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ClarissaK

Altersvorsorge für Selbstständige über Einmalzahlung

Empfohlene Beiträge

ClarissaK

Hallo liebe Experten,

 

als stille Leserin muss ich nun auch mal eine Frage stellen - ich komme einfach nicht weiter und bin völlig verwirrt, was die vielen verschiedenen Tipps angeht.

 

Kurz zu mir:

  • 43 Jahre, verheiratet, keine Kinder, seit gut 15 Jahren selbstständig als Floristin mit aktuell 4 Mitarbeitern (als Einzelunternehmerin)
  • Jahresgewinn über die Jahre beträgt vor Steuern gemittelt zwischen 35.000 Euro (schlechtes Jahr) und 110.000 Euro (sehr gutes Jahr) - zuverlässige Prognosen sind schwierig … ich rechne immer mit einem „Gehalt“ von etwa 2.500 Euro im Monat nach Steuern und PKV-Beitrag
  • PKV seit 2006, aktuell zahle ich etwa 650 Euro/Monat
  • Aus alten Anzeigen habe ich noch einen GRV-Anspruch, aktuell ist die Prognose etwa 100 Euro im Monat :-)

 

Mein Vermögen/Versicherungen

  • Unternehmens- und potenzielle Steuerrücklagen in Höhe von knapp 350.000 Euro, die ich im Kopf immer separat betrachte und hier auch nicht weiter thematisieren möchte - vielleicht sind sie irgendwann mal über, vielleicht auch nicht 
  • Knapp 50.000 Euro Festgeld bei der Commerzbank, verzinst mit aktuell 2,1%, läuft noch bis 2026
  • Aktuell 43.000 Euro in einem Vanguard FTSE All-World ETF (IE00B3RBWM25)
  • Aktuell 18.500 Euro in einem Rürup-Sparplan bei der Allianz aus dem Jahr 2005
  • Alle nötigen Versicherungen sind vorhanden und regelmäßig aktualisiert
  • Ich wohne in einem Haus (mir gehören 50%), zahle monatlich 1250 Euro Zins und Tilgung, voraussichtlich noch bis 2045 (mein Partner zahlt etwas mehr, da er auch mehr verdient).
  • Aktuell Spurensicherung 100 Euro in o.g. Rürup, 400 Euro in den Vanguard-ETF
  • Nach Abzug aller Fixkosten, Sparbeträge und Lebenshaltungskosten bleiben im Monat von den 2500 Euro genau 0 Euro über


Wie ihr also seht, ist meine Altersvorsorge quasi nicht existent bisher. So weit, so schlecht. Ich könnte mich zurücklehnen, hoffen, dass mein Laden gut läuft, und ansonsten auf meinen Partner setzen, der gut verdient. Möchte ich aber nicht. Da trifft es sich gut, dass ich aus einem überraschenden Erbe nun knapp 280.000 Euro erhalte - und nun ist die Frage, was ich damit tun sollte.

 

Ich habe natürlich das Forum studiert, Bücher gelesen und auch alle möglichen Leute gefragt. Erhalten habe ich folgende Tipps:

- Alles in ETFs, mit 65-67 starten, es zu verbrauchen

- Meinen Teil des Hauses sondertilgen, sodass ich schnellstmöglich nichts mehr zahlen muss

- Auf keinen Fall ins Haus stecken, da Ehen scheitern können (und das Geld dann weg ist)

- Auf keinen Fall ETF, da im Falle einer Insolvenz pfändbar 

- Rürup aufstocken mit Einmalzahlungen/auf maximalen Betrag, bis dahin festlegen

- Reserve aufstocken auf 500-600.000 Euro, um mein Einkommen zu schützen

- Eine private Rentenversicherung abschließen 

 

… uff. Eigentlich möchte ich nur, dass ich in 15-20 Jahren meine Selbstständigkeit langsam zurückfahren bzw. das Geschäft übergeben kann. Ich möchte dann monatlich genügend Geld haben, um mich nicht drastisch einzuschränken, und eine gute Zeit zu haben. Ich bin fit und werde sicher 75, oder auch 90 (oder nicht). Wenn ich überraschend mehr verdiene, kaufe ich mir vielleicht ein Boot. Wenn nicht, nicht. 
 

Also: was soll ich tun - mit dem Erbe, aber auch darüber hinaus?
 

Clarissa

 

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LaRoth
vor 39 Minuten von ClarissaK:

Einzelunternehmerin

 

vor 39 Minuten von ClarissaK:

- Auf keinen Fall ETF, da im Falle einer Insolvenz pfändbar 

Wie wäre es denn mit der Gründung einer GmbH?

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ClarissaK
vor 1 Minute von LaRoth:

Wie wäre es denn mit der Gründung einer GmbH?

Finde ich sinnvoll, und habe ich auch schon mehrfach überlegt. Die Crux ist für mich, dass ich bei meiner Unternehmensgrösse - GmbH hin oder her - für viele Dinge trotzdem persönlich hafte (Mietvertrag, Warenbestellungen beim Großhandel, Leistungserbringung bei größeren Aufträgen). Reduzieren könnte eine GmbH das Risiko allerdings, absolut. 

vor 9 Minuten von stagflation:

Hast Du schon darüber nachgedacht, freiwillige Beiträge in die gesetzlichen Rentenversicherung einzuzahlen?

Ja, habe ich. Das hatte ich in der oberen Aufzählung glatt vergessen. Danke für den Hinweis.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 18 Minuten von ClarissaK:

Ja, habe ich. Das hatte ich in der oberen Aufzählung glatt vergessen. Danke für den Hinweis.

 

Das hat einige Vorteile:

  • Höhe der Beiträge jedes Jahr frei wählbar (zwischen Minimal- und Höchstbeitrag)
  • Zusätzliche Zahlungen möglich (bspw. für Ausbildungszeiten)
  • Beiträge sind steuerlich absetzbar
  • Sehr sicher
  • Unpfändbar
  • Absicherung für ein langes Leben (Geld ist nicht irgendwann alle)
  • Eingebauter Inflationsschutz (mehr oder weniger)
  • Meines Erachtens sogar eine recht gute Rendite

Ich würde jedem/jeder Selbständigen empfehlen, diese Möglichkeit in Erwägung zu ziehen.

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ClarissaK
vor 21 Minuten von stagflation:

Ich würde jedem/jeder Selbständigen empfehlen, diese Möglichkeit in Erwägung zu ziehen.

Überschlägig bedeutet das in meinem Fall, dass ich ca. 18 Jahre lang den Höchstbetrag „besparen“ könnte - ja nach Rendite der zwischenzeitlichen Anlage und unter Nutzung des Steuervorteils auch 24 Jahre. Gehen wir mal von 21 Jahren aus, entspricht das etwa 1470 Euro monatlicher Rente ab 67. Irre ich mich, oder müsste ich da schon deutlich über 85 werden, damit das ein gutes Geschäft ist? 
 

Ich verstehe aber deinen Punkt, und finde die Möglichkeit ggf. in kleinerem Maßstab nicht unattraktiv als „Basis-Element“.

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CHX

Vielleicht kannst du die Summe aufteilen, sprich einen Teil für Sondertilgungen Immobilie verwenden, einen Teil in die GRV stecken (hier würde ich mich direkt bei der Deutschen Rentenversicherung beraten lassen) und einen Teil in einen Aktien-ETF stecken (derzeit scheinen doch günstige Zeiten für einen Einstieg vorzuliegen, in absehbarer Zeit könnten die Einstiegskurse ggf. sogar noch besser werden).

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Schwachzocker
vor 2 Minuten von CHX:

 (derzeit scheinen doch günstige Zeiten für einen Einstieg vorzuliegen, in absehbarer Zeit könnten die Einstiegskurse ggf. sogar noch besser werden).

Ggf. werden die Einstiegskurse in absehbarer Zeit auch schlechter. Oder geht das nicht?

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Sapine

Mit 43 sollte es möglich sein, für Schul- und/oder Hochschulzeiten Zahlungen bei der gesetzlichen Rentenversicherung zu leisten. Das geht aber nur bis 45 soweit ich weiß, da sollte man sich schlau machen. Außerdem ist natürlich wichtig, dass man die 60 Monate Versicherungszeit zusammen bekommt. Ob Einzahlungen darüber hinaus interessant sind wäre ich vorsichtig. Ein Termin bei der Rentenversicherung und zusätzlich einen bei einem guten Rentenberater wird sich lohnen, die Möglichkeiten auszuloten. 

 

Davon abgesehen ist die bisherige Altersvorsorge derart bescheiden, dass es ohne die Erbschaft richtig düster aussehen würde. Das Haus wird bei Renteneintritt abgezahlt sein, d.h. ab dann hat man einen niedrigeren Kapitalbedarf, soweit die gute Nachricht. Es bleibt die Notwendigkeit die Erbschaft möglichst real zu erhalten. Kurz man darf nicht zu defensiv investieren meiner Einschätzung nach. 

 

Vielleicht postest Du zu dem Rürup Vertrag noch ein paar mehr Details (nicht dass ich ein Fan davon wäre), aber es sprechen auch ein paar Punkte für Rürup wie z.B. die nur eingeschränkt mögliche Pfändbarkeit. 

 

Die Beschränkung bei der Haftung halte ich auch für einen wichtigen Punkt. Zudem wäre zu prüfen, ob man in geschäftlich guten Jahren etwas mehr zurücklegen kann. Ob eine GmbH möglicherweise auch Vorteile bei der Besteuerung von Kapitaleinkünften (Rücklagen von 350.000 Euro, wo sind die eigentlich derzeit angelegt?) hat, sollte man mit seinem Steuerberater durchsprechen. 

 

Wenn Du die Infos alle zusammengetragen hast, wird es vermutlich klarer sein, welche Bausteine Du am besten verwenden kannst für Dein Ziel. 

 

Die bisher von Bekannten gegebenen Ratschläge finde ich teils ziemlich grottig. 

vor 2 Stunden von ClarissaK:

 Erhalten habe ich folgende Tipps:

- Alles in ETFs, mit 65-67 starten, es zu verbrauchen

Nur etwas für Leute mit hoher Risikotoleranz. Seit wann investierst Du in ETFs?

Zitat

- Meinen Teil des Hauses sondertilgen, sodass ich schnellstmöglich nichts mehr zahlen muss

Nur attraktiv, wenn die Hypothekenzinsen hoch sind. Ansonsten würde ich bei hoher Inflation eher nicht sondertilgen. 

Zitat

- Auf keinen Fall ins Haus stecken, da Ehen scheitern können (und das Geld dann weg ist)

So pauschal dürfte das kaum richtig sein. Aber richtig ist: Scheidungen sind teuer und insofern immer ein existentielles Risiko. Drum prüfe ... 

Zitat

- Auf keinen Fall ETF, da im Falle einer Insolvenz pfändbar 

Absolut nicht pfändbar ist leicht gesagt aber schwer realisiert. Auch wenn beispielsweise die Sparbeiträge von Rürup-Verträgen oder der gesetzlichen Rentenversicherung nicht pfändbar sind, gilt das keinesfalls gleichermaßen für die später daraus gezahlte Rente. 

Zitat

- Rürup aufstocken mit Einmalzahlungen/auf maximalen Betrag, bis dahin festlegen

Nur interessant, wenn der Vertrag gut ist, sonst eher nicht. 

Zitat

- Reserve aufstocken auf 500-600.000 Euro, um mein Einkommen zu schützen

Alle Eier in einen Korb? Klingt für mich nicht klug

Zitat

- Eine private Rentenversicherung abschließen 

Bei den aktuellen Konditionen sicher nicht attraktiv. Ob wir in 30 Jahren noch viele der heutigen Rentenversicherungen am Markt sehen werden scheint mir auch mehr als fraglich. 

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chirlu
vor 4 Minuten von Sapine:

Das geht aber nur bis 45 soweit ich weiß

 

Es muß spätestens mit 44 (Tag vor dem 45. Geburtstag) beantragt sein. Die Zahlungen kann man dann bis ca. 50 strecken. Das setzt aber voraus, daß es überhaupt nachzahlungsfähige Ausbildungszeiten gibt.

 

Laufende Einzahlungen sind dagegen auf jeden Fall möglich.

 

vor 2 Stunden von ClarissaK:

Rürup-Sparplan bei der Allianz aus dem Jahr 2005

 

Da solltest du auf jeden Fall die Kosten prüfen.

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stagflation
vor einer Stunde von ClarissaK:

Überschlägig bedeutet das in meinem Fall, dass ich ca. 18 Jahre lang den Höchstbetrag „besparen“ könnte - ja nach Rendite der zwischenzeitlichen Anlage und unter Nutzung des Steuervorteils auch 24 Jahre. Gehen wir mal von 21 Jahren aus, entspricht das etwa 1470 Euro monatlicher Rente ab 67. Irre ich mich, oder müsste ich da schon deutlich über 85 werden, damit das ein gutes Geschäft ist?

 

Ich verstehe zwar was Du meinst - aber ich würde nicht so rechnen.

 

Beim Thema Rente geht es darum, eine lebenslange und sichere Einnahmequelle zu haben.

 

Klar, wenn man lebenslang in die GRV einzahlt, mit 67 in Rente geht und dann mit 71 stirbt, hat man rechnerisch gesehen ein Verlustgeschäft gemacht. Das kann einem aber egal sein, weil man dann tot ist.

 

Du kannst so rechnen: wenn Du genau so lange Rente beziehst, wie der Durchschnitt Deiner Altersgenossen, bekommst Du das ungefähr raus, was Du einbezahlst hast - und zusätzlich einen Inflationsausgleich. Wenn Du älter wirst, hat es sich rechnerisch gelohnt, wenn Du früher stirbst, nicht.

 

Aber, wie gesagt: frage Dich nicht, ob Du bei der GRV ein Gewinn- oder ein Verlustgeschäft machst, sondern sieh die GRV als Möglichkeit, eine lebenslange und sichere Einnahmequelle zu bekommen.

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ClarissaK
vor 2 Stunden von CHX:

Vielleicht kannst du die Summe aufteilen

Das erscheint mir auch sehr sinnvoll, auch wenn ich bisher immer den Eindruck hatte, das viele das nur machen, wenn sie keinen klaren Plan haben.

 

vor 2 Stunden von Sapine:

Mit 43 sollte es möglich sein, für Schul- und/oder Hochschulzeiten Zahlungen bei der gesetzlichen Rentenversicherung zu leisten.

Sehr interessant, vielen Dank! Die 60 Monate bekomme ich locker zusammen.

 

vor 2 Stunden von Sapine:

Zudem wäre zu prüfen, ob man in geschäftlich guten Jahren etwas mehr zurücklegen kann. Ob eine GmbH möglicherweise auch Vorteile bei der Besteuerung von Kapitaleinkünften (Rücklagen von 350.000 Euro, wo sind die eigentlich derzeit angelegt?) hat, sollte man mit seinem Steuerberater durchsprechen. 

Das ist natürlich der Plan - immerhin bin ja von 0 auf 350.000 Rücklagen gekommen. Die Historie hat mir aber bisher gezeigt, dass konservative Finanzplanung im Geschäft mit Gut liegt und mich gut schlafen lässt. Die 350.000 sind teilweise Tagesgeld, teilweise Festgeld, teilweise Pfandbriefe und dergleichen - so, dass ich innerhalb von 18 Monaten den vollen Betrag, innerhalb von 6 Monaten meine Kosten für ein Jahr, und jederzeit Kosten von 6 Monaten verfügbar habe. Renditetechnisch ist das bestimmt nicht optimal, ich kann aber mit Zuversicht auch mal 3 Wochen Urlaub machen. Das ist mir viel wert.

 

Zur Haftung: mein Steuerberater ist kein Fan einer GmbH - sie frisst schon etwa 8-10.000 von meinem Gewinn, durch höhere Kosten, Steuer etc. Wie oben schon gesagt tendiere ich aber dazu, den Schritt trotzdem zu gehen, spätestens wenn ich meinen Mietvertrag für die Geschäftsräume 2025 teuer verlängern bzw. neu suchen muss.

vor 2 Stunden von Sapine:

Seit wann investierst Du in ETFs?

Seit 11 Jahren. Ich bin nicht gerade so, dass ich meinem Geld beim Schmelzen zusehen kann, ohne nervös zu werden.

 

vor 2 Stunden von Sapine:

Nur attraktiv, wenn die Hypothekenzinsen hoch sind.

Der Zinssatz ist 1,4%. Scheidet dann wohl aus.

 

vor 2 Stunden von Sapine:

Nur interessant, wenn der Vertrag gut ist, sonst eher nicht. 

Details zum Rürup-Vertrag liefe ich noch nach. Gefühlt ist der Vertrag eher schlecht. Ich hatte damals bei der Allianz nicht die beste Beratung.

 

vor 1 Stunde von stagflation:

frage Dich nicht, ob Du bei der GRV ein Gewinn- oder ein Verlustgeschäft machst, sondern sieh die GRV als Möglichkeit, eine lebenslange und sichere Einnahmequelle zu bekommen.

Das ist ein toller Hinweis, vielen Dank. Seit ich aus der Rentenversicherung raus bin, hat mir eigentlich immer jeder gesagt, dass das eh alles eine Geldvernichtungsmaschine wäre. In meinem Bekanntenkreis gibt es drum auch kaum Selbstständige, die dort einzahlen. Ich muss da wohl nochmal drüber nachdenken bzw. -lesen. 

 

vor 2 Stunden von Sapine:

Ob Einzahlungen darüber hinaus interessant sind wäre ich vorsichtig. Ein Termin bei der Rentenversicherung und zusätzlich einen bei einem guten Rentenberater wird sich lohnen, die Möglichkeiten auszuloten. 

Wo bekomme ich einen guten Rentenberater her?

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Sapine
vor 32 Minuten von ClarissaK:

Wo bekomme ich einen guten Rentenberater her?

Die Beratung bei der GRV ist sicher auch nicht schlecht aber ich fand die knapp 300 Euro die mich die Beratung bei einem unabhängigen Rentenberater gekostet hat gut investiertes Geld. Den kannst Du möglicherweise auch zu Deinem Rürup Vertrag fragen. Es gibt einen Bundesverband über den habe ich mir einen der nächstgelegenen Berater ausgesucht gehabt. Das gute daran ist dass sie keine Eigeninteressen haben. Sie leben von dem Honorar was sie berechnen. https://www.rentenberater.de/

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966

Liebe Clarissa,

 

herzlich willkommen im Forum!

 

Du hast eine klare Vision:

vor 14 Stunden von ClarissaK:

Eigentlich möchte ich nur, dass ich in 15-20 Jahren meine Selbstständigkeit langsam zurückfahren bzw. das Geschäft übergeben kann. Ich möchte dann monatlich genügend Geld haben, um mich nicht drastisch einzuschränken, und eine gute Zeit zu haben. Ich bin fit und werde sicher 75, oder auch 90 (oder nicht). Wenn ich überraschend mehr verdiene, kaufe ich mir vielleicht ein Boot. Wenn nicht, nicht.

 

Allerdings klafft zwischen der Vision und der Realität noch eine erhebliche Kluft - und das merkst Du auch, wie diese Aussage zeigt:

vor 14 Stunden von ClarissaK:

als stille Leserin muss ich nun auch mal eine Frage stellen - ich komme einfach nicht weiter und bin völlig verwirrt, was die vielen verschiedenen Tipps angeht.

Die Verwirrung kann ich gut nachvollziehen, denn auch aus meiner Sicht gibt es unter den von Dir im Eröffnungsposting genannten Bedingungen keinen guten, klaren Weg für eine realistische Erreichung des Ziels.

 

vor 14 Stunden von ClarissaK:

was soll ich tun - mit dem Erbe, aber auch darüber hinaus?

Ich denke, Du solltest Dir einen guten, erfahrenen Finanz-Coach suchen, der Dich über die nächsten Jahren begleitet - auch wenn das vermutlich einiges kosten wird.

 

In Deiner Situation ist das Wunschziel "Altersversorgung aus eigener Kraft" fast so etwas wie ein kleines zweites Unternehmen, das eine Strategie, einen Business Plan usw. braucht.

 

Der Coach wird Dich vermutlich auch auf eine Reihe von Punkten aufmerksam machen, die derzeit noch nicht passen.

 

Z.B. zahlst Du viel zu wenig in Deine Altersvorsorge ein. 500€/Mo geteilt durch den GRV-Beitragssatz von 18,6% ergibt ein Jahresbrutto-Einkommen von 32.258 Euro. Aber selbst Deine 2.500 €/Mo Entnahme netto (+650 € PKV + Steuern) dürften gut 10.000 €/Jahr mehr entsprechen. Die eingesparten Altersvorsorgebeträge buchst Du auf Deine Geschäftsrücklage, obwohl sie eigentlich in Deine Altersvorsorge gehören.

 

D.h. Deine Geschäftsrücklage enthält faktisch auch einen erheblichen Teil Deiner Altersvorsorge. Du kannst daher nicht einfach schreiben:

vor 14 Stunden von ClarissaK:

Unternehmens- und potenzielle Steuerrücklagen in Höhe von knapp 350.000 Euro, die ich im Kopf immer separat betrachte und hier auch nicht weiter thematisieren möchte - vielleicht sind sie irgendwann mal über, vielleicht auch nicht

ohne in einen grundlegenden Konflikt mit Deiner oben genannten Vision zu kommen. Die 350.000 Euro dürfen nicht in Gänze und auch nicht größtenteils verloren gehen. Das ist derzeit der umfangsreichste Teil Deiner Altersvorsorge! Und gleichwohl werden sie alleine nicht ausreichen.

 

Wenn Du Dich mit 58 Jahren zurückziehen und dafür in heutigen Preisen 750 Euro/Monat für Fixkosten und Lebenshaltung und 650 € für die PKV zur Verfügung haben willst (Hausrate kommt später):

vor 14 Stunden von ClarissaK:

          PKV seit 2006, aktuell zahle ich etwa 650 Euro/Monat

  • Alle nötigen Versicherungen sind vorhanden und regelmäßig aktualisiert
  • Ich wohne in einem Haus (mir gehören 50%), zahle monatlich 1250 Euro Zins und Tilgung, voraussichtlich noch bis 2045 (mein Partner zahlt etwas mehr, da er auch mehr verdient).
  • Aktuell Spurensicherung 100 Euro in o.g. Rürup, 400 Euro in den Vanguard-ETF
  • Nach Abzug aller Fixkosten, Sparbeträge und Lebenshaltungskosten bleiben im Monat von den 2500 Euro genau 0 Euro über

dann bräuchtest Du dafür *aus heutiger Sicht* mindestens rund 600.000 Euro Einmalbeitrag für eine lebenslange Sofortrente (nur die garantierte Rentenhöhe gerechnet, z.T. sind auch schon gut 700.000€ Einmalbeitrag nötig, nachgeschaut hatte ich bei Onlinerechnern der Europa, der Gothaer und der VKB, das ist aber keine Empfehlung für diese Gesellschaften!) + 120.000€ für die ausstehenden Hausraten (ca. 8 Jahre x 1.250€/Mo) = mindestens 720.000 Euro.

 

Einen gewissen Inflationsausgleich gäbe es über die Sofortrente, allerdings nicht garantiert und sehr deutlich unter der aktuellen Inflationsrate. Ob das für die zu erwartenden Beitragssteigerungen der PKV dauerhaft ausreichen würde, ist eher fraglich. Daher ist eher ein höherer Betrag anzusetzen.

 

Ein eventuelles Pflegeheim am Lebensende müsste über einen Verkauf des Hauses finanziert werden.

 

Inkl. Rücklagen für das Haus und inkl. eines gewissen liquiden Vermögens läge ein denkbares Zielvermögen also im Bereich von 800.000-1.000.000 €.

 

Die grundsätzlich sicherste Anlage zur Zielerreichung wären inflationsindexierte Bundesanleihen. Diese weisen derzeit eine Realverzinsung von ca. -1% p.a. auf. Das erhöht das Zielvermögen - abgezinst auf den heutigen Wert (=Barwert) - auf ca. 930.000-1.160.000 Euro, sofern es bei den Konditionen für Sofortrenten in den nächsten 15 Jahren keine wesentlichen Änderungen gibt.

 

Aktuell sind ohne die Immobilie 461.500 Euro vorhanden, sofern keine Steuerrückzahlungen anfallen. Plus das Erbe von knapp 280.000 Euro. Das ergibt ca. 740.000 Euro.

 

Die Deckungslücke beträgt also derzeit ca. 190.000-420.000€ (mit den oben genannten Einschränkungen). Wie diese geschlossen werden soll, ist die große unternehmerische Frage, für die Du eine Antwort finden solltest, um Deiner Vision näher zu kommen.

 

Und dafür solltest Du m.M.n. die Begleitung eines guten, erfahrenen Finanz-Coaches suchen. Denn es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, die überprüft, durchgerechnet und bewertet werden sollten: Lange genug ausreichend Gewinn mit dem Floristikgeschäft erzielen? Länger arbeiten und sich später zurückziehen? Den Garantiezins der Rürup-Rente nutzen (Abschluss 2005 = 2,75%?) sowie anfallende Überschüsse der Allianz (wie sehen da die tatsächlichen Konditionen aus?)? Risikoreicher anlegen als mit inflationsindexierten Bundesanleihen (und sich vorher überlegen, was man macht, wenn das schief geht)? Noch ein weiteres Mal erben? Durch Einzahlungen in die GRV den Sofortrentenbedarf mindern (dann aber auch mit GRV-Reformen und -Kürzungen leben)? ...

 

Es gibt außerdem noch eine Menge anderer Fragen, die berücksichtigt werden sollten. Z.B.: Ist für den Fall vorgesorgt, dass Du frühzeitig alleinstehst, auch mit der Immobilienfinanzierung (wie lange reicht überhaupt die Zinsbindung?)? Durch eine Witwenrente? Durch eine Risiko-LV des Ehemanns? ... Was passiert bei einer Berufsunfähigkeit? Usw. usf.

 

Gutes Gelingen!

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s1lv3r

Hier wurde schon vieles richtiges gesagt. :thumbsup:

 

vor 20 Stunden von stagflation:

Das hat einige Vorteile:

  • Höhe der Beiträge jedes Jahr frei wählbar (zwischen Minimal- und Höchstbeitrag)
  • Zusätzliche Zahlungen möglich (bspw. für Ausbildungszeiten)
  • Beiträge sind steuerlich absetzbar
  • Sehr sicher
  • Unpfändbar
  • Absicherung für ein langes Leben (Geld ist nicht irgendwann alle)
  • Eingebauter Inflationsschutz (mehr oder weniger)
  • Meines Erachtens sogar eine recht gute Rendite

Ich würde jedem/jeder Selbständigen empfehlen, diese Möglichkeit in Erwägung zu ziehen.

Deinem Beitrag kann ich nur zustimmen. Ich möchte allerdings ergänzen, dass alle genannten Vorteile auch für einen Rürup-Vertrag gelten, da dieser quasi das private Pendent zur GRV ist. Einzig das "sehr sicher" ist vielleicht diskussionsbedürftig - wobei man das Risiko innerhalb des Vertrages selber festlegen kann.

Rürup kann daher denke ich ggf. eine Alternative zur GRV sein, wenn man die genannten Vorteile mitnehmen will, aber z.B. mehr Renditechancen durch ein Invest in ETF haben möchte.

 

(Dieser Hinweis soll allerdings nicht als Plädoyer verstanden werden in den Allianz-Vertrag einzuzahlen - wahrscheinlich ist der ziemlich grottig.)

 

vor 19 Stunden von Sapine:

Ein Termin bei der Rentenversicherung und zusätzlich einen bei einem guten Rentenberater wird sich lohnen, die Möglichkeiten auszuloten. 

 

Das halte ich für einen exzellenten Ratschlag. Wobei es m.M.n. wichtig ist, hier mit der richtigen Erwartungshaltung in die Termine zu gehen:

  • Termine bei der Rentenversicherung laufen i.d.R. darauf hinaus, welche Möglichkeiten es gibt einzuzahlen.
  • Der Termin bei einem Rentenberater ist komplett ergebnisoffen und eine wirklich unabhängige Beratung (ich bin da ein großer Fan von, auch wenn es halt erst einmal Geld kostet).

 

vor 16 Stunden von ClarissaK:

Zur Haftung: mein Steuerberater ist kein Fan einer GmbH - sie frisst schon etwa 8-10.000 von meinem Gewinn, durch höhere Kosten, Steuer etc. Wie oben schon gesagt tendiere ich aber dazu, den Schritt trotzdem zu gehen, spätestens wenn ich meinen Mietvertrag für die Geschäftsräume 2025 teuer verlängern bzw. neu suchen muss.

 

Ich muss gestehen, dass ich mich mit der Besteuerung als Einzelunternehmer(in) nicht auskenne, da ich schon immer eine Kapitalgesellschaft hatte, aber musst du hier im Endeffekt nicht jedes Jahr deinen kompletten Überschuss als Gewinn versteuern und kannst keine Rücklagen bilden?

 

Allein schon dadurch, dass du in der GmbH deinen Gewinn nicht komplett ausschütten musst, sondern thesaurieren kannst, lohnt sich m.E.n. die GmbH. Innerhalb der GmbH lässt sich auch steuervergünstigt Aktienanlage betreiben (Steuersatz von nur 12% auf Aktienfondsgewinne und 1,54% auf Aktienkursgewinne).

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chirlu
vor 35 Minuten von s1lv3r:

Ich möchte allerdings ergänzen, dass alle genannten Vorteile auch für einen Rürup-Vertrag gelten, da dieser quasi das private Pendent zur GRV ist. Einzig das "sehr sicher" ist vielleicht diskussionsbedürftig

 

Der Pfändungsschutz auch – das scheint hier ja eine Sorge zu sein.

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s1lv3r
vor 2 Minuten von chirlu:

Der Pfändungsschutz auch – das scheint hier ja eine Sorge zu sein.

 

Ich war bisher tatsächlich der Auffassung, dass sich die beiden Lösungen hier in der Praxis nichts nehmen. Einzig bekannt war mir, dass es bei Rürup eine zusätzliche "Angemessenheitsklausel" gibt, welche die pfändungssicheren Beiträge in Anlehnung an die Höhe der regulären GRV-Beiträge begrenzen.

 

... ich vermute allerdings, du wirst mich gleich eines Besseren belehren?! ;):lol:

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chirlu
vor 36 Minuten von s1lv3r:

... ich vermute allerdings, du wirst mich gleich eines Besseren belehren?! ;):lol:

 

Die Regelung zum Pfändungsschutz ist zumindest auslegungsbedürftig. Ich weiß nicht, ob es dazu inzwischen höchstrichterliche Entscheidungen gibt. Ausführlich dazu:

 

Bei der gesetzlichen Rentenversicherung ist es dagegen klar – an die Entgeltpunkte kommt niemand heran, außer im Rahmen eines Versorgungsausgleichs der Ehepartner.

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r

@chirlu Oh, du hast Recht. Das ist ja tatsächlich komplizierter, als ich gedacht hätte.

 

Wahrscheinlich für die OP im Moment noch nicht relevant, da sie auch bei einer eventuellen Zusammenrechnung aller aufgebauten Altersvorsorge-Anwartschaften inkl. GRV mit dem Deckungskapital deutlich unter der Freigrenze liegen sollte, aber auf jeden Fall etwas, was man zusätzlich im Auge behalten müsste und daher durchaus ein angebrachter Hinweis.

 

Ganz grob und ohne Gewähr: Mit 43 Jahren hat sie nach § 851c ZPO eine Pfändungsfreigrenze bis zu ~160k€. Aktuell hat sie in ihrem Rürup ~19k€ + ganz ungefähr 3 Rentenpunkte, die wären - wenn es tatsächlich so wäre, dass diese angerechnet werden - vielleicht 20k€ wert. Meiner Auffassung nach also selbst im Worstcase immer noch rund 120k€, die pfändungssicher einzahlbar sind.

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ER EL
· bearbeitet von ER EL

Was passiert mit den Rückstellungen für Firma (350k) wenn du in Rente gehst? 

Wie ich es verstehe sind dabei Rücklagen für die Steuer berücksichtigt, aber auch "weiteres". 

"weiteres" würde dann ja frei werden und verwendbar sein, wenn du die Firma nicht mehr führst. Oder? 

 

Zu dem Punkt Haftung/GmbH:

Ich bin selbstständig als Freiberufler und hafte daher persönlich mit meinem Vermögen. Dieses Risiko habe ich über eine Vermögensschadenspolice und Berufshaftpflicht begrenzt. 

Ob das ausreichend wäre bei dir oder überhaupt machbar hängt von deiner Tätigkeit ab. 

Die GmbH wurde ja schon erwähnt, es gibt ja aber auch noch andere Rechtsformen. Damit kenne ich mich nicht aus. Vielleicht solltest du dich dahingehend vom jmd. beraten lassen. Ich vermute, dass der Steuerberater die sagen kann welche Rechtsformen steuerlich welche Konsequenz haben. Aber was zu dir, deiner Lebenssituation und vorallem deiner unternehmerischen Tätigkeit passt, wird er nicht optimal beurteilen können. 

 

Ich würde bei der Vermögensbildung/Altersabsicherung nicht das Kriterium der "Unpfändbarkeit" wählen. Sondern nur über Versicherungen und/oder Rechtsform das unternehmerische Risiko absichern. 

 

Zur Kapitalbildung(Altersbsicherung). 

Meine Alterabsicherung beschränkt sich nur auf die Kapitalbildung. Daher weiter unten noch ein Punkt zur Altersabsicherung. 

Ich investiere aktuell alles in ETFs, da es mir um aktuell um eine möglichst hohe Kapitalbildung geht. Diese möchte ich durch hohe Sparraten und hohe Renditen (Aktienanteil hoch) erreichen. 

Ich bin 12 Jahre jünger als du und habe daher einen längeren Anlagehorizont als du, daher ist es für mich (für mein Empfinden) tragbar einen hohen Aktienanteil zu fahren. 

Aber auch mit deinem Anlagehorizont sollten ETFs invest gut möglich sein und auch eine passende Aktienquote. 

 

Zur Altersabsicherung: 

Ich bin (mit einer guten Beratung) zu dem Standpunkt gekommen, dies aktuell nur über die Kapitalbildung zu machen. 

Rürup und ander Versicherungsprodukte habe ich durchgerechnet und die Rendite ist nicht gut. 

Wenn mich im Alter die Sorge packt, dass ich sehr sehr alt werde und mein Geld dafür nicht reicht, werde ich dies über eine Rentenversicherung abdecken. Dazu nehme ich mein gebildetes Kapital und schließe eine Versicherung mit lebenslanger Rente ab. 

Sprich die Ansparphase die einem mit den meisten Versicherungen mit verkauft wird, übernehme ich selbst. 

 

Die gesetzliche Rentenversicherung ist eine Blackbox. Was man wann, wie, unter welchen Bedingungen bekommt bleibt eine Überraschung. Die Rendite wird dort sehr sehr gering sein (wie eben bei Versicherungen üblich - ich will ja auch versichern und nicht investieren) ich vermute die Rendite wird sogar negativ sein. 

 

Liquidität im Alter :

Im ruhig in Rente zu gehen und nicht mit Rentenbeginn gezwungen zu sein aus einem gecrashten ETF Topf zu entnehmen, brauche ich Liquidität. Irgendwo gibt es einiges an Infos (Sequenz of Return Risk - SORR). 

Sprich Aktienanteil im Alter reduzieren und/oder irgendwie an Geld kommen. 

Deswegen Frage ich nach deinen 350k. Davon könnte etwas dazu verwendet werden. 

 

Ich hoffe meine Überlegungen helfen dir etwas. 

Ich habe die Überlegungen Großteils selbst angestellt und letztendlich mit einem Berater (dem ich persönlich und fachlich sehr vertraue) besprochen, der mir letztendlich in allen wichtigen Punkten zugestimmt hat bzw. Details dazu beigetragen hat. 

 

Edit: 

Dies spiegelt hauptsächlich meine Strategie wieder. Ich habe ein klares Konzept, das ich vollständig verstehe und befolge und wo notwendig habe ich es durchgerechnet.

Jeder sollte sein Konzept selbst klar definieren und verstehen und wo notwendig selbst die für seine Bedingung passenden Rechnungen anstellen. 

Seht meinen Beitrag daher als Denkanstoß. Ich war aber persönlich sehr froh darüber, den Unterschied zwischen Versicherung und Geldanlage zu begreifen und (nach dem ich mein Konzept hatte und auch verstanden hatte) die Bestätigung zu bekommen, dass die meisten Versicherungen (für mich) nicht oder aktuell nicht notwendig sind. 

 

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ER EL

Vielleicht noch ergänzend. 

Eine Erbschaft fällt nicht in den Zugewinn sondern wird dem Vermögen zugerechnet das vor der Ehe bestand. 

Wenn man es in ein Haus investiert bzw. den Kredit damit tilgt oder es in eine andere Wertanlage investiert, sollte das Vermögen trotzdem im Falle einer Scheidung unter die Position "Vermögen vor der Ehe" fallen. Wenn diese Fragestellung wirklich relevant ist, sollte man sich aber besser Rat bei einem Fachanwalt holen. 

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r

 

vor 5 Stunden von ER EL:

Ich bin (mit einer guten Beratung) zu dem Standpunkt gekommen, dies aktuell nur über die Kapitalbildung zu machen. 

Rürup und ander Versicherungsprodukte habe ich durchgerechnet und die Rendite ist nicht gut. 

Wenn mich im Alter die Sorge packt, dass ich sehr sehr alt werde und mein Geld dafür nicht reicht, werde ich dies über eine Rentenversicherung abdecken. Dazu nehme ich mein gebildetes Kapital und schließe eine Versicherung mit lebenslanger Rente ab. 

 

Vorab: Das ist jetzt keine Kritik an deinem persönlichen Entwurf einer Altersvorsorge, aber vieles was du vorbringst finde ich ein bisschen zu pauschal. Es hat hier aber jede Lösung ihre Vor- und Nachteile und die muss jeder für sich selbst abwägen. Was für dich richtig ist, muss es aber nicht für andere sein (insbesondere für Menschen, die hier Fragen stellen und sich nicht den ganzen Tag mit Finanzen beschäftigen).

 

Das fängt schon damit an, dass sich nicht jeder wohl damit fühlt, ein erhebliches Kapitalvermögen für die Altersvorsorge selbstständig zu verwalten. Auch wenn man jetzt geistig fit und tatsächlich gut informiert ist, heißt es eben nicht, dass man das mit 60 auch noch ist. Einmal eine falsche Entscheidung getroffen (alles in Wirecard investiert, weil ist ja sicher oder sich mit den falschen Leuten umgeben und denen das Geld anvertraut) und schon ist das Geld weg und man in der Altersarmut.

 

Ich bin hier nach langem überlegen (vieles angeregt durch dieses Forum) von deinem Standpunkt (alles privat in ETF anlegen) zu einem m.M.n. wesentlich differenzierterem Standpunkt gekommen und halte es mittlerweile auch für Selbstständige für absolut sinnvoll, mehrere Standbeine in der Altersvorsorge zu haben (tatsächlich ungefähr zu einem Drittel gewichtet):

  • Persönliches Vermögen in der privaten Vermögenssphäre (Vorteile: Ausnutzung von persönlichem Pauschbetrag, maximale Flexibilität, halbwegs sicher beim Scheitern der Selbstständigkeit)
  • GRV, bAV und Rürup-Verträge (Vorteile: größte Steuervorteile der drei Standbeine, Unpfändbarkeit und i.d.R. insolvenzsicher beim Scheitern der Selbstständigkeit/Haftungsfall)
  • Kapitalansammlung innerhalb der GmbH (Vorteile: vorteilhafte Besteuerung, höhere Flexibilität als in bAV/Rürup, großer Nachteil: fällt in die Insolvenzmasse der Kapitalgesellschaft, wenn es Probleme gibt).

Vor allem bin ich nach langem hin- und herrechnen auch überzeugt davon, dass diese Kombination die größte Nachsteuerrendite ergibt. Mehr, als jede einzelne Komponente es für sich könnte.

 

Die Variante nur persönliches Kapitalvermögen ist z.B. steuerlich schon aus zwei Gründen ungünstig:

  • Keine steuerliche Förderung in der Ansparphase (und ja mit einem günstigen Vertrag bleibt da auch nach der nachgelagerten Besteuerung noch ein größerer Anteil von übrig).
  • In der Entnahmephase würde man ebenso steuerlich besser dastehen, wenn man zu versteuerndes Einkommen (durch Rentenversicherung oder Abschmelzung des Kapitals in der GmbH) bis zu einem Grenzsteuersatz von 25% generiert und den Rest über abgeltungssteuerpflichtige Kapitalerträge, anstatt alles nur über eine Einkommensart.

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ER EL
vor 9 Stunden von s1lv3r:

 

  • Keine steuerliche Förderung in der Ansparphase (und ja mit einem günstigen Vertrag bleibt da auch nach der nachgelagerten Besteuerung noch ein größerer Anteil von übrig).

Meiner Rechnungen zur Folge sind die Steuerspareffekte und die Förderung zu gering, um eine Rendite zu erreichen wie ich sie mit meinem Portfolio erreichen kann. 

 

Wohl gemerkt, das ist meine Rechnung. Das kann mit anderer Ausgangssituation und anderen Anforderungen (meine Anforderung ist vorerst Rendite) anders aussehen. 

 

Mein obiger Beitrag ist als Option/Denkanstoß gedacht. Es ist keine Standardlösung. 

 

 

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hilflos
vor 18 Stunden von ER EL:

 

Die gesetzliche Rentenversicherung ist eine Blackbox. Was man wann, wie, unter welchen Bedingungen bekommt bleibt eine Überraschung. Die Rendite wird dort sehr sehr gering sein (wie eben bei Versicherungen üblich - ich will ja auch versichern und nicht investieren) ich vermute die Rendite wird sogar negativ sein. 

die Gesetzl. Rentenversicherung ist gerade keine Black Box. es ist bekannt was ein Rentenpunkt kostet und was er Rente bringt ( derzeit 34,19) und dieser Wert steigt mit der Lohnentwicklung. Die Steuerersparnis ist auch bekannt und ihre Krankenkassenbeiträge sind davon nicht betroffen. Das einzige was nicht genau bekannt ist, ist der spätere Steuersatz auf die Rente. Der wird aber ähnlich heute sein  und weniger schwanken als irgendwelche Aktienwerte.

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Someone
vor 3 Minuten von hilflos:

( derzeit 34,19)

Seit 1.7.22: West 36,02 Ost: 35,52 (Quelle z.B. hier)

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