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Uli

Quellensteuer bei Dividenden aus China inkl. Hongkong

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Uli

Hallo,

etwa seit Oktober 2018 werden zumindest bei Maxblue 10% Quellensteuer nicht mehr mit der deutschen Abgeltungssteuer verrechnet wurden. Das betrifft unter anderem

CNE100000296 BYD CO. LTD.REGISTERED SHARES H YC 1

CNE1000002L3 CHINA LIFE INSURANCE CO. LTD.RG.SH. H YC 1

CNE1000004K1 TSINGTAO BREWERY CO. LTD.RG.SH. H YC 1

CNE100000PP1 XINJIANG GOLDWIND SC.&T.CO.LTD RG.SH. H YC 1

HK0941009539 CHINA MOBILE LTD.REGISTERED SHARES O.N

 

Die Bank erklärt dazu:

"

In der Vergangenheit haben wir bei Dividendenzahlungen beim Abgeltungsteuerabzug die chinesische Quellensteuer von 10% auf die bundesdeutsche Kapitalertragsteuer angerechnet. Wir sind bis dahin davon ausgegangen, dass die chinesische Quellensteuer im Quellenstaat China nicht erstattungsfähig ist und somit eine Verrechnung für Sie vorgenommen werden konnte.

 

Das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) verwies am 22.06.2018 in seiner veröffentlichten Übersicht „Anrechenbare ausländische Quellensteuer 2018“ auf die vollständige Erstattung der Quellensteuer im Quellenstaat China für Privatanleger hin. Damit ist die bisherige Quellensteueranrechnung nicht mehr möglich, zumindest nicht im Abgeltungsteuerabzugsverfahren.

 

Aus diesem Grund haben wir rückwirkend für das Jahr 2019 die Dividendenzahlungen storniert und ohne Quellensteuerverrechnung neu abgerechnet. "

 

Dazu habe ich zwei Fragen:

1. Weiß jemand, wie man sich die Quellensteuer in China oder Hongkong erstatten lassen kann?

2. Gibt es Depotbanken, die die 10% Quellensteuer verrechnen und nur 15% Quellensteuer einbehalten?

 

Etwas Offtopic: Maxblue behält bei der Währungsumrechnung von CNY oder HKD rund 1,5% Marge ein.

Wo ist das günstiger?

 

Grüße
Uli

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
Am 14.5.2020 um 18:43 von Uli:

Das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) verwies am 22.06.2018 in seiner veröffentlichten Übersicht „Anrechenbare ausländische Quellensteuer 2018“ auf die vollständige Erstattung der Quellensteuer im Quellenstaat China für Privatanleger hin.

Ach du Sch...e

Am 14.5.2020 um 18:43 von Uli:

Gibt es Depotbanken, die die 10% Quellensteuer verrechnen und nur 15% Quellensteuer einbehalten?

Aktuell macht das noch die DKB (z.B. für CNE100000221), die Comdirekt offenbar auch nicht mehr:

https://community.comdirect.de/t5/Wertpapiere-Anlage/Anrechenbarkeit-Quellensteuer-China/td-p/94754

und ich schätze, dass sich eher die für die Anleger nachteilige Praxis durchsetzen wird ...

Am 14.5.2020 um 18:43 von Uli:

Weiß jemand, wie man sich die Quellensteuer in China oder Hongkong erstatten lassen kann?

Selbst wenn das theoretisch möglich wäre, wäre mir das zu nervig.

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hattifnatt

Bei der DKB jetzt leider auch - vor einem Jahr vs. jetzt. Na dann, tschüss Ping An ...

 

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hattifnatt

Und heute wieder, typisch DKB, Storno der Abrechnung vom 8.6. "wegen geänderter/ ergänzter Ausschüttungsdaten" , und Neuabrechnung nach dem "alten" Schema mit anrechenbarer Quellensteuer, ergibt 72,12€ statt 52,14€.

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IFI

Danke für das Beispiel.

 

 

2019 und nach der Korrektur auch 2020 ist somit die China- Dividende weniger stark besteuert als eine Deutsche- Dividende?

 

26,375 % auf 86,37 Euro ergibt netto 63,59 Euro.

Hier aber 64,07 Euro.

 

Ist das etwa richtig?

 

 

Auf meine eigene Situation umgerechnet mit Verrechnungstopf:

 

Die 10% (8,64 Euro) sind direkt in den Verrechnungstopf anrechenbare Quellensteuer gebucht worden.

 

Die 86,37 Euro wurden mit einem Verrechnungstopf verrechnet.

 

86,37 Euro - 26,375 % ergeben wieder netto 63,59 Euro. Die 8,64 Euro können später 1:1 verrechnet werden. Somit ergibt sich eine Nettodividende von 63,59 Euro.

 

 

Wo ist der Denkfehler? Ich verstehe es einfach nicht.

Auch nicht dieses 100/25 (1:4)- Verhältnis bei direkter Berechnung ohne Verlusttopf.

 

Nach stundenlangen Rumgrübeln möchte ich euch einmal fragen.

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juliusjr

Ich hab haier smart home. Bei ing volle anrechnung der quellensteuer. Bei maxblue und targo leider nicht. Zb kanada ist es genau anders rum. Man braucht halt verschiedene depotanbieter....

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Necoro
vor 19 Stunden von IFI:

26,375 % auf 86,37 Euro ergibt netto 63,59 Euro.

Hier aber 64,07 Euro.

 

Ist das etwa richtig?

Der Unterschied liegt im fehlenden SolZ auf den Quellensteueranteil.

vor 19 Stunden von IFI:

Auch nicht dieses 100/25 (1:4)- Verhältnis bei direkter Berechnung ohne Verlusttopf.

Das ist die Umrechnung aus "gezahlte Quellensteuer" in "freizustellende Erträge". 4 ist gerade 1/25%. 

Die Herangehensweise ist: Wie muss ich die Erträge kürzen, damit ich gerade x EUR Kapitalertragsteuer einspare. Und der Kürzungsbetrag ergibt sich aus x/Steuersatz = x/25% = 4x EUR.

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IFI

Danke, das ist nett. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Daran, dass somit imo mit Verrechnungstopf ein steuerlicher Nachteil besteht, hätte ich auch nie gedacht.

 

Ich habe leider keine große Erfahrung mit Quellensteuertöpfen. Aber ein steuerlicher Nachteil bei Verrechnungstöpfen kann doch eigentlich nicht sein, oder?

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chirlu
Gerade eben von IFI:

ein steuerlicher Nachteil bei Verrechnungstöpfen kann doch eigentlich nicht sein, oder?

 

Doch, klar. Inländisch bewirkt ein (zu großer) Verlustverrechnungstopf ja auch, daß du deinen Freibetrag ggf. nicht ausschöpfen kannst, weil die Verluste vorrangig verrechnet werden

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IFI

Ja, das verstehe ich.

 

Aber wenn ich 1:1 verrechnen kann, hätte ich gemäß dem obigen Beispiel bei direkter Versteuerung 64,07 Euro Gewinn und bei voller Verrechnung über die Töpfe nur 63,59 Euro.

 

Stimmt doch so, oder?

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hattifnatt

Diskutieren wir hier wirklich über 48 Cent???

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IFI

Kann meine Vermutung bitte noch jemand kurz bestätigen? Ich möchte vermeiden einen weiteren Denkfehler zu begehen.

 

Mein Verständnis: Bei Quellensteuerverrechnung über den Verrechnungstopf wird man um eine fiktive Soliabgabe betrogen, welche bei direkt verrechneter Quellensteuer nicht angefallen wäre.

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beginner087

Hallo,

Hat jemand damit Erfahrung:
Bei OnVista wurde mir für die Dividende von China Mobile (ISIN: HK0941009539) sowohl die chinesische Quellensteuer als auch die deutsche Kapitalertragsteuer abgezogen. Zusammen 10+25=35%.
Die Begründung war: China Mobile ist an der Börse Hongkong notiert. Es hat seinen Hauptsitz allerdings in China. China zieht deshalb 10% Quellensteuer ab.
Gleichzeitig gibt es kein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Hongkong und Deutschland. Also sind die 10% Quellensteuer nicht anrechenbar.
Weiß jemand etwas dazu?
Gleiches Problem bei Gratisbroker mit der Dividende von Industrial and Commercial Bank of China (ISIN: CNE1000003G1):
Auch hier 25+10=35% abgezogen. Begründung: Die Quellensteuer ist rückholbar. Und sie wissen ja nicht, ob ich sie rückhole.
Weiß jemand mehr dazu oder weiß, wen man fragen kann. Das Finanzamt direkt?

Ich habe schon verschiedene chinesische Aktien und wollte eigentlich noch mehr kaufen.

Danke für Eure Hilfe

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt

(Edit: Themen wurden zusammengeführt)

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Stockinvestor
vor 1 Stunde von beginner087:

Hallo,

Hat jemand damit Erfahrung:
Bei OnVista wurde mir für die Dividende von China Mobile (ISIN: HK0941009539) sowohl die chinesische Quellensteuer als auch die deutsche Kapitalertragsteuer abgezogen. Zusammen 10+25=35%.
Die Begründung war: China Mobile ist an der Börse Hongkong notiert. Es hat seinen Hauptsitz allerdings in China. China zieht deshalb 10% Quellensteuer ab.
Gleichzeitig gibt es kein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Hongkong und Deutschland. Also sind die 10% Quellensteuer nicht anrechenbar.
Weiß jemand etwas dazu? ....

 

Ich hatte genau das gleiche Problem. Jahrelang gab es keine Probleme mit der Quellensteuer bei China Mobil bei meiner Bank (Netbank). 2013 dann Abzug chinesischer Quellensteuer ohne Anrechnung.
Meine Recherche ergab damals folgende Notiz. Als Konsequenz hatte ich China Mobil dann später auch verkauft:
"China Mobile Ltd. ist ein Tochterunternehmen der China Mobile Communication Corporation (CMCC) und hat ihren Sitz in Hongkong. Es werden 10 % Quellensteuer auf Dividendenzahlungen erhoben, die auf die Abgeltungssteuer nicht angerechnet werden, da es kein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und Hongkong gibt".

Die Aussage von Onvista ist also deckungsgleich.

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MeinNameIstHase

IFI,

Es ist doch nicht das Problem von Deutschland, wenn ein anderes Land 10% der Dividende (endgültig oder nicht, aber zu kompliziert im Erstattungsverfahren) einbehält. Das Verfahren in D heißt Anrechnungsverfahren und nicht Erstattungsverfahren.

 

Obiges Beispiel:

Dividende 86,37 Euro
ausl. QSt. 10% = 8,64 Euro

auf 86,37 Euro theoretisch fällige Abgeltungssteuer 25% =  21,59 Euro

festgesetzt und zahlbar nach Anrechnung der ausl. QSt 21,59 - 8,64 = 12,96 Euro Abgeltungssteuer 

5,5% Soli auf 12,96 Euro = 0,71 Euro

 

Der sog. QSt-Topf verfällt natürlich, wenn man - aus welchem Grund auch immer - keine Abgeltungssteuer im lfd. Jahr zahlen muss. Wo keine Abgeltungssteuer, da auch keine Anrechnung. Typisch ist diese Situation bei Kleinanlegern, wenn ihre Einkünfte unterhalb der SPB-Grenze liegen und somit keine Steuer fällig wird. Ich persönlich denke mir da immer: Worüber beklagt der/die sich jetzt? Er zahlt doch in D schon keine Steuer.

Nebenbei: Die QSt wird auf die Abgeltungssteuer angerechnet und nicht auf den Soli. Der Soli ist eine Abgabe auf die Abgeltungssteuer, sollte immer separat gerechnet werden. Ich persönlich mag diese integrierten Berechnungsanabgen (26,375% und noch komplizierter mit KiSt) deshalb nicht so gerne. In den Steuerformularen werden die Werte getrennt erfasst.

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beginner087

Hallo,
nach längerer Zeit ein Update zu diesem Thread.
Ich habe von China Mobile die 2. Dividende erhalten (Zahltag 20.5.2021). Der gleiche Broker wie vorher. Jetzt wurde mir KEINE chinesischen Quellensteuer von 10% abgezogen wie bei der Dividende vom 29.9.2020.
Also gleicher Broker, gleiche unveränderte Aktien (China Mobile). Im September 2020 wurde mir insgesamt 36% von der Dividende abgezogen, im Mai 2021 nun 26%.
Ich traue mich nicht den Broker zu fragen. Am Ende sagt er, es wäre ein Fehler und zieht mir den Rest ab.
Ich habe China Mobile noch bei einem anderen Broker. Von dem habe ich noch keine Dividendenabrechnung erhalten. Sobald ich die habe, gebe ich hier Bescheid.
Oder weiß jemand, ob sich von 2020 auf 2021 bei der chinesischen Quellensteuer etwas geändert hat?
Danke.

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beginner087

Aktueller Stand:
Ich habe China Mobile bei OnVista und Gratisbroker. OnVista hat KEINE 10% chinesische Quellensteuer abgezogen, Gratisbroker schon. Obwohl gleiche Aktie (gleiche ISIN) und gleiche Dividendenzahlung (Mai 2021)
Ich werde noch nachfragen, ob ich mehr erfahre.

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beginner087

Weitere Aktualisierung:

Ich habe bei Gratisbroker und OnVista nachgefragt. Ergebnis: OnVista zieht mir jetzt nachträglich auch die 10% Quellensteuer ab.

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MB-UX

@beginner087: Danke, dass Du Deine Erfahrungen teilst! Wir haben hier auch das Problem, dass wir ungefähr 2T EUR Dividende aus Hong-Kong Aktien erhalten und über die Bank meiner Frau (Comdirect) jeweils 10% Quellensteuer einbehalten wird. Die Quellensteuer wird als nicht anrechenbar behandelt - besonders ärgerlich! Bei der Kapitalertragsteuer-Berechnung fällt die Bank berücksichtigt die Bank dann wieder die vollen 100% Brutto-Dividende VOR Abzug der Quellensteuer!

 

Habe auch schon mal Kontakt mit IR-Abteilungen in Hongkong aufgenommen. Dort sagte man mir, dass die Quellensteuer nicht einbehalten werden muss, wenn man sich als Privatperson in das Namensverzeichnis der Aktiengesellschaft eintragen lässt.

Leider ist das in D nur theoretisch möglich. Alle angefragten Banken (ING, Comdirect, verschiedene Sparkassen) bieten einen Namenseintrag für Hong-Kong Aktien gar nicht an.

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Mol_LE

Ich habe Weichai Power (CNE1000004L9) in meinem Smartbroker Depot: Dividende HKD 0,168080

ausländische Quellensteuer 10% 
anrechenbare Quellensteuer 10%

einbehaltene Kapitalertragsteuer 15% 

Soli nur auf die 15 % KESt

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marv
Am 11.6.2020 um 07:08 von hattifnatt:

Und heute wieder, typisch DKB, Storno der Abrechnung vom 8.6. "wegen geänderter/ ergänzter Ausschüttungsdaten" , und Neuabrechnung nach dem "alten" Schema mit anrechenbarer Quellensteuer, ergibt 72,12€ statt 52,14€.

Wie kommt das? Wollte mir auch Ping an zulegen bei der DKB aber die meisten berichten hier von einer 10% Quellensteuer.

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hattifnatt
vor 6 Minuten von marv:

Wie kommt das? Wollte mir auch Ping an zulegen bei der DKB aber die meisten berichten hier von einer 10% Quellensteuer.

 Nicht fragen ;)

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marv
· bearbeitet von marv
vor 4 Minuten von hattifnatt:

 Nicht fragen ;)

Ganz Koscher ist mir das nicht, bei einigen wird was abgezogen, bei anderen nicht und bei dir wiederum wird was storniert. :wacko: Dann lass ich die Finger von China Krachern, denn 35% Steuern sind definitiv ein starker Einschnitt.

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