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ThomasMaier

Multibagger Stock Picking - Trichtermodell zur Aktienauswahl

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ThomasMaier

Während meiner Lektüre von vielen Büchern, Blogs und anderen Quellen habe ich mir eine Vielzahl von Fragen notiert, die interessant sein könnten bei der Abschätzung, ob es sich bei einem Wert um einen Multibagger handeln könnte. Diese Fragen habe ich nun mal etwas "geclustert".

 

Zwei nächste Schritte sehe ich nun: 

- Passen diese "Kategorien" oder "Filterphasen"? Sind das zu viele / zu wenige? Habe ich etwas übersehen? Sind welche davon irrelevant?

- In welcher Reihenfolge sollte ich diese angehen? Ich denke bei der Sortierung eigentlich an zwei Dinge: Wie viele Werte werden dadurch "aussortiert"? Und zum zweiten: Wie aufwendig ist der Filter durchzuführen...

 

Ziel ist es, dass nach jeder Filterphase es weniger Werte werden, sodass immer weniger Unternehmen dem nächsten Filter unterzogen werden müssen. 

 

(Die aktuelle Nummerierung hier, ist KEINE Reihenfolge, sondern nur eine Zahl um sich auf einzelne Punkte beziehen zu können)

 

Jeder von diesen Clustern enthält dann natürlich nochmal einige Fragen, die beantwortet werden müssen.

 

  1. •Grob Filter: z.B. Deutsche Aktien mit x € Marktkapitalisierung
  2. •Fein-Filter (z.B. bestimmte Börsenkennzahlen, Cashflow, Verschuldung, Screener nutzen)
  3. •Geschäftsunterlagen prüfen (Jahresbericht, Briefe usw) auch aus den vergangenen Jahren, ggf. Protokolle, Homepage prüfen
  4. •Historie des Unternehmens prüfen, Gewinnwachstum
  5. •Branchenanalyse & Kennzahlenvergleich
  6. •Globalanalyse (Risiken durch andere Währung, Gesetze, Länder usw.)
  7. •Intrinsischen Wert berechnen/abschätzen, Multiple, Finanzkennzahlen prüfen, Wer ist investiert?
  8. •Geschäftsmodell besser kennenlernen (Wachstumsabsichten, Marge, Skalierung)
  9. •Woher kommt das Geld, wie wird es verdient? Mit wie vielen Produkten?
  10. •Wettbewerb kennenlernen, Wettbewerbsvorteile, Ersatzprodukte, Eintrittsbarrieren, Wechselkosten
  11. •Informationen über das Management (Kompetenz, Insiderkäufe…)
  12. •Kontakt zu Menschen (Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter)
  13. •Qualitätsfragen stellen (Weiche Faktoren versuchen zu bewerten)
  14. •Internet-Recherche zum Unternehmen (Blogs, Analysten, Briefe usw.)
  15. •Zukunft abschätzen (Skalierbarkeit, Marktpotential, Forschung des Unternehmens, Vertrieb
  16. •Risiken abschätzen (was kann passieren?)

 

Arbeitet ihr auch mit solchen Trichtern? 

Bin gespannt auf Euer Feedback. 

 

(Vielleicht können diejenigen, die Stock-Picking für Schwachsinn halten es in diesem Thread für sich behalten, ich glaube das haben wir in den anderen zwei Threads ausreichend gehabt und Eure Meinung habt ihr dort ja kundtun können. Das würde einen Austausch über die eigentlichen Fragen viel leichter machen. Danke!)

 

Wie setzt ihr das technisch um? Nutzt ihr nur Screener und Watchlist, oder zur Hilfe auch Excel, OneNote, Notion, Evernote...?

 

 

--> Wer über meine kürzliche Internetrecherche etwas lesen möchte, kann hier nachschauen: 

 

--> Wer die Überlegungen zu meiner "Multibagger-Strategie" sehen will und die Diskussion darüber, findet sie hier: 

 

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ThomasMaier

Nach etwas mehr Recherche hab ich mal - zumindest vorläufig - eine Reihenfolge festgelegt, in welcher ich vorgehen würde. Was haltet ihr davon? 

 

Als nächstes werde ich nun versuchen die einzelnen Phasen zu konkretisieren mit verschiedenen Fragen, welche dann "abgearbeitet" werden können. 

 

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Ramstein
vor 14 Minuten von ThomasMaier:

Was haltet ihr davon? 

Wenig, denn z. B.:

Deutsche Aktien: hier sehe ich das Potenzial geringer als bei USA oder Asien.

Screener: die nutzt jeder. Wo ist der USP?

Jahresbericht: wenn, dann Quartalsberichte

Wachstumsabsichten: gut und schön, denn jeder will wachsen. Aber wie sind die Wachstumsaussichten?

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PapaPecunia

Finde die Beschränkung auf den deutschsprachigen Bereich durchaus sinnvoll, weil du so auch leichter an  weitere Hintergrundinfos kommen kannst. Wenn du ohnehin in ETFs investiert bist, dann wahrscheinlich eh im MSCI World und damit stark in den USA.

Richtig schwierig wird aus meiner Sicht das Thema "weiche" Faktoren. Denn bei potentiellen MULTIbaggern werden vielleicht eher diese entscheidend sein.

Ich finde daher die Fixierung auf diese Multibagger falsch, weil das für mich eine Aktienauswahl im Bereich von Nano- oder Micro-Caps impliziert. Gleichzeitig bist du da wahrscheinlich v.a. in Tech und Pharma unterwegs.

Gut, vielleicht hast du berufsbedingte Synergieeffekte. Musst du meines Wissens auch haben, sonst wird es schnell zu zeitintensiv.

 

Das Dilemma das ich sehe ist, dass du vermutlich sehr häufig auf fehlende Daten stoßen wirst.

 

 

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ThomasMaier
Am 20.3.2022 um 15:14 von Ramstein:

Wenig, denn z. B.:

Deutsche Aktien: hier sehe ich das Potenzial geringer als bei USA oder Asien.

Screener: die nutzt jeder. Wo ist der USP?

Jahresbericht: wenn, dann Quartalsberichte

Wachstumsabsichten: gut und schön, denn jeder will wachsen. Aber wie sind die Wachstumsaussichten?

Danke für die Hinweise @Ramstein

 - Deutsche Aktien, da ich denke, dass ich hier am ehesten Kontakte herstellen kann bzw. am leichtesten an die Unterlagen komme. Aber grundsätzlich geb ich Dir natürlich recht. Es ist eher eine Entscheidung, sich mit dem auseinanderzusetzen was man kennt und wo man sich am sichersten fühlt. 

- Screener: Ja, natürlich die nutzt jeder. Der USP tritt eigentlich dann eher in den unteren Phasen auf, die vermutlich nur die wenigsten Anleger durchlaufen, bevor sie eine Aktie kaufen. 

- Jahresberichte: Habe mich unklar ausgedrückt, gemeint sind damit eigentlich alle Investoren-Unterlagen die das Unternehmen veröffentlicht. Aber ja, das stand so nicht dort.

- Wachstumsabsichten: Das steht bei "Geschäftsmodell besser kennenlernen" - hier geht es ja um das vorhaben des Unternehmens. Die Wachstumsaussichten und wie ich diese beurteile erfolgt dann bei "Branchenanalyse". Aber gut, egal wo es steht. Hauptsache man denkt mal darüber nach. 

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ThomasMaier
Am 20.3.2022 um 17:46 von PapaPecunia:

Finde die Beschränkung auf den deutschsprachigen Bereich durchaus sinnvoll, weil du so auch leichter an  weitere Hintergrundinfos kommen kannst. Wenn du ohnehin in ETFs investiert bist, dann wahrscheinlich eh im MSCI World und damit stark in den USA.

Richtig schwierig wird aus meiner Sicht das Thema "weiche" Faktoren. Denn bei potentiellen MULTIbaggern werden vielleicht eher diese entscheidend sein.

Ich finde daher die Fixierung auf diese Multibagger falsch, weil das für mich eine Aktienauswahl im Bereich von Nano- oder Micro-Caps impliziert. Gleichzeitig bist du da wahrscheinlich v.a. in Tech und Pharma unterwegs.

Gut, vielleicht hast du berufsbedingte Synergieeffekte. Musst du meines Wissens auch haben, sonst wird es schnell zu zeitintensiv.

 

Das Dilemma das ich sehe ist, dass du vermutlich sehr häufig auf fehlende Daten stoßen wirst.

 

 

Ja, ETFs sind weltweit @PapaPecunia, allerdings habe ich nicht den MSCI World verwendet, sondern tatsächlich einzelne für Europa / Nordamerika / Emerging Markets / Pazifik. Ob das sinnvoll ist oder nicht sei mal dahingestellt, habe ich halt so gemacht bzw. mache ich beim jährlichen Rebalancing auch nach wie vor so.

 

Ja, weiche Faktoren sind sicherlich nicht leicht zu ermitteln. Ich bin hier auch noch am zusammenstellen des Fragenkatalogs, was ich denn da recherchieren möchte. Aber ich gebe Dir beim nächsten GEdanken auch recht: Wie kommt man dann an diese ganzen Informationen, die man gerne hätte. Das wird bestimmt eine Herausforderung. Aber um so schwieriger sie zu erhalten sind, um so weniger Leute haben sie auch... 

 

Mit der Branche bin ich noch am überlegen - auf der einen Seite schreibt Peter Lynch usw. ja von "langweiligen" Unternehmen, die besonders interessant sind. Meine Expertise habe ich aber eher im Bereich IT und Banken. Mal sehen wie ich das unter einen Hut kriege...

 

 

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor 15 Stunden von ThomasMaier:

Aber um so schwieriger sie zu erhalten sind, um so weniger Leute haben sie auch... 

Aber umso weniger gehörst du als Privatanleger zu diesen Leuten. Die Analysten der bekannten Investmentbanken rufen den CFO/CEO direkt an. Diesen beiden Nasen gibt der CEO von Encavis ein 1-Stunden-Interview auf Youtube. Probier das mal ...

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reko
· bearbeitet von reko
vor einer Stunde von hattifnatt:

Die Analysten der bekannten Investmentbanken rufen den CFO/CEO direkt an.

Wenn das Interview veröffentlicht wird, dann ist das OK und üblich. Wenn nicht, dann bekommen die Analysten auch nur das zu hören, was bereits bekannt ist. Anderfalls hätte der CFO/CEO ein rechtliches Problem. Ich würde mir von solchen Interviews nicht zu viel versprechen - ein CEO/CFO muß die eigene Story verkaufen und wird kaum vom Kauf der Aktie abraten. Man muß als Investor in der Lage sein die öffentlichen Aussagen auf Plausibilität und Wahrscheinlichkeit zu prüfen.

Man kann auch als gewöhnlicher Investor seine Fragen an die Investor Relation Abteilung richten oder im Earnings Call Fragen stellen (auch wenn man nicht immer Antwort erhält). Aber auch hier wird man nichts wirklich neues erfahren. Diese Anrufe und Anfragen dienen meist nur dazu eigene Recherche einzusparen - auf die man nicht verzichten sollte.

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Minderleister

Hmm warum versucht du denn aus dem Stehgreif ein Framework für die Deduktion zu zaubern?

Also bei mir würde das zu Kopftschmerzen führen, aber geben wir uns der Phantasie mal hin so ein Konstrukt anzuschubsen:

 

Im ersten Ansatz würde ich schon mal den umgekehrten Ansatz (bottom up - bzw. Induktion) anwenden.

Orientiere dich an bestehenden Multibaggern, mach dir eine Timeline - verfolge die Entwicklung von IPO bis heute und versuche die Meilensteine zu destilieren.

Das machst du mit einigen anderen Baggern ebenfalls und versuchst diese untereinander vergleichbar zu machen um ggf. irgendwelche Gemeinsamkeiten zu finden.

 

Falls du was finden solltest würde dann der Backtest erfolgen und diesen entsprechend oft mit Baggern aus unterschiedlichen Settings (Konjunktur/Sentiment etc) iterieren...

 

Was ich bei den Charts auf jeden Fall schön öfter gesehen habe ist: Hype --> Tal der Tränen  --> Langeweile --> Beschleunigung

 

P.S. bzgl. deiner bisherigen Suche nach dt. SmCps könntest du dir vllt mal ADVA Optical Networking SE angucken.

Die haben mMn großes Potenzial ;)

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ThomasMaier

@Minderleister Danke für Deinen Beitrag. Ja, das ist ein guter Gedanke. Ich habe auch schon mal in die Richtung etwas recherchiert und mir Studien und Unterlagen angesehen, welche Unternehmen es denn in den letzten Jahren zu Multibaggern geschafft haben. Nicht um genau in diese Werte zu investieren, sondern um zusammenhänge herauszufinden, und evtl. ein bestimmtes "Grundmuster" auf was man bei der künftigen Auswahl achten könnte. Ich werde das mal weiter recherchieren und schauen ob ich da auf was vernünftiges komme :-) 

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reko
· bearbeitet von reko
Am 25.3.2022 um 14:59 von Minderleister:

Im ersten Ansatz würde ich schon mal den umgekehrten Ansatz (bottom up - bzw. Induktion) anwenden.

Orientiere dich an bestehenden Multibaggern, mach dir eine Timeline - verfolge die Entwicklung von IPO bis heute und versuche die Meilensteine zu destilieren.

Nach meiner Erfahrung ist dabei die Ausbeute geringer, der Rechercheaufwand höher. Es gibt kein Muster für Multibagger. Wenn es so einfach wäre, dann würde es jeder machen. Die Gemeinsamkeit ist, dass sie vom Markt fehlbewertet sind. Man muß dort suchen, wo wenige andere suchen, wo man auf den ersten Blick wenig interessantes vermuten würde.

IPOs sind meist riskante Wachstumsstorys, die nur selten das Risiko wert sind. Das "Grundmuster" früherer Multibagger führt zu überbewerteten Hypeaktien.

Wie hier schon angemerkt kann man sich nicht das Fachwissen für alle Branchen aneignen. Darum muß man sich zuerst die Branche aussuchen.

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ThomasMaier
· bearbeitet von ThomasMaier
Am 28.3.2022 um 22:30 von reko:

Nach meiner Erfahrung ist dabei die Ausbeute geringer, der Rechercheaufwand höher. Es gibt kein Muster für Multibagger. Wenn es so einfach wäre, dann würde es jeder machen. Die Gemeinsamkeit ist, dass sie vom Markt fehlbewertet sind. Man muß dort suchen, wo wenige andere suchen, wo man auf den ersten Blick wenig interessantes vermuten würde.

IPOs sind meist riskante Wachstumsstorys, die nur selten das Risiko wert sind. Das "Grundmuster" früherer Multibagger führt zu überbewerteten Hypeaktien.

Wie hier schon angemerkt kann man sich nicht das Fachwissen für alle Branchen aneignen. Darum muß man sich zuerst die Branche aussuchen.

Ja, das denke ich auch @reko, zuerst muss die Branche - und ich denke damit auch eine gewisse Strategie stehen. 
Als Branchen kommen für mich aktuell am ehesten Technologie und Bank-Themen in Frage. 

 

Aus den bisherigen Recherchen habe ich mir mal ein paar Ideen notiert, womit ich mich künftig weiter beschäftigen möchte. 

 

  • - "Gefallene Helden", wie Peter Lynch sie nennt
  • - "High-Growth-Werte"
  • - "Anti-Nachhaltigkeit" (das ist eher ein konträrer Ansatz, da das Thema "Nachhaltigkeit" ja derzeit einen ziemlichen hype erfährt...)
  • - "Megatrends" (halte ich für spannend, aber auch ein schwieriges Umfeld)

 

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PapaPecunia

Anti-Nachhaltigkeit ist aber schon wieder eher im Mainstream angekommen, du findest schon eine Weile auch bei Mission Money Hinweise auf Uran-Aktien etc...

 

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