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Investieren mit Hebel - ETFs auf Kredit, Leveraged ETFs und entsprechende ETPs/Futures/Optionen

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ScholesUndSühne
Am 5.9.2025 um 18:21 von Peter23:

Kannst Du nochmal genau erläutern, wie das dann aktuell bei IB ist (gerne im Vergleich zu vorher)?  Insbesondere würde mich interessieren, inwiefern nicht collateral (zB in Form von Aktien-ETFs) ausreicht statt cash (oder unter welchen Bedingungen vielleicht doch) und wieviel Zeit man hat Margin-Calls zu bedienen bzw ob man auch Automatismen diesbezüglich festlagen kann - wie zB: wenn Margin-Call dann bitte Assets in einer bestimmten Reihenfolge liquidieren.

Ich kann alles was @Saek geschrieben hat so bestätigen, hatte aber schon ein paar Mal die zweifelhafte Ehre einen Margin Call erleben zu dürfen. Die Horrorgeschichten, die man in einigen Internetforen liest, IB würde einem in Sekundenschnelle das ganze Depot unterm Hintern weg liquidieren sind übertrieben, aber den telefonischen Anruf und drei Tage Zeit zum Geld einzahlen wie bei einigen konventionelleren Banken gibt es auch nicht.

Wenn ich mich richtig erinnere, bekommt man eine e-mail und SMS oder Push-Nachricht wenn der Wert der vorhanden Sicherheiten nur noch 10% über den Marginanforderungen liegt. Diese Nachrichten wiederholen sich mit Updates zur aktuellen Lage (i.e. nur noch 8%, 6%, 1,03% excess margin usw.) bis die Anforderungen wieder erfüllt sind, was durch schließen einer Position, einer Zwangsliquidation oder einer Marktentwicklumg zu deinen Gunsten passieren kann.

 

Wieviel Zeit man hat ist also hauptsächlich von der Geschwindigkeit der Marktbewegung und deinem Hebel (bzw. seit der Bafin Anordnung vom Cash Anteil des Depots) abhängig. Ich hab schonmal warten können bis jemand meine Anleihen in der Mitte der Geld-Brief-Spanne kaufen wollte und ich wurde schonmal liquidiert bevor ich überhaupt aufs Handy geguckt habe.

 

Über Zwangsliquidation: IB schließt so wenig Positionen wie nötig um die Marginanforderungen wieder zu erfüllen und in meiner Erfahrung auch relativ nachvollziehbare. Sie haben keine sicheren Anlagen verkauft um weitere Verluste auffangen zu können, sind aber auch nie an illiquide Optionen ran gegangen obwohl ich die "liquidate last" Funktion in der TWS nicht genutzt habe. (genieße meine Erfahrung mit Vorsicht, ist immerhin nur n=2 oder 3 bei einem Depot mit sehr überschaubarer Positionanzahl) 

 

Unterschiede zu vor 2023:

Wie @Saek schon richtig geschrieben hat, galt der Beleihungswert aller Wertpapiere als Sicherheit, also waren Margin Calls allgemein unwahrscheinlicher, wenn man nicht ausschließlich Futures gehandelt und es mit dem Hebel nicht übertrieben hat. So ist es ja z.B. bei short Optionen immernoch, aber ich will die Bafin nicht auf dumme Gedanken bringen... 

Außerdem waren intraday margins deutlich niedriger, sodass man fast immer bis 15min vor Handelsschluss Zeit hatte, einen potentiellen Margin Call zu verhindern. Ob man damals schon beim untertägigen Unterschreiten der Overnight Margin informiert wurde, weiß ich aber gerade nicht mehr. 

 

Wenn es zum Margin Call kommt und du von einer anderen Bank Geld einzahlen möchtest, solltest du noch wissen das IB ein Treuhand bzw. Sammelkonto nutzt und Einzahlungen nicht sofort gebucht werden, obwohl die Bank Echtzeitüberweisungen unterstützt. Garantiert sind taggleiche Einzahlungen wohl nur bis 11:00 Uhr MEZ, ich bin mir relativ sicher das es auch später noch geht, könnte Dir aber nicht sagen wie oft oder bis wann gebucht wird 

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Peter23
· bearbeitet von Peter23

@Saek / @ScholesUndSühne Vielen lieben Dank! Ich hätte ja niemals so ausführliche und aufschlussreiche Antworten erwartet!

 

Was ich immer noch nicht verstehe ist folgendes: Ich kann Wertpapiere ja weiterhin beleihen und IB hat auch echt gute Zinsangebote diesbezüglich in unfassbar vielen Währungen. Jetzt müsste es doch theoretisch gehen, dass ich die Wertpapiere beleihe und das dann in das Margin-Konto einzahle (um einen Margin-Call zu bedienen bzw abzuwenden). Aber weil diese Logik doch auch der Idee folgt, dass nicht liquidiert wird, solange der Beleihungswert der Sicherheiten noch nicht überschritten ist, was ja nun abgeschafft wurde, bin ich jetzt verwirrt.

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Saek

Es gibt kein extra Margin Konto, nur eine Position je Währung. Margin wird immer auf Portfolio/Account Ebene berechnet, d.h., für alle Wertpapiere und Kredite gemeinsam. Die Besonderheit bei Futures ist jetzt (für deutsche Anleger), dass nur für Futures die Summe aller 'Verrechnungs-/Margin-" Konten zählt und das nicht nur positiv sein muss sondern auch die Margin Requirements der Futures decken muss.

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Peter23
vor 1 Stunde von Saek:

Die Besonderheit bei Futures ist jetzt (für deutsche Anleger), dass nur für Futures die Summe aller 'Verrechnungs-/Margin-" Konten zählt und das nicht nur positiv sein muss sondern auch die Margin Requirements der Futures decken muss.

D.h. Futures und Wertpapierkredit im gleichen Depot schließen sich gewissermaßen aus, richtig?

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ScholesUndSühne

 

vor 55 Minuten von Peter23:

D.h. Futures und Wertpapierkredit im gleichen Depot schließen sich gewissermaßen aus, richtig?

Bei Interactive Brokers zumindest ja. 

Ob man bei Consors oder comdirect einen Lombardkredit in Anspruch nehmen und auf das getrennte Marginkonto einzahlen kann ist eine interessante Frage. Lohnt wegen derer hohen Zinsen wahrscheinlich selten, aber würde etwas Flexibilität bringen. 

 

Ich interpretiere IB Auslegung deutschen Rechts so: Da man einen Margin Kredit immer zurückzahlen muss, also auch wenn z.B. die besichernden Wertpapiere über Nacht vollständig wertlos werden, wie unwahrscheinlich das auch sein mag, kommt das praktisch einer Nachschusspflicht gleich. Bei negativem Kontostand kann man ja nicht mehr zuorden welche Verluste durch welches Produkt entstanden sind. Du hast Verluste einer Future-Position und du musst Geld in das Depot nachschießen = Nachschusspflicht 

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Peter23
vor 21 Minuten von ScholesUndSühne:

Ob man bei Consors oder comdirect einen Lombardkredit in Anspruch nehmen und auf das getrennte Marginkonto einzahlen kann ist eine interessante Frage. Lohnt wegen derer hohen Zinsen wahrscheinlich selten, aber würde etwas Flexibilität bringen. 

Es müsste doch auch mit zwei getrennten Depots bei IB funktionieren oder werden die zusammengerechnet?

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ScholesUndSühne
vor 10 Minuten von Peter23:

Es müsste doch auch mit zwei getrennten Depots bei IB funktionieren oder werden die zusammengerechnet?

Darüber bin ich gerade am Lesen, für die Marginberechung werden sie auf jeden Fall getrennt behandelt und interne Transfers sollen nur einige Minuten dauern. Ob man cash Transfers bei negativem Bestand anstoßen kann, steht soweit ich es finden kann nirgends explizit geschrieben. Früher, als deutsche Accounts noch bei IB UK waren, konnte man auf jeden Fall den Kredit auf sein Girokonto auszahlen. Ich kann mir nicht vorstellen warum das jetzt oder für interne Transfers anders sein sollte, kann es aber auch nicht mit Sicherheit sagen 

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Saek
10 hours ago, Peter23 said:

Es müsste doch auch mit zwei getrennten Depots bei IB funktionieren oder werden die zusammengerechnet?

Ja, so mache ich es. Zwei Accounts (gemeinsamer Login), ein Konto davon im Plus für Futures.

9 hours ago, ScholesUndSühne said:

interne Transfers sollen nur einige Minuten dauern

Eher Sekunden.

9 hours ago, ScholesUndSühne said:

Ob man cash Transfers bei negativem Bestand anstoßen kann, steht soweit ich es finden kann nirgends explizit geschrieben.

Leider nein. Gibt verschiedene Möglichkeiten. Ich kaufe was mit niedrigem Spread (z.B. XEON), transferiere, verkaufe wieder. In einer Minute erledigt. Man könnte auch etwas leerverkaufen und Cash transferieren (ungünstig bei stark negativem Kontostand)

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ScholesUndSühne

@mem und bzgl. Hebeln mit Futures allgemein: 

Ja, mache ich seit einiger Zeit würde es aber eigentlich nicht empfehlen und suche selbst gerade aktiv nach einer Alternative. 

Futures haben mMn 2 Nachteile, die sie fürs langfristige Investieren eher ungeeignet machen. Da man Futures 4 mal im Jahr rollen muss, realisiert man alle seine Gewinne relativ zeitnah und gibt so den Steuerstundungsvorteil von Fonds auf. Wieviel genau das ausmacht ist von der Rendite und dem eigenen Anlagehorizont abhängig, aber ich halte 0,5-1% Nachteil p.a. für eine faire Annahme. 

 

Der zweite Nachteil nennt sich Cash Drag und ist vielleicht etwas weniger intuitiv: 

Wenn ich eine 32k Position im S&P 500 eröffne und dafür 5k als Sicherheit hinterlege, muss ich für die vollen 32k Finanzierungskosten bezahlen, erhalte aber auf meine 5k keine oder niedrigere Zinsen (deutsche Broker zahlen soweit ich weiß gar keine, IB nicht auf die ersten 10k USD Äquivalent in jeder Währung). Das macht in diesem Beispiel bei aktuellen Zinsen Kosten von ca. 0,6% p.a., bei genug Sicherheiten im einen 8% Verlust ohne Margin Call auffangen, wer mehr Sicherheit braucht zahlt mehr, wer agressiveres Liquiditätsmanagement betreibt oder hauptsächlich in Niedrigzinswährungen hebelt kann weniger zahlen. 

Bei großen Depots wird das tatsächliche Zinsniveau irrelevant und es zählt nur noch die Differenz zwischen verdienten und gezahlten Zinsen, was eine Minderrendite durch Cash Drag von 0,1% p.a. ermöglicht und sich damit in etwa im Rahmen der Kosten eines ETF-Depots bewegt. 

 

Zwei weitere, für mich weniger relevante, Nachteile sind zum einen das man vier Mal im Jahr, ideallerweise in einer spezifischen Woche, aktiv werden und Handeln muss. Je nach Lebenssituation (kleine Kinder, längere Reisen, etc.) kann das schon nerviger sein als Buy and Hold. 

Zum anderen sind die Finanzierungskosten von Futures nicht fix, sondern auch von Angebot und Nachfrage bestimmt. Der spread zum risikofreien Zins schwankt i.d.R. zwischen 0 und 0,5%, scheint aber insbesondere im US-Markt einen Trend nach oben zu haben und hat letztes Jahr Spitzen von deutlich über 1% erreicht. 
Das ist immernoch vergleichbar mit dem Aufschlag anderer Kreditlinien und bereitet mir somit keine großen Sorgen, aber sollte es sich weiter verschlimmern, zusammen mit den anderen genannten Problemen, frage ich mich langsam wieviel von der Aktienrisikopramie noch übrig bleibt und ob man sich den Stress mit dem Hebeln nicht vielleicht sparen sollte 

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Saek
1 hour ago, ScholesUndSühne said:

Der zweite Nachteil nennt sich Cash Drag und ist vielleicht etwas weniger intuitiv: 

Wenn ich eine 32k Position im S&P 500 eröffne und dafür 5k als Sicherheit hinterlege, muss ich für die vollen 32k Finanzierungskosten bezahlen, erhalte aber auf meine 5k keine oder niedrigere Zinsen (deutsche Broker zahlen soweit ich weiß gar keine, IB nicht auf die ersten 10k USD Äquivalent in jeder Währung).

Ich hebele nur Anleihen über Futures (Aktien über Box-Spreads *) und habe gerade ~2.5% des Notational als Maintenance Margin. Davon 2% Zinsen zu zahlen, ist in meinen Augen fast irrelevant, es kommen 5bps auf die Finanzierungskosten der Futures drauf.

On 9/9/2025 at 8:45 PM, ScholesUndSühne said:

Ich interpretiere IB Auslegung deutschen Rechts so: Da man einen Margin Kredit immer zurückzahlen muss, also auch wenn z.B. die besichernden Wertpapiere über Nacht vollständig wertlos werden, wie unwahrscheinlich das auch sein mag, kommt das praktisch einer Nachschusspflicht gleich.

Das ist sicher nicht so, siehe Link von mir eine Seite zuvor

Quote

Under the BaFin Futures Rule, only cash allocated for futures trading is at risk. Cash allocated for futures trading equals the initial margin requirement for the future, meaning that only the Initial Margin will be used to cover losses from futures trading. If a loss exceeds the cash allocated to meet the initial margin, IB will not require the client to cover excess losses.

[...]

Clients can opt-in to have all their free cash available to be used to cover variation margin requirements for their futures positions. This reduces the likelihood of liquidations but increases your potential total losses up to your entire available Free Cash.

*  Bei Box Spreads an der Eurex (OESX bzw ETSX50 bei IB) kommt man ca. auf Zins den deutscher Staatsanleihen 15bps drauf, ich habe im Januar für dieses Jahr 2.25% (annualisiert) gezahlt. Das war damals marginal höher als deutsche Staatsanleihen und niedriger als 12m-Euribor. Es kommen halt noch wenige (ca. 2) Wochen dazu, in denen man den normalen Margin Zins zahlt. Die Finanzierungskosten sind klar erkennbar und man kann investieren, in was man mag.

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ScholesUndSühne
vor 33 Minuten von Saek:

Ich hebele nur Anleihen über Futures und habe gerade ~2.5% des Notational als Maintenance Margin. Davon 2% Zinsen zu zahlen, ist in meinen Augen fast irrelevant, es kommen 5bps auf die Finanzierungskosten der Futures drauf.

Da gebe ich Dir vollkommen Recht, hätte ich zuschreiben sollen das ich nur von Aktienindexfutures rede. Bei Anleihen sind die von mir genannten Probleme wegen der niedrigen Rendite und Margin quasi irrelevant. 

Ans Hebeln eines effizienten Portfolios bin ich noch nicht ran gegangen, deswegen hatte ich Anleihenfutures nicht auf dem Schirm. Ich kenne die Theorie und Backtests, aber irgendwie fehlt mir die persönliche Überzeugung um tatsächlich Geld in die Hand zu nehmen. Die Laufzeitprämie scheint mir noch logisch genug, aber ob sich die negative Korrelation mit dem Aktienmarkt und vorteilhafte Zinspolitik der Zentralbanken auch in der Zukunft wiederholen werden halte ich für fragwürdig. 

vor 59 Minuten von Saek:

Das ist sicher nicht so, siehe Link von mir eine Seite zuvor

Zitat

Under the BaFin Futures Rule, only cash allocated for futures trading is at risk. Cash allocated for futures trading equals the initial margin requirement for the future, meaning that only the Initial Margin will be used to cover losses from futures trading. If a loss exceeds the cash allocated to meet the initial margin, IB will not require the client to cover excess losses.

[...]

Clients can opt-in to have all their free cash available to be used to cover variation margin requirements for their futures positions. This reduces the likelihood of liquidations but increases your potential total losses up to your entire available Free Cash.

Ich glaube hier meinen wir das Gleiche, eben wegen der von Dir zitierten Regeln bieten Sie Margin Kredite für Kunden mit Futures im Account einfach nicht mehr an. Wären Margin Kredite und Futures im gleichen Account erlaubt, könnten Sie wegen der BaFin Anordnung auch Verluste normaler Beleihung nicht mehr vom Kunden einfordern. Weil IB dieses Recht nicht aufgeben möchte, heißt es für deutsche Kunden Margin Kredit oder Futures, nicht beides. 

vor einer Stunde von Saek:

Bei Box Spreads an der Eurex (OESX bzw ETSX50 bei IB) kommt man ca. auf Zins den deutscher Staatsanleihen 15bps drauf, ich habe im Januar für dieses Jahr 2.25% (annualisiert) gezahlt. Das war damals marginal höher als deutsche Staatsanleihen und niedriger als 12m-Euribor. Es kommen halt noch wenige (ca. 2) Wochen dazu, in denen man den normalen Margin Zins zahlt. Die Finanzierungskosten sind klar erkennbar und man kann investieren, in was man mag.

Ich halte Box Spreads auch für die eleganteste Lösung, der einzige Grund warum sie noch nicht nutze ist der gleiche warum seit 2018 keine ETFs mehr im Ausland halte. Das Ausfüllen der KAP-INV wäre nicht mal das Problem, aber mir graut es bei der Vorstellung in 30 Jahren, nach potentiell 5 weiteren Steuerreformen, einem Finanzbeamten erklären zu müssen warum ich eigentlich weniger Steuern zahlen müsste und ob sie denn meine 2028 gezahlte Vorabpauschale nicht vermerkt hätten. 

Aber vielleicht muss ich da einfach in den sauren Apfel beißen, Steuern sind nur Steuern und mit mehr oder weniger Aufwand wird man sie schon irgendwann in richtiger Höhe bezahlen dürfen. 

 

Dazu hätte ich auch eine Off-Topic Frage, die du mir vielleicht beantworten kannst: Was akzeptieren Finanzämter als Datenquelle für Jahresendkurse und über die Zusammensetzung von Fonds für die Teilfreistellung? Eigentlich sollte das ja alles im Bundesanzeiger sein, aber ich bin da noch zu keinem ETF fündig geworden 

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Saek
19 hours ago, ScholesUndSühne said:

Was akzeptieren Finanzämter als Datenquelle für Jahresendkurse und über die Zusammensetzung von Fonds für die Teilfreistellung?

Musste ich bisher noch nicht nachweisen, kann ich also nichts dazu sagen. Ich würde es mit Prospekt und Jahresbericht probieren, soweit ich mich erinnere habe ich das immer abgespeichert.

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Peter23
· bearbeitet von Peter23
Am 10.9.2025 um 21:49 von Saek:

Davon 2% Zinsen zu zahlen, ist in meinen Augen fast irrelevant, es kommen 5bps auf die Finanzierungskosten der Futures drauf.

Wie meinst Du das mit 2% darauf? Du darfst doch gerade nicht im Minus sein oder ist das implizit, weil Du einen Lombard-Kredit in dem einen Depot aufgenommen hast und dann Cash (über Umwege) in das andere Depot übertragen hast. Wenn ja, dann verstehe ich aber immer noch nicht, warum der Kreditzins mit 2% so gering ist.

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Saek

Ich habe zwei Accounts bei IB, einer ist (natürlich...) mit Wertpapierkredit.

Für die Margin Anforderungen der Futures leihe ich dort das Geld - das erzeugt den erwähnten Cash Drag von ein paar bps zusätzlich.

 

Der Zins ist was mit Optionen (Box Spreads) erzielbar ist, ca. 15 bps schlechter als deutsche Staatsanleihen. Und im Gegensatz zum Wertpapierkredit absetzbar. In meinem Fall für einen Kredit von Januar bis Dezember, also ca. der 1 - Jahres-Zins vom Januar.

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Glory_Days
vor 18 Stunden von Saek:

Der Zins ist was mit Optionen (Box Spreads) erzielbar ist, ca. 15 bps schlechter als deutsche Staatsanleihen. Und im Gegensatz zum Wertpapierkredit absetzbar. 

Ein Kostenvergleich mit/zu LevETFs wäre ganz interessant. 

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Peter23
vor 2 Stunden von Glory_Days:

Ein Kostenvergleich mit/zu LevETFs wäre ganz interessant. 

Ich möchte nicht sagen, dass das uninteressant ist, aber Lev-ETFs haben meist schon keine gute TD. Da verliert man schon mal ca. 1% bei 2x (gegenüber 1x) für z.B. S&P 500.

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Saek

Schwer zu sagen, ich weiß spontan nicht wie es mit der Quellensteuer der LevETFs aussieht (bei nur USA fällt die vielleicht weg, da Swap basiert? Was wird im Index angenommen?) aber Fondsanbieter und Swappartner wollen bestimmt mitverdienen (z.T. über höhere TER). Transaktionskosten sind vermutlich durch tägliches Rebalancing auch höher, aber dafür ist das Risiko kontrollierter (was nicht mehr passt, wenn man mischt).

 

Interessant ist, dass Amundi MSCI USA 2x als Kosten €STR annimmt. Das war zumindest manchmal höher als deutsche Anleihen / Box Spreads. €STR ist gerade 1.9%, 12m euribor 2.17%. Deutsche Staatsanleihen sind gerade bei beiden Laufzeiten wohl 0.2-0.3% darunter.

Als ich die letzten zwei Mal Box Spreads verkauft habe, waren die Unterschiede ähnlich (trotz 15bps Aufschlag war ich mind. 20bps unter 12m Euribor). Ob das aber immer so ist, weiß ich nicht. 

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Peter23

Wie würde denn das Hebeln eines MSCI World ETFs (meinetwegen auch S&P 500) mit Futures vs Box-Spread genau aussehen? Und wo liegen Vor- und Nachteile?

 

@ScholesUndSühne Welche Futures verwendest Du denn genau?

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No.Skill

MSCI World mit Hebel: Wie performen Buy&Hold und SMA Strategie?

 

In dem heutigen Video schauen wir uns den zweifach gehebelten MSCI World Index genauer an, der zeitnah von Amundi als ETF aufgesetzt werden wird. Insbesondere werden wir dabei das klassische Buy&Hold, die SMA-Strategie und eine moderatere SMA-Strategie auf den zweifach gehebelten MSCI World im Vergleich zum klassischen Buy&Hold auf den ungehebelten MSCI World hinsichtlich der jeweiligen Performance untersuchen.

 

Grüße No.Skill

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hans-max

Wie immer ein super Video von dem Kanal. Ich hoffe da kommt noch was zu einem Einmalinvestment. Oder gabs das zum gehebelten S&P 500 schon?

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Saek
12 hours ago, Peter23 said:

Wie würde denn das Hebeln eines MSCI World ETFs (meinetwegen auch S&P 500) mit Futures vs Box-Spread genau aussehen? Und wo liegen Vor- und Nachteile?

Futures haben eine sehr begrenzte Auswahl (Ich denke quasi alles außer S&P 500 ist illiquide, vielleicht gibts noch EAFE oder MSCI World) und müssen gerollt werden, also jedes Quartal versteuert. Finanzierungskosten sind zumindest mir nicht klar sichtbar, hängt z.B. von Dividenden ab. Könnte man vielleicht bei Consors an der Eurex handeln (kein ausländischer Broker)

 

Box Spreads sind komplizierter zu handeln (4 europäische Optionen gleichzeitig, muss wegen Leerverkauf im gleichen Jahr auslaufen oder geschlossen werden), Währung kann man sich aussuchen (SPX für USD, OESX für EUR), Zins klar erkennbar (man verkauft im Prinzip einen Zerobond), kaufen kann man alles inkl. Steuerstundung. Man braucht meines Wissens ein kombiniertes Konto für Derivate und Aktien. Ich weiß deshalb nicht, ob es bei Consors umsetzbar ist. IB als ausländischer Broker zieht natürlich mehr Arbeit nach sich.

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Peter23
vor 2 Stunden von Saek:

Box Spreads sind komplizierter zu handeln (4 europäische Optionen gleichzeitig, muss wegen Leerverkauf im gleichen Jahr auslaufen oder geschlossen werden), Währung kann man sich aussuchen (SPX für USD, OESX für EUR), Zins klar erkennbar (man verkauft im Prinzip einen Zerobond), kaufen kann man alles inkl. Steuerstundung. Man braucht meines Wissens ein kombiniertes Konto für Derivate und Aktien.

Ich verstehe hier immer noch nicht ganz, wie es funktioniert, weil doch ein großer Teil des resultierenden Betrags auf dem Cash-Konto dann auch dort als Margin für den Box Spread selbst reserviert ist - sprich: Ich kann es doch dann gar nicht nutzen, oder doch?

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Saek
2 hours ago, Peter23 said:

weil doch ein großer Teil des resultierenden Betrags auf dem Cash-Konto dann auch dort als Margin für den Box Spread selbst reserviert ist

i) werden zumindest bei IB alle Wertpapiere als Margin genommen, und ii) sind die Margin Requirements für Box Spreads sehr niedrig (passend zum niedrigen Zins - Es ist eine sehr risikoarme Anlage, egal ob long oder short)

Bsp.: 200k Aktien, 100k Kredit. Accountwert 100k. Typische Margin-Anforderung für UCITS ETFs sind 25%, also muss der Account-Wert größer als 200k*25% = 50k sein. Kein Problem.

Dann leiht man sich mittels Box Spread 100k. Immer noch 200k Aktien im Depot, Cash ist jetz 0 und es gibt Optionen mit einem Wert von -100k. Account-Wert unverändert, Margin auch. (zumindest näherungsweise, vielleicht sind es dann 51k statt 50k).

 

Auszahlen geht so also nur, solange der Hebel im Account nicht zu groß wird (genau wie beim normalen Wertpapierkredit). 

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No.Skill
vor 16 Stunden von hans-max:

Oder gabs das zum gehebelten S&P 500 schon?

Da must du mal im Chanel Archiv gucken.

Mit S&P 500 ETF 2 x und 3 x hebel gab es schon einige Videos. 

 

Du kannst ihm aber auch schreiben dann macht er dir / uns auch gerne Wunsch Themen.

 

Grüße No.Skill 

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Peter23
· bearbeitet von Peter23
vor 5 Stunden von Saek:

i) werden zumindest bei IB alle Wertpapiere als Margin genommen, und ii) sind die Margin Requirements für Box Spreads sehr niedrig (passend zum niedrigen Zins - Es ist eine sehr risikoarme Anlage, egal ob long oder short)

Bsp.: 200k Aktien, 100k Kredit. Accountwert 100k. Typische Margin-Anforderung für UCITS ETFs sind 25%, also muss der Account-Wert größer als 200k*25% = 50k sein. Kein Problem.

Dann leiht man sich mittels Box Spread 100k. Immer noch 200k Aktien im Depot, Cash ist jetz 0 und es gibt Optionen mit einem Wert von -100k. Account-Wert unverändert, Margin auch. (zumindest näherungsweise, vielleicht sind es dann 51k statt 50k).

 

Auszahlen geht so also nur, solange der Hebel im Account nicht zu groß wird (genau wie beim normalen Wertpapierkredit).

Erstmal vielen Dank für Deine Geduld mit mir!

 

Ich versuchs mal in meinen Worten zusammenzufassen und sag bitte, falls irgendwas nicht stimmt:

1. Ich habe 100k z.B. im iShares MSCI World angelegt und kaufe dann auf Wertpapierkredit weitere 100k dazu, so dass ich dann 200k im ETF und 100k Wertpapierkredit habe. Das ist so möglich, weil der ETF 75% Beleihungswert hat (bzw eine Margin-Anforderung von 25%, was das gleiche bedeutet(?)).

2. Nun kostet mir der 100k Wertpapierkredit aber zu viel Zinsen, so dass ich das mittels Box Spread ausgleiche. Cash-Konto ist dann auf 0 und die Box Spread Optionen haben einen Wert von -100k (Tendenz fallend wegen Zinsen).

3. Solange der negative Wert der Optionen von 100k kleiner ist als der Wert des ETF *75% ist die Marginanforderung erfüllt.

4. Aus steuerlichen Gründen habe ich den Box Spread Anfang Januar abgeschlossen mit Laufzeit bis Ende Dezember, so dass (falls ich das jedes Jahr so mache) zukünftig immer noch 2 Wochen pro Jahr Zinsen eines Wertpapierkredits anfallen

5. Ende Dezember ist der Wert der Box Spread Optionen dann auf -(100k + Zinsen von Bundesanleihe + 15bps) gefallen und ich verkaufe (bzw nennt man das Glattstellen, oder?) vor Fälligkeit (wieder aus steuerlichen Gründen)

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