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round-water

Neuling: Fragen zu einem ETF-Depot für Rente / Altersteilzeit

Empfohlene Beiträge

round-water

Hallo Forum,

bevor ich unten die Fragen beantworte, erstmal Freitext:
Meine Frau und ich wollten eigentlich auswandern, aber das Ziel mussten wir streichen. Fürs Auswandern war Geld bei der Bank geparkt und wird nun sukzessive in Aktien umgewandelt.

Beim Thema Aktien wollte ich meine ersten Schritte ohne Hilfe machen, Fehler machen und lernen.
Mein Fazit habe ich: In den Jahren ist nix passiert, ich konnt nichts lernen und bevor ich noch länger warte, suche ich mir ein Forum. So bin ich zu euch gekommen.


1. Erfahrungen mit Geldanlagen
Vor über 15 Jahren über die VL des Arbeitgebers den EuroStoxx50 bei der DEKA gestartet. Aber außer der Unterschrift seitdem nichts damit gemacht. Läuft weiterhin, aktuell ~45% im Plus.

 

Seit 2019 Erfahrung mit ETF(-Sparplänen), die meisten Begriffe kenne und verstehe ich. Ich hab mich vor dem ersten Sparplan auf justetf u.ä. Seiten eingelesen. Testweise habe ich auch Stückzahl 1 verkauft um die Prozedur zu verstehen.
Zu anderen Produkten (auch schlicht Einzelaktien) habe ich keine Erfahrung.

 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)
Meine Frau und ich haben jeweils ein Depot bei der ING und haben den iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) IE00B4L5Y983 im Sparplan.
Sparrate jeweils 1.000 € pro Monat, in Summe 2.000 €.

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage
Gegen Null. Einmal pro Jahr das Depot anschauen und ggfs. anpassen wäre mein Wunsch.

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten
Ich habe keine Probleme mit Aussitzen von Tälern. Bin aber kein Zocker.
Für mich sollte ein Aktiendepot unterm Strich ein Sparbuch mit Zinsen ersetzen.

 

Optionale Angaben:
1. Alter
44 Jahre

 

2. Berufliche Situation
Festeinstellung, mMn. sichere Branche und sicherer Beruf. Keine Kurzarbeit während Corona und aktuell während der "Rezession" volle Auftragsbücher.

 

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?
Nein

 

Über meine Fondsanlage
1. Anlagehorizont
Bis zur Rente/Altersteilzeit (Sobald die Gehaltseinbußen anfangen): ~20 Jahre

 

2. Zweck der Anlage
Wenn möglich soll das Depot Altersteilzeit oder einen früheren Ausstieg ermöglichen.

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?
Beides möglich, aktuell nur Sparplan

 

4. Anlagekapital
Aktuell liegen 50.000 € brach + monatliche Sparrate 2.000 € möglich.


Und nun meine Fragen
a) In der Rente bringen thesaurierende ETFs erst was, wenn Anteile verkauft werden. Daher würde ich die gerne zur Rente im gleichen ETF als ausschüttend haben.
Also jetzt schon umstellen, oder gegen Rentenbeginn alle thesauerienden Aktien verkaufen und ausschüttende Aktien kaufen?
Oder ist die Option mit Anteile verkaufen doch besser?

 

b) Reicht bei so einem langen Anlagehorizont und dem Zweck ein ETF auf dem MSCI, oder sollte eine Mischung her?
Ich kenne mich in der Finanzwelt nicht aus. Ich bin zu unerfahren, um aus Wirtschaftsnachrichten Aktienkäufe zu entwickeln.
Den MSCI-World habe ich genommen, weil man in keinem Anfänger-Artikel um ihn rum kam.


Weitere Fragen ergeben sich dann bestimmt im Gespräch. Wenn noch Informationen fehlen, bitte fragen.

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Theobuy

Welche weiteren Ziele außer Rente gibt es? Immobilie? Ausbildung Kinder? Sabbatical? ... ?

Welches sonstige Vermögen gibt es? Immobilie? Notfalltopf?

Welche Risiken habt ihr wie abgesichert?

Gibt es Schulden?

 

Ansonsten kann man so vorgehen und es sollte etwas vernünftiges dabei rauskommen. 1 ETF wie jetzt auch reicht aus, wenn man sich nicht darum kümmern will.

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round-water

Welche weiteren Ziele außer Rente gibt es? Immobilie? Ausbildung Kinder? Sabbatical? ... ?

Keine weiteren, Eltern und Schwiegereltern hinterlassen uns jeweils eine schuldenfreie (Stand jetzt) Immobilie

Wir haben keine Kinder, es sind auch keine mehr geplant.

Kein Sabbatical, lieber eher in Rente.

Wir sind mit unserem aktuellen Lebensstandard glücklich und planen keine Upgrades

 

Welches sonstige Vermögen gibt es? Immobilie? Notfalltopf?

2x Immobilie erst zum Erbe, hoffentlich noch viele Jahre entfernt.

Unser Notfalltopf reicht für 6-9 Monate, sehen wir beide als eiserne Reserve, wird nur im Notfall angerührt und nicht für Urlaub / neues Auto usw.

 

Welche Risiken habt ihr wie abgesichert?

Haben eine klassische BU

Sollte einer vorzeitig sterben, so reicht das Einkommen + Rücklagen für einen reduzierten Lebensstandard (z.B. würde der Hinterbliebene bereits zu Lebzeiten der Eltern in die Immobilie ziehen)

Weitere "schlimme" Risiken fallen mir nicht ein, nehme aber gerne Denkanstöße an (auch wenns ein Wertpapierforum ist)

 

Gibt es Schulden?

Nein, keine Schulden.

 

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west263
vor 28 Minuten von round-water:

Und nun meine Fragen
a) In der Rente bringen thesaurierende ETFs erst was, wenn Anteile verkauft werden. Daher würde ich die gerne zur Rente im gleichen ETF als ausschüttend haben.
Also jetzt schon umstellen, oder gegen Rentenbeginn alle thesauerienden Aktien verkaufen und ausschüttende Aktien kaufen?
Oder ist die Option mit Anteile verkaufen doch besser?

Ich würde jetzt ausschüttende ETF aufbauen, bis der FSA ausgeschöpft und danach weiter auf thes. Version besparen

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round-water
vor 8 Minuten von west263:

Ich würde jetzt ausschüttende ETF aufbauen, bis der FSA ausgeschöpft und danach weiter auf thes. Version besparen

Um 2.000 € steuerfrei mitzunehmen als Grund, oder? Das klingt gut.

 

Die thesaurierenden dann im Alter verkaufen, wenn nötig?

Oder gegen Ende der Sparphase die ausschüttenden so weit erhöhen, bis eine Ausschüttung erreicht ist, die die Rentenlücke schließt? Die thesaurierenden dann für Sonderausgaben (Neues Auto, etc)

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor einer Stunde von round-water:

a) In der Rente bringen thesaurierende ETFs erst was, wenn Anteile verkauft werden. Daher würde ich die gerne zur Rente im gleichen ETF als ausschüttend haben.
Also jetzt schon umstellen, oder gegen Rentenbeginn alle thesauerienden Aktien verkaufen und ausschüttende Aktien kaufen?
Oder ist die Option mit Anteile verkaufen doch besser?

Diese Fragestellung ist hier schon gelegentlich Gegenstand hitziger Diskussionen gewesen. Eigentlich hat da keine Variante einen bedeutsamen Vorteil gegenüber der anderen Variante.

 

In der Ansparphase kostet es Geld, die Ausschüttungen ständig wieder anzulegen. Das wäre bei einem Thesaurier nicht der Fall.

In der Entnahmephase hingegen kostet es Geld, wenn man Anteile verkaufen muss. Ein Ausschütter hilft da aber nur bedingt, weil die Höhe der Ausschüttungen nicht genau das ist, was man benötigt.

Bei Rentenbeginn umstellen sollte man m.E. nicht machen. Das erzeugt nur eine frühzeitige Steuerpflicht, die man nach hinten hinausschieben kann.

 

Insgesamt muss man bei der Kalkulation immer mit einer großen Unbekannten rechnen. Und das sind die steuerrechtlichen Gegebenheiten in 20-30 Jahren. Die werden dann anders sein als heute.

 

Fazit: Ausschütter oder Thesaurier ist nicht so wichtig. Was besser ist, wird von Details abhängen. Und es wird auch nicht viel bringen. 

 

vor 28 Minuten von west263:

Ich würde jetzt ausschüttende ETF aufbauen, bis der FSA ausgeschöpft und danach weiter auf thes. Version besparen

Das ist doch nicht richtig. Mit einem Thesaurier kann man genauso gut den FSA ausschöpfen. Es gibt ja die Vorabpauschale. Einfach den maximalen Freibetrag einrichten, und gut is.

Es soll ja auch einfach sein.

 

vor einer Stunde von round-water:

b) Reicht bei so einem langen Anlagehorizont und dem Zweck ein ETF auf dem MSCI, oder sollte eine Mischung her?
Ich kenne mich in der Finanzwelt nicht aus. Ich bin zu unerfahren, um aus Wirtschaftsnachrichten Aktienkäufe zu entwickeln.
Den MSCI-World habe ich genommen, weil man in keinem Anfänger-Artikel um ihn rum kam.

Der MSCI World reicht nach menschlichem Ermessen absolut. Für die Diversifikation wäre ein MCSI ACWI oder ein FTSE All-World etwas besser, weil Schwellenländer mit dabei sind. Vielleicht besparst Du ab jetzt so etwas, muss aber nicht sein.

 

Insgesamt bist Du anscheinend schon gut davor. Jetzt müssen nur noch die entsprechenden Grundkenntnisse über Geldanlage im Allgemeinen her. Dein Unterbau muss sozusagen den Oberbau einholen.

Von zentraler Wichtigkeit wäre eigentlich die Frage: "Wieviel Prozent von meinem Geld will ich überhaupt riskant anlegen?"

Wenn die Aufteilung "riskant-sicher" feststeht, dann sollte die Gesamtanlage in bestimmten Zeitabständen immer wieder rekalibriert werden. 

 

Auch wichtig: Bei jeder wesentlichen finanziellen Entscheidung muss immer das Gesamtvermögen betrachtet werden. Bitte kein mental Accounting bzw. Denken in verschiedenen Geldtöpfen. Geld ist Geld, egal woher es kommt und auf welchem Konto es liegt.

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west263
· bearbeitet von west263
vor 55 Minuten von round-water:

Die thesaurierenden dann im Alter verkaufen, wenn nötig?

Oder gegen Ende der Sparphase die ausschüttenden so weit erhöhen, bis eine Ausschüttung erreicht ist, die die Rentenlücke schließt?

Warum umschichten? 

Thes. zur Rente geht doch auch. Man verkauft einmal oder zweimal soviel, das es über das Jahr hinaus reicht. 

vor 42 Minuten von Schwachzocker:

In der Ansparphase kostet es Geld, die Ausschüttungen ständig wieder anzulegen.

auch das geht mittlerweile relativ kostengünstig und sogar kostenlos. 

vor 42 Minuten von Schwachzocker:

Mit einem Thesaurier kann man genauso gut den FSA ausschöpfen. Es gibt ja die Vorabpauschale.

ja momentan wieder, aber zuverlässig in den nächsten Jahren kannst nicht mal Du vorhersagen ;)

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Rotenstein

@round-water

Hört sich alles nach guten Rahmenbedingungen für eine langfristige Planung an. 

 

Ich würde dir empfehlen, den Blick aufs grosse Ganze zu richten und dich nicht in Details verlieren. Wichtiger als thesaurierend/ ausschüttend ist die Frage, wieviel du und deine Frau dem Risiko des Aktienmarktes aussetzen könnt und wollt, und wie ihr damit umgehen werdet, wenn sich das Risiko einmal realisiert und der Markt mal kracht, oder noch schlimmer, fünf oder zehn Jahre abbröckelt und dann wieder jeder das Ende der Aktie ausruft. 

 

Ja, du kannst jetzt Ausschütter nehmen, um den Pauschbetrag zu nutzen. Bringt einen kleinen Vorteil, macht den Kohl aber nicht fett. Allerdings musst du natürlich die Ausschüttungen wieder anlegen (könnte bei der ING automatisch gehen), wenn du mit dem Thesaurierer mithalten möchtest. Mir wäre das zu viel klein-klein.

 

Für die Entnahmephase ist es aus meiner Sicht vollkommen egal, ob du einen Thesaurierer oder Ausschütter hast. Die Ausschüttungen wirst du doch ohnehin nicht so tritrieren können, dass sie deinen Bedürfnissen entsprechen. Von daher wirst du auch bei einem Ausschütter verkaufen oder wiederanlegen müssen. 

 

Wie die steuerliche Situation bei deinem Rentenbeginn sein wird, wissen wir nicht. Dennoch dürfte es ein Vorteil sein, nicht jetzt, aber perspektivisch das FIFO-Prinzip zu berücksichtigen und mehrere Depots anzulegen oder mehrere ETFs zu besparen, um dann in der Rente gezielt diejenigen mit den geringsten Gewinnen verkaufen zu können. Das muss aber jetzt noch kein Thema sein. 

 

Welchen ETF du kaufst, ist weitestgehend egal, solange es ein günstiger, weltweit diversifizierter ETF ohne Gedöns ist. Dein MSCI World erfüllt diese Bedingungen. Du könntest auch einen ETF auf den FTSE Developed World, oder, wenn du noch Emerging Markets wie China, Indien etc. dabei haben möchtest, einen ETF auf den MSCI ACWI oder den FTSE All-World kaufen. Das ist aber nicht kriegsentscheidend und zerbrich dir nicht den Kopf darüber. In den vergangen Jahren ist der MSCI World etwas besser gelaufen als MSCI ACWI oder FTSE All-World, kann aber in Zukunft anders sein. 

 

Auf jeden Fall würde ich nicht noch regionale ETFs (Europa etc.) oder Themen-ETFs (Robotik etc.) dazunehmen. Ein Welt-ETF reicht, wobei es auch nicht stört, wenn du mehrere ähnliche Welt-ETFs hast, etwa einen auf den MSCI World und einen auf den MSCI ACWI. 

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Sapine
vor 1 Stunde von round-water:

1. Erfahrungen mit Geldanlagen
Vor über 15 Jahren über die VL des Arbeitgebers den EuroStoxx50 bei der DEKA gestartet. Aber außer der Unterschrift seitdem nichts damit gemacht. Läuft weiterhin, aktuell ~45% im Plus.

Der Fonds ist keine Katastrophe aber auch nicht optimal von den Gebühren her und von der Aktienauswahl. Vermutlich liegt er auch in einem kostenpflichtigen Depot? Nachdem der Sparerpauschbetrag noch nicht ausgeschöpft ist, kann man den (schrittweise) verkaufen und in einen breiteren Fonds investieren. 

Zitat

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)
Meine Frau und ich haben jeweils ein Depot bei der ING und haben den iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) IE00B4L5Y983 im Sparplan.
Sparrate jeweils 1.000 € pro Monat, in Summe 2.000 €.

Der ETF ist als Basisinvestment ok. 

Zitat

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage
Gegen Null. Einmal pro Jahr das Depot anschauen und ggfs. anpassen wäre mein Wunsch.

Ein ganz klein wenig muss man in Basiswissen investieren, aber das lässt sich ohne großen Aufwand bewerkstelligen. Danach kann man den Aufwand tatsächlich auf eine Stunde pro Jahr begrenzen, ohne viel zu verpassen. Ich empfehle als leicht verdauliche Lektüre: Anlegen in ETFs von Stiftung Warentest. Das kann man leicht an einem Wochenende durcharbeiten. 

Zitat

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten
Ich habe keine Probleme mit Aussitzen von Tälern. Bin aber kein Zocker.
Für mich sollte ein Aktiendepot unterm Strich ein Sparbuch mit Zinsen ersetzen.

Hier müsst ihr Euch mehr Gedanken machen, denn die beiden Aussagen sind zumindest scheinbar widersprüchlich. Es ist zwar in der Vergangenheit so gewesen, dass man bei langen Zeiträumen (>20 Jahren) praktisch immer eine positive Rendite hatte, aber Aktien sind definitiv kein Sparbuch. Wie viel Schwankung könnt/wollt ihr aushalten und was passiert, wenn die Börse mal nicht gut läuft. Dabei rede ich jetzt nicht von Tälern, bei denen es mal 10 % runter geht. Aktienindices können ohne weiteres auch mal 60 % in den Keller gehen. Zuletzt ist dies 2008/2009 passiert. Wenn sich ein Depot von heute auf morgen mehr als halbiert, muss man damit erst mal zurechtkommen und darauf muss man vorbereitet sein. Wem das Risiko zu hoch ist, sollte den Aktienanteil im Depot verringern. Je nach Risikoneigung kann ich mir in Eurer Situation eine Aufteilung zwischen 40 und 80 % Aktien vorstellen, selbst 100 % wären in den ersten zehn Jahren denkbar. Aber dafür müsst ihr wissen, ob das Risiko zu Euch passt. 

Zitat

1. Anlagehorizont
Bis zur Rente/Altersteilzeit (Sobald die Gehaltseinbußen anfangen): ~20 Jahre

Tatsächlich wäre die Anlagedauer sogar länger, wenn ich davon ausgehe, dass ihr in 20 Jahren das ganze nicht auf einen Schlag verkonsumieren wollt. 

Zitat

2. Zweck der Anlage
Wenn möglich soll das Depot Altersteilzeit oder einen früheren Ausstieg ermöglichen.

Sofern ihr einen früheren Ausstieg plant (wie viel früher?), kann eure Sparrate zu niedrig sein. Sofern der Umgang mit Excel geläufig ist, würde ich ein paar Musterrechnungen machen, um ein Gefühl zu bekommen, was ihr mit dem Geld erreichen könnt. Wenn ich jetzt von einem 70/30 Depot ausgehe, also 70 % Aktien und 30 % risikoarm, dann wäre vielleicht eine langfristige Rendite von um die 5 % drin. Damit wären vielleicht (!) 800.000 Euro drin, was für einen vorzeitigen Ausstieg nicht übertrieben viel ist, wenn man einige Jahre überbrücken will und danach noch eine Zusatzrente benötigt. Wenn ihr den vorzeitigen Ruhestand als echtes Ziel habt, würde ich entsprechend rechnen und ggf. den Sparaufwand erhöhen. Wenn es aber nur eine Option ist, um eventuell zwei oder drei Jahre früher aufzuhören, dann ist das sicher erreichbar mit eurem Plan. 

Alternativ zu Excel, gibt es hier auch einen ganz nützlichen Sparplanrechner: https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php

Aber bitte bedenken, in der Realität könnt die Rendite auch nur 3 % sein oder 7 %, entsprechend groß können die Ergebnisse auseinander liegen. 

Zitat

4. Anlagekapital
Aktuell liegen 50.000 € brach + monatliche Sparrate 2.000 € möglich.

Sobald ihr wisst, wie hoch euer zukünftiger Aktienanteil sein soll, würde ich die 50.000 entsprechend aufteilen und zusätzlich zum Sparplan oder durch vorübergehende Erhöhung des Sparplans investieren. 

Zitat

Und nun meine Fragen
a) In der Rente bringen thesaurierende ETFs erst was, wenn Anteile verkauft werden. Daher würde ich die gerne zur Rente im gleichen ETF als ausschüttend haben.
Also jetzt schon umstellen, oder gegen Rentenbeginn alle thesauerienden Aktien verkaufen und ausschüttende Aktien kaufen?
Oder ist die Option mit Anteile verkaufen doch besser?

Beim Verkauf und Neukauf fallen Steuern auf die Kursgewinne an. Daher würde ich Umschichtungen versuchen zu vermeiden. Der früher vorhandene Steuerstundungsvorteil bei den Thesaurierern ist bei weitem nicht mehr so hoch, seitdem es die Vorabpauschale gibt. Daher würde ich mir darüber nicht zu sehr den Kopf zerbrechen. Letztlich geht es um die Frage, möchtet ihr Ausschüttungen? Bei Ausschüttern muss man sich unterjährig um die Reinvestition kümmern, sofern du nicht bei einem Broker mit der Möglichkeit einer automatischen Wiederanlage bist. Andererseits solltest du beim Thesaurierer einmal im Jahr durch Teilverkäufe den Sparerpauschbetrag ausschöpfen. 

Zitat

b) Reicht bei so einem langen Anlagehorizont und dem Zweck ein ETF auf dem MSCI, oder sollte eine Mischung her?

Ein MSCI World ist ein gutes Basisinstrument. Aktuell wird hier überwiegend der noch breiter aufgestellt MSCI ACWI IMI oder alternativ der FTSE All World bevorzugt. Da sind dann auch noch ca. 10-12 % Emerging Markets mit drin und auch noch etwas kleinere Unternehmen. Ich empfehle alle paar Jahre immer wieder zu prüfen, ob der Markt mittlerweile noch bessere ETFs anbietet. Man kann problemlos bei Bedarf auf einen anderen wechseln, ohne den alten zu verkaufen.

Zitat

Ich kenne mich in der Finanzwelt nicht aus. Ich bin zu unerfahren, um aus Wirtschaftsnachrichten Aktienkäufe zu entwickeln.

Das gute am passiven Investieren ist, das man sich das sparen kann.

 

Für mich noch offene Fragen: 

Bei welcher Bank habt ihr das Depot eröffnet? Wie sieht es aus mit den Kosten für den Sparplan? 

 

EDIT: Sehe gerade, ihr habt je ein Depot bei der ING, dann sind die Sparpläne wohl kostenlos. Kein Handlungsbedarf. 

 

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round-water
vor einer Stunde von Schwachzocker:

Diese Fragestellung ist hier schon gelegentlich Gegenstand hitziger Diskussionen gewesen. Eigentlich hat da keine Variante einen bedeutsamen Vorteil gegenüber der anderen Variante.

Ok, ziehe die Frage zurück ;-)

 

vor einer Stunde von Schwachzocker:

Von zentraler Wichtigkeit wäre eigentlich die Frage: "Wieviel Prozent von meinem Geld will ich überhaupt riskant anlegen?"

Zu dieser Frage haben wir schon eine mögliche Antwort, jetzt im Sommerurlaub wollen wir das dann auch festzurren.

Noch dazu: Was meinst du mit Unterbau? Nur die zentrale Frage, oder noch andere Punkte?

vor 58 Minuten von west263:

Thes. zur Rente geht doch auch. Man verkauft einmal oder zweimal soviel, das es über das Jahr hinaus reicht. 

Das wäre auch mein Favorit, da aber nicht viel Erfahrung, frage ich lieber nochmal nach.

 

vor 47 Minuten von Rotenstein:

Ich würde dir empfehlen, den Blick aufs grosse Ganze zu richten und dich nicht in Details verlieren. Wichtiger als thesaurierend/ ausschüttend ist die Frage, wieviel du und deine Frau dem Risiko des Aktienmarktes aussetzen könnt und wollt, und wie ihr damit umgehen werdet, wenn sich das Risiko einmal realisiert und der Markt mal kracht, oder noch schlimmer, fünf oder zehn Jahre abbröckelt und dann wieder jeder das Ende der Aktie ausruft. 

vor 34 Minuten von Sapine:

Hier müsst ihr Euch mehr Gedanken machen, denn die beiden Aussagen sind zumindest scheinbar widersprüchlich. Es ist zwar in der Vergangenheit so gewesen, dass man bei langen Zeiträumen (>20 Jahren) praktisch immer eine positive Rendite hatte, aber Aktien sind definitiv kein Sparbuch

Also das Risiko von Verlusten ist uns bewusst. Auch, dass es mal 10 Jahre dauern kann, bis es wieder auf Vorniveau ist. Vielleicht war Sparbuch auch das falsche Wort. Ich hab mir das Renditedreieck angeschaut und egal wie ungünstig man investiert hat. Mit der langen Laufzeit lag man immer im Plus, mal mehr mal weniger.

 

vor 34 Minuten von Sapine:

Der Fonds ist keine Katastrophe aber auch nicht optimal von den Gebühren her und von der Aktienauswahl. Vermutlich liegt er auch in einem kostenpflichtigen Depot? Nachdem der Sparerpauschbetrag noch nicht ausgeschöpft ist, kann man den (schrittweise) verkaufen und in einen breiteren Fonds investieren. 

Ja, 10€ pro Jahr. Was bereits durch die Sperrfrist wegen VL durch ist, könnte ich aber wirklich mal abziehen und bei der ING besser platzieren. Faulheit hat bisher gesiegt.

 

vor 34 Minuten von Sapine:

Anlegen in ETFs von Stiftung Warentest.

Danke für den Lesetipp, den gönne ich mir. Mal wieder Papier in der Hand, freu mich. Bisher war meine ETF-Lektüre nur online.

 

vor 34 Minuten von Sapine:

Wenn sich ein Depot von heute auf morgen mehr als halbiert, muss man damit erst mal zurechtkommen und darauf muss man vorbereitet sein. Wem das Risiko zu hoch ist, sollte den Aktienanteil im Depot verringern. Je nach Risikoneigung kann ich mir in Eurer Situation eine Aufteilung zwischen 40 und 80 % Aktien vorstellen, selbst 100 % wären in den ersten zehn Jahren denkbar. Aber dafür müsst ihr wissen, ob das Risiko zu Euch passt. 

Ja, auch die Situation haben wir besprochen. Aber in so einer Phase kaufe ich ja über den Sparplan Aktien ebenfalls günstig ein. So gesehen ist ein Sturz auch gut für die langfristige Anlage. Oder denk ich da zu optimistisch?

 

vor 47 Minuten von Rotenstein:

Welchen ETF du kaufst, ist weitestgehend egal, solange es ein günstiger, weltweit diversifizierter ETF ohne Gedöns ist. Dein MSCI World erfüllt diese Bedingungen. Du könntest auch einen ETF auf den FTSE Developed World, oder, wenn du noch Emerging Markets wie China, Indien etc. dabei haben möchtest, einen ETF auf den MSCI ACWI oder den FTSE All-World kaufen. Das ist aber nicht kriegsentscheidend und zerbrich dir nicht den Kopf darüber. In den vergangen Jahren ist der MSCI World etwas besser gelaufen als MSCI ACWI oder FTSE All-World, kann aber in Zukunft anders sein. 

 

Auf jeden Fall würde ich nicht noch regionale ETFs (Europa etc.) oder Themen-ETFs (Robotik etc.) dazunehmen. Ein Welt-ETF reicht, wobei es auch nicht stört, wenn du mehrere ähnliche Welt-ETFs hast, etwa einen auf den MSCI World und einen auf den MSCI ACWI. 

vor 34 Minuten von Sapine:

Ein MSCI World ist ein gutes Basisinstrument. Aktuell wird hier überwiegend der noch breiter aufgestellt MSCI ACWI IMI oder alternativ der FTSE All World bevorzugt. Da sind dann auch noch ca. 10-12 % Emerging Markets mit drin und auch noch etwas kleinere Unternehmen. Ich empfehle alle paar Jahre immer wieder zu prüfen, ob der Markt mittlerweile noch bessere ETFs anbietet. Man kann problemlos bei Bedarf auf einen anderen wechseln, ohne den alten zu verkaufen.

Die ETFs schaue ich mir mal an. Bei Fragen meld ich mich.

 

@Sapine

Sehe grad, dass du deinen Beitrag editiert hast. Wo ist hier der EDIT-Button? Ich find den nicht und in der Einsteiger FAQ ist viel Wertpapier- und wenig Forenfragen

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Sapine

Den EDIT Button gibt es für neu angemeldete Mitglieder nicht. 

 

Entweder einen Mod bitten, etwas abzuändern (über den Meldebutton) oder einfach einen neuen Beitrag hinzufügen. 

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round-water
vor 38 Minuten von Sapine:

Sofern ihr einen früheren Ausstieg plant (wie viel früher?), kann eure Sparrate zu niedrig sein. Sofern der Umgang mit Excel geläufig ist, würde ich ein paar Musterrechnungen machen, um ein Gefühl zu bekommen, was ihr mit dem Geld erreichen könnt. Wenn ich jetzt von einem 70/30 Depot ausgehe, also 70 % Aktien und 30 % risikoarm, dann wäre vielleicht eine langfristige Rendite von um die 5 % drin. Damit wären vielleicht (!) 800.000 Euro drin, was für einen vorzeitigen Ausstieg nicht übertrieben viel ist, wenn man einige Jahre überbrücken will und danach noch eine Zusatzrente benötigt. Wenn ihr den vorzeitigen Ruhestand als echtes Ziel habt, würde ich entsprechend rechnen und ggf. den Sparaufwand erhöhen. Wenn es aber nur eine Option ist, um eventuell zwei oder drei Jahre früher aufzuhören, dann ist das sicher erreichbar mit eurem Plan. 

Alternativ zu Excel, gibt es hier auch einen ganz nützlichen Sparplanrechner: https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php

Aber bitte bedenken, in der Realität könnt die Rendite auch nur 3 % sein oder 7 %, entsprechend groß können die Ergebnisse auseinander liegen. 

Excel haben wir gequält. Wir leben sehr einfach mit wenig Luxus. Mit einer Sparrate von 2.000 € bleibt immer noch Geld am Ende des Monats übrig. Da sind wir beide uns noch unschlüssig: Mehr in (Kurz-)Urlaub fahren, oder noch mehr in Aktien.

Unsere Berechnungen haben wir mit 4% gemacht. Aber da haben wir auch abzüglich Großanschaffungen alle x Jahre alles Geld für Aktien verechnet.

 

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Sapine
vor 5 Minuten von round-water:

Ja, auch die Situation haben wir besprochen. Aber in so einer Phase kaufe ich ja über den Sparplan Aktien ebenfalls günstig ein. So gesehen ist ein Sturz auch gut für die langfristige Anlage. Oder denk ich da zu optimistisch?

Das  ist absolut logisch überlegt und die optimale Einstellung. Das hilft in solchen Phasen. 

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