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Jesse_L

Aus Wenig Mehr machen

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Jesse_L

Folgende reale Situation aus meinem Umfeld, qualitativ & generisch beschrieben:

 

Frau im Alter von ca. Mitte 60J kommt aus einem Schwellenland nach Deutschland, wo bereits ihre beiden Töchter leben (um die 40 J alt). Beruflich tätig im Bereich Sprach-Dienstleistungen, was sie befähigt, noch - Gesundheit vorausgesetzt - ca. 10 J. ein Einkommen zu generieren und davon auch noch Rücklagen zu bilden. Eine Aufnahme in eine GKV scheint möglich. Im Herkunftsland ist eine Immobilie vorhanden, ob sich aber in naher Zukunft ein fairer Gegenwert durch den Verkauf derselben generieren läßt, ist aufgrund der dort herrschenden mehr oder weniger permanenten Wirtschaftskrise fraglich. Die Rentenansprüche aus dem Herkunftsland sind bescheiden und reichen in Deutschland nicht weit. Eine Lebensversicherung ist vorhanden, vom Wert her aber überschaubar (einige 10kEUR). 

 

Klar, die Angaben sind alle sehr vage, aber welche grundsätzlichen Möglichkeiten fallen euch ein, aus dieser Situation längerfristig das Beste zu machen:

 

- Rücklagen der nächsten Jahre in Aktienfonds investieren ? Meines Erachtens zu kurzer Anlagehorizont, würde ich nicht machen

- Rücklagen in Anleihen(fonds) ? 

- Private Rentenversicherung: mögliche Auszahlungsphase der Versicherung scheint versicherungsmathematisch vorteilhaft kurz, die Ansparzeit leider ebenso

- Verkauf der Immo im Herkunftsland "no matter what" (wer weiß ob es je besser wird) oder umgekehrt warten, auf bessere Zeiten hoffen ?

- zusätzliche Zahn- und Pflegeversicherung (??) um spätere Zusatzkosten aus dieser Richtung abzufedern

- mit einer dauerhaften späteren Unterstützung der Töchter planen (nicht gänzlich unrealistisch)

- evtl. über ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt mit einer der Töchter nachdenken (eher nicht gewünscht)

- sonstiges...

 

Danke vorab für jeden Input. Mir ist auch klar, daß das Ganze noch mit konkreten Zahlen unterfüttert werden muss, ich versuche aber derzeit, einer der handelnden Personen erst einmal eine Art Orientierungshilfe über grundsätzliche, sinnvolle Handlungsmöglichkeiten zu geben. 

 

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

 

vor 11 Stunden von Jesse_L:

- Rücklagen der nächsten Jahre in Aktienfonds investieren ? Meines Erachtens zu kurzer Anlagehorizont, würde ich nicht machen

- Rücklagen in Anleihen(fonds) ? 
- Private Rentenversicherung: mögliche Auszahlungsphase der Versicherung scheint versicherungsmathematisch vorteilhaft kurz, die Ansparzeit leider ebenso

Das setzt alles Rücklagen voraus - wenn sie in D Miete zahlen muss, wird sie wohl kaum 1000€/Monat Sparrate haben. Wie das Geld angelegt wird, ist irrelevant - es wird voraussichtlich so oder so nicht reichen, selbst wenn die 1000€/Monat Sparrate möglich wären. 

Zum Vergleich: Ein Rentenpunkt kostet aktuell ca. 7500€ und der "Eckrentner" hat 45 davon bevor er in Rente geht. Er hat also 337.500 Euro eingezahlt und bekommt dann mit 67 eine Rente von 1370,89/Monat nach Abzügen. Das reicht in der Großstadt dann für ein Leben in einer 1-2 Zimmer Wohnung auf knapp über Bürgergeld-Niveau. 

 

Der größte Hebel bei der Rendite ist "sparen und Geld vor dem Sozialamt verstecken" - ist aber Sozialbetrug.

Zitat

 - Verkauf der Immo im Herkunftsland "no matter what" (wer weiß ob es je besser wird) oder umgekehrt warten, auf bessere Zeiten hoffen ?

Hängt sehr vom Land ab. Unmöglich zu beantworten. Ich würde sie tendenziell eher behalten, weil dann die Option besteht mit der kleinen Rente vom Heimatland im billigeren Heimatland zu leben und weil selbst ein fünfstelliger Erlös durch Hausverkauf bei dauerhaftem Verbleib in Deutschland nicht weit reicht.

Zitat

- zusätzliche Zahn- und Pflegeversicherung (??) um spätere Zusatzkosten aus dieser Richtung abzufedern

Das wird abartig teuer für 65-jährige. Pflegeversicherung mit 1500/Monat Leistung im Barmenia Online-Rechner kostet für einen 65-jährige 230€/Monat und das ohne jeglichen Risikozuschlag. Bei Zahnzusatz wird es ähnlich sein, wenn sie überhaupt eine bekommt wegen Vorerkrankungen.

Zitat

- mit einer dauerhaften späteren Unterstützung der Töchter planen (nicht gänzlich unrealistisch)

Das geht immer, rechtlich verpflichtet sind die Töchter aber nicht.

Zitat

- evtl. über ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt mit einer der Töchter nachdenken (eher nicht gewünscht)

Würde die Extra-Miete und ggf. Babysitter bei den Töchtern sparen - hier ist der individuell größte Hebel auf der Ausgabenseite.

 

Am Ende noch ein Hinweis: Nicht vergessen, dass das Aufenthaltsrecht und die Möglichkeit, Sozialleistungen zu beziehen oft auch an einem Job hängt, insb. wenn man erst kürzlich in D ist. Nicht arbeiten ist also vielleicht gar keine Option.

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chirlu
vor 34 Minuten von slowandsteady:
Zitat

- zusätzliche Zahn- und Pflegeversicherung (??) um spätere Zusatzkosten aus dieser Richtung abzufedern

Das wird abartig teuer für 65-jährige. Pflegeversicherung mit 1500/Monat Leistung im Barmenia Online-Rechner kostet für einen 65-jährige 230€/Monat und das ohne jeglichen Risikozuschlag. Bei Zahnzusatz wird es ähnlich sein, wenn sie überhaupt eine bekommt wegen Vorerkrankungen.

 

Zahn sollte nicht unbedingt das Problem sein (es sei denn, es fehlen Zähne, die nicht ersetzt wurden). Anders als in den anderen Bereichen steigen die Kopfschäden im Bereich Zahn nur moderat und sinken im Alter sogar wieder. Deshalb sind Zahntarife auch für Leute, die erst spät einen abschließen wollen, noch bezahlbar; und auch erhältlich, denn die Risikoprüfung bezieht sich (im wesentlichen) nur auf das Gebiss. Eine andere Frage ist, ob man bei beschränktem Budget so dringend eine Zahnzusatzversicherung braucht.

 

Bei Pflege dürften reguläre Tarife ausscheiden, es sei denn, sie hätte einen für ihr Alter wirklich außergewöhnlich guten Gesundheitszustand. Ein „Pflege-Bahr“ geht immer (außer bei schon bestehender Pflegebedürftigkeit), aber nur mit 600 Euro; und natürlich sind spät abgeschlossene Pflegeversicherungen sehr teuer, weil schnell viel Geld angespart werden muss. Bei früheren Abschlüssen verteilt sich das einfach über einen längeren Zeitraum.

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oktavian

Möglichkeiten:

Bürgergeld im Alter

Heiraten

wieder aus DE weg ziehen im Alter

vor 16 Stunden von Jesse_L:

Eine Aufnahme in eine GKV scheint möglich.

ist das Einkommen hoch genug für PKV? Dachte wenn man hier arbeitet kommt man erst einmal in die GKV.

 

Pflegeversicherung mit so kleinen Summen von bis zu 1.500 bringt bei den Kosten von Pflegeheimen nichts. Bis der Pflegefall eintritt wird es vermutlich auch noch Inflation geben. Da bräuchte man schon gute Rücklagen zusätzlich. Der Staat zahlt eh. Wichtig ist vermutlich die dt. Staatsbürgerschaft. Dann wird es die Allgemeinheit zahlen.

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Theobuy

Für mich wäre der Einstieg in eine solche Diskussion:

 

1. Wo, in welchem Land will die betroffene Person Leben ab 75? Welche ggf. Alternativen gäbe es? Gerade bei Umzügen im höheren Alter kann es ja durchaus sein, dass man sich wohler im Heimatland fühlt und dort Zugriff auf günstigere Dienstleistungen und Wohnen hat.

2. Wie hoch sind die Ausgaben, die ab dem Zeitpunkt des Nicht-mehr-Arbeiten-Könnens oder -Wollens zu erwarten sind? Wie hoch wären sie bei ggf. möglichen Alternativen? Welche Leistungen können in-kind durch Verwandte erbraucht werden?

3. Erst dann kann man wohl in die Diskussion einsteigen, wie die Ausgaben in Zukunft gedeckt werden können und welche Produkte für die Absicherung und den Kaufkrafterhalt hilfreich sind, welche steuerlichen Konsequenzen daran hängen (Wohnung im Ausland vermietet? Besteuerung von deutscher Rente, wenn man im Ausland wohnt, aber nicht mehr unbeschränkt in D steuerpflichtig ist, etc. Ich bin hier kein Spezialist und vielleicht ist das alles unproblematisch, aber Vermögen in verschiedenen Ländern zu haben ist häufig steuerlich nicht ganz einfach).

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DarkBasti
· bearbeitet von DarkBasti
S d

Was soll hier bitte rauskommen? Die gute Frau ist im Prinzip jetzt schon im Rentenalter. Zwar nicht laut dt. Gesetzten aber zu erwarten ist da nicht allzuviel an Arbeitsleistung.

 

Der erste Beitrag ziehlt also im Endeffekt auf Tipps zum Sozialbetrug ab.

Ich bin kein Moderator, aber ich bitte trotzdem darum hier keine Tipps zu geben und den Thread zu schließen. 

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chirlu
vor 1 Minute von DarkBasti:

Der erste Beitrag ziehlt also im Endeffekt auf Tipps zum Sozialbetrug ab.

 

Quatsch.

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asche

Im Alter zurückziehen ins Herkunftsland und die dortige Rente und Immobilie nutzen.

 

Ob es sich lohnt, bis dahin(!) in D zu arbeiten, hängt vor allem daran ob das Einkommen die Lebenshaltungskosten deutlich überschreitet und Rücklagen / Rentenansprüche gebildet werden können.

 

Dauerhaften Verbleib in D sehe ich nur über Sozialhilfe etc.

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Sapine

Ob mehr als Bürgergeld/Grundrente drin ist habe ich auch meine Zweifel. Es mag dennoch ein paar legale Möglichkeiten geben, die Situation erträglich zu gestalten.

1) Termin bei der Rentenberatung, was realistisch möglich ist. Kann sie überhaupt noch einen Rentenanspruch erwerben und wie. Ggf. Nachzahlung von Beitragsjahren? Bekommt sie Grundrente, wenn sie keinen Rentenanspruch hätte? 

2) Wo will sie zukünftig leben und ist es möglich dauerhaft in DE zu bleiben? Der Beitrag klingt mir ein wenig danach, dass sie in der Nähe ihrer Kinder sein möchte. 

3) Gibt es am Wohnort der Kinder die angesprochenen Verdienstmöglichkeiten? Ggf. ist ja auch Arbeit von zu Hause möglich. 

4) Wäre es denkbar bei Verkauf der Auslandsimmobilie in Deutschland eine kleine ETW zu erwerben in der Nähe der Kinder? Immobilie im Ausland wird sicher schwierig in Kombi mit Sozialleistungen und eine kleine ETW müsste man nicht verkaufen bei Sozialleistungen. 

5) Können/wollen die Kinder die Mutter im Alter unterstützen und sei es nur mit einem Taschengeld? Ist das Wohnen bei einem der Kinder eine Option?

6) Sparmöglichkeiten und Ausgaben für die nächsten zehn Jahre realistisch abschätzen. Wie hoch könnten mögliche Rücklagen werden? Macht es Sinn die (teilweise) in eine geringfügige Rentenversicherung zu stecken? Anrechenbarkeit auf Grundrente/Bürgergeld?

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chirlu
vor 5 Minuten von Sapine:

Bekommt sie Grundrente, wenn sie keinen Rentenanspruch hätte? 

 

Ich glaube, du wirfst Grundrente und Grundsicherung durcheinander.

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Sapine

Mir ist nicht klar auf was genau sie möglicherweise Anspruch haben kann. Das muss denke ich geklärt werden. Weißt Du ob es Grundrente oder Grundsicherung wäre? Bürgergeld ist wohl altersmäßig beschränkt. Ich vermute, dass sie keinen Anspruch auf Grundrente erwerben kann, aber wie gesagt, ich weiß es nicht, daher der Rat, sich beraten zu lassen. Vielleicht gibt es Rentenansprüche aus dem Heimatland, die in irgendeiner Form angerechnet werden oder zur Auszahlung kommen können. 

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 35 Minuten von Sapine:

Weißt Du ob es Grundrente oder Grundsicherung wäre?

Grundrente ist halt ein spezifischer Begriff für einen Aufschlag auf den eigentlich erworbenen Rentenanspruch für Personen, die lange aber wenig eingezahlt haben (im Endeffekt für Menschen im Niedriglohnsektor). Dafür muss man 35 Jahre eingezahlt haben (bzw. wenn man ganz penibel sein will 35 Jahre "Grundrentenzeit" erworben haben).

 

Das scheint auf Basis der Infos vom OP her ja nicht auf die Situation zu passen ...

 

Anrechenbarkeit von ausländischen Rentenzeiten ist bei einem Schwellenland denke ich eher unwahrscheinlich, aber ja, beraten lassen bei der GRV kann ja eigentlich nie schaden ... :thumbsup:

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Sapine

Wahrscheinlich  nicht, aber wenn Anrechnungsmöglichkeiten der Einzahlungen im Heimatland bestehen vielleicht doch. Aber egal wie, erst mal muss man sich schlau machen wie die Situation ist. 

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s1lv3r
vor 1 Minute von Sapine:

Wahrscheinlich  nicht, aber wenn Anrechnungsmöglichkeiten der Einzahlungen im Heimatland bestehen vielleicht doch. Aber egal wie, erst mal muss man sich schlau machen wie die Situation ist. 

 

Das würde vielleicht gehen, wenn es ein Land ist, mit dem Deutschland ein Sozialversicherungs­abkommen hat, aber ja ... das geht ja auch irgendwann über das hinaus, was wir hier im Forum klären können. Da muss man sich schon selber schlau machen / beraten lassen. :thumbsup:

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cjdenver
Am 11.1.2024 um 14:07 von oktavian:

Heiraten

This.

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