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dnns

ETF im gehobenen Alter sinnvoll?

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dnns
· bearbeitet von dnns

Hallo,

 

es geht hier um meinem Vater, der beabsichtigt in ca. 4 Jahren in Rente zu gehen, mit Anfang 60.

Die Angaben beziehen sich daher auf ihn.

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Ja, Aktien sowie ETF aus früheren Zeiten

 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

Derzeit keine

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

Nach belieben, je weniger umso besser

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten Optionale Angaben:

Normaler Risikotyp, Kurssturz wie zu Corona würden ihn unberührt lassen

 

5. Alter

Ende 50

 

6. Berufliche Situation

Angestellter

 

 

Es wären ca. 300.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto vorhanden. Weiterhin gibt es ein abbezahltes EFH in gutem Zustand, was in den letzten Jahren renoviert wurde. Zwei große Renovierung (Dach sowie Hausanstrich) sowie ein paar kleine Renovierungen sind in den nächsten Jahren möglich (neuer Bodenbelag im Wohnzimmer etc.). Küche, Bäder und Fenster wurden die letzten drei Jahre erneuert.

 

Auf Grund der derzeitigen Situation (Corona) und dem Kursverfall hat er folgende Idee:

1. 100.000 Euro Bargeld auf Tagesgeldkonto

2. 100.000 Euro in einen ETF für ggf. spätere, eigenständige Rente (z.B. Vanguard FTSE All-World)

3. 100.000 Euro in einen ETF für die zukünftigen Erben (z.B. Vanguard FTSE All-World)

 

Es ist natürlich bewusst, dass es auch noch zu einer zweiten Welle oder einem erheblichen Wirtschaftscrash kommen könnte, wo die Kurse nochmal sinken werden. Ebenfalls kann man, im Nachhinein, darüber streiten, ob man nicht hätte im März investieren sollen.

 

Mein Vater beabsichtigt aber ebenso sich monatlich aus seinem ersparten eine Art "Rente" i.H.v. 500 Euro zu zahlen.

Die Renovierungen würde ich mit 50.000-80.000 Euro beziffern, innerhalb der nächsten 5 Jahre.

 

Er hat ein Problem damit, einen solch hohen Betrag auf dem Tagesgeldkonto liegen zu haben, wo man derzeit und sicherlich auch in Zukunft kaum Zinsen erhält. Daher die Idee mit dem ETF.

 

Es wird der Einwand kommen, was ist, wenn in 5-10 Jahren der ETF bei minus 20-50% steht. Berechtigter Einwand. Dann müsste man entweder schauen, ob von dem Geld auf dem Tagesgeldkonto noch etwas vorhanden ist oder man müsste für diesen Zeitraum die monatliche selbstausgezahlte "Rente" einstellen. 

Niemand kann in die Glaskugel schauen, aber ich denke mit einem breit gefächerten ETF kann man das Risiko in Grenzen (nicht ausschließen!) halten.

 

Bei den 100.000 Euro (3.) für die Erben wäre das umrelevant, da hier der Anlagehorizont 30 Jahre betrifft.

 

Der Anlagehorizont von den 100.000 Euro (2.) soll jetzt auch nicht 5 oder 10 Jahre sein. Sondern vielmehr könnte er sich vorstellen eine Art Auszahlungsplan zu erstellen. Sprich die 100.000 Euro in einen ETF einzuzahlen und in 5-10 Jahren z.B. monatlich oder quartalsweise Anteile verkaufen um die monatliche "Rente" von 500 Euro zu erzeugen. Dementsprechend wäre ein kurzfristiges Tief nicht weiter schlimm, da nicht der Gesamtbetrag zum Tag X benötigt wird.

 

Es wird sicherlich einige geben, die sagen er solle gar nichts mehr investieren, oder lediglich die 100.000 für die Erben.

Was ist Eure Meinung? Habt Ihr passende Ratschläge? Oder ggf. Veränderung der o.g. Summen?

 

Ich freue mich auf Euren Input.

 

 

Edit: Sollten natürlich, warum auch immer, alle Stricken reißen, stehen die 100.000 Euro (3.), die für die Erben vorgesehen waren, natürlich auch noch zur Verfügung. Im Idealfall sollen diese aber unberührt bleiben.

 

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JS_01

Warum jetzt schon trennen? Warum investiert er nicht 200.000€ in ETF, dann hat er bei 3,0% Rendite seine 500€ im Monat. Und wenn das alles gut geht, vererbt er dir sogar alles und muss gar nicht an die Substanz.

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dnns

Natürlich, diese Möglichkeit besteht auch. Ich hatte es einfach so geschrieben, um die Gedankengänge zum Ausdruck zu bringen.

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Schwachzocker
vor 1 Minute von JS_01:

Warum jetzt schon trennen? Warum investiert er nicht 200.000€ in ETF, dann hat er bei 3,0% Rendite seine 500€ im Monat. Und wenn das alles gut geht, vererbt er dir sogar alles und muss gar nicht an die Substanz.

:thumbsup:

Sehe ich genauso. Das ist die übliche mentale Buchführung (diese Geld und jenes Geld). Der Mann hat lediglich ein Vermögen (nicht mehrere), und die Erben bekommen das, was übrig bleibt, fertig!

 

vor 9 Minuten von dnns:

...Es ist natürlich bewusst, dass es auch noch zu einer zweiten Welle oder einem erheblichen Wirtschaftscrash kommen könnte, wo die Kurse nochmal sinken werden. Ebenfalls kann man, im Nachhinein, darüber streiten, ob man nicht hätte im März investieren sollen.

Da kann man nicht darüber streiten, sondern das hätte man nach heutigem Sachstand machen sollen.

 

Ist er auf das Geld nun angewiesen oder nicht? Das ist hier die Frage.

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dnns

Meint Ihr mit der 3% Rendite die Ausschüttungen des Fonds? Beim Vanguard FTSE All-World liegt dieser zur Zeit bei 2,20%.

 

vor 1 Minute von Schwachzocker:

Da kann man nicht darüber streiten, sondern das hätte man nach heutigem Sachstand machen sollen.

 

Ist er auf das Geld nun angewiesen oder nicht? Das ist hier die Frage.

 

Ja, hätte man. Da gebe ich Dir definitiv recht. Aber hat man leider nicht. Daher muss man jetzt das beste draus machen. Im Vergleich zu "Vor-Coronazeiten" stehen die Kurse ja immer noch günstig.

 

Angewiesen ist er definitiv auf das Geld für die Renovierung, daher die 100.000 Euro Tagesgeld.

Auf die 500 Euro/Monat ist er nicht unbedingt angewiesen, aber auf Lebzeiten darauf verzichten möchte er sicherlich auch nicht. Daher die Idee mit dem Auszahlplan monatlich, wo ein Kurssturz, erstmal, nicht so gravierend ist.

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alkali

Er könnte ja auch 50k Festgeld machen und 50k TG. Vllt. mit unterschiedlichen Laufzeiten. Da ist 1% bei 5 Jahren doch realistisch, was bei 50k ca. 2500€ bzw. "5 Monaten Rente" entspricht...

 

Alles in einen ETF wäre mir da zu riskant. Minimal die anstehenden Reparaturen und ein paar Jahre würde ich liquide Mittel halten.

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Aktie

Warum hatte er denn früher ETF/Aktien und jetzt nicht mehr? Sätze wie "Kurssturz wie zu Corona würden ihn unberührt lassen" machen mich da skeptisch, wenn er offenbar ja schon einmal sein Depot aufgelöst hat.

 

Ansonsten würde ich schon sagen, dass man es so machen kann. Ich würd allerdings vermutlich keinen Entnahmeplan machen. Wenn er 200.000 Euro in einen ausschüttenden ETF anlegt, dürften so ca. 4000 Euro vor Steuern an Ausschüttung pro Jahr rauskommen, das könnten nach Steuern vllt. 250-300 Euro im Monat sein. Wenn das nicht ausreicht, könnte man die restlichen 250 Euro pro Monat einfach vom Tagesgeldkonto entnehmen und die 100 TEUR Tagesgeld wären erst nach 33 Jahren aufgezehrt. Nur mal so als Denkanstoß, aber dadurch verschiebt sich natürlich die Asset Allocation und evtl. hätte er mit 90 nur noch ETF-Vermögen, was vllt. auch nicht ganz optimal ist.

 

Was ich allerdings schon einmal grob mit ihm durchsprechen würde, ist das Thema Erbschaftsteuer. Je Elternteil und je Kind gibt es einen Freibetrag von 400 TEUR, der alle 10 Jahre ausgenutzt werden kann. Bei 300 TEUR Vermögen plus Haus könnten die Grenzen knapp werden (kommt darauf an ob es noch eine Mutter gibt und wie viele Geschwister du hast). Es wäre daher eine Überlegung wert, ob z.B. die zu vererbenden 100 TEUR oder das Haus nicht gleich an den/die Erben übertragen werden sollten. Dein Vater hätte dafür im Moment ein ganz gutes Alter, da er (hoffentlich!) absehbar noch 10 Jahre lebt und offenbar noch fit genug ist, um das zu verstehen. Ist aber ein sensibles Thema und man muss aufpassen, dass er sich nicht genötigt oder bestohlen fühlt.

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dnns
vor 11 Minuten von alkali:

Er könnte ja auch 50k Festgeld machen und 50k TG. Vllt. mit unterschiedlichen Laufzeiten. Da ist 1% bei 5 Jahren doch realistisch, was bei 50k ca. 2500€ bzw. "5 Monaten Rente" entspricht...

 

Alles in einen ETF wäre mir da zu riskant. Minimal die anstehenden Reparaturen und ein paar Jahre würde ich liquide Mittel halten.

Alles in einen ETF würde er ja nicht machen, sondern 100k in Tagesgeld behalten. 
 

vor 1 Minute von Aktie:

Warum hatte er denn früher ETF/Aktien und jetzt nicht mehr? Sätze wie "Kurssturz wie zu Corona würden ihn unberührt lassen" machen mich da skeptisch, wenn er offenbar ja schon einmal sein Depot aufgelöst hat.


Da waren u.a. irgendwelche spekulative Aktien sowie dubiose Fonds dabei, wo er keine guten Erfahrungen gemacht hat. Also nicht Vergleich mit einem World-ETF. Daher war er hiernach etwas vorsichtiger und hat es aufs TG-Konto gelegt. 
 

vor 2 Minuten von Aktie:

Wenn das nicht ausreicht, könnte man die restlichen 250 Euro pro Monat einfach vom Tagesgeldkonto entnehmen und die 100 TEUR Tagesgeld wären erst nach 33 Jahren aufgezehrt. Nur mal so als Denkanstoß, aber dadurch verschiebt sich natürlich die Asset Allocation und evtl. hätte er mit 90 nur noch ETF-Vermögen, was vllt. auch nicht ganz optimal ist.

Die 100k Tagesgeld werden u.a. ja auch für die Renovierungen benötigt. Daher geht die Rechnung nicht ganz auf. 

 

vor 4 Minuten von Aktie:

Es wäre daher eine Überlegung wert, ob z.B. die zu vererbenden 100 TEUR oder das Haus nicht gleich an den/die Erben übertragen werden sollten. Dein Vater hätte dafür im Moment ein ganz gutes Alter, da er (hoffentlich!) absehbar noch 10 Jahre lebt und offenbar noch fit genug ist, um das zu verstehen. Ist aber ein sensibles Thema und man muss aufpassen, dass er sich nicht genötigt oder bestohlen fühlt.


Genau diese Idee kam ihm auch. Daher hatte ich die 100.000 Euro oben separat deklariert, da er überlegt, diese 100.000 bereits vorzeitig an einen Erben zu übertragen. 
Jetzt werden aber einige kommen und sagen, dass das Geld dann „weg“ sei und er keinen Zugriff mehr drauf hat, falls er es benötigt. Das ist natürlich ein berechtigter Einwand. Entweder ist genügend Vertrauen vorhanden oder eben nicht. 
 

vor 41 Minuten von JS_01:

Warum jetzt schon trennen? Warum investiert er nicht 200.000€ in ETF, dann hat er bei 3,0% Rendite seine 500€ im Monat. Und wenn das alles gut geht, vererbt er dir sogar alles und muss gar nicht an die Substanz.

Beim zweiten Mal lesen auch verstanden ;-)

3,0% Rendite p.a. sind aber konservativ gerechnet, oder? 
Er ist halt gutmütig und hatte daher die 200.000 gesplittet, in der Hoffnung, dass er die 500 Euro ggf. aus der Rendite der 100.000 Euro produzieren kann, bzw. aus der Rendite der 100.000 Euro sowie aus kleinen Entnahmen der 100.000 Euro. 
So könnten die 100.000 Euro der Erben unberührt bleiben und würde in den Jahren ebenfalls anwachsen. 

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81

https://fairvalue-magazin.de/entnahmeplan-auszahlplan/entnahmeplan-etf/


Ich würde allerdings nochmal die Risikotragfähigkeit überlegen. Verglichen mit der Corona-Korrektur, bei der aus den 200.000 sehr schnell 135.000 geworden wären, könnte es prozentual auch mal stärker zurückgehen.

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JS_01

Tut mir leid, ich finde dieses gedankliche Trennen und Fixieren auf 500€ monatlich einfach nur unnötig kompliziert.

 

Das Thema Steuer ist ein guter Hinweis, wenn genug Vertrauen vorhanden ist kann er dir auch einach die 200k geben, du machst ein separates Depot und überweist ihm am Jahresende 6000€ vom Verrechnungskonto. Mit etwas Glück reichen die Ausschüttungen, ansonsten verkaufst du einmalig am Jahresende ein paar Anteile.

 

 

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Raccoon

Ich würde erst mal ganz klar definieren, wieviel Verlust er verkraften kann. Dann kann man weitersehen, ob ein ETF mit mittelfristiger Laufzeit Sinn macht.

 

Und nicht vergessen, wenn der ETF um 50% fällt, dann fällt auch die Dividendenrendite um 50% (Änderungen der Div-Rendite außer acht gelassen).

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dnns
vor 4 Minuten von JS_01:

Tut mir leid, ich finde dieses gedankliche Trennen und Fixieren auf 500€ monatlich einfach nur unnötig kompliziert.

Ja, ist es auch. Für ihn ist es halt einfacher, weil er es am liebsten getrennt hätte, da er im Optimalfall die 100k für die Erben nicht anrühren möchte. 
 

vor 4 Minuten von JS_01:

Das Thema Steuer ist ein guter Hinweis, wenn genug Vertrauen vorhanden ist kann er dir auch einach die 200k geben, du machst ein separates Depot und überweist ihm am Jahresende 6000€ vom Verrechnungskonto. Mit etwas Glück reichen die Ausschüttungen, ansonsten verkaufst du einmalig am Jahresende ein paar Anteile.


Könnte man natürlich auch machen, wenn genügend Vertrauen vorhanden ist. 
Aber das wären ja dann nur die Feinheiten, wie man das ganze handhabt. 

vor 1 Minute von Raccoon:

Ich würde erst mal ganz klar definieren, wieviel Verlust er verkraften kann. Dann kann man weitersehen, ob ein ETF mit mittelfristiger Laufzeit Sinn macht.

 

Und nicht vergessen, wenn der ETF um 50% fällt, dann fällt auch die Dividendenrendite um 50% (Änderungen der Div-Rendite außer acht gelassen).

Auf die 100k von dem Tagesgeld kann er nicht verzichten. 
Er würde natürlich auch seine Rentenzeit überleben, wenn die 200k komplett weg wären. Die 500 Euro/Monat, vielleicht benötigt er aber auch nur 300 oder 400 Euro/Monat, würden den Lebensabend aber erleichtern. 
 

Sein Gedanke war eben, dass er die 100k nicht zum Zeitpunkt X benötigt. Selbst wenn es dann nochmal zu einem Crash kommen sollte, würde er halt weiterhin seine monatliche Auszahlung vornehmen, vielleicht etwas angepasst, mit dem Hintergedanken, dass der Kurs sich wieder stabilisiert. 

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Talisker
· bearbeitet von Talisker

1. es soll ja mehrere Erben geben (Eingangspost), 2. unabhängig von Vertrauen sollte man auch prüfen, ob die persönliche Situation desjenigen, der die Summe dann vorzeitig geschenkt bekommt ggf. bei einem "Schicksalsschlag" dazu führen kann, daß das Geld dann entgegen allen Absichten zwangsweise anderweitig verwendet werden muß.

 

Wenn er nicht zwingend immer auf die 500 Euro zurückgreifen will und bereit ist in schlechten Jahren eine geringere Zusatzrente zu akzeptieren, könnte er das Geld schlicht in einen ausschüttenden ETF packen. Vom Tagesgeld bleibt nach den Reparaturarbeiten ein kleiner Puffer, den er dann über die Jahre immer wieder durch Teilverkäufe auffüllen muß und mit dem er seine Rente situativ bzw. bedarfsgerecht auf die 500 Euro anpassen kann. Die Höhe des Puffers entscheidet dann natürlich darüber, wie lange man Zeit hat, ein Tief auszusitzen :-)

 

EDIT: Konkretisiert heißt das, die Ausschüttungen und die Teilverkäufe wandern in den "Puffer", sprich auf's TG. Davon entnimmt er monatlich die 500 Euro. Wenn er nicht auf die 500 Euro besteht bzw. angewiesen ist, kann er in schlechteren Jahren seine Entnahmen auch senken, damit kann er die Zeit, bis er den Puffer wieder auffüllen muß ggf. strecken, um einen etwas besseren Verkaufszeitpunkt abzuwarten. Die Erben bekommen was übrig bleibt.

 

 

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dnns

Das Risiko hat man leider immer. Es gibt ein Kind sowie eine Ehefrau. Die 100.000 Euro für das Erbe wären nur für das Kind vorgesehen. Die Ehefrau würde dann das restliche Vermögen (inkl. Immobilie) erben. Eigenes Vermögen ist dort auch vorhanden. 

Es würden folgende zwei ETFs in Frage kommen: Vanguard FTSE All-World ausschüttend (A1JX52) oder thesaurierend (A2PKXG). 
 

Unabhängig davon, ob dem einen Erben die 100.000 Euro ausgezahlt werden, auf Grund des Steuerfreibetrages, oder nicht. Es würde am Ende ja keinen Unterschied machen. 
 

Was würde mehr Sinn ergeben? Mein Vater präferiert den thesaurierenden. So könnte er die nächsten Jahre direkt vom Zinseszins profitieren und später könnte man dann, wie hier mehrfach schon erwähnt wurde, sich die Rendite (inkl. Ausschüttungen) auszahlen lassen und ggf. auf die 500 Euro/Monat aufstocken. 
 

Oder, bei einer Trennung der 2x100.000 Euro, den für die Erben thesaurierend und für sich selbst ausschüttend? 

Macht es überhaupt einen Unterschied, welchen man wählt? 

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Talisker
· bearbeitet von Talisker

Bin mir nicht sicher, ob es in der Konstellation überhaupt einen Vorteil in Bezug auf den Freibetrag gäbe, wenn Du ohnehin erst ausschließlich die 100.000 erben würdest. Damit drohst Du zumindest nach Stand heute nicht den Freibetrag zu überschreiten. Deine Mutter ggf. aber schon, ihr Freibetrag ist aber auch etwas größer. Allerdings stellt sich das Problem für Dich dann wieder, wenn das verbliebene Elternteil Dir das immer noch große Restvermögen vererbt.

 

Die thesaurierende Variante ist sicherlich auch möglich, ich vermute nach strenger Lehre einiger Mitforisten ist sie sogar die einzig richtige Wahl. Den Ausschütter habe ich lediglich aus pragmatischen und vielleicht auch psychologischen Gründen vorgeschlagen, wenn die Entnahmephase ohnehin bald ansteht. Wenn man den eigenen Bedarf dynamischer gestalten will, kann man sich auch an den Ausschüttungen orientieren. Rational betrachtet spricht meiner Meinung nach nichts gegen einen Thesaurierer. Transaktionskosten für Teilverkäufe hätte man später auch beim Ausschüttenden, da die Ausschüttungen alleine voraussichtlich nicht reichen.

 

EDIT: meinte "einen" Thesaurierer, die genannten Fonds habe ich mir nicht näher angeschaut, obwohl ich auf den ersten Blick auch keinen Einwand hätte.

EDIT2:

Unabhängig davon, ob dem einen Erben die 100.000 Euro ausgezahlt werden, auf Grund des Steuerfreibetrages, oder nicht. Es würde am Ende ja keinen Unterschied machen. 

Ja und nein, in Bezug auf die Steuern wohl nicht (siehe oben). Wirst Du aber beispielsweise unverhofft arbeitslos und mußt Deine Mittel aufbrauchen, kannst Du sie Deinem Vater natürlich nicht mehr bei Bedarf zur Verfügung stellen. Wenn er mit 65 in Rente geht und noch zwanzig Jahre lebt, kann das dann mit seinem ETF hinkommen, mit etwas Pech aber auch nicht. Szenario die Wirtschaft kränkelt stark, deswegen auch Deine Arbeitslosigkeit (evtl. verbunden mit Scheidung, wenn's kommt, dann ohnehin immer dicke :P) sowie lange Durststrecke an der Börse, Deinem Vater geht's aber glücklicherweise so gut, daß er noch locker über 90 wird. Ist natürlich etwas herbeigesponnen alles, aber schadet ja nicht, mal drüber nachzudenken.

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troi65
vor 8 Stunden von Talisker:

 

Die thesaurierende Variante ist sicherlich auch möglich, ich vermute nach strenger Lehre einiger Mitforisten ist sie sogar die einzig richtige Wahl. 

Das bedarf der Klarstellung.

Die Betonung liegt hier auf den Worten "einiger Mitforisten".

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Fernreiser
vor 8 Stunden von Talisker:

.... Deine Mutter ggf. aber schon, ihr Freibetrag ist aber auch etwas größer. Allerdings stellt sich das Problem für Dich dann wieder, wenn das verbliebene Elternteil Dir das immer noch große Restvermögen vererbt.

....

Und wo steht, dass die Ehefrau auch seine Mutter ist? Das ist nirgends definiert. 

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Besserwisser
vor 12 Stunden von dnns:

es geht hier um meinem Vater, der beabsichtigt in ca. 4 Jahren in Rente zu gehen, mit Anfang 60.

Die Angaben beziehen sich daher auf ihn.

Mein Gott, der Kerl ist 56 und wird wohl noch 30 Jahre leben. Das liest sich hier ja wie Tipps für einen der im Sterben liegt.

  • Das Tagesgeld für anstehende Renovierungen stehen zu lassen finde ich ok. Ob auf einem Cashkonto oder Tagesgeld ... ist vermutlich egal, gibt beides nichts her.
  • Auszahlungspläne ins Blaue ohne konkreten Bedarf ist meiner Meinung nach vollkommen unsinnig. Wenn er was braucht kann er es sich einfach holen. Ob aus Dividenden oder durch Verkauf von Anteilen ist nicht entscheidend.
  • Vererben ist ein Thema. Wenn er nur die 300 Tsd hat und sonst nichts ... naja, hier reichen ja bei Ehepartnern oder Kindern die Freibeträge locker aus.
    Aber es ist immer schöner mit warmen Händen zu geben. Nachher hat man als Vater nichts mehr davon (ich weiss wovon ich rede).

Also ...

  • 200.000 in den Vanguard, oder wegen mir 100.000 Vanguard und 100.000 in einen Rentenfonds (aber eher USD HY oder USD EM)
  • Dividenden auf ein Depot für die Kinder als vorgezogenes Erbe
  • eventuell notwendige Entnahmen direkt aus dem ETF-Vermögen (reicht locker 30 Jahre)

Und dann mal sehen wie in es in 10 Jahren so aussieht und wo nachjustiert werden muss.

 

Ich bin 63 ... und somit auch im gehobenen Alter :'( ... wenngleich ich das so nicht sehe.

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wodorne

Nach Abzug der anstehenden Renovierungskosten bleibt ein Depot von 220-250 Tausend.

Da definiert man dann die Proportionen aus Aktien, Anleihen und Tagesgeld.

Entnahme von 500 €/Monat entsprechen weniger als 3% pa - da wird das Vermögen nicht kleiner. Nominal wächst es wahrscheinlich sogar noch.

Die Entnahmen kann man vierteljährlich so ausführen, dass man die Asset-Allocation beibehält. Zwischenzeitliche Ausschüttungen schreibt man dem Tagesgeldkonto gut.

So ähnlich praktiziere ich das selbst: Ich bin Ende sechzig und entnehme vierteljährlich schwankende 1%.

Mich irritiert der Titel des Themas. Ende 50 hat man immer noch einen Anlagehorizont von Jahrzehnten!

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Talisker
vor 2 Stunden von Fernreiser:

Und wo steht, dass die Ehefrau auch seine Mutter ist? Das ist nirgends definiert. 

Der Einwand ist korrekt, fragen wir halt sicherheitshalber den Themenersteller, ob seine Mutter, die nach obigen Angaben weitestgehend als Alleinerbin (bis auf die 100.000) von seinem Vater vorgesehen wurde, auch mit diesem verheiratet ist.

 

vor 13 Stunden von dnns:

in ca. 4 Jahren in Rente zu gehen, mit Anfang 60.

Hatte das zuerst richtig gelesen, und dann beim zweiten Hinschauen mich wohl verguckt. Dann muß er ja auch länger mit dem Geld auskommen.

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dnns
vor 6 Stunden von Fernreiser:

Und wo steht, dass die Ehefrau auch seine Mutter ist? Das ist nirgends definiert. 

Ehefrau ist zugleich Mutter.

 

vor 4 Stunden von Besserwisser:

Mein Gott, der Kerl ist 56 und wird wohl noch 30 Jahre leben. Das liest sich hier ja wie Tipps für einen der im Sterben liegt.

  •  

So sollte es sich natürlich nicht anhören! :-)

 

vor 4 Stunden von Besserwisser:

Auszahlungspläne ins Blaue ohne konkreten Bedarf ist meiner Meinung nach vollkommen unsinnig. Wenn er was braucht kann er es sich einfach holen. Ob aus Dividenden oder durch Verkauf von Anteilen ist nicht entscheidend.

Du hast recht. So wird es weitaus mehr Sinn machen.

 

vor 4 Stunden von Besserwisser:
  • 200.000 in den Vanguard, oder wegen mir 100.000 Vanguard und 100.000 in einen Rentenfonds (aber eher USD HY oder USD EM)
  • Dividenden auf ein Depot für die Kinder als vorgezogenes Erbe
  • eventuell notwendige Entnahmen direkt aus dem ETF-Vermögen (reicht locker 30 Jahre)

 

Genau so war auch die grundsätzliche Überlegung. Ich denke jedoch, dass dann die 200.000 Euro in den Vanguard gehen anstatt zum Teil in einen Rentenfonds.

 

Die Frage ist einfach, ob ausschüttend oder thesaurierend. Man könnte natürlich auch ca. 40.000 Euro in den ausschüttenden investieren, um den Freibetrag auszureißen und den Rest in den thesaurierenden. 

Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob es steuermäßig einen großen Unterschied machen würde, welche man wählt. 

Tendenz geht zum thesaurierenden. 

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Besserwisser
vor einer Stunde von dnns:

Die Frage ist einfach, ob ausschüttend oder thesaurierend. Man könnte natürlich auch ca. 40.000 Euro in den ausschüttenden investieren, um den Freibetrag auszureißen und den Rest in den thesaurierenden. 

Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob es steuermäßig einen großen Unterschied machen würde, welche man wählt. 

Tendenz geht zum thesaurierenden. 

Diese Frage hatte ich für mich auch zu beantworten.

Ich weiss, dass die Tendenz im Forum aus steuerlichen Gründen zu thesaurierenden ETFs geht. Aber was weiss ich über Steuern in x Jahren. Eins scheint sicher zu sein, die Abgeltungssteuer wird nicht entfallen.

Was mich bewegt ist eher, dass Auschüttungen mir immer wieder helfen bestimmte Dinge zu bezahlen und sie vermeiden bisher Entnahmen.

Und wenn ich sie nicht benötige ... ich habe ja auch noch "Kinder" die immer wieder mal eine Finanzspritze brauchen und sie haben Depots für ... später ... auf die ich immer wieder was überweise und anlege.

 

Mit seinem Vermögen muss man leben. Geld hat für mich nur dann Wert, wenn es mein Leben und das meiner Familie "bereichert", und damit meine ich nicht noch mehr Geld.

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dnns

Danke für Eure zahlreichen Antworten und Anregungen.

 

Die Depotunterlagen sollten Anfang nächster Woche da sein.

Dann werden die ersten 80k in einen ETF investiert. Leider sagte man mir heute, dass ein Großteil auf diversen Festgeldkonten "geparkt" wurde, mit Ende des Anlagezeitraums zwischen 2020 und 2023. 

Demnach können im Januar 2021 die nächsten 80k und die restlichen 40k müssen dann in den Jahren 2021 und 2022 investiert werden.

Die Auszahlungen im Jahr 2023 werden zur Aufstockung des Tagesgeldkontos dienen.

 

Leider ganz und gar nicht optimal, um die jetzige Situation zum Investieren zu nutzen.

 

Weiterhin wird ein monatlicher Sparplan i.H.v. 750 Euro, ab Januar 2021 1000 Euro, ab sofort monatlich bedient.

 

 

vor 3 Stunden von Besserwisser:

Was mich bewegt ist eher, dass Auschüttungen mir immer wieder helfen bestimmte Dinge zu bezahlen und sie vermeiden bisher Entnahmen.

Und wenn ich sie nicht benötige ... ich habe ja auch noch "Kinder" die immer wieder mal eine Finanzspritze brauchen und sie haben Depots für ... später ... auf die ich immer wieder was überweise und anlege.

Der Hintergedanke mit den Ausschüttungen war ebenfalls vorhanden. Es wurde jedoch angemerkt, dass die, als Beispiel, pauschale 500 Euro Entnahme/Monat nicht sinnvoll wäre, sondern Geld entnommen werden soll, wenn es benötigt wird. Daher wären die Ausschüttungen hier erstmal zu vernachlässigen.

 

vor 3 Stunden von Besserwisser:

Mit seinem Vermögen muss man leben. Geld hat für mich nur dann Wert, wenn es mein Leben und das meiner Familie "bereichert", und damit meine ich nicht noch mehr Geld.

Da gebe ich Dir recht. Meine Eltern sind jedoch bis dato komplett zufrieden, daher wird sich an der Lebensweise und den Ausgaben nicht viel ändern. Stand jetzt, Dinge ändern sich ja gerne auch mal ;-)

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Mvp

Also zunächst mal: 

 

- 80k auf das Tagesgeld Konto für die unmittelbar anstehenden Renovierungen

- Bestimmung einer Reserve, die nicht nur die Waschmaschine, das Auto, sondern auch eine Rückstellung für das Haus mit einbezieht (Was ist wenn die Heizung auf einmal den Geist aufgibt?), sowie unerwartete Gesundheitskosten! hier sind 20k meiner Meinung nach viel viel viel zu wenig. 

- Beträgt die "Rentenlücke" deines Vaters UND deiner Mutter tatsächlich insgesamt nur 500 Euro? Du schreibst, dass derzeit ein Sparplan von 1000 Euro durchgeführt werden kann - das würde natürlich wegfallen. Generell neigt man aber dazu, die monatlichen Fixkosten nur um kleine Beträge für Freizeit und weiteren Konsum zu erweitern und merkt gar nicht, was man über die Jahre so ausgegeben hat. 

Also: Wie groß ist die Lücke von derzeitigem Familieneinkommen - Rente laut Rentenbescheid bei geplantem Renteneintrittsalter - derzeitiges langfristiges!! (nicht auf den nächsten Urlaub sparen)  mögliches Sparvolumen?

 

Wenn das alles feststeht nimmst du die Summe, die nach der richtigen Berechnung der Reserve übrig bleibt und teilst sie entsprechend eines Auszahlungsplans und der Risikotoleranz deines Vaters auf. 

Beispiel: 5 Jahresfestgeld für die ersten 5-10 Jahresrentenauszahlungen in 5 Jahren. Wenn es soweit ist Festgeldleiter mit jährlicher Fälligkeit. Aufteilung  des Rests in von 0-100% Aktien / Tages- oder Festgeld oder Anleihen. 

 

Bitte nicht künstlich reich rechnen. 300k-80k geplante Instandhaltung-100k jetzt schon vererben = 120k sind meines Erachtens nicht zur Rücklage für unerwartete Ausgaben, die Schließung einer Rentenlücke und die Investition von 200k in Aktien geeignet....

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Richie_Rich

Dein Vater, mit dessen Geld du hier prächtig experimentierst, sollte sich deutlich mehr selbst informieren, was er damit machen kann und möchte.

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