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Greenhorn_Berlin

Vorab-Pauschale bei thesauriendem ETF

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Daniel24
· bearbeitet von Daniel24
vor 59 Minuten von Fondsanleger1966:

Dann zeige das doch mal und berechne mit Deinem System den Break-Even-Punkt für den LIFO-Gewinnanteil. 

 

Ich vermute, dass dieser ziemlich niedrig liegt (grob um die 10%).

Bei 38,75% Gewinnanteil an der Entnahme sind beide gleichauf. 
D. h. wenn das eingezahlte Kapital um ~63% gestiegen ist was bei 7% Rendite nach 7,3 Jahren erreicht ist.
Ist jetzt zwar nicht unbedingt “ziemlich” niedrig ;-) aber doch so gering das es recht kurz vor der Entnahme ist. Wenn man nur Ansparen via Sparplan macht bekommt man gar nicht mit, wie schnell sich Geld vermehrt, wenn man es rumliegen lässt. 
 

Stand etwas auf dem Schlauch was Du mit dem Bond Tent meintest aber ich würde auch davon ausgehen, dass ich zur Reduktion des SOR Risikos die letzten paar Jahre vor Entnahme nicht mehr fleißig den Thesaurierer (oder den Ausschütter) stopfen werde. 
 

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Daniel24
vor 34 Minuten von BlindesHuhn88:

Ist hier bei der Entnahme unten beim Ausschütter diese markierten 2% die Dividendenrendite?

Ja. Allerdings muss man dann für den fairen Vergleich auch die 2% Entnahme in der Formel des Thesaurierers entsprechend anpassen, wir wollen ja aus beiden gleich viel Netto entnehmen.
 

Durch die höheren Steuern sollten damit 2,07% Thesauriererentnahme im 1. Jahr zur gleichen Nettoentnahme führen wie 2% Ausschütterentnahme. Langsam wird’s kompliziert…

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Gast260614
vor 3 Minuten von Daniel24:

Langsam wird’s kompliziert

Ach was :rolleyes:

Du brauchst eine richtige Simulation mit n Durchläufe (wird mit Excel interessant), allein schon das du KEINE gleichbleibende Rendite jedes Jahr hast, welches das Ergebnis minimal beeinflusst ;). Ausschüttungen sind doch bestimmt auch jedes Jahr konstant etc...

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Fondsanleger1966
vor 25 Minuten von Daniel24:

Bei 38,75% Gewinnanteil an der Entnahme

Könntest Du das bitte noch einmal überprüfen? Ich bin schon nachtfertig und möchte nicht mehr zum Taschenrechner gehen. Mit Kopfrechnen komme ich aber auf einen deutlich höheren Kapitalertrag beim Thesaurierer: ca. 2,5-2,6% vs. 2% beim Ausschütter. Danke!

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Daniel24

Wir wollen die folgende Gleichheit der Erträge von Thesaurierer und Ausschütter erreichen (g sei der Gewinnanteil, war 0,6 in der Annahme, jetzt wollen wir ihn bestimmen):
Anlagesumme * (1,225% + g * 2%) = Anlagesumme * 2%
=> g * 2% = 0,775% => g = 0,3875

 

Aber keine Garantie mehr um diese Uhrzeit. 

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Avendo
vor 4 Stunden von Fondsanleger1966:

Ich mache das auch so, auch wenn der bürokratische Aufwand bei den Alt-Thesaurierern nicht erfreulich ist.

Welcher bürokratische Aufwand? Hat sich seit 2018 doch erledigt.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 5 Stunden von MichaelMueller:

Ach was :rolleyes:

Du brauchst eine richtige Simulation mit n Durchläufe (wird mit Excel interessant), allein schon das du KEINE gleichbleibende Rendite jedes Jahr hast, welches das Ergebnis minimal beeinflusst ;). Ausschüttungen sind doch bestimmt auch jedes Jahr konstant etc...

 

Ja, das ist eine schöne Aufgabe für eine Monte-Carlo-Simulation.

 

Für den thesaurierenden und den ausschüttenden Aktien-Fonds kann man folgende Werte nehmen: (Log-)Normalverteilung, erwartete Rendite: 8%, Standardabweichung: 14%. Die Ausschüttung bei dem ausschüttenden Fonds würde ich mit konstant 2% ansetzen. Den Basiszins würde ich zunächst mit konstant 2,5% ansetzen.

 

Ansparphase: 30 Jahre. Im ersten Jahr werden 2.000 € eingezahlt und dieser Betrag steigt jedes Jahr um 2%. Am Ende der Ansparphase hat man ein Kapital von K €

 

Rentenphase: ebenfalls 30 Jahre. Man startet mit einer jährlichen Entnahme von 3% von K. Der Entnahmebetrag steigt jedes Jahr um 2%. Falls das Kapital 0 oder negativ werden sollte, hört man auf.

 

Man simuliert 10.000 Durchläufe - und vergleicht jedes Mal die thesaurierende und die ausschüttende Variante. Dann sollte man eine schöne Statistik bekommen, wie häufig die ausschüttende Variante gewinnt und wie groß der Unterschied zwischen den beiden Varianten ist. Vielleicht auch in Abhängigkeit vom Eintritt der Pleite.

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BlindesHuhn88
vor 6 Stunden von Daniel24:

Ja. Allerdings muss man dann für den fairen Vergleich auch die 2% Entnahme in der Formel des Thesaurierers entsprechend anpassen, wir wollen ja aus beiden gleich viel Netto entnehmen.
 

Durch die höheren Steuern sollten damit 2,07% Thesauriererentnahme im 1. Jahr zur gleichen Nettoentnahme führen wie 2% Ausschütterentnahme. Langsam wird’s kompliziert…

Und genau hier würde ich sagen liegt der Hund begraben. 

Die Entnahme aus einem ACC ETF kann ich selber sehr gut Steuern und iv brauche mit dem Vermögen nur 2%. Dann ist das so. 

Auf der anderen Seite habe ich jahrelang aufgrund solcher Überlegungen in einen ausschütter investiert und der steigert dann doch das ein oder andere Mal auf die Ansparphase von 10-30 Jahren die Ausschüttung.

Und ich brauche aber trotzdem nur den fixen Betrag x und der ist nur 2% von dem angeespartem Vermögen im ausschütter. Jetzt schüttet der aber mehr aus wegen persönlicher Dividendensteigerung und somit Rendite? Dann bist gefallen weil du dagegen nichts machen kannst. 

Wie oben gezeigt steigt die Dividende Rendite für die alten Anteile doch zackig an. 

Damit ist der ausschütter in meinen Augen wieder schlechter weil ich ungewollt versteuern muss selbst für das reinvestieren

 

Umschichten etc ist ja Steuer schädlich und macht es noch schlimmer. 

 

Was ich auch nicht verstehe sind die Aussagen das der Unterschied beim ansparen zwischen ausschütter und Theasaurier gering ist. Mit der Excel kommen doch schon signifikante Unterschiede raus oder nicht?

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BlindesHuhn88

Ist meine Überlegung so abstrus weil keiner mehr was schreibt?

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Sapine
Am 9.1.2025 um 00:34 von stagflation:

Ja, das ist eine schöne Aufgabe für eine Monte-Carlo-Simulation.

 

Für den thesaurierenden und den ausschüttenden Aktien-Fonds kann man folgende Werte nehmen: (Log-)Normalverteilung, erwartete Rendite: 8%, Standardabweichung: 14%. Die Ausschüttung bei dem ausschüttenden Fonds würde ich mit konstant 2% ansetzen. Den Basiszins würde ich zunächst mit konstant 2,5% ansetzen.

Meiner Erfahrung nach liegt die Ausschüttung näher an 1,5 % als an 2 %. Bei EM-ETFs vielleicht auch etwas höher. Mehr als 1,8 % brutto würde ich nicht nehmen für die Berechnung. 

Zitat

Ansparphase: 30 Jahre. Im ersten Jahr werden 2.000 € eingezahlt und dieser Betrag steigt jedes Jahr um 2%. Am Ende der Ansparphase hat man ein Kapital von K €

Da muss man unterscheiden zwischen den beiden ETFs. Auch wenn man alle Ausschüttungen reinvestiert ist weder das Kapital identisch noch der enthaltene unversteuerte Anteil von Gewinnen. Beim Ausschütter hat man mehr "jüngere" Anteile. 

 

 

@BlindesHuhn88Wenn das Depot stärker wächst als Du an Steigerungen für die Inflationsanpassung brauchst hast Du das Problem beim Ausschütter und Thesaurierer in annähernd gleicher Höhe. Das eigentliche Problem in der Situation wäre, dass Dein Nest Egg zu groß ist oder Deine Ausgaben zu niedrig. 

 

EDIT: Als Nest Egg bezeichnen Amerikaner das angesparte Vermögen aus dem man seinen Ruhestand bezahlt

https://www.investopedia.com/terms/n/nestegg.asp

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intInvest

Schön das meine kleiner Excel Rechner noch genutzt wird. Ich hatte das schon mal an mehreren Stellen geschrieben. Es ist sehr vereinfacht, z.B. kein Sparplan sondern die Sparrate kommt komplett zum Jahresanfang ins Depot, am Ende kompletter Verkauf etc., also alles nicht ganz praxisnahe Annahmen, aber für die Rechnung halt deutlich einfacher.

Es soll ein grobes Gefühl für die Größenordnungen geben, mehr auch nicht. 

 

Jedes Situation ist super individuell und der Rechner wird dieser natürlich nicht gerecht.

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Bast
vor 2 Stunden von BlindesHuhn88:

Ist meine Überlegung so abstrus weil keiner mehr was schreibt?

Nein, aber der Thread ist insgesamt abstrus.

Am 9.1.2025 um 05:25 von BlindesHuhn88:

Damit ist der ausschütter in meinen Augen wieder schlechter weil ich ungewollt versteuern muss selbst für das reinvestieren

 

Umschichten etc ist ja Steuer schädlich und macht es noch schlimmer. 

Genau.

Am 9.1.2025 um 05:25 von BlindesHuhn88:

Was ich auch nicht verstehe sind die Aussagen das der Unterschied beim ansparen zwischen ausschütter und Theasaurier gering ist. Mit der Excel kommen doch schon signifikante Unterschiede raus oder nicht?

Das hängt von den Annahmen ab: Wieviele Jahre fällt die Steuer auf die Vorabpauschale überhaupt an, wie hoch ist der Basiszins etc. 

Wichtig ist: Mit Thesaurierern fährt man nie schlechter.

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Sapine
vor 8 Minuten von Bast:

Wichtig ist: Mit Thesaurierern fährt man nie schlechter.

Außer der Steuersatz wird erhöht. Sage niemals nie. 

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Bast
vor 2 Stunden von Sapine:

Außer der Steuersatz wird erhöht. Sage niemals nie. 

Dann gilt:

Am 8.1.2025 um 16:49 von chirlu:

Bei Thesaurierung kann man die Gewinne notfalls vor einer solchen Gesetzesänderung (die aus verfassungsrechtlichen Gründen in der Form nicht kommen wird) durch Verkauf realisieren und somit noch zu 25% versteuern. Umgekehrt kann man bei einer günstigen Gesetzesänderung (niedrigerer Steuersatz, höherer Freibetrag, Wiedereinführung einer Spekulationsfrist, …) beim Thesaurierer stärker profitieren, wohingegen beim Ausschütter mehr schon endgültig versteuert ist zu den jetzigen Bedingungen.

 

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Sapine

Wenn die Verkündung nicht gerade am 31.12. erfolgt mit Wirkung zum 1.1. ;)

 

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chirlu
vor 28 Minuten von Sapine:

Wenn die Verkündung nicht gerade am 31.12. erfolgt mit Wirkung zum 1.1. ;)

 

Der Einwand ist auch nicht ganz neu. Aber die Steuer wird bekanntlich von den Banken einbehalten. Schau dir an, wie lange die gerade brauchen, um die Änderung bezüglich Verrechenbarkeit von Termingeschäften und Totalverlust umzusetzen.

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stagflation

Ich brauche mal Eure Hilfe!

 

Ich habe meinen Monte-Carlo-Generator angepasst, damit wir Ausschütter und Thesaurierer anhand des Endergebnisses vergleichen können. Ich simuliere 3 Anleger:

  1. Anleger A hat einen thesaurierenden Fonds und zahlt keine Steuern - auch keine Vorabpauschale
  2. Anleger B hat ausschüttende Fonds. Am Ende jedes Jahres werden X% als ausgeschüttet. Die Ausschüttung wird versteuert und das erhaltene Geld wird sofort reinvestiert.
  3. Anleger C hat einen thesaurierenden Fonds. Am Ende jedes Jahres wird eine Vorabpauschale berechnet. Die Frage ist nun, wie die Steuern im Rahmen der Simulation "bezahlt" werden sollen?

Ich glaube, dass man Ansparphase und Entnahmephase zunächst getrennt betrachten sollte. Ich möchte mit der Ansparphase beginnen und dabei die beiden Fälle "Einmalzahlung" und Sparplan betrachten.

 

Wie aber soll ich die Steuerzahlung bei der Vorabpauschale simulieren? Beim Sparplan könnte man die Einzahlungen des nächsten Jahres verwenden, um die Steuern zu bezahlen. Bei der Einmalzahlung geht das nicht. Deshalb müssen Fondsanteile verkauft werden. Bei dem Verkauf gehen Steuern ab, so dass mehr Anteile verkauft werden müssen, als ohne Steuern notwendig wäre. Das wurde ja schon ausführlich diskutiert. Die Frage ist nun, welche Anteile man verkauft?  Bei der "Einmalzahlung" gibt es nur eine Art von Anteilen. Hier ist die Berechnung einfach. Beim Sparplan könnte man die zuletzt gekauften Anteile, die zuerst gekauften Anteile oder irgendwelche Anteile aus der Mitte verkaufen - mit unterschiedlichen Auswirkungen auf den zu versteuernden Gewinn. Man könnte auch durchschnittliche Anteile verkaufen - oder, um meine Simulation zu vereinfachen, annehmen, dass der zu versteuernde Gewinn ein fester Prozentsatz ist, z.B. 0%, 10%, 50% oder 100%.

 

Welches Verfahren sollen wir verwenden?

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hattifnatt
vor einer Stunde von stagflation:

Ich habe meinen Monte-Carlo-Generator angepasst, damit wir Ausschütter und Thesaurierer anhand des Endergebnisses vergleichen können. Ich simuliere 3 Anleger:

Dazu gab es hier vor kurzem ein Video - wenn ich es recht verstanden habe, rechnet er immer mit Nettowerten, also als ob alles im Depot schon versteuert wäre, wobei mir nicht klar ist, wie man damit den Steuerstundungseffekt erfassen kann (bei 3:40). Bei Verkäufen würde ich prinzipiell mit FIFO rechnen ...

 

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Bast
vor einer Stunde von stagflation:

Ich glaube, dass man Ansparphase und Entnahmephase zunächst getrennt betrachten sollte.

Ist ein steuerneutraler Wechsel des Anlagevehikels zwischen An- und Entsparphase möglich?

 

 Falls nicht: welchen Sinn ergibt die getrennte Betrachtung der beiden Phasen? Warum betrachtet man nicht einfach die gesamte Anlagephase?

 

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Sapine

Wenn ich mir überlege, wie ich so etwas praktisch machen würde, dann hängt das ab vom Kapitalbedarf. Wenn die Sparrate von Anfang Januar ausreicht, würde ich die entsprechend anpassen, notfalls auf null. Falls man mehr braucht, würde ich die Dezemberrate hinzunehmen, was natürlich Opportunitätskosten bewirkt. Wenn zwei Sparraten nicht ausreichen, müsste man Anteile verkaufen oder ich reduziere vorübergehend den risikoarmen Teil im Depot. Wirklich verkaufen kommt eher bei der Entnahme vor. Aber wie berücksichtige ich die Frage, dass man durch die Vorabsteuer den Pauschbetrag ausschöpft und damit die Wiederanlage von Ausschüttungen niedriger sind. 

vor 16 Minuten von Bast:

 Falls nicht: welchen Sinn ergibt die getrennte Betrachtung der beiden Phasen? Warum betrachtet man nicht einfach die gesamte Anlagephase?

Weil es zwei unterschiedliche Situationen sind. Das in eine einzige Formel zu pressen, kann denke ich nur schief gehen. 

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Someone
vor 5 Minuten von Bast:

 Falls nicht: welchen Sinn ergibt die getrennte Betrachtung der beiden Phasen? Warum betrachtet man nicht einfach die gesamte Anlagephase?

Nun ja, die Diskussion hatte sich ja zuletzt auf die Entnahmephase focussiert. Ich denke, wenn es @stagflation nicht zu viel Arbeit ist, würde ich alle drei Szenarien rechnen:
1. Ansparphase,

2. Entnahmephase

a) (mit gleichen Startbetrag - "Kauf" der Wertpapiere im Dezember des Vorjahres - nach Ausschüttungstermin - das bedeutet im Jahr 1 fällt nur 1/12 der Steuer auf die Vorabpauschale an)

b) mit Startbeträgen aus dem Ergebnis der Ansparphase, aber dafür volle Steuer auf die Vorabpauschale im Jahr 1.

3. Gesamtzyklus

Für die Bereitstellung des Geldes zur Bezahlung der Steuer auf die Vorabpauschale würde ich (wie es @Sapine ja auch beschrieben hatte) einen Verkauf am 2.1. im Jahr der Fälligkeit der Steuer durchführen (mit Fifo für die Abgeltungssteuer bei Szenario 2. b) )

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 29 Minuten von Bast:

 Falls nicht: welchen Sinn ergibt die getrennte Betrachtung der beiden Phasen? Warum betrachtet man nicht einfach die gesamte Anlagephase?

 

Das Programm kann auch Gesamtverläufe berechnen. Ich habe schon ein paar Vortests gemacht - um zu schauen, was ich berechne und wie ich es darstelle. Dabei habe ich gesehen, dass man die beiden Phasen wahrscheinlich getrennt betrachten kann und dass man dabei mehr lernt, als wenn beide Phasen zusammen betrachtet. Lasst uns mit der Ansparphase beginnen, dann sehen wir weiter...

 

vor 24 Minuten von Sapine:

Wenn ich mir überlege, wie ich so etwas praktisch machen würde, dann hängt das ab vom Kapitalbedarf. Wenn die Sparrate von Anfang Januar ausreicht, würde ich die entsprechend anpassen, notfalls auf null. Falls man mehr braucht, würde ich die Dezemberrate hinzunehmen, was natürlich Opportunitätskosten bewirkt. Wenn zwei Sparraten nicht ausreichen, müsste man Anteile verkaufen oder ich reduziere vorübergehend den risikoarmen Teil im Depot. Wirklich verkaufen kommt eher bei der Entnahme vor. Aber wie berücksichtige ich die Frage, dass man durch die Vorabsteuer den Pauschbetrag ausschöpft und damit die Wiederanlage von späteren Ausschüttungen niedriger sind.

 

Das klingt logisch und wahrscheinlich würden viele Anleger so optimieren. Wir müssen nur schauen, dass mein Programm nicht zu kompliziert wird.

 

Es scheint mir jedenfalls so zu sein, dass nicht der volle Entnahmebetrag versteuert werden muss und dass es auch nicht so ist, dass man gar nichts versteuern muss. Vielleicht können wir für den Anfang davon ausgehen, dass 30% des Entnahmebetrags versteuert werden müssen? Wir können das Ergebnis mit 0% und 100% vergleichen. Wenn die Unterschiede nicht zu groß sind, belassen wir es dabei. Falls es große Unterschiede geben sollte, müssen wir doch genauer modellieren.

 

Wenn wir beispielsweise annehmen, dass die Vorabpauschale 1.000 € betrage, müssten wir bei einer TFS von 30% 184,63 € Steuern bezahlen. Um diese zu "bezahlen", müssten wir Anteile im Wert von 195,44 € verkaufen. Diese enthalten 30% Gewinn, also 58,62 €, für die 10,82 € Steuern bezahlt werden müssen.

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Sapine

Nicht jeder kann Anteile ohne Ordergebühren verkaufen. Zur Vermeidung von 10 Euro Opportunitätskosten fängt kein vernünftiger Mensch an, Depotpositionen hin- und herzuschieben. Ein Teil der Kosten versteckt sich in der fehlenden Wiederanlage bei ausschüttenden Anlagen. Finde das ist alles ziemlich schwierig zu bewerten. 

vor 14 Minuten von Someone:

Nun ja, die Diskussion hatte sich ja zuletzt auf die Entnahmephase focussiert. Ich denke, wenn es @stagflation nicht zu viel Arbeit ist, würde ich alle drei Szenarien rechnen:
1. Ansparphase,

2. Entnahmephase

a) (mit gleichen Startbetrag - "Kauf" der Wertpapiere im Dezember des Vorjahres - nach Ausschüttungstermin - das bedeutet im Jahr 1 fällt nur 1/12 der Steuer auf die Vorabpauschale an)

b) mit Startbeträgen aus dem Ergebnis der Ansparphase, aber dafür volle Steuer auf die Vorabpauschale im Jahr 1.

3. Gesamtzyklus

2a) ist völlig unrealistisch für die Entnahmephase. 

3) zu berechnen ist praktisch unmöglich, da man viele Parameter nicht kennt. Dauer der Ansparphase, Dauer Entsparphase, Vererbung, Entnahmerate, etc. Die Summe der zu treffenden Annahmen verfälschen den Effekt mehr als der Einfluss der Steuern. 

2b) Hierfür kann man Altanteile von neuen Anteilen für eine steueroptimierte Entnahme trennen, falls die verbliebenen Ausschüttungen nicht ausreichen. 

 

Aus meiner praktischen Erfahrung in der Entnahmephase verkauft man nicht querbeet aus dem Depot sondern bevorzugt "schlechte" Positionen nach individuellen Kriterien. Bei mir sind es solche mit hohen Kosten oder fragwürdige Investitionen oder man reduziert zu groß gewordene Positionen, um das Depot weiterhin sinnvoll zu balancieren. Steuern sind dabei nur ein Effekt und nicht der wichtigste von mehreren. 

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Someone
vor 15 Minuten von Sapine:

2a) ist völlig unrealistisch für die Entnahmephase. 

Ich halte es für genau das Szenario, dass Du vorgeschlagen hattest.

 

Wir versuchen doch herauszufinden, welche Einflüsse die Vorabpauschale bei Ausschüttern vs. Thesaurierern haben und Deine These, dass es in der Entnahmephase für die Ausschütter steuerliche Vorteile geben kann, zu überprufen.

 

Wenn Du Dich nicht einmal auf irgenwie vergleichbare und stabile Startbedingungen einlassen willst, sondern sie einfach als "völlig unrealistisch" abtust ohne Alternativen vorzuschlagen, wird @stagflation keine vernünftige Monte-Carlo-Simulation bauen können.

vor 19 Minuten von Sapine:

3) zu berechnen ist praktisch unmöglich, da man viele Parameter nicht kennt. Dauer der Ansparphase, Dauer Entsparphase, Vererbung, Entnahmerate, etc. Die Summe der zu treffenden Annahmen verfälschen den Effekt mehr als der Einfluss der Steuern. 

Deswegen erstellt man ja Szenarios in denen man dann z.B. sich ansehen kann was passiert, wenn die Ansparphase 0 Jahre, 10 Jahre, 20 Jahre etc. dauert. Um zu verstehen ob Ausschütter oder Thesaurierer im aktuellen Steuerregime vorteilhafter sind ist die Frage der Vererbung irrelevant. Die Dauer der Entnahmephase könnte evtl. eine Rolle spielen. Ich vermute aber dass die Annahme wie viel % der Entnahmejahre es einen Jahresverlust gibt einen erheblich stärkeren Einfluss hat.

 

Ich ziehe mich aus den "Diskussionen" mit Dir wieder zurück.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 39 Minuten von Sapine:

Nicht jeder kann Anteile ohne Ordergebühren verkaufen. Zur Vermeidung von 10 Euro Opportunitätskosten fängt kein vernünftiger Mensch an, Depotpositionen hin- und herzuschieben. Ein Teil der Kosten versteckt sich in der fehlenden Wiederanlage bei ausschüttenden Anlagen. Finde das ist alles ziemlich schwierig zu bewerten.

 

Der Trick bei solchen Rechnungen ist, stark zu vereinfachen. Alles Unwichtige lässt man weg. Wesentliche Faktoren müssen hingegen eingerechnet werden.

 

Es muss allerdings fair zugehen - keine Variante darf durch die Vereinfachungen bevorzugt oder benachteiligt werden. Wenn durch Vereinfachungen der Thesaurierer mit 8,2% Rendite und der Ausschütter mit 7,8% Rendite berechnet wird, wäre das unfair. Solche Vereinfachungen muss man vermeiden.

 

Relativ unwichtig hingegen ist, ob man beide Varianten mit 7%, 8% oder 9% berechnet. Wobei man hier eine Sensitivitätsanalyse machen sollte. Wenn herauskommt, dass die exakte Höhe der Rendite doch einen starken Einfluss hat, müsste man diesen Effekt näher untersuchen.

 

Was die 10€ Ordergebühren angeht: die kann man natürlich einrechnen. Aber wenn das Kapital am Ende der 30 Jahre Ansparphase bei 100.000 € liegt, werden ca. 20 Vorabpauschalen-Verkäufe zu je 10 € das Ergebnis nicht allzu stark beeinflussen. Die Kosten man also weglassen. Viel interessanter ist, wie sich entgangene Zinseszinses einerseits, aber andererseits auch erhöhte Einstandkosten bei den Anlegern B und C (im Vergleich zu A) auswirken. Das sind Effekte, die man verstehen muss. Am besten in Abhängigkeit vom erreichten Endkapital. Vielleicht ist es ja so, dass bei einer schlechten wirtschaftlichen Entwicklung die eine Variante besser ist und bei einer guten wirtschaftlichen Entwicklung die eine Variante? Das wäre doch schon mal ein interessantes Ergebnis.

 

vor 6 Minuten von Someone:

Deswegen erstellt man ja Szenarios in denen man dann z.B. sich ansehen kann was passiert, wenn die Ansparphase 0 Jahre, 10 Jahre, 20 Jahre etc. dauert. Um zu verstehen ob Ausschütter oder Thesaurierer im aktuellen Steuerregime vorteilhafter sind ist die Frage der Vererbung irrelevant. Die Dauer der Entnahmephase könnte evtl. eine Rolle spielen. Ich vermute aber dass die Annahme wie viel % der Entnahmejahre es einen Jahresverlust gibt einen erheblich stärkeren Einfluss hat.

 

Ja, genau, das ist die Idee! Ich habe vor, ein Szenario vorzustellen. Wir können uns die Ergebnisse anschauen und überlegen, welche weiteren Szenarien wir uns anschauen wollen - oder ob wir noch etwas an dem Simulationsmodell verbessern sollten.

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