BU mit Basis-Rente/ Rürup-Rente bei Studierenden

[finfinn]

Hallo,
ich weiß, dass dieses Thema hier schon mehrfach beandelt wurde, allerdings habe würde ich hiermit trotzdem nochmal gerne auf das Schwarmwissen hier zugreifen. Ich bin neu hier, falls der Beitrag an dieser Stelle nicht ganz richtig ist, darf er gerne verschoben werden...

Folgende Situation:
Ich bin 22, Student, bis zu meinem Berufseinstieg mit vollem Gehalt werden wohl noch ca. 4 Jahre vergehen. Wie so viele andere habe ich mich von MLP ködern lassen und bin zum Thema Versicherungen und Vermögen beraten worden. Ich hatte zwar schon viel gemischtes über den Laden gehört, wollte es aber dennoch selber einmal "testen".

Bei der Erstberatung kam dann recht schnell das Thema BU auf, bei der Zweitberatung wurde mir dann (Überraschung) eine BU mit 2000€ und Basisrente von der alten Leipziger angeboten, Brutto-Beitrag 179,99€ im Studium auf 30% davon reduziert, und als überzeugendes Kombi-Produkt dargestellt. Nach einigem Einlesen in die Thematik in diesem Forum und anderweitig bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das für mich nicht das optimale Produkt ist.
Oder hat da jemand eine andere Meinung?

Was mich an der ganzen Sache bisher fast am meisten gestört hat:
Ich hatte gezielt nach den Vor- und Nachteilen der Kombi-Versicherung gefragt, worauf mir allerdings nur Vorteile (langfristige Steuervorteile, Rente im Falle einer Berufsunfähigkeit, falls keine BU erhält man trotzdem Leistungen (Rente)) aufgezählt wurden.
Da war dann für mich dann ein Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr das Gefühl hatte bei einer Beratung, sondern in einem reinen Verkaufsgespräch zu sein. Ich bin kein Finanz-Fachmann sondern Student der Ingenieurswissenschaften, aber dass man bei Finanzprodukten (wie bei Technologieprodukten auch) immer gewisse Kompromisse abwägen muss und es seltenst die eine wahre, perfekte Lösung gibt (billig+sicher+leistungsfähig), ist mir dennoch bewusst.

Desweiteren wurde durchaus ein gewisser Zeitdruck aufgebaut (je früher der Abschluss, desto günstiger sei das Paket für mich über das Leben gerechnet durch die niedrigeren Beiträge; im Falle einer Corona-Infektion würde ich wahrscheinlich ganz abgelehnt; etc.). Da kann ich nur schwer beurteilen, inwiefern das eine Verkufsmasche ist und wieviel wahres da dran ist?

Ebenfalls skeptisch gemacht hat mich seine Aussage, ich müsse meine Hobbys Skifahren, Klettern und Surfen nicht im Risikofragebogen der BU vermerken, solange es nicht professionell/ Leistungssport sei - in der Frage wurde explizit nach Freizeit gefragt...

Ich würde meinen Berater aber ungerne einfach so in den Wind schießen, sondern ihn nochmal durch ein paar gezielte Fragen ins Schlingern bringen könn und schauen, wie weit er gehen würde, um mir die Kombi-versicherung anzudrehen...

VG
Finn

[Cai Shen]

Mehr als diese Fakten wird niemand von uns beitragen können.

 

BU und Basisrente ist selten sinnvoll, bei Studenten eher noch weniger.

 

Statt Schwarmintelligenz wäre Fachwissen eine gängige Alternative:

https://www.finanzberatung-bierl.de/leistungen/berufsunfaehigkeit/gefaehrliche-hobbys-berufsunfaehigkeitsversicherung/

 

Mein Fazit: es ist von der Gesellschaft und persönlicher Intensität des Sports abhängig, daher immer angeben!

[stagflation]

Zitat

Ich hatte gezielt nach den Vor- und Nachteilen der Kombi-Versicherung gefragt,

 

Warum fragst Du einen Versicherungsverkäufer nach Nachteilen?

 

Der will wahrscheinlich möglichst schnell seine Fangprämie bekommen. Und die bekommt er nur, wenn er Dich dazu bringt, zu unterschreiben. Warum sollte er Dir also etwas von Nachteilen erzählen?

 

[bondholder]

vor 19 Stunden von finfinn:

Ich würde meinen Berater aber ungerne einfach so in den Wind schießen,

Bei MLP arbeiten keine Berater.

vor 19 Stunden von finfinn:

Ebenfalls skeptisch gemacht hat mich seine Aussage, ich müsse meine Hobbys Skifahren, Klettern und Surfen nicht im Risikofragebogen der BU vermerken, solange es nicht professionell/ Leistungssport sei - in der Frage wurde explizit nach Freizeit gefragt...

Laß dir die Aussage schriftlich auf MLP-Briefpapier geben – und dann muß nur noch der Versicherer zustimmen, dass diese individuelle Regelung für dich Vertragsbestandteil wird. Die Zusage brauchst du ebenfalls schriftlich.

[Peter Wolnitza]

Steuer: Welchen Steuervorteil hat ein Student in den nächsten vier Jahren? Welche Nachteile stehen dem steuerlich im Leistungsfall gegenüber?

Corona: Nach ausgestandener Infektion versichern aktuell die meisten Versicherer problemlos.

Hobbies: Die Nicht-Relevanz vom Versicherer! schriftlich bestätigen lassen.

 

Immer wieder das gleiche Spiel:
Es kommt darauf an, den Kunden so schnell über den Tisch zu ziehen, dass er die dabei entstehende Reibungshitze als Nestwärme empfindet! 

 

Basisrente für Studenten ist absoluter Blödsinn.

Jetzt BU Risiko mit einer SBU absichern. 

Später, wenn Kohle fließt und man unbedingt Steuern stunden will (gespart wird da nämlich gar nix bei genauer Betrachtung) kann man immer noch eine Basisrente mit Beitragsbefreiung bei BU abschliessen.

[finfinn]

Danke schonmal @alle

Auch wenn ich diese BU nicht abschließen werde, waren das auf jeden Fall gute Hinweise zum Thema Risikoangaben.

@stagflation
Gute Frage, in erster Linie wohl weil ich schauen wollte, ob die Person mir das Produkt zumindest wirklich erklären möchte, während sie mich zum schnellen Abschluss drängen möchte. Bei mir wäre das auch die bessere Strategie um mir etwas zu verkaufen, so gingen halt alle Alarmglocken an.

@bondholder
Okay dann hab ich den offiziellen begriff vllt. falsch verwendet, ich meinte das so, dass die MLP-Leute einem groß und breit erzählen, unabhängig zu sein und einem ein maßgeschneidertes optimales Angebot zu geben, also schon so eine Art Beratung zu geben

[Badurad]

vor 12 Stunden von finfinn:

Okay dann hab ich den offiziellen begriff vllt. falsch verwendet, ich meinte das so, dass die MLP-Leute einem groß und breit erzählen, unabhängig zu sein und einem ein maßgeschneidertes optimales Angebot zu geben, also schon so eine Art Beratung zu geben

Bei MLP ist ja auch nicht alles schlecht. Was mich nur immer wieder verwundert ist, daß selbst 22-jährige Studenten ohne (nennenswerte) Steuerlast auf das Zauberwort "Steuererspanis" abfahren. Das muß uns Deutschen irgendwie in den Genen liegen.