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AKC

Vermögens/Depottransfer ins Ausland (Südamerika)

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AKC

Hallo zusammen,

 

ich wollte mich einmal erkundigen, ob hier im Forum Wissen vorhanden ist bzw. Anlaufstellen bekannt sind zur Thematik Depot/Vermögen ins nicht EU-Ausland übertragen im Zuge eines Wegzugs.

Meine Frau und ich überlegen, ob wir uns langfristig Richtung Südamerika (Brasilien - Sie ist Staatsbürgerin ich habe eine Permanencia) absetzen. Haben uns kürzlich ganz allgemein die Frage gestellt, wie es aussehen würde wenn wir uns in z.B. 10-15 Jahren entscheiden auszuwandern und unser Kapital, welches größtenteils in ETFs/Aktien angelegt ist, mitnehmen. 

 

Wir sind an dieser Stelle noch absolut blank welche Möglichkeiten für so einen Transfer zur Verfügung stehen. Wir würden uns über einige Tipps bezüglich Quellen zum Einlesen in die Thematik bzw. auch professionelle Anlaufstellen freuen.

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Quailman

Professionelle Anlaufstelle: Ein Steuerberater sollte vorher sicher mal kontaktiert werden.

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Barqu
· bearbeitet von Barqu
2 hours ago, AKC said:

Hallo zusammen,

 

ich wollte mich einmal erkundigen, ob hier im Forum Wissen vorhanden ist bzw. Anlaufstellen bekannt sind zur Thematik Depot/Vermögen ins nicht EU-Ausland übertragen im Zuge eines Wegzugs.

Meine Frau und ich überlegen, ob wir uns langfristig Richtung Südamerika (Brasilien - Sie ist Staatsbürgerin ich habe eine Permanencia) absetzen. Haben uns kürzlich ganz allgemein die Frage gestellt, wie es aussehen würde wenn wir uns in z.B. 10-15 Jahren entscheiden auszuwandern und unser Kapital, welches größtenteils in ETFs/Aktien angelegt ist, mitnehmen. 

 

Wir sind an dieser Stelle noch absolut blank welche Möglichkeiten für so einen Transfer zur Verfügung stehen. Wir würden uns über einige Tipps bezüglich Quellen zum Einlesen in die Thematik bzw. auch professionelle Anlaufstellen freuen.

Was ist die Motivation des Transfers?

Ggf. ist es sinnvoller es in DE zu belassen. Das macht nicht jede Bank mit, die DKB waere eine der Ausnahmen.

Ob es Sinn macht, haengt stark davon ab, ob und wie es in BRA versteuert wird. Ist das bekannt? Wobei "10 bis 15 Jahre" ein grosser Zeitraum ist, bis dahin sieht es vllt schon wieder anders aus.
 

10 minutes ago, Quailman said:

Professionelle Anlaufstelle: Ein Steuerberater sollte vorher sicher mal kontaktiert werden.

Von "sicher" wuerde ich nicht unbedingt ausgehen.

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Theobuy
vor 3 Stunden von AKC:

Haben uns kürzlich ganz allgemein die Frage gestellt, wie es aussehen würde wenn wir uns in z.B. 10-15 Jahren entscheiden auszuwandern und unser Kapital, welches größtenteils in ETFs/Aktien angelegt ist, mitnehmen. 

Ich bin ausgewandert, wenn auch nicht nach Südamerika, und froh, mein Kapital nicht mitgenommen zu haben. 95% meiner Investments sind bei deutschen Instituten. Neben der schon erwähnt DKB nimmt auch Scalable Capital Deutsche mit ausländischem Wohnsitz/Steuerpflicht. Ich habe hinreichend Vertrauen in das deutsche Rechtssystem und aufgrund des Passes auch immer die Möglichkeit, dorthin zurückzukehren.

 

Wenn die Auswanderung erst in diversen Jahren ansteht, würde ich mir Gedanken über eine zweite/dritte Bank und auch einen weiteren Broker machen, mit dem man längere Geschäftsbeziehungen pflegt. Eröffnen geht in Deutschland viel einfacher, als nach Wegzug und Wohnsitz wechseln ist dann die nächste Frage.

 

Die entscheidende Frage ist die der Besteuerung, d.h. wie in Südamerika zukünftige Einkünfte aus Wertpapieren (ggf. in der Ansparphase Wertzuwächse) zu versteuern sind. In bestimmten Fällen gibt es auch eine "Wegzugsteuer". Hier kenne ich mich nicht aus, aber das lässt sich über Auswandererforen und Youtube-Videos grob klären. Ggf. sind auch zur Recherche Stichworte wie "digital nomads", "3-flag principle"/"5 flag principle" von Interesse.

 

 

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Someone
vor 4 Stunden von AKC:

Meine Frau und ich überlegen, ob wir uns langfristig Richtung Südamerika (Brasilien - Sie ist Staatsbürgerin ich habe eine Permanencia) absetzen. Haben uns kürzlich ganz allgemein die Frage gestellt, wie es aussehen würde wenn wir uns in z.B. 10-15 Jahren entscheiden auszuwandern und unser Kapital, welches größtenteils in ETFs/Aktien angelegt ist, mitnehmen. 

Soweit ich es weiß, sind die Möglichkeiten in den weltweiten Kapitalmarkt über eine brasilianische Bank zu investieren unmöglich bis schwierig (außer ihr habt ein ausreichendes (7-stelliges) Dollarvermögen ;)) und deutlich teurer als über einen deutschen oder internationalen Broker. Auch gibt es Kapitalverkehrskontrollen (insbes. aus Brasilien heraus).

 

Von daher würde ich auch eher versuchen einen deutschen, oder US-amerikanischen Broker auszuwählen, der Euch behält, wenn Euer steuerlicher Wohnsitz Brasilien sein wird.

 

Die politischen, Währungs- und Lebens-Risiken von Brasilien als Entwicklungs/Schwellenland mit stark polarisierter Gesellschaft und hoher Kriminalität im Allgemeinen sind Euch ja sicherlich bewusst.

 

Weiterhin ist es wichtig zu bedenken, dass es zwischen Brasilien und Deutschland kein Doppelbesteuerungsabkommen gibt. Falls ihr ein Vorgespräch mit einem Steuerberater machen wollt, solltet ihr euch Spezialisten in dieser Richtung suchen.

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Barqu
2 hours ago, Theobuy said:

Neben der schon erwähnt DKB nimmt auch Scalable Capital Deutsche mit ausländischem Wohnsitz/Steuerpflicht.

Sieht aktuell aber so aus bei mir:

 

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Barqu

Laut (veralteten) Websiten kann man manuell den Meldeort eintragen - funktioniert anscheinend nicht mehr, habe es gerade ausprobiert.

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oktavian
vor 3 Stunden von Theobuy:

ch bin ausgewandert, wenn auch nicht nach Südamerika, und froh, mein Kapital nicht mitgenommen zu haben. 95% meiner Investments sind bei deutschen Instituten. Neben der schon erwähnt DKB nimmt auch Scalable Capital Deutsche mit ausländischem Wohnsitz/Steuerpflicht. Ich habe hinreichend Vertrauen in das deutsche Rechtssystem und aufgrund des Passes auch immer die Möglichkeit, dorthin zurückzukehren.

DKB und scalable ziehen dann von sich gar keine Steuern ab? Wie sieht es denn mit Quellensteuern aus- bleibt USA auf 15% bei Dividenden und wie viel wird auf deutsche Aktien fällig?

Stimme zu, würde das Geld in einem Staat mit hoher Rechtssicherheit lagern. Auch wegen Entführung/Erpressung besser, wenn um das Vermögen möglichst wenige in Brasilien wissen.

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AKC
· bearbeitet von AKC

Würde es denn unter diesen Gesichtspunkten nicht Sinn machen, sich einen Internationalen Broker zu suchen der in beiden Ländern angeboten wird und die Anbindung diverser Konten für Ein- und Auszahlung anbietet? z.B. sowas wie Interactive Brokers?

 

Wir haben jetzt auch nichts wildes im Depot liegen. Überwiegend Vanguard ETFs

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PEOPLES
vor 11 Stunden von AKC:

Wir sind an dieser Stelle noch absolut blank welche Möglichkeiten für so einen Transfer zur Verfügung stehen.

Kann ich dir genau sagen, weil ich nach BRA gezogen bin. Habe auch noch ein deutsches Depot bei der DKB und ja, die ziehen einem keine Steuern mehr ab als Steuerausländer. Man ist mit Kapitaleinkünften in D ja auch nicht steuerpflichtig, wenn man den steuerlichen Wohnsitz ausserhalb hat. Aber man muss alles in BR angeben und versteuern. Ist aber eigentlich immer besser als in D (Steuersatz, Freibetrag, etc.)

 

vor 1 Minute von AKC:

Würde es denn unter diesen Gesichtspunkten nicht Sinn machen, sich einen Internationalen Broker zu suchen der in beiden Ländern angeboten wird

Nein. Wie gesagt, völlig anderes Konzept. Bitte frage auch keinen durchschnittlichen brasilianischen Steuerberater, die haben das Thema nciht auf dem Schirm. 

 

Um es kurz zu machen (die lange Version kommt vielleicht morgen, oder wir telefonieren dann mal lieber):

Die Mitnahme funktioniert nicht, weil das System in BRA ganz anders funktioniert. Ich kann aus BRA raus auch nicht direkt in ausländische Aktien investieren. Es gibt Umwege über Zertifikate aber das sind dann eben Zertifikate und kein Sondervermögen. In Brasilien ist es auch teilweise besser in Kreditpapiere zu gehen als auf Aktien zu setzten.

 

Die Berechnung der Steuer auf Anlagevermögen, Dividenden, etc. funktioniert auch anders. Zb. wie genau der Kursgewinn ermittelt wird. Das ist in BR kein FIFO-Prinzip sondern geht nach durchschnittlichen Anschaffungskosten, etc. 

 

WICHTIG: Anlagevermögen das man VOR der brasilianischen Steuerpflicht besessen hat wird bei dem Transit D -> BRA Steuerpflicht NICHT in Brasilien steuerpflichtig. Das kannst du inkl. aller angefallenen und anfallenden Kursgewinne (nicht Ausschüttungen) veräussern und bist da steuerbefreit, selbst wenn große Teile des Kursgewinnens in der Zeit in D angefallen sind. 

Kurzes Beispiel weils so schön ist: 

Am 01.10.2010 100.000€ in ETF xxx

Am 30.09.2022 200.000€ wert aber Steuerpflicht in D

Am 30.09.2022 Umzug nach BRA mit Steuerpflicht dort ab dem 01.10.2022 -> Das Depot über den Status Steuerausländer informieren

Am 01.01.2023 ist der ETF 250.000 wert und wird in BRA veräussert -> Kursgewinn 150.000€ -> Steuer 0€

 

Würdest du den ETF am 30.09.2022 verkaufen und am 01.10.2022 wieder kaufen, dann müsstest du 100t € (26.xx%) in D versteuern und 50t€ (15% flat) in BRA. 

Und bevor Unkenrufe kommen: Ja das ist so und ja ich habs schon durch und ja ich hatte eine große internationale Steuerberatungsfirma die mir die Steuererklärung gemacht hatte.

 

Vom Konzept her macht es also Sinn, in thesaurierende ETFs zu gehen und diese in der Transition zu halten. Alles was vor der Transition verkauft wird, hätte man nach Transition halt eigentlich steuerfrei bekommen. 

 

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AKC
· bearbeitet von AKC
vor 19 Minuten von PEOPLES:

Kann ich dir genau sagen, weil ich nach BRA gezogen bin. Habe auch noch ein deutsches Depot bei der DKB und ja, die ziehen einem keine Steuern mehr ab als Steuerausländer. Man ist mit Kapitaleinkünften in D ja auch nicht steuerpflichtig, wenn man den steuerlichen Wohnsitz ausserhalb hat. Aber man muss alles in BR angeben und versteuern. Ist aber eigentlich immer besser als in D (Steuersatz, Freibetrag, etc.)

 

Nein. Wie gesagt, völlig anderes Konzept. Bitte frage auch keinen durchschnittlichen brasilianischen Steuerberater, die haben das Thema nciht auf dem Schirm. 

 

Um es kurz zu machen (die lange Version kommt vielleicht morgen, oder wir telefonieren dann mal lieber):

Die Mitnahme funktioniert nicht, weil das System in BRA ganz anders funktioniert. Ich kann aus BRA raus auch nicht direkt in ausländische Aktien investieren. Es gibt Umwege über Zertifikate aber das sind dann eben Zertifikate und kein Sondervermögen. In Brasilien ist es auch teilweise besser in Kreditpapiere zu gehen als auf Aktien zu setzten.

 

Die Berechnung der Steuer auf Anlagevermögen, Dividenden, etc. funktioniert auch anders. Zb. wie genau der Kursgewinn ermittelt wird. Das ist in BR kein FIFO-Prinzip sondern geht nach durchschnittlichen Anschaffungskosten, etc. 

 

WICHTIG: Anlagevermögen das man VOR der brasilianischen Steuerpflicht besessen hat wird bei dem Transit D -> BRA Steuerpflicht NICHT in Brasilien steuerpflichtig. Das kannst du inkl. aller angefallenen und anfallenden Kursgewinne (nicht Ausschüttungen) veräussern und bist da steuerbefreit, selbst wenn große Teile des Kursgewinnens in der Zeit in D angefallen sind. 

Kurzes Beispiel weils so schön ist: 

Am 01.10.2010 100.000€ in ETF xxx

Am 30.09.2022 200.000€ wert aber Steuerpflicht in D

Am 30.09.2022 Umzug nach BRA mit Steuerpflicht dort ab dem 01.10.2022 -> Das Depot über den Status Steuerausländer informieren

Am 01.01.2023 ist der ETF 250.000 wert und wird in BRA veräussert -> Kursgewinn 150.000€ -> Steuer 0€

 

Würdest du den ETF am 30.09.2022 verkaufen und am 01.10.2022 wieder kaufen, dann müsstest du 100t € (26.xx%) in D versteuern und 50t€ (15% flat) in BRA. 

Und bevor Unkenrufe kommen: Ja das ist so und ja ich habs schon durch und ja ich hatte eine große internationale Steuerberatungsfirma die mir die Steuererklärung gemacht hatte.

 

Vom Konzept her macht es also Sinn, in thesaurierende ETFs zu gehen und diese in der Transition zu halten. Alles was vor der Transition verkauft wird, hätte man nach Transition halt eigentlich steuerfrei bekommen. 

 

Muito obrigado pelas informações e as explicações!

 

Momentan sind unsere Depots bei Scalable. Wahrscheinlich würde es dann irgendwann Sinn machen, einen Depotumzug zur DKB vorzunehmen sobald sich abzeichnet, dass wir gehen.

 

Eine Verständnisfrage würde ich aber noch gerne stellen zu deinem Fallbeispiel:

 

Du schriebst, dass bei einem Verkauf am 30.09.22 die KapEst in DE anfallen würde --> soweit verstanden, da man da ja noch in de Steuerpflichtig wäre. Was mir dann aber nicht ganz klar ist, ist warum dann noch mal Steuern in Brasilien anfallen, oder bezog sich diese Aussage auf den Fall des Rückkaufs am 01.10.2022 bzw, die Besteuerung der Kursgewinne für alle Shares die ich ab meiner Steuerpflicht in BRA zukaufe?

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Theobuy
vor 20 Stunden von oktavian:

DKB und scalable ziehen dann von sich gar keine Steuern ab? Wie sieht es denn mit Quellensteuern aus- bleibt USA auf 15% bei Dividenden und wie viel wird auf deutsche Aktien fällig?

Genau, es werden keine Steuern abgezogen/einbehalten, siehe @PEOPLES. Ich habe nur 3 thesaurierende ETFs, d.h. es gibt weder Aktien noch Auszahlungen und eine Besteurung auf Kapitalzuwächse gab es nicht und jetzt bin ich in einem Land, wo Einnahmen außerhalb des Landes gar nicht versteuert werden müsssen, d.h. ggf. auch keine Ausschüttungen oder Dividenden. Das ist wichtig im Hinterkopf zu behalten, weil man ggf. einen Turnaround (alles verkaufen und neu kaufen, um Gewinne zu realisieren) machen sollte, wenn man in ein Land mit anderen steuerlichen Regeln zieht.

 

vor 21 Stunden von Barqu:

Sieht aktuell aber so aus bei mir:

Ich habe nicht geprüft, ob sich etwas geändert hat, seit ich das Depot eröffnet habe. Meins habe ich im August 2021 eröffnet - deutscher Pass, Wohnsitz außerhalb EU. Wohnsitz musst extra nachgewiesen werden (inkl. notariell beglaubigter vÜbersetzung der Anmeldung im Ausland), hat knapp 14 Tage alles gedauert. Soweit ich es verstehe, war es die Baader Bank, die entsprechende weitere Infos benötigte.

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PEOPLES
vor 21 Stunden von AKC:

Du schriebst, dass bei einem Verkauf am 30.09.22 die KapEst in DE anfallen würde --> soweit verstanden, da man da ja noch in de Steuerpflichtig wäre. Was mir dann aber nicht ganz klar ist, ist warum dann noch mal Steuern in Brasilien anfallen, oder bezog sich diese Aussage auf den Fall des Rückkaufs am 01.10.2022 bzw, die Besteuerung der Kursgewinne für alle Shares die ich ab meiner Steuerpflicht in BRA zukaufe?

So wars gemeint, sorry. Aber das Prinzip ist verstanden :)

 

Dein Termin ist ja noch lange hin, insofern gut, dass du dich vorher drum kümmerst. Wie gesagt, es ist nicht nötig das Depot in D aufzugeben und es macht sogar Sinn, eine Deutsche Kreditkarte zu haben. Mit einer Brasilianischen Karte bezahlt man bei Nutzung im Ausland zb. immer 6,7% IOF (Foreign Exchange Tax) on top. Die versuchen halt die Knete im Land zu halten. Sprich wenn du doch mal im Ausland unterwegs bist (aus Brasilianischer Sicht), dann kann man sich damit schon etwas sparen. 

 

Selbst wenn du das Depot mit nach BR nehmen könntest, dann wären deine Anlagen dort drin ja "Ausländisch" und in dem Moment ist es egal, wo diese Anlage dann hinterlegt sind, zumindest aus steuerlicher Sicht. 

 

Du kannst natürlich ein Depot in Brasilien eröffnen und dort entweder die wenigen Brasilianischen Aktien handeln, es gibt die Möglichkeit Zertifikate (funktioniert wie Aktien) von Tesla, Google, ... zu kaufen, etc. ABER der Markt ist natürlich lang nicht so liquide wie in D, auch weil keiner die Aktien kennt. Google schon, aber Tesla ist keine Marke hier. Das kennen ein paar Autofreaks, aber es gibt quasi keine Teslas in BR. Interessant in Hochzinsphasen sind BR Kreditpapiere die durch Banken rausgegeben werden und über eine Art Einlagensicherungsfonds abgesichert sind. Diese lassen sich easy über Apps kaufen/verkaufen bzw. haben Festgeldcharakter und machen derzeit 12,5% nach Steuer. Da macht BR Börse wenig Sinn (für mich).

 

Bzgl. der Steuerlichen Behandlung: 

Wenn du dann in BR lebst bist du mit deinem Welteinkommen hier steuerpflichtig und zwar vom ersten Tag an. Du hast dich ja vorher in D abgemeldet. Dann brauchst du einen Nachweis, dass du deinen steuerlichen Wohnsitz in BR gegründet hast und idR wird einfach eine Wasserrechnung/Stromrechnung akzeptiert, auch weil es hier keine Meldepflicht gibt. Das dauert nen Moment, bis deine Bank dich dann als Steuerausländer führt und ab dem Moment wird dir keine Quellensteuer mehr abgezogen. Auch nicht auf Dividenden oder so. Also zumindest bei "normalen" Fonds/ETFs, keine Ahnung ob es da komische US-Konstrukte gibt, die habe ich nicht. Ich bin nur in MSCI World, NASDAQ, etc.

Bei den Aktien/ETFs/... die du vor dem Umzug in D hast (oder woanders in der Welt), gibt es eigentlich keine Unterscheidung, sprich das zählt alles als Anlagevermögen/Sachwerte und wird steuerlich gleich behandelt. Es gibt auch keine Vermögenssteuer, sprich es wird nur der Gewinn einer Anlage bei deren Veräusserung versteuert.

Auf diese "ausländischen" Vermögenswerte musst du beim Verkauf von "kleinen Mengen" (unter 35.000 R$ Umsatz pro Monat, egal ob eine große oder viele kleine Positionen) keine Steuern abführen. Deklariert werden muss es immer, weil das Finanzamt sehen will, woher die Knete kommt Der enthaltene Kursgewinn ist dabei egal. Die genaue Berechnung funktioniert aber anders als in D und das sucht man sich am besten im Internet raus, ich habe mir da ein Excel-Sheet gebastelt. Da geht es nicht ums FIFO-Prinzip, sondern man ermittelt einen gewichteten mittleren Anschaffungspreis (bei mehreren Zukäufen) und schaut dann wieviel Kursgewinn bei Verkauf erzielt wird. Werden 35.001R$ oder mehr umgesetzt, dann muss für den gesamten Verkauf die Steuer berechnet und abgeführt werden. 

Ausländische Dividenden werden im Prinzip wie Einkommen gewertet, ABER haben ihre eigene Progressionstabelle. Bis 1900R$/Monat fallen dabei keine Steuern an. Also egal was du sonst an Gehalt im In-/Ausland bekommst, Dividenden/Zinsen haben ihre eigene Progressionstabelle und diese 1900R$ kann man daher wie eine Art Freibetrag ansehen.

 

Brasilianische Aktien in Brasilien (nicht Zertifikate von ausländischen Firmen die aussehen wie Aktien -> BDRs) werden steuerlich anders behandelt, da hat man 20.000R$ Freigrenze und Dividenden von Brasilianischen Aktien sind generell steuerfrei. 

 

Die abzuführenden Steuern müssen auf Monatsbasis berechnet und abgeführt werden. 

 

Ich denke die drei Links helfen auch schonmal weiter:

https://home.kpmg/xx/en/home/insights/2021/10/brazil-taxation-of-international-executives.html

https://www.valor.srv.br/artigo.php?id=383&titulo=ganho-de-capital-em-moeda-estrangeira-imposto-renda-pessoa-fisica-irpf

https://www.infomoney.com.br/guias/bdr-imposto-de-renda-ir/

 

 

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ToTheTop
· bearbeitet von ToTheTop
vor 1 Stunde von PEOPLES:

Das dauert nen Moment, bis deine Bank dich dann als Steuerausländer führt und ab dem Moment wird dir keine Quellensteuer mehr abgezogen. Auch nicht auf Dividenden oder so. Also zumindest bei "normalen" Fonds/ETFs, keine Ahnung ob es da komische US-Konstrukte gibt, die habe ich nicht. Ich bin nur in MSCI World, NASDAQ, etc.

Bei den Aktien/ETFs/... die du vor dem Umzug in D hast (oder woanders in der Welt), gibt es eigentlich keine Unterscheidung, sprich das zählt alles als Anlagevermögen/Sachwerte und wird steuerlich gleich behandelt. Es gibt auch keine Vermögenssteuer, sprich es wird nur der Gewinn einer Anlage bei deren Veräusserung versteuert.

Vorsicht mit Beschreibungen wie "normalen Fonds/ETFs". Die anfallende Quellensteuer ist abhängig von dem Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen Fondsdomizil und deinem Wohnsitzland. Viele ETFs wurden in Irland aufgelegt, Irland hat eine pauschale Quellensteuer von 25%, weil Irlands DBA mWn immer 0% Quellensteuer verankert haben, zahlt man bei ausschüttenden Irland-ETFs keine Quellensteuer. Aber nicht alle ETFs sind eben aus Irland, da muss man aufpassen!
Bei Einzelaktien das gleiche Spiel. Die USA haben zum Beispiel eine pauschale Quellensteuer von 30%, wegen dem DBA mit Deutschland zahlt man nur 15%. Bist du jetzt in einem Land wohnhaft, dass kein DBA mit den USA besitzt würde ein deutscher Broker die 30% Quellensteuer auf Dividenden einbehalten! Wobei das nicht ganz korrekt formuliert ist, deinem deutschen Broker wäre es erstmal egal wo dein Wohnsitz ist und würde pauschal die 30% einbehalten bis nachgewiesen ist, dass ein DBA vorliegt und sie nur 15% einbehalten dürfen. (Im USA Fall erfolgt das zB über das W8ben Formular der US Steuerbehörde. Das lädt man runter, füllt es mit den persönlichen Daten aus und reicht es beim Broker ein. Damit wird quasi bestätigt, dass man nicht in den USA steuerpflichtig ist, sondern in einem Land mit DBA und entsprechend eine Reduzierung der Quellensteuer vorgenommen werden kann.)

 

Meine Erfahrung: Wohnsitz in Portugal, Depot weiterhin bei onvista.

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AKC

Klasse, vielen Dank für die Hinweise. Glücklicherweise haben wir tatsächlich nur thesaurierende Vanguard Etfs mit Domizil in Irland.

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PEOPLES
· bearbeitet von PEOPLES

Guter Hinweis, ich habe nachgeschaut: Ich habe Deutsche, Luxemburgische und Irische ETFs und für diese wird beim Status Steuerausländer keine Quellensteuer einbehalten, also zumindest bekomme ich immer genau den Kurswert (abzüglich Ordergebühr).

 

Man kann aber in Brasilien eine Kapitalertragssteuer gegenrechnen, sollte man die im Ausland bezahlt haben. ABer wie das genau geht -> ? Ich habs noch nie gebraucht. Ich bin da auch einfach mit den ETFs aufgestellt.

 

Was ich noch sagen wollte: Man muss in Brasilien alle seine Konten offen legen. Die Receita Federal (Finanzamt) schaut da schon auf die Finanzflüsse und die wollen vor allem wissen, woher Geldeingänge kommen und ob diese versteuert wurden. Wenn du also Konten in D hast und diese nicht zu Anfang angibst, dann bekommst du von diesen auch nur sehr schwer Geld nach BR, den dieses Geld würde ja für die Steuerbehörde aus dem "nichts" kommen. Bei nicht deklarierten Konten/Vermögen reagieren diese zuweilen unentspannt. 

Wenn man da also ein Schattenkonto/Depot führen will, dann muss man das von vornerein komplett durchdenken, ich fürchte das stellen sich manche einfacher vor als es ist. 

 

vor 1 Stunde von AKC:

Glücklicherweise haben wir tatsächlich nur thesaurierende Vanguard Etfs

Ich denke, ich würde das so machen: Diese liegen lassen/besparen solange du in D bist. Mit dem Umzug ein weiteres Depot aufmachen und dann neue Käufe unter "Brasilianischer Flagge" dort rein, das macht die Steuerberechnungen soviel einfacher. Und dann kannst du überlegen, ob du zusätzlicher Gelder in D bekommst, die du "sparen" kannst und dann in einen Dividenden-ETF packen bis zur GRenze von rund 300€ Dividenden pro Monat (schön aufdrösseln). 

Solltest du Einkommen in BR haben, dann kommt es auf den Leitzins an, ob festverzinste Papiere Sinn machen (hoher Leitzins) oder du dich dort an der Börse probieren willst. 

 

//EDIT: 

Ich war nie bei ihm, habe gehört, dass er sich gut bezahlen lässt: http://www.klausmerkel.com/site/ 

Er hat aber eine PDF erstellt, die auch eine gute Übersicht gibt.

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AKC

@PEOPLES

 

Warst du das im Podcast? Sehr hörenswert ;)

 

 

Werde mich die Tage auf jeden Fall weiter einlesen (in deine Links). Hoffe es ist ok, wenn ich im Laufe des Monats noch mal mit paar Fragen auf dich zukommen.

 

LG

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