nun meine Frage: wie legen meine Eltern das Geld wohl am besten an? Zu ihrem Sparkassenberater möchte ich sie nicht schicken, da ich befürchte, dass der das Geld so anlegt, dass es auch für die Sparkasse von Vorteil ist. Auch kommt eine Übertragung des Geldes auf meinen Bruder und mich für meine Eltern aus verschiedenen Gründen momentan nicht in Frage.

Meine ganz naive Idee wäre: 100.000€ in Festgeld (Festgeldtreppe) bzw. 20.000€ davon auf einem Tagesgeldkonto, einfach, um doch etwas Geld immer griffbereit zu haben. 150.000€ in Anleihe-ETFs (welche?) und 350.000€ in Aktien-ETFs (auch hier die Frage: in welche? Gerne auch "grüne" Geldanlagen). Findet ihr diese Aufteilung schlüssig? Würdet ihr etwas ganz anderes machen? Was gibt es noch für alternative Kapitalanlagemöglichkeiten? Ich freue mich auf Vorschläge und Anregungen.

Den Sparkassenberater außen vor zu lassen ist ein vernünftiger Schritt. Aufs Tagesgeld gibt es nüscht, und dafür muss man ob der derzeit gebotenen Bund Future Wasserstände noch dankbar sein (die breite Masse wird schon zeitnah am Negativzins-Experiment beteiligt, keine Sorge). 150k pauschal in Bond ETFs zu stecken macht, wenn man nicht regulatorisch dazu gezwungen wird, nur begrenzt Sinn (wenn man bereit ist das Währungsrisiko zu tragen gibt es im asiatischen Raum noch auskömmliche Renditen). 

 

In der Größenordnung macht es definitiv Sinn, systematisch Erträge aus Stillhaltergeschäften zu generieren -diese Strategie erwirtschaftet konstante (und dadurch planbare) Erträge auch in Seitwärtsmärkten ohne dass man die Partizipation an langfristig steigenden Aktienmärkten dafür aufgeben muss. 

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Quailman
vor einer Stunde von chirlu:

 

Die Freibeträge wären hier ja 400000 Euro, und das mal zwei (Erbe vom Vater, Erbe von der Mutter). Eine Hälfte (vermutlich) erbt zudem der Bruder. Wenn außer dem Haus bzw. dem Erlös aus dessen Verkauf nicht noch viel anderes Vermögen da ist, ist da also nicht unbedingt eine spezielle Gestaltung nötig.

Sofern das Haus denn auch beiden gehört.

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dedate

@all : Vielen Dank für die schnellen und zahlreichen Antworten!

Da öfter von euch gesagt wurde, dass ihr mir/meinen Eltern ja nur Tipps geben könnt, wenn ihr deren Risikobereitschaft und Anlageziele kennt will ich versuchen, die beiden Dinge hier noch kurz darzulegen.

Zu den Zielen: die gibt es, ich habe es angedeutet, so eigentlich nicht. Den Alltag (inkl. den Urlauben, die sie gerne machen) können sie finanziell gut mit ihren Pensionen bestreiten. Auch Rücklagen, z.B. für den Fall, dass das Auto/die Waschmaschine etc. kaputt geht, gibt es. Eigentlich sogar zu viel, denn sie haben auch Rücklagen für den Fall, dass plötzlich eine etwas größere Reparatur am Haus ansteht. Das Huas gibt es ja nun nicht mehr, sie werden Mieter sein. Sie haben auch nicht vor, sich noch eine Ferienwohnung, ein Segelboot oder sowas zu kaufen, und Champagner zum Frühstück brauchen sie auch nicht, da sind sie nun mal einfach nicht der Typ für. Ich bin ja schon froh, dass sie mit Eintritt ins Rentenalter begonnen haben "sich ab und zu mal was zu gönnen". Die Kinder sind lange aus dem Haus, haben die Ausbildung hiner sich und stehen auf eigenen Beinen, müssen also auch nicht mehr finanziell unterstützt werden. Kurz: es gibt eigentlich kein Anlageziel. Ja, das durch den Hausverkauf eingenommene Geld wird einfach nur auf die hohe Kante gelegt, und nun fragen sie sich (und mich), wie diese Kante denn aussehen soll, um mal dieses schiefe Bild beizubehalten. Und, ja, es wird auf die hohe Kante gelegt um es schlussendlich an meinen Bruder und mich zu vererben, also: zusammenhalten bzw. vermehren ist die Zielsetzung, ohne einen bestimmten Zeithorizont. Meine Eltern wissen durchaus, dass man Geld auch vor dem Erbschaftsfall verschenken kann. Sie erzählen mir öfter, dass Freunde das machen, und auch meinen Bruder und mich haben sie z.B. beim Immobilienkauf schon durch Schenkungen unterstützt. Nur: es scheint für sie momentan nicht in Frage zu kommen, und dann ist das auch ok so für mich. Und: Erbschaftssteuer fällt doch auch nicht an, wenn mein Bruder und ich jeweils die Hälfte von 600.000€ + plus etwas weiterem Erspartem vererbt bekommen, oder?

Zur Risikobereitschaft meiner Eltern: sie sind nun mal die Generation Sparbuch. Beide hatten beruflich nicht mit finaziellen Dingen zu tun; privat haben sie ein paar Aktien, aber ich sage mal so im Rahmen von: 20 Aktien der Allianz und 20 von VW. Oder so. Sie vertrauen ihrem Sparkassenberater noch sehr, auch wenn sie mitbekommen haben, dass sich da auch an der "Beratungsmotivation" etwas geändert haben kann. Und ich denke halt, dass sie auf keinen Fall alle halbe Jahre angerufen werden wollen und dann ihr Depot umschichten - wieder in neue Fonds der Deka, die wieder 5% Ausgabeaufschlag haben. Sie lesen unsere Lokalzeitung und haben in deren Wirtschaftsteil schon mitbekommen, dass es jetzt Sachen wie ETFs gibt, sind sich aber nicht ganz sicher, was sie davon halten sollen. Und da haben sie mich eben um Rat gefragt. Und da ich auch nicht sooo die Ahnung habe und sehr an anderen Meinungen interessiert bin habe ich eben euch gefragt:-).

Ich würde es so formulieren: am liebsten würden sie einfach alles auf ein Tagesgeldkonto legen, aber da sie schon mitbekommen haben, dass sich die Zeiten hin Richtung Null- bzw. Negativzins entwickeln, sind sie auch offen für Fonds/ETFs. Kompliziertere Anlagekonstrukte sind aber definitiv das falsche für sie.

Meine Meinung, auch und gerade, nachdem ich eure Beiträge gelesen habe, ist: da sie das Geld ja nicht in 5 oder 10 Jahren oder zu welcehm konkreten Zeitpunkt auch immer brauchen, kann man das Geld ruhig in Aktien (vielleicht auch zu 90-100%) anlegen. Ich kenne die Regel: 100% - Lebensalter, so hoch soll der Anteil sein, den man in Aktien investiert. Das stimmt in diesem Fall aber nicht, da ihre Altersvorsorge ja bereits gesichert ist. Und diese Meinung habt ihr mir hier bestätigt

Ok, das mit der "Grünen Anlage" ist wahrscheinlich wirklich nur ein Modethema, das ich mal wo aufgeschnappt habe, das werde ich dann mal ihnen nicht weiterempfehlen.

@swg2531: danke für die Vanguard-Tpps, die werde ich mir mal anschauen

@chaosmaker85: was kann ich denn unter Stillhaltergeschäften verstehen? Geschlossene Fonds? Direktinvestitionen? Mir ist der Begriff nciht geläufig, tut mir leid.

 

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Bassinus
vor einer Stunde von dedate:

Zur Risikobereitschaft meiner Eltern: sie sind nun mal die Generation Sparbuch.  Sie lesen unsere Lokalzeitung und haben in deren Wirtschaftsteil schon mitbekommen, dass es jetzt Sachen wie ETFs gibt, sind sich aber nicht ganz sicher, was sie davon halten sollen. Und da haben sie mich eben um Rat gefragt. Und da ich auch nicht sooo die Ahnung habe und sehr an anderen Meinungen interessiert bin habe ich eben euch gefragt:-).

Ich würde es so formulieren: am liebsten würden sie einfach alles auf ein Tagesgeldkonto legen, aber da sie schon mitbekommen haben, dass sich die Zeiten hin Richtung Null- bzw. Negativzins entwickeln, sind sie auch offen für Fonds/ETFs. Kompliziertere Anlagekonstrukte sind aber definitiv das falsche für sie.

Also ich bin nach deinen Ausführungen skeptisch gegenüber der richtigen Einschätzung deiner eigenen Eltern. 0,4%  "Strafzinsen" pro Jahr verlieren ist ärgerlich - keine Frage. Dazu noch Inflation auf dem Papier. Aber glaubst du wirklich, deine Eltern werden nicht nervös wenn 350.000€ in nem investierten ETF auf einmal nur noch 200.000€ anzeigt? Und was wenn dein Bruder nach dem Tod der Eltern dann hört, man munkelt du hättest sie dazu gedrängt und alles auf dem bösen Aktienmarkt verzockt? Vielleicht setzt ihr euch mal alle zusammen und redet darüber. Beim kleinsten Zweifel würde ich das Geld dann doch lieber auf verschiedene Anbieter in Festgeldleitern investieren. Die Investition in Aktien  kannst du dann machen, wenn der Erbfall eingetreten ist. Familie und Wohlbefinden sind wichtiger als jetzt 600.000€ oder 550.000€ zu (ver)erben. Nur vom Sparkassenverkäufer musst du sie beschützen!

Und sich nicht selbst überschätzen ;) eine Börsenweisheit sagt, investiere in nichts, was du nicht selbst verstehst. Ich behaupte, dass 70% der User die hier regelmäßig ETF empfehlen und selbst besitzen, nicht ohne nachzuschauen erklären können was ein ETF genau ist und wie diese funktionieren. Soviel zum Thema "komplizierte Anlageprodukte" ;)

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nikolov

Soll (mal wieder) Geld angelegt werden, welches einem nicht gehört? Dann würde ich aus eigenem Interesse die Finger davon lassen.

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vanity

Würdest du deinen Eltern einen Rat schuldig bleiben, wenn sie dich fragen und du in der Lage bist ihn zu geben?

 

vor 2 Stunden von dedate:

... und nun fragen sie sich (und mich) ...

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 1 Stunde von Bassinus:

... eine Börsenweisheit sagt, investiere in nichts, was du nicht selbst verstehst. Ich behaupte, dass 70% der User die hier regelmäßig ETF empfehlen und selbst besitzen, nicht ohne nachzuschauen erklären können was ein ETF genau ist und wie diese funktionieren. Soviel zum Thema "komplizierte Anlageprodukte" ;)

 

Und ich behaupte mal, dass 90% der User hier, die regelmäßig selbst Auto fahren, Fernsehen oder ein Mobiltelefon benutzen, auch trotz nachschauens nicht einmal ansatzweise die Funktion dieser Geräte erklären können.

Und ist das so schlimm? ;)

 

@dedate so in etwa würde ich's meinen Eltern empfehlen:

50% Bankeinlagen (TAGESGELD und Festgeldleiter) und 50% Vanguard FTSE All-World  WKN: A1JX52

bzw. mein persönlicher Favorit (weil bessere Diversifikation über verschieden Asset-Klassen)

30%  Bankeinlagen (TAGESGELD und Festgeldleiter) und 70% ARERO-Der Weltfonds WKN: DWS0R4

 

Wenn's schief geht ist's eh nur dein Erbe, was in den Sand gesetzt wird.

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chaosmaker85
· bearbeitet von chaosmaker85
vor 3 Stunden von dedate:

Ok, das mit der "Grünen Anlage" ist wahrscheinlich wirklich nur ein Modethema, das ich mal wo aufgeschnappt habe, das werde ich dann mal ihnen nicht weiterempfehlen.

Es gab dubiose Anbieter, das stimmt. Dennoch kein Grund moralische Aspekte bei der Geldanlage außen vor zu lassen. 

 

Zitat

 

@chaosmaker85: was kann ich denn unter Stillhaltergeschäften verstehen? Geschlossene Fonds? Direktinvestitionen? Mir ist der Begriff nciht geläufig, tut mir leid.

 

Als Stillhalter verkauft man dem Markt Versicherungen gegen fallende/steigende Kurse, dafür nimmt man Prämien ein. Langfristig übersteigen (wie bei Versicherungsgesellschaften eben auch) die Prämien das übernommene Risiko - solange man mit System agiert und für die entsprechenden Ereignisse den entsprechenden Werkzeugkasten kennt. Die Handelsansätze entstammen dem institutionellen Umfeld - trotzdem spricht absolut nichts dagegen sie im privaten Rahmen zu adaptieren

 

Deine Eltern sind in einer Lebensphase in welchen konstante Erträge und Cashflows wichtig sind, von daher würde ich diese Anlageform entsprechend berücksichtigen. Sprich mit jemandem, der hier entsprechend Erfahrung und Expertise und die entsprechende Performance aufweisen kann. Mit dem hier populären Kommer'schen ETF-Ansatz hat man in der Vergangenheit ebenfalls auskömmliche Renditen eingefahren, dennoch legen die Renditeerwartungen am Aktien- wie am Rentenmarkt nahe dass eine längere Durststrecke bevorstehen könnte. Diese würde dann im Konflikt mit einem entspannten Lebensabend deiner Eltern stehen (just my 2 cents). 

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Holzhirsch
vor 41 Minuten von nikolov:

Soll (mal wieder) Geld angelegt werden, welches einem nicht gehört? Dann würde ich aus eigenem Interesse die Finger davon lassen.

Wieso keine Hilfeleistung geben?

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nikolov
vor 37 Minuten von vanity:

Würdest du deinen Eltern einen Rat schuldig bleiben, wenn sie dich fragen und du in der Lage bist ihn zu geben?

Nein, gegen einen Ratschlag habe und hatte ich nichts. Ich habe auch nichts gegenteiliges behauptet, sondern lediglich präventiv darauf hingewisen, besser die Finger von Geld zu lassen, welches einem nicht gehört. Wenn das identisch mit Ratgeben ist dann habe ich mich leider falsch ausgedrückt.

 

vor 6 Minuten von Holzhirsch:

Wieso keine Hilfeleistung geben?

Nein, gegen Hilfeleistung habe und hatte ich nichts. Ich habe auch nichts gegenteiliges behauptet, sondern lediglich präventiv darauf hingewisen, besser die Finger von Geld zu lassen, welches einem nicht gehört. Wenn das identisch mit Hilfeleistung ist dann habe ich mich leider falsch ausgedrückt.

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vanity
vor 2 Minuten von chaosmaker85:

Deine Eltern sind in einer Lebensphase in welchen konstante Erträge und Cashflows wichtig sind, ...

So wie ich das lese, sind hier konstante Erträge aus Kapitalvermögen eher unwichtig, da diese über die Renten schon sichergestellt sind.

 

Pillendrehers Vorschlag (Nr. 1) hört sich doch schon ganz manierlich an. Ich würde darauf achten, dass ein ggfs. erhöhter Liquiditätsbedarf aufgrund von Pflegebedarf für die nächsten Jahre sichergestellt ist (z. B. über eine FG-Leiter) und mit dem Rest, der hierfür in absehbarer Zeit nicht benötigt wird, nach Belieben, aber verantwortungsbewusst verfahren (z. B. Aktien(ETF)-Portfolio).

 

Stillhaltergeschäfte würde ich unabhängig von dern Sinnhaftigkeit aufgrund der Komplexität ausschließen.

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chaosmaker85
vor 8 Minuten von vanity:

Pillendrehers Vorschlag (Nr. 1) hört sich doch schon ganz manierlich an. Ich würde darauf achten, dass ein ggfs. erhöhter Liquiditätsbedarf aufgrund von Pflegebedarf für die nächsten Jahre sichergestellt ist (z. B. über eine FG-Leiter) und mit dem Rest, der hierfür in absehbarer Zeit nicht benötigt wird, nach Belieben, aber verantwortungsbewusst verfahren (z. B. Aktien(ETF)-Portfolio).

Nachdem das ETF-Mantra hier heilig ist und auch offensichtliche Defizite passiver Investments nicht zur Diskussion stehen werde ich nicht in diese Falle tappen. Vanguard sollte, sofern nicht längst geschehen, die Strippenzieher honrieren (das geben die TERs immer noch locker her :P

 

vor 8 Minuten von vanity:

Stillhaltergeschäfte würde ich unabhängig von dern Sinnhaftigkeit aufgrund der Komplexität ausschließen.

Das lässt sich delegieren und es spricht auch nichts dagegen einen Testballon zu starten. Erfahrungsgemäß gibt man sich dann zügig nicht mehr mit der Marktrendite zufrieden und allokiert entsprechend. 

 

Der Fragesteller hat nach Alternativen gefragt, ich habe darauf verwiesen und er wird es im Sinne seines Verantwortungsbewusstseins entsprechend einordnen können. 

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Fondsanleger1966

Hallo!

 

Geklärt werden sollte, ob die verschiedenen Vollmachten schon ausgestellt wurden und an wen, damit auch im Falle einer eventuellen Demenz überhaupt noch Entscheidungen für die betroffene Person gefällt werden können, auch bei der Vermögensanlage.

 

Beim Geld scheiden sich die Geister. Deshalb wäre es vermutlich sinnvoll, sich mit den anderen potenziellen Erben abzustimmen, sofern das von den Beziehungen zueinander möglich ist.

 

Desweiteren stellt sich die Frage, wo das Geld liegt bzw. wo es nach dem Verkauf hin soll. Haben die Eheleute schon Onlinekonten/Direktbank-Erfahrung und kommen sie damit klar? Mir hat z.B. gerade eine Online-Fondsplattform die Verfügungsberechtigung für mein Depot gesperrt, weil ich nicht schnell genug die Ausweiskopien gemailt habe, die angeblich für Geldwäschevorschriften erforderlich sind. Das Depot besteht schon seit mehr als 10 Jahre und es gab keine aktuellen Änderungen. Sehr seltsam, aber die Bank sitzt da am längeren Hebel. Hat man mit 85, mit 90 Jahren noch Lust, sich mit solchen (Direkt-)Bank-Bürokraten herumzuscheren und einen Scanner, um den Perso einlesen zu lassen?

 

Meistens akzeptieren Anleger in diesem Alter nur eine Bank mit Filiale vor Ort, besonders bei einer solchen Summe. Die Auswahl hängt dann vom Wohnort ab, der hier nicht genannt wurde. Oft ist dann automatisch die Sparkasse im Spiel.

 

Der Berater vor Ort ist schon seit langem nicht mehr frei, sondern muss eine Vielzahl von rechtlichen Anforderungen erfüllen. 60% Aktienquote für ein 80jähriges Ehepaar? Ich bin mal gespannt, wie das mit der zu erhebenden Risikobereitschaft zusammenpassen wird und ob der Berater bereit ist, dafür eine Geeignetheitserklärung abzugeben.

 

Falls es eine Sparkasse vor Ort ist und der Themeneröffner in der Nähe wohnt und zum Beratungstermin mitkommen kann: Ziel könnte es sein, einen Teil des Geldes in Aktienfonds/-ETFs zu investieren und einen Teil auf dem Giro-/Tagesgeldkonto zu lassen bzw. in Sparanlagen (gestaffelt) anzulegen. Damit dieser 2. Teil Bail-in-geschützt unter 100.000/200.000 Euro bleibt, kämen Rentenfonds/-ETFs als Ergänzung in Frage (trotz der Negativzinsen, irgendwo muss das Geld ja hin). Als Produkte wären dabei die Deka-ETFs für breite Aktienindizes und Rentenindizes auf deutsche Anleihen die erste Wahl ( https://www.deka-etf.de ). Falls der Berater dabei nicht mitspielt, wäre die zweitbeste Lösung aus meiner Sicht der Arero. Ich halte seine Zusammensetzung nicht für ideal, aber er ist als Thesaurierer mit inkludiertem Rebalancing sehr pflegeleicht und relativ günstig. Wenn der Sparkassenberater auch dabei abwinkt, wäre als drittes der DWS Top-Dividende einen Versuch wert. Wobei dann der Unterschied zu einem Deka-DividendenStrategie auch nicht mehr groß ist. Vermieden werden sollten Mischfonds und besonders Dachfonds mit ihren sehr hohen Kosten. Notfalls einen Deka-Aktienfonds mit passabler Performance akzeptieren und dazu einen günstigen Deka Renten-ETFs.

 

Vielleicht sind die Eltern auch bereit, einen Teil des Geldes fern der Filialbank vor Ort anzulegen. Dann käme neben einer Direktbank (z.B. für einen thesaurierenden Aktien-ETF oder den Arero) z.B. auch ein Robo-Advisor in Frage. Wobei da wieder das Problem der Kommunikation besteht. Meine Mutter war bereits mit weniger als 70 Jahren von der regelmäßigen Direktbank-Post genervt. 

 

 

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mike4001

(Hab jetzt nur den Post des Treaderstellers gelesen)

 

Meine Meinung: Überlege dir was der Worst-Cast für deine Eltern an Kapitalbedarf wäre, lege das sicher und zugriffsbereit an.

 

Den Rest (den man als sicheres Erbe betrachten kann), lege in Aktien an.

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