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Georg571

Finanzierungskosten Derivat

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Georg571

Hallo,
bei Hebel-Produkten wie z.B Knock-Outs usw ist es doch so,dass die Höhe der Fremdfinanzierung des Produkts von der Höhe des Hebels abhängig ist?Kann mir jemand sagen wie man dabei genau diesen Anteil des Kapitals den der Emittent "leiht " errechnen kann?
Kann man pauschal sagen, dass bei einem Produkt mit 10 er Hebel ich nur ein Zehntel des Kapitals finanziere und die die restlichen 9 Zehntel der Emittent?

Wenn ich z.B. Zertifikate für 1,-€ Stück kaufe und zahle beispielsweise 800,-€ wie kann ich dann errechnen, wieviel Kapital fremdfinanziert sind?Oder hat dies auch mit dem Bezugsverhältnis zu tun?
Vielen Dank im voraus.
Schöne Grüße 

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Flaschenpfand
vor 7 Stunden von Georg571:

Kann man pauschal sagen, dass bei einem Produkt mit 10 er Hebel ich nur ein Zehntel des Kapitals finanziere und die die restlichen 9 Zehntel der Emittent?

Nach meinem Verständnis ja. Fremdkapital ergibt sich direkt aus dem Hebel-Faktor.

 

vor 7 Stunden von Georg571:

Wenn ich z.B. Zertifikate für 1,-€ Stück kaufe und zahle beispielsweise 800,-€ wie kann ich dann errechnen, wieviel Kapital fremdfinanziert sind?Oder hat dies auch mit dem Bezugsverhältnis zu tun?

Bei 800 Euro investment mit Hebel 10 wäre das Fremdkapital 720 Euro.

Der Preis des Zertifikats oder das Bezugsverhältnis ist für den Fremdkapital-Anteil nicht relevant.

 

Das Bezugsverhältnis gibt an, wieviele Aktien des Basiswertes durch das Zertifikat repräsentiert werden.

Dadurch kann der Emittent den Ausgabepreis des Zertifikats beeinflussen. Z.B. Basiswert Aktie kostet 500$,

Bezugsverhältnis 1:100, Zertifikat kostet 5$ (bei Hebel 1 und ohne Berücksichtigung von Gebühren, Spread etc.).

Ich vermute die Emittenten bzw. Kunden bevorzugen kleinere Preise weil sich damit genauer der gewünschte

Anlagebetrag investieren lässt. Wenn das Zert. 500 Euro kostet kannst du deine gewünschten 800 Euro so nicht

investieren.

 

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passiv_Investor
vor 8 Stunden von Georg571:

Kann man pauschal sagen, dass bei einem Produkt mit 10 er Hebel ich nur ein Zehntel des Kapitals finanziere und die die restlichen 9 Zehntel der Emittent?

Ja, korrekt. Genau durch diese Fremdfinanzierung entsteht nämlich überhaupt erst der Hebeleffekt.

 

vor 8 Stunden von Georg571:

Wenn ich z.B. Zertifikate für 1,-€ Stück kaufe und zahle beispielsweise 800,-€ wie kann ich dann errechnen, wieviel Kapital fremdfinanziert sind?Oder hat dies auch mit dem Bezugsverhältnis zu tun?

Ja, das hat ebenfalls mit dem Bezugsverhältnis zu tun. Du multiplizierst dein Invest mit dem Hebel und ziehst dann dann Kapitaleinsatz davon ab. Der übrige Teil ist die Fremdfinanzierung.

Hier also 10*800=8000

8000-800=7200 Fremdkapitaleinsatz

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passiv_Investor
vor einer Stunde von Flaschenpfand:

Bei 800 Euro investment mit Hebel 10 wäre das Fremdkapital 720 Euro.

Da fehlt aber noch eine 0

vor einer Stunde von Flaschenpfand:

Der Preis des Zertifikats oder das Bezugsverhältnis ist für den Fremdkapital-Anteil nicht relevant.

Wie kommst du darauf?

Wie bist du denn ohne die beiden Kennzahlen auf die 720€ gekommen?

 

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Flaschenpfand
· bearbeitet von Flaschenpfand
vor 3 Stunden von passiv_Investor:
vor 4 Stunden von Flaschenpfand:

Der Preis des Zertifikats oder das Bezugsverhältnis ist für den Fremdkapital-Anteil nicht relevant.

Wie kommst du darauf?

Kann der Emittent das Bezugsverhältnis nicht unabhängig vom Hebel festlegen, quasi als eine

Art 'fractional share'?

z.B.:

- Basiswert  200 Euro

- Zertifikat A, Hebel 1, Bezugsverhältnis 1:100, Preis: 2 Euro

- Zertifikat B, Hebel 1, Bezugsverhältnis 1:10, Preis: 20 Euro

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B.Axelrod
· bearbeitet von B.Axelrod
vor 10 Stunden von Flaschenpfand:

Kann der Emittent das Bezugsverhältnis nicht unabhängig vom Hebel festlegen, quasi als eine

Art 'fractional share'?

Kann er- und daher ist es auch ein Unterschied, ob 720 oder 7200 Euro finanziert werden müssen.

Bezugsverhältnisse werden ja auch während der Laufzeit bei einem Aktien-Split oder Spin-Off angepasst.

(Bild: Spin-Off bei Danaher- Ein Optionsschein ($230) nach dem Spin-Off emittiert, einer davor ($230,81 - ursprünglich ein Basispreis von $260 bei einem Verhältnis von 1:10)

Und mancher Emittent setzt ein Bezugsverhältnis von 100:1 auch als Dummenfang ein, da durch niedrige Preise

der Spread entsprechend steigt und die Bewegung eines Scheins erst deutlich später einsetzt, als bei einem Verhältnis von 10:1.

Screenshot 2024-03-24 133601.png

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Georg571

...das heißt also, dass bei dem beschriebenen Beispiel mit den 7200,-€ Fremdkapital, die Emittentin genau für diesen Betrag den Basiswert erwirbt,um sich dann diesbezüglich zu hedgen?

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B.Axelrod

Man kann den Basiswert kaufen- oder hat ihn vielleicht im Depot.

Oder man kann ein Optionsgeschäft tätigen- oder hat sogar jemand, der eine Gegenposition hat.

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Belgien

Emittenten hedgen sich nicht zwangsläufig durch den Erwerb des Underlyings. Emittenten versuchen zunächst ein „internes“ Hedging durch das gegenseitige Aufrechnen von Long- und Short-Positionen auf dasselbe Underlying. Nur der Überhang muss tatsächlich gehedged werden.

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Georg571

Kauft dann eigentlich nach Ablauf der Laufzeit bzw Sofortverkauf meines Zertifikats der gleiche Emittent der mir das Produkt verkauft hat, das Papier zurück, oder kann dies auch jemand anderes sein?

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B.Axelrod
· bearbeitet von B.Axelrod
vor 12 Stunden von Georg571:

Kauft dann eigentlich nach Ablauf der Laufzeit bzw Sofortverkauf meines Zertifikats der gleiche Emittent der mir das Produkt verkauft hat, das Papier zurück, oder kann dies auch jemand anderes sein?

Emittentenprodukte handelt man zu 99% nur mit dem Emittenten.

Dementsprechend bist Du bei solchen Produkten abhängig davon, dass der Emittent mit Dir handelt, wenn Du handeln möchtest.

Was nicht immer der Fall ist- das sollte man vorher einkalkulieren.

Nach Verfall kauft der Emittent zurück- das Geld oder die Aktie wird dann entsprechend der Produktbeschreibung

auf Dein Konto gebucht. Kann also auch mal eine Woche dauern.

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Georg571

Vielen Dank Leute für eure Rückmeldungen :-)

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passiv_Investor
Am 24.3.2024 um 17:50 von Georg571:

...das heißt also, dass bei dem beschriebenen Beispiel mit den 7200,-€ Fremdkapital, die Emittentin genau für diesen Betrag den Basiswert erwirbt,um sich dann diesbezüglich zu hedgen?

Nein, sie erwirbt für die 7200 + dein Einsatz von 800 Euro im Zertifikat den Basiswert. Also für in Summe 8000 Euro.

Aber ja, die 7200 Euro sind der Hedge, da die Emittentin gegenüber dir im Basiswert short ist, sofern du long bist und zum Ausgleich kauft sie die Aktie am Markt um deltaneutral zu sein.

Die geliehenen 7200 stellt sie dir mit Zinsen in Rechnung, was durch eine tägliche Anpassung des Basispreises im Zertifikat geschieht.

Am 24.3.2024 um 21:08 von Belgien:

Emittenten hedgen sich nicht zwangsläufig durch den Erwerb des Underlyings. Emittenten versuchen zunächst ein „internes“ Hedging durch das gegenseitige Aufrechnen von Long- und Short-Positionen auf dasselbe Underlying. Nur der Überhang muss tatsächlich gehedged werden.

Korrekt! Spart der Emittentin auch einiges an Kosten.

Am 25.3.2024 um 07:54 von B.Axelrod:

Emittentenprodukte handelt man zu 99% nur mit dem Emittenten.

Dementsprechend bist Du bei solchen Produkten abhängig davon, dass der Emittent mit Dir handelt, wenn Du handeln möchtest.

Was nicht immer der Fall ist- das sollte man vorher einkalkulieren.

Was meinst du mit "was nicht immer der Fall ist"? Die Emittentin ist sogar gesetzlich dazu verpflichtet jederzeit Geldkurse für den Rückverkauf zu stellen, sofern der Basiswert nicht vom Handel ausgesetzt ist.

Nur so ist es einem ja auch möglich wieder auszusteigen. Ob der Preis dann "fair" ist, steht wieder auf einem anderen Blatt. Aber dem Risiko setzt man sich beim Handel von Emittentenprodukten grundsätzlich aus.

Am 25.3.2024 um 07:54 von B.Axelrod:

Nach Verfall kauft der Emittent zurück- das Geld oder die Aktie wird dann entsprechend der Produktbeschreibung

auf Dein Konto gebucht. Kann also auch mal eine Woche dauern.

Meist sogar mind. eine Woche. Zumindest für die gängigen Zertifikate und Optionsscheine ist der Abrechnungstag für die Auszahlung des Cash Settlements mind. eine Woche hinterm Verfallsdatum.

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passiv_Investor
· bearbeitet von passiv_Investor
Am 24.3.2024 um 10:55 von Flaschenpfand:

Kann der Emittent das Bezugsverhältnis nicht unabhängig vom Hebel festlegen, quasi als eine

Art 'fractional share'?

z.B.:

- Basiswert  200 Euro

- Zertifikat A, Hebel 1, Bezugsverhältnis 1:100, Preis: 2 Euro

- Zertifikat B, Hebel 1, Bezugsverhältnis 1:10, Preis: 20 Euro

Ja, das kann die Emittentin, es ändert aber nichts am Hebel, denn es ist ja ein Bezugsverhältnis ebenso wie es ein Aktienbruchteil auch ist.

Ein Aktienbruchteil hat immer den Hebel 1, da du ja auch nicht an der vollen Aktie partizipierst aber eben anteilig. Der Prozentwert der Änderung ist aber für jegliche Bruchteile identisch.

Das selbe gilt für Zertifikate mit unterschiedlichen Bezugsverhältnissen. Prozentual identisch, der Unterschied liegt somit in der absoluten Preisbewegung (welche bei sehr geringen Zertifikatspreisen oftmals nicht sichtbar ist, wenn die Preisbewegung keinen ganzen Cent ausmacht)

 

Der Hebel definiet sich vielmehr durch den finanzierten Anteil der Position (Fremdkapitalanteil).

Dieser wird durch den Strikepreis (Basispreis) des Produkts definiert.

Je geringer der EK-Anteil (und damit höher der FK-Anteil), desto größer ist der Hebel im Produkt.

Desto näher liegt aber auch der KO.

 

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B.Axelrod
· bearbeitet von B.Axelrod
vor 8 Stunden von passiv_Investor:

Die Emittentin ist sogar gesetzlich dazu verpflichtet jederzeit Geldkurse für den Rückverkauf zu stellen, sofern der Basiswert nicht vom Handel ausgesetzt ist.

Nur so ist es einem ja auch möglich wieder auszusteigen.

Ich denke, wir wissen beide,  dass dem nicht so ist. 

Bei Handelsbeginn und Handelsende, sowie bei den üblichen Uhrzeiten mit höherer Vola wird der Handel entweder komplett ausgesetzt, oder das Volumen

auf Werte heruntergesetzt, die einer Handelsaussetzung gleich kommen. Spread ist dann auch öfter "ambitioniert".

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passiv_Investor
vor einer Stunde von B.Axelrod:

Ich denke, wir wissen beide,  dass dem nicht so ist.

Und wir beide wissen auch, wie man dem begegnet. Man legt eine Limit Verkaufsorder an eine Börse und hat damit im Falle eines Handelsausfalls oder der Nicht-Quotierung einen Nachweis für die eigene Verkaufsabsicht. Wenn dann der Limitkurs hätte vom Emittenten gestellt werden müssen, kann man einen Mistrade-Antrag beim Emittenten stellen, der dafür nachträglich entschädigen muss.

Die Prospektpflicht mit den Rechten für den Anleger gibt es ja nicht umsonst.

 

Aber ja, bevor ich mich dem freiwillig aussetze, würde ich immer lieber die emittentenfreien börslichen Derivate wie Futures und Optionen den Zertifikaten vorziehen.

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Georg571

.....also die Knockout-Schwelle ist dann eine Art "Sicherheits Grenze "?

Ohne diese könnte man dann mehr verlieren, als man einsetzt?

Ist dies dann eigentlich eine Absicherung für beide Seiten, also für Emittentin und Anleger?

Denn die Emittentin verdient doch eigentlich immer, egal wie der Trade ausgeht oder?

Sorry aber ich bin wirklich noch blutiger Anfänger auf diesem Gebiet. 

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passiv_Investor

 

Am 28.3.2024 um 05:03 von Georg571:

.....also die Knockout-Schwelle ist dann eine Art "Sicherheits Grenze "?

Ohne diese könnte man dann mehr verlieren, als man einsetzt?

Korrekt!

Wenn es also ein großes Gap (Kurslücke) gibt, dann kannst du bei einem KO-Zertifikat trotzdem nie mehr verlieren als deinen Kapitaleinsatz. Der restliche Verlust geht dann auf die Kappe des Emittenten bzw. das gestellte Kapital.

Damit das nicht so reinballert verlangen die Emittenten insbesondere vor bekannten Events mit vermeintlich großer Schwankung höhere Aufgelder und erhöhen meist auch den Spread zwischen Geld- und Briefkurs.

 

Am 28.3.2024 um 05:03 von Georg571:

Ist dies dann eigentlich eine Absicherung für beide Seiten, also für Emittentin und Anleger?

Ja, da die Emittentenbank nicht weiß, wie viel Geld der (Klein)Spekulant noch zusätzlich auf dem Konto hat, kann sie auch nichts nachfordern. Es ist schließlich kein nachschusspflichtiges Geschäft wie bei echten börslichen Derivaten (Futures & Optionen), die auf Marginbasis gehandelt werden.

 

Am 28.3.2024 um 05:03 von Georg571:

Denn die Emittentin verdient doch eigentlich immer, egal wie der Trade ausgeht oder?

Korrekt, sie sollte es zumindest. Ist natürlich aber auch davon abhängig, wo ihr die Auflösung des Hedge Geschäftes gelingt. Ganz ohne Risiko ist es halt nicht für sie.

 

Am 28.3.2024 um 05:03 von Georg571:

Sorry aber ich bin wirklich noch blutiger Anfänger auf diesem Gebiet. 

Dafür ist dieses Forum ja hier, um Fragen zu stellen!

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