China-Invetsments für den Fall eines stärkeren Konfliktes zwischen dem Westen und China?

[wertomat]

Ich investiere eigentlich vorwiegend in Einzelaktien.

Ich bin auf der Suche nach einer Teil-Absicherung für die Möglichkeit des Schwarzen Schwans / kleinen Risikos, dass sich der Konflikt zwischen USA und China verschärft, dass es Krieg mit China gibt, etc.
Was wären denn aus Eurer Sicht die besten Instrumente für eine solche Absicherung?
Hier ein paar einzelne Gedanken und Fragen, die mich noch nicht zu einem Ergebnis bringen:
-am Beispiel Rußland (Gazprom-Aktien) kann man eigentlich sehen, dass die Absicherung genau in dem Fall, das der Schwarze Schwan eintritt, wertlos wird (da die Aktien enteignet werden)
-evt. wären im Zweifel Einzelaktien besser als ein ETF, da gerade in einem solchen Schwarzer-Schwan-Szenario es auch eine Bankenkrise geben könnten, und dann auch ein Emittentenrisiko vorhanden ist
-aber letztlich haben chinesische Einzelaktien noch ganz andere Risiken: Neben dem Risiko der Enteignung im Krisenfall gibt es ja das permanente Problem, dass die chinesische Regierung die Kurse chinesischer Aktien beeinflussen kann und das auch tut. 
-vielleicht wäre ein ETF, der die Länder mit-beinhaltet, die evt. auf der Seite Chinas ständen oder neutral wären (vermutlich Indien, Brasilien) das noch em ehesten passenste Instrument?
-oder Instrumente jenseits der typischen Aktien-Anlageklasse?

PS: Ich hab das mal "Schwarzer Schwan" genannt, auch wenn die Bezeichnung für ein Szenario, in dem der Konflikt China-USA noch viel stärker wird, nicht ganz richtig ist, da ihn einige Leute kommen sehen. 
 

[Owl]

Rüstung...

seit Annexion der Krim hat Lockheed Martin 400% gemacht.. .also 40% p.a. 

muss man halt mit seinem gewissen verinbaren können:

[ein_johannes]

Hm, ich verstehe nicht wirklich was du mit "Absicherung" meinst. Aktien, die im Falle einer Eskalation steigen ?

Persönlich denke ich, bei einem Krieg zwischen den zwei größten Militärmächten unserer Zeit dürfte erst einmal alles fallen bzw. der Handel schlicht ausgesetzt werden. Am besten dürften es da noch die Rüstungskonzerne laufen oder ggf. Wetten auf fallende Kurse ?

 

Aber für den Fall der Fälle möchte ich keinesfalls Aktien von Firmen "auf der anderen Seite" haben. Wer an den Ukrainekrieg geglaubt hat, der hat ja wohl auch kaum Gazprom "als Absicherung" gekauft - das Eigentum "auf der anderen Seite" dürfte schlicht verloren sein, so wie die Immobilien im heutigen Nordkorea, die Besitztümer meiner Familie in Schlesien oder Adelsgüter in der DDR.

 

Einen ähnlichen Thread habe ich hier übrigens auch schon mal gemacht, jedoch mit der eskalation China/Taiwan, vllt. möchtest du ihn ja lesen:

 

 

[oktavian]

vor 2 Stunden von Owl:

seit Annexion der Krim hat Lockheed Martin 400% gemacht.. .also 40% p.a. 

muss man halt mit seinem gewissen verinbaren können:

man muss es auch mit seinem Gewissen vereinbaren können, was passieren würde, wenn man gar kein Militär hätte...

vor 2 Stunden von wertomat:

evt. wären im Zweifel Einzelaktien besser als ein ETF, da gerade in einem solchen Schwarzer-Schwan-Szenario es auch eine Bankenkrise geben könnten, und dann auch ein Emittentenrisiko vorhanden ist

Emittentenrisiko ist doch sehr gering bei swappern und bei replizierenden Fonds noch geringer, wobei die Verleihung der physischen Wertpapiere des Fonds auch ein gewisses Risiko hat.

 

vor 2 Stunden von wertomat:

-am Beispiel Rußland (Gazprom-Aktien) kann man eigentlich sehen, dass die Absicherung genau in dem Fall, das der Schwarze Schwan eintritt, wertlos wird (da die Aktien enteignet werden)

Verstehe diesen Punkt gar nicht.

[No.Skill]

Hab noch 3 "Positionen" in China, 2 verschiedene Tech ETF und das was im FTSE All World ETF A1JX52 dabei ist.

Einzel Aktien aus China habe ich nach dem Auftakt im Ukraine Krieg verkauft (hab hier Gazprom, Norisnikel und Rosnieft). Einmal die Erfahrung gemacht, reicht 

Zum Glück läuft das Depot gut und ist mittlerweile recht groß für meine Verhältnisse, das es nicht schön aber auch nicht so schlimm ist.

 

Zum China / Taiwan Thema und Absicherung, mache ich mir keine Illusionen, kommt es zu einem richtigen Krieg. Sind Aktien erstmal nicht das richtige Mittel, er Gold, Diamanten, Bunker, Waffen  Physisch  und damit weit weg sein.

 

Als "Militär" habe ich einen ungefähren Eindruck wie ein Krieg China / USA aussieht. Nein danke.

 

Grüße No.Skill 

 

PS: Werte in z.b. Japan und Vietnam Rest Asien sollten dann auch ordentlich im Feuer stehen. Aber nichts genaues weiß man nicht. Daher investiere ich weiter in den A1JX52 und hoffe 

[wertomat]

vor 18 Minuten von oktavian:

Emittentenrisiko ist doch sehr gering bei swappern und bei replizierenden Fonds noch geringer, wobei die Verleihung der physischen Wertpapiere des Fonds auch ein gewisses Risiko hat.

Naja, das ganze ist ja eine "Wette" darauf, dass der Westen noch viel stärker als durch die Rußland-Sanktionen und alles, was in den letzten paar Jahren war.
In solch einem Szenario könnte es auch eine Bankenkrise und Pleiten von Banken und ETF-Emittenten, leihern etc. geben.
Und je mehr wir von der selbst gehaltenen Einzelaktie weg, desto mehr Stellen gibt es, an der es zu einem Totalausfall kommen kann.
In einem Zusammenbruch des Bankensystems wäre es evt. eh schon schwierig, an die eigenen (Einzel-)Aktien zu kommen. Aber wenn noch Emittenten etc. beteilig sind, die Pleite gehen könnten, des schwieriger könnte es sein.

Selbst, wenn ich davon ausgehe, dass die Aktien des ETF zu 100% in echt gehalten werden und nicht in eine mögliche Insolvenzmasse der Bank einfließen, kann es in der Praxis viel schwieriger sein, je mehr Beteiligte am Produkt es gibt.

 

 

 

 

vor 18 Minuten von oktavian:

Verstehe diesen Punkt gar nicht.

Theoretisch mögliches Szenario:
Der Westen betreibt (aus politischen Gründen, so wie jetzt mir Rußland) kaum mehr Handel mit China. China und die Nicht-Westlichen Staaten (z.B. Indien, Brasilien, Rußland) rutschen enger zusammen. Der Westen leidet unter der Situation deutlich mehr als China.
Um auf dieses Szenario zu wetten, würdest Du vermutlich China übergewichten und einen China-ETF kaufen.

Aber genau der könnte seinen Wert komplett verlieren, wenn die chinesische Regierung "westliche" Aktien-Eigner enteignet (ähnlich wie Rußland es mit westlichen Gazprom-Aktien-Haltern getan hat)

[No.Skill]

Am 28.8.2022 um 12:48 von Sapine:

Edit: ca. ab Minute 24 (kurzer Beitrag)

Hier ein älterer Beitrag dazu. Zur Info 

[Rebentao]

Prof. Bocker würde sagen .. Kaufe pyhsisches Gold und verstecke es.

 

 

https://takethemoney.com/china-taiwan-risk/

 

Zitat

Consider holding some positions in bitcoin and gold, two safe havens that may benefit from a flight away from dollars and risk in general.

 

https://seekingalpha.com/article/4477622-us-china-taiwan-conflict-a-guide-for-investors

The primary beneficiaries in this scenario will be competitors to TSMC.

Samsung

 

[Flughafen]

Am 23.8.2023 um 12:12 von wertomat:

-aber letztlich haben chinesische Einzelaktien noch ganz andere Risiken: Neben dem Risiko der Enteignung im Krisenfall gibt es ja das permanente Problem, dass die chinesische Regierung die Kurse chinesischer Aktien beeinflussen kann und das auch tut. 

Als ob die deutsche oder amerikanische Regierung mit ihren Entscheidungen die Kurse deutscher oder amerikanischer Aktien nicht beeinflußt! Allerdings sind DE/US-Regierungen natürlich wohlwollender gegenüber der Privatwirtschaft, das sie unter dem Druck der Wähler stehen.

 

Die politischen Risiken der China-Aktien - das ist normal und in den Kursen bereits eingepreißt, sonst wären die chinesischen Aktien nicht so günstig. Du möchtest diese Risiken aber aushebeln/neutralisieren. Wenn das so einfach wäre, würden alle es machen und der Preis der chinesischen Aktien würde anziehen. Nein, über andere Wertpapiere es auszuschalten, - das geht nicht. Man kann nicht gleichzeitig das Risiko auschalten und trotzdem weiter eine Prämie über vergünstigte Kurse kassieren, als ob das Risiko noch existenz wäre. Der Markt ist nicht so dumm, es gibt keinen free Launch.