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Stonesthrow

Zertifikate, Garantie

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Stonesthrow

Hallo, hätte eine Frage zu Zertfikaten. Mir ist klar, dass ich bei Kauf von Zertifikaten grundsätzlich das Emittentenrisiko zu tragen habe. Beim "Stöbern" im Internet bin ich auf die Seite

https://www.gevestor.de/details/emittentenrisiko-710459.html

gestoßen, dort steht u. a.: "Sogenannte Credit Default Swaps (im englischen Gebrauch OTCs genannt) können als eine Art Kreditausfallversicherungen bezeichnet werden. Diese werden außerbörslich gehandelt." Wie läuft so etwas konkret ab, hat hier jemand Erfahrungen? Angenommen, ich möchte ein bestimmtes Zertifikat vom Emittenten BNP Paribas kaufen, was muss ich konkret machen damit bei einer zwar sehr unwahrscheinlichen, aber nicht unmöglichen Insolvenz von BNP kein Geld über meine gekauften Zertifikate zu verlieren? Wie komme ich an diese außerbörslich gehandelten OTCs? Gibt es evtl. auch Zertifikate zu kaufen, bei denen der Preis für die Kreditversicherung als Aufschlag zum Kaufpreis eingerechnet wird. Das wäre ja die viel einfachere Lösung.

 

Ich meine hier natürlich keine Garantiezertifikate, die es auch gibt. Bei Insolvenz des Emittenten nützt mir diese Garantie natürlich nichts.

 

stonesthrow

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Al Bondy
· bearbeitet von Al Bondy

... bloß weil "Finanzwebseite" draufsteht, muss -unter sicherer Garantie- noch lange nichts irgendwie Sinnvolles drinstehen. Weil "Nur wo Nutella draufsteht ist auch Nutella drin".

vor 4 Stunden von Stonesthrow:

"Sogenannte Credit Default Swaps (im englischen Gebrauch OTCs genannt) können als eine Art Kreditausfallversicherungen bezeichnet werden.

... Credit Default Swaps heißen im englischen Gebrauch erstaunlicherweise CDS und sind definitv Kreditausfallversicherungen.

OTC dagegen meint im neudeutschen Gebrauch "over the Counter" und bedeutet nur außerbörsliches Geschäft zumeist zwischen Institutionellen oder Institutionell*Innen bzw im Interbankenhandel. Wenigstens die simpelsten Fachbegriffe sollte man beherrschen, sofern man andere "online beraten" will.

 

Finanzmarktwissen ist in Deutschland generell übel beleumundet, da es nachweislich nicht sozialgerecht verteilt ist und somit Menschen vorsätzlich benachteiligt oder diskriminiert.

 

Davon ab dürfte das Emittentenrisiko noch das geringste Problem oder reale Verlustrisiko der meisten Zertifikate darstellen.

"If One with Experience meets another One with Money, soon the first One will have the Money and the other One will have an Experience." Falls Du zufällig zB ein Bloomberg-Terminal daheim hast, kannst Du damit das aktuelle Ausfallrisiko der meisten Emittenten überprüfen und täglich weiterverfolgen.

 

Erstens gilt: "Handele grundsätzlich nur was Du vorher auch sicher verstanden hast."

Zweitens bzgl. Emittentenrisiko "Wieviel Millionen sollten denn per CDS institutionell OTC abgesichert werden ?" Unter 50-100 Mio geht da nämlich absolut Nix.

Zum Dritten erübrigt sich Spekulation komplett, wenn man zum Gürtel auch noch Hosenträger, dazu Fahrradklammern, Sockenhalter, einen Aluhut, FFP2-Maske und zwei Paar Pampers trägt. Weil dann die Absicherungskosten garantiert jeden möglichen Spekulationsgewinn von Anfang an vollständig kompensieren.

 

Eins geht heute nur noch, entweder Sicherheit fast ohne Rendite oder mehr Rendite mit adäquatem Risiko. Jeder der Rendite ohne Risiko verspricht ist grundsätzlich unseriös - oder Politiker, Banker bzw Versicherungsvertreter. Und ein auf max. 80 km/h runtergeregelter Lambo Huracan ist ganz sicher garantiert kein Auto mehr.

 

PS: absolut nicht persönlich gemeint - aber "stonesthrow",  einer muss ja immer den ersten Stein werfen :)

PPS: Mein absolutes Lieblings-Forenposting 2021 lautete sinngemäß "Ich bin neu an der Börse, welche Futures sind denn momentan empfehlenswert ?" - direkt gefolgt vom salonbolschewistischen "Bitcoin-Ponzi" ...

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nicco

BNP ist solide. CDS unter 30.

Quelle 1

CDS Übersicht der BNP

 

 

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Stonesthrow

Danke für eure Antworten. Auf der Seite des derivateverbands war ich auch schon.

Also zusammengefasst, für "Otto-Normalanleger" gibt es keine Versicherung gegen das Emittentenrisiko. Wundert mich, dass hier noch keine Versicherung auf die Idee gekommen ist damit Geld zu verdienen.

 

Ich habe schon für Fachleute bestimmt einige dumme Fragen hier gestellt; aber ich mache mir halt so meine Gedanken und will schon wie Al Bondy anmahnt vorher verstehen was ich kaufe. Wobei grundsätzlich die Gefahr besteht, dass man auf falschen Seiten landet oder selbst etwas falsch vesteht. Bevorzuge grundsätzlich jemanden zu fragen wie hier im Forum.

stonesthrow

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Al Bondy

... der Grundgedanke, etwas zu verpassen und deshalb sofort drauflos mit Zocken zu beginnen anstatt erstmal verstehen, vorsichtig ausprobieren und lernen zu wollen, kommt halt meistens am Ende ziemlich teuer.

 

Zertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen, also quasi auf dem Status von Anleihen incl. "mit Emittentenrisko".

Branchen, Themen oder Nischen-ETFs mit ganz oder überwiegend physischer Hinterlegung ("replizierend") sind dagegen Sondervermögen.

 

Man kann ergo unter Umständen das gleiche Ziel auch wahlweise mit beidem erreichen. Indem man die Themensuche auf "justetf.com" oä nutzt oder die ETF-Magazin-Datenbank der Börse Frankfurt. Direkter (Performance)Vergleich Zerti/ETF ist zB bei comdirect ganz leicht möglich. Manchmal sind Zertis günstiger, manchmal ETFs sofern zum Thema vorhanden. Mitbeachten muss man ggf Ausschüttungen sowie ob ein ETF thesauriert oder ausschüttet - und natürlich immer Liquidität und Geld/Brief-Spannen.

 

Aufs Emittentenrisiko gebe ich wenig, das Marktrisiko ist im aktuellen Coronomics-Finanzmarkt-Irrenhaus deutlich höher. Bleibe aber auch meist nur ein paar Wochen oder Monate in einem Trend engagiert.

 

Von "Garantien" halte ich auch eher nichts. Liegt meine Markteinschätzung richtig, kosten die bloß Rendite und nutzen nichts. Liege ich falsch, ist eh egal und ich steige baldmöglichst lieber wieder aus statt auf eine garantierte teilweise Scheinsicherheit zu hoffen. Wichtiger ist das persönliche "Risikomanagement" - und wenn man sich nicht sicher ist, nimmt man lieber nur eine kleinere Position statt einer scheinbar irgendwie "gesicherten". Vieles davon ist ohnehin reines Produktverkaufsmarketing das nur latente Extrakosten verursacht.

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Stonesthrow

Danke. Werde mich auf den Seiten mal in Ruhe umsehen.

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Stonesthrow

Ich weiß nicht, ob noch jemand diesem Thema folgt, bei mir sind noch folgende Fragen aufgetaucht.

 

Auf der Seite

https://www.derivateverband.de/DEU/Transparenz/Credit-Default-Swaps

sind die CDS zur Beurteilung der Bonität eines Unternehmens dargestellt. Habe jetzt eher zufällig bemerkt, dass sich praktisch alle Prämien gegenüber 2021 teils drastisch erhöht haben, z. B.

Banco Santander von 40,29 in 2021 auf aktuell 59,12

BARCLAYS Bank von 54,15 auf 84,02

Commerzbank von 49,95 auf 80,88

Société Générale von 40,62 auf 67,87

usw.

Weiß jemand der Grund dafür? Hat sich allgemein das Bonitätsrisiko gegenüber letztem Jahr verschlechtert?

 

 

Und hinsichtlich Zertifikaten: Ich sehe es schon richtig, wenn ich z. B. eine Bonuszertifikat kaufe mit physischer Ausübungsart, das Emittentenrisiko bleibt. Ich hab zwar einen Anspruch auf Lieferung des Basiswerts, aber wenn Emittent insolvent ist und das nicht kann, hab ich ggü. Barausgleich auch nix davon. Ist das so richtig?

 

 

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