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Sunflower_58

Bereits im Ruhestand - Kaufen&Kredit oder Mieten&Anlegen?

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Sunflower_58

Kurz zu unserer Situation:
Mein Mann und ich sind Anfang und Mitte 60
Beide bereits in Pension (wir sind aus Österreich)
Zwei erwachsene Kinder, die nicht mehr zu Hause wohnenWir wohnen in einem alten, aber renovierten Bauernhaus zirka 20 Minuten von Wien entfernt, die Gegend ist recht beliebt. So sehr wir an der Immobilie hängen, ist diese für die Zukunft der absolute Supergau: flächenmäßig zu groß, Garten immens, Einiges müsste recht bald renoviert werden, wofür kein Geld da ist. Wir haben es bereits einige Male schätzen lassen und hätten auch bereits einen Käufer, der uns das haus um 330k abkaufen würde, was ein guter Preis ist (er ist ein Liebhaber dieser alten Häuser).

Was haben wir?

Wenn wir das tun, würden wir außerdem gerne unseren Kinder je 25k schenken, da beide ausgezogen (in Genossenschaftswohnungen) und sich den Anteil selbst gezahlt haben. Das würde wir dann gerne rückwirkend übernehmen. Dann würden wir zirka 20k-30k auf ein Tages- oder evt. Festgeldkonto mit geringer Laufzeit packen, um immer einen Notgroschen bzw. etwas mehr zu haben (Heirat der Kinder, neue Zähne, etc). Bleiben uns also noch 250k.

Gemeinsam haben wir eine Pension von etwas über 3000€ netto. Im Todesfall von einem von uns, bleiben dem anderen immer 2000€ netto. Meine Pension ist so gering, dass ich 1000€ Witwenpension meines Mannes bekomme, mein man bekommt nichts dazu im Falle meines Ablebens, er hat aber alleine 2000€ netto. Wir haben anderweitig nicht vorgesorgt, da wir damals mit Null gestartet sind und uns die Immobile über einen hohen Kredit finanziert haben. Ich bereue es nicht, wir haben den Garten so intensiv genutzt und was war die schönste Zeit unseres Lebens, dort mit den Kindern zu wohnen. Jetzt müssen wir uns aber einfach eingestehen, dass es momentan sinnlos ist und unnötig unflexibel macht.

Was ist die finanziell beste Option?
In unserem Alter in Aktien oder ETFs anzulegen, macht kaum Sinn, dafür sind wir schlichtweg zu alt.
Ideal wäre ein Wohnort, den wir uns so leisten können, dass wir zu zweit mit 2000€ netto gut auskommen. Also Miete/Kredit/Immobilie + Leasingauto (haben eines gemeinsam) + alltägliche Ausgaben + Freizeit. Und 1000€ im Monat zusätzlich wegsparen, also zusätzliche Vorsorge, falls eben einer vor dem anderen stirbt.

Welche Optionen haben wir? 
Am liebsten wäre uns ein kleines Häuschen in unserem Dorf. Das Problem: Es gibt hier kaum Immobilien. Es gibt aber immer wieder Angebote für Reihenhäuser. Im Sommer entstehen nur einige hundert Meter von unserem Haus Reihenhäuser, die kosten All-In, schlüsselfertig, plus zwei Stellplätzen, mit allen Nebenkosten wie Anschlusskosten, Notar, Provision, etc. 299.000€. Wenn man dann dann noch ein bisschen einrichten möchte wären wir wahrscheinlich bei 320k (wir nehmen sehr viele neue Möbel mit). Hieße also, ein Kredit von zirka 70k-80k. Über eine Laufzeit von 6 Jahren mit 1000k pro Jahr wäre das zwar drin, aber ist das sinnvoll? Die Immobilie ist klein (kein Keller, 80m2 Garten, knapp 100m2 Wohnfläche), modern (billig in den laufenden Kosten und whs keine Reparaturen) und die Region ist definitiv eine beliebte, da durch die Wiennähe immer mehr Leute hierher ziehen. So könnten wir uns dieses Häuschen wahrscheinlich leisten und hoffen, falls jemand stirbt, bevor der Kredit getilgt ist, kann jeder von uns alleine mit 2000k im Monat gut leben und unsere Kinder erben. Und es wäre emotional sehr schön, da wir uns hier einfach wohlfühlen. Wir wissen eben einfach, dass das unsere letzte Immobilie wird. Wir werden daran alt werden (oder noch älter), ein kompletter Standortwechsel ist schwer und im der Umkreis von 5-30km ist leer, da war seit über einem Jahr nichts dabei.
Falls es doch etwas zu Mieten gäbe und wir sollten mieten - was sollten wir dann mit dem Geld machen?  Festgeldkonto? Es gibt doch immer wieder Angebote für Genossenschaftsreihenhäuser. Hier zahlt man zirka 50-80k Genossenschaftsanteil, die Miete ist dann eher gering (800€) und nach 10 Jahren gibt es eine Kaufoption.

Es ist eine immens schwere Entscheidung und ich dachte mir jetzt einfach, ich frage einmal hier nach Meinungen! Ich freue mich über jeglichen Tip!

Liebe Grüße

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MontBlanc

Hallo. Ich würde keine Immobilie mehr kaufen. Ich würde zur Miete wohnen und mir das mieten was mir gefällt und auch dort mieten wo es mir gefällt. 250 T€ hört sich erstmal viel an ist es aber nicht wirklich. Wenn ein Haushalt nur 1250 € monatlich wegnimmt von den 250 T€ wie lange ist das dann - knapp 15 Jahre. Da wärt ihr gerade Mitte 70. Die Lebenserwartung ist höher. Man weiss auch nie wie lange man zusammen noch hat. Krebs oder ähnliches ist leider schnell da heutzutage. Warum also nicht zusammen Zeit mit dem Geld verbringen (4 Wochen auf Kanaren im Winter wenn es kalt ist oder wenn man Schnee mag 4 Wochen Kitzbühel im tollen Wellnesshotel) Da ist Geld schnell weg. Das würde ich machen. Mal sehen was andere hier anbieten

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Sunflower_58

Danke für deine Antwort! Ja, dass das nicht allzu viel ist, wissen wir selbst… Einen wichtigen Punkt den ich vergessen habe zu erwähnen: wir haben beide wieder teure Hobbys, noch fahren wir gerne/viel in den Urlaub. War einfach nie so.

Wir haben Familie in Tirol, wo wir oft zu Besuch sind, ist dann natürlich auch dementsprechend günstig. Von daher, muss das für den Ruhestand nicht eingeplant werden. 

 Mein Mann ist gerne draußen unterwegs, ich treffe mich oft mit Freundinnen, backe oder passe natürlich auch häufig auf die Enkelkinder auf. Also viel Geld für Freizeit ausgeben werden wir den Ruhestand eher nicht.

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penga
48 minutes ago, MontBlanc said:

250 T€ hört sich erstmal viel an ist es aber nicht wirklich. Wenn ein Haushalt nur 1250 € monatlich wegnimmt von den 250 T€ wie lange ist das dann - knapp 15 Jahre.

Aufgrund der Pension weiß ich nicht, warum jeden Monat 1250,- abgehen sollten?

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MontBlanc
vor 1 Stunde von penga:

Aufgrund der Pension weiß ich nicht, warum jeden Monat 1250,- abgehen sollten?

na für die Lebensfreudekosten wie ich beschrieben habe Urlaub, über Winter auswandern etc.

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penga
· bearbeitet von penga
17 minutes ago, MontBlanc said:

na für die Lebensfreudekosten wie ich beschrieben habe Urlaub, über Winter auswandern etc.

Okay, wenn es die gibt.

Ich find 250.000 nicht wenig, mehr könnte es immer sein, klar. Sinnvoller scheint mir eine Strategie, die das Bestehende möglichst sinnvoll erhält. Also eine Assetallokation für Ü60.

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ETFKäufer
· bearbeitet von ETFKäufer
vor 4 Stunden von Sunflower_58:

In unserem Alter in Aktien oder ETFs anzulegen, macht kaum Sinn, dafür sind wir schlichtweg zu alt.

Das sehe ich anders. Ist man jemals zu alt dafür? Wenn ihr eine passende Immobilie zum Kaufen findet, könnte man über einen Kauf nachdenken. Wenn nicht, ihr also mieten müsstet und ihr das Geld nicht konkret für teure Hobbys braucht, spricht erst einmal nichts dagegen, das Geld am Aktienmarkt anzulegen. Eure Kinder hätten dann ja auch etwas zum Erben, falls ihr nichts oder nur einen Teil im Laufe der Zeit entnehmt.

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penga
· bearbeitet von penga
28 minutes ago, ETFKäufer said:

Ist man jemals zu alt dafür?

Zumindest die Risiko-Verteilung würde ich aufs Alter anpassen. Als Lese-Empfehlung an die Themenerstellerin Pantoffel-Portfolio von Finanztest.

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ETFKäufer
vor 17 Minuten von penga:

Zumindest die Risiko-Verteilung würde ich aufs Alter anpassen.

Als Single ohne Nachwuchs bzw. Bindungen mag das sinnvoll sein. Wenn man sich als Teil einer (größeren) Familie, die auch nach dem eigenen Tod noch fortbesteht, sieht, eher nicht.

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penga
Just now, ETFKäufer said:

Als Single ohne Nachwuchs bzw. Bindungen mag das sinnvoll sein. Wenn man sich als Teil einer (größeren) Familie, die auch nach dem eigenen Tod noch fortbesteht, sieht, eher nicht.

Ich möchte meinen Kindern nicht aufbürden, mich durchzufüttern, weil ich in einer Rezession 50% meines Vermögens, angelegt in ETF, eingebüßt habe. Ich würde eine Assetallokation mit Schwerpunkt Sicherheit wählen. Das bedeutet nicht, keinerlei ETF zu besitzen, aber eben auch nicht so viel wie mit jungen Jahren, wo ich schlechte Zeiten aussitzen kann.

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Norica
vor 5 Stunden von Sunflower_58:

Es ist eine immens schwere Entscheidung und ich dachte mir jetzt einfach, ich frage einmal hier nach Meinungen! Ich freue mich über jeglichen Tip!
 

 

Ja, die Entscheidung ist schwer und ich stimme denen hier zu, die sich für mieten und gegen eine neue Immobilie aussprechen. Wie Du selbst schon feststellst kann die (zukünftige) Arbeit rund um euer Haus sehr belastend sein. Mit Miete ist man flexibler, wenn sich die Umstände ändern.

Ein bisschen gegenhalten muss ich was das Alter und Geldanlage betrifft. Dafür ist man nie zu alt, jedoch kenne ich Gründe, die zu so einer Meinung führen können. Ohne Interesse für diese Sache wird es schwierig, denn die genannte Summe ist dann doch eine ganze Menge.

Was mich ein bisschen stört ist der Käufer mit 330k im Vergleich zu den 299k eines Reihenhauses in eurer Nähe. An eurem renovierten Bauernhaus ist ein großer Garten, welche Gesamtfläche hat denn das Grundstück? Mal alle persönlichen Erinnerungen/Emotionen beiseite gestellt, was würde ein Bauträger auf diesem Grundstück bauen und zu welchem Preis verkaufen können? Darin liegt möglicherweise der bessere Wert dafür.

 

Egal wie ihr es macht, ihr scheint über die Pension relativ gut abgesichert zu sein und könntet durchaus mit dem Geld einiges erleben. Wenn was übrigbleibt ist das ja dann auch nicht schlimm oder? ;)

 

 

LG

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Beamter48
· bearbeitet von Beamter48

@penga

Wieso sollten Kinder einen mit einer Pension von 2-3000€ durchfüttern?

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penga
· bearbeitet von penga
21 minutes ago, Beamter48 said:

@penga

Wieso sollten Kinder einen mit einer Pension von 2-3000€ durchfüttern?

Was kostet ein Platz im Pflegeheim/Altersheim im Schnitt? Was kostet es, nach bspw. Krankheit oder Unfall, die Wohnung umzubauen. Das Leben kann sich auch im Alter auf den Kopf stellen. Da wäre ich ungern mit 80% in RK3. Einfach auch, weil es keinen zwingenden Grund gibt, für hohe Rendite = hohes Risiko. Außer an die Erben zu denken, was ja ehrenwert ist - aber auch zweischneidig sein kann.

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ETFKäufer
· bearbeitet von ETFKäufer
vor 36 Minuten von penga:

Ich möchte meinen Kindern nicht aufbürden, mich durchzufüttern, weil ich in einer Rezession 50% meines Vermögens, angelegt in ETF, eingebüßt habe. Ich würde eine Assetallokation mit Schwerpunkt Sicherheit wählen. Das bedeutet nicht, keinerlei ETF zu besitzen, aber eben auch nicht so viel wie mit jungen Jahren, wo ich schlechte Zeiten aussitzen kann.

Die Annahme ist doch, dass der TE + Ehepartner das Geld nicht notwendigerweise benötigen. Also geht es nicht um Durchfüttern, sondern darum, dass die Kinder ein schönes Erbe erwarten können (sofern TE/Ehepartner nicht doch einmal das Geld ausgeben möchten, was natürlich völlig legitim ist). Und das ist halt im Erwartungswert höher, als wenn das Geld woanders geparkt wird.

vor 11 Minuten von penga:

Was kostet ein Platz im Pflegeheim/Altersheim im Schnitt?

Dafür sind nicht in der Regel die Kinder zuständig, sondern erst ab einem jährlichen Bruttoeinkommen von 100000 Euro. Wäre ich das Kind in dieser Situation, würde ich meinen Eltern raten, soviel wie möglich in Aktien zu investieren.

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Sunflower_58

Also erstmal danke für die zahlreichen Antworten. 

Bzgl Kaufpreis des Hauses, der Preis ist gut, weil das Haus an sich  nicht mehr sonderlich viel wert ist…  wir haben uns da wirklich ausreichend erkundigst. Jetzt noch mit Aktien oder auch risikoärmeren Portfolios anzufangen, halten wir beide für keine gute Idee, da wir uns auch nicht ausreichend auskennen.  Durchfüttern lassen werden wir uns auf gar keinen Fall von unseren Kindern, unsere Pension einreichen und für Begräbnis etc. gibt es ein eigenes Konto. 

 Die Idee mit dem recht  günstigen Reihenhaus finden wir deshalb gut, weil es erstens ein Ort wäre, an dem wir beide alt werden wollen würden, es durch die Größe optimal zu erhalten ist und unsere Kinder dann auch wirklich etwas erben können, dass sie entweder verkaufen oder  behalten können.

 Also sehe ich das richtig…  ihr haltet auch  kaufen oder Aktien für die besten Optionen?

 Wir wären auf jeden Fall verkaufen, wir macht nur der Kredit ein bisschen Sorgen. 

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WOVA1
vor 6 Stunden von Sunflower_58:

Falls es doch etwas zu Mieten gäbe und wir sollten mieten - was sollten wir dann mit dem Geld machen?  Festgeldkonto? Es gibt doch immer wieder Angebote für Genossenschaftsreihenhäuser. Hier zahlt man zirka 50-80k Genossenschaftsanteil, die Miete ist dann eher gering (800€) und nach 10 Jahren gibt es eine Kaufoption.

 

Klingt für mich nach dem besten Plan. Dann würden so um die 250.000 EUR übrig bleiben. 

 

Den Plan, den Kindern nachträglich ihren Genossenschaftsanteil zu bezahlen, würde ich aufgeben - der ist ja offenbar bezahlt, und die Kinder erben im Zweifel euren Genossenschaftsanteil. 

 

25.000 - 30.000 in Tagesgeld bzw. Festgeld unter einem Jahr ok. 

 

Weitere 120.000 bis 150.000 würde ich in eine Festgeldleiter stecken - Reichweite so 8 bis 10 Jahre. Würden dann jährlich so 12.000 bis 15.000 EUR wieder frei . Wenn es gebraucht wird, wird es halt ausgegeben - wenn nicht, halt wieder angelegt.

 

Und der Rest ? Wären dann so 70 - 100 K EUR - den würde ich auch mit Mitte 60 in einen breitgestreuten Aktienfonds stecken . Schliesslich muss man auch damit rechnen, noch 20 Jahre + zu leben. 

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penga
· bearbeitet von penga
7 minutes ago, Sunflower_58 said:

Jetzt noch mit Aktien oder auch risikoärmeren Portfolios anzufangen, halten wir beide für keine gute Idee, da wir uns auch nicht ausreichend auskennen.

Daher der Tipp, sich einzulesen. Lebenslanges Lernen ist doch heutzutage das Motto.

https://www.test.de/ETF-Einmalanlage-Sparplan-und-Auszahlplan-mit-Pantoffel-Portfolio-5179990-0/

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Sunflower_58

Vielen lieben Dank. Ja, ein Genossenschaftsreihenhaus ist wohl die angenehmste Variante. Denn da ist die Miete auch nur so hoch, dass auch einem von uns im Falle des Ableben eines anderen noch 1000€ im Monat nach der Miete zum Leben bleiben. 
Entschuldigt auch die vielen Fehler im vorherigen Post - ich war unterwegs und habe es nicht mehr durchgelesen.

Dann blieben wohl noch knapp 200.000k übrig - einen Teil in Aktien, einen Teil in Festgeld und einen Teil in Tagesgeld und zusätzlich einfach alles sparen, was geht oder sich eben auch mal was gönnen. Mit dem Kredit wären wir wahrscheinlich auch sehr am Limit.

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herbert_21
· bearbeitet von herbert_21

Hallo Sunflower,

 

Ich finde die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Fangen wir mit dem an, was ihr nicht tun solltet:

-alles ausgeben

-alles investieren

-nichts ausgeben

-nichts investieren

 

Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Wäre die Immobilie leistbar und ihr würdet euch dort wohl fühlen? Warum nicht? 

 

Da der risikolose Zins heute annähernd 0 ist, bleibt euch bei der Miete folgende Möglichkeit:

3 Taggeldkonten mit je 100k. Und weitere 10% in risikobehaftete Anlage. Z.B. (nur als Beispiel) in den Vanguard All-World ETF IE00B3RBWM25. Ausschüttungsrendite 2%

 

Ihr könnt auch, was vermutlich besser wäre, einen größeren Prozentsatz nehmen, und diesen in etwas investieren, das mehr ausschüttet.

Beispiel Shell oder Gazprom Aktien, REITs oder REIT ETFs, oder einen Dividenden ETF:

https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00B8GKDB10&tab=dividends

 

Wie groß der Anteil der Rücklagen wirklich sein muss, könnt nur Ihr selbst beurteilen.

 

Ganz ehrlich, ich kann eure Situation gut nachvollziehen. Ihr habt euer ganzes Leben etwas abbezahlt und stündet zum ersten Mal vor der Entscheidung "was machen wir jetzt mit dem Geld"? Wie soll ich es am besten sagen - das gehört zu den angenehmen  Problemen, genießt es.

 

Die Immobilie würde ich nur kaufen wenn Sie euch glücklich macht und dient, aber nicht als Wertanlage.

Was den Verkaufs des Bauernhauses betrifft: Ich würde keinen Moment überlegen (das hast du offensichtlich schon) und verkaufen.

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Sunflower_58

Vielen lieben Dank für diese konstruktive und wirklich wertvolle Antwort. Vor allem der erste Punkt, das schließt schon mal Einiges aus. 

Ja, das Haus müssen wir verkaufen. Viel zu groß, renovierungsbedürftig, schlecht aufgeteilt...auch, wenn die Zeit toll war.

Das Reihenhaus wäre halt schon ideal, ich weiß halt nur nicht, wie klug es ist, einen "so hohen" Kredit von 70k+ mit Ü60 aufzunehmen. Denkst du, mit zusätzlich 20-30k auf einem Festgeld wäre das ein Supergau?

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herbert_21
· bearbeitet von herbert_21

70k von 299k sind 23,41% vom Kaufwert. Für die Bank 0% Risiko, für euch nicht viel Risiko.

 

Ich würde den extrem niedrigen Zinssatz nutzen, unbedingt einen Kreditvermittler beauftragen, und auf einen Fixzins verzichten, da der Zinsunterschied vermutlich über 1% p.a. ist.

 

Dafür schnellstmöglich tilgen, zB. auf 10 Jahre. Auf keinen Fall direkt zur Hausbank gehen.

Hier noch ein paar Links:

https://www.energiesparhaus.at/forum-aktuelle-aufschlaege-hypothekar-kredite-2019/52354

https://www.energiesparhaus.at/forum-ing-wohnkredit-2019/54203

 

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Sunflower_58
vor 1 Minute von herbert_21:

70k von 299k sind 23,41% vom Kaufwert. Für die Bank 0% Risiko, für euch nicht viel Risiko.

 

Ich würde den extrem niedrigen Zinssatz nutzen, unbedingt einen Kreditvermittler beauftragen, und auf einen Fixzins verzichten, da der Zinsunterschied vermutlich über 1% p.a. ist.

 

Dafür schnellstmöglich tilgen, zB. auf 10 Jahre. Auf keinen Fall direkt zur Hausbank gehen.

Hier noch ein paar Links:

https://www.energiesparhaus.at/forum-aktuelle-aufschlaege-hypothekar-kredite-2019/52354

https://www.energiesparhaus.at/forum-ing-wohnkredit-2019/54203

 

Danke dir - auch mit Ü60 nicht, weil sie im Notfall ja eh das Haus haben, richtig?

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herbert_21

 

https://www.finanzwesir.com/blog/etf-boerse-ab-50 

 

Die Bank wird sich mit Ansprüchen auf die Pension absichern.

 

 

 

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herbert_21

Darf ich noch zwei grundlegende Dinge anbringen?

 

Punkt 1: Wenn das Haus verkauft ist, steht erst mal ein Batzen Geld da. Nun, nur weil dem so ist, und man in den Medien von den Negativzinsen liest, den die Banken zahlen müssen, heißt das nicht, dass Ihr sofort und Hals über Kopf investieren müsst.

Es muss jetzt gar nicht unbedingt eine Miete sein, auch wenn das vermutlich eine flexiblere Lösung ist. Sondern, was ich sagen will, wenn du 300k auf deinem Konto hast, ist das nicht dein Pech, sondern das Pech deiner Bank. Die können nichts tun.

 

Darf ich noch zwei Buchempfehlungen für die Weihnachtszeit geben?

Kommer 2017 https://www.amazon.de/Immobilienfinanzierung-für-Selbstnutzer-vermeiden-eigenen/dp/3593506807 und

https://www.finanzwesir.com/angebote/finanzbuch 

 

 

 

Die Idee mit dem recht  günstigen Reihenhaus finden wir deshalb gut, weil es erstens ein Ort wäre, an dem wir beide alt werden wollen würden, es durch die Größe optimal zu erhalten ist und unsere Kinder dann auch wirklich etwas erben können, dass sie entweder verkaufen oder  behalten können.

 

Ein ETF Depot lässt sich auch vererben. Die Nebenkosten sind sicher geringer als bei einem Kauf und Verkauf. 

 

Wie ich bereits geschrieben hatte, wenn ihr das Reihenhaus für euch kauft, sei euch vergönnt, dann aber bitte weil ihr es wollt. Wenn Ihr euren Kindern je 25k schenken wollt, dann macht das!

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Sunflower_58
vor 3 Minuten von herbert_21:

Darf ich noch zwei grundlegende Dinge anbringen?

 

Punkt 1: Wenn das Haus verkauft ist, steht erst mal ein Batzen Geld da. Nun, nur weil dem so ist, und man in den Medien von den Negativzinsen liest, den die Banken zahlen müssen, heißt das nicht, dass Ihr sofort und Hals über Kopf investieren müsst.

Es muss jetzt gar nicht unbedingt eine Miete sein, auch wenn das vermutlich eine flexiblere Lösung ist. Sondern, was ich sagen will, wenn du 300k auf deinem Konto hast, ist das nicht dein Pech, sondern das Pech deiner Bank. Die können nichts tun.

 

Darf ich noch zwei Buchempfehlungen für die Weihnachtszeit geben?

Kommer 2017 https://www.amazon.de/Immobilienfinanzierung-für-Selbstnutzer-vermeiden-eigenen/dp/3593506807 und

https://www.finanzwesir.com/angebote/finanzbuch 

 

 

 

Gerne, ich freue mich über alle Tipps! Ja, das stimmt. Nur wohnen müssen wir natürlich auch wo nach dem Verkauf. Oder meinst du quasi als Zwischenschritt - erstmal mieten und dann eventuell kaufen? Stimmt, das wäre gut, aber wie schon gesagt, ist bei uns wirklich Ebbe mit halbwegs netten Immobilien. Und irgendwie finde ich, dass man mit Ü60 und Ü65 jeglichen Umzug vermeiden sollte... also, das, was jetzt kommt, sollte bis zum Ende so sein.

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