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philipp12

Transaktionskosten von Anleihen-ETFs

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philipp12

Hallo zusammen,

 

Andreas Beck hat ein neues Produkt Fixed Income One aufgelegt.

Zeitgleich hat er das Ebook Zinsen verstehen und nutzen veröffentlicht.

 

Hier argumentiert er an mehreren Stellen z.B. Seite 3, 23, 24 und 33, dass inbesondere bei ETFs für Unternehmensanleihen die Transaktionskosten erheblich sind.

Folgende Gründe führt er an:

- ETFs für Unternehmensanleihen seien gleichgewichtet. In Folge dessen führt häufiges notwendiges Rebalancing zu hohen Transaktionskosten

- Verkauf vor Fälligkeit (Seite 23)

 

Ich kann das so nicht nachvollziehen.

 

Ich habe in den Basisinformationsblättern mehrerer ETFs geringere Transaktionskosten als von Beck angegeben gefunden.

z.B. WKN A0RPWQ - 0 EUR (jeweils bezogen auf 10.000 EUR Anlagevolumen)

WKN A2P4XG - 14 EUR

WKN A2PP8C - 27,64 EUR

 

Diese ETFs haben Unternehmensanleihen mit Laufzeit 3-5 Jahre.

 

VG

philipp

 

iShares gibt Transaktionskosten im geprüften Jahresabschluss iShares III plc für das Geschäftsjahr zum 30. Juni 2021

für den iShares € Corp Bond 1-5yr von 4.000 an (Seite 827).
 

Für mich ist die Argumentation von Beck bzgl. Transaktionskosten überhaupt nicht nachvollziehbar. Wie seht ihr das?

 

 

Selber habe ich den iShares Core Global Aggregate Bond UCITS ETF EUR Hedged (Acc) im Depot. Dieser bildet den Bloomberg Global Aggregate Bond (EUR Hedged) Index nach.

HIer wird nach meinem Verständnis der Anteil der Unternehmensanleihen auch nicht gleichgewichet (wie laut Beck bei Unternehmensanleihen ETFs üblich) sondern nach Marktkapitalisierung gewichtet.

Seht ihr das genauso?

 

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oktavian
vor 57 Minuten von philipp12:

Andreas Beck hat ein neues Produkt Fixed Income One aufgelegt.

Zeitgleich hat er das Ebook Zinsen verstehen und nutzen veröffentlicht.

 

Hier argumentiert er an mehreren Stellen z.B. Seite 3, 23, 24 und 33, dass inbesondere bei ETFs für Unternehmensanleihen die Transaktionskosten erheblich sind.

Folgende Gründe führt er an:

- ETFs für Unternehmensanleihen seien gleichgewichtet. In Folge dessen führt häufiges notwendiges Rebalancing zu hohen Transaktionskosten

Dieser Beck scheint nicht so viel Ahnung zu haben. Denn gleich gewichtet sind die ETFs in der Tat nicht. Creation/Redemption kann auch Transaktionskosten/Rebalancing reduzieren. Oder du hast etwas falsch verstanden.

Verleihung der Anleihen bringt evtl auch Erträge.

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qwertzui

Habe das auch schon in mehreren Videos mit ihm so gehört. Wahrscheinlich ist es einfach eines jener scheinplausiblen Argumente, die eigentlich getarnte Produktwerbung sind. Wie erklärt man auch sonst einen aktiven Fonds, nachdem man jahrelang die Passivität gepriesen hat. 

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Sapine
vor 5 Stunden von philipp12:

z.B. WKN A0RPWQ - 0 EUR (jeweils bezogen auf 10.000 EUR Anlagevolumen)

Zitat

WKN A0RPWQ Basisinformationsblatt

0,00% des Werts Ihrer Anlage pro Jahr. Dies ist eine Schätzung der Kosten, die beim Kauf und Verkauf der zugrunde liegenden Anlagen für das Produkt anfallen. Der tatsächliche Betrag hängt davon ab, wie viel wir kaufen und verkaufen.

Tatsächlich kann man durch laufendes Rebalancing beim Creation/Redemption Prozess einiges an Kosten sparen. Ist das gleich Prinzip wie beim Spar- oder Entnahmeplan. Dennoch glaube ich nicht, dass "0" korrekt ist. Ob eine Gleichgewichtung stattfindet im Fonds hängt sicher vom Index ab. 

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hquw
vor einer Stunde von qwertzui:

Habe das auch schon in mehreren Videos mit ihm so gehört. Wahrscheinlich ist es einfach eines jener scheinplausiblen Argumente, die eigentlich getarnte Produktwerbung sind. Wie erklärt man auch sonst einen aktiven Fonds, nachdem man jahrelang die Passivität gepriesen hat. 

Ich habe einige Videos und Interviews mit ihm gesehen und kann mich nicht daran erinnern, so etwas von ihm schon einmal gehört zu haben.

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PKW
vor 6 Stunden von philipp12:

Ich habe in den Basisinformationsblättern mehrerer ETFs geringere Transaktionskosten als von Beck angegeben gefunden.

z.B. WKN A0RPWQ - 0 EUR (jeweils bezogen auf 10.000 EUR Anlagevolumen)

WKN A2P4XG - 14 EUR

WKN A2PP8C - 27,64 EUR

Ist es denn plausibel, dass ein ETF der Anleihen 1 - 5 Jahre hält, gar keine Transaktionskosten hat?
Er muß doch die Anleihen spätestens dann verkaufen, wenn sie nur noch 1 Jahr Restlaufzeit haben.

Und bei den anderen beiden gelten die Transaktionskosten 0,14% bzw. 0,28% pro Jahr, oder? Das finde ich nicht wenig, es gibt Aktien-ETF mit deutlich geringerer TER.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Das Gute bei passiven ETFs ist doch, dass es einen neutralen Vergleichsmaßstab gibt: den Index.

 

Dann ist eigentlich nur die Tracking Difference interessant und wichtig. Transaktionskosten sind zweitrangig.

 

Schauen wir uns die Tracking Difference von zwei Anleihe-ETFs an:

 

1)  SPDR Bloomberg Global Aggregate Bond UCITS ETF USD Dis., WKN A1JJTK, ISIN IE00B43QJJ40

 

image.png.38eb2406bffceaece18364f73ce12ce9.png

(Quelle)

 

Der Fonds schneidet im Mittel um 0,16% p.a. schlechter ab, als der Index. Die laufenden Kosten sind mit 0,1% p.a. angegeben. Die tatsächlichen Kosten sind etwas höher, weil die Transaktionskosten nicht in den laufenden Kosten enthalten sind. Aber 0,16% Tracking Difference sind doch völlig im Rahmen!

 

2)  iShares Core Global Aggregate Bond UCITS ETF USD Dis., WKN A0RGEQ, ISIN IE00B3F81409

 

image.thumb.png.31ee7cdafd46ab07671bd87e8606c4be.png

(Quelle)

 

Der Fonds schneidet im Mittel um 0,28% p.a. schlechter ab, als der Index. Die laufenden Kosten sind mit 0,1% p.a. angegeben. Hier kommen also noch 0,18% weitere Kosten hinzu. Möglicherweise sind das Transaktionskosten - ich habe das nicht weiter analysiert.

 

Zurück zu A. Beck: soweit ich sehe, hat der Fixed Income One laufende Kosten von 0,6% p.a. Das ist viel höher, als die Tracking Difference der o.g. Anleihe-ETFs. Und in den 0,6% p.a. sind die Transaktionskosten vermutlich noch nicht einmal enthalten? Und es gibt keinen neutralen Index, den man als Benchmark für den Fixed Income One verwenden kann?

 

Meines Erachtens sollte sich Herr Beck weniger Gedanken um die Transaktionskosten von Anleihe-ETFs machen - sondern seine Energie besser dafür verwenden, die laufenden Kosten seines eigenen Fonds zu senken.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 21 Stunden von stagflation:

Schauen wir uns die Tracking Difference von zwei Anleihe-ETFs an:

Nehmen wir doch gleich einen ETF, der dem Fonds von A. Beck ein bisschen mehr entspricht in Sachen Duration und Währung (nur Euro). Auch hier eignet sich einer von SPDR sehr gut, da SPDR keine Wertpapierleihe tätigt und damit unsere ´Analyse´ weniger Variablen hat in Bezug auf die Einflüsse zur TD.

https://www.ssga.com/de/de/institutional/etfs/funds/spdr-bloomberg-0-3-year-euro-corporate-bond-ucits-etf-dist-sybd-gy

 

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Der ETF hat lustigerweise gerade sein 10-Jähriges feiern dürfen.

TER 0,20%

TD im Schnitt um die 0,30%

Wenn wir uns das Basis-Infoblatt ansehen, werden dort (aktuell) Transaktionskosten von 0,09% angegeben.

Ich finde, das passt dann insgesamt recht gut ins Bild oder?

 

Da der obige ETF theoretisch auch Anleihen mit ´Null´ Laufzeit halten und sie damit eigentlich laut Regel auslaufen lassen dürfte (ob sie das machen, weiß ich nicht), können wir gerne noch einen anderen, reinen Euro-Anleihen-ETF von SPDR heranziehen:

https://www.ssga.com/de/de/institutional/etfs/funds/spdr-bloomberg-euro-aggregate-bond-ucits-etf-dist-syba-gy

 

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TER 0,17%

TD im Schnitt um die 0,13% (und damit besser als die TER).

Transaktionskosten laut Basisblatt 0,02%.

Auch hier kein Ertrag durch Wertpapierleihe.

Wieso der Fonds nach Abzug der TER und Transaktionskosten trotzdem besser performed als der Index, kann nur an dem Sampling liegen, also Glück. Anders kann ich es mir nicht erklären.

Beim Aktien-ETF SPDR ACWI IMI ist es ja ähnlich.

 

Auch, wenn die exakten Transaktionskosten (inkl. Spread der einzelnen Anleihen etc) trotz Basisinfoblatt nicht exakt analysiert werden können, zählt doch letztendlich nur, dass sie nicht so groß sein können, um das Gesamtergebnis negativ zu beeinflussen, wenn man sich die TD ansieht.

 

Warten wir erst einmal ab, was bei A. Beck´s Fonds so anfällt an Umschichtskosten neben der eh schon nicht günstigen TER. 

@stagflation Die 0,6% stimmen glaube ich nicht. Beck gibt selbst (auch auf seiner Homepage) für die normale Retail-Tranche ca. 0,45% (inkl. Transaktionskosten!) an.

 

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Das ist nicht viel und weniger als die meisten anderen, aktiven Anleihe-Fonds nehmen, aber ich finde es immer noch zu viel für die recht magere Renditeerwartung.

 

Am 2.9.2023 um 22:31 von hquw:

Ich habe einige Videos und Interviews mit ihm gesehen und kann mich nicht daran erinnern, so etwas von ihm schon einmal gehört zu haben.

Kannst Du genauer erläutern, was Du mit so etwas meinst ?

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
Am 4.9.2023 um 12:33 von Hicks&Hudson:

In einem neuen (Werbe) Video vergleicht Beck seinen eigenen Fonds seit Auflage (3 Monate) mit dem eben aufgeführten SPDR und auch dem Vanguard Corporate Bond (bei 19:35).

Der SPDR soll für den eigenen Fonds als Benchmark gelten, aber Beck gibt selbst ein wenig zu, dass der eigentlich nicht ganz passt, weil dort zu viele Staatsanleihen enthalten sind. Dass der SPDR aber eigentlich deshalb nicht passt, weil die durchschnittliche Duration dort (6-7) deutlich höher ist als bei seinem Income One, erwähnt er natürlich nicht. Stattdessen verdeutlicht er mit Chart, dass die Konkurrenz viel mehr Schwankungen hat. Ich mag Beck im Grunde schon, aber bei solchen Marketing-Gags sehe ich innerlich sogar fast ein wenig Leute wie Frank Thelen aus dem Hintergrund grinsen.

 

Beck kritisiert im Video auch die ach so hohen Transaktionskosten von Anleihe-ETFs und weist darauf hin, dass diese oft ihren Index nicht abbilden können und meistens 0,4% schlechter laufen. Auch das ist ziemlich übertrieben und pures Marketing gegen die passive Konkurrenz. Über die iBonds von iShares wird auch geredet. Natürlich sieht er in den Produkten wenig Sinn und betitelt sie eher als Marketing-Produkte :rolleyes:. Jordan merkt man an, dass er sich etwas zurückhält, kein Wunder, hatte dieser doch die iBonds in einem seiner letzten Videos eher noch positiv dargestellt und als fast Innovation.

 

Der Chartvergleich seines Income One mit der Konkurrenz von Vanguard und SPDR ist derart lächerlich (weil es wirklich einfach hauptsächlich an der Duration ersichtlich ist, warum das Bild in diesem kurzem Zeitraum so ist, wie es ist), dass ich mir nicht verkneifen kann, das Feld der Kandidaten nochmal zu erweitern um einen Unternehmensanleihen-Fonds mit noch geringerer Duration als die, welcher der Beck Fonds hat.

 

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/tabelle/isins/AT0000A347S9,IE00B41RYL63,IE00BGYWT403,LU0080237943

 

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So sehr ich Andreas Beck in einigen Dingen auch schätze.

Sobald er in Interviews irgendwelche Themen aufkommen, die in Verbindung mit seinen eigenen Fonds stehen (könnten), sollte man skeptisch werden und die Darlegungen anzweifeln. Es ist einfach so, dass die üblichen Interessenskonflikte aufkommen.

Beim Thema Transaktionskosten von Anleihe-ETFs ist das auch so ein Fall.

Eigentlich ist es zum Totlachen, wenn ein Fonds damit beworben wird, dass die Konkurrenz zu hohe Transaktionskosten hat, der eigene Fonds aber von den Grundkosten her deutlich höher ist, als die günstige Konkurrenz. :dumb:

"Ja, wird sind teurer als die passive Konkurrenz, aber dafür haben die (wahrscheinlich) höhere Transaktionskosten, ätsch !"

 

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