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raketefreund

Zwei gleiche ETFs und die Auswirkung auf den Zinseszins

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raketefreund

Hallo erstmal,

 

ich bin gerade auf der Suche nach einer Antwort auf meine Frage und ich finde einfach nichts. Wahrscheinlich liegts daran, dass ich gedanklich nicht den Sprung über diese eine Hürde schaffe und die Frage ziemlich einfach zu beantworten ist.

Meine Situation ist folgende.:

Ich investiere seit ca. 3 Jahren in ein 70/30 standartpotfolio world+em. Gleichzeitig habe ich mit Spielgeld gezockt. Nun habe ich gerade in dieser Zeit keine Lust auf weiteres Zocken, da die schöne Aufwärtswelle erstmal vorbei ist.

Ich will nun erstmal meinen Geld, den ich für Einzelwerte vorgesehen hatte, einfach in einen S&P500 ETF parken und etwas mehr Rendite erhoffen, oder einen weiteren World ETF, für den mittelfristigen Horizont. Ist das nicht völlig falsch? Ich habe ja bereits schon einen, und die Überschneidungen sind damit 1:1 oder mit dem S&P 500 ETF ebenfalls sehr ähnlich. Das eine Portfolio mit der 70/30 strategie ist für die Altersvorsorge und rühre ich nie an, seitdem ich es eingerichtet hatte. Ich werde wenn überhaupt die Sparrate mit der Zeit erhöhen. Ich möchte jetzt aber einen einzigen weiteren ETF haben, den ich unabhängig davon auch nach 10 Jahren mal verkaufen kann. Kann man das machen, oder ist es dann besser den World ETF den man schon hat mit der Summe zusätzlich zu besparen und dann nach 10 Jahren eine größere Summe verkaufen. Die Frage zusammengefasst: Gibt es einen Unterschied, wenn man angenommen zwei identische World ETF 30 Jahre bespart statt einen. Gibt es ausser den doppelten Gebühren einen weiteren Nachteil? Ich komme nicht dahinter, inwiefern sich das auf den Zinseszins auswirkt. Hat man einen größeren Hebel mit der Zeit mit einem statt zwei World ETF in diesem "Experiment", oder ist es egal (ausser den Gebühren)?

 

Danke schonmal für eine Antwort.

 

Grüße

 

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chirlu
vor 6 Minuten von raketefreund:

Gibt es einen Unterschied, wenn man angenommen zwei identische World ETF 30 Jahre bespart statt einen.

 

Nein.

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hattifnatt
vor 14 Minuten von raketefreund:

Gibt es ausser den doppelten Gebühren einen weiteren Nachteil? Ich komme nicht dahinter, inwiefern sich das auf den Zinseszins auswirkt. Hat man einen größeren Hebel mit der Zeit mit einem statt zwei World ETF in diesem "Experiment", oder ist es egal (ausser den Gebühren)?

Zinseszins ist irrelevant. Aber die Gewinne werden bei dem nachgekauften nicht so hoch sein wie bei dem älteren, sodass Du bei einem Verkauf auch weniger Gewinne versteuern musst (Du umgehst sozusagen die FIFO-Regel).

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jgobond
· bearbeitet von jgobond

Dein Problem scheint eher ein buchhalterisches zu sein.  Dafür gibt es mehrere Lösungen 

 

- Du kannst Deinen "eigenen Fonds" gründen. Du beginnst damit, Anteile für 50,- "auszugeben". Z.B. Du hast bereits 10k für die Rente beisammen. Jetzt sollen monatlich je 200,- für Rente und verschiedenes gespart werden.  Du beginnst folglich mit 204 Anteilen für die Rente und 4 für verschiedenes.  Nehmen wir an, nach 1 Monat hat Dein Depot und damit "Dein Fonds" um 1% zugelegt.  Dann kostet der Anteilsschein eben nun 50,50 und du bekommst für 200,- dann 3,96 Anteile. Das lässt sich mit google Tabellen und googlefinance() ganz gut umsetzen. Man muss aber schon ein wenig excelaffin sein und es macht auch ein wenig Arbeit. 

 

- eine einfachere Möglichkeit wäre, schlicht einen anderen Etf für den neuen Posten zu nehmen. Kann ja auch ein all World sein,  eben nur bei einer anderen KAG. 

 

- oder du eröffnest ein weiteres Depot. 

 

Würde mich aber in beiden Fällen auf nur einen ETF konzentrieren. 

 

Was den Zinseszins angeht, kannst du natürlich bereits erzielte Gewinne nicht nachholen.  Um da eine saubere Trennung zu machen, siehe meine Vorschläge. 

 

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Schwachzocker
vor 10 Stunden von raketefreund:

... Gibt es ausser den doppelten Gebühren einen weiteren Nachteil?...

Es gibt keine doppelten Gebühren, sondern nur die einfachen Gebühren.

Sonst gibt es auch keine Nachteile, aber auch keine Vorteile.

 

vor einer Stunde von jgobond:

Dein Problem scheint eher ein buchhalterisches zu sein.  Dafür gibt es mehrere Lösungen

Das Problem ist ein mental buchhalterisches. Der Anleger glaubt mehrere Vermögen zu besitzen, die er unterschiedlich behandeln will. Das ist aber völlig sinnlos, weil jeder Anleger auf dieser Welt, ohne es zu wissen, lediglich ein Vermögen hat.

Die Lösung besteht darin, dies zu erkennen.

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odensee
vor 1 Stunde von Schwachzocker:

weil jeder Anleger auf dieser Welt, ohne es zu wissen, lediglich ein Vermögen hat.

Diese Aussage ist falsch. :P

vor 1 Stunde von Schwachzocker:

Die Lösung besteht darin, dies zu erkennen.

Jetzt landest du auch auf der Ignore-Liste.

 

vor 12 Stunden von raketefreund:

Gibt es ausser den doppelten Gebühren einen weiteren Nachteil?

Man kann es als Nachteil sehen, dass bei Anlage in nur einem ETF bei Verkauf in zehn Jahren die ältesten Anteile verkauft werden (FIFO, wurde schon genannt). Das lässt sich aber umgehen.

 

vor 12 Stunden von raketefreund:

Ich investiere seit ca. 3 Jahren in ein 70/30 standartpotfolio world+em.

Bei der Aufteilung wirst du dir hoffentlich etwas gedacht haben. Nun schmeißt du die Aufteilung über den Haufen, weil du USA oder "World" über gewichten willst.  Wenn du dir dabei auch was denkst (und zwar mehr als nur "wird eventuell in 10 Jahren wieder verkauft") ist es doch in Ordnung. Nur solltest du eben sehen: du hast nur ein Vermögen. Es ist wenig sinnvoll, in "Altersvorsorge" und "wird in 10 Jahren eventuell verkauft" aufzuteilen. 

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jgobond
vor 2 Stunden von Schwachzocker:

Der Anleger glaubt mehrere Vermögen zu besitzen, die er unterschiedlich behandeln will. Das ist aber völlig sinnlos, weil jeder Anleger auf dieser Welt, ohne es zu wissen, lediglich ein Vermögen hat.

Das mag von außen betrachtet richtig sein. Von innnen kann man es sich aussuchen, was du für dich ja bereits getan hast.

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raketefreund

Danke für die Antworten!

 

Ja das mit den Zahlen und meinem Hirn verträgt sich nicht immer.

Und bei den Gebühren hätte ich ja bei zwei gleichen ETFs den Nachteil, dass ich die Mindestgebühr (also kein kostenloser Sparplan, und nicht die prozentuale Gebühr), doppelt zahle. Kann man aber meiner Meinung nach ignorieren.

Die Frage ist halt eher, ob es überhaupt Sinn macht. Ich denke nun ja nicht.

Ich kann also statt 2x 200€ in zwei World ETFs 1x 400€ in einen ETF sparen und in 10 Jahren 30.000€ von dem einen abziehen und es würde keinen Unterschied machen, ob ich bei zwei ETFs den einen einfach auflöse.

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odensee
vor 8 Minuten von raketefreund:

es würde keinen Unterschied machen, ob ich bei zwei ETFs den einen einfach auflöse.

Doch, wie dir mehrfach erklärt wurde, gibt es einen Unterschied. Beim Verkauf werden die ältesten Anteile zuerst verkauft. FIFO. (ist aber nicht so tragisch...)

 

Viel wesentlicher ist aber die Frage: warum empfandest du vor 3 Jahren 70/30 als eine gute Aufteilung und warum willst du jetzt davon abweichen?

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raketefreund

Es ändert sich nichts an der Aufteilung, denn es geht hier nur um den Anteil, den ich vorher mit mehr Risiko in Einzelwerte gesteckt hatte. Ich will jetzt zur Zeit nicht mehr aktiv handeln, und anstatt es auf dem Konto liegen zu haben (wo ich ja meinen Notgroschen bereits habe), wollte ich es in ein ETF stecken. Die 70/30 sind für mich ein separater Pott für die Altersvorsorge. Manche werden das vielleicht anders handhaben, ich nicht. 

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odensee
vor 21 Minuten von raketefreund:

Manche werden das vielleicht anders handhaben, ich nicht. 

Dann frage doch nicht, wenn dir die (korrekten!) Antworten nicht gefallen.

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jgobond
vor 4 Stunden von raketefreund:

Ich kann also statt 2x 200€ in zwei World ETFs 1x 400€ in einen ETF sparen und in 10 Jahren 30.000€ von dem einen abziehen und es würde keinen Unterschied machen, ob ich bei zwei ETFs den einen einfach auflöse.

ja, kann man machen wenn man will

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herbert_21
· bearbeitet von herbert_21

Wenn du dir wegen S&P 500, MSCI World oder FTSE All-World unsicher bist, würde ich mir Mal die Top 10 und die Gewichtung der US Titel ansehen. Und eventuell auch das KGV, die Dividendenrendite und die historischen Drawdowns.

 

Eine gute Übersicht bietet dazu Extraetf:

 

https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00B3XXRP09

 

Entscheide dich für einen Index und bleibe dabei.

 

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slowandsteady
Am 16.2.2022 um 21:53 von raketefreund:

ie Frage zusammengefasst: Gibt es einen Unterschied, wenn man angenommen zwei identische World ETF 30 Jahre bespart statt einen. Gibt es ausser den doppelten Gebühren einen weiteren Nachteil?

Eine Kleinigkeit wurde noch nicht erwähnt:

 

Ein beliebiger ETF, den du heute kaufst, könnte in 15 Jahren von der Gesellschaft mangels Masse aufgelöst werden oder sie nimmt andere Änderungen vor, die dir nicht gefallen. Ich denke da an Änderung des zugrundeliegenden Index (zB MSCI -> FTSE), Erhöhung der TER, Umstellung von ausschüttend auf thesaurierend usw... Wenn dein ETF liquidiert wird oder du dann verkaufst, dann musst du in 15 Jahren die Steuern auf deinen Gewinn bezahlen und dadurch verlierst du den Zinsstundungseffekt für die nächsten 15 Jahre.

 

Hast du 2 identische ETFs auf den gleichen Index, dann ist die Chance doppelt so hoch, dass dir das in 30 Jahren passiert, dafür ist der "Schaden" dann auch nur halb so hoch. Der Effekt ist aber i.d.R. überschaubar und wird dich nicht finanziell ruinieren.

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