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StefanH87

Sondertilgen oder Aktien bzw. Kapitalanlage

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Peter23

Ich stelle mal kurz die Fakten dar:

 

Immobilie: Baukosten + Grundstück + Möbel: 770k -> Wert könnte deutlich niedriger liegen, nehmen wir mal 700k an.

Aktien: 340k (eigentlich weniger wegen unversteuerten Gewinnen, aber geschenkt)

sonstiges: ca. 60k (damit es aufgeht ;) )

=> Bruttovermögen
 

Restschuld: 400k

 

=> EK bzw Netto-Vermögen 700

 

Hebel auf EK ist also über 50%; man sprich auch von einem >1,5-Hebel in diesem Zusammenhang (zb bei 2xLevETF)

 

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Pfennigfuchser

Die Kryptos wären mir wumpe, andere in der Gehaltsregion geben das für einen Urlaub oder zwei Fahrräder aus, warum also nicht?

 

Insgesamt ist der TE natürlich selbst für sein Alter verhältnismäßig sportlich unterwegs. Das liegt vor allem an dem, was er nicht hat: GRV, Rentenversicherung, Rürup, bAV oder dgl. Er ist fast nur in zwei Anlagekategoerien, Immos und Aktien, unterwegs. Wenn man hier im Forum schon länger mitliest, klingt das, was er macht erst einmal ganz ordentlich: klar strukturiert, Absicherung (Tod, Berufsunfähigkeit) da, jung also viel in Aktien. Aber viele andere Foristen sind wesentlich konservativer unterwegs als sie denken oder auch wollen, da sie gezwungenermaßen eben noch einen Gutteil an recht starren AV Anteilen haben.

 

Vor dem Hintergrund würde ich schon schauen, dass der Hebel nicht zu groß wird, auch wenn ich die Ungeduld nachvollziehen kann, die einen überkommt, wenn man (aktuell) sieht, wie sich die Märkte entwickeln und das eigene Geld soll nun zumindest teilweise zu mickrigen 1,x % allokiert werden. Ist aber trotzdem sinnvoll. Was mir übrigens zu niedrig wäre, ist die Risikoabsicherung der Frau. Er kann das Leben auch ohne sie finanzieren, umgekehrt sieht das ganz anders aus.

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Taupert

@StefanH87:

finanziell bin ich einer ähnlichen Situation wie Du, aber älter (knapp50).

Ich erzähl einfach mal, wie ich das gemacht habe und warum.

 

Hausbau vor 10a, damals mit 300k EK (bis dahin angespart aus Arbeit) und 350k von der Bank (allerdings damals zu 3,3% auf 15a Bindung). Wert heute ~1,4Mio, aber das interessiert nicht wirklich, weil man ja drin wohnt.

Etwas weniger Nettoeinkommen, aber dafür angestellt mit RV etc.

Noch viel früher, hatte ich ein zusätzliches Grundstück günstig erworben (das aber damals noch nicht bebaubar war wegen Niesbrauch), das war der einzige Vermögenswert neben dem Hausbau.

 

Wir haben die Bau-Finanzierung mit 5% Tilgung begonnen (also 8,3% Belastung gesamt), sparsam gelebt und dadurch zudem jedes Jahr fast den Maximalbetrag sondergetilgt. In 4/2023 (also nach 12 Jahren) ist das eigene Haus schuldenfrei.

Jetzt wo das absehbar ist, wurde zudem das Grundstück mit einem Renditebau bebaut. gute 2 Mio Baukosten (finanziert), Wert ~5,5 Mio.

Die Erträge (~150k€/a) daraus und die bald freiwerdende Tilgung aus dem Angestelltenverhältnis werden jetzt investiert (durch den Kredit also gehebelt), wobei ich mir noch nicht sicher bin wie,  aufgrund der aktuell hohen Börsenkurse. (hab jetzt mal mit 10k einen ETF angefangen und für ein paar k€ Krypto). ~100.000k liegen aktuell noch auf dem Girokonto.

 

Für meine Frau und mich war immer klar, dass erst mal das selbstgenutzte Wohneigentum schnellstmöglich schuldenfrei wird, auch wenn man selbst bei 3,3% Zinsen das Geld besser anlegen hätte können.

Sicherheit ging vor, dass auch im worste case (mein Tod), meine Familie abgesichert ist (schuldenfrei wohnen).  Also Haus abzahlen und RLV.

 

Jetzt wo das durch ist, wird investiert und versucht, möglichst sinnvoll bis Ende 50 (geplanter Vorruhestand) Vermögen aufzubauen, von dem man dann passiv im Alter leben kann.

 

Das selbstgenutzte Wohneigentum zu hebeln, egal welcher Zins, wäre mir zu heikel. Egal wie stabil die Aktien aktuell gelten mögen. Lass gedanklich mal wirklich die Zinsen steigen und rechne mal extrem. Aktienmarkt 50% runter, Immopreise 30% runter, weniger Einkommen.

 

"Einfach" das Haus verkaufen und zur Miete wohnen sagt sich so leicht, emotional und real kann das die Ehe und die Familie kosten...selbst im Umfeld erlebt. Und das steht bei mir über allem: Sicherheit und Absicherung der Familie.

 

Wenn das jetzt mit dem Renditeobjekt schief geht, die Aktienkurse einbrechen, die Zinsen steigen, mein Job wegbricht oder ich sterbe, geht es trotzdem für meine Frau und die Kinder rel gut abgesichert weiter.

Wohnen und normaler Lebensunterhalt soweit wie es geht abgesichert.

So seh ich das... 

 

 

 

 

 

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

Machen wir mal Kassensturz

  • 5k Crypto (Worst Case: für 0 gekauft aber noch nicht steuerfrei, dh. minus 42% Steuer)
  • 325k Depotwert (340k - Abgeltungssteuer 25% auf 60k)
  • 648k Haus+ 10k Inventar (720k minus 10% Kaufnebenkosten und 50k minus 80% für gebrauchte Küche/Möbel, Wertänderung der Immobilie als Null angenommen)
  • -418k Restkredit (2017 gekauft, 4 Jahre 3% von 475k getilgt)
  • -50k aktuelle Vorfälligkeitsentschädigung (ich überschlage jetzt einfach mal 418k * 11 Jahre * 1.36% = 62k, in Realität weniger, daher 50k)

Ergibt aktuell ein (liquides) Vermögen von 520k.

 

Jetzt nehmen wir mal das Extremszenario an: morgen stehen die Kurse bei -100% Crypto, -50% Aktien, -50% Immo und OP ist auftragslos. Dann sind wir bei (658+325)/2-418-50 = 73k Restvermögen. Das Haus könnte OP in diesem Fall nicht mehr halten, aber immerhin nicht verschuldet.

 

Trotzdem würde ich als Familienvater RK1 erhöhen durch Sondertilgung ausreizen. Alleine schon, weil ich nirgends sonst 1,36% sichere Zinsen bekomme. IMHO kann ich als Single rumzocken, aber als alleinverdienender Familienvater sollte man schon etwas konservativer werden und nicht riskieren, von einem Vermögen von 520k auf 73k fallen zu können.

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