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thrilled

High Yield Goverment / Corporate Bonds

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thrilled

Hallo Leute,

 

ich investiere schon längere Zeit am Aktienmarkt, durch die Niedrigzinsen aber nicht mehr am Anleihemarkt.

In letzter Zeit schießen allerdings immer mehr Anleihen-ETFs mit hohen Renditen aus dem Boden.

Das sind natürlich vor allem Anleihen aus Schwellenländern bzw. Anleihen von Unternehmen welche sich häufig nicht im Investment-Grade-Bereich befinden.

Allerdings wird ein Kupon von teils deutlich über 5% bei Fixverzinsung gezahlt.

 

Meine Frage an Leute die damit ev. schon Erfahrung haben wäre jetzt die Chancen / Risiken vs. klassische Aktienanlagen zB in einem S&P500 ETF.

Ein garantierter Zinssatz von über 5% selbst nach Abzug der TER klingt für mich sehr attraktiv, da ist mir dann die Wertentwicklung fast schon egal.

Durch die große Streuung in solchen ETFs sollte auch das Ausfallrisiko überschaubar sein.

 

Danke für eure Antworten.

 

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Cai Shen
vor 4 Minuten von thrilled:

Durch die große Streuung in solchen ETFs sollte auch das Ausfallrisiko überschaubar sein.

Je schlechter das Rating einer Anleihe, desto eher verhält diese sich wie eine Aktie. 

Anders ausgedrückt ist die Korrelation zwischen Aktienmärkten und (Corporate) HY Bonds relativ hoch, soweit ich mich erinnere ~0,8.

 

In Aktien ETF ist die Streuung ebenfalls hoch, das ist kein Argument für eine hohe erwartete Rendite. 

 

Dreht das Wirtschaftsbarometer tatsächlich in Richtung Rezession, gehen zuerst die High-Yielder hopps und auf gute Recovery Rates würde ich nicht spekulieren wollen, die assets liegen meist als Pfand für besicherte Kredite bei den Banken. 

Unabhängig von zwischenzeitlich erhöhter Vola (die man tatsächlich aussitzen könnte) gehen die erwartbaren Ausfälle tatsächlich voll zu Lasten der Rendite und bei 5% endfälliger Rendite (?) ist da nicht viel Puffer nach unten in die Verlustzone, aus der sich der Fonds auch nicht erholen wird, wenn die Kohle in Konkursen verbrannt ist. 

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Rubberduck

@thrilled

Das Wechselkursrisiko hast Du nicht genannt. Die meisten Emerging Markets Bonds laufen auf USD. Mit den Anleihen hast Du das volle Wechselkursrisiko (wie bei Cash).  Das ist ein Unterschied zu Aktien.

Hedging lohnt aktuell nicht wirklich. Kosten ist übern dicken Daumen die Differenz des Geldmarktzinses. Dann isses nix mit den schicken 5% ...

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thrilled
· bearbeitet von thrilled
Am 6.10.2019 um 16:58 von Cai Shen:

Je schlechter das Rating einer Anleihe, desto eher verhält diese sich wie eine Aktie. 

Anders ausgedrückt ist die Korrelation zwischen Aktienmärkten und (Corporate) HY Bonds relativ hoch, soweit ich mich erinnere ~0,8.

 

In Aktien ETF ist die Streuung ebenfalls hoch, das ist kein Argument für eine hohe erwartete Rendite. 

 

Dreht das Wirtschaftsbarometer tatsächlich in Richtung Rezession, gehen zuerst die High-Yielder hopps und auf gute Recovery Rates würde ich nicht spekulieren wollen, die assets liegen meist als Pfand für besicherte Kredite bei den Banken. 

Unabhängig von zwischenzeitlich erhöhter Vola (die man tatsächlich aussitzen könnte) gehen die erwartbaren Ausfälle tatsächlich voll zu Lasten der Rendite und bei 5% endfälliger Rendite (?) ist da nicht viel Puffer nach unten in die Verlustzone, aus der sich der Fonds auch nicht erholen wird, wenn die Kohle in Konkursen verbrannt ist. 

Danke für deine Antwort, aber du beziehst dich jetzt vor allem auf Unternehmensanleihen wenn ich dich richtig verstehe? Bei Schwellenländer Staatsanleihen würde ich das Ausfallsriskio als doch relativ überschaubar ansehen.

 

Am 6.10.2019 um 17:00 von Rubberduck:

@thrilled

Das Wechselkursrisiko hast Du nicht genannt. Die meisten Emerging Markets Bonds laufen auf USD. Mit den Anleihen hast Du das volle Wechselkursrisiko (wie bei Cash).  Das ist ein Unterschied zu Aktien.

Hedging lohnt aktuell nicht wirklich. Kosten ist übern dicken Daumen die Differenz des Geldmarktzinses. Dann isses nix mit den schicken 5% ...

Hm, verstehe ich nicht. Ein S&P500 ETF läuft doch auch in USD, warum habe ich da nicht das volle Wechselkursrisiko?

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Cai Shen
· bearbeitet von Cai Shen
vor 36 Minuten von thrilled:

Hm, verstehe ich nicht. Ein S&P500 ETF läuft doch auch in USD, warum habe ich da nicht das volle Wechselkursrisiko?

1) Im S&P sind international agierende Unternehmen, die in verschiedenen Wirtschafts- und Währungsräumen operieren. 

Auch wenn die Aktie am Heimatmarkt in USD gehandelt wird, ist die Abhängigkeit von der Funktionswährung, in der die Bilanz erstellt wird, durch die Diversifikation innerhalb der bewirtschafteten Märkte deutlich geringer. 

 

2) Eine Anleihe wird bei Fälligkeit regulär zu 100% nominal in der Ausgabewährung zurückgezahlt, egal wie die Entwicklung des Unternehmens und der Inflation des Wirtschaftsraums der Währung dazwischen verläuft. 

Eine Aktie repräsentiert die Wirtschaftskraft eines Unternehmens, sollte die Funktionswährung abwerten, wird der Aktienkurs entsprechend steigen. 

Eine Anleihe hat diese Möglichkeit nicht. 

Deshalb gelten Aktien als guter Inflationsschutz, Anleihen nicht. 

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Cai Shen
vor 37 Minuten von thrilled:

Bei Schwellenländer Staatsanleihen würde ich das Ausfallsriskio als doch relativ überschaubar ansehen.

Argentinien, Venezuela, Russland und noch einige mehr haben bereits Staatspleiten hingelegt. 

Dazu ist man von politischen Veränderungen (Zahlungswillen) abhängig und steht auch noch dem Gesetzgeber des Staates als Schuldner gegenüber, potentielle Willkür ist keine gute Ausgangsposition für Anleger. 

Griechenland hat seine austehenden Anleihen auch selektiv defaulten lassen. 

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finisher
Am 6.10.2019 um 16:42 von thrilled:

Meine Frage an Leute die damit ev. schon Erfahrung haben wäre jetzt die Chancen / Risiken vs. klassische Aktienanlagen zB in einem S&P500 ETF.

Ich kann als Lektüre den "Appendix" ab Seite 349 des Buches "Pioneering Portfolio Management" von David F. Swensen empfehlen. Dort wird sich kritisch zu Corporate Bonds zur Portfolio-Diversifikation geäußert.

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Relich
5 hours ago, finisher said:

Ich kann als Lektüre den "Appendix" ab Seite 349 des Buches "Pioneering Portfolio Management" von David F. Swensen empfehlen. Dort wird sich kritisch zu Corporate Bonds zur Portfolio-Diversifikation geäußert.

Er äußert sich kritisch zu investment grade corporate bonds und im gleichen Satz auch kritisch zu high-yield Anleihen. Leider kann ich die Begründung auf den folgenden Seiten nicht lesen. Kannst du etwas dazu sagen, was dagegen spricht?

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finisher
vor 13 Minuten von Relich:

Er äußert sich kritisch zu investment grade corporate bonds und im gleichen Satz auch kritisch zu high-yield Anleihen. Leider kann ich die Begründung auf den folgenden Seiten nicht lesen. Kannst du etwas dazu sagen, was dagegen spricht?

Bei Amazon kann man mehr Seiten lesen (wenn man angemeldet ist): https://www.amazon.de/Pioneering-Portfolio-Management-Unconventional-Institutional/dp/1416544690

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