Zum Inhalt springen
Archangel

Sorry, wieder mal DWS Riester Rente Premium

Empfohlene Beiträge

Archangel
· bearbeitet von Archangel

Danke euch. 

 

Den Vertrag hat uns 2008 jemand aus dem Bekanntenkreis vermittelt, in der Tat vor dem Hintergrund, dass mein Mann damals nicht förderberechtigt war. Ich meine, damals lief das unter "wenn ihr heiratet, dann wird er über Dich förderberechtigt, und bis dahin macht das auch so Sinn." Ist glaub ich, wie hier auch so oft geschrieben: man bekommt etwas von guten Bekannten empfohlen, und dann kümmert sich niemand mehr drum. Besagter Bekannter macht heute beruflich etwas anderes und hat als nettes Zubrot wahrscheinlich die ganzen Dynamik-Erhöhungs-Provisionen aus unzähligen Verträgen. Natürlich ist das sehr ärgerlich, dass man sich in Unwissenheit damals so ein Produkt hat verkaufen lassen, aber nun, passiert ist passiert. Die Rate war ursprünglich 100,-€ glaub ich, und dynamisiert sich mit 5% (?, kann grad nicht nachschauen) seit 2008. Und ich bin mir sicher, dass es provisionstechnisch für unseren Bekannten eine gute Wahl war. :-(

 

Was nehm ich aus euren Antworten mit?

 

1. Möglicherweise kann man die monatliche Rate anpassen. Wir werden in den nächsten Tagen mal bei der DWS anrufen und ein paar Rahmenbedingungen erfragen: wie die Kündigungsmodalitäten sind, ob die Rate veränderbar ist etc. ... 

 

2. Den Hinweis, dass mein Mann alleine nicht genug abgesichert ist, egal ob mit dem DWS Vertrag oder ohne. Ja, sehen wir auch so. 

 

3. Den Hinweis, dass eine Steuerplanung für die nächsten X Jahre sinnvoll wäre. Ja, auch hier stimme ich zu, aber das ist tatsächlich etwas, was wie eine Glaskugel ist. Mein Mann ist befristet angestellt (Uni) bis 2024, und es besteht die Option auf Verlängerung, tendenziell immer wieder. Ob das passiert, ist von vielen Faktoren abhängig, und einfach nicht planbar. Ebensowenig wie die Länge der Verlängerung, oder ob halbe Stelle vs. volle Stelle. Ebenso die freiberuflichen Einnahmen. natürlich hängt auch die Höhe seiner gesetzlichen Rente stark damit zusammen, ob er die nächsten 15-17 Jahre noch angestellt ist, oder nicht.

Gut, ich könnte einfach ein mittleres Szenario aufmachen, aber das erscheint mir zu wage. Ich verstehe aber den Punkt und seine Sinnhaftigkeit, und zumindest ab seinem theoretischen Renteneintritt  könnte man das mal aufmachen. Wobei auch mein Einkommen zu diesem Zeitpunkt für mich unter "Glaskugel" fällt, genauso wie meine voraussichtlichen Rentenansprüche. 

 

Im Grunde werden wir jetzt mit der DWS sprechen, und uns noch fehlende Infos suchen. Dann entscheiden, ob weiterlaufen lassen (mit Förderung), mit dem Risiko, dass es dann ab 2024 evtl. wieder anders aussieht (falls die Anstellung nicht verlängert wird). Oder ob wir beitragsfrei stellen, oder kündigen. 

 

Vielleicht nochmal eine konkrete Frage zu dem Produkt an sich:

Ich habe nichts zu der Verrentung ab 60/62/wann auch immer gefunden. Wird dann das gebildete Kapital dann (lebenslang?) verrentet (man kann sich ja bis zu 30% auszahlen lassen), und wie kann ich mir das vorstellen? Wenn da z.B. 50k vorhanden sind, was passiert dann? Hat die DWS dann einen Tabelle, wo sie rausliest, welche monatliche Rente sie ansetzt, unter Berücksichtigung von Sterbetafeln etc.? Und man bekommt dann diese Rente, auch wenn das in Summe mehr ist, als man eingezahlt hat (Langlebigkeit?)

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fondsanleger1966

Als allererstes wäre es aus meiner Sicht wichtig, dass Ihr aus Eurem Modus der Selbstsabotage herauskommt. Du wendest z.B. toxische Verkäufertechniken gegen Dich/Euch selbst an, indem Du Dir immer wieder Druck mit einem konkreten Produkt machst, den es gar nicht gibt.

 

Das treibt Dich/Euch dazu, dass

- Du stundenlang Threads liest, die Dir keine Antworten liefern, statt Dich einmal in Ruhe hinzusetzen, einen fundierten Thread mit Eurem Thema zu eröffnen und zu schauen, ob Ihr nicht brauchbare Antworten auf einen brauchbaren Input bekommt,

- Ihr zusammen abends Infos an Orten sucht, wo Ihr sie nicht finden könnt (etwa im Kleingedruckten das Entnahmekonzept),

- selbst einfachste Internetrecherchen über Basisinfos zu Riester nicht hinbekommt

- usw. usf.

 

Aus meiner Sicht solltest Ihr nur die Dynamik des Riestervertrages aussetzen oder abwählen und ggf. den Vertrag kostenoptimieren (wobei das zu diesem Zeitpunkt nur noch wenig bringen wird). Und Euch dann erst einmal um Eurer Mindset kümmern. Ihr habt jemanden vertraut, der Euch letztendlich betrogen hat. Für einen Vertrag dieser Art fließen an die 3.000 Euro als Abschlusskosten an den Vermittler und seine Organisation. Dafür soll dieser eine gute Beratung erbringen, über alle wesentlich Aspekte des Produkts informieren (also auch z.B. die, die Ihr selbst jetzt nicht gefunden habt), Fragen beantworten, ggf. bei der Zulagenbeantragung unterstützen usw. Diese ganzen Gegenleistungen habt Ihr nicht bekommen. Das tut erst einmal weh. Der Verlust der 3.000 Euro dürfte ebenfalls erst einmal schmerzen. Vielleicht kommen noch Selbstvorwürfe hinzu, wie man so naiv sein konnte als unternehmerisch Tätiger. Und evtl. auch noch Scham über das eigene Versagen.

 

Das solltet Ihr erst einmal zulassen, aber sofort auch ganz klar die andere Seite herausarbeiten (z.B. in einem gemeinsamen Gespräch darüber, damit das besser wirken kann): Ihr wart damals möglicherweise schon in der Rush Hour des Lebens. Der Mann hat hart gearbeitet, als Selbstständiger viel Flexibilität gezeigt und gutes Geld verdient und konnte deshalb keine zeitaufwändige Suche nach einer bessern Altersvorsorge leisten. Der Anreiz mit dem bald heiraten klang einfach zu gut ;-) Usw usf.

 

Versucht möglichst viele positive Punkte in diesem Zusammenhang zu finden. Es ist wichtig, dass Ihr wieder in den Frieden mit Euch kommt, ohne ein zu starkes inneres Gegrummel, und die unglücklich verlaufende Sache zumindest als Lehrgeld akzeptieren könnt, das die meisten Menschen irgendwann einmal bezahlen. Ansonsten können unbewusste Mechanismen einsetzen, die z.B. versuchen, den erlittenen Schaden zu kompensieren und Euch *durch die aufgeladene, emotionale Situation* in den nächsten Unsinn und weitere Selbstsabotage hineintreiben.

 

Wenn Euch das gelungen ist, könnt Ihr weitermachen.

 

Als erstes solltet Ihr Eure Situation selbstkritisch analysieren: Schafft Ihr die Finanzplanung wirklich selbst? Auch wenn Ihr noch auf der Rush Hour des Lebens seid? Berufliche Unsicherheit beim Mann ertragen müsst mit hohem Bedarf an Anpassungsfähigkeit? Oder holt Ihr Euch besser professionelle Hilfe an die Seite, z.B. einen Honorarberater als Finanz-Coach. Klar kostet der Geld, aber für die in den Wind geschriebenen 3.000 Euro hättet Ihr schon eine ansehnliche Zahl von Stunden buchen können. Für den Hausbau holt man sich auch einen Architekten und studiert nicht selbst Archiketur (auch wenn man sich vielleicht in Teilaspekte des Hausbaus tiefer einarbeitet).

 

Danach sollte die Risikoabsicherung überprüft werden, sofern noch nicht geschehen: Gegenseitige Risiko-Lebensversicherungen sowie Berufsunfähigkeitsversicherungen, jeweils in ausreichender Höhe (Immobilie, Kinder, inkl. hohen Betreuungskosten, sofern keine Familienuntersützung vor Ort).

 

Der nächste Schritt wäre dann die Abschätzung der Einkommensströme bzw. der Grenzsteuersätze wie in #25 beschrieben. Ohne diesen Input wird Euch auch ein professioneller Berater nicht optimal weiterhelfen können.

 

Wenn es dabei mehrere Entwicklungsmöglichkeiten gibt - Dein Einwand in #26 - werden die halt einfach über mehrere Szenarien abgedeckt. Zunächst mit dem positiven Szenario bis mindestens ca. 2053 anfangen (das motiviert mehr) und dann Stück für Stück die anderen Szenarien modellieren. Die kritischen Szenarien können an die Nieren gehen. Deshalb genügend Pausen und aufbauende Zeiten dafür einplanen. Das ist aber die einzige Möglichkeit für eine ganzheitliche Planung. Wenn man mit dem Auto in eine unübersichtliche Situation kommt, schließt man ja auch nicht die Augen, sondern reduziert die Geschwindigkeit oder stoppt ganz und schaut dann in alle relevanten Richtungen, bevor man weiterfährt oder wieder beschleunigt.

 

Dann erst beginnt das Nachdenken über mögliche Produkte. Bei der Unsicherheit, die Du in #26 ansprichst, werden vermutlich zahlreiche Abwägungen anstehen. Sollte z.B. die Differenz des aktuellen Grenzsteuersatzes zu dem erwarteten im Ruhestand erheblich sein, könnten auch Einmalzahlungen in eine Rürup-Rente für Deinen Mann in Frage kommen (solange er Arbeit hat und Euer Steuersatz so hoch ist). Dem stehen wiederum einige Nachteile der Rürup-Rente entgegen. 

 

Die Komplexität wird noch höher, wenn man den großen Elefanten im Raum, den niemand gerne anspricht, berücksichtigt: Was wären denn die Folgen einer Scheidung, die fast immer auch ein finanzielles Mega-Risiko darstellt?

 

Das Ganze so auszutarieren, das alle damit leben können, kann ein recht langwieriges Unterfangen sein. Sich kurzfristig Druck auf einem kleinen Nebenschauplatz zu machen, ist dabei nicht hilfreich.

 

Also: Erst die Adler-Perspektive einnehmen, dann die Frosch-Perspektive.

 

vor einer Stunde von Archangel:

1. Möglicherweise kann man die monatliche Rate anpassen. Wir werden in den nächsten Tagen mal bei der DWS anrufen und ein paar Rahmenbedingungen erfragen: wie die Kündigungsmodalitäten sind, ob die Rate veränderbar ist etc. ...

Die monatliche Rate lässt sich jederzeit senken oder aussetzen. Das war auch nie fraglich. Nur sind die Abschlusskosten für die vereinbarten Beiträge (auch der Zukunft) bei dieser Vertragsart schon längst bezahlt.

 

Die Kostenoptimierung eines solchen Vertrages läuft über Vermittler, die keine Beratungsleistungen erbringen, z.B. (nur als ein Beispiel, nicht als Empfehlung): https://www.avl-investmentfonds.de/depotpartner/produkt-detail/dws-riesterrente-premium Ob da evtl. noch Abschlusskosten für künftige Zulagen zu sparen sind, weiß ich nicht.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Archangel

Hallo Fondsanleger1966, nochmals danke, da liegt viel Wahres drin. Dann machen wir hier erstmal zu, DWS wird "geparkt". 

 

Ist erstmal eine Menge, um es sich durch den Kopf gehen zu lassen. 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 5 Stunden von Archangel:

Vielleicht nochmal eine konkrete Frage zu dem Produkt an sich:

Ich habe nichts zu der Verrentung ab 60/62/wann auch immer gefunden. Wird dann das gebildete Kapital dann (lebenslang?) verrentet (man kann sich ja bis zu 30% auszahlen lassen), und wie kann ich mir das vorstellen? Wenn da z.B. 50k vorhanden sind, was passiert dann? Hat die DWS dann einen Tabelle, wo sie rausliest, welche monatliche Rente sie ansetzt, unter Berücksichtigung von Sterbetafeln etc.?

Das lässt sich im Prinzip fast alles googeln.

 

Man kann sich kurz vor Beginn der Auszahlungsphase für die einmalige Entnahme von bis zu 30% des Vorsorgekapitals entscheiden, sollte allerdings die (oft negativen) steuerlichen Folgen kennen und berücksichtigen. Siehe z.B. https://riester.deutsche-rentenversicherung.de/DE/So-geht-Riester/So-funktioniert-die-Auszahlung/so-funktioniert-die-auszahlung_node.html

 

Das für die Auszahlphase zur Verfügung stehende (Rest-)Kapital wird aufgeteilt in den Beitrag für eine klassische Rentenversicherung, die ab 85 Jahre leistet, und einen Rest, der in einen Fondsentnahmeplan fließt, aus dem gleichbleibende garantierte Monatsraten bis einschließlich 84 Jahre ausgezahlt werden (plus evtl. Überschüsse aus der Fondsanlage). Die garantierten Auszahlraten und die garantierte Renten werden in der Höhe aufeinander abgestimmt. Hinzukommen die variablen Überschüsse aus dem Fondsentnahmeplan bzw. der Rentenversicherung, sofern sie anfallen. Diese stellen die einzige Art von Inflationsschutz dar, der aber natürlich nicht systematisch ist. Und sie können in einem Niedrigzinsumfeld auch ganz entfallen.

 

Beschrieben ist das Ganze recht gut bei der Union auf S. 3 des PDFs: https://cdn.dam.union-investment.de/461903_UniProfiRente_Select_mit_UniGlobal_Vorsorge.pdf

 

Deine Fragen zur Besteuerung wird auf S. 4 beantwortet. Ich würde beim Anruf bei der DWS aber noch einmal ausdrücklich danach fragen, ob der Vertrag bis 2020 unter die Besteuerung nach dem Halbeinkünfteverfahren 60/12 fällt.

 

-----------

 

Und jetzt noch das gewünschte Beispiel mit den 50.000 Euro und 60 Jahren (2034), das sich nicht googeln lässt: Zunächst wird der Anteil für die Rentenzahlungen ab 85 Jahren abgezogen. Dieser richtet sich nach den Kalkulationsgrundlagen und dem Rechnungszins des Jahres 2034. Aktuell könnten das z.B. 35% sein. Vielleicht ist das Zinsniveau und der Höchstrechnungszins bis dahin aber auch wieder gestiegen. Dann sind es vielleicht nur 30% oder 25%. Siehe dazu auch https://www.marco-mahling.de/blog/rentenphase-dws-riester-rente-premium/

 

Ich zeige hier mal einen grundsätzlichen Rechenweg für 2 Varianten:

 

A) 35% für die Rente ab 85 Jahren => 65% x 50.000€ = 32.500 € für die 25 Jahre von 60-84 Jahre => 1.360 Euro pro Jahr aus dem Kapitalverzehr. Wieviel garantierte Leistung aus den Kapitalerträgen dazukommt, hängt vom Zinsniveau des Jahres 2034 ab. Was an variablen Überschüssen dazukommt, hängt vom Zinsniveau des Jahres 2034 ab (Risikobudget) und der Kapitalmarktentwicklung der Jahre 2034-2058.

 

B) 25% für die Rente ab 85 Jahren => 75% x 50.000€ = 37.500 € für die 25 Jahre von 60-84 Jahre => 1.500 Euro pro Jahr aus dem Kapitalverzehr. Wieviel garantierte Leistung aus den Kapitalerträgen dazukommt, hängt vom Zinsniveau des Jahres 2034 ab. Was an variablen Überschüssen dazukommt, hängt vom Zinsniveau des Jahres 2034 ab (Risikobudget) und der Kapitalmarktentwicklung der Jahre 2034-2058.

 

Bei der Einführung des Fondsriesters kurz nach der Jahrtausendwende sah das Ganze noch viel attraktiver aus. Damals gab es noch Zinsen von 4% oder 5% p.a. bei 10jährigen Bundesanleihen und der Höchstrechnungszins war gerade von 4,0% auf 3,25% gesenkt worden. Für die Rente ab 85 Jahren sollte damals nur ca. 18% des Vorsorgekapitals erforderlich sein.

 

Aktien hatten die Jahrhunderthausse hinter sich und konnten natürlich nur äußerst attraktive Renditen erzielen (also so wie Ende 2021 noch etliche Anleger die Welt sahen). In den 1990er Jahren gab es sogar ernst gemeinte Vorschläge für Entnahmeraten von 8% aus (Value-)Fonds (allerdings ohne Inflationsausgleich). Man meinte damals, über den Entnahmeplan bis 84 Jahre klassische (Riester-)Rentenversicherungen überflügeln zu können. Eingetreten ist jedoch das glatte Gegenteil - wie so oft, wenn Hybris das klare Denken vernebelt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fondsanleger1966
vor 5 Stunden von Archangel:

Und man bekommt dann diese Rente, auch wenn das in Summe mehr ist, als man eingezahlt hat (Langlebigkeit?)

Ja.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Archangel

Und auch das war wieder sehr hilfreich. Ich mag schon langsam nicht mehr Danke sagen, aber dann so: 

 

:blushing:       :D         :)           :respect:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 3 Stunden von Archangel:

Hallo Fondsanleger1966, nochmals danke, da liegt viel Wahres drin. Dann machen wir hier erstmal zu, DWS wird "geparkt". 

 

Ist erstmal eine Menge, um es sich durch den Kopf gehen zu lassen.

So sehe ich das auch. Eine solche Finanzplanung dürfte unter Euren Rahmenbedingungen (Kinder, mehrere Jobs usw.) ein Projekt für mehrere Jahre sein (und anschließend weiter "work in progress"). Also vielleicht eine Kladde (aus Papier oder digital) oder einen Ordner anlegen, um immer wieder neue Erkenntnisse, Links, Musterberechnungen, Beispiele, Vorbilder usw. nachtragen zu können und diese später wiederzufinden, weil sich das nötige Wissen über Jahre hinweg ansammelt und (längere) Pausen zwischendrin beim Verarbeiten, Einordnen und Reflektieren helfen.

 

vor einer Stunde von Archangel:

Und auch das war wieder sehr hilfreich. Ich mag schon langsam nicht mehr Danke sagen, aber dann so: 

 

:blushing:       :D         :)           :respect:

Danke für das Danke schön!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ETFohneFisch
Am 7.2.2023 um 15:58 von Fondsanleger1966:

[...] Finanzplanung dürfte [...] ein Projekt für mehrere Jahre sein (und anschließend weiter "work in progress").

Das möchte ich unterstreichen und gerade bei unsicheren Arbeitsbiographien kann darin auch eine Entlastung liegen: Wenn das Grundkonzept steht (Risiko-Absicherung, grobe Vorstellung über notwendige Ansparleistung), kann man immer wieder nachjustieren. Es muss also nicht den perfekten Plan am Anfang geben. Ein ordentlicher Plan reicht eben auch.

 

Für mich – als Selbstständiger ohne Ansprüche an die gesetzliche RV + mehr als 10 Jahre Teilzeitarbeit – war die Flexibilität bei der Anlage immer wichtig, gerade weil ich selten absehen konnte, was in 1-2 Jahren arbeitstechnisch passieren würde. Dennoch glaube ich, auf einem guten Weg zu sein, um in ca. 20 Jahren mit der Erwerbsarbeit aufzuhören (einige Jahre früher als ein Arbeitnehmer mit 67). @Fondsanleger1966hat aber wirklich guten Input geliefert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Archangel
· bearbeitet von Archangel

Hallo zusammen,

 

ich wollte noch ein Update ergänzen - ist ja immer auch interessant zu erfahren, was die ganze Diskussion gebracht hat.

 

Wir haben die DWS Riester Rente erstmal ruhend gestellt. Aktuell stehen hier 25.216€ eingezahlte Beiträge (ohne jegliche Förderung oder Zulagen) einem Guthaben von 18.797€ gegenüber, so dass eine Kündigung nicht sinnvoll erscheint. 

 

In ca. 10-12 Monaten wird sich klären, ob mein Mann weiterhin angestellt bleiben wird, und wir werden die Situation dann neu bewerten.

Wenn dem so ist, werden wir wahrscheinlich den Zulagenantrag stellen und den nötigen monatlichen Beitrag zum Erhalt der Förderung einzahlen, und das als weiteren (Mini-)Baustein zur AV ansehen. Wenn nicht, dann bleibt es wahrscheinlich bis zum Renteneintritt ruhend gestellt. 

 

Bis dahin (10-12 Monate) werde ich mich weiter mit dem Thema Finanzplanung beschäftigen und die monatlich freigewordenen Mittel wandern zusätzlich in (sein) ETF Depot (A1JX52).

 

Danke nochmal!

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Shonsu
vor 12 Stunden von Archangel:

Wir haben die DWS Riester Rente erstmal ruhend gestellt. Aktuell stehen hier 25.216€ eingezahlte Beiträge (ohne jegliche Förderung oder Zulagen) einem Guthaben von 18.797€ gegenüber, so dass eine Kündigung nicht sinnvoll erscheint. 

 

In ca. 10-12 Monaten wird sich klären, ob mein Mann weiterhin angestellt bleiben wird, und wir werden die Situation dann neu bewerten.

Wenn dem so ist, werden wir wahrscheinlich den Zulagenantrag stellen und den nötigen monatlichen Beitrag zum Erhalt der Förderung einzahlen, und das als weiteren (Mini-)Baustein zur AV ansehen. Wenn nicht, dann bleibt es wahrscheinlich bis zum Renteneintritt ruhend gestellt.

Wenn ich das richtig sehe, steht der Vertrag derzeit ca. 6.000 Euro in den miesen, die DWS MUSS aber bei Renteneintritt die 25.216 Euro bereitstellen. Es ist aus meiner Sicht nicht sinnvoll weiterhin in diesen Vertrag einzubezahlenm, sondern wenn dann wäre es sinnvoll einen neuen Vertrag zu starten, da sonst die "Wertsteigerungsgewinne" der neu eingezahlten Beiträge zuerst für den Verlustausgleich der fehlenden 6000 Euro verwendet werden.

 

Die Begründung kann ich hoffentlich an einem einfachen Beispiel erklären:

Dein Mann geht in ca. 18 Jahren in Ruhestand.

Angenommen Ihr zahlt für die nächsten 18 Jahren jedes Jahr 1000 Euro ein und und es gibt eine Wertsteigerung der eingezahlten Beiträge in diesen 18 Jahren um 6000 Euro. Dann hättet Ihr in Summe 24.000 Euro.

 

Zahlt Ihr dies in den DWS Vertrag ein, dann habt Ihr Anspruch auf Rentenzahlung aus den derzeit vorhandenen 18.797 Euro + 24.000 Euro = 42.797 Euro

Zahlt Ihr die Beiträge in einen neuen Vertrag ein, habt Ihr Anspruch an die DWS in Höhe von 25.216 Euro + 24.000 Euro = 49.216 Euro.

 

Ob es generell überhaupt sinnvoll ist einen neuen Riestervertrag zu starten müsst Ihr selbst entscheiden (Stichwort Kinderzulage, Freiheit, ...)

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fondsanleger1966
vor 27 Minuten von Shonsu:

Wenn ich das richtig sehe, steht der Vertrag derzeit ca. 6.000 Euro in den miesen, die DWS MUSS aber bei Renteneintritt die 25.216 Euro bereitstellen.

Es ist mehr, weil noch die Zulagen für 2021 und 2022 (Mann + 2 Kinder) dazukommen.

 

vor 31 Minuten von Shonsu:

Es ist aus meiner Sicht nicht sinnvoll weiterhin in diesen Vertrag einzubezahlenm, sondern wenn dann wäre es sinnvoll einen neuen Vertrag zu starten, da sonst die "Wertsteigerungsgewinne" der neu eingezahlten Beiträge zuerst für den Verlustausgleich der fehlenden 6000 Euro verwendet werden.

Und wie soll der Mann an einen neuen Riestervertrag kommen? Er ist schon 49! Den nimmt die Hannoversche nicht mehr an. Und andere Bruttotarife sowieso nicht mehr. Selbst bei Nettotarifen dürfte das kaum noch klappen.

 

Die Frau könnte vermutlich noch so gerade eben die Uni ProfiRente abschließen, wenn sie sich sputet, und dann die Kinderzulagen zu sich nehmen. Aber sie steht Altersvorsorgeverträgen sehr skeptisch gegenüber und hat sehr viel mehr Rentenansprüche als der Mann, der dringend Rentenansprüche braucht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Shonsu
vor 19 Stunden von Fondsanleger1966:

Es ist mehr, weil noch die Zulagen für 2021 und 2022 (Mann + 2 Kinder) dazukommen.

 

Und wie soll der Mann an einen neuen Riestervertrag kommen? Er ist schon 49! Den nimmt die Hannoversche nicht mehr an. Und andere Bruttotarife sowieso nicht mehr. Selbst bei Nettotarifen dürfte das kaum noch klappen.

 

Die Frau könnte vermutlich noch so gerade eben die Uni ProfiRente abschließen, wenn sie sich sputet, und dann die Kinderzulagen zu sich nehmen. Aber sie steht Altersvorsorgeverträgen sehr skeptisch gegenüber und hat sehr viel mehr Rentenansprüche als der Mann, der dringend Rentenansprüche braucht.

Hmm, mir war nicht bewußt, dass es für den Abschluss eines Riestervertrags Altersgrenzen gibt. Irgend ein Produkt (und wenn es ein Riesterbanksparplan ist) wird es evtl. schon noch geben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 53 Minuten von Shonsu:

Irgend ein Produkt (und wenn es ein Riesterbanksparplan ist) wird es evtl. schon noch geben.

 

Gerade Banksparpläne gibt es überhaupt nicht mehr. Vielleicht ändert sich das aber mit den wieder steigenden Zinsen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Archangel

Hallo zusammen,

 

Danke euch für eure Rückmeldung. Dass es nahezu keine sinnvolle Konstellation für die Weiterführung dieses Vertrages gibt, hat mir den Post von Shonsu nochmal verdeutlicht. Umso eher war "ruhend-stellen" dann das richtige Vorgehen und bleibt wohl auch das Zielbild. 

 

Einen neuen Riestervertrag möchte hier gerade niemand abschließen, daher tut es auch nicht weh, wenn mein Mann dafür zu alt ist. :-)

 

Wie ihr mir so schön aufgezeigt habt: wir werden versuchen, das Gesamtbild zu vervollständigen. Natürlich hat mein Mann fast keine Rentenansprüche, und auch meine nicht noch nicht ausreichend. Aber wir wohnen im (momentan schuldenbehafteten) Eigentum mit einem Wert von ca. 700k, investieren beide konsequent in ETFs, ich besitze eine weitere Immobilie mit einem Wert von über 1 Mio in Düsseldorf, wir haben DKB Sparpläne, welche unsere Hausschulden mit Ablauf der Zinsbindung komplett auflösen werden - aus diesen Assets werden wir in Summe noch etwas machen, was unser Alter absichert. Und dafür werde ich hier sicherlich noch viele Fragen stellen und gute Ratschläge bekommen. 

Auch weil das immer ein Thema hier ist: und wir haben uns auch gegenseitig abgesichert (Ehevertrag, Vorsorgevollmachten, gleiche Anteile im Grundbuch...). Ich erhöhe meine Arbeitszeit im Sommer wieder etwas, was in Summe auch dreifach (mehr netto, mehr gesetzliche Rente, mehr AG-Rente) bringt. 

 

Archangel 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...