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re-mark

Verkauf aus US-Depot, shareowneronline, Abrechnung?

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re-mark
Posted · Edited by re-mark

Hallo,

 

ich hätte hier zunächst recht grundlegende Fragen:

Ein Verwandter von mir hat vor vielen Jahren als Mitarbeiter einer grossen US-Firma in Deutschland an einem Aktiensparplan (?) teilgenommen. Aus dieser Zeit hält er noch einige Aktien in einem US-Depot, dank diverser Spin-offs sind das nun drei verschiedene Aktien. Dieser Aktienbestand wird über shareowneronline verwaltet, die sich jetzt wohl Equiniti nennen. Mir ist nicht ganz klar, was die Funktion von shareowneronline genau ist - kann man sagen, dass er sein US-Aktiendepot bei denen hat?

 

Er möchte dieses Depot jetzt auflösen. Für zwei der drei Aktien hat er vor einer guten Woche online Verkaufsorders gegeben, der Verkauf (an der NYSE) ging wie erwartet über die Bühne, und das Geld ging wie angefordert auf sein deutsches Girokonto (was schon eine Erleichtung war, weil die Amis bisher hin und wieder durch das Versenden von Schecks aufgefallen sind, wir waren uns nicht sicher, ob die auch Überweisung können...)

Was jetzt irritiert: er konnte bisher keine ordentliche Abrechnung über den Vorgang (bzw. die Vorgänge) finden.

Wir hatten erwartet, ein PDF-Dokument im Posteingang des online-Kontos bei shareowneronline zu finden, wo alle Details der Transaktion aufgelistet sein müssten: Anzahl der Aktien, Datum, Uhrzeit, Verkaufskurs, Aufschlüsselung der verschiedenen Gebühren, Höhe und Art der Steuern, ggf. Umrechnungskurs von Dollar in Euro, ggf. Transaktionskosten etc.

 

Doch so eine Aufschlüsselung scheint es nicht zu geben. Klar, Datum des Verkaufs, Anzahl verkaufter Aktien und Verkaufskurs findet sich schon (irgendwie...), und wenn man an die richtige Stelle klickt auch ein Popup-Fenster, dem u.a. der Gesamtbetrag für "Fees" und der Gesamtbetrag für "Taxes" zu entnehmen ist. Aber während des Einstellens der Verkaufsorder waren verschiedene Arten von Gebühren erwähnt, es wäre doch angebracht, dass man diese einzelnen Gebührenkomponenten auch später angezeigt bekommt!? Und die genaue Bezeichnung und Verweis auf die Rechtsgrundlage der "Tax" oder der "Taxes" ebenfalls?

 

Auf dem deutschen Girokonto ist ein Betrag eingegangen, der um deutlich mehr als 30% geringer ist als das, was die Aktien wert waren. Nun, ok, kann sein, dass der US-Fiskus 30% einbehält, aber wir würden gerne das ganze nachvollziehen, auch mit der Frage, ob das alles so richtig ist, oder ob irgendwelche Rückerstattungen beantragt werden können.

Von der einen verkauften Aktie gab es ausserdem zwei verschiedene "types": "Plan" und "Direct Registration". Möglicherweise verursachten die auch verschiedene Gebühren, auf jeden Fall waren das wohl für die eine Aktie zwei getrennte Verkäufe, halt einmal für die "Plan"-Aktien und einmal für die "Direct Registration"-Aktien, und damit wohl auch zweimal Gebühren.

 

Auf dem deutschen Girokonto ging einfach nur ein Betrag ein, die Überweisung trug den Titel der Aktie. Informationen über den Absender (die überweisende Bank bzw. sonstiger Dienstleister) sind nicht zu sehen. Informationen über den verwendeten Wechselkurs auch nicht. Es wird nichtmal klar, wer überhaupt die Konvertierung von Dollar in Euro vorgenommen hat. Ein Anruf bei der deutschen Hausbank ergab, dass der Betrag angeblich in Euro einging, dass also die Amis die Konvertierung vorgenommen haben. Doch dazu liessen sich im Online-Konto bei shareowneronline keine Daten finden. 

 

Ist das alles normal?

 

Da bin ich ja von Paypal deutlich bessere Informationen über jede einzelne Transaktion von wenigen Euro gewohnt, als shareowneronline sie jetzt zu dem Aktien-Verkauf im Wert von mehreren tausend Euro anzeigt.

Oder haben wir irgendwas übersehen?

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stagflation
Posted · Edited by stagflation

Auch in den USA gibt es ordentliche Abrechnungs-Dokumente, aus denen Verkaufserlös, Gebühren und Steuern ersichtlich sein sollten. Ob Umrechnungskurs und Überweisungskosten in der Abrechnung stehen, weiß ich nicht. Das könnte ein separater Vorgang sein.

 

Habt Ihr bei shareowneronline schon mal nachfragt?

Ansonsten würde ich das machen, was ihr schon gemacht habt: alle Informationen, die man über das Online-Banking sieht, zusammentragen - und selbst ausrechnen, was rauskommen müsste. Wenn es größere Differenzen gibt (bei Euch offenbar mehr als 30%), würde ich nachfragen. Wobei 30% relativ ist. Wenn ihr 60 € erwartet und es kommen 40 €, dann sind das 30% - aber die 20 € können durchaus irgendwelche Gebühren sein. Wenn statt 6.000 € nur 4.000 € ankommen, wäre das sehr ärgerlich. Man sollte so lange nachfragen, bis man den genauen Grund kennt.

 

Übrigens braucht Ihr die Abrechnungs-Dokumente sowieso. Für die Abrechnung mit dem deutschen Finanzamt. Was man nicht erwarten darf, ist, dass Abrechnungs-Dokumente aus den USA bereits den deutschen Vorschriften und den Vorstellungen des deutschen Finanzamts entsprechen. Hier muss man i.d.R. noch etwas umrechnen, weil der steuerpflichtige Gewinn in Deutschland anders berechnet wird, als in den USA.

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hattifnatt
Posted

Aus https://equiniti.com/us/ast-access/individuals/faqs/taxes-cost-basis/

Zitat

Why was tax withheld? 

Your Social Security Number or Employee Identification Number (EIN) may be missing or you have not certified your tax status using tax forms W8 or W9.

Ist für den Account ein W-8BEN hinterlegt?

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market anomaly
Posted

Das Thema ist kompliziert und mir geht es über meinen alten Arbeitgeber ähnlich.

 

Häufig werden amerikanische Steuern erhoben. Dies ist rückgängig zu machen, sollte man als Deutscher in Deutschland steuerpflichtig sein, dauert idR nur wenige Wochen.

 

Dann bekommt man das Geld Brutto für Brutto und muss es selbst in der Steuererklärung angeben. Jedoch nicht als Kapitalertrag sondern es wird wie Lohn behandelt.

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re-mark
Posted
vor 18 Stunden von stagflation:

Auch in den USA gibt es ordentliche Abrechnungs-Dokumente, aus denen Verkaufserlös, Gebühren und Steuern ersichtlich sein sollten. Ob Umrechnungskurs und Überweisungskosten in der Abrechnung stehen, weiß ich nicht. Das könnte ein separater Vorgang sein.

 

Habt Ihr bei shareowneronline schon mal nachfragt?

Ansonsten würde ich das machen, was ihr schon gemacht habt: alle Informationen, die man über das Online-Banking sieht, zusammentragen - und selbst ausrechnen, was rauskommen müsste. Wenn es größere Differenzen gibt (bei Euch offenbar mehr als 30%), würde ich nachfragen. Wobei 30% relativ ist. Wenn ihr 60 € erwartet und es kommen 40 €, dann sind das 30% - aber die 20 € können durchaus irgendwelche Gebühren sein. Wenn statt 6.000 € nur 4.000 € ankommen, wäre das sehr ärgerlich. Man sollte so lange nachfragen, bis man den genauen Grund kennt.

 

Übrigens braucht Ihr die Abrechnungs-Dokumente sowieso. Für die Abrechnung mit dem deutschen Finanzamt. Was man nicht erwarten darf, ist, dass Abrechnungs-Dokumente aus den USA bereits den deutschen Vorschriften und den Vorstellungen des deutschen Finanzamts entsprechen. Hier muss man i.d.R. noch etwas umrechnen, weil der steuerpflichtige Gewinn in Deutschland anders berechnet wird, als in den USA.

Ja, Frage an Shareowneronline haben wir geschickt. Die Antwort verwies an den Link, der das Popup öffnete, wo ein paar Daten zu sehen waren, z.B. die Gesamtsumme an "Fees" und die Gesamtsumme an "Taxes", aber z.B. nichts zur Konvertierung von Dollar nach Euro, und die Gebühren (Fees) waren nicht weiter aufgeschlüsselt. Ausserdem kann ich es nach wie vor nicht glauben, dass es kein PDF-Dokument zu geben scheint, wo alle Daten übersichtlich aufgelistet und vor allem auch aufgeschlüsselt sind.

 

Vielleicht ist die Abrechnung ja als Papierbrief noch unterwegs?

Um an den Account ranzukommen (er hatte sich längere Zeit nicht dort eingeloggt) musste er erst eine Sicherheitsnummer anfordern, um den Zugang wieder zu aktivieren. Der Brief mit dieser Nummer war etliche Wochen unterwegs (mehr als vier Wochen) und kam seltsamerweise aus Schweden!? Vielleicht passiert jetzt mit der Abrechnung etwas ähnliches?

 

Ja, es fehlen einige tausend Euro. Und ja, das meiste davon sind wohl Steuern. Das W8-... Formular hat er leider erst nach dem Aktienverkauf ausgefüllt und abgeschickt.

 

Aber davon unabhängig hätte ich es für selbstverständlich gehalten, dass man bei solchen Transaktionen eine ordentliche Abrechnung herunterladen kann, wo dann eben auch die verschiedenen Gebühren einzeln aufgeführt sind, und natürlich auch die Sache mit dem Umrechnungskurs.

 

Ich hatte gehofft, dass hier irgendjemand Erfahrung mit shareowneronline hat und sagen kann, wie so ein Aktienverkauf dort abläuft, bzw welche Art von Dokumentation man bekommt.

 

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market anomaly
Posted · Edited by market anomaly
vor 7 Stunden von re-mark:

Ja, Frage an Shareowneronline haben wir geschickt. Die Antwort verwies an den Link, der das Popup öffnete, wo ein paar Daten zu sehen waren, z.B. die Gesamtsumme an "Fees" und die Gesamtsumme an "Taxes", aber z.B. nichts zur Konvertierung von Dollar nach Euro, und die Gebühren (Fees) waren nicht weiter aufgeschlüsselt. Ausserdem kann ich es nach wie vor nicht glauben, dass es kein PDF-Dokument zu geben scheint, wo alle Daten übersichtlich aufgelistet und vor allem auch aufgeschlüsselt sind.

 

Vielleicht ist die Abrechnung ja als Papierbrief noch unterwegs?

Um an den Account ranzukommen (er hatte sich längere Zeit nicht dort eingeloggt) musste er erst eine Sicherheitsnummer anfordern, um den Zugang wieder zu aktivieren. Der Brief mit dieser Nummer war etliche Wochen unterwegs (mehr als vier Wochen) und kam seltsamerweise aus Schweden!? Vielleicht passiert jetzt mit der Abrechnung etwas ähnliches?

 

Ja, es fehlen einige tausend Euro. Und ja, das meiste davon sind wohl Steuern. Das W8-... Formular hat er leider erst nach dem Aktienverkauf ausgefüllt und abgeschickt.

 

Aber davon unabhängig hätte ich es für selbstverständlich gehalten, dass man bei solchen Transaktionen eine ordentliche Abrechnung herunterladen kann, wo dann eben auch die verschiedenen Gebühren einzeln aufgeführt sind, und natürlich auch die Sache mit dem Umrechnungskurs.

 

Ich hatte gehofft, dass hier irgendjemand Erfahrung mit shareowneronline hat und sagen kann, wie so ein Aktienverkauf dort abläuft, bzw welche Art von Dokumentation man bekommt.

 


Ist er in Deutschland steuerpflichtig?

Wenn ja, muss die amerikanische Bank die zu unrecht eingezogen amerikanischen Steuern zurückbuchen.

 

Eine automatische Sreierzahlung an das deutsche Finanzamt wird nicht stattgefunden haben. Sprich, da stimmt was nicht!

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