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Ramstein

Übergewinnsteuer

Empfohlene Beiträge

Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Nachdem das Thema Übergewinnsteuer momentan verstärkt durch Medien und Politikersprech geistert, hier einige Informationen dazu:

 

Wiss. Dienste des Bundestages Übergewinnsteuer – historische Hintergründe, aktuelle Diskussion und rechtliche Fragen

Lesenswert Kapitel 4 Berechnungsmöglichkeiten des Übergewinns

 

Bundesministerium der Finanzen Stellungnahme Übergewinnsteuer

Lesenswert Kapitel 8 Fazit

 

Rosa Luxemburg Stiftung  Kriegsgewinne besteuern

Sie arbeiten sich im Detail an BP ab, die aber Verluste gemacht haben, um dann zu sagen "deshalb müssen die Ölkonzerne besteuert werden". 

 

Ergänzung am 21.08.2022

 

Welche zehn deutschen Konzerne wirklich Übergewinne einkassieren (Focus)

1. Brenntag (Dax) – 112 Prozent

2. Aareal Bank (SDax) – 125 Prozent

3. Hochtief (SDax) – 146 Prozent

4. Medios (SDax) – 175 Prozent

5. Traton (SDax) – 184 Prozent

6. RWE (Dax) – 185 Prozent

7. Verbio (SDax) – 248 Prozent

8. Commerzbank (MDax) – 261 Prozent

9. Bayer (Dax) – 361 Prozent

10. Encavis (MDax) – 643 Prozent

 

Kommentar: Das zeigt m. E. nur, dass der Schreiberling das Papier zur Bemessungsgrundlage nicht gelesen oder nicht verstanden hat: einfach nur auch Gewinnsteigerung zu schauen, ist schlicht falsch.

Und Biotech - da nicht in D börsennotiert - wird geflissentlich-dümmlich ausgeklammert.

 

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MCThomas0215

Ich bin jetzt mal gespannt ob die Solaranlagenbesitzer dann auch besteuert werden, aber wahrscheinlich gehören die zu den "Guten"

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mock
vor 45 Minuten von MCThomas0215:

Ich bin jetzt mal gespannt ob die Solaranlagenbesitzer dann auch besteuert werden, aber wahrscheinlich gehören die zu den "Guten"

Scheint die Sonne jetzt mehr seit der Krise oder woher kommt da der Übergewinn?

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MeinNameIstHase

So einfach wie beschrieben funktioniert das nicht. 

 

Schuld sind Bilanzierungsmethoden, die im Vorratsbereich Wertaufholungen vorsehen, wenn Beschaffungspreise steigen. Das allein führt dann zu Buchgewinnen, so wie sie bei einem Preisverfall (Niederstwertprinzip) zu Buchverlusten führen. Das Problem ist, dass man mit Buchgewinnen keinen Cash generiert, aus dem man Steuern bezahlen könnte. Bestraft werden im Energiesektor damit ausgerechnet diejenigen, die eine hohe Bevorratung betrieben haben und zur Liefersicherheit beigetragen haben.

 

Wenn dann die Zinsen steigen, können weitere Buchgewinne fällig werden, die nichts mit dem operativen Geschäft zu tun haben. Dann müssen Firmen ihre Pensionsrückstellungen auf den geringeren Barwert zurückfahren. Das allerdings könnte durch höhere lohn-/inlfationsbedingte Ansatzwerte überkompensiert werden. 

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Nachdenklich
vor 56 Minuten von MCThomas0215:

Ich bin jetzt mal gespannt ob die Solaranlagenbesitzer dann auch besteuert werden, aber wahrscheinlich gehören die zu den "Guten"

 

vor 10 Minuten von mock:

Scheint die Sonne jetzt mehr seit der Krise oder woher kommt da der Übergewinn?

 

Die Solaranlagen werden sicherlich erst dann besteuert, wenn irgendwann die Masse der dafür geeigneten Flächen mit Solaranlagen belegt sind.

Da die Sonne kostenlos auf sein Dach scheint, hat derjenige, der eine Fläche mit Solarelementen belegt, bei entsprechend hohen Strompreisen einen windfall-profit, nein eigentlich einen sunshine-profit. Es ist meines Erachtens nur eine Frage der Zeit, wann der Staat diesen Profit abschöpfen wird.

 

Es würde mich nicht mal wundern, wenn der Fiskus eines Tages alleine die Möglichkeit zur Gewinnung von Solarstrom zur Bemessungsgrundlage macht und der Grundeigentümer, der keine Solaranlage auf sein Gebäude installiert, damit gedrängt wird, dies endlich zu tun. Schließlich muß ja die Ungerechtigkeit ausgeglichen werden, daß es Menschen gibt, die nicht über ein eigenes Dach verfügen und damit gar nicht erst die Chance haben, sich den Solarstrom zu Nutzen zu machen.

 

Ist dies nun Ironie, dann gehört ein /:Ironie off   hier her. Oder ist es Weitsicht?

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli
vor einer Stunde von MCThomas0215:

Ich bin jetzt mal gespannt ob die Solaranlagenbesitzer dann auch besteuert werden, aber wahrscheinlich gehören die zu den "Guten"

Welche meinst Du? Die, die mittlerweile nur noch unter 10 ct je kWh bekommen?

vor 9 Minuten von Nachdenklich:

Die Solaranlagen werden sicherlich erst dann besteuert, wenn irgendwann die Masse der dafür geeigneten Flächen mit Solaranlagen belegt sind.

Da die Sonne kostenlos auf sein Dach scheint, hat derjenige, der eine Fläche mit Solarelementen belegt, bei entsprechend hohen Strompreisen einen windfall-profit, nein eigentlich einen sunshine-profit. Es ist meines Erachtens nur eine Frage der Zeit, wann der Staat diesen Profit abschöpfen wird.

Die Frage der Zeit hat sich spätestens Anfang der 20-Nuller-Jahre geklärt. Eigenverbrauchter Strom ist mit dem Gegenwert des eingekauften Stroms als Gewinn anzusetzen und zu versteuern. Heisst: Verbrauche ich 2.000 Strom selber so ist der Gewinn von 2.000 kWh x 0,30 ct Strompreis = 600 Euro Gewinn anzusetzen.

 

Ach ja und zwischenzeitlich mussten Betreiber einer PV-Anlage über 10 kWp dann auch noch einen Teil der EEG-Umlage auf ihren eigenverbrauchten Strom zahlen.

Zumindest letzteres war ein "Geniestreich" der Weiter-so-mit-der Gasabhängigkeit-Regierungen Merkel 1 bis bis Merkel 25, um den PV-Ausbau sehr dezent einzubremsen.

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oktavian
vor 3 Stunden von Ramstein:

Sie arbeiten sich im Detail an BP ab,

lohnt es sich denn den Kram durchzulesen? reden wir über die gleiche Firma BP (quartalsweise return on assets):

grafik.thumb.png.6bb02ce9145f200ff644b3824bf889a5.png

Ich sehe da keine heftigsten Renditen. Dann lieber BioNtech (BNTX) verstaatlichen, wenn es nach nur nach Übergewinnen geht. Das macht aber alles keinen Sinn.

 

grafik.thumb.png.6c75e8d8c76e5fa2727ddd3cd13dd413.png

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 2 Stunden von Holgerli:
vor 3 Stunden von MCThomas0215:

Ich bin jetzt mal gespannt ob die Solaranlagenbesitzer dann auch besteuert werden, aber wahrscheinlich gehören die zu den "Guten"

Welche meinst Du? Die, die mittlerweile nur noch unter 10 ct je kWh bekommen?

Der Übergewinn ist aktuell bei bestehenden PV-(Groß)Anlagen oder Windkraftanlagen mit direktvermarktetem Strom vorhanden.

 

Ich bin Kommanditist bei einer knapp 750kwp großen PV-Anlage, die nach EEG 2017 Regeln und in Direktvermarktung läuft. Bei meinem Einkauf war die Anlage mit nur knapp unter 10ct/kWh Vergütung kalkuliert und auch da rentabel - wenn auch eher im Bereich von wenigen Prozent (Nachsteuer)rendite (aber deutlich besser als das damalige Zinsniveau von <1%). 

Die aktuellen Marktwerte für Solarstrom betrugen im Januar 17,838, Februar 11,871, März 20,712, April 14,566, Mai 15,132, Juni 18,940, Juli 26,093 ct/kWh.

Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass Mai-Juli die ertragsstärksten Monate sind und der Strompreis aktuell eher nicht sinkt, dürften wir 2022 mit ca. 20ct/kWh Erlös rauskommen, also doppelt so vielen Einnahmen wie geplant. Die Sonnenstunden sind 2022 auch höher als geplant, das ist natürlich einfach Zufall (oder vllt. auch Klimaerwärmung...).

 

Summa summarum haben wir dieses Jahr bisher 2.5 mal so viele Einnahmen wie ursprünglich kalkuliert, da es außer der Kredittilgung keine nennenswerten Ausgaben gibt, geht das direkt in den Vorsteuergewinn. Aktuell belassen wir den Übergewinn größtenteils in der GmbH & CoKG, um dann nach Ablauf der 10 jährigen Zinsbindung in einigen Jahren den Restkredit in bar abzulösen, dann sind uns die gestiegenen Zinsen nämlich auch egal.

 

Mein Thread von September 2021 ist in der aktuellen Lage schon fast historisch, im September 2021 dachte ich noch, dass die Strompreise sich wieder normalisieren werden und sich zurück auf den langjährigen Marktwert Solar um die 5ct/kWh einpendeln werden: Übersichtsthread zu einem Investment in Photovoltaik - Alternative Kapitalanlagen - Wertpapier Forum (wertpapier-forum.de)

 

Fazit: PV-Anlagen in der Direktvermarktung haben definitiv aktuell einen "Übergewinn".

Aber auch die "normalen" PV-Besitzer haben einen Übergewinn, zwar können sie nicht direktvermarkten (bzw. nur mit erheblichen Investitionskosten für die dafür notwendigen technischen Voraussetzungen), aber durch den gestiegenen Strompreis ist die Ersparnis beim Eigenverbrauch auch höher als ursprünglich kalkuliert.

 

Eine Übergewinnsteuer ist natürlich populistischer Quatsch. Das wird nicht sinnvoll funktionieren, genauso gut könnte man argumentieren, dass "Hello Fresh" während Corona, Vermieter in den letzten 10 Jahren oder Bitcoin-Besitzer 2017 einen Übergewinn hatten... Wo fängt man da an und wo hört man da auf?

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Holgerli
vor 19 Minuten von slowandsteady:

Der Übergewinn ist aktuell bei bestehenden PV-(Groß)Anlagen oder Windkraftanlagen mit direktvermarktetem Strom vorhanden.

Bei Großanlagen gebe ich Dir sogar Recht.

Die ursprüngliche Aussage war aber: Die Solaranlagen werden sicherlich erst dann besteuert, wenn irgendwann die Masse der dafür geeigneten Flächen mit Solaranlagen belegt sind. Da die Sonne kostenlos auf sein Dach scheint, hat derjenige, der eine Fläche mit Solarelementen belegt...

Hier werden wir wohl ganz deutlich von um die 10 kWp, vielleicht auch 20kWp bei Heimdächern, ggf. auch mal 30 bis 100 kWp bei Landwirtschaft sprechen. Alles über 100 kWp würde ich aber eher als recht selten ansehen. Und schon die Landwirte werden anfangen können den "Übergewinn" mit den "Überkosten" verrechnen zu können. Industriebetriebe mit über 100 kWp ganz sicher.

 

vor 24 Minuten von slowandsteady:

Aber auch die "normalen" PV-Besitzer haben einen Übergewinn, zwar können sie nicht direktvermarkten (bzw. nur mit erheblichen Investitionskosten für die dafür notwendigen technischen Voraussetzungen), aber durch den gestiegenen Strompreis ist die Ersparnis beim Eigenverbrauch auch höher als ursprünglich kalkuliert.

Dafür ist im Gegenzug aber der Strom im Bezug auch teurer und es besteht eben nicht die Möglichkeit das eine gegen das andere gegenzurechnen. Wenn man das Ganze wirklich bis auf kleine Dachanlagen runterbrechen möchte, könnte es spannend werden, wenn sich wirklich der ein oder andere Dach-PV-Anlagenbesitzer wehrt.

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Norica
vor 4 Stunden von Ramstein:

Nachdem das Thema Übergewinnsteuer momentan verstärkt durch Medien und Politikersprech geistert, hier einige Informationen dazu:

 

Wiss. Dienste des Bundestages Übergewinnsteuer – historische Hintergründe, aktuelle Diskussion und rechtliche Fragen

Lesenswert Kapitel 4 Berechnungsmöglichkeiten des Übergewinns

 

Bundesministerium der Finanzen Stellungnahme Übergewinnsteuer

Lesenswert Kapitel 8 Fazit

 

Rosa Luxemburg Stiftung  Kriegsgewinne besteuern

Sie arbeiten sich im Detail an BP ab, die aber Verluste gemacht haben, um dann zu sagen "deshalb müssen die Ölkonzerne besteuert werden". 

 

 

vor 2 Stunden von mock:

Scheint die Sonne jetzt mehr seit der Krise oder woher kommt da der Übergewinn?

 

vor 31 Minuten von slowandsteady:

Der Übergewinn ist aktuell bei bestehenden PV-(Groß)Anlagen oder Windkraftanlagen mit direktvermarktetem Strom vorhanden.

 

Nur weil man dieses Wort da und dort benutzt bedeutet es noch lange nicht, das da über etwas Reales geredet wird.

Es ist einfach Nonsens, politische Nebelkerzen, Sommerlochschlagzeile, nennt es wie ihr wollt.

 

Das sich staatliche Stellen überhaupt mit sowas befassen (dürfen), grenzt schon an Unverschämtheit. Die sollen, wie jeder andere auch, arbeiten und ihren Job machen.

Nein, ihr Job ist es m.M.n nicht, Wege zu suchen um Unternehmen zusätzlich zu belasten.

 

 

 

SG

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reckoner

Hallo,

 

was meines Erachtens völlig übersehen wird ist, dass die Energieunternehmen diese Steuer natürlich - wie alle anderen Kosten auch - in die Preise einrechnen werden (und dies imho teilweise schon jetzt tun), am Ende zahlt also wieder nur der Verbraucher.

 

Zitat

Die Frage der Zeit hat sich spätestens Anfang der 20-Nuller-Jahre geklärt. Eigenverbrauchter Strom ist mit dem Gegenwert des eingekauften Stroms als Gewinn anzusetzen und zu versteuern. Heisst: Verbrauche ich 2.000 Strom selber so ist der Gewinn von 2.000 kWh x 0,30 ct Strompreis = 600 Euro Gewinn anzusetzen.

Das stimmt aber nur für gewerbliche Betreiber. Den Strom den die Solarzelle in meinem Taschenrechner produziert musste ich noch nie versteuern.:rolleyes:

Und im Ernst, auch den richtigen Strom aus meinen Solaranlagen versteuere ich nicht, und zwar völlig legal (da komplett selbst verbraucht - und nur dann rechnet sich imho eine Solaranlage überhaupt).

 

Stefan

 

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oktavian
vor 52 Minuten von reckoner:

Das stimmt aber nur für gewerbliche Betreiber. Den Strom den die Solarzelle in meinem Taschenrechner produziert musste ich noch nie versteuern.:rolleyes:

Und im Ernst, auch den richtigen Strom aus meinen Solaranlagen versteuere ich nicht, und zwar völlig legal (da komplett selbst verbraucht - und nur dann rechnet sich imho eine Solaranlage überhaupt).

dennoch ist es nicht abwegig auch eigenen Verbrauch zu besteuern oder Äpfel aus dem Garten, wenn sich die Steuern so weiter entwickeln. Bisher fehlt nur die effiziente Möglichkeit. An der Grundsteuer wird bereits gedreht. Die Linken würden es sicher machen.

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Holgerli
vor 8 Stunden von reckoner:

Das stimmt aber nur für gewerbliche Betreiber. Den Strom den die Solarzelle in meinem Taschenrechner produziert musste ich noch nie versteuern.:rolleyes:

Und im Ernst, auch den richtigen Strom aus meinen Solaranlagen versteuere ich nicht, und zwar völlig legal (da komplett selbst verbraucht - und nur dann rechnet sich imho eine Solaranlage überhaupt).

Dann gibt es zwei Möglichkeiten:

1.) Du beziehst keine EEG-Umlage (z.B. für den Strom aus dem Taschenrechner). Wird aber wohl aber nur für die wenigsten kleineren Dachanlagen in Deutschland zutreffen.

2.) Du bist Steuerhinterzieher, weil mit dem Bezug von EEG-Umlage bist Du gewerblicher Betreiber in der Definition des Finanzamtes und z.B. auch in den Augen der IHK wo man Zwangsmitglied wird.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 15 Stunden von Holgerli:

Hier werden wir wohl ganz deutlich von um die 10 kWp, vielleicht auch 20kWp bei Heimdächern, ggf. auch mal 30 bis 100 kWp bei Landwirtschaft sprechen. Alles über 100 kWp würde ich aber eher als recht selten ansehen.

Die Anlagen >100kWp sind zwar absolut "selten", machen aber >50% unseres PV-Stroms (siehe Abbildung 22 aktuelle Fakten zur Photovoltaik 2022).

 

Zum Thema Übergewinn:

Ein Übergewinn hat natürlich auch eine Lenkungswirkung. Wenn es irgendwo viel Gewinn gibt, dann wird dort viel neue Konkurrenz entstehen. Nicht ohne Grund sind quasi alle Solateure dieses Jahr dauerhaft ausgebucht. Genau das ist es doch, was man erreichen will. Auch die hohen fossilen Preise dürften eine Lenkungswirkung haben, möglichst wenig davon zu verbrauchen, was auch ein erklärtes Ziel der Regierung ist.

 

Wenn man PV nun wieder im Nachhinein unattraktiver macht durch erratische Besteuerung, dann wird sich jeder 2mal überlegen, ob man wirklich in Zukunft noch investieren will... Zudem ist es höchstwahrscheinlich auch gar nicht so einfach rechtlich möglich, im Nachhinein für den Bestand neue Steuern zu erheben, aber da kenne ich mich nicht aus.

 

Außerdem, wer hier glaubt wirklich, dass Shell/Exxon/BP/... nach dem Einführen einer neuen "Übergewinnsteuer" dann die neue Steuer nicht einfach an die Verbraucher weiter geben, wodurch die Preise noch weiter erhöht werden?

 

Das man den Ärmsten der Gesellschaft helfen sollte, und zB Hartz4-Sätze oder die Steuertabelle an die neue Realität anpassen sollte, ist meiner Meinung nach eine davon unabhängige Diskussion. Eine Übergewinnsteuer wird das Problem langfristig eher verschlimmern, genauso wie eine pauschale Subvention von fossiler Energie (Tankrabatt). Das sichert nur den Status Quo und verhindert, dass die Nachfrage sinkt bzw. macht den Wechsel auf Erneuerbare weniger attraktiv, wodurch das Problem langfristig nur noch schlimmer wird....

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Du beziehst keine EEG-Umlage (z.B. für den Strom aus dem Taschenrechner). Wird aber wohl aber nur für die wenigsten kleineren Dachanlagen in Deutschland zutreffen.

Natürlich beziehe ich keine EEG-Umlage (über das Kleingeld braucht man doch seit einiger Zeit gar nicht mehr zu reden).

Und ja, es ist eine kleine Anlage (bzw. zwei), aber genau dann rechnet es sich durch Eigenverbrauch. Mir wird (fast) jede selbst erzeugte kWh indirekt mit 26 Cent vergütet (und nächstes Jahr wahrscheinlich noch deutlich mehr, mein Tarif läuft nur bis Jahresende).

Hätte ich mehr Solarpower so würde ich nur unvergütet einspeisen.

 

Meine Planung geht übrigens in Richtung Speicher (vielleicht in Form eines E-Autos). Dann rechnet sich mehr Solar auch wieder.

 

Stefan

 

PS: Sorry für das Abschweifen, mit dem Threadthema hat das ja nur am Rande zu tun.

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oktavian
vor 2 Stunden von reckoner:

PS: Sorry für das Abschweifen, mit dem Threadthema hat das ja nur am Rande zu tun.

ich bin schon der Meinung, dass eine Übergewinnsteuer bei subventionierten Geschäftsmodellen mehr Sinn macht als bei Firmen, welche auch erhebliche Risiken eingegangen sind und kurzfristig etwas besser verdienen. Denn die Risiken wurden bei Wind/Solar durch den Steuerzahler vermindert und dann sollte er auch an den Übergewinnen beteiligt werden. Die Grünen in diversen Parteien sind aber immer nur gut im subventionieren mit unserem Geld und haben das nicht in die Gesetze eingebracht.

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Nachdenklich
vor 9 Stunden von slowandsteady:

Das man den Ärmsten der Gesellschaft helfen sollte, und zB Hartz4-Sätze oder die Steuertabelle an die neue Realität anpassen sollte,

Ist es eigentlich niemandem bekannt, daß diese "Ärmsten der Gesellschaft", die Hartz4-Empfänger und die Bezieher von Grundsicherung die einzigen sind, die sich über die steigenden Heizkosten nun wirklich keine Gedanken machen müssen?

Das Job-Center zahlt den Hartz4-Empfängern neben dem Regelsatz auch die Miete und die Heizkosten.

Insofern stellt  sich mir eher die Frage, wie man auch diese Menschen motiviert, die Temperatur runter zu drehen?

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Ramstein
vor 1 Minute von Nachdenklich:

Insofern stellt  sich mir eher die Frage, wie man auch diese Menschen motiviert, die Temperatur runter zu drehen?

Deshalb hatte Lindner vorgeschlagen, Prämien für Energiesparer zu zahlen. Aber das stieß natürlich auch auf heftigen Protest: „Arme werden sparen, um Geld für Essen zu haben!“

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oktavian
vor 9 Stunden von slowandsteady:

Außerdem, wer hier glaubt wirklich, dass Shell/Exxon/BP/... nach dem Einführen einer neuen "Übergewinnsteuer" dann die neue Steuer nicht einfach an die Verbraucher weiter geben, wodurch die Preise noch weiter erhöht werden?

das sind vertikal integrierte Konzerne. Nicht jede Sparte macht Übergewinne. Nicht jede Sparte kann Steuern auf die Verbraucher umlegen, sondern die hängen doch teilweise am Weltmarktpreis z.B. bei Ölförderung&Exploration in Afrika. Tankstellen in DE würden Steuern hingegen 1:1 weiter geben können.

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

Nicht jede Sparte kann Steuern auf die Verbraucher umlegen, sondern die hängen doch teilweise am Weltmarktpreis z.B. bei Ölförderung&Exploration in Afrika.

Das ist es ja gerade, es hängt alles am Markt, sowohl EK als auch VK, überall herrscht Wettbewerb. Und da alle Marktteilnehmer betroffen sein werden (?*) kann und wird die Steuer auch weitergereicht.

Besteuert man beispielsweise die Erdölförderer (sagen wir mal über das Welt-Finanzamt:rolleyes:), dann steigen die EK-Preise der Raffinerien. Und die VK-Preise dann ebenso, und schon ist es in der Rechnung vom Heizöllieferanten oder der Tankstelle inkludiert.

 

Ein gutes Beispiel ist doch die Tabaksteuer. Davon sind die Hersteller auch nur marginal betroffen (weil ein paar Raucher das Laster wegen "zu teuer" aufgeben). Die Steuer zahlt aber immer der Endverbraucher.

 

*ich kann mir zumindest nicht vorstellen, wie es legal möglich sein soll, von einigen eine Sondersteuer zu kassieren und von anderen nicht (etwa: Shell und BP/Aral ja, die freien Tankstellen aber nicht) - aber ich kann mir eh' nicht vorstellen wie das Projekt Übergewinnsteuer legal umgesetzt werden soll

 

Stefan

 

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basti_
vor 13 Stunden von Ramstein:

Deshalb hatte Lindner vorgeschlagen, Prämien für Energiesparer zu zahlen. Aber das stieß natürlich auch auf heftigen Protest: „Arme werden sparen, um Geld für Essen zu haben!“

Hatte man nicht gestern die Pläne in Österreich vorgestellt.

In Österreich argumentiert man afaik, dass Ärmere sowieso einen geringeren Stromverbrauch haben. Dh man würde einen Durschschnittsverbrauch ermitteln und nachdem Ärmere sowieso schon unter dem Durchschnitt liegen würden diese, bei unverändertem Verbrauch, bereits ein Plus machen, da sie Zuschüsse für mehr Strom erhalten als sie eigenlich benötigen.

 

vor 10 Stunden von reckoner:

Und da alle Marktteilnehmer betroffen sein werden (?*) kann und wird die Steuer auch weitergereicht.

Wie will man eine Übergewinnsteuer weitergeben. Verstehe ich eventell den Sinn dieser Steuer nicht? Die Logik ist doch, ich mache "aus Gründen" mehr Gewinn als normal. Dieser "Übergewinn" soll aber an den Staat/die Allgemeienheit abgeführt werden.

Vorausgesetzt ist natürlich, dass man diesen "Übergewinn" korrekt ermittlen kann, was laut den Links aus dem Eingangspost zu bezweifeln wäre.

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WOVA1
· bearbeitet von WOVA1
vor 11 Stunden von reckoner:

*ich kann mir zumindest nicht vorstellen, wie es legal möglich sein soll, von einigen eine Sondersteuer zu kassieren und von anderen nicht (etwa: Shell und BP/Aral ja, die freien Tankstellen aber nicht) - aber ich kann mir eh' nicht vorstellen wie das Projekt Übergewinnsteuer legal umgesetzt werden soll

:thumbsup:

Naja, der Betreiber der freien Tankstelle würde wahrscheinlich argumentieren können: 'Umsatz gestiegen, Einkaufspreise gestiegen, Menge gesunken - kein Übergewinn da'.

Hohe Gewinne fallen gegenwärtig im Upstream-Geschäft an, bestenfalls noch in der Verarbeitung via hoher Raffinerie-Margen.

Von daher würde eie deutsche Übergewinnsteuer die paar Gesellschaften treffen, die immerhin noch 5% der Gasbedarfs in Deutschland fördern. Ansonsten eher Solarpark/ Windparkbetreiber.

 

Die Idee der Übergewinnsteuer mag ja ganz nett sein - nur vermutlich nicht sinnvoll durchführbar.

Vielleicht sollte man sich eher darauf konzentrieren, das Mindeststeuer-Abkommen für internationale Konzerne auch tatsächlich umzusetzen.

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oktavian
vor 16 Minuten von WOVA1:

Vielleicht sollte man sich eher darauf konzentrieren, das Mindeststeuer-Abkommen für internationale Konzerne auch tatsächlich umzusetzen.

das wäre sinnvoll.

vor 11 Stunden von reckoner:

Besteuert man beispielsweise die Erdölförderer (sagen wir mal über das Welt-Finanzamt:rolleyes:)

die deutsche Übergewinnsteuer würde aber nur Deutschland betreffen. Wenn nun ein Konzern Gewinne durch hohe Weltmarktpreise erzielt, macht dadurch ja nicht die deutsche Tochtergesellschaft Übergewinn. Ich verstehe da den Ansatz nicht. Die Verrechnungspreise sind eben Weltmarktpreise. Wo soll denn z.B. der BP Übergewinn in DE genau herkommen nach diesen "Papieren"?

Raffineriemargen waren auch mal schlecht und die Raffinerien sind kapitalintensiv. Ich wäre als Aktionär für Herunterfahren und Verknappung des Angebots, um die angemessenen Kapitalrenditen für das Grüne Risiko zu erreichen (z.B. Zwangsabschaltung nach teuren Investitionen).

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Ramstein
vor 49 Minuten von oktavian:

Ich verstehe da den Ansatz nicht

Ich schon. Das ist ein Appell an die Umverteiler der Neid-und-Missgunst-Fraktion. Fakten zu berücksichtigen, würde nur stören.

 

Motto: "Störe meine feuchten Umverteilungsträume nicht mit deinen hässlichen Fakten."

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reckoner

Hallo,

 

Zitat

die deutsche Übergewinnsteuer würde aber nur Deutschland betreffen.

Wegen diesem Dilemma hatte ich ja das "Welt-Finanzamt" ins Spiel gebracht. Sprich: Es müsste eine weltweite Aktion sein, an der sich alle Länder beteiligen.;)

Wenn aber nur Deutschland eine solche Steuer einführen würde, dann würde man einzig der eigenen Industrie schaden - die Verbraucher würden nämlich, direkt oder indirekt, im Ausland kaufen.

 

Ein Sonderfall sind die Windkraft- und Solaranlagen. Denn die bestehen ja bereits und kosten praktisch nichts mehr, erwirtschaften aber plötzlich deutlich mehr.

Eine Sondersteuer würde hier aber die Neuinstallationen massiv beeinträchtigen, daher sind imho Aktionen in diesem Bereich auszuschließen (vielleicht in ein paar Jahren, wenn >90% des Strom aus erneuerbaren Quellen kommt, aber sicher nicht jetzt).

 

Stefan

 

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