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The Statistician

0% Cash / 100% Investitionsquote (Aktien/RK3)

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The Statistician
· bearbeitet von The Statistician

(Ich meine, dass es einen ähnlichen Thread gibt, jedoch zu 100% Aktien. Habe ich leider nicht über die Suche gefunden). 

 

Das Thema kam bereits in verschiedenen Threads auf und gerne würde ich das einmal separat diskutieren wollen. Zudem geht es mir bei dem Thema auch nicht nur um 100% Aktien, sondern um eine Investitionsquote von nahezu 100% in Assets, die deutlich volatiler ausfallen als Cash und Cash-äquivalente Assets, sprich RK3 im Allgemeinen. Da ich selbst nahezu 100% investiert bin (<0,5% Cash), habe ich mir zu dem Thema schon öfters Gedanken gemacht und würde an dieser Stelle meine Gedankengänge zu den aus meiner Sicht zentralen Punkten als Grundlage etwas darlegen. Im Übrigen beziehe ich mich mit Investition oder Investitonsquote in diesem Thread stets auf RK3...nur zur Klarstellung, ist mir erst nach dem ganzen Geschreibe aufgefallen.

 

Anmerkung zur AA

Es gab an verschiedenen Stellen nun ein paar grundlegende Diskussion zur Definition der AA bzw. welche Komponenten hierbei reinspielen. In diesem Thread geht es mir in erster Linie um sämtliche Assets, bei welchen eine freie Verfügbarkeit vorliegt und für eventuelle Verbindlichkeiten entsprechend genutzt werden könnten. Potentielle Ansprüche, die mit dem Ruhestand eingefordert werden könnten o.Ä., zähle ich hier nicht mit rein. Zwar mag das bei der Betrachtung der gesamten Lebenszeit und auch bei der Planung der Entsparung wichtig sein, ist jedoch für die Kernfrage in diesem Thread weniger von Bedeutung. Aus diesem Grund habe ich den Titel des Threads noch mit "0% Cash" ergänzt. 

 

Anlageziel

Das Anlageziel bestimmt aus meiner Sicht am meisten die angestrebte Investitionsquote. Je nach dem welche Ziele man verfolgt, können weitere Überlegung in Richtung hoher Investitionsquote Sinn machen oder eben nicht. In meinem Fall besteht das Ziel mit 40-45 ein siebenstelliges Aktiendepot zu haben. Und da es für die Erreichung dessen nur zwei zentrale Einflussfaktoren gibt (Einkommen sowie Rendite), besteht bei mir das Interesse beides möglichst weit nach oben zu schrauben. Das Einkommen soll in dem Thread keine zentrale Rolle spielen, daher würde ich das an dieser Stelle auch nicht arg thematisieren. Falls jedoch jemand meint, dass hier Punkte vorliegen, die auch Auswirkungen auf die AA haben könnten (abseits vom Cashflow/Sparrate), gerne einbringen. Neben den zwei genannten Faktoren gibt es selbstverständlich noch das Thema Ausgaben, jedoch basieren meine Gedankengänge auf der Annahme, dass man sich mit den eigenen Ausgaben bereits auseinandergesetzt hat. Damit einhergehend dürften keine potentiellen Optimierungen bei den Ausgaben mehr vorliegen, da die Prioritäten hierbei bereits gesetzt sein sollten, ehe man sich über 0% Cash o.Ä. Gedanken macht. 

 

Hinsichtlich der Rendite gibt es natürlich die einfache Möglichkeit die AA zu Gunsten der Assets auszurichten, welche eine möglichst hohe Rendite erwarten lassen. Auf Basis dessen und ungeachtet anderer Aspekte käme man trivialerweise auf eine Investitionsquote von 100% in RK3 um die höchstmögliche Rendite mittels der AA hypothetisch kassieren zu können (Leverage an dieser Stelle ignoriert). Darüberhinaus ist jedem bekannt, dass es im Schnitt sinnvoll ist verfügbares Kapital sofort zu investieren, statt auf gute Gelegenheiten zu warten. Das kann bei der eigenen individuellen Situation rückblickend gänzlich anders aussehen, aber da wären wir dann beim Thema der Ungewissheit. Ich selber habe für mich das Ziel gesetzt in meiner aktuellen Lebensphase möglichst viel Kapital zu investieren, sodass der Investitionszeitraum möglichst hoch ausfällt und ich mein genanntes Ziel auch mit konservativen Erwartungen erreiche. Aber vielleicht stellt sich mein Vorgehen als absoluter Griff ins Klo heraus und wir erleben in den kommenden 5-10 Jahren einen ekligen Bärenmarkt mit durchschnittlich deutlich geringeren Kursen in Relation zu meinen durchschnittlichen Kaufkursen. Who knows. Für andere Anlageziele (Vermögen stabil halten, Vermögen nur leicht steigern o.Ä.) stellt sich nicht die Frage nach einer derart hohen Investitionsquote.

 

Risikotoleranz

Ebenso ein wichtiger Punkt, der meist indirekt mitschwinkt, wenn die risikoadjustierte Rendite als Einwand gegen z.B. 100% Aktien eingebracht wird. Generell ist natürlich klar, dass die risikoadjustierte Rendite mit sehr hohen Investitionsquoten tendenziell stark abnimmt. Nachfolgend eine bekannte Illustration dessen:

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Hierbei stellt sich zunächst grundlegend die Frage, ob Volatilität für einen persönlich überhaupt ein essentielles Problem darstellt. Wenn man eine hohe Volatilität verkraften kann bzw. diese nicht zu irrationalen Handlungen führt, sehe ich an dieser Stelle kein Argument gegen 100%. Zwar mag man mit z.B. 100% Aktien eine schlechtere Sharpe Ratio erhalten, doch am Ende bekommt man unabhängig dessen eine höhere Rendite, zumindest in historischer Perspektive. Über Risiko in Form von tail-risks o.Ä kann man natürlich auch noch diskutieren, aber ich würde mich an der Stelle zunächst primär auf die Volatilität konzentrieren, welche i.d.R. meist als Proxy für Risiko herangezogen wird (an sich eigentlich ein Thema für einen eigenen Thread).

 

Da bei mir ein Anlagehorizont von mindestens 30 Jahren vorliegt, tangiert mich die Volatilität nicht. Für mich ergeben sich entweder nette Kurse für Nachkäufe (welche mit zunehmenden Vermögen an Bedeutung verlieren) oder aber das Vermögen steigt an, beide Richtungen bieten für mich daher positive Effekte. Hinzu kommt, dass ich im Kryptoberreich bereits seit ca. 2015/16 investiert bin und da die Volatilität bisher in gänzlich anderen Regionen unterwegs ist, auch wenn sich diese bereits etwas reduziert hat. Dahingehend bin ich vielleicht auch einfach leicht abgestumpft. Gleichzeitig muss ich jedoch betonen, dass ich noch nie einen längeren Bärenmarkt bei Aktien mit ordentlichen Kursrückgängen live und mit einer größeren Summe miterlebt habe. Corona zähle ich explizit nicht dazu, da das aus meiner Sicht von sehr kurzer Dauer war um wirklich zu einer psychische Belastung führen zu können. Das ist für mich auch einer der Punkte, wo man durchaus diskutieren kann, dass aufgrund der mangelnden Erfahrung eine wirklich sinnvolle Einschätzung kaum bis gar nicht umsetzbar ist. Andererseits erachte ich es für wenig sinnvoll auf einen ordentlichen Bärenmarkt zu warten, ehe ich bei diesem Thema eine konkrete Entscheidung treffe. Zumal sich mir dann auch noch die Frage stellt, ob eine Einschätzung zu 100% RK3 valider ausfällt, wenn man mit z.B. 60/40 locker mit dem Bärenmarkt zurecht gekommen ist. Ich denke es wird dahingehend immer eine gewisse Ungewissheit geben, die sich erst aus der Welt schafft, wenn man mit der entsprechenden AA mal solch eine Phase durchgemacht hat.

 

Risikotragfähigkeit

Das wäre nun der Aspekt, der wohl am diskussionswürdigsten ausfällt. Das Anlageziel wie auch die Risikotoleranz stellen sehr subjektive Punkte dar, über die man nur schwer objektiv diskutieren kann. Bei der Risikotragfähigkeit sieht das hingegen anders aus. Hier kann man auf Basis der individuellen Situation (Einnahmen, Ausgaben, potentielle Kosten usw.) sehr klar bestimmen wie viel Cash man zu einem bestimmten Zeitpunkt mindestens verfügbar haben müsste. Gerade da hier die individuelle Situation berücksichtigt werden muss, kann es aus meiner Sicht bei dem gesamten Thema auch nie eine klare und allgemeingültige Antwort geben. Aus diesem Grund kann ich mich nie damit anfreunden, wenn manche eine äußerst hohe Investitionsquote für grundlegend problematisch erachten. 

 

Persönliches Beispiel: Bei mir bleiben derzeit jeden Monat gute 1.800€ exkl. Boni für Investitionen übrig. Ich habe kein Auto, keine eigene Immobilie, (noch) keine Kinder und (noch) keine Haustiere. Aufgrund dessen fallen im Vergleich zu manch anderen Personen deutlich weniger potentielle Kosten an, die man bei der Festlegung der AA bzw. der Cashposition berücksichtigen müsste. Zudem könnte ich alle potentiellen Kosten, die mir bis dato eingefallen sind, aus meinem Cashflow problemlos bedienen. Bei der Berufssicherheit sieht es nach meiner Einschätzung ebenso positiv aus. Zwar bin ich kein Beamter (m.E. höchstmögliche Sicherheit), jedoch bin ich in einer Branche tätig, die nach wie vor noch sehr jung ist, viel Potential bietet und man gegenüber dem AG in einer immens attraktiven Verhandlungsposition ist, da es nach wie vor noch wenig qualifizierte Personen gibt. Daher würde ich die Sicherheit in beruflicher Hinsicht als relativ hoch einstufen. Daraus ergibt sich für mich eine potentiell sehr hohe Investitionsquote.

 

An dieser Stelle würde ich auch gerne noch die Frage in den Raum werfen wie ihr bei der Risikotragfähigkeit mit dem Vermögen und Einkommen des Partners umgeht. Auch wenn keine gemeinsame Betrachtung des Vermögens erfolgt, stellt der Partner streng genommen eine zusätzliche Sicherheit dar, die die Risikotragfähigkeit entsprechend positiv beeinflusst. In meinem Fall liegt hier nämlich ein sehr schwäbischer Umgang mit dem Vermögen vor...berücksichtigen tue ich das jedoch nicht, weder hinsichtlich der AA noch der Risikotoleranz. Dürfte bei diesem Punkt jedoch wohl dennoch nicht komplett bedeutungslos ausfallen.

 

Sinn einer prozentualen Festlegung von RK1

Diesen Punkt würde ich ebenso gerne in die Diskussion einwerfen, da ich selber eine prozentuale Festlegung von RK1 abseits der Risikoreduzierung für wenig sinnig erachte. Sofern die Risikotoleranz keine Begrenzung von RK3 impliziert, bleibt am Ende nur noch die Frage offen wie viel Cash benötigt wird um potentielle Verbindlichkeiten problemlos bedienen zu können. Je nach Depotgröße ergeben die prozentualen Werte, die man oft liest, teils recht hohe Summen, die für mich persönlich schnell unsinnig erscheinen. Da ich seit geraumer Zeit sechstellig bin, würde eine oft genannte AA von z.B. 80/20 eine ordentliche fünfstellige Summe implizieren, wo ich wohl jedes mal innerlich sterben würde, wenn ich so viel Cash auf meinem Konto sehen würde. Daher macht es in dieser Hinsicht für mich nur Sinn absolute Werte zu definieren und alles Überschüssige steht für Investitionen zur Verfügung. Gäbe es abseits der Risikotoleranz noch andere Gründe wieso man einen prozentualen Wert der Cashposition definieren sollte? Und ja, ich differenziere hier explizit nicht zwischen RK1 Cash und Notgroschen wie es manche teils tun...erschließt sich mir bis heute nicht wirklich.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 59 Minuten von The Statistician:

Gäbe es abseits der Risikotoleranz noch andere Gründe wieso man einen prozentualen Wert der Cashposition definieren sollte? Und ja, ich differenziere hier explizit nicht zwischen RK1 Cash und Notgroschen wie es manche teils tun...erschließt sich mir bis heute nicht wirklich.

Prozentual muss nicht sein finde ich, aber was ich immer vermisse ist, dass die extrem einseitige Investition von z.B. 99% des ganzen Vermögens in nur eine Art von Produktklasse (ETFs/Fonds z.B. und zwar egal, ob nur Aktien-ETFs oder auch gemischt mit Anleihen-ETFs) nicht auch als ein gewisse Klumpenrisiko gesehen wird. 

Das hat nichts mit Kurs-Risiken etc zu tun, sondern einfach mit der Tatsache, dass ich all mein Geld in die "gleiche Sache" stecke und wenn die aus irgendeinem Grund ein Problem bekommt, dann hat man die A-Karte gezogen. Das wäre genauso, wie wenn jemand sein ganzes Geld nur in einen einzigen Wohnblock mit 10 Wohnungen steckt, die sich in einer Stadt auf einem Punkt von 2000qm befinden. Ich hoffe, es ist klar, was ich meine.

 

So gesehen:

100% investieren in riskante Assets sehe ich nicht so als Problem, solange die Assets aus verschiedenen "Produkten" bestehen (Sondervermögen, physische Immobilien/Edelmetalle, von mir aus sogar Bitcoins).

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HalloAktie
Gerade eben von The Statistician:

Das Anlageziel bestimmt aus meiner Sicht am meisten die angestrebte Investitionsquote.

Ich neige dazu, zuzustimmen. Allerdings kann ich das Pferd auch anders aufzäumen: Vielleicht müsste sich die Investitionsquote RK III auch aus der Bewertung der Investitionsmöglichkeiten ergeben (siehe Buffet und Cash). Stellen wir uns mal vor, aus irgendeinem verrückten Grund kommt der MSCI-World ins Stocken. 13-jährige Bitcoin-Jünger geben auf dem Schulhof Investment-Seminare und die Kassiererin bei Kik erzählt allen von ihren Google-Aktien. Die KGVs sind durchgehend dreistellig. Will ich an dem Punkt noch 100% in Aktien sein?

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Madame_Q
vor 14 Minuten von HalloAktie:

Stellen wir uns mal vor, aus irgendeinem verrückten Grund kommt der MSCI-World ins Stocken. 13-jährige Bitcoin-Jünger geben auf dem Schulhof Investment-Seminare und die Kassiererin bei Kik erzählt allen von ihren Google-Aktien. Die KGVs sind durchgehend dreistellig. Will ich an dem Punkt noch 100% in Aktien sein?

Du redest also von 2022?

 

Spaß beiseite - du hast völlig recht und der Gedanke kam mir auch erst kürzlich mal.

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wpf-leser

 

vor einer Stunde von The Statistician:

In meinem Fall besteht das Ziel mit 40-45 ein siebenstelliges Aktiendepot zu haben. Und da es für die Erreichung dessen nur zwei zentrale Einflussfaktoren gibt (Einkommen sowie Rendite), besteht bei mir das Interesse beides möglichst weit nach oben zu schrauben.

Besteht das Interesse auch noch, wenn das Anlageziel erreichbar ist, ohne beides (zusammen mit dem Risiko) auf "Maximum" zu setzen?

vor einer Stunde von The Statistician:

Ebenso ein wichtiger Punkt, der meist indirekt mitschwinkt, wenn die risikoadjustierte Rendite als Einwand gegen z.B. 100% Aktien eingebracht wird. Generell ist natürlich klar, dass die risikoadjustierte Rendite mit sehr hohen Investitionsquoten tendenziell stark abnimmt. [...] Hierbei stellt sich zunächst grundlegend die Frage, ob Volatilität für einen persönlich überhaupt ein essentielles Problem darstellt.

Wenn man persönlich (i.S.v. grundsätzlich) mit Volatilität kein Problem hat, kann die Volatilität trotzdem ein Problem sein, wenn man z.B. auf das angelegte Kapital angewiesen ist.

(Das könnte in deinem Fall die "Sicherheitsmarge" sein, die du zahlst - viel Geld, welches gar nicht für Konsum vorgesehen ist.)

vor einer Stunde von The Statistician:

Da bei mir ein Anlagehorizont von mindestens 30 Jahren vorliegt, tangiert mich die Volatilität nicht.

Das mag so sein, ist aber ggf. keine langfristige Einstellung über den gesamten Anlagehorizont hinweg. Wie ändert sich diese Einstellung perspektivisch, wenn der Anlagehorizont auf 20 / 10 / 5 / 2 Jahre zusammengeschmolzen ist?

In diesem Sinne spricht möglicherweise einiges dafür, dass die AA zumindest in einer "kritischen Phase" verändert werden kann / sollte.

vor einer Stunde von The Statistician:

Gerade da hier die individuelle Situation berücksichtigt werden muss, kann es aus meiner Sicht bei dem gesamten Thema auch nie eine klare und allgemeingültige Antwort geben.

Kennt man denn die individuelle Situation ausreichend, um alleine eine individuell klare Antwort (nicht allgemeingültig - diese Nichtexistenz ist trivial) geben zu können? Ich weiß nicht, ob ich 40, 50, 60, 70, 80, 90 Jahre alt werden. Das kann rückblickend schade sein - oder besser so. :( Auch kenne ich noch nicht einmal die Teuerungsrate des kommenden Jahres.

vor einer Stunde von The Statistician:

Für mich ergeben sich entweder nette Kurse für Nachkäufe (welche mit zunehmenden Vermögen an Bedeutung verlieren) oder aber das Vermögen steigt an, beide Richtungen bieten für mich daher positive Effekte.

Können "nette Kurse" für Nachkäufe nicht in weniger risikobehafteten AAs nicht "gehebelt nett" sein? ;)

vor 1 Stunde von The Statistician:

Auch wenn keine gemeinsame Betrachtung des Vermögens erfolgt, stellt der Partner streng genommen eine zusätzliche Sicherheit dar, die die Risikotragfähigkeit entsprechend positiv beeinflusst.

Das Risiko des "verlassen werdens" ist sicher individuell unterschiedlich. Rein statistisch betrachtet würde ich diese "Sicherheit" nicht zu hoch bewerten.

vor 1 Stunde von The Statistician:

da ich selber eine prozentuale Festlegung von RK1 abseits der Risikoreduzierung für wenig sinnig erachte

Sinn dürfte sein, nicht nur das Risiko zu senken, sondern auch (s.o.) "gehebelt nett" investieren zu können.

vor 1 Stunde von The Statistician:

Und ja, ich differenziere hier explizit nicht zwischen RK1 Cash und Notgroschen wie es manche teils tun...erschließt sich mir bis heute nicht wirklich.

Wenngleich auch ich das so flexibel handhabe, erschließt sich mir das schon - alles, was ich in einem festzulegenden Zeitraum für potenzielle Ausgeben brauchen werde, kann für's Investieren nicht infragekommen.

 

 

Zusammengefasst sehe ich das größte Problem in allgemeinen Lebensrisiken - es ist einfach zu wenig klar, um 100% valide Entscheidungen treffen zu können. (Insbesondere: Lebensdauer, Teuerung, aber auch einzelne Ereignisse.)

Irgendeine Art von "Sicherheitsmarge" hat man daher praktisch immer - bei dir scheint es ein sehr hoher Depotwert zu sein, der möglicherweise nicht verzehrt werden soll; d.h. knapp: zu viel gearbeitet! ;)

Anders formuliert kann es dabei ja eigentlich egal sein, ob es etwas zu vererben gibt oder nicht - aber genau darin bestünde dann die Sicherheitsmarge.

Eine weniger risikobehaftete AA dient meiner Spontanüberlegung nach eher dazu, den Zielkorridor der Anlage genauer treffen zu können, also die Verlässlichkeit einer Vorhersage / eines Verlaufs zu steigern. Für die Relevanz und Größenordnung dieser Verlässlichkeit fehlt mir aber zugegebenermaßen das Gefühl. In diesem Sinne kann man aber auch sagen, dass diese Verlässlichkeit (s.o.) mal wichtiger (kürzerer Anlagezeitraum) und mal weniger wichtig (langer Anlagezeitraum) ist.

"Tail risks" bringen auch alle Varianten, vermutlich in unterschiedlichen Ausprägungen, mit. Da kann man auch die (grundlegende) Frage stellen, ob es sich überhaupt lohnt, (richtig) groß zu sparen - vgl. Anlageziel.

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Synthomesc_alt
· bearbeitet von Synthomesc
vor 1 Stunde von The Statistician:

Aus diesem Grund kann ich mich nie damit anfreunden, wenn manche eine äußerst hohe Investitionsquote für grundlegend problematisch erachten. 

Ist es aber!
100 % RK3 ist nunmal das maximum an Risiko was geht!

Und sei dir nicht zu sicher was dies betrifft:

 

vor 1 Stunde von The Statistician:

Daher würde ich die Sicherheit in beruflicher Hinsicht als relativ hoch einstufen. Daraus ergibt sich für mich eine potentiell sehr hohe Investitionsquote.

Kein Job ist so sicher das es eine 100 % Aktienquote rechtfertigen könnte!
Dazu kommt, dass du alle möglichen Rückschläge komplett ausblendest....das Leben ist leider kein Ponyhof...
 

 

vor 1 Stunde von The Statistician:

Je nach Depotgröße ergeben die prozentualen Werte, die man oft liest, teils recht hohe Summen, die für mich persönlich schnell unsinnig erscheinen. Da ich seit geraumer Zeit sechstellig bin, würde eine oft genannte AA von z.B. 80/20 eine ordentliche fünfstellige Summe implizieren, wo ich wohl jedes mal innerlich sterben würde, wenn ich so viel Cash auf meinem Konto sehen würde

Ich bin auch sechsstellig unterwegs, und ja, das bedeutet bei 20 % Cash eine recht hohe Summe....

Wieso würdest du "innerlich sterben" !?

Wie du selbst angemerkt hast kennst du größtenteils nur Kurse welche gen Norden ziehen....

Gerade diesbezüglich macht 100% Rk3 keinen Sinn!

Aber bevor wir weiter diskutieren wäre es wichtig zu wissen wie du diesbezüglich unterwegs bist!

Interessanter Thread, meine Wenigkeit war da ja nicht ganz unschuldig ;)

 

vor 8 Minuten von wpf-leser:

Sinn dürfte sein, nicht nur das Risiko zu senken, sondern auch (s.o.) "gehebelt nett" investieren zu können.

1+

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Nostradamus
vor 29 Minuten von Madame_Q:

Das hat nichts mit Kurs-Risiken etc zu tun, sondern einfach mit der Tatsache, dass ich all mein Geld in die "gleiche Sache" stecke und wenn die aus irgendeinem Grund ein Problem bekommt, dann hat man die A-Karte gezogen. Das wäre genauso, wie wenn jemand sein ganzes Geld nur in einen einzigen Wohnblock mit 10 Wohnungen steckt, die sich in einer Stadt auf einem Punkt von 2000qm befinden. Ich hoffe, es ist klar, was ich meine.

Ist ein Vergleich mit einem breitgestreuten ETF dann nicht eher so zu sehen, dass man an zig tausenden Wohnungen, die sich über die ganze Welt verstreut befinden, beteiligt wäre?

vor einer Stunde von The Statistician:

In meinem Fall besteht das Ziel mit 40-45 ein siebenstelliges Aktiendepot zu haben.

Warum eigentlich? Ich meine, ist ja ein nettes Ziel, aber vielleicht gibt's ja noch andere Gründe.

vor 2 Stunden von The Statistician:

Persönliches Beispiel: Bei mir bleiben derzeit jeden Monat gute 1.800€ exkl. Boni für Investitionen übrig. Ich habe kein Auto, keine eigene Immobilie, (noch) keine Kinder und (noch) keine Haustiere. Aufgrund dessen fallen im Vergleich zu manch anderen Personen deutlich weniger potentielle Kosten an, die man bei der Festlegung der AA bzw. der Cashposition berücksichtigen müsste.

Na gut, wenn's da gar nix gibt bzw. der Cashflow eben hoch genug ist.. bei mir ist's z.B. so, dass der Schwiegervater vielleicht mal auf die Schnelle ein neues (d.h. gebrauchtes) Auto brauchen könnte und sein Vermögen dafür wohl nicht mehr reichen wird.. aber wenn du alle Eventualitäten bedacht hast, dann wird das wohl so passen. Ist halt für jeden individuell.

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Flughafen

Die RK1-RK3-Aufteilung wurde in einem völlig anderen finanziellen Umfeld entwickelt. Die Riiken sind heute anders, als damals, die negative Zinspolitik hat das ganze Umfeld verändert. Und denn Sinn hinter der RK1-RK3-Klassifizierung. Rammstein hatte hier im Forum bereits in 2018 den veränderten Sinn der Risikoklassifizierungen beschrieben.

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biginjapan
· bearbeitet von biginjapan
vor 17 Minuten von Synthomesc:

Kein Job ist so sicher das es eine 100 % Aktienquote rechtfertigen könnte!
Dazu kommt, dass du alle möglichen Rückschläge komplett ausblendest....das Leben ist leider kein Ponyhof...

 

Eben.

In einem Sozialstaat wie Deutschland mit derart hoher Absicherung gibt es (aus meiner Sicht) wenig Argumente, die mindestens ersten zwei Dekaden nicht 100% in Aktien investiert zu sein.

Vorausgesetzt, es geht hier um das Thema Vermögensaufbau. Die Kohle braucht man ja nicht mit 30. Oder mit 40. Ansonsten hat man halt die übrigen Lebensrisiken nicht entsprechend abgesichert (Notgroschen, Cash auf Täsch, Berufsunfähigkeitsversicherung) oder war sich über seine eigenen Ziele vielleicht nicht ganz im Klaren (fettes Auto statt Vermögensaufbau etc, pp).

Das wichtigste ist doch das Humankapital. Damit kommt die Asche schlussendlich rein...

 

Edited to add:

Nicht, dass jemand denkt. ich hätte wenigstens die vorhergehende Beiträge, geschweige denn den ganzen Thread gelesen. Hehe.

Schönen Abend. Take it easy.

 

Noch ein Edit:

Natürlich ginge auch mehr als 100%. Aber das Thema stösst hier wahrscheinlich auf grösseren Widerstand. :blink:

 

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Flughafen
vor 13 Minuten von Synthomesc:

Kein Job ist so sicher das es eine 100 % Aktienquote rechtfertigen könnte!
Dazu kommt, dass du alle möglichen Rückschläge komplett ausblendest....das Leben ist leider kein Ponyhof...

Was hat eine Aktienquote mit Jobsicherheit zu tun? Glaubst Du, das eigene Vermögen sollte die Lösung gegen Arbeitslosigkeit sein?

vor 6 Minuten von biginjapan:

Natürlich ginge auch mehr als 100%. Aber das Thema stösst hier wahrscheinlich auf grösseren Widerstand.

Guter Punkt! :thumbsup:

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Synthomesc_alt
· bearbeitet von Synthomesc
vor 15 Minuten von Flughafen:

Die Riiken sind heute anders, als damals, die negative Zinspolitik hat das ganze Umfeld verändert. Und denn Sinn hinter der RK1-RK3-Klassifizierung.

Richtig , aber wäre es wie früher würde man weniger in Aktien da man 6 % aufs FG bekommen hat...die Zeiten sind aber vorbei!

Trotzdem macht es Sinn Cash zu halten!

vor 6 Minuten von Flughafen:

Was hat eine Aktienquote mit Jobsicherheit zu tun? Glaubst Du, das eigene Vermögen sollte die Lösung gegen Arbeitslosigkeit sein?

Gegenfrage, was machst du beruflich und wie sicher fühlst du dich!?
So sicher das man sein gesamtes Kapital in den Aktienmarkt steckt, so harte Eier das einem 50 % Verluste nur ein müdes lächeln kostet!?

Du hast anscheindend noch nie die harte Faust des Lebens ins Gesicht bekommen!
 

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Synthomesc_alt

Was m.E. bei dem Thema noch als Diskussionsgrundlage fehlt ist folgendes:

Hier im Forum wird entweder über die Höhe des Kapital in RK3 diskutiert, oder wie man den Markt outperformen kann....

Dann kommen noch Argumente der Kosten, was ich für vollkommen nichtig ansehe, da kaum spürbar, das gleiche Spiel mit der Frage Ausschütter oder thesaurierend!

Der größte Hebel als Free Lunch  ist das Kapital das fließend und kontinuierlich investiert wird!

Alles andere ist Augenwischerei!

Sowohl zu versuchen den Markt zu schlagen, oder 100 % zu investieren!

 

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biginjapan
vor 11 Minuten von Synthomesc:
vor 21 Minuten von Flughafen:

Die Riiken sind heute anders, als damals, die negative Zinspolitik hat das ganze Umfeld verändert. Und denn Sinn hinter der RK1-RK3-Klassifizierung.

Richtig , aber wäre es wie früher würde man weniger in Aktien da man 6 % aufs FG bekommen hat...die Zeiten sind aber vorbei!

Trotzdem macht es Sinn Cash zu halten!

 

Natürlich braucht man Cash.

Der Supermarkt akzeptiert halt keine ETF-Anteile. Und auch kein Bitcoin.

 

Die Frage ist: wieviel Cash soll es denn sein.

 

vor 11 Minuten von Synthomesc:
vor 12 Minuten von Flughafen:

Was hat eine Aktienquote mit Jobsicherheit zu tun? Glaubst Du, das eigene Vermögen sollte die Lösung gegen Arbeitslosigkeit sein?

Gegenfrage, was machst du beruflich und wie sicher fühlst du dich!?
So sicher das man sein gesamtes Kapital in den Aktienmarkt steckt, so harte Eier das einem 50 % Verluste nur ein müdes lächeln kostet!?

Du hast anscheindend noch nie die harte Faust des Lebens ins Gesicht bekommen!

 

Ich würde das nicht so pauschal beurteilen wollen (Verlust von 50%: wo ist das Problem, solange man den Verlust nicht realisiert? Faust ins Gesicht: ja, mit Fusstritt hinterher.)

Eigentlich ist diese ganze Diskussion wenig zielführend. Zumindest gibt es keine Lösung, die für jeden passt, da jeder sein eigenes Risikoprofil hat.

 

Aber eine Frage noch: wenn jemand in Deutschland den Job verliert, was macht es für einen Unterschied, ob er Cash oder Aktien hält?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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The Statistician
· bearbeitet von The Statistician
Am 9.6.2021 um 21:13 von Madame_Q:

99% des ganzen Vermögens in nur eine Art von Produktklasse (ETFs/Fonds z.B. und zwar egal, ob nur Aktien-ETFs oder auch gemischt mit Anleihen-ETFs) nicht auch als ein gewisse Klumpenrisiko gesehen wird. 

Ein Grund wieso ich hier explizit von RK3 geschrieben habe und nicht nur von Aktien. Bei mir kommen beispielsweise noch Kryptos und ein wenig Gold hinzu. Für mich beides attraktiver als Cash, auch wenn Gold eher als mittelfristige Spekulation fungiert. Und Kryptos sind ohnehin ein eher kontroverses Thema. 

Am 9.6.2021 um 21:37 von HalloAktie:

Vielleicht müsste sich die Investitionsquote RK III auch aus der Bewertung der Investitionsmöglichkeiten ergeben

Ein Punkt, bei dem ich selbst überlegt habe diesen noch einzubringen. Wobei ich selbst der Ansicht bin, dass man auch heutzutage noch vernünftige Investments bei Aktien vorfindet, wobei meine größeren Schopping-Runden zwecks 100% nun glaube ich auch schon ein halbes Jahr her sind. Dennoch würde ich beispielsweise nicht nach MC groß in den US-Markt rein. Und wenn man konkret auf die heutige Situation eingehen möchte, so kann es in meinen Augen eben noch problemlos bis 2025 o.Ä. weitergehen, wenn es keinerlei signifikanten Änderungen der Geldpolitik gibt. Heute ist die Bilanzsumme der Notenbanken doch wichtiger als sonstige Fundamentals. Aber das gehört eher in den Thread Aktienblase.

Am 9.6.2021 um 21:37 von HalloAktie:

Will ich an dem Punkt noch 100% in Aktien sein?

Die entscheidende Frage ist hierbei nicht, ob man in einem solchen Fall investiert sein möchte, sondern wie man solch eine Situation feststellt um entsprechend präventiv zu handeln. Wenn es nicht mehr läuft oder das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, bringt es ja nichts just in dem Moment festzustellen nicht investiert sein zu wollen. Und hier läuft man generell schnell in das Problem, dass man sich in ein Narrativ verbeißt und im schlimmsten Fall das Leben lang dran festhält. Ist jetzt etwas extrem dargestellt, aber es gibt ja so manch einen Perma-Bären, der seit dem letzten Jahrhundert an jeder Ecke potentielle Crashes sieht. Da kann man doch auch innerhalb von Aktien sicher etwas differenzierter aufstellen. Man siehe sich beispielsweise dotcom an und wie sich Value damals verhalten hat. 

Am 9.6.2021 um 22:10 von wpf-leser:

Besteht das Interesse auch noch, wenn das Anlageziel erreichbar ist, ohne beides (zusammen mit dem Risiko) auf "Maximum" zu setzen?

Die notwendige Investitionsquote kann doch nur im Nachhinein festgestellt werden. Aber selbst unter der Annahme, dass ich die Zukunft kenne und wüsste, dass nur 80% RK3 notwendig wären, so würde ich wohl aktuell dennoch 100% fahren (und natürlich eine Legende im Trading werden :smoke:). Ich persönlich habe für mich auch kein oberes Limit festgelegt. Das Thema stellt für mich ohnehin eher ein Hobby dar, statt dass ich darauf am Ende ernsthaft angewiesen sein werde. Wenn die Rente nicht komplett baden geht, werde ich wohl noch zur Rente Geld anlegen. Wobei ich an der Stelle noch erwähnen sollte, dass ich 100% RK3 nicht in jeder voraussichtlichen Lebensphase fahren würde. Aktuell soll möglichst viel Kapital investiert werden, gerade da der Anlagehorizont eben aus aktueller Perspektive noch sehr groß ausfällt. Spätestens wenn Kinder anstehen, werde ich wohl nicht mehr 100% RK3 fahren.

Am 9.6.2021 um 22:10 von wpf-leser:

alles, was ich in einem festzulegenden Zeitraum für potenzielle Ausgeben brauchen werde, kann für's Investieren nicht infragekommen.

Aber das Cash auf dem Konto ist dennoch Teil des Vermögens. Das stellt doch nur eine mentale Buchführung dar. Cash bleibt Cash, egal ob man einen entsprechenden Teil gedanklich für potentielle Ausgaben nutzen würde. 

Am 9.6.2021 um 22:10 von wpf-leser:

Zusammengefasst sehe ich das größte Problem in allgemeinen Lebensrisiken - es ist einfach zu wenig klar, um 100% valide Entscheidungen treffen zu können. (Insbesondere: Lebensdauer, Teuerung, aber auch einzelne Ereignisse.)

Aber wie soll man mit Lebensrisiken, die man ohnehin nur sehr schwer abschätzen kann, grundlegend umgehen oder gar adäquat in der Festlegung der AA einbinden? Das halte ich grundlegend für sehr schwer umsetzbar und da ergeben sich unzählige "Was wäre wenn..."-Szenarien, die das ganze Thema des Vermögensaufbau schnell redundant erscheinen lassen könnten. Und wie du selbst schreibst, da kann man dann grundlegend die Frage stellen, ob ein Vermögensaufbau grundlegend sinnvoll erscheint oder man sich das gleich erspart. Sinnvoller ist für mich daher eher unter der Annahme zu agieren, dass man keine schweren Schicksalsschläge erleidet. Wenn das dennoch passieren sollte und alles baden geht: Dumm gelaufen. 

Am 9.6.2021 um 22:14 von Synthomesc:

100 % RK3 ist nunmal das maximum an Risiko was geht!

Es gibt noch Leverage und diesen würde ich bei größeren Kurseinbrüchen nach heutigem Stand leicht nutzen. Aber das will ich an dieser Stelle nicht breit diskutieren, gibt ja einen eigenständigen Thread dafür.

Am 9.6.2021 um 22:14 von Synthomesc:

Dazu kommt, dass du alle möglichen Rückschläge komplett ausblendest....das Leben ist leider kein Ponyhof...

Gerne konkreter werden, derartige allgemeine Phrasen stellen für mich keinen Mehrwert dar.

Am 9.6.2021 um 22:14 von Synthomesc:

Wie du selbst angemerkt hast kennst du größtenteils nur Kurse welche gen Norden ziehen....

Gerade diesbezüglich macht 100% Rk3 keinen Sinn!

Gerade das ist doch der Punkt, den ich bereits angeschnitten habe. Wieso sollte ich erst einmal auf einen längeren Bärenmarkt mit weniger RK3 warten? Als ob ich dann einschätzen könnte wie ich mich in einer solchen Situation mit 100% RK3 fühlen würde. Selbst wenn ich mit 80% RK3 keinerlei Probleme hätte, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass das mit 100% RK3 genauso der Fall wäre.

Zitat

Aber bevor wir weiter diskutieren wäre es wichtig zu wissen wie du diesbezüglich unterwegs bist!

Was meinst du genau? Wie geschrieben, das kann man doch erst final beurteilen, wenn man solch eine Situation mit entsprechender AA durchlebt hat. Bis dahin ist die eigene Einschätzung die einzige Basis, auf die man sich berufen kann.

Am 9.6.2021 um 22:37 von Synthomesc:

Du hast anscheindend noch nie die harte Faust des Lebens ins Gesicht bekommen!

Mich beschleicht ein wenig der Eindruck, dass du einmal eine "harte Faust ins Gesicht" bekommen hast und entsprechend geprägt bist? Liege ich dahingehend falsch? Würde zumindest erklären wieso du 100% RK3 für grundlegend falsch erachtest, ungeachtet jeglicher hypothetischer individuellen Situation. 

Am 9.6.2021 um 22:21 von Nostradamus:

Warum eigentlich? Ich meine, ist ja ein nettes Ziel, aber vielleicht gibt's ja noch andere Gründe.

Früher habe ich Karten gesammelt, heute Geld. Macht halt einfach Spaß. Mag sich vllt. komisch anhören, aber kann ich auch nicht groß ändern. Im Hintergrund schwinkt natürlich auch das Ziel mit eine möglichst hohe finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen und ggf. mehr Zeit mit der Familie zu verbringen, ohne sich über Geld Gedanken machen zu müssen. Das genannte Ziel ist ohnehin nur ein Meilenstein ohne groß durchdachten Hintergrund. 

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Madame_Q
vor 23 Minuten von Synthomesc:

Trotzdem macht es Sinn Cash zu halten!

Absolut.

Ich bin ja immer noch der Meinung, dass eines der größten Risiken ist, kein oder kaum Cash zu halten gerade aufgrund der oben beschriebenen "Ausnahme-Situation" (keine Zinsen mehr, Inflation zerfrisst alles Cash usw). und nur deswegen alles komplett in riskante Assets zu stecken. Man liest das irgendwie immer mehr hier (oder täusche ich mich?). War das vor einigen Jahren hier auch noch so? Ich denke eher, dass da weniger Aktienquote gefahren wurde bzw. mehr "Mischung mit Anleihen und anderen Assets". Das mag jetzt vielleicht nicht mehr so gut funktionieren, aber ob "alles nur noch in Aktien" DIE große Lösung für das Problem ist, wage ich mal sehr stark zu bezweifeln.

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Synthomesc_alt
vor 2 Minuten von biginjapan:

 

Ich würde das nicht so pauschal beurteilen wollen (Verlust von 50%: wo ist das Problem, solange man den Verlust nicht realisiert?


Wie lange bist du schon dabei um so zu argumentieren!?

 

vor 3 Minuten von biginjapan:

Aber eine Frage noch: wenn jemand in Deutschland den Job verliert, was macht es für einen Unterschied, ob er Cash oder Aktien hält?

 

Das Leben dreht sich nicht nur um den Job, dass war ein Beispiel!

Was machst du bei einem Unfall und plötzlich sind 50 K weg.....

Du bist dringend auf Cash angewiesen....jetzt das Depot plündern!?

Macht m.E. keinen Sinn!
Es kostet mich mehr Rendite, als Cash zu halten, auch wenn ich es nicht brauche, oder wenn ich es brauche eben einsetzten zu können!

Ich glaube es gab so Einige letztes Jahr im März, die sich in den Arsch gebissen haben nicht Cash zu haben......
 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 15 Minuten von biginjapan:

Die Frage ist: wieviel Cash soll es denn sein.

So viel, dass man jede einigermaßen erwartbare Situation im zukünftigen Leben absolut ohne Probleme oder Stress stemmen kann und zusätzlich so viel, dass das Depot insgesamt einen 50% Aktieneinsturz seelisch absolut ohne Probleme und Folgedummheitshandlungen verkraftet.

Eigentlich gar nicht so schwer, aber irgendwie tun wir uns dann doch alle nicht so leicht.

vor 15 Minuten von biginjapan:

Verlust von 50%: wo ist das Problem, solange man den Verlust nicht realisiert?

Du solltest mal die Leute fragen, die 2000 und 2008 voll investiert waren und ob die auch kein Problem damit hatten, obwohl sie den Verlust nicht realisiert hatten. Ich kann dir aus mehreren Fällen eindeutig berichten im Bekanntenkreis, dass einige sogar weniger Probleme gehabt / bekommen hätten, wenn sie den Verlust realisiert hätten, aber das verstehen nur Leute, die damals dabei waren am Markt.

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Synthomesc_alt
vor 5 Minuten von The Statistician:
Zitat

Aber bevor wir weiter diskutieren wäre es wichtig zu wissen wie du diesbezüglich unterwegs bist!

Was meinst du genau? Wie geschrieben, das kann man doch erst final beurteilen, wenn man solch eine Situation mit entsprechender AA durchlebt hat. Bis dahin ist die eigene Einschätzung die einzige Basis, auf die man sich berufen kann.

 

Ich finde es schon wichtig zu wissen wie dein Investment aussieht um in dem Kontext weiter über eine 100 % Rk3 zu sprechen...

 

 

vor 5 Minuten von The Statistician:

Mich beschleicht ein wenig der Eindruck, dass du einmal eine "harte Faust ins Gesicht" bekommen hast und entsprechend geprägt bist? Liege ich dahingehend falsch? Würde zumindest erklären wieso du 100% RK3 für grundlegend falsch erachtest, ungeachtet jeglicher hypothetischer individuellen Situation. 

 

Du liegst damit richtig, dass ich Erlebnisse hatte die einen enormen Cash Puffer benötigten.....
Du liegst auch richtig das dieses Erlebnis mich geprägt hat und mir eine Freiheit und Unbeschwertheit genommen hat die nie mehr gut zu machen ist!

Das hat aber erstmal nichts mit unserem Thema zu tun!

 

vor 3 Minuten von Madame_Q:

Ich bin ja immer noch der Meinung, dass eines der größten Risiken ist, kein oder kaum Cash zu halten gerade aufgrund der oben beschriebenen "Ausnahme-Situation"

Absolut!
Und es ist erstmal vollkommen egal warum man dieses Cash / RK1 hält!

Die möglichen Szenarien sind unzählig...bleiben wir beim Thema hat man Pulver in der Hand....

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The Statistician
vor 4 Minuten von Synthomesc:

Du bist dringend auf Cash angewiesen....jetzt das Depot plündern!?

Lombard? Bei größeren Depots kann man doch problemlos fünfstellige Summen in Anspruch nehmen und man muss selbst bei 50%+ nicht annähernd liquidieren. Anschließend auf einen Ratenkredit ausweichen und das Depot kann unberührt bleiben. Selbstverständlich ist das mit Kosten verbunden, sollte aber dann den Opportunitätskosten gegenübergestellt werden.

vor 7 Minuten von Synthomesc:

Ich glaube es gab so Einige letztes Jahr im März, die sich in den Arsch gebissen haben nicht Cash zu haben......

Ebenso gab es unzählige Leute, die Cash hatten und aufgrund der Erwartung höherer Kursverluste zu lange gewartet haben und sich dann eben anschließend in den Arsch gebissen haben. So what? Weder macht eine hohe Investitionsquote Sinn, noch eine signifikante Cashposition, wenn man in beiden Fällen nicht mit den Konsequenzen zurecht kommt. Bei ersterem sind es die potentiellen Kursverluste wo man nicht nachkaufen kann, weil man kein Leverage nutzen möchte oder es sind die entgangenen Renditen, bei denen man sich rückblickend drüber ärgert. Egal wie man sich positioniert, man muss mit den Implikationen leben können, sonst macht das doch grundlegend keinen Sinn. 

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Madame_Q
vor 13 Minuten von The Statistician:

Aber wie soll man mit Lebensrisiken, die man ohnehin nur sehr schwer abschätzen kann, grundlegend umgehen oder gar adäquat in der Festlegung der AA einbinden? Das halte ich grundlegend für sehr schwer umsetzbar und da ergeben sich unzählige "Was wäre wenn..."-Szenarien, die das ganze Thema des Vermögensaufbau schnell redundant erscheinen lassen könnten. Und wie du selbst schreibst, da kann man dann grundlegend die Frage stellen, ob ein Vermögensaufbau grundlegend sinnvoll erscheint oder man sich das gleich erspart.

Wieso nur schwarz oder weiß? Warum nicht einen vernünftigen Mittelweg?

Man könnte sich auch mal fragen, wann der Punkt an Geldsumme erreicht ist, bei dem einem noch mehr Geld nichts mehr bringt.

Bei uns ist z.B. dieser Punkt erreicht. Wieso sollte ich diese (wenn ich seltenen) Risiken eingehen, dass ich wenn es dumm läuft wieder schlechter dastehe als jetzt, wo ich eigentlich schon rundum zufrieden bin?

 

vor 15 Minuten von The Statistician:

Sinnvoller ist für mich daher eher unter der Annahme zu agieren, dass man keine schweren Schicksalsschläge erleidet. Wenn das dennoch passieren sollte und alles baden geht: Dumm gelaufen. 

Ist individuell, aber das sehe ich zu simpel und nach dem Motto "wird schon gutgehen alles". Wenn es dann aber mal passiert, dann wirst du ganz anders denken. Der Worst Case sollte einfach nicht passieren. Man kann eh so viel nicht steuern im Leben. Wieso sollte man dann eine der Sachen, die man zumindest etwas kontrollieren kann, aus der Hand geben (vernünftige Asset Allocation mit vernünftiger Risiko-Abwägung)? 

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biginjapan
vor 12 Minuten von Synthomesc:
vor 20 Minuten von biginjapan:

 

Ich würde das nicht so pauschal beurteilen wollen (Verlust von 50%: wo ist das Problem, solange man den Verlust nicht realisiert?


Wie lange bist du schon dabei um so zu argumentieren!?

 

In echten Jahren oder Crypto-Jahren. :-D

 

vor 12 Minuten von Synthomesc:

 

vor 20 Minuten von biginjapan:

Aber eine Frage noch: wenn jemand in Deutschland den Job verliert, was macht es für einen Unterschied, ob er Cash oder Aktien hält?

 

Das Leben dreht sich nicht nur um den Job, dass war ein Beispiel!

Was machst du bei einem Unfall und plötzlich sind 50 K weg.....

 

Was für ein Unfall?

Für genau solche grossen, existenzbedrohenden Risiken gibt es doch Versicherungen.

Ansonsten, wenn es wirklich kurzfristig mehr sein muss: Margin, Kredikarte, Dispo?

 

vor 12 Minuten von Synthomesc:

 


Du bist dringend auf Cash angewiesen....jetzt das Depot plündern!?

Macht m.E. keinen Sinn!
Es kostet mich mehr Rendite, als Cash zu halten, auch wenn ich es nicht brauche, oder wenn ich es brauche eben einsetzten zu können!

Ich glaube es gab so Einige letztes Jahr im März, die sich in den Arsch gebissen haben nicht Cash zu haben......
 

Wenn man arbeitet, kommt doch jeden Monat Cash rein...

 

 

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Madame_Q
vor 18 Minuten von The Statistician:

Gerne konkreter werden, derartige allgemeine Phrasen stellen für mich keinen Mehrwert dar.

Scheidung, Krankheit, Kinder kommen auf die schiefe Bahn, Jobverlust.

Soll ich dir noch ein paar Dinge nennen, die gar nicht so wenigen passieren?

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Synthomesc_alt
vor 9 Minuten von Madame_Q:

So viel, dass man jede einigermaßen erwartbare Situation im zukünftigen Leben absolut ohne Probleme oder Stress stemmen kann und zusätzlich so viel, dass das Depot insgesamt einen 50% Aktieneinsturz seelisch absolut ohne Probleme und Folgedummheitshandlungen verkraftet.

Kann ich absolut unterschreiben...UND um investieren zu können, wenn die anderen schon 100 % drin sind und sich ärgern kein Cash zu haben!

Aber meine Intuition bezüglich 20 % Cash deckt sich mit deiner Argumentation...nur das ich bereit wäre, 100 % zu fahren......

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Madame_Q
vor 5 Minuten von The Statistician:

Lombard? Bei größeren Depots kann man doch problemlos fünfstellige Summen in Anspruch nehmen und man muss selbst bei 50%+ nicht annähernd liquidieren. Anschließend auf einen Ratenkredit ausweichen und das Depot kann unberührt bleiben. Selbstverständlich ist das mit Kosten verbunden, sollte aber dann den Opportunitätskosten gegenübergestellt werden.

Das ist auch so ein Trend habe ich das Gefühl mit Lombard und Co. Ist nicht böse gemeint, aber mittlerweile habe ich den Eindruck, dass das die neue "Absicherung" ist für den Fall, dass alles schief geht. Was früher Cash oder Notgroschen war, ist heute der Lombard-Kredit.

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Synthomesc_alt
vor 5 Minuten von The Statistician:

Lombard?

 

Sei mir nicht böse, aber wer einen Kredit aufnimmt um zu investieren , hat m.E. die Kontrolle verloren....für Komsum sowieso!

vor 6 Minuten von The Statistician:

Ebenso gab es unzählige Leute, die Cash hatten und aufgrund der Erwartung höherer Kursverluste zu lange gewartet haben und sich dann eben anschließend in den Arsch gebissen haben.

Das ist nicht das gleiche!

Verwechsle nicht Liquidität mit Feigheit!

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