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Madame_Q

Beobachtung/Vergleich der interessantesten 1-Fonds-(Misch)-Produkte

Empfohlene Beiträge

Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 5 Stunden von pillendreher:

Ob die Vergangenheitsrenditen jedoch in Zukunft auch erreicht werden können?

Das ist sowieso der Faktor, der eben am schwersten vorhersehbar ist und das gilt für alle Assetklassen, egal ob Aktien, Anleihen oder auch Bankeinlagen.

Es wird auch Szenarien geben, in denen die "teuerste" und augenscheinlich schlechteste Variante mit dem LS20 am Ende vielleicht sogar für einige die passendste war.

 

Zwischen den beiden Extremvarianten "20% Vanguard All World + 80% TG" und "100% LS20 mit angenommenen 0% Rendite für die Anleihen" liegen gerade mal die von dir angenommenen knapp 0,3% p.a. (nach Steuern!).

Das ist wie gesagt der schlechtestmögliche Ausgang bei dem Vergleich. Laufen die Anleihen irgendwann wieder besser, geht es in Richtung "Vorteil für die Mischfonds-Varianten".

Ich muss zugeben, dass ich ein deutlich schlechteres Ergebnis erwartet hätte. Wer hier schon länger mitliest, weiß, dass ich absolut kein Freund des LS20 bin (würde nach wie vor eher zum Siemens Absolute Return raten) und trotzdem kann er vielleicht für einige sehr vorsichtige Anleger doch seinen Sinn haben. Das ist wie schon mehrmals gesagt dann der Fall, wenn er ihnen hilft, einfach am Ball zu bleiben. Mir wären mögliche 0,3% p.a. Ersparnis pro Jahr es jedenfalls nicht wert, das Risiko einzugehen, dass ich meinen ganzen Plan über den Haufen werfe.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

@Madame_Q: vielen Dank für Deine Berechnungen! Die Ergebnisse sind sehr interessant!

 

In nicht so ungewöhnlichen Marktphasen wie heute kann ein LS20 auch für Privatanleger sehr sinnvoll sein. Es gibt eine Rendite von vielleicht 4% p.a. auf den Anleihe-Anteil und 8% p.a. auf den Aktien-Anteil, zusammen also 4,8% - und noch 1% zusätzlich durch die positiven Mischeffekte. Also 5,8% p.a. Perfekt!

 

Zurzeit sind aber "außergewöhnliche Zeiten": die Zentralanken drücken das Zinsniveau durch Anleihekäufe. Deshalb...

  1. gibt es für Anleihen eine negative Rendite.
  2. ist der Abstand zwischen der erwarteten Rendite von Anleihen und Aktien besonders groß.
  3. sind die positiven Mischeffekte kleiner (zumindest in meinen Berechnungen).
  4. ist die Wahrscheinlichkeit von Zinserhöhungen größer als von weiteren Zinssenkungen. Dadurch sind Zinserhöhungen und damit Kursverluste wahrscheinlich.
  5. Dauert es bei sehr niedrigen Zinsen bei einer Zinserhöhung besonders lange, bis die Kursverluste durch die Zinserhöhung wieder kompensiert werden.

4 und 5 liegen mir im Magen. Das sind die Gründe, weshalb ich den LS20 zurzeit nicht und den LS40 nur mit Einschränkungen empfehle. Aber wenn die Notenbanken ihre expansive Geldpolitik wieder reduzieren - und wenn das Zinsniveau wieder steigt - dann werden LS20 und LS40 auch für diejenigen Privatanleger wieder attraktiv werden, die im Niedrig-Risiko-Bereich investieren wollen.

 

Wenn es einen LS20 mit kurzlaufenden Anleihen gäbe, würden die Probleme 4 und 5 reduziert werden. Allerdings wäre auch dieser ETF nicht ideal, weil die positiven Mischeffekte zwischen Aktien und Anleihen dann auch kleiner wären. Und die möchte man ja eigentlich schon haben. :unsure:

 

Deshalb sehe ich ich es ähnlich wie @Madame_Q: zurzeit im Niedrig-Risiko-Bereich eher die SIEMENS Fonds. Aber wenn die Zinsen wieder steigen, sollten wir uns mit dem LS20 und dem LS40 noch einmal näher beschäftigen.

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PeterS
· bearbeitet von Gene
Am 7.12.2021 um 02:00 von stagflation:

Deshalb sehe ich ich es ähnlich wie @Madame_Q: zurzeit im Niedrig-Risiko-Bereich eher die SIEMENS Fonds. Aber wenn die Zinsen wieder steigen, sollten wir uns mit dem LS20 und dem LS40 noch einmal näher beschäftigen.

Kannst du mir erklären, warum gerade die SIEMENS Fonds (mal von den "günstigen Kosten" als aktiver Fonds abgesehen) eine wirkliche Alternative zum LS40, in der aktuelle Anleihen-Risikophase (steigende Leitzinsen), sind?

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Zunächst einmal glaube ich NICHT, dass Siemens oder irgendein anderer Fonds-Anbieter zaubern kann. Ich glaube also NICHT, dass man durch aktives Management eine Zusatzrendite herausholen kann. Da bin ich ganz bei Kommer.

 

Allerdings kann man Portfolios tunen. Man kann also Bestandteile gezielt verändern, wodurch bestimmte Eigenschaften besser - und andere dafür schlechter werden.

 

LS 20 und LS 40 halte ich für gute Produkte. Das Problem sehe ich in dem zu erwartenden Kursverfall beim Steigen des Zinsniveaus. Und diese Eigenschaft möchte ich gerne los werden.

 

Eine mögliche Lösung wäre eine Light-Variante von LS 20 und LS 40 - also eine Variante mit kurz laufenden Anleihen. Diese Light-Variante würde ich eher empfehlen - nur habe ich die bisher nicht gefunden.

 

Das ist jetzt die Stelle, an der der Siemens D.G. und der Siemens A.R. in Spiel kommen. Diese Fonds investieren auch in Anleihen und Aktien, verwenden aber zusätzlich Derivate (Optionen und Futures). Damit sollen stärkere Schwankungen ausgeglichen werden - also genau das, was ich will! Die Siemens Fonds würden beispielsweise eine Aktie oder eine Anleihe zu einem Kurs von 100 € kaufen - und diese so absichern, dass die Fonds (fast) keine Verluste oder Gewinne erleiden, wenn der Kurs unter 96 € oder über 105 € steigen würde. Die Absicherung wird mit einem VaR Risiko-Management-Ansatz gesteuert. Mehr dazu findet man hier: Interview Siemens Diversified Growth.

 

Leider habe ich nicht viel Erfahrung mit Derivaten. In meinen Büchern zur Portfolio-Theorie werden sie als Anlageklasse gewertet und auch ausführlich beschrieben. Soweit ich weiß, kann man sie hervorragend zum Tunen und zur Risikosteuerung von Portfolios verwenden. Siemens macht hier nichts obskures oder außergewöhnliches.

 

Ob das wirklich funktioniert, kann ich Dir nicht sagen. Bisher hat sich mein Siemens D.G. aber genau so entwickelt, wie ich mir das vorgestellt habe. Beim Siemens D.G. gefallen mir die geringen Kosten (0,47% p.a.), ein hohes Fondsvolumen (1 Mrd. €) sowie eine lange Historie (seit 2004, siehe hier). Wenn ich mir die Rendite in den Jahren 2008 und 2009 (Finanzkrise) ansehe - in denen andere Fonds im zweistelligen Prozentbereich eingebrochen sind - dann hat der Fonds genau die Eigenschaften, das ich mir im Niedrig-Risiko-Bereich wünsche.

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PeterS
vor 12 Stunden von stagflation:

Ob das wirklich funktioniert, kann ich Dir nicht sagen. Bisher hat sich mein Siemens D.G. aber genau so entwickelt, wie ich mir das vorgestellt habe. Beim Siemens D.G. gefallen mir die geringen Kosten (0,47% p.a.), ein hohes Fondsvolumen (1 Mrd. €) sowie eine lange Historie (seit 2004, siehe hier). Wenn ich mir die Rendite in den Jahren 2008 und 2009 (Finanzkrise) ansehe - in denen andere Fonds im zweistelligen Prozentbereich eingebrochen sind - dann hat der Fonds genau die Eigenschaften, das ich mir im Niedrig-Risiko-Bereich wünsche.

Super, danke für dein ausführliches Feedback.

In der Präsentation von Siemens zu deren Mischfonds, wird darauf auch u.a. eingegangen.

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kleinerfisch

In der Grafik in #127 sieht man schön, dass jedenfalls der Siemens Absolute Return den niedrigsten Verlust der dort dargestellten Fonds im Corona-Crash hatte.

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Ramstein
vor 1 Stunde von kleinerfisch:

In der Grafik in #127 sieht man schön, dass jedenfalls der Siemens Absolute Return den niedrigsten Verlust der dort dargestellten Fonds im Corona-Crash hatte.

Was m. E. da fehlt ist: :P:P:P

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Denn man sieht auch sehr schön, dass der Siemens Absolute Return im gezeigten Zeitraum immer die schlechteste Performance hatte und im Corona-Crash auf den tiefsten Stand aller gezeigten Fonds fiel. Also ein absolutes Looser-Investment war.

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Madame_Q
vor 11 Minuten von Ramstein:

Denn man sieht auch sehr schön, dass der Siemens Absolute Return Vanguard All World im gezeigten Zeitraum immer die schlechteste Performance hatte und im Corona-Crash auf den tiefsten Stand aller gezeigten Fonds fiel. Also ein absolutes Looser-Investment war.

Ich weiß nicht, ob diese Sichtweise so sinnvoll ist.

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geldvermehrer
· bearbeitet von geldvermehrer
Hervorhebung Satz
Am 7.12.2021 um 02:00 von stagflation:
  1. ist die Wahrscheinlichkeit von Zinserhöhungen größer als von weiteren Zinssenkungen. Dadurch sind Zinserhöhungen und damit Kursverluste wahrscheinlich.
  2. Dauert es bei sehr niedrigen Zinsen bei einer Zinserhöhung besonders lange, bis die Kursverluste durch die Zinserhöhung wieder kompensiert werden.

4 und 5 liegen mir im Magen. Das sind die Gründe, weshalb ich den LS20 zurzeit nicht und den LS40 nur mit Einschränkungen empfehle. Aber wenn die Notenbanken ihre expansive Geldpolitik wieder reduzieren - und wenn das Zinsniveau wieder steigt - dann werden LS20 und LS40 auch für diejenigen Privatanleger wieder attraktiv werden, die im Niedrig-Risiko-Bereich investieren wollen.

 

 

Ein sehr guter Freund von mir hat mittlerweile einen hohen 6-stelligen Betrag auf mehrere Konten verteilt. Er beschäftigt sich seit der Jahrtausendwende aufgrund damaliger Verluste nicht mehr mit Aktien und hat lange, aber vergeblich, auf eine lukrative Immobilie zur Kapitalanlage gehofft.

Vangard LS etc. kennt er deshalb auch nicht. Ich sehe es wie du, 4+5 sprechen derzeit eher gegen LS20 bzw. 40 (mehr Aktien auf keinen Fall für ihn).

Es gibt im forum einige Rechenkünstler, eventuell ist es ja möglich, den "Kipppunkt" des Zinsatzes zu berechnen, sprich bei einer Anlagedauer von  x-Jahren würde das Risiko von Kursverlusten durch zukünftigen Zinserhöhungen durch die höhere Verzinsung bei Anleihen egalisiert werden.

Ja, kann bestimmt besser ausgedrückt werden. ich hoffe, ihr wisst, was ich meine. Aus dem Bauch raus (nein, kein Durchfall, falls wieder der Einwand kommt:-*) behaupte ich, bei einem Anlagehorizont 20+ und Kinder als zukünftige "Abnehmer" nach dem Ableben ist ein LS 40/60 (oder LS20/80) trotz derzeit berechtigter Bedenken, vermutlich keine schlechte Wahl.

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Bigwigster
vor 7 Minuten von geldvermehrer:

bei einem Anlagehorizont 20+ und Kinder als zukünftige "Abnehmer" nach dem Ableben ist ein LS 40/60 (oder LS20/80) trotz derzeit berechtigter Bedenken, vermutlich keine schlechte Wahl.

Rational finde ich bei mehr als 20 Jahren eine Aktienquote von unter 50-60% eine schlechte Wahl. 

Außer natürlich die Risikotoleranz macht nichts anderes möglich.

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geldvermehrer
vor 40 Minuten von Bigwigster:

Rational finde ich bei mehr als 20 Jahren eine Aktienquote von unter 50-60% eine schlechte Wahl. 

Außer natürlich die Risikotoleranz macht nichts anderes möglich.

Sehe ich genauso, die Risikotoleranz ist nach wie vor entscheident. Frei nach Kostolany: "Aktiengewinne sind Schmerzensgeld, erst kommen die Schmerzen, dann das Geld".

Selbst mein Vater (dem ich zur Jahrtausendwende ein Depot mit ca. 10 Werten empfahl, u.a. Cisco, MLP, Hennes&Mauritz, Schering, Sun Microsystems, Ericsson) hat bei ca. 40% Kursverlust gegen meinen Rat verkauft und nie wieder in Aktien investiert.

Ich bin mittlerweile der Überzeugung, für die meisten Anleger, die sich nicht intensiv (wie die meisten WPF-Mitglieder) mit Ihren Finanzen beschäftigen, ist ein 1-Produkt-Mischfonds, z.B. Vangard  LS (max. 60/40) eine gute Wahl. Bereits eine Kombi LS und TG (trotz des hier dargestellten möglichen Mehrertrages) verkompliziert für diese Anlegergruppe durch Rebalancing das Ganze.

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Madame_Q
vor 38 Minuten von geldvermehrer:

eine Kombi LS und TG (trotz des hier dargestellten möglichen Mehrertrages) verkompliziert für diese Anlegergruppe durch Rebalancing das Ganze.

Man muss nicht zwingend Rebalancing betreiben.

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Gast231208
vor 9 Minuten von Madame_Q:

Man muss nicht zwingend Rebalancing betreiben.

:thumbsup: wie man auch nicht zwingend die Uhr von Winterzeit auf Sommerzeit umstellen muss (bei meinem Auto mache ich's nie)

Seltsamerweise stimmt sie dann trotzdem wieder -> soll heißen: ein wenig Geduld statt zu viel Aktionismus schadet generell nicht.

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kleinerfisch
Am 8.12.2021 um 13:54 von Ramstein:

Denn man sieht auch sehr schön, dass der Siemens Absolute Return im gezeigten Zeitraum immer die schlechteste Performance hatte und im Corona-Crash auf den tiefsten Stand aller gezeigten Fonds fiel. Also ein absolutes Looser-Investment war.

Hätte nicht gedacht, dass ich DIR das mal erklären muss :P

 

1. Der Max Drawdown, und um den geht es hier ja, ist die Differenz zwischen Höchst- und Tiefstkurs, nicht etwa die Differenz zwischen einem mehr oder weniger zufälligen Zeitpunkt und dem Tiefstkurs

2. Es gibt einen bestimmten Zusammenhang zwischen Rendite und Risiko. Welchen, darfst Du Dir selbst erguhgeln.

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Stoxx
· bearbeitet von Madame_Q

Hallo zusammen,

 

bin den Thread im Großen und Ganzen durchgegangen. Viele gute Infos und graphische Darstellungen, top!

 

Summa summarum:

Welchen der hier im Thema genennanten Mischfonds würdet ihr bei einer Anlage von 100.000,- € und einem Zeitraum von >10 Jahren auswählen?

Kriterien sind geringe Schwankungen (Prio) und Rendite >3% (und natürlich möglichst geringe Gebühren).

Ich finde sowohl den Kapital Plus als auch den Lyxor PS Defensive geeignet...

Über eine Antwort würde ich mich freuen.

Am 8.12.2021 um 13:54 von Ramstein:

 

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Edit:

Ggf. bezieht ihr noch den sentix Risk Return M in den Vergleich mit ein, einen globalen Mischfonds (Aktien, Renten, Währungen und Rohstoffe).

sentix_Risk_Return_M.pdf

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Bigwigster
vor 2 Stunden von Stoxx:

Ich finde sowohl den Kapital Plus als auch den Lyxor PS Defensive geeignet...

Wahrscheinlich nicht die Antwort die du suchst, aber ich würde den ARERO mit Cash zur gewünschten Risikotoleranz mischen. (Ja mir ist klar, dass es hier eigentlich um 1-Produkt Lösungen geht, aber man kann ja den Rest auf dem Verrechnungskonto lassen o:))

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odensee
vor 47 Minuten von Bigwigster:
vor 2 Stunden von Stoxx:

Ich finde sowohl den Kapital Plus als auch den Lyxor PS Defensive geeignet...

Wahrscheinlich nicht die Antwort die du suchst, aber ich würde den ARERO mit Cash zur gewünschten Risikotoleranz mischen

Wenn ich mir etwas längerfristige Daten anschaue, wäre meine Tendenz Kapital Plus statt ARERO.

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/auswahl/isins/DE0008476250,LU0360863863

Rendite über den gesamten Bereich fast gleich, deutlich niedrigere Volatilität und MaxDD

 

Und ja, ich kenne die Argumentation von @Madame_Q schon: man muss sich die 1-Jahres-Performance anschauen :rolleyes:

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 55 Minuten von odensee:

Und ja, ich kenne die Argumentation von @Madame_Q schon: man muss sich die 1-Jahres-Performance anschauen :rolleyes:

Nö. Dazu reichen auch 3,5 und 10 Jahres-Performance :D

Ne, jetzt im Ernst:

Der Kapital Plus (den hatte ich wie gesagt selbst recht lange) war damals einer der besten Mischfonds überhaupt. Er ist aber eines der klassischen Beispiele, dass eine beeindruckende Performance irgendwann nicht mehr so ganz gehalten werden kann (irgendwann wurde er vom Siemens Balanced überflügelt). Den Corona Crash hat das Ding aber in der Tat sehr gut gemeistert.

Ich frage mich nur: Wie soll er bitte ab jetzt weiterhin seine geringe Vola halten können?

Dazu muss er weiterhin sehr viel Anleihen beimischen und gerade das ist riskant bei den hohen Kosten finde ich (in Bezug auf die Rendite).

 

Und trotzdem hat @odensee´s Kommentar mit Seitenhieb auf mich seine Richtigkeit.

Ich bleibe trotzdem dabei: Bei Mischfonds (besonders bei denen mit hohem Anleihenteil) ist ein Rückblick sehr weit in die Vergangenheit gefährlich, wenn ich mich JETZT für einen Kandidaten entscheiden will.

Das kann sich auch irgendwann mal wieder ändern, aber die Zinssituation zur Zeit ist schon etwas nie Dagewesenes, insbesondere in Kombi mit der hohen Inflation im Moment.

 

vor 3 Stunden von Stoxx:

Welchen der hier im Thema genennanten Mischfonds würdet ihr bei einer Anlage von 100.000,- € und einem Zeitraum von >10 Jahren auswählen?

Kriterien sind geringe Schwankungen (Prio) und Rendite >3% (und natürlich möglichst geringe Gebühren).

Wenn die kompletten 100.000 wirklich in ein einziges Produkt sollen (ohne Tagesgeld-Beimischung, wie @Bigwigster es machen würde), dann würde ich den Vanguard LS40 nehmen, weil dort am wenigsten Überraschungen zu erwarten sind und du wohl am ehesten das bekommst, was du willst.

Wenn man Freund aktiver Fonds ist, dann bin ich nach wie vor beim Siemens Diversified Growth, weil er einfach günstig ist für aktive Fonds. Teuer = mehr Risiko, weil der aktive Fonds umso mehr "Talent" haben muss, um dauerhaft seine Kosten einzubringen und das erst recht bei Mischfonds, die ja eh nicht so viel Rendite generieren können wie reine Aktienfonds und bei defensiven Mischfonds ist es noch extremer.

 

Bemerkung am Rande (schadet nicht): Ja, man darf auch anderer Meinung sein und ja, man darf auch den Kapital Plus toll finden und drauf hoffen, dass er weiterhin recht gut läuft.

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Saek
On 12/8/2021 at 2:14 PM, geldvermehrer said:

Es gibt im forum einige Rechenkünstler, eventuell ist es ja möglich, den "Kipppunkt" des Zinsatzes zu berechnen, sprich bei einer Anlagedauer von  x-Jahren würde das Risiko von Kursverlusten durch zukünftigen Zinserhöhungen durch die höhere Verzinsung bei Anleihen egalisiert werden.

Im Prinzip ist das ganz einfach, behaupte ich mal: Es gibt eine erwartete Rendite (z.B. yield to maturity genannt, wenn man ins Factsheet schaut). Die durchschnittliche Laufzeit steht auch im Factsheet. Wenn sich die Zinsen heute ändern, ändert sich die erwartete Rendite über die Laufzeit nicht. D.h., falls Anlagehorizont (z.B. 8Jahre)  > Laufzeit der Anleihen (du hast ja 20+ Jahre geschrieben), kann man sich recht sicher sein, dass die Zinsänderungen in den nächsten 20-8 = 12 Jahren kaum einen Einfluss auf die Streuung der Renditen in 20 Jahren haben.. Wenn die konkrete Entnahme näher rückt als die Laufzeit der Anleihen, ist eine kürzere Anleihenlaufzeit sicherer/planbarer.

 

Nach Cunninghams Gesetz bekommst du jetzt wohl zumindest eine Antwort, egal ob mein Text stimmt oder nicht :D

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geldvermehrer
· bearbeitet von Madame_Q

Danke, immerhin:lol:

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odensee
vor 17 Stunden von Madame_Q:

Der Kapital Plus (den hatte ich wie gesagt selbst recht lange) war damals einer der besten Mischfonds überhaupt. Er ist aber eines der klassischen Beispiele, dass eine beeindruckende Performance irgendwann nicht mehr so ganz gehalten werden kann (irgendwann wurde er vom Siemens Balanced überflügelt). Den Corona Crash hat das Ding aber in der Tat sehr gut gemeistert.

Wenn ich Performance haben will, nehme ich 100% Aktien(fonds). ;)

 

Der Langzeitchartvergleich über die gesamte "Lebensdauer" des ARERO (den Kapital Plus gibt es erheblich länger) zeigt, dass vom Zeitpunkt der Auflage des ARERO bis zum Corona-Crash die beiden Fonds fast exakt die gleiche Performance aufweisen. Ohne Zahlen: gefühlt der Kapital Plus mit geringerer Volatität in genau diesem Zeitraum. Dann stürzt der ARERO ins Coronaloch (der Kapital Plus ist auch passabel durch sowohl die .COM- als auch durch die Finanzkrise gekommen) und steigt geradezu kometenhaft auf.

 

Ich gehe da stark von coronabedingten Sondereffekten aus (u.a. vermutlich Rohstoffe und amerikanische Aktien) - genau diese Sondereffekte kann man aber eben genausowenig in die Zukunft weiterschreiben, wie jegliche andere Vergangenheitseffekte,

 

Ich halte den ARERO für einen guten Mischfonds - aber zaubern können die Fondsmanager des ARERO auch nicht.

 

vor 18 Minuten von Madame_Q:

Den Kapital Plus werde ich ab jetzt auch in die Liste aufnehmen.

Finde ich gut. :thumbsup: Ohne ein Fan dieses Fonds zu sein.

 

Für den "ich will mich gar nicht kümmern und nur einen Fonds haben"-Anleger fände ich einen Mischfonds gut, der im Anleihenteil auf "RK1"-ähnliche Anteile setzt. Die meisten (alle?) Mischfondsmanager versuchen aber, auch im Nicht-Aktien-Teil des Depots noch Rendite zu erwirtschaftn. Ein Verhalten, was jedem Neueinsteiger im WPF um die Ohren gehauen wird. :yahoo:

 

Disclaimer: bis auf einen winzig kleinen Anteil an einem der Siemensfonds innerhalb einer FRV habe ich keine Mischfonds im Depot.

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Madame_Q
vor 4 Minuten von odensee:

Wenn ich Performance haben will, nehme ich 100% Aktien(fonds). ;)

Ich habe mich etwas unklar ausgedrückt. Bei Mischfonds verstehe ich unter "Performance" nicht nur die Rendite, sondern die Rendite im Verhältnis zum Risiko/zur Vola/zum max.DD und da war der Kapital Plus im Rückblick wirklich stark.

 

vor 7 Minuten von odensee:

Der Langzeitchartvergleich über die gesamte "Lebensdauer" des ARERO (den Kapital Plus gibt es erheblich länger) zeigt, dass vom Zeitpunkt der Auflage des ARERO bis zum Corona-Crash die beiden Fonds fast exakt die gleiche Performance aufweisen. Ohne Zahlen: gefühlt der Kapital Plus mit geringerer Volatität in genau diesem Zeitraum.

Alles richtig. Nur was bringt uns das für jetzt? Ich könnte dir noch zig andere Mischfonds mit hohen Anleihenteil nennen, welche die letzten zehn Jahre brutal gut performed haben und das eben bei wenig Vola. Das liegt einfach an den Zinssenkungen.

Auf die Schnelle nur das hier:

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/DE0008476250,DE000A0KEXM6

 

vor 9 Minuten von odensee:

Dann stürzt der ARERO ins Coronaloch (der Kapital Plus ist auch passabel durch sowohl die .COM- als auch durch die Finanzkrise gekommen) und steigt geradezu kometenhaft auf.

Ich gehe da stark von coronabedingten Sondereffekten aus (u.a. vermutlich Rohstoffe und amerikanische Aktien) - genau diese Sondereffekte kann man aber eben genausowenig in die Zukunft weiterschreiben, wie jegliche andere Vergangenheitseffekte,

Ich halte den ARERO für einen guten Mischfonds - aber zaubern können die Fondsmanager des ARERO auch nicht.

Rohstoffe ja, amerikanische Aktien nein (die nehmen nicht viel Raum ein im Arero). Man muss schon genau hinsehen und nicht irgendwas vermuten.

Die extreme Schwäche der EM ist z.B. ein Grund, warum der Arero nicht noch viel besser gelaufen ist (fast ein Vierteil des kompletten Fonds sind EM-Aktien, die katastrophal gelaufen sind die letzten zehn Jahre).

Die vom Arero sollen auch gar nicht zaubern. Der Arero liefert nicht mehr als den Durchschnitt, so wie es ein ACWI im reinen Aktienbereich eben auch macht.

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odensee
vor 7 Minuten von Madame_Q:

Rohstoffe ja, amerikanische Aktien nein (die nehmen nicht viel Raum ein im Arero).

Im Vergleich zum Kapital Plus, der im Aktienteil im wesentlichen auf europäische Aktien setzt, schon.

 

vor 7 Minuten von Madame_Q:

Man muss schon genau hinsehen und nicht irgendwas vermuten.

Eben. :rolleyes:

 

vor 8 Minuten von Madame_Q:

Der Arero liefert nicht mehr als den Durchschnitt, so wie es ein ACWI im reinen Aktienbereich eben auch macht.

Durchschnitt von was? Ein ACWI-Aktienfonds bildet einen Index nach...

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 7 Stunden von odensee:
vor 7 Stunden von Madame_Q:

Rohstoffe ja, amerikanische Aktien nein (die nehmen nicht viel Raum ein im Arero).

Im Vergleich zum Kapital Plus, der im Aktienteil im wesentlichen auf europäische Aktien setzt, schon.

Dafür hat der Kapital Plus keine schlecht laufenden EMs drin. Das Argument zieht also nicht, weil sich im Arero die guten USA und die schlechten EM praktisch aufgehoben haben im von dir genannten, komotenhaften Aufstieg seit dem Corona-Crash:

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Meine These: Rohstoffe (hatte ich schon erwähnt) und die Tatsache, dass der Arero fast exakt am Tiefpunkt der Corona-Krise sein Rebalancing durchgeführt hat und damit Aktien nachgekauft hat.

Sicherlich war das etwas Glück, aber nicht nur, weil es ein Teil der festgelegten Strategie des Arero ist, ähnlich wie beim GPO (hatte ich hier mal erklärt): 

 

vor 7 Stunden von odensee:

Durchschnitt von was? Ein ACWI-Aktienfonds bildet einen Index nach...

So wie der ACWI für viele den Durchschnitt des weltweiten Aktienmarktes darstellt (darstellt, nicht ist!), stellt der Arero für viele den Durchschnitt einer Mischung aus weltweiten Aktien-, europäischen Staatsanleihen- und Rohstoff-Märkten dar.

Oder aber man sagt sich einfach: Der Arero ist der Durchschnitt aller (nicht defensiven) Mischfonds. Das passt auch recht gut, wenn man das hier ansieht:

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Etwas besser ist der Arero deshalb, weil er billiger ist als die Summe aller aktiven Mischfonds.

Ja, so einfach ist das (kaum zu glauben oder?).

 

Ich möchte noch betonen, dass ich Nachfragen/Diskussionen wie mit @odenseehier ausdrücklich begrüße.

Das ist auch ein Sinn dieses Threads.

Würden wir hier nicht so im Detail über Mischfonds diskutieren und verstehen, wo die Risiken sind und was man von welchem Produkt erwarten kann, müssten wir einfach alle den Seilern Global Trust kaufen, denn der beeindruckt nach wie vor immens (Rendite ähnlich wie der 100% Aktien-SPDR-ACWI IMI bei weniger Drawdown in Krisen der Vergangenheit).

1.thumb.jpg.55ae352fddde986f94b82a700cf2dfc9.jpg2.thumb.jpg.02bf149552445814174de49b1f95f991.jpg3.thumb.jpg.96b93a464935393a10e80cad82727e18.jpg4.thumb.jpg.0dbc514a39ca019d1e34b972064843bd.jpg5.thumb.jpg.b4997619a6a72c802fe217bc5b5bc567.jpg

 

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