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martin816

Eure Einschätzung der Risikoklassen verschiedener Assets

Empfohlene Beiträge

martin816
· bearbeitet von martin816

Hallo zusammen!

 

Erstmal die Formalitäten:

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen: >20 Jahre: Einzelaktien/aktive Fonds/ETF
2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben): siehe unten
3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage: klein, vielleicht 2 Arbeitstage/Jahr
4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten: siehe unten, eher risikobereit

 

Optionale Angaben:
1. Alter: ca. 40
2. Berufliche Situation: gut, Zukunftsbranche
3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?: ja

 

Über meine Fondsanlage
1. Anlagehorizont/2. Zweck der Anlage: Altersvorsorge >20 Jahre; vielleicht Immobilienkauf in ein paar Jahren, aber davon mache ich mich nicht abhängig
3. Einmalanlage und/oder Sparplan?: Einmalanlage
4. Anlagekapital: 6-stellig

 

 

Ich möchte für mich die Risiken meiner Anlagearten besser einordnen können. Es scheint zwei gängige System zu geben, einmal mit 3 Klassen (RK1-3) und einmal mit 5 Klassen (A-E).

https://www.wertpapier-forum.de/topic/53819-risikoklassen-rk1-rk2-rk3/?do=findComment&comment=1156086
RK1-3, A-E

https://de.wikipedia.org/wiki/Risikoklasse
A-E


Bei einigen meiner Anlagen fällt mir die Einstufung leicht, bei anderen überhaupt nicht. Und bei denen konnte ich auch über die Suche keine guten Anhaltspunkte finden:

                                       RK1-3    A-E
15% Giro/Tagesgeld                     RK1      A
16% Wohnungsbaugenossenschaft  	       ?RK2-3   ?B
8%  Gold/Silber (physisch)             ?RK1-3   ?A-D
2%  Rentenfonds                        RK2      B
44% Aktienfonds (ETF Welt, EM, Europa) RK3      C
15% Aktien (10 Positionen)             RK3      D


In welche Klassen würdet Ihr physisches Gold/Silber und Anteile an einer Wohnungsbaugenossenschaft einordnen? Mir ist klar, dass das keine exakte Wissenschaft ist, daher freue ich mich auf Eure Meinungen dazu. Die Genossenschaft besteht seit über 100 Jahren und hat >10000 Wohnungen in einer gefragten deutschen Großstadt. Kündigungsfrist sind 0,75-1,75 Jahre, je nach Kündigungsdatum. Die Anteile geben 4% Dividende :)


Hintergrund ist, dass ich eigentlich zu viel Tagesgeld habe, das ich in dieser Höhe nicht brauchen werde und lieber in RK3/D stecken möchte, da ich das Gefühl habe, der Anteil von RK3/C+D könnte höher sein.

https://www.wertpapier-forum.de/topic/43810-etf-depot-aufbauen/?tab=comments#comment-1039230
100-40=60 passt zwar etwa, aber es darf für mich auch 110-40=70 sein.

 

Dank und Grüße
Martin

 

 

ps: Dieses Unterforum schien mir von allen am besten zu passen. Falls nicht, gerne verschieben.

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Sestertius
· bearbeitet von Sestertius

Hallo,

 

zu den Genossenschaftsanteilen kann ich leider nichts sagen, aber Gold/Silber (und jegliche andere Edelmetalle) würde ich definitiv in RK3 einordnen. Hierzu einfach mal folgende Grafik, die die inflationsbereinigten Goldkurse der letzten ~100 Jahre bis aktuell 2020 zeigt (graue Bereiche sind Rezessionen):

Gold.jpg

PS: Hier auch nochmal die Quelle, falls jemand ein bisschen mit dem Chart rumspielen möchte. Interessant ist auch der Vergleich mit/ohne Inflation.

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swante

Hi

 

Bevor ich auf deine Frage eingehe: Warum sind dir die Risikoenkelassen so wichtig? Was möchtest du aus den Risikoklassen ableiten?

 

Es gibt auch noch andere Modell. Ich persönlich tendiere schlicht zu dem Modell der Deutschen Bank, dass auf historischen Verlustpotenzial für jeweils 12 Monate basiert. Aber am Ende ist das Modell war nicht so wichtig.

 

Gefüht sind deine Fonds und Aktien jeweils eine Kategorie zu gut einsortiert.

 

Gold/Silber würde ich nach dem Modell der Deutschen Bank (auch wenn physisch) bei "Rohstofffonds/Fonds auf weniger diversifizierte Rohstoffindizes" einsortieren => gleiches Level wie Aktien.

 

Wohnungsbaugenossenschaft => Nach dem Modell würde ich es ähnlich wie Offene Immobilienfonds sehen. 2 bis 4. In deinem Fall würde ich zu 3 tendieren. Ein Level über Aktienfonds

 

Gruß

 

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whister

Ich habe Edelmetalle dem RK3 zugeordnet & Genosschaftsanteile RK2 (Bank- & Wohnungsbaugenossenschaften - nur Bankgenossenschaften würde ich dem RK3 zuordnen).

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etherial

Was hast du davon, wenn du dein Portfolio auf 3 Risikoklassen aufgeteilst? Gibt es irgendwo einen Studie (oder einen Blog-Artikel) wo festgelegt wird, wieviel RK1/RK2/RK3 für welche Risikotoleranz optimal ist?

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martin816

Hallo zusammen,

 

vielen Dank für Eure Antworten und Einschätzungen! Mir war gar nicht bewusst, dass der Goldpreis in der Vergangenheit so großen Schwankungen unterlag. Auf der anderen Seite wird physisches Gold/Silber auch bei einem totalen Zusammenbruch des Finanzsystems noch vorhanden sein. (Ob man in so einem Fall dann noch etwas damit anfangen kann, ist eine andere Frage...) Es ist also wirklich schwierig, da es verschiedene Arten von Risiken und Sicherheiten gibt.

 

@etherial/@swante - warum die Einstufung? Weil ich mich nicht im luftleeren Raum bewegen möchte, was die Risikoeinschätzung anbelangt. Oder woran macht ihr fest, wie hoch ihr Euren Aktien(fonds)anteil wählt? Und den sicheren Anteil? Und ggf. etwas dazwischen? Vielleicht könnte man auch ein Modell verfolgen wie "das Geld, was ich in den nächsten x, z.B. 5, Jahren brauchen könnte, kommt in sichere Anlagen, der Rest in Aktien(fonds)". Und das dann jedes Jahr neu bewerten. Vieles ist denkbar, was also tun?

 

Viele Grüße
Martin

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oktavian

Ich würde empfehlen ein bisschen Portfoliotheorie zu lernen. Eine Aktie ist zum Beispiel wesentlich riskanter als ein diversifiziertes Aktienportfolio. Dieso Risikoklassen bringen doch nichts. Mache Dir eine Korrelationsmatrix oder Performance attribution Analyse.

Auf dem Giro/Tagesgeld braucht man nicht ein festes xXx%, sondern das Geld was man evtl kurzfristig braucht.

Am 30.11.2020 um 21:57 von martin816:

Vielleicht könnte man auch ein Modell verfolgen wie "das Geld, was ich in den nächsten x, z.B. 5, Jahren brauchen könnte, kommt in sichere Anlagen, der Rest in Aktien(fonds)". Und das dann jedes Jahr neu bewerten. Vieles ist denkbar, was also tun?

Nennt sich goals based investing. Ja wäre sinnvoll..

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etherial
Am 30.11.2020 um 21:57 von martin816:

@etherial/@swante - warum die Einstufung? Weil ich mich nicht im luftleeren Raum bewegen möchte, was die Risikoeinschätzung anbelangt.

Ich hinterfrage nicht die Risikoabschätzung sondern die Gliederung in drei Risikoklassen. Risikoklassen sollte man nicht nach Höhe des Risikos (klein, mittel, groß) staffeln sondern nach Herkunft (Staatsanleihen, Rohstoffe, Immobilien, Aktien, Gold, Private Equity, Versicherungen, Container, ...).

 

Warum?

 

- Wenn Aktien in RK3 liegen, so kann ich durch einfaches Beimischen von Tagesgeld/Festgeld das Gesamtrisiko nach RK2 drücken. Das geht mit jeder Assetklasse. Es ist egal ob ich in meinem Portfolio 50:50 Aktien/Sicher habe (50% RK1 + 50% RK3) oder 100% in einem Fond der zu 50:50 in Aktien/Sicher anlegt (100% RK2).

- Wenn ich hingegen über Risiken diversifiziere bin ich breiter aufgestellt. Der Rohstoffmarkt ist von anderen Ereignissen negativ betroffen als der Aktienmarkt, der Anleihenmarkt, der Goldmarkt oder diverse andere Märkte.

- Wenn man es ganz kleinteilig sieht könnte man den Aktienmarkt noch in Faktoren aufteilen, denn jedem Faktor liegt ein Risiko zu grunde welches er prämiert - und es sind andere Risiken, weil sich die Faktoren ja anders entwickeln.

 

Diese lächerliche RK1/RK2/RK3-Einteilung hat irgendjemand im WPF mal etabiliert und sie geht keinem mehr aus dem Kopf heraus. Sie ist in der Praxis aber völlig untauglich, weil RK2 schlichtweg nur ein Gemisch aus RK1 und RK3 sein kann. Selbst wenn man in RK2 andere Assetklassen unterbringt, sollte man es nicht deswegen tun, weil es mittleres Risiko mit sich bringt, sondern weil es signifikant anderes Risiko mit sich bringt als der Rest des Portfolios.

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Moneycruncher
vor 7 Stunden von oktavian:

Auf dem Giro/Tagesgeld braucht man nicht ein festes xXx%, sondern das Geld was man evtl kurzfristig braucht.

Darüber kann man streiten und diese Diskussion hatten wir schon zum Thema Notgroschen. In Nullzinszeiten, in denen Anleihen unattraktiv sind, kann TG durchaus deren Rolle übernehmen und deutlich höher gewichtet werden.

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oktavian
vor 7 Stunden von etherial:

Ich hinterfrage nicht die Risikoabschätzung sondern die Gliederung in drei Risikoklassen. Risikoklassen sollte man nicht nach Höhe des Risikos (klein, mittel, groß) staffeln sondern nach Herkunft (Staatsanleihen, Rohstoffe, Immobilien, Aktien, Gold, Private Equity, Versicherungen, Container, ...).

 

Warum?

 

- Wenn Aktien in RK3 liegen, so kann ich durch einfaches Beimischen von Tagesgeld/Festgeld das Gesamtrisiko nach RK2 drücken. Das geht mit jeder Assetklasse. Es ist egal ob ich in meinem Portfolio 50:50 Aktien/Sicher habe (50% RK1 + 50% RK3) oder 100% in einem Fond der zu 50:50 in Aktien/Sicher anlegt (100% RK2).

- Wenn ich hingegen über Risiken diversifiziere bin ich breiter aufgestellt. Der Rohstoffmarkt ist von anderen Ereignissen negativ betroffen als der Aktienmarkt, der Anleihenmarkt, der Goldmarkt oder diverse andere Märkte.

- Wenn man es ganz kleinteilig sieht könnte man den Aktienmarkt noch in Faktoren aufteilen, denn jedem Faktor liegt ein Risiko zu grunde welches er prämiert - und es sind andere Risiken, weil sich die Faktoren ja anders entwickeln.

 

Diese lächerliche RK1/RK2/RK3-Einteilung hat irgendjemand im WPF mal etabiliert und sie geht keinem mehr aus dem Kopf heraus. Sie ist in der Praxis aber völlig untauglich, weil RK2 schlichtweg nur ein Gemisch aus RK1 und RK3 sein kann. Selbst wenn man in RK2 andere Assetklassen unterbringt, sollte man es nicht deswegen tun, weil es mittleres Risiko mit sich bringt, sondern weil es signifikant anderes Risiko mit sich bringt als der Rest des Portfolios.

sehe ich auch so. Habe ich nur mit weniger Worten geschrieben.

 

vor 2 Stunden von Moneycruncher:

Darüber kann man streiten und diese Diskussion hatten wir schon zum Thema Notgroschen. In Nullzinszeiten, in denen Anleihen unattraktiv sind, kann TG durchaus deren Rolle übernehmen und deutlich höher gewichtet werden.

Den Anleihenanteil habe ich auf 0% für Geld, welches ich >10 Jahre nicht brauche. Ist doch Quatsch da ein festes % rein zu packen. Nach Inflation hat man einen sehr wahrscheinlichen Verlust mit Anleihen. Da kommen nur Aktien in Frage.

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alsuna
vor 2 Stunden von oktavian:

Den Anleihenanteil habe ich auf 0% für Geld, welches ich >10 Jahre nicht brauche. Ist doch Quatsch da ein festes % rein zu packen. Nach Inflation hat man einen sehr wahrscheinlichen Verlust mit Anleihen. Da kommen nur Aktien in Frage.

Das magst du so sehen. Andere Anleger möchten aus anderen Gründen nicht zu 100% in Aktien investiert sein: Diversifikation, Risikobereitschaft, ...

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 10 Stunden von etherial:

Diese lächerliche RK1/RK2/RK3-Einteilung hat irgendjemand im WPF mal etabliert und sie geht keinem mehr aus dem Kopf heraus. Sie ist in der Praxis aber völlig untauglich.

Das sehe ich auch so! Schön, dass es mal jemand so deutlich ausspricht! :thumbsup:

 

vor 2 Stunden von oktavian:

Den Anleihenanteil habe ich auf 0% für Geld, welches ich >10 Jahre nicht brauche. Ist doch Quatsch da ein festes % rein zu packen.

Dann bist Du entweder schlauer als andere Anleger - oder Du gehst auf volles Risiko - oder Du hast die Portfolio-Theorie noch nicht vollständig verstanden...

 

Egal - abgerechnet wird am Ende. Und dann wirst Du mit 100% Aktien-Anteil entweder eine höhere Rendite haben als andere Anleger (wenn die Aktienkurse weiter stark steigen) - oder Du wirst eine niedrigere Rendite haben (wenn die Aktienkurse gleich bleiben oder fallen). Wir werden sehen...

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Al Bondy
Am 30.11.2020 um 21:57 von martin816:

warum die Einstufung? Weil ich mich nicht im luftleeren Raum bewegen möchte, was die Risikoeinschätzung anbelangt.

... das tut man aber automatisch wenn man theoretisch schätzt. Das erzeugt bestenfalls ein Gefühl von Scheinsicherheit - aber keinerlei reale Sicherheiten.

vor 21 Stunden von oktavian:

Ich würde empfehlen ein bisschen Portfoliotheorie zu lernen.

.... das würde ich unbedingt lassen. Und mich stattdessen der Portfoliopraxis sowie noch stärker der Marktpraxis zuwenden.

vor 20 Stunden von etherial:

Diese lächerliche RK1/RK2/RK3-Einteilung hat irgendjemand im WPF mal etabiliert und sie geht keinem mehr aus dem Kopf heraus. Sie ist in der Praxis aber völlig untauglich,

... genau so wie die meisten simpel verallgemeinernden Theorien.

Niemand kauft ein Auto und glaubt anschließend dran, mit der Aufteilung "City = 30 km/h, Landstraße = 60 km/h und Autobahn = 90 km/h " nachhaltig sicher fahren zu können. Weil es allein darauf ankommt, sich flexibel der Verkehrslage anzupassen. Also das Marktrisiko permanent praktisch einschätzen zu lernen anstatt das des Portfolios dauerhaft theoretisch festzunageln. Das wird früher oder später mißlingen oder scheitern.

Davon abgesehen hängt vieles auch von der persönlichen Lebenssituation und dem jeweiligen Zeithintergrund ab. Alles daran ändert sich ständig, Leben ist dynamische Bewegung, Finanzmärkte sind verstärkt komprimiertes Wirtschaftsleben. Dem mit einer primitiven Theorie-Formel oder starrem Buy-and-Hold begegnen zu wollen, wäre so blöd wie die Frage "Auf welcher Straße dauerparke ich mein Auto am besten bewegungslos im Jahr 2021 ?".

"Sicherheit" existiert in Wahrheit grundsätzlich nicht, das kalkulierbare Maximum besteht aus relativen Wahrscheinlichkeiten und flexiblen Reaktionen darauf. Die lernt man vielleicht und wenn dann allein aus und in der täglichen Praxis - aber niemals mit der Schönwetter-Fliegerei abstrakter Theorien, die beim ersten richtigen Unwetter mit absoluter Sicherheit versagen.

Um das zu "beweisen" reicht ein Blick speziell in unsere deutsche (Wohlstands-)Geschichte - anstatt der lebensfern mathematisch-theoretischen Vermögensbildungs-Idee "Wer zB 1920 oder 1950 oder 1980 in Aktien eingestiegen wäre ...".

Vergangenheit ist Geschichte, Zukunft besteht immer aus 50% Risiko und 50% Chance sowie 100% dynamischer Bewegung. Realität und Wertpapierhandel findet immer allein praktisch "at the hard right Edge of any Chart" statt - niemals in irgendeiner Theorie.

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Epsilon Eridani
vor 20 Stunden von etherial:

Diese lächerliche RK1/RK2/RK3-Einteilung hat irgendjemand im WPF mal etabiliert und sie geht keinem mehr aus dem Kopf heraus.

...nur um hier auch mal noch meinen Senf dazu zu geben :): Nicht nur in diesem Forum, sondern bei den meisten Blogs/Büchern/Podcasts, welche irgendetwas mit (ETF)Investments zu tun haben, werden früher oder Später diese drei Klassen eingeführt.

Eine andere lesart, die ich persönlich auch benutze, ist, bei diesen drei Klassen nicht von "höherem" oder "geringerem" Risiko zu sprechen, sondern von "anderem" Risiko. So kann TG beispielswiese kurzfristig risikoärmer betrachtet werden, langfristig ist es schon risikohafter (Inflation) und super langfristig noch risikobehafteter. Gold dagegen ist super langfristig gesehen sehr konstant (wobei historisch auch nicht in allen Kulturen mit dem gleichen Wertegefühl besetzt). 

 

(Kleiner anekdotischer Exkurs: Es sollten in Anlehnung an eine gewisse Volksrepublik, auf deren Banner diese Klassen durch Sterne repräsentiert werden, vllt. besser vier sein + eine eigene für die regierende Partei) .

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etherial
vor 8 Minuten von Epsilon Eridani:

Eine andere lesart, die ich persönlich auch benutze, ist, bei diesen drei Klassen nicht von "höherem" oder "geringerem" Risiko zu sprechen, sondern von "anderem" Risiko.

Anderes Risiko wäre ja richtig.

 

Nur solange Mischfonds in RK2 liegen, dann ist da nunmal kein anderes Risiko drin als in RK1 und RK3. Und es ist halt auch nicht zielführend Neulingen zu erklären dass eine Staffelung nach Risikoklassen irgendeinen Vorteil hätte. Es gibt zwei Dinge die zum Anleger passen müssen: Das Gesamtrisiko und die Liquidität des Portfolios. Ob man das mit 100% Mischfonds hinbekommt oder 50:50 Tagesgeld/Einzelaktien oder sonstwie ist völlig egal.

 

Was hingegen durchaus sinnvoll sein kann, ist auch andere Assetklassen zu berücksichtigen oder innerhalb der Aktien zu diversifizieren (Stichwort anderes Risiko).

 

vor 8 Minuten von Epsilon Eridani:

So kann TG beispielswiese kurzfristig risikoärmer betrachtet werden, langfristig ist es schon risikohafter (Inflation) und super langfristig noch risikobehafteter.

Du vermischt hier Rendite-Erwartung und Risiko (und du bist nicht allein).

 

Tagesgeld ist langfristig nicht wirlich rentabel. Das ist aber kein Risiko, darauf kannst du dich verlassen. Und zwar deswegen weil dir bei dem geringen Risiko keiner großen Zinsen (Risikoprämien) geben wird.

 

Aktien sind kurzfristig und langfristig bekannt. Auch wenn das gerne hier behauptet wird: Niemand kann davon ausgehen, dass sein Aktienportfolio nach 30 Jahren positiv notiert (bei Tagesgeld eher schon). Dieses Risiko bekommst du in Form einer Risikoprämie vergütet - im Mittel kommst du mit Aktien natürlich deutlich besser raus als mit Tagesgeld.

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bmi
vor 27 Minuten von etherial:

Tagesgeld ist langfristig nicht wirlich rentabel. Das ist aber kein Risiko, darauf kannst du dich verlassen.

Kommt immer auf die Definition von RK1 bis RK3 an. RK1 ^= hohes Risiko, da Wertverlust garantiert ;) 

 

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The Statistician
vor 9 Minuten von bmi:

Kommt immer auf die Definition von RK1 bis RK3 an. RK1 ^= hohes Risiko, da Wertverlust garantiert ;) 

Eigentlich nicht, da Risiko immer mit Unsicherheit verbunden ist.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 2 Stunden von Epsilon Eridani:

Nicht nur in diesem Forum, sondern bei den meisten Blogs/Büchern/Podcasts, welche irgendetwas mit (ETF)Investments zu tun haben, werden früher oder Später diese drei Klassen eingeführt.

Ist das so?

 

Ich habe diese 3 Klassen noch NIE außerhalb des Wertpapier-Forums gesehen:

  • Lehrbücher wie Steiner/Bruns/Stöckl arbeiten gar nicht mit Klassen - sondern rechnen das Risiko explizit aus.
  • Finanztest arbeitet mit Risikoklassen 1-12
  • KIDs verwenden Risikoklassen 1-7

Wirklich, Risikoklassen 1-3 habe ich noch nie außerhalb des Wertpapier-Forums gesehen. Ich habe bei Google nach RK1, RK2 und RK3 gesucht um herauszufinden, wo die Klassifikation eigentlich herkommt. Es gab nur sehr wenige Resultate. Und der erste Treffer war das Wertpapier-Forum. :)

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etherial
vor 19 Minuten von bmi:

Kommt immer auf die Definition von RK1 bis RK3 an. RK1 ^= hohes Risiko, da Wertverlust garantiert ;)

Lies dir den Thread mal sorgfältig durch. Etwas was garantiert ist, ist kein Risiko. Aktien haben deswegen ein Risiko weil der Gewinn eben NICHT garantiert ist, kurzfristig nicht und langfristig auch nicht.

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Epsilon Eridani
vor 1 Stunde von etherial:

Du vermischt hier Rendite-Erwartung und Risiko (und du bist nicht allein).

Mea culpa. Mir ist aber schon bewusst, dass die Benennung "Risiko" durchaus strittig ist und verschiedene Indikatoren darunter verstanden werden können (z. B. eher in Richtung Volatilität, komplettes Ausfallrisiko etc., gibt hier ja einige Diskussionen dazu). Obwohl, eigentlich müsste doch jedem klar sein, dass Risiko ein Strategiespiel ist, bei dem man mit Armeen die Welt erobert ;).

 

vor 53 Minuten von stagflation:

Wirklich, Risikoklassen 1-3 habe ich nicht nie außerhalb des Wertpapier-Forums gesehen.

Also ich meine irgendwo habe ich das früher schonmal aufgeschnappt, sonst hätte ich das hier im Forum ja nicht wiedererkannt. Aber bin mir auch nicht zu 100 % sicher, vllt. hat man das ja doch hier im Forum erfunden.

 

vor 56 Minuten von stagflation:

Ich habe bei Google nach RK1, RK2 und RK3 gesucht

Tipp: Benutze für deine Suchen lieber ecosia.org - da findet sich vermutlich auch nicht mehr, aber du unterstützt die Aufforstung in der Sahel-Zone

 

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oktavian

Wenn man erreichbare Ziele hat ist das Risiko nicht nur die Unsicherheit, sondern auch die Wahrscheinlichkeit das Ziel nicht zu erreichen. Wenn jetzt jemand langfristige Sparziele zum Beispiel als Millionär in Rente zu gehen, dann würde jeder Euro im Tagegeld im Vergleich zu Aktien seine Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung senken. Nichtsdestotrotz sollte man eine Notreserve (fixer Betrag nicht % des Vermögens) flüssig halten. Das muss auch nicht ausschließlich Tagesgeld, sondern kann auch ein eingeräumter flexibler Kreditrahmen sein. Wenn das Ziel einfach ist nominal (vor Inflation) kein Geld zu verlieren, ist Tagesgeld in der Tat das richtige Produkt.

Merke: Das Risiko ist individuell + die Statistik basiert auf der Vergangenheit.

 

Das Ziel hier im thread ist Altersvorsorge >20 Jahre. Wer da mit Tagesgeld/Anleihen kommt liegt falsch. Wenn die Realrenditen (BUNDs ytm ist negativ) sich ändern, kann man auch immer noch in Anleihen anlegen. Um das Portfoliorisiko zu berechnen, muss man auch wissen, ob es hier um einen Angestellten geht. Die gesetzliche Rente würde ich dann in der Asset Allocation schon den Anleihen zuschlagen, was ein weiterer Grund für mehr Aktien wäre. Immobilien kann man auch mit REITs oder Immobilienaktien abbilden. Long/short, risk arbitrage, event driven würde ich als Strategie auch reinnehmen, da es das Gesamtrisiko des Portfolios senkt. Wenn da keine Expertise da ist: Alles was zusätzlich gespart wird in Aktien/ETFs und evtl rebalancing (nach GDP/geographisch oder wie auch immer).

Am 3.10.2020 um 10:54 von martin816:

Über meine Fondsanlage

1. Anlagehorizont/2. Zweck der Anlage: Altersvorsorge >20 Jahre; vielleicht Immobilienkauf in ein paar Jahren, aber davon mache ich mich nicht abhängig
3. Einmalanlage und/oder Sparplan?: Einmalanlage
4. Anlagekapital: 6-stellig

 

 

 

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Schwachzocker
vor 2 Stunden von oktavian:

Merke: Das Risiko ist individuell...

Nein!

Es gibt Risiken auf der persönlichen Ebene (Scheidung, Krankheit usw.) und Risiken bei der Geldanlage. Letztere sind nicht individuell, sondern bei jedem gleich:

 

Risiko ist die Möglichkeit zu einem x-beliebigen Zeitpunkt über weniger Geld zu verfügen als gedacht.

Dieses Risiko tendiert bei Tagesgeld gegen Null.

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alsuna
vor 2 Stunden von oktavian:

Das Ziel hier im thread ist Altersvorsorge >20 Jahre. Wer da mit Tagesgeld/Anleihen kommt liegt falsch.

Wer derartig dogmatisch formuliert, liegt imho falsch. Ganz egal, was die Aussage ist. Die Welt ist nicht schwarz-weiß

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DST
· bearbeitet von DST
vor 6 Stunden von The Statistician:

Eigentlich nicht, da Risiko immer mit Unsicherheit verbunden ist.

Zudem sollte Risiko auch mit der Höhe des potenziellen Verlustes zusammenhängen und nicht nur mit dem Wertverlust an sich. Mit Aktien kann man deutlich mehr verlieren als mit Tagesgeld (bis 100K), also sind Aktien selbstverständlich mit einem höheren Risiko verbunden. Das Risiko wird langfristig auch nicht weniger. Es wird lediglich wahrscheinlicher, dass man für das Eingehen des Risikos belohnt wird. Da man mit Einzelaktien einen Totalverlust riskiert werden diese üblicherweise (außerhalb dieses Forums) auch sinnvollerweise in Risikoklasse 5 eingestuft während Aktienfonds zur Risikoklasse 4 gehören (begrenzter Verlust).

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Cornwallis
· bearbeitet von Cornwallis
vor 27 Minuten von Schwachzocker:

Risiko ist die Möglichkeit zu einem x-beliebigen Zeitpunkt über weniger Geld zu verfügen als gedacht.

Ich möchte dem nahezu uneingeschränkt zustimmen!

 

Das Problem mit dem Denken: Es ist eigentlich fast so ähnlich, wie fühlen..

Ich bin ja eigentlich geneigt zu sagen: Sapere Aude!

 

Bei den meisten muss man allerdings leider feststellen: Ahh, mhhmm.., lieber doch nicht!!

 

Man kann sein Denken allerdings statistisch mit einem Wahrscheinlichkeitsniveau versehen (in der Fachsprache heißt das Value-At-Risk).

Nun muss man dafür entweder die (Rendite-)Verteilungen der Zukunft kennen, sie aus der Vergangenheit historisch ableiten oder sie modellieren.

Am Ende ist es also wieder die Wahl zwischen Glaskugel, Vergangenheit und Annahmen.

 

Allerdings ist und bleibt es sehr wohl dabei: Der beste Schätzer für einen zukünftigen Zustand, ist der heutige Zustand.

 

vor 15 Minuten von DST:

Mit Aktien kann man deutlich mehr verlieren als mit Tagesgeld (bis 100K), also sind Aktien selbstverständlich mit einem höheren Risiko verbunden.

Die Aussage ist meines Erachtes nach schlicht und ergreifend inkorrekt (mindestens aber unvollständig)!

Ich kann mit Aktien 100 % verlieren; ich kann auch mit Tagesgeld 100 % verlieren!

Entscheidend sind die jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeiten. Bei Aktien ist die Eintrittswahrscheinlichkeit für einen 100 % (oder auch 50 % oder 20 %) Wertverlust deutlich höher, als bei Tagesgeld.

 

Wie hoch diese Wahrscheinlichkeiten sind, weiß bloß niemand, s. o.: Glaskugel, Vergangenheit und Annahmen.

 

Definition Modell: Vereinfachtes Abbild der Realität.

 

Die Weltformel gibt es nicht!

 

 

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