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Schnix25

"Veraltetes" Depot geerbt - Was nun tun? Bitte um Einschätzung meiner Situation

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Schnix25

Liebes Forum,

 

ich würde euch gerne meine Situation beschreiben und hoffe auf ein paar gute Anregungen. Danke schon mal im Voraus! Ich hoffe meine Fragen sind berechtigt und nachvollziehbar.

 

Kurz zu mir: Ich werde dieses Jahr 30, habe einen Masterabschluss und bin bei einem großen deutschen Konzern im Marketing ans Vollzeitangestellter.

 

Meine Börsenaktivitäten setzen sich aus 2 Depots zusammen

1. Ein Trade Republic Depot, wo ich seit einem Jahr recht konservativ und langfristig ausgerichtet 3-4 thesaurierende ETFs bespare (klassisch mit einem Großteil MSCI World, und zu kleineren Teilen EM, MDax und Digitalisierung). Hier habe ich einen Sparplan und zahle immer etwa 25% meines Gehalts ein. Wenn Ende des Monats noch ein bisschen Geld übrig ist, investiere ich "aus Spaß" in Einzelaktien.

 

2. Der Grund weshalb ich schreibe. Mein Opa hatte vor 2009 (also Altbestand-Aktien!) ein Depot für mich angelegt, das erst auf meinen Vater lief und letztes Jahr auf mich übertragen wurde. Der Depotwert beträgt derzeit etwa 50.000 € und besteht ausschließlich aus deutschen Werten, über verschiedene Branchen diversifiziert. Da sind Dividendenstars wie Allianz & BASF dabei, allerdings auch "Problemkinder" wie Deutsche Bank. Außerdem noch Daimler, Telekom, Eon, RWE, Uniper, Siemens. Die Anlagestrategie von meinem Opa weiß ich nicht genau, offensichtlich aber dividendengetrieben. Die letzten Jahre gab es laut meines Vaters immer 2500-3000 € Dividenden, früher sogar noch etwas mehr (wahrscheinlich vor Finanzkrise 2009 mit Deutsche Bank Dividenden etc.). Außerdem hat mein Vater nie etwas am Portfolio verändert und die Dividenden als passives Einkommen gesehen, da er mit Aktien nicht viel am Hut hat. Ich könnte mich natürlich über den Verlust vor allem von der deutschen Bank ärgern, aber ich beschwere mich natürlich nicht über das Depot und ich weiß zudem zu schätzen, dass uns das Portfolio (und auch die Dividenden der deutschen Bank) jahrelang schöne Urlaube beschert hatte.

 

Nun, da ich mich etwas mit dem Thema Börse befasst habe, aber bei weitem kein Experte bin, würde ich gerne um eure Einschätzung bitten. Ich selber möchte weiterhin langfristig investieren und nicht aktiv traden & spekulieren. Also plane ich meine thesaurierenden ETFs weiterhin  per Sparplan zu besparen und daran nichts zu ändern. 

 

An den zusätzlichen Dividendenausschüttungen von dem geerbten Portfolio finde ich natürlich Gefallen und würde diese auch gerne weiter als passives Einkommen sehen, bzw. wie meine Eltern es gehandhabt haben für Urlaube etc. nutzen.

 

Dafür sehe ich nun verschiedene Optionen:

1. Alle Aktien verkaufen und in einen Dividenden-ETFs investieren (jetzt gerade richtiger Zeitpunkt?)

2. Das Portfolio so lassen wie es ist und so weiter verfahren wie mein Vater

3. Einzelne Werte verkaufen und in andere dividendenstarke Einzelaktien investieren (jetzt gerade richtiger Zeitpunkt?)

 

Was denkt ihr dazu?

Bitte auch den Hintergrund beachten, dass es sich um "wertvollen" Altbestand vor 2009 handelt.

 

Freue mich auf ein paar Denkanstöße! Danke!

 

 

 

 

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Raccoon

Meine Meinung: Schau dir jede Aktie an und frage dich, ob du diese heute kaufen würdest.

Ist die Antwort ja behälst du sie, ist die Antwort nein verkaufst du sie.

 

Was in der Vergangenheit war ist egal, auch das es sich um einen Altbestand handelt.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Auch im Erbfall gilt, dass vor 2009 erworbene Wertpapiere von der Abgeltungssteuer befreit sind. Von daher würde ich hier nichts überstürzen und mich eingehend mit der Materie (Einzelwerte generell, die geerbten Depotwerte speziell) beschäftigen. Ist einfacher als man denkt. Lass Dich bloß nicht zu Schnellschüssen hinreißen. Wenn Du nach eingehender Analyse von den Depotwerten überzeugt bist, behalte sie. Wenn nicht, dann schmeiß sie über Bord. Es spricht nichts dagegen, "gute" Depotwerte zu behalten und diese als Ergänzung zum ETF-Depot zu betrachten.

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Aktie
vor 7 Minuten von Raccoon:

Meine Meinung: Schau dir jede Aktie an und frage dich, ob du diese heute kaufen würdest.

Würde ich prinzipiell auch so sehen. Entweder behalten oder in dein bestehendes Depot integrieren, wenn du glaubst langfristig mehr als die steuerfreien Dividenden erwirtschaften zu können.

 

Ich würde nur an deiner Stelle aufpassen, mich mit deinem eigenen Depot nicht zu verzetteln. Das jetzt schon eine ziemlich illustre Zusammenstellung mit MSCI World, MDAX und Einzelaktien. Jetzt dann noch Dividenden-ETFs dazu zu nehmen halte ich für wenig sinnvoll. Warum überhaupt? Ich würde mir erst noch einmal klar die asset allocation von deinem Depot klar definieren (wie viel schwankungsarm/Tagesgeld, wie viel ETFs und welche, wie viel Einzelaktien). Wenn das klar ist, könntest du es dann darauf ganz normal verteilen, als wäre es dein Gehalt gewesen (Glückwunsch übrigens zur Sparquote!).

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west263
vor 11 Minuten von Schnix25:

Wenn Ende des Monats noch ein bisschen Geld übrig ist, investiere ich "aus Spaß" in Einzelaktien.

ich gehe mal davon aus, das das spekulative Werte sind und weit weg von dem, was Du geerbt hast.

 

1. würde ich nicht machen, da das ja auch nicht deine Strategie in deinem Trade Republic Depot ist.

2. würde ich aus Nostalgie Gründen auch nicht machen. Dein Vater hat es so gelassen, da er ja nichts mit Aktien am Hut hatte. Du hast dich allerdings schon längst mit dem Thema beschäftigt und auseinander gesetzt.

3. z.B. die Deutsche Bank wäre auch so eine die ich verkaufen würde, trotz der Steuerfreiheit. Diese gilt ja nur für Gewinne und ich denke nicht, das da noch jemals wieder was zu holen ist. Tatsächlich wäre Punkt 3 so der, der am besten zu deinem ETF Depot passen würde. und wenn es bei dem Dividenden Depot bleiben wird, auch mal den Blick über den deutschen Tellerrand hinaus.

 

 

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beamter97
vor 1 Stunde von Aktie:

die steuerfreien Dividenden

Du meinst bestimmt: die steuerfreien Kursgewinne

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Siggi_LE

Wie läuft denn das Depot deines Vaters seitdem?

So schlecht klingen die Werte darin ja jetzt nicht. Deutsche Bank ist natürlich nicht so pralle und auch die Energieversorger haben einiges abgegeben seitdem.

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Aktie
vor 13 Stunden von beamter97:

Du meinst bestimmt: die steuerfreien Kursgewinne

Ich meinte die Dividenden, die aus dem steuerlichen Einlagekonto gezahlt werden und zwar den Einstandswert mindern, hier aber dann steuerfrei bleiben. Sehe aber gerade, dass es von der oben genannten Auswahl scheinbar nur die Telekom betrifft.

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Schwachzocker
vor 17 Stunden von Schnix25:

...Dafür sehe ich nun verschiedene Optionen:

1. Alle Aktien verkaufen und in einen Dividenden-ETFs investieren (jetzt gerade richtiger Zeitpunkt?)

2. Das Portfolio so lassen wie es ist und so weiter verfahren wie mein Vater

3. Einzelne Werte verkaufen und in andere dividendenstarke Einzelaktien investieren (jetzt gerade richtiger Zeitpunkt?)

 

Was denkt ihr dazu?

Bitte auch den Hintergrund beachten, dass es sich um "wertvollen" Altbestand vor 2009 handelt.

Da Du nicht aktiv traden und spekulieren möchtest, sind alle Optionen falsch.

 

Richtig: Alte Aktien verkaufen und gemäß Deiner üblichen, zuvor definierten Asset-Allokation investieren. Und das gleiche kannst Du auch gleich mit Deinem MDax und Digitalisierungsdings machen.

 

Wann der richtige Zeitpunkt dafür ist?! Jetzt!

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Onkel Baldrian
Am 2.6.2020 um 20:11 von Schnix25:

Da sind Dividendenstars wie Allianz & BASF dabei, allerdings auch "Problemkinder" wie Deutsche Bank. Außerdem noch Daimler, Telekom, Eon, RWE, Uniper, Siemens. Die Anlagestrategie von meinem Opa weiß ich nicht genau, offensichtlich aber dividendengetrieben. Die letzten Jahre gab es laut meines Vaters immer 2500-3000 € Dividenden, früher sogar noch etwas mehr (wahrscheinlich vor Finanzkrise 2009 mit Deutsche Bank Dividenden etc.).

 

 

Das sind klassische Witwen- und Waisen-Aktien. Ich würde die alle halten, auch die Deutsche Bank. Wenn Du so fragst, solltest Du bei Aktien auf die Dividenden achten, nicht auf die Kurse und bist mit diesen Papieren bestens bedient. Die Bankenkrise hält zwar schon lange an, wird aber auch nicht ewig dauern. Was dort richtig Geld kostet, ist die Umstellung der EDV. "Bankenkrise" wird immer mehr zum reinen Etikett. 

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Crashischda
Am 2.6.2020 um 20:11 von Schnix25:

Da sind Dividendenstars wie Allianz & BASF dabei, allerdings auch "Problemkinder" wie Deutsche Bank. Außerdem noch Daimler, Telekom, Eon, RWE, Uniper, Siemens.

Ich würde das ganz praktisch angehen. 

 

Die Problemkinder definitiv verkaufen und einen steuerlichen Verlustvortrag (ist das bei einer Steuerfreiheit von Gewinnen überhaupt möglich? Ich persönlich bin hier überfragt) aufbauen. Anschließend Unternehmen verkaufen, die gut gelaufen sind aber trotzdem veräußert werden sollen. Da die Unternehmen vor 2009 gekauft wurden, fallen ohnehin keine Steuern auf Gewinne an. 

 

Alle anderen Aktien definitiv behalten. Da sind sicher einige super Werte (mit fantastischen Einstiegskursen) mit drinnen. Von den hohen Dividendenrenditen auf den Einstiegskurs mal ganz zu schweigen.

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nolske
vor 2 Stunden von Crashischda:

[...]

Die Problemkinder definitiv verkaufen und einen steuerlichen Verlustvortrag (ist das bei einer Steuerfreiheit von Gewinnen überhaupt möglich? Ich persönlich bin hier überfragt) aufbauen. Anschließend Unternehmen verkaufen, die gut gelaufen sind aber trotzdem veräußert werden sollen. Da die Unternehmen vor 2009 gekauft wurden, fallen ohnehin keine Steuern auf Gewinne an. 

Nein ist es nicht.

 

vor 2 Stunden von Crashischda:

Da sind sicher einige super Werte (mit fantastischen Einstiegskursen) mit drinnen. Von den hohen Dividendenrenditen auf den Einstiegskurs mal ganz zu schweigen.

1. Was bringen fantastische Einstiegskurse (grundsätzlich und insbesondere bei einem Erbe)?

2. Was bringen hohe Dividendenrenditen auf Einstiegskurse? (Zumal der Einstiegskurs, möchte man ihn den so bezeichnen, der Tag des Erbes ist.)

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bondholder
· bearbeitet von bondholder
vor 2 Stunden von Crashischda:

Die Problemkinder definitiv verkaufen und einen steuerlichen Verlustvortrag (ist das bei einer Steuerfreiheit von Gewinnen überhaupt möglich? Ich persönlich bin hier überfragt) aufbauen. Anschließend Unternehmen verkaufen, die gut gelaufen sind aber trotzdem veräußert werden sollen. Da die Unternehmen vor 2009 gekauft wurden, fallen ohnehin keine Steuern auf Gewinne an.

Merkregel: Wenn Kursgewinne steuerfrei sind, dann gilt das genauso für Verluste.

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Crashischda
vor 1 Stunde von nolske:

fantastische Einstiegskurse

Hierauf gehe ich nicht ein. Völlig selbsterklärend tut mir leid. 

 

vor 1 Stunde von nolske:

hohe Dividendenrenditen auf Einstiegskurse?

selbiges.

 

vor einer Stunde von bondholder:

Merkregel: Wenn Kursgewinne steuerfrei sind, dann gilt das genauso für Verluste.

Logische Schlussfolgerung. Das hätte mir auch selbst einleuchten können :rolleyes:

 

Danke

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nolske
vor 5 Stunden von Crashischda:

Hierauf gehe ich nicht ein. Völlig selbsterklärend tut mir leid. 

 

selbiges.

Habe ich auch nicht erwartet.

Aber gut. Die Themen kommen hier immer wieder hoch...

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