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Vengar

Status Quo : Altersvorsorge / Vermögensaufbau

Empfohlene Beiträge

Vengar
· bearbeitet von Vengar

Hallo zusammen,

 

ich habe vor einiger Zeit 2 verschiedene Fragen zum Thema ETF gestellt in denen ich angekündigt habe nochmal eine komplette Übersicht dazulegen. Da es bei mir erst wieder am 11.01. richtig losgeht und ich aktuell dazu die Zeit habe stelle ich mich, meine Situation und Ziele vor. Da ich nicht genau weiß wohin dieser Beitrag am besten passen würde stelle ich ihn mal unter das Thema Altersvorsorge / Vermögensaufbau und poste ihn in diesem Unterforum. Ich habe mir den Thread mit den Richtlinien zur Themeneröffnung angeschaut und gehe im folgenden auf die relevanten Punkte ein. Für die Übersicht schreibe ich meine weitere Vorgehensweise & Fragen am Ende des Beitrags.

 

2. Basisangaben zur persönlichen Situation

 

2.1 Alter, Familienstand, Kinder, offizieller Renteneintritt

31 Jahre alt / Aktuell keine Kinder (geplant in den nächsten 3-5 Jahre) / 2056

 

2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen

Selbstständig im Elektrohandwerk (Gesellschafter & Geschäftsführer der Firma) / 61.400 € (Wird dieses Jahr und in Zukunft aufgrund von Tantiemezahlung eher im Bereich 75.000 - 80.000 € liegen)

 

2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

Ich habe Ende 2017 den Crypto Boom live miterlebt und kann mich zum Glück nur über nicht realisierte Gewinne im mittleren 5-stelligen Bereich beklagen und habe den Corona Crash an den Börsen mitgemacht (Depot Zwischenzeitlich -30%) und die Zeit für Nachkäufe genutzt.

Aufgrund der Erfahrungen die ich bislang machen konnte würde ich mich als ziemlich risikobereit einstufen und auch mit den daraus eventuell resultierenden Verlusten kann ich ohne Problem umgehen und aussitzen.

 

2.5 Personen und Sachversicherungen im Überblick

Haftpflichtversicherung: Hier bin ich als Gesellschafter Geschäftsführer meiner GmbH mit über die Firmenversicherung abgedeckt

Rechtschutzversicherung: Hier bin ich als Gesellschafter Geschäftsführer meiner GmbH mit über die Firmenversicherung abgedeckt

Hausratversicherung: Allianz "Komplettpaket" - 10 € / Monat

Risiko Lebensversicherung: Allianz - 25 € / Monat, musste abgeschlossen werden wegen dem Kredit zur Unternehmensgründung

Private Krankenversicherung: Hallesche - 437 € / Monat, Tarif NK.1, Krankentagegeld ab 64. Tag 120 € / Tag

Risiko BU: Die Stuttgarter - 15 € / Monat, 7.200 garantiere Jahresrente, klassische BU Versicherung, Überbleibsel aus Ausbildungszeit, aufgrund der geringen Kosten aber weiterlaufend

Selbstständige Existenzversicherung: Volkswohl Bund - 116 € / Monat, 2.500 € garantierte Monatsrente, abgeschlossen bei Existenzgründung, Berufsrelevante Fähigkeiten abgesichert

Unfallversicherung: ADAC - 167 € / Jahr, 60.000 € Versicherungssumme klassische Unfallversicherung, Überbleibsel aus Ausbildungszeit, aufgrund der geringen Kosten aber weiterlaufend

Freiwillige Mitgliedschaft in der gesetzlichen Unfallversicherung: BG ETEM - 638 € / Jahr

 

3.1 Gesetzliche Rente

Ich habe mich mit dem Start meiner Selbstständigkeit dazu entscheiden freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung zu gehen. Die aktuellen Monatsbeiträge betragen 611 € was einem Regeleinkommen vom 3.290 € entspricht.

Mittlerweile bin ich mir nicht mehr ganz sicher ob das der richtige Schritt war da ich glaube ich privat mit dem Geld besser hätte arbeiten können (Depot / Immobilie). Mittlerweile habe ich erfahren das eine freiwillige Rückkehr in die Rentenversicherung zu einer neuen "Pflichtversicherung" führt. Da es mit enormen bürokratischen & finanziellen Aufwand verbunden wäre wieder vor der Entscheidung zu stehen ist das Thema leider durch.

 

3.2 VL-Zahlungen

Ich zahle mir über meine Firma 40 € VL die in einen ETF Sparplan bei Finvesto in den MSCI World angelegt werden.

 

3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV)

Ebenfalls über die Firma läuft eine Direktversicherung bei dem Volkswohl Bund (Rentenversicherung Klassik modern). Laufzeit ist bis 2056, aktuelle monatliche Beiträge 568 € (maximale Steuer- und Sozialversicherungsbeitragsfreie Beitrag). Garantierte Monatsrente 777 € oder Einmalzahlung i.H.v. 265.000 €. Die Überschussanteile werden in den Dax angelegt, leider sind nur der Dax, Dax Risk Return und Euro Stoxx wählbar.

Die Abschlusskosten sind mehr oder weniger abgezahlt da diese bereits seit 12 / 2016 läuft. Aktuell ist hier noch eine Dynamik mit drin welche jährlich greift.

Die Dynamik passt die Beiträge an die steigende Beitragsbemessungsgrenzen an, beträgt jedoch mindestens 1,50 €

 

 

3.4 private Vorsorge aus Eigenmitteln

Aktuell gehen 350 €, ab kommenden Monat 450€ in den Vanguard FTSE All World, A1JX52 und 50 € in einen Goldsparplan bei der Degussa.

Hinzu kommen verschiedenste Einmalzahlungen (Steuerrückzahlungen, etc.) die sich im vergangenen Jahr auf ca. 7.500 € belaufen haben.

 

4. Vermögenssituation

Insgesamt ca. 63.000 € wie folgt aufgeteilt:

Angaben in % vom Gesamtvermögen

 

Aktien:

VL Depot: 1,5 % (MSCI World)

ETF Depot: 59,5 % (FTSE All World)

 

Kryptowährungen:

Bitcoin: 9,5 %

XRP: 3,5 %

 

Kredite: 3 % (Aufgeteilt auf Bondora, Peerberry & einen privat Kredit)

 

Gold:

Physisch: 5 %

Digital (Sparplan): 0,5 %

 

Tagesgeld: 17,5 %

 

& zu guter Letzt meine Firma:

Hier tue ich mich mit der Bewertung wirklich schwer. Im Grunde lasse ich sie aus der Vermögensbetrachtung außen vor und gehe davon aus das die auf jeden Fall den Gegenwert des Kredites hat und die Summe aus beiden 0 ist.

 

4.2 Schulden

KFW Startgeld: 36.000 € noch abzuzahlen, Laufzeit bis 08/2026, aktuell Rate von 601 € (80 € Zinsen, 521 € Tilgung). Aufgrund der Vorfälligkeitsentschädigung i.H.v. der noch ausstehenden Zinsen habe ich mich dagegen entschieden das Darlehen vorzeitig zurück zu zahlen. Bislang kann es ohne Probleme aus meinem Gehalt bezahlt werden sodass ich lieber weiter investiere.

 

4.3 absehbare Investitionen

Da das Thema Eigenheim bei meiner Freundin und mir aktuell noch keine Rolle spielt möchte ich in absehbare Zeit eine oder mehrere Immobilien als Kapitalanlagen kaufen. Auch wenn die langfristige Rendite am Aktienmarkt die von Immobilien schlägt und die Immobilie mit mehr Aufwand verbunden ist sehe ich mich in einer guten Position aufgrund meines Berufes und der bisherigen Erfahrung im familiären Umfeld. Hinzu kommt das der Hebeleffekt ein gigantischer Vorteil beim Vermögensaufbau ist und ich diesen gerne anwenden würde, allerdings habe ich kein gutes Bauchgefühl dies beim Thema Aktien zu machen.

 

5.1 Hintergründe / Weitere Vorgehensweise

 

Der Plan für das Jahr 2021 ist auf jeden Fall der Ausbau des ETF Depots. Ziel ist es auf 750 Anteile zu kommen um mit der ausschüttenden Variante A1JX52 den Sparerpauschbetrag auszuschöpfen. Ab dann soll die thesaurierende Variante A2PKXG gespart werden.

 

Bei den Kryptowährungen handelt es sich aus Altbeständen aus Ende 2017 / Anfang 2018. Der Anteil soll auf keinen Fall weiter erhöht werden, sollte es zu weiteren Anstiegen kommen so werde ich diese verkaufen und den Betrag in das ETF Depot verschieben oder ggf. für einen Immobilienkauf nutzen.

 

Mit dem Thema P2P Krediten habe ich mich Anfang 2019 beschäftigt und im laufe des vergangenen Jahres für mich die Entscheidung getroffen das es nicht meine Anlageform ist. Die bestehenden Positonen auf Bondora & Peerberry laufen derzeit noch. Sobald möglich wird hier nach und nach der Anteil weiter verringert und in das ETF Depot umgeschichtet. Der Privatkredit ist an einen Freund vergeben und läuft Zinsfrei nebenher. Ich hoffe das er ihn in diesem Jahr komplett zurück bezahlen kann.

 

Bei dem Thema Gold scheiden sich die Geister. Ich persönlich finde Gold schon immer faszinierend und war begeistert bei der Degussa den Goldsparplan entdeckt zu haben. Sobald man den Gegenwert eines Barren angespart hat wird einem dieser physisch zugeschickt. Neben dem Sparplan tätige ich hier ebenfalls Einmalzahlungen (z.B. Wenn das Sparschwein geschlachtet wird). Plan wäre es in diesen Jahr eine weitere Unze physisch zu besitzen und den Wert bei ~ 5 % vom Gesamtvermögen zu halten.

 

Grundsätzlich ist das Ziel Vermögensaufbau zu betreiben die Hintergründe dazu sind vielschichtig und reichen von Finanzieller Sicherheit über früheren Renteneinstieg bis zu Gedanken zum Thema Finanzielle Freiheit.

 

5.2 Fragen

In der Linie beschäftigt mich das Thema bAV am meisten. In anderen Themen ging um das Thema Dynamik und die Empehlung war diese rauszunehmen. Ich bin mir allerdings nicht wirklich sicher ob das in meiner Situation auch Sinn macht.

Wie seht ihr das? Gibt es hier Verbesserungspotential?

 

Und wo ich alles so zusammengeschrieben habe stellt sich mir die Frage ob ich nicht vielleicht überversichert bin.

Vielleicht sollte ich hier nochmal im Detail die Verträge wälzen und überlegen ob man etwas wegfallen lassen kann.

 

Ich würde mich freuen von euch konstruktive Kritik oder Tipps zu bekommen. Ob für mein Gesamtpaket oder einzelne Teilpunkte ist unerheblich, manchmal ist man in seiner Sichtweise eingeschränkt und benötigt neuen Input von Außenstehen um seine Fehler zu erkennen.

 

Vielen Dank!

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Bolanger
vor 1 Stunde von Vengar:

Mittlerweile habe ich erfahren das eine freiwillige Rückkehr in die Rentenversicherung zu einer neuen "Pflichtversicherung" führt.

Was verbirgt sich denn dahinter? Davon habe ich noch nichts gehört.

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Nightfire

Ich bin auch selbstständig und zahle freiwillig in die GRV. Aber davon habe ich auch noch nichts gehört. Man kann freiwillig einzahlen, oder eine Versicherungspflicht auf Antrag beantragen. 

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Vengar

Ich befürchte fast ich habe dann damals die Versicherungspflichtig auf Antrag gewählt.

Hatte mich damals nicht wirklich informiert & wollte das Thema schnell abschließen.

Rückwirkend auf jeden Fall ein Fehler. 

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chirlu

Ja, in dem Fall hast du die Vorteile einer Pflichtversicherung (Leistungen bei Erwerbsminderung, früher Anspruch auf Rehaleistungen), aber auch den Nachteil (Pflicht).

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Bolanger
vor 45 Minuten von Nightfire:

Man kann freiwillig einzahlen, oder eine Versicherungspflicht auf Antrag beantragen. 

Hat man bei dieser freiwilligen Versicherungspflicht abweichende Beiträge? Und kommt man da auch wieder raus, wenn man z.B. wieder ein Angestelltenverhältnis annimmt und über der Versicherungspflichtgrenze verdient?

 

In meiner Glaskugel sehe ich verschwommen hinter Nebel andere Bewertungen der Versicherungszeiten aufkommen. Da könnte es dann interessant werden, ob man freiwillig Zeiträume mit freiwilligen Zahlungen belegt hat oder ob das Pflichtbeiträge waren. 

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Nightfire
vor 2 Minuten von Bolanger:

Hat man bei dieser freiwilligen Versicherungspflicht abweichende Beiträge?

Also bei der Versicherungspflicht auf Antrag kann man sich entscheiden ob man den Regelbetrag (611,94EUR alte BL / 579,39EUR neue BL) einzahlt oder nach Arbeitseinkommen einzahlt. 

 

Nach meiner Information zählen die freiwilligen Beiträge genauso zur Versicherungszeit wie Pflichtbeiträge. Nur dass wie @chirlu schon erwähnt hat, es keine Leistungen bei Erwerbsminderung gibt. 

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chirlu
vor 10 Minuten von Bolanger:

Und kommt man da auch wieder raus, wenn man z.B. wieder ein Angestelltenverhältnis annimmt und über der Versicherungspflichtgrenze verdient?

 

Du wirfst gerade etwas mit der Krankenversicherung durcheinander …

 

Wenn man die selbständige Tätigkeit aufgibt, endet auch die Antragspflichtversicherung. Wenn man allerdings in eine Angestelltentätigkeit wechselt, wird man dort sofort wiederum versicherungspflichtig.

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Bolanger
vor 43 Minuten von chirlu:

Du wirfst gerade etwas mit der Krankenversicherung durcheinander …

stimmt, habe ich verwechselt.

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