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Anja Terchova

Ungarischer Forint auf Rekordtief unterhalb 1/400 Euro

Empfohlene Beiträge

Anja Terchova
· bearbeitet von Anja Terchova

Der Euro ist schon schwach und veliert gegenüber US-Dollar und Schweizer Franken immer mehr, aber es gibt Währungen die noch schwächer sind, und sogar noch gegen dem eh schon schwachen Euro immer weiter verlieren.
 

Besonders auffällig ist es beim Ungarischen Forint HUF der gerade die 1 / 400 EUR Marke wenn auch nur kurzzeitig durchbrochen hat.

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PapaPecunia

Ich habe schon länger die 25er Staatsanleihe auf der Watchlist, welche aktuell 8% Rendite verspricht.

https://www.finanzen.net/anleihen/a2saa7-ungarn-anleihe

 

Allerdings gibt es in Ungarn schon gewisse Risiken (Nachbarland Ukraine, Konflikte mit der EU, wirtschaftlich starke Abhängigkeit zu D, insbesondere der Automobilindustrie). Vor dem Ukrainekrieg war ich mittelfristig sehr optimistisch bezüglich der Entwicklung der osteuropäischen EU-Staaten, insbesondere der Visegrad-Gruppe. Gerade im Fall von Ungarn ist aber mittlerweile auch vieles politisch aufgeladen, viele Zeitgenossen wird außer "Orban pfui" nichts zu diesem Land einfallen.

Sagen wir es so: Hätte ich aktuell bereits Anleihen oder Aktien die auf HUF laufen, würde ich die nicht verkaufen. Aber jetzt einkaufen? Ich weiß nicht. 

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Bärenbulle
vor 3 Minuten von PapaPecunia:

Gerade im Fall von Ungarn ist aber mittlerweile auch vieles politisch aufgeladen, viele Zeitgenossen wird außer "Orban pfui" nichts zu diesem Land einfallen.

Es dürfte aber schon ein "Orban goes Erdogan"-Risikopremium geben. Das schöne an solchen Premiums ist aber, dass Sie nicht unbedingt korreliert zum Marktportfolio sind. Eigentlich müßte man mal ausstesten, ob man nicht strikt nach asymetrischen extrem-politischen Risiken anlegen. Vielleicht ist das (breite Diversifikation vorausgesetzt) ja sogar ein ziemlich guter Ansatz.

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Anja Terchova
vor 12 Stunden von PapaPecunia:

Ich habe schon länger die 25er Staatsanleihe auf der Watchlist, welche aktuell 8% Rendite verspricht.

https://www.finanzen.net/anleihen/a2saa7-ungarn-anleihe

 

Allerdings gibt es in Ungarn schon gewisse Risiken (Nachbarland Ukraine, Konflikte mit der EU, wirtschaftlich starke Abhängigkeit zu D, insbesondere der Automobilindustrie). Vor dem Ukrainekrieg war ich mittelfristig sehr optimistisch bezüglich der Entwicklung der osteuropäischen EU-Staaten, insbesondere der Visegrad-Gruppe. Gerade im Fall von Ungarn ist aber mittlerweile auch vieles politisch aufgeladen, viele Zeitgenossen wird außer "Orban pfui" nichts zu diesem Land einfallen.

Sagen wir es so: Hätte ich aktuell bereits Anleihen oder Aktien die auf HUF laufen, würde ich die nicht verkaufen. Aber jetzt einkaufen? Ich weiß nicht. 

 

Ich sehe es prinzipiell als Vorteil wenn man sich nicht einseitig an die EU und USA klammert, sondern versucht mit verschiedenen Partnerschaften seinen eigenen Weg zu gehen. Deshalb sehe ich für Ungarn aber auch für Serbien und Bosnien-Herzegowina viele Chancen, aber auch viele Risiken.

So wie es sich abzeichnet sind vorallem die USA und der USD die Grossen Gewinner der aktuellen Entwicklung, und auch Kanada und CAD, sowie die Schweiz und CHF stehen auf der Gewinnerseite.

Die EU und der EUR sind neben Russland wohl die Grössten Verlierer.

Und dann gibt es noch eine ganze Reihe von Ländern wie Grossbritannien, Ungarn, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Türkei, Südkorea, Japan, etc. für die sich viele Chancen aber auch viele Risiken auftun.

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PapaPecunia
vor 13 Stunden von Anja Terchova:

 

Ich sehe es prinzipiell als Vorteil wenn man sich nicht einseitig an die EU und USA klammert, sondern versucht mit verschiedenen Partnerschaften seinen eigenen Weg zu gehen. Deshalb sehe ich für Ungarn aber auch für Serbien und Bosnien-Herzegowina viele Chancen, aber auch viele Risiken.

 

Serbien halte ich auch für extrem spannend, meine subjektive Wahrnehmung ist, dass junge Serben extrem gut ausgebildet sind. Allerdings habe ich dazu bisher keine statistischen Belege gefunden.

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WOVA1
Am 17.6.2022 um 02:31 von Anja Terchova:

Besonders auffällig ist es beim Ungarischen Forint HUF der gerade die 1 / 400 EUR Marke wenn auch nur kurzzeitig durchbrochen hat.

Naja, sieht man sich das Langfrist-Chart HUF/EUR an, dann gab es bis so 2009 einen EUR ungefähr für 250 HUF, von 2012 bis 2018 so  300 - 320  HUF - und seitdem geht der Graph nach Norden. 

Alles mit ziemlich starken Schwankungen, aber die Richtung ist schon eindeutig.  Also nicht unbedingt die aktuelle Situation mit dem Krieg in der Ukraine - sondern eher die langfristige Entwicklung.

Starke Schwankungen sind logisch - schließlich sind diese 'kleinen' Währungen ein gefundenes Fressen für Spekulanten - man kann mit wenig Einsatz grössere Sprünge erzielen.

 

Aber in der Tendenz ist diese Entwicklung schon ein gewisses Mißtrauen gegen die 'Erfolge' der Regierung .

 

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oktavian

ich sehe die Regierung Orban auch sehr kritisch. Aus ESG-Sicht dürfte die deutsche Automobilindustrie nicht weiter investieren. Steuerlich haben sie da aber einen guten Deal. Nun geht es tendenziell mehr in Richtung Diktatur mit gleichgeschalteten Medien, was letztendlich auch immer Eigentumsrechte einschränkt. Bildungspolitik ist auch restriktiv. Es wird gegen den ausgewanderten Juden Soros gehetzt.

Bis diese Verschlechterungen durchschlagen auf die Realwirtschaft dauert es aber Jahre. Dagegen spricht, dass sie theoretisch in der EU sind (solange sie da Geld rausholen können) mit der entsprechenden Rechtssicherheit. Ich denke der Geldhahn wird heruntergedreht werden, da so eine Entwicklung nicht verfassungsgemäß mit unserem Steuergeld subventioniert werden dürfte. Meiner persönlichen Erfahrung nach sind die Leute vor Ort locker drauf, aber Staatsbedienstete trauen sich nicht Kritik an der Regierung zu äußern.

Ich denke der HUF leidet berechtigterweise unter den gestiegenen Energiepreisen. Das frei verfügbare Einkommen ist geringer als in DE und das schlägt daher mehr auf den Konsum durch.

 

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WOVA1

Inzwischen hat die ungarische Nationalbank reagiert - geldpolitik-ungarn-ueberrascht-mit-staerkster-zinserhoehung-seit-finanzkrise-2008

 

Zitat

Der Leitzins werde von 5,9 auf 7,75 Prozent angehoben, entschieden die Notenbanker am Dienstag.

Hoffentlich vergeben die Banken nicht wieder Immobilienkredite in EUR oder CHF - die dann per Order von Orban zwangsweise in HUF umgerubelt werden.

 

Am 18.6.2022 um 19:12 von oktavian:

Meiner persönlichen Erfahrung nach sind die Leute vor Ort locker drauf, aber Staatsbedienstete trauen sich nicht Kritik an der Regierung zu äußern.

Wie sagte es ein Kollege mit ungarischer Staatsbügerschaft, aber Berliner Herkunft : Die Leute wählen Orban - aber die Ferienwohnung wird doch lieber gegen EUR vermietet.

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Anja Terchova

Ist schon ein mutiger Schritt, bislang profitiert der Währungskurs aber nicht so stark, gestern zwar kurz Verbesserung auf 1 / 394 EUR aber jetzt wieder bei 1 / 396 EUR.

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oktavian
· bearbeitet von oktavian

Orban setzt auf russische Atomenergie:

https://www.world-nuclear-news.org/Articles/Hungary-and-Rosatom-push-ahead-on-Paks-II-nuclear

Auch die im Betrieb befindlichen Blöcke sind russischer Bauart. Evtl. sieht der Markt da neben den allgemein gestiegenen Preisen für Energie noch Probleme mit dem Neubau/Weiterbetrieb wegen zukünftiger Sanktionen gegen Rusatom. Ich bin allgemein kein Atomgegner, aber inzwischen ist Wind/Solar bei geeigneten Standorten eine preisliche Alternative. Dafür ist bei der Atomenergie der Brennstoff bevorratbar und man kann eine relativ verlässliche Grundlast fahren. Z.B. in Frankreich hat EDF aber Probleme und muss blechen für den Ausfall. Bei HPC in UK sind nach Firmenschätzung ca. 60% der Kosten Zinsen. Mal sehen wie Sizewell C läuft. Da muss man sagen, dass Rusatom zumindest schneller baute (ob gleich sicher sei mal dahingestellt).

 

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Anja Terchova

Gestern wieder ein Allzeit-Negativrekord für den Forint: Unter 1 / 416 EUR

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