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McProfit

Wo kommen die vielen Aktien her ?

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McProfit

Hallo zusammen, kann mir mal jemand hier von den Teilnehmern eine einfache Frage erklären:

Zur Zeit lese ich jeden Tag in der Zeitung die Menschen sollen mehr Geld  in Aktien anlegen. Das tun auch immer mehr. Dieses Jahr melden die Fonds bereits neue Geldeingänge von über 100 Milliarden Euro. Dieses Geld legen die Fonds ja bekanntlich in Aktien an. Aber jetzt meine Frage:

Wenn z.B. für 100 Milliarden Euro dieses Jahr Aktien gekauft wurden,  dann müssen ja irgendwelche andere Aktionäre für 100 Milliarden Euro Aktien verkauft haben. Schließlich kann man Aktien ja nicht einfach drucken. Auch die Firmen oder Banken haben ja im Normalfall keine Aktien auf Vorrat im Keller.

Wenn ich eine Aktie kaufe, dann geht das meines Wissen nur dann, wenn ein anderer Anleger seine Aktie an mich verkauft. Sonst kommt ja kein Börsenhandel zustande.

Wie können also immer mehr Menschen Aktien kaufen wenn nicht zeitgleich andere Menschen bereit sind ihre Aktien herzugeben?

Damit erhöht sich aber die Aktienquote  in Deutschland überhaupt nicht.

Es ist nur ein Tauschgeschäft. Das hätte ich mal gerne erklärt.

Mein Bankberater macht bei der Frage nur große Augen.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 12 Minuten von McProfit:

Damit erhöht sich aber die Aktienquote  in Deutschland überhaupt nicht.

Die Aktienquote beschreibt doch nur, wie viele Menschen in Deutschland überhaupt eine Aktie besitzen. Wenn jeder Bürger eine VW-Aktie hätte, wären wir schon bei 100% Aktienquote. Dafür braucht es also gar nicht "viele Aktien".

vor 12 Minuten von McProfit:

Dieses Jahr melden die Fonds bereits neue Geldeingänge von über 100 Milliarden Euro. Dieses Geld legen die Fonds ja bekanntlich in Aktien an.

Es gibt auch Fonds, die nicht in Aktien investieren, sondern zB in Immobilien.

vor 12 Minuten von McProfit:

 Schließlich kann man Aktien ja nicht einfach drucken. Auch die Firmen oder Banken haben ja im Normalfall keine Aktien auf Vorrat im Keller.

Das stimmt nicht. Es gibt jedes Jahr viele

  • Firmen, die neu an die Börse kommen (IPO = Initial Public Offering)
  • Firmen, die von der Börse genommen werden (Squeeze Out)
  • Firmen, die insolvent gehen (Delisting)
  • Firmen, die in 2 oder mehr Firmen "gespalten" werden (aktuelles Beispiel: Daimler) 
  • Aktiensplits 
  • Kapitalerhöhungen, bei denen neue Aktien ausgegeben werden (d.h. bestehende "verwässert" werden)
  • Aktienrückkäufe von Unternehmen

All das verändert die Zahl der "verfügbaren" Aktien.

 

Aber letztendlich hast du Recht - volkswirtschaftlich ist der Aktienmarkt ein Nullsummenspiel. Das Geld wandert vom Käufer zum Verkäufer (und durch Steuern auch zum Staat) - wenn insgesamt Mittel zufließen, dann wird der Kurs aller Aktien steigen. Das ist genau was im Moment passiert, immer mehr wird am Aktienmarkt investiert wodurch wir momentan auch ein "Allzeithoch" haben.

 

 Passend dazu das bekannte Zitat von Andre Kostolany:

Zitat

Die Kursentwicklung hängt allein davon ab, ob mehr Dummköpfe als Papiere da sind oder mehr Papiere als Dummköpfe.

 

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Schwachzocker
vor 12 Minuten von McProfit:

...

Wenn ich eine Aktie kaufe, dann geht das meines Wissen nur dann, wenn ein anderer Anleger seine Aktie an mich verkauft. Sonst kommt ja kein Börsenhandel zustande.

Wie können also immer mehr Menschen Aktien kaufen wenn nicht zeitgleich andere Menschen bereit sind ihre Aktien herzugeben?

Gar nicht! Menschen sind aber bereit, Aktien herzugeben, wenn der Preis aus ihrer Sicht stimmt.

Davon abgesehen, können Firmen natürlich neue Aktien herausgeben. Das verwässert aber den Wert der bereits vorhandenen Aktien.

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Bassinus

Außerdem nutzen die großen Player natürlich Derivate. Ein Billionengeschäft ohne das eine einzige Aktie (dir bekannte) den Besitzer wechseln muss und alles über Tauschgeschäfte sowie "Versprechen" abläuft.

 

Für Anleger erkennbar zum Beispiel an dem Hinweis "synthetisch" oder "swap". Da ist nicht immer das drin, was drin sein sollte ;)

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Maikel
vor 51 Minuten von slowandsteady:

Die Aktienquote beschreibt doch nur, wie viele Menschen in Deutschland überhaupt eine Aktie besitzen. Wenn jeder Bürger eine VW-Aktie hätte, wären wir schon bei 100% Aktienquote. Dafür braucht es also gar nicht "viele Aktien".

Es gibt auch Fonds, die nicht in Aktien investieren, sondern zB in Immobilien.

Das stimmt nicht. Es gibt jedes Jahr viele

  • Firmen, die neu an die Börse kommen (IPO = Initial Public Offering)
  • Firmen, die von der Börse genommen werden (Squeeze Out)
  • Firmen, die insolvent gehen (Delisting)
  • Firmen, die in 2 oder mehr Firmen "gespalten" werden (aktuelles Beispiel: Daimler) 
  • Aktiensplits 
  • Kapitalerhöhungen, bei denen neue Aktien ausgegeben werden (d.h. bestehende "verwässert" werden)
  • Aktienrückkäufe von Unternehmen

All das verändert die Zahl der "verfügbaren" Aktien.

 

So ähnlich hätte ich auch geantwortet. Interessant wäre aber die Antwort auf die Frage, wieviele Aktien, bzw. in welchem Volumen, netto so dazukommen.

Dazu habe ich leider nichts gefunden; das ist wg. der Wertschwankungen wohl auch schwierig zu sagen.

Statista zeigt zwar die Entwicklung beim "Wert der im Umlauf befindlichen Aktien", aber da haben die Kurse einen erheblichen Einfluß.

 

Zitat

Aber letztendlich hast du Recht - volkswirtschaftlich ist der Aktienmarkt ein Nullsummenspiel. Das Geld wandert vom Käufer zum Verkäufer (und durch Steuern auch zum Staat) - wenn insgesamt Mittel zufließen, dann wird der Kurs aller Aktien steigen. Das ist genau was im Moment passiert, immer mehr wird am Aktienmarkt investiert wodurch wir momentan auch ein "Allzeithoch" haben.

 

 

Ich gehe allerdings davon aus, daß bei steigenden Kursen, d.h., Interesse an Aktien, auch mehr Firmen Neuemissionen wagen  und Kapitalerhöhungen.

 

Interessant könnte es werden, wenn mit der staatlichen "Aktienrente" ein zusätzlicher großer Käufer auf den Markt agiert.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
vor 45 Minuten von Maikel:

Interessant wäre aber die Antwort auf die Frage, wieviele Aktien, bzw. in welchem Volumen, netto so dazukommen.

Blitzartig per Google für Deutschland bei Statista gefunden. Gibt es bestimmt auch international; musst du mal suchen.

 

Nachtrag: Welt-IPO-Zahlen

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joinventure12

Aktienrückkäufe nicht vergessen. Häufig kaufen Konzerne ihre eignen Aktien wieder zurück und entziehen sie dem Pool. Hat den umgekehrten Effekt der genannten Verwässerung. 

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Merol Rolod
vor 3 Stunden von McProfit:

Mein Bankberater macht bei der Frage nur große Augen.

Kleiner OT-Hinweis: Der Mann ist kein Berater, sondern ein Verkäufer. Halte dich am besten von ihm fern.

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Maikel
vor 2 Stunden von Ramstein:

Blitzartig per Google für Deutschland bei Statista gefunden. Gibt es bestimmt auch international; musst du mal suchen.

 

Nachtrag: Welt-IPO-Zahlen

Danke; da war ich mit meinem spontanen Suchbegriff weniger erfolgreich gewesen.

 

Für D sehe ich da ein höchstes Volumen für Börsengänge von 11,6 Mrd. Euro in 2018; sonst oft deutlich weniger.

Das wäre bei einem Gesamtkurswert aller Aktien in D von knapp 2000 Mrd. Euro Ende 2020 nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

 

Darin enthalten sind aber wohl nicht Kapitalerhöhungen bestehender AGs.

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Mvp
· bearbeitet von Mvp

Das zufließende Geld wird durch höhere Preise aufgesogen. 

Ich kaufe für 10 eine Aktie, in der kommenden periode kaufst du mir für 20 die Aktie ab. Schon sind in der periode 10 netto zugeflossen. 

 

Neben den genannten Kapitalmarkt Maßnahmen gibt es also keine Veränderungen in der Anzahl der verfügbaren Aktien, nur in deren Wert. 

 

Auf periodische Betrachtungen ("im letzten Jahr") wirkt ein crash übrigens wie eine verjüngungskur. Das zugeflossene Geld vergangener Perioden wird entwertet und es kann in dieser Betrachtung wieder munter Geld zufließen 

 

Edit: kommt mir noch krude vor meine Erklärung. Denke nochmal drüber nach :D

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