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Schabulla

200 Tage Strategie

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Schabulla

Hallo,

das hier ist nun mein erster Beitrag in diesem Forum. Ich habe mir letztens eine Strategie überlegt und wollt nun mal andere Leute fragen, was sie von dieser halten. Sie basiert auf dem 200 Tage Durchschnitt. Früher war es wegen der hohen Transaktionskosten eher unwahrscheinlich mit einer solchen Strategie den Markt zu schlagen. Da heut zu Tage jedoch die Transaktionskosten bei knapp 0€ liegen denke ich, dass sich dadurch Möglichkeiten ergeben, den Markt langfristig doch zu übertreffen. Hier eine kleine Anleitung zu der Strategie:

 

1. Index/Etf auswählen und 200 Tage Linie drüber legen (z.B. auf Msci World)

2. Ganz klassisch die 200 Tage Strategie anwenden, also sobald der Kurs unter diese Line fällt verkaufen und wieder kaufen, wenn der Kurs sie wieder überschreitet.

Solange der Kurs unter der 200 Tage liegt kann man mit dem Geld in "sichere" Assets gehen.

3. Hier kommt die kleine Änderung: Bei bestimmte maximum Drawdowns wird der zu Grunde liegende Index nun nach gekauft. Bei einem mDd von 15% wird 5% nachgekauft, bei 20% wird 10% nachgekauft, usw. Dies geht runter bist zu einem mDd von 60% bei denen man insgesamt schon 50% nachgekauft hat. 

 

Vorteile der Strategie:

-Profitiert vor allem in Bären-Märkten sehr stark

-Durch niedrigere Verluste müssen keine so hohen Kursverluste aufgeholt werden (fällt der Markt 50%, muss man 100% gewinnen um auf 0 zu kommen)

-In Bullenmäkten ähnelt die Performance der des Marktes

 

Nachteile:

-Schwach in Seitwärtsphasen

-Hat in Bullenmäkten keine Möglichkeit, den Markt zu schlagen

 

Ich habe dies schon für den S&P 500 im Zeitraum von 1992-1975 getestet und herausgefunden, das diese Strategie ihn um Längen geschlagen hätte(da ich nicht programmieren kann, musste ich das alles sehr mühsam berechnen und ich nenne hier deshalb auch keine konkreten Zahlen, da diese mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit falsch wären).

Ich wollte nun von euch wissen, was ihr von dieser Strategie haltet und ob ihr glaubt, das es mithilfe dieser Strategie auf Sicht von 20+ Jahren möglich ist, den Markt zu schlagen. Gerne auch Verbesserungsvorschläge sowie Kritik hier da lassen. 

In dem Sinne, einen schönen Feiertag euch allen noch.

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odensee

Steuern nicht vergessen

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Bassinus
· bearbeitet von Bassinus
vor 35 Minuten von Schabulla:

 S&P 500 im Zeitraum von 1992-1975 getestet und herausgefunden, das diese Strategie ihn um Längen geschlagen hätte(da ich nicht programmieren kann, musste ich das alles sehr mühsam berechnen und ich nenne hier deshalb auch keine konkreten Zahlen, da diese mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit falsch wären).

 

Zitat

 Gerne auch Verbesserungsvorschläge

Zeiträume S&P 1920-2020 in 10/20/30 Jahresintervallen prüfen.

Zitat

sowie Kritik hier da lassen

Fehlende Intervallprüfung; ausgewählter Zeitraum 92-75? nicht repräsentativ;

Woher weiß ich wann die Marktphase Hausse/Baisse ist damit ich weiß das ich deine Strategie anwenden muss oder nicht?

Steuersimulation fehlt - ohne Gebühren sicherlich bei 1k Depot vernachlässigbar aber bei 6 stelligen Depots fällt bei Gewinnen definitiv regelmäßig Steuer an.

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Schabulla

Hab mich wohl vertippt: Statt 1992-1975 sollte 1962-1975 da stehen.

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Schlumich

Kann funktionieren...

 

Was mir aus eigener Erfahrung bei solchen "Strategien" immer in die Suppe gespuckt hat, ist das Durchhaltevermögen. Das Anwenden einer wie auch immer gearteten Strategie bedarf in der Regel einer engen Beobachtung des Marktes und einen langen Atem. Ich habe bei mir immer festgestellt, dass ich das mittelfristig nicht durchhalte. Anfangs ist man eifrig dabei, dann wird man nachlässiger und am Ende verpennt man den Einstieg oder Ausstieg, ärgert sich und wechselt zur nächsten "Strategie".

Über viele Jahrzehnte an der Börse habe ich viele tolle Ideen (andere nennen es Strategien) gehabt und ausprobiert. Am Ende bin ich bei einem aktiven B&H Ansatz gelandet, der für mich jetzt schon seit vielen Jahren gut funktioniert.

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moonwalker
· bearbeitet von moonwalker
vor 3 Stunden von Schabulla:

Ich wollte nun von euch wissen, was ihr von dieser Strategie haltet und ob ihr glaubt, das es mithilfe dieser Strategie auf Sicht von 20+ Jahren möglich ist, den Markt zu schlagen.

Ja ist möglich.

 

Wie wahrscheinlich...don't know.

Underperformance möglich? Ja!

 

1962-1975? Wie kommt man denn auf diesen speziellen Zeitraum? Für andere Zeiträume auch getestet?

 

Zitat

Ganz klassisch die 200 Tage Strategie anwenden, also sobald der Kurs unter diese Line fällt verkaufen und wieder kaufen, wenn der Kurs sie wieder überschreitet.

Ich habe mich in die 200 Tagestrategie nicht eingelesen. Aber so wie du es beschreibst, klingt das nach teuer kaufen und günstig verkaufen.

Da musste ich an Switch denken (ab 1:30):D

 

 

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Rendito
vor 7 Stunden von Schabulla:

Ich habe dies schon für den S&P 500 im Zeitraum von 1992-1975 getestet und herausgefunden, das diese Strategie ihn um Längen geschlagen hätte(da ich nicht programmieren kann, musste ich das alles sehr mühsam berechnen und ich nenne hier deshalb auch keine konkreten Zahlen, da diese mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit falsch wären).

Ich wollte nun von euch wissen, was ihr von dieser Strategie haltet und ob ihr glaubt, das es mithilfe dieser Strategie auf Sicht von 20+ Jahren möglich ist, den Markt zu schlagen. Gerne auch Verbesserungsvorschläge sowie Kritik hier da lassen.

Mehr oder weniger sophistizierte Investstrategien (trendfolgende, antyziklische und alle möglichen Mischungen davon) werden laufend entwickelt und diskutiert, sowohl in der Anlegerpraxis als auch in der akademischen Forschung. Sie haben eins gemeinsam: sie funktionieren großartig im historischen Back-Testing, versagen aber regelmäßig in der praktischen Anwendung. Beispielhaft füge ich ein Research Paper an.

 

Solltest Du aber ein Alpha-Genie sein und den heiligen Gral entdeckt haben, würde ich Dir empfehlen, Deine Strategie nicht in einem öffentlichen Forum zur Diskussion zu stellen, sondern damit schnellstmöglich zum Millionär zu werden. Etwaige systematische Marktunregelmäßigkeiten haben es an sich, dass sie nach Entdecken schnell verschwinden.

 

Market Timing Sin a Little.pdf

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Stadtkind80796
Am 13.5.2021 um 15:34 von Schabulla:

Ich habe dies schon für den S&P 500 im Zeitraum von 1992-1975 getestet und herausgefunden, das diese Strategie ihn um Längen geschlagen hätte(da ich nicht programmieren kann, musste ich das alles sehr mühsam berechnen und ich nenne hier deshalb auch keine konkreten Zahlen, da diese mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit falsch wären).

Ich wollte nun von euch wissen, was ihr von dieser Strategie haltet und ob ihr glaubt, das es mithilfe dieser Strategie auf Sicht von 20+ Jahren möglich ist, den Markt zu schlagen. Gerne auch Verbesserungsvorschläge sowie Kritik hier da lassen. 

Ich habe mich auch schon mit der 200-Tage-Linie beschäftigt. Das Ganze dann aber auch aus steuerlichen Gründen verworfen. Dies ist meiner Meinung nach das Hauptproblem und wir reden aktuell von "nur" 25 % Abgeltungssteuer + Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer.

 

Umgehen ließe sich das natürlich um Handeln im Rentenversicherungsmantel. Ich persönliche habe noch einen Flexiblen VorsorgePlan Invest von CosmosDirekt, bin dann aber auch nie mit dem Hauptdepot umgezogen.

 

In diesem Video wird diese Strategie übrigens auch besprochen und modifiziert. Ziel ist es möglichst wenig Transaktionen auszuführen, daher wird nur bei 4 Prozent unter der 200-Tage-Linie verkauft und bei 4 Prozent drüber gekauft. Die Anzahl der Trades konnte so stark minimiert werden. Thema startet bei 41:33.

 

 

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smarttrader
· bearbeitet von smarttrader

Ich glaube die Strategie ist nicht neu ... .

 

Ich hatte das bei einer 3% Abweichung mal verfolgt, mit Short und Long Trades. Theoretisch gute Gewinne, ähnlich der Momentum Strategie.

 

Aber man kauft immer teurer als man verkauft. Der Haken an der Strategie... .

 

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oscarello

gerade jetzt interessant:

DAX bei ca.15500 und die GDL bei ca.13700, also weit über der 200er Linie,

entweder fällt der DAX in Richtung der GDL,oder es folgt der "Abbau" über

eine Seitwärtsbewegung

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miabe

Hi Schabulla,

 

ich finde den Ansatz auch sehr spannend und im EchtgeldTV Video oben wurde dazu ja auch so ziemlich alles gesagt. Allerdings favorisiere ich im Moment die "Accerlerating Dual Momentum" Strategie die zu einer ähnlichen Reduzierung des Drawdowns führt aber auch dazu, dass man je nach Wetterlage auch mal das Schiff wechselt. Dabei werde ich aber auch Parallel die 200-Tage Line im Blick behalten und ggf mal außerhalb des Monats-Intervalls reagieren wo nötig.

In beiden Strategien führt das Umschichten zu steuerlichen Nachteilen, die die Strategie, so meine Hoffnung, durch eine leichte Überperformance ausgleicht. Meine Annahme dazu ist auch, dass der Steuersatz in Zukunft eher ansteigten als fallen könnte und wir mit den 25% momentan noch gut bedient sind. Aber es kann natürlich auch sein, dass man in 20-30 Jahren seine Entnahmen für die Rente geringer versteuern muss. Wer weiß das schon? Jedenfalls ist es für mich vollkommen ok auf Gewinne Steuern zu zahlen und auch ein entspanntes Gefühl, dass das Portfolio schon größtensteils versteuert ist und die max. Verluste in jeder Lebensphase begrenzt sind.

 

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dev
· bearbeitet von dev
Am 17.5.2021 um 16:31 von oscarello:

gerade jetzt interessant:

DAX bei ca.15500 und die GDL bei ca.13700, also weit über der 200er Linie,

entweder fällt der DAX in Richtung der GDL,oder es folgt der "Abbau" über

eine Seitwärtsbewegung

Du findest 13% weit weg!?

25-05-_2021_19-37-06.thumb.jpg.d54639b3690aefec0b51ba113c49dfd2.jpg

Quelle Ariva.de historische Kurse

 

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miabe
On 5/13/2021 at 4:08 PM, odensee said:

Steuern nicht vergessen

Die steuerliche Betrachtung von solchen aktiveren Strategien ist ja nicht ganz trivial. Wenn ich es richtig verstanden habe, haben wir zum einen momentan eine Teilfreistellung von 30%  bei den ETFs mit mehr als 50% Aktienanteil und zum anderen sollte ja eigentlich mit dem Investmentsteuergesetz hier ein Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Varianten über die Vorabpauschale geschaffen werden. Aber durch den aktuell sehr niedrigen Basiszinssatzes und entsprechend geringer Vorabpauschale ist das Halten natürlich attraktiver als das Realisieren der Gewinne. Ob das in Zukunft allerdings so bleiben wird, ist jedoch meines Erachtens nach nicht so sicher, da ein entsprechendes Instrument zur Regulierung nun schon mal an den Start gebracht wurde.

 

Vielleicht kennt sich ja jemand hier im Forum besser mit dem Thema Steuern aus und kann etwas Licht ins Dunkle bringen. Scheinbar wird der Basiszinssatz in diesem Jahr ja negativ ausfallen, wodurch das Ganze hinfällig ist und so irgendwie keinen Sinn macht...

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odensee
vor 1 Minute von miabe:

Die steuerliche Betrachtung von solchen aktiveren Strategien ist ja nicht ganz trivial. 

Doch, eigentlich schon. Beim Verkauf wird der Gewinn besteuert, die Steuern stehen für eine weitere Anlage nicht mehr zur Verfügung. Ist trivial. Kleinanlager können ggf. über den Sparerpauschbetrag noch ein bisschen optimieren.

 

vor 1 Minute von miabe:

Ob das in Zukunft allerdings so bleiben wird, ist jedoch meines Erachtens nach nicht so sicher, da ein entsprechendes Instrument zur Regulierung nun schon mal an den Start gebracht wurde.

Steuergesetze werden sich immer wieder ändern. Nach aktueller Gesetzgebung ist "halten" sinnvoller als "handeln" (aus rein steuerlicher Sicht!)

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miabe
24 minutes ago, odensee said:

Beim Verkauf wird der Gewinn besteuert, die Steuern stehen für eine weitere Anlage nicht mehr zur Verfügung. Ist trivial.

So weit so gut, da stimme ich dir vollkommen zu aber wenn man sich einen Zeitraum von 20-30 Jahren für seine Anlagestrategie vorstellt, kann man sich auch Gedanken darüber machen, was wohl mit den unversteuerten Gewinnen bis dahin passieren wird. Ich persönlich bin da eher skeptisch, dass die Vorabpauschalen wieder verschwinden und ich nach 30 Jahren nur meine 25% Abgeltungssteuer auf 70% der Gewinne zahlen muss. Daher ist die Betrachtung von Alternativen zum klassischen Buy&Hold (was ich übrigens seit Jahrzehnten praktiziere) gerade zur jetzigen Zeit vielleicht doch nicht so uninteressant.

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odensee
vor 40 Minuten von miabe:

Ich persönlich bin da eher skeptisch, dass die Vorabpauschalen wieder verschwinden und ich nach 30 Jahren nur meine 25% Abgeltungssteuer auf 70% der Gewinne zahlen muss.

Man kann steuerliche Entscheidungen auf der Basis aktueller Gesetzgebung treffen und ggf umentscheiden, wenn die Gesetze sich ändern. Man kann natürlich auch Entscheidungen auf der Basis von Vermutungen treffen. Die Vorabpauschalen sind niedrig bis null. Wenn sich das ändert, kann man auch die Strategie ändern.

 

vor 43 Minuten von miabe:

gerade zur jetzigen Zeit vielleicht doch nicht so uninteressant.

Warum gerade zur jetzigen Zeit?

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