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BlacksheepK

Was soll ich tun?

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BlacksheepK

Angelehnt an einen vorherigen Thread und dem Umstand geschuldet, dass ich mit meinen Freunden schon darüber gesprochen habe möchte ich hier eventuell auch nochmal ein-zwei Gedanken einfangen.

 

Ich bin aktuell 28 Jahre und wusste nach meinem Abitur nicht welcher Berufung ich nachgehen sollte. Ich habe mich auf 6 verschiedene (auch fachfremde) Stellen beworben: Duales Ingenieursstudium, duales Verwaltungsstudium und Ausbildung zum Krankenpfleger (mit dem Hintergedanken eventuell Medizin zu studieren). Da ich 5 Absagen bekommen habe, ist es die Ausbildung zum Krankenpfleger geworden. Darüber bin ich heute sehr froh, da sie mich vor allem persönlich sehr weit nach vorne gebracht hat. Mit 21 Jahren habe ich nach der Ausbildung zwei Jahre auf einer Intensivstation gearbeitet.

 

Da auch nach diesen zwei Jahre immer noch kein Platz in Medizin in Sicht war, da mein Abitur mit 2,7 relativ schlecht war und die Wartesemester immer weiter gestiegen sind, habe ich zu 50% aus dem Bauch heraus und zu 50% aus persönlichem Antrieb ein Jurastudium begonnen. Ich wollte einen Studiengang wählen mit dem man breit aufgebaut ist und konnte mir auch gut vorstellen weiterhin im Gesundheitswesen auf Krankenhausseite oder sogar auf Patientenseite zu arbeiten – genug Einblicke im Krankenhausalltag hatte ich gesammelt. Ich habe mich stark ins Studium reingekniet, habe von den drei „Grundklausuren“ im ersten Semester nur zwei knapp bestanden. Daraufhin war meine Überlegung, dass ich eventuell erst noch ins Thema „reinkommen“ muss, ich mir aber unter dieser Belastung keine weiteren vier Jahre Unsicherheit vorstellen kann um dann eventuell doch noch durch das Examen zu fallen und habe dann beschlossen das Studium Anfang zweites Semester abzubrechen. Meine Eltern hatten mir zu der Zeit eine nicht kleine monatliche Unterstützung gegeben, ich habe den Kontakt zu den meisten Freunden auf ein Minimum reduziert, habe mich schlecht ernährt und war wirklich nur am Lernen – diese Umstände meine ich mit Belastung.

 

Nach dem Studienabbruch bin ich in ein kleines Loch gefallen was ich aber auch durch eine neue Anstellung Ende 2017 relativ gut wieder in den Griff bekommen habe. Hier arbeite ich nun seit 2,5 Jahren wieder in einem Funktionsbereich als Krankenpfleger, ich merke aber auch, dass es das noch nicht war. Ich hatte mich 2018 auf einen berufsbegleitenden Studiengang, der von meinem Haus angeboten wurde, beworben. Damals habe ich eine Absage erhalten und eine Kollegin, die bereits fünf Jahre im Haus tätig war, hat den Platz bekommen – was auch verständlich ist, da ich zu der Zeit erst 7-8 Monate dort gearbeitet hatte. Der Studiengang würde mir als Krankenpfleger ein höheres Einkommen bringen ca. 500 Euro brutto, ich hätte aber auch die Chance in die Verwaltung oder Personalabteilung zu wechseln. Der Verdienst ist hier mitunter etwas weniger, gleich oder auch höher – je nach Amt, welches man belegt. Eigentlich halte ich von neuen Studiengängen, die es nur der Studiengänge wegen gibt, nichts. Viele sind einfach aus dem Boden gestampft und in meinen Augen kein Studiengang. Ich denke, dass sich mir nicht viele andere Arbeitsplätze als Pflegedienstleiter oder Qualitätssicherung in der Verwaltung öffnen werden. Auch ein Master in Pflegemanagement, würde das nicht ändern.

 

Das berufsbegleitende Studium war diesen Sommer erneut ausgeschrieben und ich habe mich auch wieder beworben um mir die Sache offen zu halten. Zudem hat mein Chef mich letzte Woche gefragt, ob ich mir vorstellen könnte die stellvertretende Stationsleitung (ca. 30 Mitarbeiter im Team) zu werden, dieser Posten ist letzte Woche frei geworden und wir haben einen Termin für nächste Woche vereinbart. Die Bewerbung für das berufsbegleitende Studium steht weiterhin aus, dieses wollte er auch mit mir in dem Gespräch besprechen, wobei er schon andeutete, dass sich „sehr viele Leute“ beworben haben. Der Vorteil von dem Studium ist neben der höheren Qualifikation am Ende, dass ich während des Studiums weiterhin volles Gehalt beziehe und für die Präsenzzeit freigestellt werden würde (ca. 75% arbeiten und 25% studieren). Als ich fragte, ob ich trotz des Studiums auch den Posten des stellvertretenden Stationsleiters antreten könnte, sagte er „Ja, aber Näheres können wir nächste Woche besprechen“.

 

Ich komme trotzdem nicht von dem Gedanken los ein anderes (Vollzeit-)Studium zu beginnen, dass mich eventuell breiter aufstellt. Wenn ich aktuell Arbeitskollegen sehe, merke ich mit wie wenig Engagement, Eigeninitiative usw. sie zur Arbeit kommen und ihre Zeit absitzen, das zieht mich selber manchmal runter. Mir macht es eigentlich Spaß für ein besseres Arbeitsumfeld zu sorgen, die Qualität der Arbeit zu verbessern und die Arbeitswege zu erleichtern, auch habe ich kein Problem damit Verantwortung zu übernehmen. Ich kümmere mich lieber einmal länger und richtig um eine Sache als sie immer wieder und dann nur halbherzig angehen zu müssen. Vergleiche ich daneben Freunde, die Stellen mit mehr Verantwortung bekleiden, denke ich auch, dass ich noch nicht angekommen bin. Vielleicht ist es aber auch ein Trugschluss und ich bin für ein Vollzeitstudium nicht gemacht. Ein weiterer Minuspunkt für ein Vollzeitstudium ist der finanzielle Aspekt. Ich bekomme leider kein Bafög und ich möchte auch auf garkeinen Fall wieder Unterstützung von meinen Eltern annehmen. Ich habe bereits so viel Geld gespart, dass ich mir zumindest einen Bachelorabschluss wenn nicht sogar einen Master voll finanzieren könnte. Ich habe 2016 eine Wohnung finanziert um sie zu vermieten, diese könnte ich mit einem hohen Abschlag der Spekulationssteuer und vorzeitigem Kündigen des Kredits verkaufen. Es würde sich mehr lohnen diese noch sechs Jahre zu halten, aber ich würde mit einem kleinen, wahrscheinlich sogar nur vierstelligen, Gewinn verkaufen können. Außerdem habe ich ein kleines Depot, auch hier wäre es schade, dieses dahinschmelzen zu sehen. Ich wäre dann Mitte 30, hätte einen Masterabschluss und nichts angespart, aber zumindest keine Schulden. Zudem kann man als Krankenpfleger auch gut neben dem Studium arbeiten und schnell 450 Euro – oder sogar mehr verdienen. Je nachdem wieviel das Studium einen zeitlich einbindet. Ein weiterer großer Minuspunkt ist, dass ich mich nochmal komplett auf verschiedene Fächer einlassen müsste, ich weiß nicht was ich studieren sollte (Medizin, BWL ?). Zudem müsste ich weiterhin in WG´s und auf kleinem Fuß leben. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen mein aktuell eher sparsames Leben zu beenden und „anzukommen“: eigene Wohnung etc.. Seit meinem Abitur bin ich vier Mal in drei verschiedenen Städten umgezogen, habe nur in WG´s gewohnt und mir relativ wenig gegönnt.

 

 

Mir bleiben mehrere Wege:

1.       Ich mache das berufsbegleitende Studium I positiv:  habe volles Gehalt, kann mich niederlassen, mache gleichzeitig die stellvertretende Stationsleitung, sammle Erfahrung, kann meine aktuellen Investitionen weiterlaufen lassen und sogar erhöhen I negativ: habe nur kleine, fachspezifische Aufstiegschancen mit mäßigem Gehalt (Das höchste der Gefühle wäre wahrscheinlich Pflegedienstleitung eines Krankenhauses, sehr vereinnahmend bei mäßiger Bezahlung: Gesundheitswesen bezahlt schlecht) 

2.       Ich mache ein Vollzeitstudium I positiv: höhere, gutverdienende Posten möglich I negativ: ich brauche meine ganzen Ersparnisse auf, ich muss erneut umziehen, ich habe später mit hoher Wahrscheinlichkeit einen sehr vereinnahmenden Beruf

3.       Ich mache ein eher leichteres Studium, neben dem ich noch arbeiten kann um meine monatlichen Ausgaben bezahlen zu können, es wäre ähnlich wie bei Punkt 1 I positiv: ich kann mir ein etwas breiteres Studium aussuchen, ich kann meine aktuellen Investitionen behalten, ich müsste nur eventuell umziehen, I negativ: welches Studium?

 

Vielen Dank fürs Lesen! Ich hoffe, dass Text einigermaßen verständlich war, habe versucht ihn so kurz wie nötig aber so verständlich wie möglich zu schreiben.

 

Leider fällt es mir sehr schwer, eine Entscheidung darüber zu treffen, ich denke aber, dass ich bis zu dem Termin eine gefestigte Meinung haben sollte um ein vernünftiges Gespräch mit meinem Chef führen zu können.

 

Was denkt ihr darüber?

Seht ihr noch irgendwelche positiven oder negativen Aspekte, die ich übersehen habe?

 

Freundliche Grüße

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Bassinus
· bearbeitet von Bassinus
vor 1 Stunde von BlacksheepK:

Zudem hat mein Chef mich letzte Woche gefragt, ob ich mir vorstellen könnte die stellvertretende Stationsleitung (ca. 30 Mitarbeiter im Team) zu werden,...

 

Die Bewerbung für das berufsbegleitende Studium steht weiterhin aus,

..., wobei er schon andeutete, dass sich „sehr viele Leute“ beworben haben.

...„Ja, aber ...

Damit ist die Sache vom Tisch. Er sieht dich auf ner Stelle und hat bereits jmd anderen für die Weiterbildung.

Zitat

Wenn ich aktuell Arbeitskollegen sehe, merke ich mit wie wenig Engagement, Eigeninitiative usw. sie zur Arbeit kommen und ihre Zeit absitzen, das zieht mich selber manchmal runter. Mir macht es eigentlich Spaß für ein besseres Arbeitsumfeld zu sorgen, die Qualität der Arbeit zu verbessern und die Arbeitswege zu erleichtern, auch habe ich kein Problem damit Verantwortung zu übernehmen. Ich kümmere mich lieber einmal länger und richtig um eine Sache als sie immer wieder und dann nur halbherzig angehen zu müssen.

Diese Einstellung wird dich als Stationsleiter killen. Entweder psychisch weil du nicht drauf klar kommst oder physisch weil du gegen 30 Mitarbeiter antrittst. Tipp: genau diesen Text den du hier geschrieben hast, sagst du so deinem Chef. Er sollte dich dann nicht mehr in Betracht ziehen, weil du noch keiner Führungsaufgabe gewachsen bist. Dir fehlt es an Balance. Du beschreibst ein Extrem was du bei Arbeitskollegen siehst, merkst aber nicht das du genau das andere Extrem bist.

Zitat

... negativen Aspekte, die ich übersehen habe?

Deine Einstellung. Du bist 28 und in der glücklichen Lage dein Leben selbstbestimmt mit mehreren Wegen beschreiten zu dürfen. Diese Chance haben nur wenige. Du machst aber für dich persönlich eine Last daraus. Und das hindert dich daran durch zu Starten, weil mal 2 Kleinigkeiten nicht geklappt haben. Du könntest immernoch Medizin im Ausland studieren. Andere Sprache ist eine persönliche Bereicherung und die Anerkennung eines ausländischen Studium für einen Inländer eigentlich nur Makulatur, da es ne Liste gibt von wo die Standards hier anerkannt werden (wenn du dann überhaupt noch hier arbeiten willst).

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Livesey

Das sind so persönliche Fragen, dass ich ohne dich zu kennen wirklich nur ein paar Denkanstöße geben kann:

 

1) Würde ich mir gut überlegen, ein "schweres" Studium anzufangen, vor allem berufsbegleitend. Nun ist BWL nicht als schwer verschrien und Medizin fällt dir wegen deines Hintergrundes vielleicht leichter. Aber ich würde mich erinnern, wie es dir letztes Mal erging, wie sehr es dich runterziehen könnte und auch ein ehrlicher Blick in den Spiegel denn für ein Studium ist schlicht nicht jeder gemacht - die ersten Jurasemester sollten bei dem von dir betriebenen Aufwand z.B. keine Hürde darstellen und ich glaube dass du mit dem Abbrechen das Richtige getan hast.

2) Ich würde nicht nur aus Stolz eine finanziell unvernünftige Entscheidung treffen, also z.B. etwas mit Abschlag verkaufen. Davor würde ich überlegen, z.B. bei den Eltern einen Kredit aufzunehmen sofern das für sie unproblematisch wäre. Das Depot zu verkaufen sehe ich dagegen nicht als problematisch: Deine Ausbildung ist auch ein Investment und sofern du es durchziehst wird die "Rendite" deutlich höher sein als am Markt.

3) Einstellung im Blick halten: "Mir etwas gönnen" usw. ist ganz oft auch Kompensation für etwas. Wenn dich WGs z.B. stören, okay; aber es ist auch möglich, das WG-Leben positiv zu sehen, trotzdem anzukommen, deinen Lebensstil beizubehalten und dich nicht mit anderen zu vergleichen.

4) Welche Vorteile hättest du als Stationsleiter? Wiegen sie die Nachteile auf? Wird man dort nur verheizt? Kann die Stelle ein Sprungbrett für mehr sein?

5)

vor 6 Stunden von Bassinus:

Diese Einstellung wird dich als Stationsleiter killen. Entweder psychisch weil du nicht drauf klar kommst oder physisch weil du gegen 30 Mitarbeiter antrittst. Tipp: genau diesen Text den du hier geschrieben hast, sagst du so deinem Chef. Er sollte dich dann nicht mehr in Betracht ziehen, weil du noch keiner Führungsaufgabe gewachsen bist. Dir fehlt es an Balance. Du beschreibst ein Extrem was du bei Arbeitskollegen siehst, merkst aber nicht das du genau das andere Extrem bist.

Das sehe ich etwas differenzierter. Ich stimme 100% zu, dass du nicht in der Situation sein willst, wo du gegen 30 Mitarbeiter und alles, was sich eingeschliffen hat, ankämpfst. Vor allem dann, wenn du keinen Rückhalt hast oder dich persönliche Animositäten runterziehen werden. Ich kann mir auch vorstellen, dass es in einer Klinik wenig Raum für Verbesserungen gibt und du als Stationsleiter einfach nur den Kopf hinhalten musst.

Aber ansonsten würde ich dir die Führungsqualitäten nicht so absprechen: Ich kenne Unternehmen, in denen genau nach Menschen wie dir gesucht wird und die auf die Karriereleiter gesetzt werden eben weil sie diese Einstellung an den Tag legen. Ich glaube wie gesagt, dass das in deinem Umfeld verschenkt sein könnte: Das ist ein Fass ohne Boden und zusätzliches Engagement wird kaum honoriert.

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Widofnir

Ein Studium danach auszuwählen, ob es schwierig oder leicht ist, halte ich für den falschen Weg. Vorrangig solltest du klären, für welche Tätigkeiten du dich begeistern kannst. Nur dann wirst du auch ein schwieriges Studium erfolgreich durchstehen und zu einem guten Abschluss bringen können.

 

Im Übrigen teile ich die Meinung von @Bassinus:

1. Wenn deine Stationsleitung dich als Stellvertreter haben möchte, erwartet er volle Verfügbarkeit. Funktionsdienst (OP, Intensiv etc.) ist anspruchsvoll. Andere Ablenkungen wie ein Studium sind da hinderlich... Da wirst du Prioritäten setzen müssen. Dies ist meiner Meinung nach aber der beste Weg, in der Pflege weiterzukommen -> schneller Aufstieg in den Hierarchien und Erfahrung als Führungskraft sammeln!

2. Als Führungskraft steht man im ständigen Diskurs zu seinen Mitarbeitern. Wenn dir da jetzt schon die Leistungsbereitschaft der Kollegen nicht gefällt, wird´s später komisch. Hier gibt es aber zum Glück hilfreiche Methoden und ein gutes Verhältnis zu Vorgesetzten und Klinikleitung ist sehr hilfreich.

3. Du hast Optionen! Mit deiner Berufserfahrung kannst du einige Wege im medizinischen Bereich einschlagen.

 

Schau dir mal das Berufsbild des Physician Assistant an. In meinem Krankenhaus wollten wir diese als Unterstützung/Entlastung des Ärztlichen Dienstes einstellen, allerdings hatten wir Probleme diesen wirklich zu etablieren. Andere Studiengänge wie Pflegemanagement o.ä. sind in meinen Augen nicht wirklich hilfreich, da das kein Krankenhaus braucht; PDL könntest du auch ohne werden...

 

Eine andere Möglichkeit wäre mit deinem Krankenhaus zu klären, ob andere Führungsaufgaben in naher Zukunft zu besetzen sind. Hier könntest du im Sinne einer Karriereplanung deinen Arbeitgeber für eine Beteiligung an einem Studium o.ä. gewinnen. Selbstverständlich wird man dich dann eine Zeit lang an das Haus binden wollen.

 

Und abschließend: Du hast immer die Möglichkeit deine Arbeitszeit so zu reduzieren, dass du finanziell gut durchkommst und dich gleichzeitig einem Studium widmen kannst.

 

Ich gehe davon aus, du arbeitest in einem Krankenhaus des öffentlichen Dienstes?

 

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Nachdenklich
vor 15 Stunden von BlacksheepK:

Ein weiterer großer Minuspunkt ist, dass ich mich nochmal komplett auf verschiedene Fächer einlassen müsste, ich weiß nicht was ich studieren sollte (Medizin, BWL ?).

Dann solltest Du Dich nicht auf ein Studium einlassen!

 

Wenn ich deinen Bericht über Dein bisheriges Leben lese, dann würde ich Dir ein Studium nur empfehlen, wenn du wirklich auch aus brennendem Interesse an dem Fach anfangen möchtest.

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DerBademeister
· bearbeitet von DerBademeister

Geh erstmal für einige Wochen oder sogar Monate in dich und überlege dir, was deine Berufung (das Wort Beruf kommt zufällig von Berufung) ist.

 

Wenn ich deine Schilderung so lese, habe ich das Gefühl, dass du an dich selber die Erwartung stellst, irgendwas (bzw. egal was) studieren zu müssen. Nur weil du Abitur hast, musst du nicht zwingend studieren (ich kenne genügend Menschen in meinem privaten Umfeld, welche nach dem Abitur eine Ausbildung gemacht haben). Man wird nur mittlerweile leider von kleinauf zum studieren gedrängt, was in meinen Augen völliger Unsinn ist. Auch ohne Studium kannst du es beruflich sehr (!) weit bringen und gut verdienen. Es gibt genügend Weiterbildungen, die du später neben dem Beruf noch machen kannst wenn du willst. Und das wichtigste im Berufsleben ist immer noch, dass dir deine Arbeit Spaß macht und dich erfüllt!

 

Also Kopf hoch und nichts überstürzen, wie heißt es so schön: Kommt Zeit kommt Rat.

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BlacksheepK

Vielen Dank für eure Antworten!

vor 19 Stunden von Bassinus:

Damit ist die Sache vom Tisch. Er sieht dich auf ner Stelle und hat bereits jmd anderen für die Weiterbildung.

Ja, so habe ich es auch interpretiert. Bleibt es nur abzuwarten. 

 

vor 19 Stunden von Bassinus:

Diese Einstellung wird dich als Stationsleiter killen. Entweder psychisch weil du nicht drauf klar kommst oder physisch weil du gegen 30 Mitarbeiter antrittst. Tipp: genau diesen Text den du hier geschrieben hast, sagst du so deinem Chef. Er sollte dich dann nicht mehr in Betracht ziehen, weil du noch keiner Führungsaufgabe gewachsen bist. Dir fehlt es an Balance. Du beschreibst ein Extrem was du bei Arbeitskollegen siehst, merkst aber nicht das du genau das andere Extrem bist.

Den Unterschied bemerke ich schon, sonst hätte ich es nicht erwähnt. Vielleicht ist es auch eine Gelegenheit sich in dieser Sache auszuprobieren und eine gesunde "Scheiß-Egal-Haltung" an den Tag zu legen. Aktuell muss ich auch mit dem Problem "kämpfen", nur als Kollege. 

 

vor 19 Stunden von Bassinus:

Deine Einstellung. Du bist 28 und in der glücklichen Lage dein Leben selbstbestimmt mit mehreren Wegen beschreiten zu dürfen. Diese Chance haben nur wenige. Du machst aber für dich persönlich eine Last daraus. Und das hindert dich daran durch zu Starten, weil mal 2 Kleinigkeiten nicht geklappt haben. Du könntest immernoch Medizin im Ausland studieren. Andere Sprache ist eine persönliche Bereicherung und die Anerkennung eines ausländischen Studium für einen Inländer eigentlich nur Makulatur, da es ne Liste gibt von wo die Standards hier anerkannt werden (wenn du dann überhaupt noch hier arbeiten willst).

Ich habe auch keine schlechten Chancen auf ein Medizinstudium in Deutschland. Hatte dieses Jahr sogar zwei Monate meine volle Stelle auf eine halbe Stelle reduziert und habe einen großen Teil meines Urlaubs verbraten um für den TMS zu lernen. Dieser ist dann aufgrund von Corona verschoben worden und zwischenzeitlich hatte ich den Gedanken wieder verworfen ein Vollzeitstudium anzugehen.

vor 13 Stunden von Livesey:

Das sind so persönliche Fragen, dass ich ohne dich zu kennen wirklich nur ein paar Denkanstöße geben kann:

 

1) Würde ich mir gut überlegen, ein "schweres" Studium anzufangen, vor allem berufsbegleitend. Nun ist BWL nicht als schwer verschrien und Medizin fällt dir wegen deines Hintergrundes vielleicht leichter. Aber ich würde mich erinnern, wie es dir letztes Mal erging, wie sehr es dich runterziehen könnte und auch ein ehrlicher Blick in den Spiegel denn für ein Studium ist schlicht nicht jeder gemacht - die ersten Jurasemester sollten bei dem von dir betriebenen Aufwand z.B. keine Hürde darstellen und ich glaube dass du mit dem Abbrechen das Richtige getan hast.

Ich bin da echt sehr ambivalent was meine Fähigkeit studieren zu können angeht. Ich habe mich vor dem Abbruch mit mehreren Tutoren unterhalten und da haben alle was anderes gesagt. Der eine meinte es wird mit der Zeit einfacher und man muss erstmal reinkommen, gerade weil ich zu der nicht direkt vom Abitur kam sondern fünf Jahre Lernpause hatte, ein anderer meinte auch wie du, dass es erst im Examen richtig schwierig wird. Ich glaube aber auch, dass es gut war das Studium abzubrechen, meine Motivation war da auch eher falsch.

 

vor 13 Stunden von Livesey:

2) Ich würde nicht nur aus Stolz eine finanziell unvernünftige Entscheidung treffen, also z.B. etwas mit Abschlag verkaufen. Davor würde ich überlegen, z.B. bei den Eltern einen Kredit aufzunehmen sofern das für sie unproblematisch wäre. Das Depot zu verkaufen sehe ich dagegen nicht als problematisch: Deine Ausbildung ist auch ein Investment und sofern du es durchziehst wird die "Rendite" deutlich höher sein als am Markt.

Da hast du vollkommen Recht. Die Wohnung zu behalten wie auch das Depot Stück für Stück aufzulösen.

 

vor 13 Stunden von Livesey:

3) Einstellung im Blick halten: "Mir etwas gönnen" usw. ist ganz oft auch Kompensation für etwas. Wenn dich WGs z.B. stören, okay; aber es ist auch möglich, das WG-Leben positiv zu sehen, trotzdem anzukommen, deinen Lebensstil beizubehalten und dich nicht mit anderen zu vergleichen.

Ja, das stimmt auch. Aber vom Gefühl her würde ich mich aktuell in einer eigenen Wohnung wohler fühlen. Wie gesagt habe ich bisher nur in WG´s gewohnt.

 

vor 13 Stunden von Livesey:

4) Welche Vorteile hättest du als Stationsleiter? Wiegen sie die Nachteile auf? Wird man dort nur verheizt? Kann die Stelle ein Sprungbrett für mehr sein?

Vorteile: Es macht sich gut auf dem Lebenslauf, ich verdiene etwas mehr Geld und ein Sprungbrett kann es auch sein. Ich würde nicht sagen, dass man dort verheizt wird.

Nachteil: Ich könnte mit der Position überfordert sein und müsste davon abtreten. Weiterhin im selben Krankenhaus arbeiten oder im selben Team könnte komisch werden.

 

vor 13 Stunden von Livesey:

Das sehe ich etwas differenzierter. Ich stimme 100% zu, dass du nicht in der Situation sein willst, wo du gegen 30 Mitarbeiter und alles, was sich eingeschliffen hat, ankämpfst. Vor allem dann, wenn du keinen Rückhalt hast oder dich persönliche Animositäten runterziehen werden. Ich kann mir auch vorstellen, dass es in einer Klinik wenig Raum für Verbesserungen gibt und du als Stationsleiter einfach nur den Kopf hinhalten musst.

Aber ansonsten würde ich dir die Führungsqualitäten nicht so absprechen: Ich kenne Unternehmen, in denen genau nach Menschen wie dir gesucht wird und die auf die Karriereleiter gesetzt werden eben weil sie diese Einstellung an den Tag legen. Ich glaube wie gesagt, dass das in deinem Umfeld verschenkt sein könnte: Das ist ein Fass ohne Boden und zusätzliches Engagement wird kaum honoriert.

Ja das sehe ich ähnlich. Es gibt ja auch einen Grund warum die Pflegedienstleitung auf mich zugekommen ist. Neben mir gibt es auch Kollegen mit 15-20 und noch mehr Jahren Berufserfahrung und Weiterbildung, die auch schon Interesse bekundet haben. Die vorherige Stationsleitung wie auch der jetzige, neue Stationsleiter halten viel von mir, das wurde auch der Pflegedienstleitung gegenüber kommuniziert. Deshalb wundert es mich, dass mir jetzt nach meinem empfinden durch die Blume gesagt worden ist, dass es mit der Weiterbildung nichts wird.

 

vor 9 Stunden von Widofnir:

Ein Studium danach auszuwählen, ob es schwierig oder leicht ist, halte ich für den falschen Weg. Vorrangig solltest du klären, für welche Tätigkeiten du dich begeistern kannst. Nur dann wirst du auch ein schwieriges Studium erfolgreich durchstehen und zu einem guten Abschluss bringen können.

Das sollte auch nicht der Weg sein. Ich finde es nur auch nicht gut, nur nach seinen Interessen zu gehen und eine brotlose Kunst zu studieren/ zu erlernen.

 

vor 9 Stunden von Widofnir:

Im Übrigen teile ich die Meinung von @Bassinus:

1. Wenn deine Stationsleitung dich als Stellvertreter haben möchte, erwartet er volle Verfügbarkeit. Funktionsdienst (OP, Intensiv etc.) ist anspruchsvoll. Andere Ablenkungen wie ein Studium sind da hinderlich... Da wirst du Prioritäten setzen müssen. Dies ist meiner Meinung nach aber der beste Weg, in der Pflege weiterzukommen -> schneller Aufstieg in den Hierarchien und Erfahrung als Führungskraft sammeln!

2. Als Führungskraft steht man im ständigen Diskurs zu seinen Mitarbeitern. Wenn dir da jetzt schon die Leistungsbereitschaft der Kollegen nicht gefällt, wird´s später komisch. Hier gibt es aber zum Glück hilfreiche Methoden und ein gutes Verhältnis zu Vorgesetzten und Klinikleitung ist sehr hilfreich.

3. Du hast Optionen! Mit deiner Berufserfahrung kannst du einige Wege im medizinischen Bereich einschlagen.

1. Da die jetzige Stationsleitung mich bereits vor zwei Wochen gefragt hat, ob ich mir die Stellvertretung vorstellen könnte, habe ich bereits mit ihm darüber gesprochen. Er sagte mir, dass das kein Problem sei, da ich ja 75% weiterhin auf der Arbeit bin.

2. Das stimmt. Aber wie gesagt, eventuell etwas woran ich wachsen kann.

3. Das stimmt. Wobei ich gerade einmal klären muss, dass ich aktuell in der Psychiatrie arbeite. Hier arbeite ich auf einer geschützten (geschlossenen) Akutstation.

 

vor 9 Stunden von Widofnir:

Schau dir mal das Berufsbild des Physician Assistant an. In meinem Krankenhaus wollten wir diese als Unterstützung/Entlastung des Ärztlichen Dienstes einstellen, allerdings hatten wir Probleme diesen wirklich zu etablieren. Andere Studiengänge wie Pflegemanagement o.ä. sind in meinen Augen nicht wirklich hilfreich, da das kein Krankenhaus braucht; PDL könntest du auch ohne werden...

 

Das kenne ich bereits. Wird sogar in einem nicht weit entfernten Ort angeboten. Bei uns im Haus gibt es aktuell keine Physician Assistants, aber in einem somatischen Haus bei mir in der Stadt schon. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass diese bei uns im Haus nützlich wären, ob dafür Stellen geschaffen werden, weiß ich aber nicht. Trotzdem ist der Unterschied beim Gehalt zwischen PA und Arzt (logischerweise) enorm. Zwischen Krankenpfleger mit Weiterbildung und PA ist es schon mehr, aber es sind auch keine Welten.

 

vor 9 Stunden von Widofnir:

Eine andere Möglichkeit wäre mit deinem Krankenhaus zu klären, ob andere Führungsaufgaben in naher Zukunft zu besetzen sind. Hier könntest du im Sinne einer Karriereplanung deinen Arbeitgeber für eine Beteiligung an einem Studium o.ä. gewinnen. Selbstverständlich wird man dich dann eine Zeit lang an das Haus binden wollen.

Das hoffe ich im Gespräch klären zu können. Die Pflegedienstleitung hatte mir bereits Anfang des Jahres zugesagt, mich bei einem Studium finanziell bzw. arbeitstechnisch entgegenzukommen. Deshalb verwundert mich die letzte Aussage "es gab sehr viele Bewerbungen" um so mehr.

 

vor 9 Stunden von Widofnir:

Ich gehe davon aus, du arbeitest in einem Krankenhaus des öffentlichen Dienstes?

 

Leider nein. Ich wollte nach dem "Loch" einen Arbeitgeber in der Nähe und in die Psychiatrie. Da war die Auswahl auf einen beschränkt.

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BlacksheepK
vor 6 Stunden von Nachdenklich:

Dann solltest Du Dich nicht auf ein Studium einlassen!

 

Wenn ich deinen Bericht über Dein bisheriges Leben lese, dann würde ich Dir ein Studium nur empfehlen, wenn du wirklich auch aus brennendem Interesse an dem Fach anfangen möchtest.

An sich hast du Recht. Es fällt mir aber schwer, "nichts" zu machen oder eine gute Alternative zu finden. Ich weiß, dass nicht jeder der Bigboss werden kann. Will ich auch garnicht, ich möchte aber trotzdem nicht dort bleiben wo ich jetzt bin (Position, Gehalt, …). Ich habe das Gefühl, dass noch mehr möglich ist und diese Rückmeldung bekomme ich auch.

 

vor 6 Stunden von DerBademeister:

Geh erstmal für einige Wochen oder sogar Monate in dich und überlege dir, was deine Berufung (das Wort Beruf kommt zufällig von Berufung) ist.

 

Wenn ich deine Schilderung so lese, habe ich das Gefühl, dass du an dich selber die Erwartung stellst, irgendwas (bzw. egal was) studieren zu müssen. Nur weil du Abitur hast, musst du nicht zwingend studieren (ich kenne genügend Menschen in meinem privaten Umfeld, welche nach dem Abitur eine Ausbildung gemacht haben). Man wird nur mittlerweile leider von kleinauf zum studieren gedrängt, was in meinen Augen völliger Unsinn ist. Auch ohne Studium kannst du es beruflich sehr (!) weit bringen und gut verdienen. Es gibt genügend Weiterbildungen, die du später neben dem Beruf noch machen kannst wenn du willst. Und das wichtigste im Berufsleben ist immer noch, dass dir deine Arbeit Spaß macht und dich erfüllt!

 

Also Kopf hoch und nichts überstürzen, wie heißt es so schön: Kommt Zeit kommt Rat.

Ich "suche" schon seit meinem Abitur das Richtige. Der Druck studieren zu müssen kommt bei mir gerade daher, dass ich das Gefühl habe, dass heutzutage jeder studiert und alles studierbar wird. Angefangen bei der Pflegeausbildung ist das ausgeschriebene Studium auch "nur" eine Weiterbildung zu dem psychiatrischen Fachkrankenpfleger. Deshalb drängt sich mir der Gedanke auf, dass man ohne Studium keine (schlechtere) Chancen im Berufsleben hat. Die Arbeit an sich macht mir Spaß, aber er erfüllt mich nicht. Ich habe meine Zeit seit dem Abi zwar nicht verplempert, aber leider setzt mich die Zeit doch etwas unter Druck. Ich denke nicht, dass ich mit 40 noch irgendein Studium anfangen werde. Gerade sowas wie Medizin lohnt sich dann kaum noch.

 

vor 2 Stunden von Buy&Hold2018:

Ein Medizinstudium, mhhh ja. Das ist nicht einfach, es ist langwierig. Mindestens 6 Jahre. Es ist zu Beginn sehr trocken. Es erfordert eine hohe Lern/Arbeitsbereitschaft. Warum hat Jura nicht geklappt? Medizin ist vom Aufwand her noch größer! 

Hast du beides studiert? Ich stehe in Kontakt mit mehreren Medizinstudenten. Einer ist unter anderem mein bester Freund, der mich auch wieder ein wenig auf den Gedanken gebracht hat. Ich finde nicht, dass man beide Studiengänge so pauschal miteinander vergleichen kann.

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sparfux
· bearbeitet von sparfux
vor 2 Stunden von BlacksheepK:

Ja, so habe ich es auch interpretiert. Bleibt es nur abzuwarten. 

Gib denen doch einfach die Indikation, dass Du das mit der stellvertretenden Stationsleitung sehr gerne machen würdest, dass Du Dir für Dein weiteres berufliches Fortkommen aber auch ein (berufsbegleitendes) Studium sehr wichtig ist und Du deshalb ein "Gesamtpaket" aus stellvertretender Stationsleitung und berufsbegleitendes Studium vorschlägst. (Du sagst quasi durch die Blume, dass Du das mit der stellvertretenden Stationsleitung nur machst, wenn sie Dir auch bei dem Studienplatz helfen.) So wie Du schreibst, bist Du doch da in einer recht guten Verhandlungsposition. Als Kompromiss, falls der jetzige Platz schon jemandem anderen avisiert wurde, kannst Du ja vorschlagen, dass Du den die stellv. Stationsl. gleich übernimmst und das Studium erst kommendes Jahr los geht. Ist vielleicht eh nicht so schlecht, wenn Du Dich erst mal einarbeitest, bevor Du die Stunden reduzierst.

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BlacksheepK
Am 5.8.2020 um 01:17 von sparfux:

Gib denen doch einfach die Indikation, dass Du das mit der stellvertretenden Stationsleitung sehr gerne machen würdest, dass Du Dir für Dein weiteres berufliches Fortkommen aber auch ein (berufsbegleitendes) Studium sehr wichtig ist und Du deshalb ein "Gesamtpaket" aus stellvertretender Stationsleitung und berufsbegleitendes Studium vorschlägst. (Du sagst quasi durch die Blume, dass Du das mit der stellvertretenden Stationsleitung nur machst, wenn sie Dir auch bei dem Studienplatz helfen.) So wie Du schreibst, bist Du doch da in einer recht guten Verhandlungsposition. Als Kompromiss, falls der jetzige Platz schon jemandem anderen avisiert wurde, kannst Du ja vorschlagen, dass Du den die stellv. Stationsl. gleich übernimmst und das Studium erst kommendes Jahr los geht. Ist vielleicht eh nicht so schlecht, wenn Du Dich erst mal einarbeitest, bevor Du die Stunden reduzierst.

 

Ich glaube so eine gute Verhandlungsposition habe ich auch nicht, da sie sich ja auch nicht erpressen lassen und man sich mit dem Vorgesetzen auch nicht die Stimmung verderben sollte.

 

Ich hatte nun das Gespräch in dem ich nicht meine abschließende Entscheidung preisgeben sollte. Es war eher ein Austausch und man hat mir drei Optionen genannt, mit einer Bitte zur Rückmeldung bis nächste Woche Dienstag. Am Mittwoch beginnen die Bewerbungsgespräche für das Studium.

 

1. Ich mache die stellvertretende Stationsleitung und werde die nächste Weiterbildung "Stationsleitung", die zwei Jahre dauert, in zwei Jahren beginnen können. Die jetzige startet schon im Herbst und ist von unserem Haus voll gedeckt. Aber für die nächste wäre ich dann "gebucht". Für das Studium wäre ich dann raus.

 

2. Ich lehne die stellvertretende Stationsleitung ab und bewerbe mich weiterhin auf das Studium. Meine Chancen hier wollte mir die Pflegedienstleitung nicht nennen. Er sagt nur: "Ich kann und will Ihnen das nicht sagen, wir haben bisher keine ausgewählten Kandidaten und ich möchte auch den Bewerbungsprozess inklusive der Bewerbungsgespräche auf mich wirken lassen. Zudem entscheiden wir im Team. Ich kann nur sagen, dass Bewerbungen im zweitstelligem Bereich gab, wo auch viele interessante dabei waren."

 

3. Ich warte das Bewerbungsverfahren ab und lehne den Posten der stellvertretenden Stationsleitung nicht direkt ab. Das wäre aber mit einem kleinen Fragezeichen versehen, da er nicht weiß, was in der Zwischenzeit noch passieren könnte. Man würde sich dann, falls ich das Studium nicht bekomme, noch einmal zusammensetzen.

 

Er stellte im Gespräch noch einmal klar, dass er von der Leitungsebene der Stationen höchste Loyalität erwartet und man ein anderes Arbeitsverhältnis hätte, als zuvor. Deshalb würden die Pflegedienstleiter sich die Mitarbeiter auch gut aussuchen und es wären auch schon Leute gekündigt worden. Er (und die anderen Pflegedienstleiter) könnten sich die Zusammenarbeit mit mir aber gut vorstellen. Zudem betonte er nochmal, dass die Station auf der ich dann die Position übernehmen soll, die "Paradestation" des Hauses ist. Ich weiß jetzt nicht ganz was er damit meinte, aber wir sind die größte Station, haben das größte Team, sind gut ausgestattet etc.. Ich denke, dass er das meinte.

 

Er hat gesagt, dass er die beiden Wege Leitung und Studium stark voneinander trennt. Das eine ist Management, Führung, Organisation und das andere ist inhaltlich, Fachwissen etc.. Das ganze leuchtet ein und ich würde es eben so machen. Jeden Menschen dem er das Studium zahlt, möchte er auch auf der Station in der Pflege behalten und nicht in die Leitungsebene verlieren.

 

Ich habe leider verpasst, nach dem Gehalt / den Gehaltsaussichten zu fragen. "Nur" die stellvertretende Stationsleitung anzunehmen und die zweijährige Weiterbildung zu machen widerstrebt mir irgendwie, da dort relativ schnell Sackgasse ist und man nur kleinere Aufstiegschancen hat.

 

Am Ende vom Gespräch habe ich mich dafür bedankt, dass er auf mich zugekommen ist um die Stelle zu besetzen. Da hat er nochmal gesagt, dass ich das auch als Bestätigung ansehen kann, oder ähnlich. 

 

Unterm Strich hatte ich schon ein wenig das Gefühl, dass er mich in die Richtung stellvertretende Stationsleitung bringen wollte. Auch fand ich es nicht gut, dass er mich was meine Chancen bei dem Studium betrifft so komplett im Regen stehen lassen hat. 

 

Unterm Strich, bin ich noch nicht richtig weiter.

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Tradeoff

Wenn ich Verantwortlich bei euch, dann:

 

- würde ich bei mehreren interessanten Kandidaten für das Studium dies nicht an denjenigen vergeben, der a.) bei Beendigung des Studiums 30+x Jahre alt ist, b.) bereits ein Studium abgebrochen hat  und c.) auch kein besonderes Abi hingelegt hat.

- das gilt doppelt, wenn ich den Kandidaten auf einer anderen Stelle sehen möchte.

- schließlich würden mir Zweifel kommen, ob der Kandidat der richtige ist, wenn das Studium für ihn die Priorität hat, das ich nicht sehe. Insbesondere wenn ich Loyalität erwarte.

 

Kann man im Hinterkopf behalten bei der Entscheidung, muss man aber nicht.

 

Was wirklich zählt, ist, sich zu entscheiden, was man wirklich will. Dann konsequent umsetzen. Mag Situationen geben, die eine Re-evaluation notwendig werden lassen - aber das ist die Aussnahme. Also: erst ein (1!) wirklich festes Ziel wählen, dann den Weg dahin festlegen, dann nicht mehr aufhalten lassen.

 

Mögliche Ziele können sehr unterschiedliche Zeithorizonte und Griffigkeit haben (Stationsleitung vs. Promotion vs. Wohlhabend vs. Hochangesehen vs. Haus vs. toller Vater vs...)

 

Du scheinst kein festes Ziel zu haben, sondern nur Befindlichkeiten.

 

Also: wenn’s nur eine Sache gebe, die du wirklich erreichen willst - was wäre das?

 

Danach kann man den Weg sinnvoll diskutieren.

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dreizehn
On 8/3/2020 at 10:48 PM, BlacksheepK said:

Was denkt ihr darüber?

Ich denke nicht, dass dieser Thread dir in irgend einer Weise helfen kann, wenn du mit 28 selbst noch unschlüssig bist über deinen zunkünftigen beruflichen Werdegang.

 

In einem Finanz-Forum, wird kaum jemand einschätzen können, was dir Spaß macht und ob du bereit bist den zeitlichen Aufwand für ein Medizinstudium aufzubringen. Das Abitur hat mMn hierbei keinerlei Relevanz. Der Abbruch des Jura-Studums im zweiten Semester spricht hier aber eher dagegen, da dass ja nur der Anfang des Grundstudiums war.

 

Es lässt sich vermuten, dass sich deine Situation mit dem sparsamen Studentenleben in WGs wohl dann die nächsten (min.) sechs Jahre nicht ändern wird, wenn du dich für ein Medizinstudium entscheidest.

 

Anfangen solltest du wohl bei dir selbst. Und überegen, wo du dich in fünf Jahren siehst, was dir Spaß macht etc. Sobald wieder Präsenzvorlesungen stattfinden, kannst du dich dort auch mal reinsetzen, diese sind an Unis i.d.R. öffentlich.

 

 

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Cor
· bearbeitet von Cor
Am 4.8.2020 um 00:48 von BlacksheepK:

Da auch nach diesen zwei Jahre immer noch kein Platz in Medizin in Sicht war, da mein Abitur mit 2,7 relativ schlecht war und die Wartesemester immer weiter gestiegen sind, habe ich zu 50% aus dem Bauch heraus und zu 50% aus persönlichem Antrieb ein Jurastudium begonnen.

Hast du dich wirklich mal genau informiert wie hoch deine Chancen auf einen Studienplatz sind? Die Wartezeitquote ist abgeschafft, das ist dir klar? Und TMS brachte zu meiner Zeit als ich mit dem Studium begann in Regensburg, Erlangen etc. maximal eine Verbesserung des Schnittes von 0,8. Wobei sich das mittlerweile alles geändert haben dürfte.

 

Es gibt ja für die ehemaligen Wartezeitler noch eine Übergangsregelung für eine begrenzte Zeit. Hoffe du hast dich da genau informiert ob du wirklich realistische Chancen mit TMS hast.

Aus meiner bescheidenen Erfahrung heraus ist es jedoch verdammt schwer und wird immer schwerer und in Kürze sogar unmöglich mit so einem Abi in Deutschland Medizin zu studieren.

 

PS: Ich hatte 1,7 und einen TMS unter den besten 10% und ich kann dir sagen es war sogar da teilweise ne knappe Kiste.

 

Edit:  Muss nochmal deine Erfahrungen aus dem Jura Studium kommentieren: Stell dich drauf ein dass es im Medizinstudium genauso wird. Zumindest von der Stoffmenge. Du wirst Durstrecken haben. Und zwar harte. Und es kann noch so interessant sein, aber die Profs scheissen dich teilweise so mit Stoff zu, dass du nicht mehr geradeaus schauen kannst und dich fragst wie man das Alles jemals schaffen soll. Und selbst wenn du das Glück hast coole Profs zu haben (es gibt so Unis) kommt immer noch das Physikum und das M2.  Entweder man ist da mit einer Durchbeissmentalität dabei oder man scheitert. Ich ermutige jedem es zu probieren, aber man sollte sich keinen Illusionen hingeben. Vor allem weil du ein eher zwanghafter Typ zu sein scheinst der zum Perfektionismus neigt, und genau das bricht einem Psychisch in solchen Studiengängen wie Jura und Medizin das Genick, wie du ja erlebt hast. Ich gehöre auch zu der Fraktion konnte das jedoch glücklicherweise in den Griff bekommen, sehe aber bei vielen wie es sie ruiniert. Man lebt eben monatelang in dem Gefühl das nie zu packen und in der Unsicherheit die Abschlussexamina nicht zu schaffen. Muss man aushalten können. Been there, done that.

 

Oh und noch eine Ergänzung weil jemand meinte das Wissen aus der Pflege nützt einem was: Später in der Praxis auf jeden Fall, aber für die Klausuren und Examina geht es NUR ums Fakten reinprügeln. Abertausdende Fakten die du teilweise nie wieder brauchen wirst. Da nützt dir die Pflegeausbildung vorher nur sehr begrenzt was.

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