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Aktuell spekulativ langjährige EU/US Anleihen kaufen?

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 59 Minuten von stagflation:

Was wäre der Vorteil gegenüber Anleihen mit kürzeren Laufzeiten?

Größerer Hebel => weniger Kapital nötig => mehr Kapital übrig für andere Anlageklassen wie Aktien

 

 

vor 59 Minuten von stagflation:

Im ersten Halbjahr 2022 wäre dieser Hedge ziemlich in die Hose gegangen

Das war die von mir angesprochene Verwirklichung des Zinsänderungsrisikos, auf welche viele Investoren schon seit Jahren gewartet und daher klugerweise solche Langläufer gemieden haben. 

Das ist jetzt ziemlich durch.

Die Ausgangslage jetzt ist eine völlig andere. 

 

Außerdem war das die letzte Zeit kein Aktiencrash wie 2009 oder Corona, sondern eher eine nachvollziehbare Reaktion auf drastische Zinserhöhungen.

Ich bin wie alle hier kein Hellseher, aber eine derartige Situation (Aktien + IG Staatsanleihen fallen Hand und Hand extrem) werden wir wahrscheinlich die nächste Zeit nicht so schnell wieder erleben.

Daher wäre man übrigens z.B. total dumm, wenn man jetzt seinen Vanguard Life 60 oder andere, anleihenstarke Mischfonds verkauft, weil sie so schlecht performed haben seit 2021.

Das wäre klassisches prozyklisches, schädliches Anleger-Verhalten und Performance Chasing in dümmster Ausprägung.

 

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ERP
vor 47 Minuten von stagflation:

Den Haupteinsatzbereich von sehr lang laufenden Anleihen bei Privatanlegern sehe ich bei ...

  1. einer Absicherung gegen eine Senkung des Zinsniveaus am langen Ende

Wann brauche ich das als Privatanleger zB?

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s1lv3r
vor 3 Stunden von Hicks&Hudson:

Das war die von mir angesprochene Verwirklichung des Zinsänderungsrisikos, auf welche viele Investoren schon seit Jahren gewartet und daher klugerweise solche Langläufer gemieden haben. 

Das ist jetzt ziemlich durch.

Die Ausgangslage jetzt ist eine völlig andere. 

Mir ergibt sich nicht so richtig, wie du zu dieser Ansicht kommst. Historisch betrachtet ist das aktuelle US-Zinsniveau doch überhaupt nicht hoch? Der historische Durchschnitt über die letzten 70 Jahre liegt bei grob 4,2% ...

 

Die Zinsen können sich in nächster Zeit also natürlich noch einmal verdoppeln. Wie wahrscheinlich das ist, darüber kann man natürlich diskutieren. Man darf aber auch nicht vergessen, das wir schon einmal kurzfristig 20% Leitzins in den 1980'ern hatten ("Volcker Shock").

 

Ich möchte zumindest keine 25 jährigen Langläufer haben, wenn das Zinsniveau von 5% auf 10% steigt. Für mich hört sich das ehrlich gesagt ziemlich nach Spekulation nach "Bauchgefühl" an, oder im schlimmsten Fall Recency-Bias (wer in der Niedrigzinsphase aufgewachsen ist, kann sich vielleicht gar keine 10% oder 20% Zinsen mehr vorstellen und ist sich daher sicher, dass wir schon alles an Zinserhöhungen gesehen haben müssen ...).

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Schlumich
vor 4 Stunden von stagflation:

 

2. Spekulationen auf eine Senkung des Zinsniveaus am langen Ende.

 

Das ist aus meiner Sicht der Grund, der mich bewegen könnte in absehbarer Zeit hier eine erste Position aufzumachen.

 

Punkt 1. "Absicherung des Zinsniveaus am langen Ende" würde ich persönlich über Festgeld machen (max 5-6 Jahre Laufzeit).

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 4 Stunden von ERP:

Wann brauche ich das als Privatanleger zB?

 

Ich hatte geschrieben:

Zitat

...

Den Haupteinsatzbereich von sehr lang laufenden Anleihen bei Privatanlegern sehe ich bei ...

  1. einer Absicherung gegen eine Senkung des Zinsniveaus am langen Ende.
  2. Spekulationen auf eine Senkung des Zinsniveaus am langen Ende.

...

 

Wenn das Zinsniveau in der Mitte oder am langen Ende sinkt, steigen die Kurse der mittel- und längerfristigen Anleihen. Und zwar um so stärker, je länger die Restlaufzeit ist.

 

In den Jahren 2008 - 2022, als das Zinsniveau in Deutschland gefallen ist, konnten Besitzer von länger laufenden Anleihen schöne Zusatzgewinne einfahren.

 

Der Unterschied zwischen den beiden Punkten "Absicherung" und "Spekulation" ist etwas diffus. Unter "Spekulation" würde ich die Anleger zählen, die mit einer Senkung des Zinsniveaus rechnen und davon profitieren wollen - und deshalb länger laufende Anleihen kaufen. Unter "Absicherung" würde ich eher die Anleger zählen, die Angst vor anderen Effekten haben, die mit einer Senkung des Zinsniveaus einhergehen können (z.B. wirtschaftlicher Abschwung) - und diese Effekte kompensieren wollen.

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ERP
vor 40 Minuten von stagflation:

... Unter "Spekulation" würde ich die Anleger zählen, die mit einer Senkung des Zinsniveaus rechnen und davon profitieren wollen - und deshalb länger laufende Anleihen kaufen. Unter "Absicherung" würde ich eher die Anleger zählen, die Angst vor anderen Effekten haben, die mit einer Senkung des Zinsniveaus einhergehen können (z.B. wirtschaftlicher Abschwung) - und diese Effekte kompensieren wollen.

Danke!

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Schlumich
vor 2 Minuten von stagflation:

Der Unterschied zwischen den beiden Punkten "Absicherung" und "Spekulation" ist etwas diffus.

"Diffus" - ja, das könnte man so sehen. Ich versuche mal meine Überlegungen hier vereinfacht darzulegen und "vom Ziel her zu kommen". Dann löst sich vielleicht das Diffuse etwas auf.

vor 3 Minuten von stagflation:

Unter "Spekulation" würde ich die Anleger zählen, die mit einer Senkung des Zinsniveaus rechnen und davon profitieren wollen - und deshalb länger laufende Anleihen kaufen. Unter "Absicherung" würde ich eher die Anleger zählen, die Angst vor anderen Effekten haben, die mit einer Senkung des Zinsniveaus einhergehen können (z.B. wirtschaftlicher Abschwung) - und diese Effekte kompensieren wollen.

Stichwort "Spekulation": Ich glaube es ist Konsens, dass keiner die Entwicklung des Zinsniveaus vorhersehen kann. Wenn ich aber davon ausgehe, dass die Zinsen in absehbarer Zeit am kurzen Ende fallen, werden sich aller Voraussicht nach die Zinsen am langen Ende auch ändern/fallen in Richtung einer normalen Zinsstrukturkurve. Dann ist (sehr vereinfacht ausgedrückt) der Hebel umso höher, je länger die Laufzeit ist. Daher hier die Wahl >10y, besser 20y.

 

"Absicherung" (und auch hier das Szenario: die Zinsen sinken, weil die Inflation langsam unter Kontrolle kommt): Wer regelmäßig einen konstanten Teil seines Geldes benötigt, um bspw seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, der wird in dem hier beschriebenen Szenario mit Festgeldern oder Anleihen mittlerer Laufzeit (4 bis 6 Jahre) nach Inflation die Kaufkraft erhalten können.

 

Somit - zumindest für mich - zwei "Strategien" mit unterschiedlichen Zielen.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 8 Stunden von Schlumich:

Stichwort "Spekulation": Ich glaube es ist Konsens, dass keiner die Entwicklung des Zinsniveaus vorhersehen kann. Wenn ich aber davon ausgehe, dass die Zinsen in absehbarer Zeit am kurzen Ende fallen, werden sich aller Voraussicht nach die Zinsen am langen Ende auch ändern/fallen in Richtung einer normalen Zinsstrukturkurve. Dann ist (sehr vereinfacht ausgedrückt) der Hebel umso höher, je länger die Laufzeit ist. Daher hier die Wahl >10y, besser 20y.

 

"Absicherung" (und auch hier das Szenario: die Zinsen sinken, weil die Inflation langsam unter Kontrolle kommt): Wer regelmäßig einen konstanten Teil seines Geldes benötigt, um bspw seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, der wird in dem hier beschriebenen Szenario mit Festgeldern oder Anleihen mittlerer Laufzeit (4 bis 6 Jahre) nach Inflation die Kaufkraft erhalten können.

 

Somit - zumindest für mich - zwei "Strategien" mit unterschiedlichen Zielen.

Für mich sind als Beimischung zu Langläufern für obige Szenarien Fix-to-Float Anleihen eine interessante Alternative (in USD gibt es da einige, vornehmlich Anleihen großer amerikanischer Banken), die ich auch die letzten Monate immer wieder mal kaufe.

Zitat

https://www.iww.de/sb/archiv/investmenttipp-des-monats-fix-to-float-anleihen-f26355#:~:text=Mischform,und einer mit variablem Zins. 

Ein Anlageinstrument erscheint in diesem Umfeld derzeit besonders interessant: Fix-to-Float Anleihen. Hierbei handelt es sich um Anleihen mit meist zwei unterschiedlichen Zinsperioden, einer mit fixem und einer mit variablem Zins. Ein Beispiel: Für zwei Jahre (1. Zinsperiode) wird ein fixer Kupon bezahlt und danach für weitere drei Jahre (2. Zinsperiode) auf eine variable Verzinsung umgestellt, die sich am Geldmarktsatz orientiert, z.B. Euribor + Zinsaufschlag. Für den Fall, dass die Zinsen auch bis zu Beginn der 2. Zinsperiode noch nicht nachhaltig gestiegen sind, wird zudem eine Mindestverzinsung (sogenannter „Floor“) garantiert. Fix-to-Float Anleihen verbinden somit die Vorteile fixer und variabler Anleihen miteinander, d.h. attraktiver Mindestkupon einerseits und Partizipation an steigenden Zinsen andererseits. Gleichzeitig reduzieren sich die jeweiligen Nachteile, d.h. fallende Kurse bei steigenden Marktzinsen, realer Kapitalverlust aufgrund von Inflation und geringe variable Zinszahlungen in Niedrigzinsphasen.  

 

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basti_

Blöde Frage, aber muss man nicht zwischen USD bzw US-Staatsanleihen und EUR bzw Eurozone unterscheiden.

Ich glaube Schlumich hatte einen EU-Staatsanleihen ETF in den Raum gestellt mit Laufzeiten >20 Jahre. Das macht für EU-Staatsanleihen vermutlich auch Sinn, da man unterschiedliche Schuldner mit unterschiedlichen Renditen hat.

Ob es für EU-Staatsanleihen nicht noch zu früh ist, ist dann aber eine andere Frage. In den USA könnte es jetzt Sinn machen längjährige Anleihen zu kaufen, in der EU ist das mMn noch zu früh. Eventuell sehe ich das falsch, aber in der EU hat man noch nicht das Zinsniveau wie in den USA?

 

Für die USA macht dann aber vermutlich ein ETF weniger Sinn. Da ist es eventuell besser eine 20 oder 30jährige Anleihe zu kaufen und nicht unbedingt den ETF dazu. Eventuell habe ich da noch ein Verständnissproblem wie ein Anleihen ETF funktioniert, aber bei 20+ Jahren sollte man bei US-Staatsanleihen aktuell 5-6% haben. Bei einem ETF wird man eine geringere Ausschüttungsquote haben (sind letztendlich nur die Zinsen der Anleihen). Dh wenn man wirklich die 20-30 Jahre hält, dann müsste man bei dem ETF noch auf entsprechende Wertsteigerungen für die ETF Anteile hoffen. Das wiederum wäre eine Wette darauf, dass die Zinsen in 20+ Jahren niedriger sind als heute oder?

 

Noch eine zweite blöde Frage. Würde man den Anleihen ETF dann eigentlich verkaufen, wenn die Zinsen wieder auf einem Tiefpunkt sind? Ich glaube ich habe Anleihen ETF nicht wirklich verstanden. Nimmt man den ETF, weil man nicht weiß wann die Zinsen Fallen?

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Gast231208
vor 9 Minuten von basti_:

Für die USA macht dann aber vermutlich ein ETF weniger Sinn. Da ist es eventuell besser eine 20 oder 30jährige Anleihe zu kaufen und nicht unbedingt den ETF dazu. Eventuell habe ich da noch ein Verständnissproblem wie ein Anleihen ETF funktioniert, aber bei 20+ Jahren sollte man bei US-Staatsanleihen aktuell 5-6% haben. 

Eher Ytm 4,5%  bis 4,6% (pro Jahr in USD)

https://www.boerse-frankfurt.de/anleihe/us912810rd28-united-states-of-america-3-75-13-43 

https://www.boerse-frankfurt.de/anleihe/us912810tr95-united-states-of-america-3-625-23-53 

 

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basti_

Ok, mein Fehler, aber das ist immer noch weniger als die Ausschütungsrendite (3,71%) die mir zB hier angegeben wird, was auch Sinn macht, oder mache ich da auch einen Fehler?

https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00BSKRJZ44#uebersicht

 

Macht bei US-Staatsanleihen der ETF Sinn oder nicht?
Der Unterschied ist doch quasi "nur", der ETF ist eine endlos laufende 20jährige Anleihe und die Staatsanleihe läuft eben wirklich nur 20 Jahre.

 

Bei einem entsprechenden EU ETF macht es mMn Sinn, wegen den unterschiedlichen Schuldnern.

 

(Sorry, ist das eventuell eher eine Frage für den Anleihen ETF Faden?)

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 11 Stunden von s1lv3r:
vor 15 Stunden von Hicks&Hudson:

Das war die von mir angesprochene Verwirklichung des Zinsänderungsrisikos, auf welche viele Investoren schon seit Jahren gewartet und daher klugerweise solche Langläufer gemieden haben. 

Das ist jetzt ziemlich durch.

Die Ausgangslage jetzt ist eine völlig andere. 

Mir ergibt sich nicht so richtig, wie du zu dieser Ansicht kommst. Historisch betrachtet ist das aktuelle US-Zinsniveau doch überhaupt nicht hoch? Der historische Durchschnitt über die letzten 70 Jahre liegt bei grob 4,2% ...

Es geht um den markierten Satz, also rein um den Vergleich, wo wir vor zwei Jahren standen und wo wir jetzt stehen.

Schaue mal in den historischen Daten nach, wie oft und wann es einen derartigen Gleichschritt nach unten gab von Aktien und Anleihen. Da wirst Du nicht viele Szenarien finden.

 

 

vor 11 Stunden von s1lv3r:

Die Zinsen können sich in nächster Zeit also natürlich noch einmal verdoppeln.

Ich möchte zumindest keine 25 jährigen Langläufer haben, wenn das Zinsniveau von 5% auf 10% steigt.

Eine nochmalige Verdoppelung ist theoretisch möglich.

Möchtest Du denn Aktien haben, sofern sich die Zinsen in den USA von Stand heute noch einmal verdoppeln ? Was glaubst Du, was dann los ist und was mit fast allen Anlageklassen passieren wird ?

Bitte immer auch an alle Alternativen denken und nicht nur auf das eine, worüber wir gerade diskutieren. Das war auch letztens im US Aktienklumpenrisiko-Faden das Problem.

 

Es ist logisch, dass keine Anlage ohne Risiko ist (auch nicht die US Langläufer). 

Ich hatte nur beschrieben, dass es fast keine Anlageklasse gibt, die ihren Status als Safe Haven in einem starken Aktiencrash in der kompletten Historie statistisch so gut bestätigt haben wie US Langläufer. Selbst Gold sieht da statistisch nicht viel besser aus. Man muss diesen Hedge nicht machen. Ich mache ihn auch nicht, weil mein Depot so aufgestellt ist, dass ich auch die Vola eines 50% Aktieneinbruchs ertragen kann, aber ich kann sehr verstehen, wenn jemand ihn macht und gerade jetzt. Andreas Beck macht es übrigens aktuell auch und hat eine 20-jährige US Anleihe in seinen 20% Teil des GPO aufgenommen. Ich teile hier seine Meinung.

 

 

vor 11 Stunden von s1lv3r:

(wer in der Niedrigzinsphase aufgewachsen ist, kann sich vielleicht gar keine 10% oder 20% Zinsen mehr vorstellen und ist sich daher sicher, dass wir schon alles an Zinserhöhungen gesehen haben müssen ...).

Möglich ist alles, aber diese Szenarien (Leitzins von 20%) gehören meiner Meinung nach eher in die Kategorie ´seltene Weltuntergangsszenarien´. Das ist für mich die gleiche Schublade wie der Untergang des Euros, Hyperinflation, Atomkrieg usw.

Ich weiß aber, dass einige WPFler dazu neigen, zu sehr auf diese seltenen Extremszenarien zu schauen, leider viel zu viel, denn das hilft leider nicht, um ein rationales Depot aufzubauen. Absicherung oder Angst vor Extremszenarien führt nicht selten zu negativen Konsequenzen und totaler Schieflage in der Portfolioaufstellung. Anders gesagt: Wenn diese Szenarien eintreten, wird man mit den hier im WPF empfohlenen Überlegungen auch ziemlich auf die Schnauze fallen. Da hilft dann sehr wahrscheinlich auch kein Gold mehr und auch 100% Aktien-Portfolios werden dramatisch leiden.

Die Vorstellung, man könne diesen Extremszenarios mit einem ´klugen Superabsicherungsmegacrashdepot´ entkommen, ist ziemlich naiv.

 

Noch einmal zur Klarstellung:

Meine Posts beinhalten keine Spekulation auf fallende Zinsen. 

Es ging rein darum, die US Langläufer als Absicherung in einem Multi Asset Portfolio zu nutzen und ja, das halte ich aktuell für weitaus besser als noch vor einigen Jahren.

 

 

vor einer Stunde von basti_:

Für die USA macht dann aber vermutlich ein ETF weniger Sinn. Da ist es eventuell besser eine 20 oder 30jährige Anleihe zu kaufen und nicht unbedingt den ETF dazu.

Es ist eine Bequemlichkeitgeschichte.

Der ETF hält die hohe Duration dauerhaft und man muss nicht dauernd nachjustieren.

Natürlich kann man auch eine 20-jährifge Einzelanleihe kaufen. Nach 5 Jahren lässt aber deren Hebelwirkung nach, weil die Restlaufzeit weniger wird. Irgendwann müsste man dann eben wieder neu kaufen.

 

 

vor einer Stunde von basti_:

Noch eine zweite blöde Frage. Würde man den Anleihen ETF dann eigentlich verkaufen, wenn die Zinsen wieder auf einem Tiefpunkt sind?

Das rationalste wäre (sofern man den ETF als Absicherung nutzt), stures Rebalancing zu betreiben, am besten nicht jährlich, sondern mit Toleranz-Maß zwischen den Anlageklassen im Depot. 

 

Wenn man den ETF als Spekulation auf fallende Zinsen verwendet, läuft man eh in Richtung Market Timing. Wie gut das klappt, darf jeder selbst beurteilen.

 

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ERP
Am 18.8.2023 um 20:27 von stagflation:

 

Zitat

Ist das als Euro-Investor auch aussichtsreich oder würde vermutlich in diesem Szenario der USD gegenüber dem EUR an Wert verlieren und somit die Kurssteigerung der Anleihen zumindest teilweise zunichtemachen?

 

Ja, das ist der "Internationale Fisher-Effekt".

 

Aber eigentlich ist es bei (globalen) Rezessionsängsten doch so, dass der USD als save haven an Wert gewinnt und gleichzeitig die US10y-yield sinkt.

So wie gestern: US10y-yield down, DXY up bzw. USD/EUR up.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 28 Minuten von ERP:

Aber eigentlich ist es bei (globalen) Rezessionsängsten doch so, dass der USD als save haven an Wert gewinnt und gleichzeitig die US10y-yield sinkt.

So wie gestern: US10y-yield down, DXY up bzw. USD/EUR up.

 

Wenn Du Dir die Grafik in #5 noch einmal anschaust: bei Zinsparität ist ein sehr dicker Pfeil. Diese Relation gilt sehr stark. Bei "internationaler Fisher-Effekt" ist der Pfeil deutlich dünner. D.h. es gibt noch andere Effekte. Und wie sich die Wechselkurse dann tatsächlich entwickeln werden, steht noch einmal auf einem ganz anderen Blatt.

 

Ich interpretiere das so: man sollte nicht nur deshalb in Fremdwährungsanleihen investieren, weil es dort eine höhere Rendite gibt. Das wird wahrscheinlich nicht funktionieren. Es gibt aber andere Gründe und Effekte, warum man in Fremdwährungsanleihen investieren kann. Wenn Du also glaubst, dass es eine Rezession geben wird und dass der US-$ deshalb an Wert gewinnen wird, dann spricht nichts dagegen, dass Du in US-$ investierst.

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richtungsding

Fisher Effekt: Gerade aus diesem Grund hatte ich vor, in einen der seltenen EUR hedged Treasury ETF zu investieren wie sie iShares anbietet:

https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/produkte/290713/ishares-treasury-bond-20 yr-ucits-etf
 

Nur wo liegt hier der Hund begraben? Lediglich bei ein paar BPs mehr an TER verglichen mit der üblichen USD Variante, und einer möglicherweise nicht 100% Absicherung wie angegeben? Das wäre es mir wert.

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ERP
· bearbeitet von ERP
vor 8 Stunden von stagflation:

Wenn Du Dir die Grafik in #5 noch einmal anschaust: bei Zinsparität ist ein sehr dicker Pfeil. Diese Relation gilt sehr stark.

Wenn die US-Renditen zurückgehen, würden vermutlich auch gleichzeitig die EU-Anleihen-Renditen (zumindest etwas) mitzurückgehen, wegen den wirtschaftlichen Abhängigkeiten und dem Wettbewerb am Anleihenmarkt, das würde dann ggf. den Anstieg des EUR über die Zinsparität verhindern und die save-haven USD-Stärke zulassen?

 

Zitat

Ich interpretiere das so: man sollte nicht nur deshalb in Fremdwährungsanleihen investieren, weil es dort eine höhere Rendite gibt. Das wird wahrscheinlich nicht funktionieren. Es gibt aber andere Gründe und Effekte, warum man in Fremdwährungsanleihen investieren kann. Wenn Du also glaubst, dass es eine Rezession geben wird und dass der US-$ deshalb an Wert gewinnen wird, dann spricht nichts dagegen, dass Du in US-$ investierst.

Das ist eine tolle Zusammenfassung, Danke!

Ja glauben und handeln und timing und Ergebnis sind ja dann trotzdem noch 4 Paar Schuhe.

 

vor 4 Stunden von richtungsding:

Fisher Effekt: Gerade aus diesem Grund hatte ich vor, in einen der seltenen EUR hedged Treasury ETF zu investieren wie sie iShares anbietet:

https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/produkte/290713/ishares-treasury-bond-20 yr-ucits-etf
 

Nur wo liegt hier der Hund begraben? Lediglich bei ein paar BPs mehr an TER verglichen mit der üblichen USD Variante, und einer möglicherweise nicht 100% Absicherung wie angegeben? Das wäre es mir wert.

Danke fürs Teilen - das schaut eh brauchbar aus, von der Bewegung letztes Jahr im Vergleich zum USD-Pendant und Wechselkurs.

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Vermögensbuilder
vor 1 Stunde von richtungsding:

Fisher Effekt: Gerade aus diesem Grund hatte ich vor, in einen der seltenen EUR hedged Treasury ETF zu investieren wie sie iShares anbietet:

https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/produkte/290713/ishares-treasury-bond-20 yr-ucits-etf
 

Nur wo liegt hier der Hund begraben? Lediglich bei ein paar BPs mehr an TER verglichen mit der üblichen USD Variante, und einer möglicherweise nicht 100% Absicherung wie angegeben? Das wäre es mir wert.

Soweit ich vor ein paar Wochen recherchiert habe spiegeln die Kosten für das Hedging ca. die Zinsdifferenz zwischen den Währungsräumen wieder. Die Kosten fürs Hedging sind auch nicht in der TER enthalten.

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chirlu
vor 47 Minuten von Vermögensbuilder:

Soweit ich vor ein paar Wochen recherchiert habe spiegeln die Kosten für das Hedging ca. die Zinsdifferenz zwischen den Währungsräumen wieder. Die Kosten fürs Hedging sind auch nicht in der TER enthalten.

 

Das liegt daran, dass man die durchs Hedging ausgeglichene Zinsdifferenz nicht als Kosten betrachten kann.

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richtungsding
vor einer Stunde von Vermögensbuilder:

Soweit ich vor ein paar Wochen recherchiert habe spiegeln die Kosten für das Hedging ca. die Zinsdifferenz zwischen den Währungsräumen wieder. Die Kosten fürs Hedging sind auch nicht in der TER enthalten.

Das ist der Grund warum ich mit einem Kauf bisher zögere. Wenn ich es richtig verstanden habe werden reale Zinsdifferenzen ausgeglichen, nicht nominale. Wenn dem so ist dann wird der Kauf der gehedgten Variante nicht mein Ziel erreichen, den positiven bzw weniger negativen Realzins in USA zu nützen.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 4 Stunden von chirlu:

Das liegt daran, dass man die durchs Hedging ausgeglichene Zinsdifferenz nicht als Kosten betrachten kann.

 

Ich würde die Zinsdifferenz auch nicht zu den Kosten zählen - aber in einigen Artikeln und auf einigen Webseiten wird sie zu den Kosten gerechnet. Deshalb sollte man immer genau schauen, von was gerade gesprochen wird.

 

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, kann man bei dem, was als "Kosten" bezeichnet wird, 3 Komponenten unterscheiden:

  1. Die eigentlichen Kosten des Hedgings
  2. Angebot-/Nachfrageüberhang
  3. die Zinsdifferenz, genauer: Abweichung des erwarteten zukünftigen Umtauschkurses vom aktuellen Kurs

Vor ein paar Jahren hatten wird versucht, den eigentlichen Kosten des Hedgings (also Komponente 1) bei Global Aggregate Anleihe-ETFs zu berechnen. Wenn ich mich recht erinnere, kamen wir auf ungefähr 0,3% p.a. Der Wert war nicht genau, er sollte aber ungefähr hinkommen.

 

Wenn man im Rahmen der Portfolio-Theorie anlegt, und wenn man Fremdwährungsanleihen haben möchte, dann können die 0,3% p.a. eine sinnvolle Investition sein - weil Hedging die Volatilität von IG-Anleihen deutlich reduziert.

 

vor 3 Stunden von richtungsding:

Das ist der Grund warum ich mit einem Kauf bisher zögere. Wenn ich es richtig verstanden habe werden reale Zinsdifferenzen ausgeglichen, nicht nominale. Wenn dem so ist dann wird der Kauf der gehedgten Variante nicht mein Ziel erreichen, den positiven bzw weniger negativen Realzins in USA zu nützen.

 

In der Grafik in #5 gibt es drei Wege von links oben nach rechts unten. Der Weg über "links unten" führt über die Zinsparität. Beim Hedging werden die unerwarteten Wechselkursänderungen eliminiert bzw. reduziert. Die erwarteten Wechselkursänderungen (Zinsparität) bleiben erhalten.

 

Du beschreibst den Weg über rechts oben, also über die Inflation. Ja, man kann man es auch so sehen.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Hier ist der Artikel, in dem die Kosten des Currency Hedgings recht gut erklärt werden: Portfolio currency hedging 101 – Impacts and costs – What you need to understand. Er ist zurzeit offline - aber über die Wayback Machine sollte man ihn noch finden können.

 

Die Conclusion des Artikels ist:

Zitat

Many struggle with understanding currency exchange rates mechanisms as they price pairs and not one asset. Adding the derivative aspects does not make it easier. Hedging costs are really only the OTC trading costs, credit risk and bid/offer imbalance effects, despite most using the expression meaning it includes the interest rate differential. Hopefully the above has been of help in getting a clearer picture of some of the portfolio currency hedging’s what and how.

 

Einen weiteren schönen Artikel gab es bei Pimco: https://www.pimco.de/de-de/insights/investment-strategies/featured-solutions/the-fx-dilemma-an-introduction-to-hedging-currency-risk-in-bond-portfolios. Auch dieser Artikel ist zurzeit Offline -> Wayback Machine. In dem Artikel sieht man folgendes Diagramm:

 

image.thumb.png.7be8ac79f54cc263055d31fd2960b1ed.png

(Klicken für Vergrößerung)

 

In dem Diagramm wird die Zinsdifferenz in die "Kosten" eingerechnet.

 

Hier ist der Thread, in dem wir vor einigen Jahren über die Kosten diskutiert haben: https://www.wertpapier-forum.de/topic/57360-w%C3%A4hrungsabsicherung-kosten-genau-bestimmen/

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Actionic
Am 25.8.2023 um 21:21 von stagflation:

über die Wayback Machine sollte man ihn noch finden können

Was ist denn die Wayback Machine ??

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Die Wayback Machine ist ein Teil des Internet Archive. In ihr werden ältere Versionen von Websites archiviert.

 

Wenn man also beispielsweise den Artikel "Portfolio currency hedging 101 – Impacts and costs – What you need to understand" wiederfinden will, geht man auf  https://archive.org/web und gibt dort die URL ein, also "https://www.alfredberg.com/portfolio-currency-hedging-101-impacts-and-costs-what-you-need-to-understand". Dann wählt man das Datum (in diesem Falle ist nur der26.12.2019 möglich) - und bekommt den Artikel angezeigt, so wie er im Dezember 2019 zu lesen war.

 

Cool, oder?

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Actionic
vor 8 Stunden von stagflation:

Cool, oder?

Mega gut!

Ich habe zwar gerade keine Anwendung, weiß aber dass ich schon einige Male verärgert war wenn ein älterer Bookmark nicht funktionierte.

Werde ich beim nächsten Mal ausprobieren. Danke

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herbert_21
· bearbeitet von herbert_21

Corporate Bonds, Investment Grade, 4,32% Ausschüttungsrendite, jetzt einsteigen?

 

Chance/Risiko 6-12 Monate:

  1. Szenario; Zinsen werden ein, zwei Mal erhöht -> Kurs müsste noch ein bisschen fallen.
  2. Szenario; Zinsen werden nicht erhöht -> Ausschüttungsrendite bleibt hoch.
  3. Szenario; Zinsen werden gesenkt -> Corporate Bonds steigen fast so viel oder mehr wie Aktien - siehe dazu Chart im verlinkten Beitrag, trotz des kleineren inhärenten duration risk gegenüber 20y Treasury ETF.

 

Fazit: Aus meiner Sicht sind Corporate Bonds gegenüber US Langläufer Staatsanleihen aktuell klar zu favorisieren.

 

Und warum USD Bonds? In Bezug auf US vs EU - in EU rechne ich noch mit ein, zwei Zinserhöhungen, da die Inflation so hoch ist. Anders in den USA, wo die "Truflation" längst bei 2% angekommen ist, wenn man nicht wie die FED einen lagging indicator verwendet. Drum würde ich die selbe Spekulation auf Bonds in Euro nicht eingehen.

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