Zum Inhalt springen
redfred

Berufsunfähigkeitsversicherung für Hausfrauen

Empfohlene Beiträge

redfred
· bearbeitet von redfred

Hallo zusammen,

 

meine Frau und ich haben Nachwuchs bekommen. Wir machen es ganz klassisch: Sie ist seit einem Jahr daheim, ich arbeite voll. Bald fängt sie wieder etwas an zu arbeiten, das wird nach und nach über die nächsten Jahre vielleicht etwas aufgestockt.

 

Meine Frage ist jetzt: Braucht sie unbedingt eine Berufsunfähigkeitsversicherung für ~50€ im Monat, als ob sie voll berufstätig wäre, die ihr Nettoeinkommen einer 100%-Stelle zu 80% abdecken würde? Kommt mir irgendwie sinnlos vor den 350€-Job zu versichern

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial
vor 10 Minuten von redfred:

Meine Frage ist jetzt: Braucht sie unbedingt eine Berufsunfähigkeitsversicherung für ~50€ im Monat, als ob sie voll berufstätig wäre, die ihr Nettoeinkommen einer 100%-Stelle zu 80% abdecken würde? Kommt mir irgendwie sinnlos vor den 350€-Job zu versichern

Berufsunfähigkeitsversicherung sollte man in erster Linie abschließen, um ein existentielles Risiko auszuschließen. D.h. wenn ihr finanziell darauf angewiesen seid, dass deine Frau bald wieder arbeiten geht, dann wäre es schon sinnnvoll, den Gehaltsausfall abzusichern.

Ab dem Zeitpunkt wo es nur darum geht ein bisschen hinzuzuverdienen handelt es sich eben nicht um ein existenzielles Risiko. Und wenn 350€/Monat wegfallen, dann eher auch nicht. Insofern ist eine BU da vielleicht auch etwas überversichert.


Anders natürlich wenn ich aus dem Blickwinkel deiner Frau schaue. Wenn eure Ehe in die Brüche geht und sie BU ist, dann ist sie nämlich sehr wohl auf ihr Gehalt angewiesen, um selbstständig zu sein. In dem Fall sollte sie aber eben nicht 350€/Monat absichern, sondern das Gehalt von dem sie letztlich leben möchte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
satgar
vor 11 Minuten von etherial:

Berufsunfähigkeitsversicherung sollte man in erster Linie abschließen, um ein existentielles Risiko auszuschließen. D.h. wenn ihr finanziell darauf angewiesen seid, dass deine Frau bald wieder arbeiten geht, dann wäre es schon sinnnvoll, den Gehaltsausfall abzusichern.

Ab dem Zeitpunkt wo es nur darum geht ein bisschen hinzuzuverdienen handelt es sich eben nicht um ein existenzielles Risiko. Und wenn 350€/Monat wegfallen, dann eher auch nicht. Insofern ist eine BU da vielleicht auch etwas überversichert.


Anders natürlich wenn ich aus dem Blickwinkel deiner Frau schaue. Wenn eure Ehe in die Brüche geht und sie BU ist, dann ist sie nämlich sehr wohl auf ihr Gehalt angewiesen, um selbstständig zu sein. In dem Fall sollte sie aber eben nicht 350€/Monat absichern, sondern das Gehalt von dem sie letztlich leben möchte.

Bitte nicht nur immer an den direkt verdienten EUR denken. Selbst wenn die Frau gar nichts verdient, so leistet sie doch enorm viel. Wenn Sie BU würde, wie gehts dann mit der Familie weiter? Arbeitet der Mann voll weiter? Haut das überhaupt hin? Kindermädchen, Haushaltshilfe, etc.

 

Nicht nur immer auf den direkten Ausfall von Geld schauen, sondern auch die Leistung von Erziehung, Haushalt und vielem mehr. Wenn das nicht mehr gemacht werden kann, muss es jemand anders tun. Und das kostet auch immer etwas, und sei es nur Gehaltsverlust/Reduktion des Partners.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
redfred

guter Punkt, @satgar

 

Aber gibt es da nicht auch andere Absicherungen, wenn es gar nicht mehr geht. Ich denke da an einen absoluten Pflegefall wo dann die Pflegeversicherung einspringt oder die Krankenversicherung

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
satgar
· bearbeitet von satgar

Jede Art von Absicherung hat Ihre eigenen Vor- und Nachteile. 

 

Risikolebensversicherung deckt nur den Tod ab

Pflegeversicherung nur die Pflegebedürftigkeit

BU-Versicherung den Verlust der Arbeitskraft zu 50% oder auch das erreichen einer Pflegestufe

Grundfähigkeitsversicherung

Schwere Krankheiten Versicherung

Multi-Renten-Versicherungen, etc. pp.

 

Die BU ist schon die umfassendste Variante, aber Alternativ kann man auch an eine PV denken. Das kommt dann auf die persönlichen Wünsche und das Portmonnaie auch an.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

Bei einem echten "Pflegefall" wird das Geld der (gesetzlichen) Pflegeversicherung bei weitem nicht ausreichen fürs Heim geschweige denn für den/die Pfleger/in daheim. Das läuft meistens auf Verwertung des Vermögens wie Immobilien und dann Grundsicherung hinaus.

 

Die gesetzliche Erwerbsunfähigkeitsrente ist auch mehr als mau, kannst ja mal auf den jährlichen Rentenbescheid schauen, was ihr dann (vor Steuern!) so bekommen würdet. Außerdem muss die Frau dafür dauerhaft erwerbsunfähig sein, d.h. nicht mal mehr 3h pro Tag in irgendeinem einem Job arbeiten können. Ob eine erwerbsunfähige Person (die ja nicht einmal mehr 3h am Museumseingang Tickets verkaufen kann) dann noch den Haushalt selbst schmeißen kann?

 

Als Frau würde ich nicht wollen, dass der Mann mir meine BU kündigt. Und als Frau würde ich auch wieder voll arbeiten wollen, spätestens wenn die Kinder in der Schule sind. Sonst ist Altersarmut vorprogrammiert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
satgar
vor 4 Minuten von slowandsteady:

Bei einem echten "Pflegefall" wird das Geld der (gesetzlichen) Pflegeversicherung bei weitem nicht ausreichen fürs Heim geschweige denn für den/die Pfleger/in daheim. Das läuft meistens auf Verwertung des Vermögens wie Immobilien und dann Grundsicherung hinaus.

 

Die gesetzliche Erwerbsunfähigkeitsrente ist auch mehr als mau, kannst ja mal auf den jährlichen Rentenbescheid schauen, was ihr dann (vor Steuern!) so bekommen würdet. Außerdem muss die Frau dafür dauerhaft erwerbsunfähig sein, d.h. nicht mal mehr 3h pro Tag in irgendeinem einem Job arbeiten können. Ob eine erwerbsunfähige Person noch den Haushalt selbst schmeißen kann?

 

Als Frau würde ich nicht wollen, dass der Mann mir meine BU kündigt. Und als Frau würde ich auch wieder voll arbeiten wollen, spätestens wenn die Kinder in der Schule sind. Sonst ist Altersarmut vorprogrammiert.

Sehr gut zusammen gefasst.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
slowandsteady
vor 4 Stunden von redfred:

Braucht sie unbedingt eine Berufsunfähigkeitsversicherung für ~50€ im Monat, als ob sie voll berufstätig wäre, die ihr Nettoeinkommen einer 100%-Stelle zu 80% abdecken würde? Kommt mir irgendwie sinnlos vor den 350€-Job zu versichern

Nochmal zur Klarstellung: Brauchen Hausfrauen eine Berufsunfähigkeitsversicherung? (lv1871.de) 

Zitat

 Gut zu wissen: In der Regel bleibt der einmal ausgeübte Beruf auch dann durch die Berufsunfähigkeitsversicherung abgedeckt, wenn der Versicherungsnehmer Haushaltstätigkeiten aufnimmt.

 

"Brauchen" tut man die Versicherung natürlich nur, wenn der Versicherungsfall auch eintritt :narr:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
redfred

Okidok. Dann lassen wir die BU weiter laufen.

 

Danke an alle!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation

In dem Artikel von @slowandsteady steht:

Zitat

Berufsunfähigkeitsversicherung Hausfrau: Schutz vor finanziellen Einbußen

 

Da sie in der Regel nicht in die Sozialkassen einzahlen, erhalten Hausfrauen und Hausmänner normalerweise keinerlei staatliche Unterstützung, wenn sie ihre Tätigkeiten nicht mehr ausüben können. Umso wichtiger ist es, ihre Arbeitskraft durch eine private Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zu schützen. Sie zahlt im Leistungsfall die vorab vereinbarte BU-Rente aus, welche beispielsweise für eine Haushaltshilfe und/ oder Kinderbetreuung verwendet werden kann.

 

Wenn ich richtig informiert bin, ist das ein glatte Lüge!

 

In Deutschland gibt es eine Grundsicherung. Und die bekommt jeder, der bedürftig ist.

 

Jetzt kann man natürlich 50 € monatlich in eine BU-Versicherung einzahlen. 50 € sind aber nicht viel. Ich vermute, dass die Leistungen aus einer solchen BU-Versicherung ungefähr der Grundsicherung entsprechen. Leider können die Leistungen aus der BU-Versicherung auf die Leistungen der Grundsicherung angerechnet werden. Sprich: man bekommt dann möglicherweise weniger Grundsicherung. Deshalb schreibt Finanztip:

 

Zitat

Eine Rentenhöhe von weniger als 1.000 Euro ist dagegen in der Regel wenig sinnvoll – es sei denn, Du bist noch anderweitig abgesichert. Denn solltest Du die staatliche Grundsicherung in Anspruch nehmen müssen, wird die BU-Rente mit den Sozialleistungen verrechnet.

 

Das hängt natürlich alles sehr vom Einzelfall ab. Aber eine BU-Versicherung mit 50 € monatlich ist sicherlich kein No-Brainer. Da sollte man schon etwas genauer planen - sonst sind die 50 € im Monat möglicherweise rausgeschmissenes Geld.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 5 Minuten von stagflation:

glatte Lüge!

 

Wieder am Stammtisch? :rolleyes:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
slowandsteady
vor 3 Minuten von stagflation:

Wenn ich richtig informiert bin, ist das ein glatte Lüge!

 

In Deutschland gibt es eine Grundsicherung. Und die bekommt jeder, der bedürftig ist.

 

Die Grundsicherung greift aber bei Verheirateten auch auf den Mann zurueck, Stichwort "Bedarfsgemeinschaft" oder § 1360 BGB - Einzelnorm (gesetze-im-internet.de).

Da kommt "Mann" auch nicht mehr raus durch eine Scheidung: § 1572 BGB - Einzelnorm (gesetze-im-internet.de)

 

Ich stimme aber zu, dass eine 500€ BU (oder selbst 1000€) in vielen Fällen sinnlos ist, insb. wenn man kein nennenswertes Vermögen hat und noch jung ist (=wenig Rentenansprüche). Wenn man natürlich schon im eigenen, abbezahlten Heim wohnt und ggf. noch sonstiges Vermögen hat, dann kann auch eine 500€ BU sinnvoll sein, weil sie genau den restlichen Bedarf zur "finanziellen Unabhängigkeit" deckt. Das muss man aber individuell berechnen.

 

Andererseits sagt die Beitragshöhe auch nichts über die Rente aus. Wenn die BU mit 18 abgeschlossen wurde, dann kann trotz 50€/Monat eine größere Rente als 1000€/Monat versichert sein.

 

PS: @redfred Sparen kann man oft, wenn man auf jährliche Zahlung umstellt. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
satgar
· bearbeitet von satgar

Richtig, Grundsicherung gibt es in einer Ehe so gut wie nie, weil der Partner verdient. @stagflation lügt also wie gedruckt, wenn er der LV1871 Lüge vorwirft! ;-)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...