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leichtverbrecher

Soziale Verantwortung im Korsett der Marktwirtschaft

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leichtverbrecher

Ich möchte hier mal ein Thema zur sozialen Verantwortung vs. gierigem Gewinnstreben anschieben!!!

Sollten eurer Meinung nach die Firmen mehr in die gesellschaftliche Pflicht genommen werden, wenn es darum geht, Rekordgewinne mit Hilfe von Entlassungen und Rationalisierungen zu generieren????

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Toni
Sollten eurer Meinung nach die Firmen mehr in die gesellschaftliche Pflicht genommen werden, wenn es darum geht, Rekordgewinne mit Hilfe von Entlassungen und Rationalisierungen zu generieren????

Ja, das sollten sie. Aber wie? Es ist äusserst schwierig, so etwas in die Praxis umzusetzen.

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FrankY

Zumindest muss das Verhältnis stimmen,

magere Gewinne und ein dümpelnder Aktienkurs bringen "Heuschreckengefahr"

und dann geht der Schuss nach hinten los.

Um Arbeitsplätze langfristig zu sichern bedarf es auch solcher

Massnahmen, nicht gut für die Betroffenen aber dafür für den rest der Belegschaft

 

Aber wie schon gesagt:

Wer und wie soll das kontrollieren und verbieten ?

vor allem auf mittel bis langfristiger sicht

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delubac

Das Problem daran ist die Verhältnismäßigkeit. Soziale Verantwortung bedeutet nichts anderes, als dass der Stärkere dem Schwächeren etwas abgibt. Das ist etwa so, wie einen Bleistift mit der Spitze auf der Fingerkuppe zu balancieren, ständig kippts irgendwohin. Diesen Zustand kann man nicht stabilisieren. Wirds zu "solidarisch" dann lehnt sich der Schwächere zurück und lässt die anderen für sich arbeiten, doch die hören irgendwann auch auch, bis keiner mehr arbeitet (Sozialismus). Wirds zu schwach beutet der Stärkere den Schwächeren gnadenlos aus.

 

Ich denke, solange der Mensch nur vom Sofa bis zur Wohnungstür denken kann und hauptsächlich von Egoismus getrieben wird kann ein System das auf Gegenseitigkeit fußt nicht funktionieren.

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cubanpete

Das Optimieren von Gewinnen ist nicht nur eine nette Geste gegenüber den Aktionären, sondern absolute Pflicht für die Firmen. Tun sie es nicht so tut es die Konkurrenz und sie sterben früher oder später. Wenn sie gleiche oder bessere Leistung mit weniger Mitarbeitern erbringen können, dann sollten sie auch Entlassungen durchführen.

 

Natürlich gibt es viele Mitarbeiter, die gerne in einer Firma arbeiten wo sie eigentlich nur Kosten verursachen und nichts bringen (z.B. die meisten Staatsangestellten). Ich denke auch für den einzelnen Mitarbeiter ist es besser, ein Betätigungsfeld zu finden in dem er wirklich produktiv sein kann. Wenn es nicht in einer Firma sein kann dann halt selbständig.

 

Ein viel wichtigeres Problem ist in meinen Augen der Raubbau von knappen Resourcen, für die keine adäquate Gegenleistung erbracht werden muss, der Umweltschutz. In China sterben zur Zeit ca. 400'000 Menschen im Jahr an den Folgen der katastrophalen Umweltpolitik im Zuge der Industrialisierung, ganze Landstriche sind verseucht, Dörfer praktisch ausgerottet. Und diese Tendenz geht weiter. Das liegt nicht direkt an den Firmen, diese würden auf der ganzen Welt das gleiche tun. Solange dieser "Diebstahl" legal ist oder zwar illegal ist aber nicht bestraft wird, wird es auch so weiter gehen.

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delubac
· bearbeitet von delubac
Das liegt nicht direkt an den Firmen, diese würden auf der ganzen Welt das gleiche tun. Solange dieser "Diebstahl" legal ist oder zwar illegal ist aber nicht bestraft wird, wird es auch so weiter gehen.

 

Du könntest das globaler formulieren. So lange man den Menschen zu sozialverträglichem und weitsichtigen Handeln zwingen muss, wird unsere Welt nicht funktionieren. Der Mensch ist das einzige Lebewesen dass seinen Lebensraum absichtlich und unwiederbringlich zerstört. Nicht nur dass man ihn nur durch Zwang davon abhalten kann, er fühlt sich dann auch noch ungerecht behandelt. (Emissionszertifikate, Ökosteuer, Fahrverbote usw.)

 

Das beste Beispiel finde ich immer, dass hier pünktlich im Dezember irgendwelche Bürgersteige neu gemacht werden, obwohl da gar nix dran ist. Aber nur so braucht man sein Baukostenbudget auf und bekommts im nächsten Jahr komplett wieder. Sonst müsste man evtl. Kürzungen hinnehmen, was an sich nicht schlimm wäre, man kommt ja auch mit weniger aus. Aber keiner will was abgeben. So lässt sich im Wortsinne "kein Staat machen".

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leichtverbrecher
Das Optimieren von Gewinnen ist nicht nur eine nette Geste gegenüber den Aktionären, sondern absolute Pflicht für die Firmen. Tun sie es nicht so tut es die Konkurrenz und sie sterben früher oder später. Wenn sie gleiche oder bessere Leistung mit weniger Mitarbeitern erbringen können, dann sollten sie auch Entlassungen durchführen.

 

Ich finde es nur verwerflich, wenn große Unternehmen wie die Deutsche Bank oder die Allianz tausende von Arbeitnehmern auf die Straße setzen und im Anschluß ihre Rekordgewinne präsentieren und an ihren Shareholder value denken..

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leichtverbrecher

Um hier die Diskussion noch einmal ein bisschen anzuheizen, habe ich gerade im Forum der Berliner Börse einen sehr interessanten Argumentationspunkt bezüglich Gewinne und Rationalisierungen gefunden:

 

"Der Mensch rationalisiert sich in den Fängen des Kapitalismus bis zu einem Punkt selbst weg, an dem die Arbeitslosigkeit so hoch ist, dass das gesamte System eines Staates kolabieren "muss"!!!

(das ist die pessimistischste Haltung unter den Fachleuten!!!)" (Mod2)

 

Was sagt ihr dazu???

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starniel

nihcts direkt dazu...

 

aber so wie es in den usa in bezug auf fördergelder und spenden ist--> könnten sich deutsche erfolgreiche unternehmer mal ein beispiel dran nehmen! da ist es normal, dass mal paar mio an eine uni gespendet werden um forschung und den nachwuchs zu fördern!

 

amen

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FrankY
Ich finde es nur verwerflich, wenn große Unternehmen wie die Deutsche Bank oder die Allianz tausende von Arbeitnehmern auf die Straße setzen und im Anschluß ihre Rekordgewinne präsentieren und an ihren Shareholder value denken..

Beide denken mittel bis langfristig und bauen zukunftsorientiert ab.

Es gibt und gab viele beispiele die es verpennt haben, wie fast die gesamte

Automobilindustrie.

Besser früh und dosiert als fast zu spät und radikal

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Odium
· bearbeitet von Odium

Unternehmen sind nicht da, um gutes für die Gesellschaft zu tun, sondern um über die Maxime der Gewinnmaximierung den Wohlstand der Gesellschaft sicherzustellen und knappe Ressourcen effizient zu verteilen. Was darüberhinaus geht, liegt an uns, dem Bürger.

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hornet

Delubac wrote:

"Wirds zu "solidarisch" dann lehnt sich der Schwächere zurück und lässt die anderen für sich arbeiten, doch die hören irgendwann auch auch, bis keiner mehr arbeitet (Sozialismus)."

 

 

@Delubac:

 

Mich würde mal interessieren, wie Du darauf kommst, dass in einem sozialistischen System "keiner mehr árbeitet". Wie sollen die Menschen in solche einem System denn überleben, wenn keiner mehr etwas tut? Wer erwirtschaftet die Waren, die man täglich benötigt?

 

Staaten wie die ehemalige DDR hatten eine sehr geringe Arbeitslosigkeit.

Ich halte das sozialistische Staatssystem in der Theorie für eine gute Staatstheorie. Allerdings steht solch einem Staatssystem immer der menschliche Egoismus entgegen, deswegen sind solche Systeme in der Praxis nicht umsetzbar (je größer die Bevölkerung des jeweiligen Systems desto unwahrscheinlicher ist es umsetzbar).

 

 

 

 

Gruß Hornet

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Morbo
Ich finde es nur verwerflich, wenn große Unternehmen wie die Deutsche Bank oder die Allianz tausende von Arbeitnehmern auf die Straße setzen und im Anschluß ihre Rekordgewinne präsentieren und an ihren Shareholder value denken..

 

lese ich hier Neid?

 

Dabei kann doch jeder hingehen und Deutsche Bank oder Allianz Aktien kaufen - und so direkt was vom Rekordgewinn 'abschoepfen'. Warum die Deutschen so ungern Aktien kaufen hab ich noch nie verstanden.

 

Generell kann ich mich nur den Vorpostern anschliessen: Unternehmen muessen Gewinne machen. Waehrend es das tut, wird ein Unternehmen gezwungenermassen effizienter. Mehr Effizienz bedeuted, dass weniger Leute fuer die gleiche Produktionsmenge benoetigt werden. Das ist ein natuerlicher Prozess. Der war schon immer so und wird auch nie anders funktionieren (bestes Beispiel ist wohl die Agrarwirtschaft).

 

Wenn es nun hohe Arbeitslosigkeit gibt (und ich glaube daher ruehrt diese Diskussion), liegt dass nicht an diesem Prozess. Sondern eher daran, dass gewisse andere Prozesse nicht funktionieren.

 

Damit Kapitalismus richtig rund laeuft muessen staendig neue Maerkte/Branchen/Produkte/... entstehen. Nur so koennen Menschen, die in einer Industrie/Branche/Firma nicht mehr benoetigt werden, in eine andere wechseln.

 

Bloederweise sieht es in Deutschland recht finster aus, was neue Maerkte/Branchen/Produkte angeht. Wir halten lieber an altem Zeug fest. Neue Sachen werden tot geredet (ich sach mal: Transrapid, Cargolifter, ...). Dann gibt es noch die Buerokratie, absurde Lohnnebenkosten, das ganze Reformhickhack der letzen Jahre. Dann noch die 'Wohlstandskrankheit', die Leute ellenlange Diskussionen ueber 30, 40 oder 42 Arbeitsstunden die Woche fuehren laesst.

 

Kurz: wenn ich Geld habe und eine Idee mit Potenzial, aber ohne jegliche Garantie dass es tatsaechlich funktionieren wird. Dann ist Deutschland eines der letzten Laender, in dem ich die Umsetzung wagen wuerde.

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leichtverbrecher
lese ich hier Neid?

 

Dabei kann doch jeder hingehen und Deutsche Bank oder Allianz Aktien kaufen - und so direkt was vom Rekordgewinn 'abschoepfen'. Warum die Deutschen so ungern Aktien kaufen hab ich noch nie verstanden.

 

Neid???- wie kommst du denn auf das schmale Brett????

Sich am Rekordgewinn beteiligen (als Kleinanleger) ist nicht wirklich ein Mittel um sich Geld auf die hohe Kante zu legen!!!- ein kurzer Bericht über Umsatz- bzw. Gewinnrückgang und der Aktienkurs durchschlägt mal wieder die Grundplatte des Kellers. Dividendenausschüttungen sind meist auch nicht üppig!!!

 

Also hast du als Anleger einen geringen bis mittelmäßigen Anteil am Erfolg des Unternehmens gehabt, aber dafür sitzen tausende von Arbeitern auf der Straße!!! langfristig gesehen ist diese Sichtweise sehr kurzsichtig!!!

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Morbo
Neid???- wie kommst du denn auf das schmale Brett????

 

was ist es sonst? Ungerechtigkeit?

 

Sich am Rekordgewinn beteiligen (als Kleinanleger) ist nicht wirklich ein Mittel um sich Geld auf die hohe Kante zu legen!!!- ein kurzer Bericht über Umsatz- bzw. Gewinnrückgang und der Aktienkurs durchschlägt mal wieder die Grundplatte des Kellers.

 

dieses Problem hat jeder, der 1 Aktie besitzt. Wer 1000 Aktien hat, hat das 1000fache Problem.

 

Wer Sicherheit will, kann die nur mit geringerer Rendite erkaufen. Anleihen, Festgeld, etc .... Aktien schwanken nun mal und Garantien kosten Geld.

 

Dividendenausschüttungen sind meist auch nicht üppig!!!

 

Dividende ist was vom 'Rekordgewinn' uebrig bleibt (nach Rueckstellungen, Investitionen, Schuldentilgung, ...). Nur Aktionaere koennen da mitreden. Normale Mitarbeiter koennen das nicht.

 

Also hast du als Anleger einen geringen bis mittelmäßigen Anteil am Erfolg des Unternehmens gehabt, aber dafür sitzen tausende von Arbeitern auf der Straße!!! langfristig gesehen ist diese Sichtweise sehr kurzsichtig!!!

 

ich wuerde diese beiden Dinge nicht zusammenwuerfeln. Das ist kurzsichtig.

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chrizo
nihcts direkt dazu...

 

aber so wie es in den usa in bezug auf fördergelder und spenden ist--> könnten sich deutsche erfolgreiche unternehmer mal ein beispiel dran nehmen! da ist es normal, dass mal paar mio an eine uni gespendet werden um forschung und den nachwuchs zu fördern!

 

amen

 

 

In den Staaten scheint es auch viel einfacher und lukrativer für einen Unternehmer zu sein ,eine "foundation" .... oder Stiftung zu gründen .Dort ist es ja normal dass ne Firma mal schnell ne Uni , ein Krankenhaus oder ein Museum finanziert ,Ich habe neulich im DLF einen bericht gehört dass das in Deutschland im moment noch ziemlich blöd geregelt ist (was Steuern angeht) und deshalb viele noch davor zurückschrecken...

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delubac
Mich würde mal interessieren, wie Du darauf kommst, dass in einem sozialistischen System "keiner mehr árbeitet". Wie sollen die Menschen in solche einem System denn überleben, wenn keiner mehr etwas tut? Wer erwirtschaftet die Waren, die man täglich benötigt?

 

Eben, die gibts dann nicht mehr. Deshalb die leeren Regale und so

 

Staaten wie die ehemalige DDR hatten eine sehr geringe Arbeitslosigkeit.

Ich halte das sozialistische Staatssystem in der Theorie für eine gute Staatstheorie. Allerdings steht solch einem Staatssystem immer der menschliche Egoismus entgegen, deswegen sind solche Systeme in der Praxis nicht umsetzbar (je größer die Bevölkerung des jeweiligen Systems desto unwahrscheinlicher ist es umsetzbar).

 

Die Arbeitslosigkeit in der DDR war qua order nicht vorhanden. Jeder hatte eine Arbeit, auch wenn die aus nichts (sinnvollem) bestand.

Ansonsten fasst du ja genau zusammen was ich oben gesagt habe, es ginge und ist sicherlich die erstrebenswerteste Lösung, scheitert aber am kurzsichtigen Egoismus des Menschen.

 

Am besten wäre wohl ein Kollektiv, so wie bei Ameisen, oder den Borg :)

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Gallo
ich wuerde diese beiden Dinge nicht zusammenwuerfeln. Das ist kurzsichtig.

 

Sorry ebest, aber das ist alles andere als kurzsichtig! Der Leichtverbrecher hat durchaus Recht: WER soll denn die Produkte und Dienstleistungen der Unternehmen noch kaufen, wenn kein Kapital mehr zum konsumieren vorhanden ist. Und wenn niemand mehr die Produkte/Deinstleistungen erwerben kann, wie stellt sich denn da die Dividende des Unternehmesns dar?

 

ich denke, dass man hier überhaupt keine klare Trennung wischen den "Dingen" vornehmen kann sonder das man das alles mehr Gessmtheitlich betrachten sollte...

 

Gruss vom Gallo

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delubac

Nun, angenommen die Menschheit stirbt nicht aus. Dann ist sie logischerweise zum Weiterleben verdammt.

 

Kommt es jetzt zur beschriebenen Kriese, keiner kann mehr was kaufen, die Firmen gehen pleite, noch mehr Menschen werden entlassen und können noch weniger kaufen usw. usf.

 

Nur die Kreditgeber, also die mit viel Geld, die behalten ihre Sicherheiten, Immobilien, Land u.ä. Das werden sie dann im kommenden Aufschwung wieder neu verleihen und schön an allem verdienen. Wie sagt die Werbung doch so schön? An steigenden und fallenen Kursen verdienen....

 

Letztlich profitiert also von einer Kriese derjenige, der sich die Taschen möglichst voll mit diversen Wertgütern gestopft hat. Deswegen ist der einzig aktuell sinnvolle Weg zum Überleben, sich möglichst schnell möglichst viel möglichst verschiedene Wertsachen einzusacken.

 

Auch wenn es vielleicht gemeinsam besser und entspannter ginge, aber man weiß ja nie ob nicht doch einer aus der Reihe tanzt und alle übervorteilt, deswegen fängt man besser gar nicht an sondern bleibt beim Egoismus. Gefangenendilemma nennt sich dieser Zustand.

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Morbo
Sorry ebest, aber das ist alles andere als kurzsichtig! Der Leichtverbrecher hat durchaus Recht: WER soll denn die Produkte und Dienstleistungen der Unternehmen noch kaufen, wenn kein Kapital mehr zum konsumieren vorhanden ist.

 

und WER soll kuenstlich teure Produkte und Dienstleistungen kaufen deren Produktion Kapital nur bindet?

 

Wenn man Unternehmen die Moeglichkeit raubt, Leute zu entlassen, hat das fatale Folgen: es entstehen unproduktive Arbeitsplaetze deren Kosten irgendwie in die Gewinnmargen mit rein muessen. Man kann dem mit Lobbyismus und/oder Marketing eine gewisse Zeit entgegen wirken. Frueher oder spaeter kommt aber Konkurrenz und produziert das gleiche billiger und mit hoeherer Qualitaet (weil unproduktive Mitarbeiter selten innovativ sind). Paradebeispiel hierfuer ist die US Autoindustrie (hat weiter oben schon jemand angesprochen).

 

Andersrum gesagt: wenn ein Produkt nicht gekauft wird, macht das Unternehmen irgendetwas falsch. Je nachdem woran es liegt, lohnt es nicht dieses Produkt weiterhin zu produzieren (weil es niemand will/braucht). In diesem Fall muss die Produktion eingestellt werden. Alle Leute die damit beschaeftigt sind muessen etwas anderes machen oder entlassen werden.

 

Haellt man weiterhin an der Produktion fest (zum Beispiel weil sich Politiker gern als Retter feiern lassen) ist dies kuenstlich und schafft keinen neuen Wert hinter all dem Kapital was man zum produzieren braucht. Erhoeht man nun auch noch den Preis fuer dieses Produkt (damit die Mitarbeiter jedes Jahr mehr Lohn bekommen) ist dass schlicht Inflation. Entwertung des Geldes. Nix weiter.

An dem Tag, an dem die Konkurenz auftaucht ist dann sowieso alles vorbei und die Leute muessen entlassen werden.

 

Natuerlich muessen all die Entlassenen einen neuen Job finden. Sonst koennen (und werden) sie nichts mehr kaufen. Dadurch haben immer mehr Unternehmen das oben beschriebene Problem. Und WIR ALLE befinden uns ploetzlich in einer Abwaertspirale.

 

weniger Nachfrage -> weniger Produktion -> noch weniger Nachfrage -> noch weniger Produktion -> ...

 

Deshalb ist es essentiel notwendig, dass neue Technologien entwickelt und angewendet werden um neue Maerkte/Produkte/Branchen entstehen zu lassen. Nur so entstehen neue Arbeitsplaetze, neuer WERT hinter dem Kapital und als Konsequenz neuer Wohlstand.

 

Dieses gelaber (sorry) von 'Arbeitsplaetze sichern' ist grundfalsch und ich kann das auch nicht mehr hoeren. :angry: Arbeitsplaetze werden nicht gesichert. Sie entstehen oder sie verschwinden. Das war nie anders und wird nie anders sein. Im Moment verschwinden sie in Deutschland.

 

Die soziale Marktwirtschaft (um mal zum Thema zurueck zu kommen) funktioniert nur wenn dieser Kreislauf rund genug laeuft. Kommt dieser Kreislauf aus dem Tritt, ist es vorbei mit 'sozial'. Und wenn es schlimm kommt, auch mit 'Marktwirtschaft'. Das Kapital fliesst weg. Damit die verbliebenen Arbeitsplaetze und als Konsequenz der Wohlstand. Die Gesellschaft driftet dann hinueber zu Unruhen, Aufstand, Buergerkrieg und irgendwann Chaos mit Diktatur.

 

Und wenn niemand mehr die Produkte/Deinstleistungen erwerben kann, wie stellt sich denn da die Dividende des Unternehmesns dar?

 

die Dividende gibt es dann nicht mehr. Genau wie das Unternehmen mit seinen Mitarbeitern.

 

ich denke, dass man hier überhaupt keine klare Trennung wischen den "Dingen" vornehmen kann sonder das man das alles mehr Gessmtheitlich betrachten sollte...

 

ich denke man sollte noch viel klarer trennen. Sonst sieht man den Wald vor lauter Baeumen nicht.

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morevalue
Unternehmen sind nicht da, um gutes für die Gesellschaft zu tun, ...

 

Das ist wohl richtig. Aber es ist die Aufgabe des Staates die Vorgaben (Steuern etc.) für Unternehmen so zu gestalten, das die Unternehmen die sich zum Nutzen der Gesellschaft verhalten einen Vorteil haben und umgekehrt. Das ist in der heutigen Zeit der Globalisierung aber recht schwierig, denn man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass schon längst die Unternehmen der Politik diktieren und nicht umgekehrt. Es gibt immer ein Land das es den Unternehmen leichter macht und sie nicht in die Pflicht nimmt.

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delubac

Nun, schreitet die Politik aber zu einer gerechten Umverteilung, was letztlich heißt weg von den Starken und Mächtigen hin zu den Armen und Schwachen wird von allen Lobbys schön dazwischengehauen, insbesondere von einigen "volksnahen" Arbeitgeberzeitungen.

 

Das Ende vom Lied ist dann, dass der gemeinungsbildete Bürger genau die Politiker verteufelt die als letzte noch auf seiner Seite stehen und ein Hohelied auf seine Feinde singt.

 

Wenns einem so leicht gemacht wird sich auf Kosten der Armen die Tasche voll zu machen, da halten selbst höchste moralische Ansprüche kaum stand...

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sysrq

Ich denke ein richtiger Schritt in richtige Richtung könnte es sein

 

1. die Mitarbeiter eines Unternehmens an den Gewinnen zu beteiligen und

2. die Gehälter jedes einzelnen Mitarbeiters offen zu legen und dies dann

3. gekoppelt mit einer Lohnerhöhung bei (sehr) guter Arbeit

 

 

Der Punkt 1. wird natürlich immer dann bevorzugt, wenn zur Zeit die meisten Firmen Gewinne machen. Das Problem ist aber, dass bei Gewinnrückgang oder Verlusten auch der Lohn fällt, was nicht jedem gefällt.

 

Das offen legen der Gehälter wird in einigen Firmen auch schon praktiziert und hatte einen sehr positiven Einfluss auf das Arbeitsklima (so studien). Mitarbeiter, die gute Arbeit leisten, erhalten eine entsprechende Lohnerhöhung. Wie gut die Arbeit ist wird von den anderen Mitarbeitern in einer Wahl entschieden. Blöd nur: wie Löhne erhöhen, wenn das Unternehen kein Geld dafür hat?

 

 

Das waren jetzt nur ein paar kleine Ideen gewessen, wie ein Start in die Richtung sein könnte. Ich denke auch dass der Satz "Handelt jeder Egoistisch, kommt dies jedem zu Gute" richtig ist, der Staat muss nur ein bisschen die nötigen Rahmenbedingungen setzen (Umweltschutz usw.).

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