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comtron

ETF-Aufbau vs. Schuldentilgung

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comtron

Hallo,

ich bräuchte einen Rat zu meiner finanziellen Situation.
 

Folgende Eckdaten:

 

- 35 Jahre, männlich, ledig, keine Kinder, zurzeit allein lebend (Mieter)
- Beamter auf Lebenszeit, ca. 3300 Euro netto im Monat

- Eigentümer von zwei Häusern nebst Grundstück in sehr guter Lage (leider weit entfernt von    
   meinem aktuellem Wohnort)

- Bruttomieteinnahmen von ca. 1200 Euro im Monat
- Übernommene Darlehen über ca. 130000 Euro zur Rest-Finanzierung der Immobilien
- Dienstunfähigkeitsversicherung über knapp 1100 Euro im Monat vorhanden
- ca. 100000 Euro Eigenkapital, davon 20000 in Bausparverträgen und 80000 als Tagesgeld

 

Bis auf die Schulden also insgesamt recht solide. Aber genau hier weiß ich in der aktuellen Krise nicht, wie ich reagieren soll. Die Darlehen zahlen sich über die Mieteinnahmen momentan quasi von selbst. Die zu zahlenden Zinsen liegen deutlich unter 1% bei einer Laufzeit von 10 Jahren.

Wie sieht hier die sinnvollste Vorgehensweise aus:

a) Einfach so weiterlaufen lassen, Eigenkapital behalten, Darlehen über die Mieteinnahmen über die gesamten 10 Jahre abbezahlen. Sollte bis dahin komplett getilgt sein. Damit beginnen, über Eigenkapitalumschichtung und laufende Einkünfte ein etf-Depot aufzubauen.

 

b) Hohe jährliche Sonderzahlungen aus meinen laufenden Einkünften leisten, um die Schulden deutlich schneller abzubauen. Eigenkapital aber behalten und langsam in ETF umschichten

 

c) Geld aus meinem Eigenkapital umschichten, um sofort große Teile der Schulden zurückzuzahlen, z.B. die 80.000 Euro Tagesgeld.

 

Weitere Info: Ich werde außerdem in den nächsten 5 Jahren nochmal etwas Geld brauchen, um Renovierungen durchzuführen. Keine Komplettsanierungen, aber Heizung, Fenster, Dachdämmung, um 50000 Euronen wird das auch nochmal kosten.

 

Danke!
comtron

 

 

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Nachdenklich

Bei Deiner komfortablen (risikoarmen) Situation würde ich für a) votieren.

Der Zinssatz auf das aufgenommene Fremdkapital ist so niedrig; da würde ich keine Sondertilgungen vornehmen und statt dessen eigenes Geld eher am Aktienmarkt (das ETF-Depot ist eine gute Idee) anlegen. Die erwartete Rendite ist deutlich höher als der Zinssatz auf das Fremdkapital.

 

vor 5 Minuten von comtron:

Bis auf die Schulden also insgesamt recht solide.

An den Schulden ist doch nichts unsolides!

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alsuna
· bearbeitet von alsuna
vor 36 Minuten von comtron:

Weitere Info: Ich werde außerdem in den nächsten 5 Jahren nochmal etwas Geld brauchen, um Renovierungen durchzuführen. Keine Komplettsanierungen, aber Heizung, Fenster, Dachdämmung, um 50000 Euronen wird das auch nochmal kosten.

Ich möchte dich ermutigen, dir zu diesem Punkt noch weitere Gedanken zu machen: welche Rücklage willst du für deine Immobilien halten und in welcher Form wirst du sie halten? Für so kurzfristig (5 Jahre sind kurzfristig) benötigte Liquidität eignet sich meiner Meinung nach kein Investment in den Aktienmarkt.

Allerdings schreibst du nichts zu deinen monatlichen Gehaltsüberschüssen, aus denen du Liquidität aufbauen kannst. Daher: mache die einen Liquiditätsplan.
 

vor 37 Minuten von comtron:

- Bruttomieteinnahmen von ca. 1200 Euro im Monat
- Übernommene Darlehen über ca. 130000 Euro zur Rest-Finanzierung der Immobilien
[...]

 

Bis auf die Schulden also insgesamt recht solide. Aber genau hier weiß ich in der aktuellen Krise nicht, wie ich reagieren soll. Die Darlehen zahlen sich über die Mieteinnahmen momentan quasi von selbst. Die zu zahlenden Zinsen liegen deutlich unter 1% bei einer Laufzeit von 10 Jahren 

Wenn du die Immobilien als Geschäft siehst, dann siehst du ein Geschäft mit knapp(?) positivem Cashflow. Warum solltest du daran etwas ändern?

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Ramstein
vor 40 Minuten von comtron:

- Eigentümer von zwei Häusern nebst Grundstück in sehr guter Lage (leider weit entfernt von    
   meinem aktuellem Wohnort)

- Bruttomieteinnahmen von ca. 1200 Euro im Monat

Das passt doch nicht.

Steht eines der Häuser leer? Sind es Mini-Häuser? Ist die Lage nur subjektiv "sehr gut"? 

Oder kann/sollte man an der Miete deutlich(!) was anpassen?

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Nachdenklich
vor 7 Minuten von alsuna:

Daher: mache die einen Liquiditätsplan.

:thumbsup:

Eine solche Liquiditätsplanung sollte man ohnehin immer machen.

 

Aber in der Situation in der der TO ist: Zwei vermietete Immobilien und derzeit niedrige Zinsen - da würde ich zumindest in Erwägung ziehen, die für die Renovierung benötigte Liquidität als Fremdkapital aufzunehmen.

vor 3 Minuten von Ramstein:

Das passt doch nicht.

Steht eines der Häuser leer?

Den Gedanken hatte ich beim Lesen auch, aber das ist ein anderer Gesichtspunkt.

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Bast
vor 1 Stunde von comtron:

Übernommene Darlehen über ca. 130000 Euro zur Rest-Finanzierung der Immobilien

Kannst du die Darlehenskosten steuerlich geltend machen?

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comtron

Danke für die Antworten bis hierher! 

vor 1 Stunde von alsuna:

Ich möchte dich ermutigen, dir zu diesem Punkt noch weitere Gedanken zu machen: welche Rücklage willst du für deine Immobilien halten und in welcher Form wirst du sie halten? Für so kurzfristig (5 Jahre sind kurzfristig) benötigte Liquidität eignet sich meiner Meinung nach kein Investment in den Aktienmarkt.

Allerdings schreibst du nichts zu deinen monatlichen Gehaltsüberschüssen, aus denen du Liquidität aufbauen kannst. Daher: mache die einen Liquiditätsplan.

Ich möchte auf jeden Fall eine Rücklage (nicht nur für die Immobilien) in Form von Tagesgeld behalten. Diese kann aber, denke ich, deutlich kleiner sein als die derzeitigen 80000 Euro. 
Ich habe übrigens jeden Monat etwas mehr als 2000 Euro über, die momentan noch aufs Tagesgeldkonto gehen.

 

vor 1 Stunde von Ramstein:

Das passt doch nicht.

Steht eines der Häuser leer? Sind es Mini-Häuser? Ist die Lage nur subjektiv "sehr gut"? 

Oder kann/sollte man an der Miete deutlich(!) was anpassen?

Es ist nur ein Haus vermietet (und das mit älterem Mietvertrag), das andere Haus gehört mir zwar, da wohnen allerdings (hoffentlich auch noch recht lange) meine Eltern mit Wohnrecht und ich mit Zweitwohnsitz. 

 

vor 36 Minuten von Bast:

Kannst du die Darlehenskosten steuerlich geltend machen?

Da bin ich momentan für die beste Regelung noch mit meinem Steuerberater im Gespräch.

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Hobbit
· bearbeitet von Hobbit

In dem Buch "Der reichste Mann von Babylon" von Clason wird der Rat gegeben, neben dem Schuldenabbau auch etwas für den Vermögensaufbau zu tun.

Denn es ist motivierender, wenn man auf beiden Seiten Fortschritt sieht und das hilft einem, bei der Stange zu bleiben.

Mein Rat wäre daher:

- Die Mieten sollen weiterhin die Schulden der Häuser abbezahlen, also einfach weiterlaufen lassen.

- Bilde eine Rücklagenpolster für die anstehenden Renovierungen (ca. 50.000 €)

- Notgroschen von ca. 3 Nettomonatsgehältern für unvorhergesehene, wirklich schlechte Zeiten, auf separates Tagesgeldkonto, legen. (ca. 10.000 €)

- Den Rest global in Aktien-ETFs investieren, außerdem diese ETFs mit den ca. 2.000 € monatlich per Sparplan füttern. Ich persönlich mag es möglichst einfach, deshalb nutze ich selbst die Variante mit einem einzigen ETF, der die ganze Welt abdeckt. Also Vanguard FTSE All-World oder MSCI World ACWI.

 

Ich wünsche viel Entschlusskraft und Durchhaltevermögen!

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Peter23
Am 26.5.2020 um 16:52 von comtron:

a) Einfach so weiterlaufen lassen, Eigenkapital behalten, Darlehen über die Mieteinnahmen über die gesamten 10 Jahre abbezahlen. Sollte bis dahin komplett getilgt sein. Damit beginnen, über Eigenkapitalumschichtung und laufende Einkünfte ein etf-Depot aufzubauen.

Mach das doch so, aber behalte die 50.000 für die Sanierung in Cash.

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