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tscheckie

Automatische Steuerauswertung Fremdwährungskonto USD / EUR

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tscheckie

Kurz zum Hintergrund meiner Anfrage:
Ich habe bislang über Captrader (EUR-Konto) mit dem AgenaTrader gehandelt. Für die Einrichtung und Bedienung dieser Konstellation ist jedoch eine deutliche Einarbeitung nötig.
Weiterhin muss ein DatenFeed angeschafft werden, der monatliche Kosten verursacht, auch wenn kein Handel betrieben wird.

Meine zuvor gesammelten Erfahrungen mit dem "Standard" TradingView waren damit hinfällig, oder aber mit ständigen Hin- und Herschalten der Tabs verbunden.

Eine von vielen gewünschte "saubere" Lösung direkt unter TradingView zu handeln, wurde von InteractiveBrokers  mehrfach angekündigt, allerdings scheint es Probleme mit der Anbindung der TWS zu geben - keine Ahnung???

Nun gibt es aber eine Möglichkeit, die vielen Nutzern vielleicht noch nicht so bekannt ist. So hat man mittlerweile über TradeStation die Möglichkeit, leicht umsetzbar, über TradingView direkt im gewohnten Chart mit seinen community scripts zu handeln... pro trade fallen 0€ Gebühren an, sobald die order über TradingView rausgeht. Die ganze Geschichte funktioniert auch mit „normalen“ Aktien, also nicht wie üblich mit CFDs oder Futures.

Das funktioniert mega schnell und zuverlässig. Das Konto kann über CurrencyFair für 4$ Gebühren pro Überweisung "aufgeladen" werden, Wechselkurs ist aber nicht immer der Beste.
Besser ist wohl hier ein Konto bei Revolut zu eröffnen, dort erhält man weitaus bessere Wechselkurse.

Einziger "Nachteil" bei der Kombination von TradeStation und TradingView ist hierbei jedoch das vorab erwähnte USD-Konto. Das deutsche Steuerrecht sieht ja vor, dass beim Kauf einer Aktie in USD eine Kursumrechnung in EUR stattfinden muss.
Die Besteuerung eines möglichen Gewinns, erfolgt dann nicht nur für den Gewinn an der Aktie in EUR, sondern eben auch für das Währungsgeschäft EUR/USD, jeweils bei Kauf und Verkauf gegengerechnet.

Das lässt sich anhand einer Exel-Tabelle einigermaßen umsetzen. Allerdings bedarf es zusätzlichen Aufwands, der über eine Software automatisiert und deutlich vereinfacht werden könnte. Siehe FiFo-Problem auch für das stattgefundene Währungsgeschäft.

Zusammenfassung:
Mein Broker bietet die Kontoführung lediglich in USD und ohne entsprechendes "reporting" im Sinne des deutschen Steuerrechtes an. Hieraus ergeben sich steuerrechtliche "Probleme", die ich gerne unter Zuhilfenahme einer Software lösen möchte.

So bin ich auf der Suche zur Lösung des bekannten "Problems":
Ich möchte gerne,

- Aktiengewinne/- verluste - KAP - (Verkauf im betreffenden Jahr) aufstellen.
Das errechnet sich aus dem in Euro umgerechneten Wert beim Verkauf minus dem in Euro umgerechneten Wert beim Kauf (fifo!) minus Spesen.

und

- Währungsgewinne/- verluste - Anlage SO - (Verkauf im betreffenden Jahr) betrachten.
Errechnet sich genau wie bei 1, ist aber komplizierter da es immer mehr Transaktionen sind.

Anhand eines Beispiels für 2021:
- Am 01.12.2020: Einzahlung 10.000 Euro zu 1,20 (=12.000 USD)
- Am 15.01.2021: Kauf Aktie xy für 11.000 USD bei einem $-Kurs von 1,15 (=9.565,22 Euro)
damit einhergehend; Verkauf von 11.000 USD zu 1,15 (=9.565,22 Euro)

- Am 15.12.2021: Verkauf Aktie xy für 12.000 USD bei einem $-Kurs von 1,18 (=10.169,45 Euro)
damit einhergehend: Kauf von 12.000 USD zu 1,18 (=10.169,49 Euro)

- Am 20.12.2021: Auszahlung 13.000 USD zu 1,10 (11.818,18 Euro)

Eine entsprechende Aufstellung in der Unterteilung "Fremdwährungsgeschäfte (Anlage SO)" und "Aktiengewinne (KAP) würde ich gerne durch export Funktion als Zusatz an die Steuererklärung hängen. Am Besten vollautomatisiert. ;)

Daher die Frage an die Profis, gibt es eine Software, die mir nach Fütterung vollautomatisiert KAP und Anlage SO ausspucken kann? ;)
Meine bislang genutzte Exel - Tabelle ist auch noch nicht das Wahre. Vielleicht würde sich ja jemand bereit erklären und mir eine Vorlage überlassen?

Vorab schon mal herzlichen Dank für eure Rückmeldung!

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oktavian

Fintegra bietet das an:

https://fintegra.de/fintegra-steuerliches-fremdwaehrungsreporting/

Steuerliches Fremdwährungsreporting nach § 23 EStG (FWR)

Preisstaffel                                                 je Fremdwährungskonto p.a.

Basispreis (max. 50 Transaktionen)           350,00 EUR netto

pro bis zu weitere 50 Transaktionen          je 50,00 EUR netto

 

Wäre auch an so einer Exceldatei interessiert oder Beispielrechnungen, da mir fintegra zu teuer ist.

 

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MeinNameIstHase
· bearbeitet von MeinNameIstHase

Hi tscheckie,

vor einer Stunde von tscheckie:

Daher die Frage an die Profis, gibt es eine Software, die mir nach Fütterung vollautomatisiert KAP und Anlage SO ausspucken kann?

wenn das so einfach wäre ...

Für die Anlage KAP gibt es Software, denn alle Banken in Deutschland müssen das ja beherrschen. ;)

 

Für die Anlage SO bezgl. Währungsgewinne kenne ich keine Software, die das umfassend beherrscht. Das Thema wird von der Finanzverwaltung bislang nur stiefmütterlich behandelt. Ich bin mir aber sicher, dass das sich ändern wird. Grund sind die Kryptowährungen, die ja auch unter § 23 EStG laufen.

 

Das Problem mit Währungsgewinnen ist recht komplex und auf Kontenebene unlösbar für eine Software.

a) Identifikation von Währungsguthabenveräußerungen. Nicht jeder Abgang in Währung ist eine Veräußerung. Man muss z.B. reine Umbuchungen rausfiltern. Auch Kontogebühren oder Kreditaufnahmen (wenn das Konto ins Minus rutscht).

b) Identifikation der dazu gehörenden Anschaffungen. Grundsätzlich in Reihenfolge von Fifo, aber Zins- und Dividendenzuflüsse sind gar keine Anschaffungen. Kredittilgungen auch nicht. Und Geldeingänge in Währung von einem anderen Konto (des gleichen Kontobesitzers) auch nicht, wenn keine Währung getauscht wird.

Wo bei Depottransfers von Wertpapieren noch AK-Daten von einer Bank zu nächsten mitgeliefert werden, geschieht das bei einer Umbuchung von Währungsguthaben ganz sicher nicht.

Beispiel: Du lagerst ungenutzte USD vom Abwicklungskonto für 1 Jahr auf ein Festgeltkonto (womöglich bei einer anderen Bank) aus und es kommt dann wieder zurück aufs Konto. Für die USD wäre die Jahresfrist schon längst abgelaufen, aber das weiß deine Auswertungssoftware nicht. Für die wäre es ein Neuzugang. Das bringt jede Fiforechnung durcheinander. 

 

Kurz: Für eine umfassend richtige Auswertung müsste man für Zugänge Schattenspalten haben, in der abweichende Anschaffungsdaten eingepflegt werden. (von wem?)

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tscheckie

Hi, ihr Beiden. Erstmal herzlichen Dank für eure schnellen antworten. 

 

Ok, ich entnehme dem letzten Beitrag, dass ich mich langsam an das Thema rantasten muss. :D

 

Als... ich nenne es mal... "Positions-Trader" käme FiFo für die Währungsgeschäfte, als auch Zins- und Dividendenzuflüsse aufgrund der Haltedauer in den seltensten Fällen vor. Oder anders gesagt, da müsste ich noch eine Speziallösung ausbrüten.

 

Diesen Sachverhalt also ausgeblendet, hat jemand eine Ahnung welche Software die Banken oder die nicht ganz so professionellen Marktteilnehmer für die Berechnung "KAP" und in ersten Ansätzen vielleicht auch "Anlage SO" verwenden?

 

Vielleicht habe ich ja auch Glück und es existieren bereits, außerhalb jeglicher Software, bereits oben erwähnte Exel-Tabellen? Muss gestehen, dass ich etwas an Exel-Legasthenie leide. :help::boxed:

 

Ich danke vorab und verbleibe erstmal mit besten Grüßen aus dem Norden! :king:

 

 

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MeinNameIstHase
vor 14 Stunden von tscheckie:

Diesen Sachverhalt also ausgeblendet, hat jemand eine Ahnung welche Software die Banken oder die nicht ganz so professionellen Marktteilnehmer für die Berechnung "KAP" und in ersten Ansätzen vielleicht auch "Anlage SO" verwenden?

Die meisten Privatanleger schätzen mehr, als dass sie das ermitteln. Und die Profis ermitteln ihren Gewinn per Vermögensvergleich, weil sie eine Körperschaft (GmbH, AG) haben.

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laroche

Für den US-Broker Tastytrade habe ich eine solche Auswertung gemacht. Die Ausgabe mag noch nicht optimal sein, die

Berechnung sollte aber (weitgehend) komplett sein:

 

https://github.com/laroche/tastyworks-pnl

 

USD-Bestände werden in Euro umgerechnet. Es gibt eine Spalte "tax_free", die bei Zinszahlungen/Dividenden etc gesetzt wird. Genau gleich kann man bei der Ausgabenseite

z.B. Gebühren steuer-neutral setzen. Erkennung für < 1 Jahr Haltedauer und auch Kredit-Aufnahme wird als steuer-nutral gesetzt.

 

Zur Implementierung in Python: Für jeden Kauf/Verkauf von USD muss nur ein Aufruf von "fifo_add()" erfolgen. Diesen Aufruf sollte man auch

für andere Konten schnell nachbilden können. Eine Übernahme von dem Source Code sollte also schnell möglich sein.

Dazu gibt es in der Dokumentation noch eine TODO-Liste von zusätzlichen Wünschen, die man umsetzen könnte. Dazu kann man mich gerne

kontaktieren.

 

Bisheriger Input dazu stammt weitgehend aus diesem Forum, dazu von mir ein großes Lob und vielen Dank.

 

Viele Grüße aus Stuttgart,

 

Florian La Roche

 

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